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Blood in June

- fertig - habe ja noch einen Kommie gekriegt, zwar doppelt, aber was solls ^^ *g*
von

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in Captivity

>Gesprochenes<

"Zitate und so"

>>Geräusche<<

~*~♠~*~ [=Ende eines Abschnitts]
 

~1~ IN CAPTIVITY ~*~
 

>>klong<<

Da stand er. Eingesperrt in dieser verdammten Flasche. Abhängig von der Gunst dieser Ziege.

Ziege? Nein. Das war sie nicht. Er war hier das Arschloch. Was hatte ihn da nur wieder geritten?

>Na?<

Ihre Stimme. Ihre wunderschöne Stimme.

>Am Nachdenken? Dazu wirst du jetzt auch genug Zeit haben, fürchte ich. Ich hab nämlich schon wieder nen Arsch voll Arbeit. Tut mir echt Leid, aber du bleibst da erst mal außen vor.<

Er war enttäuscht und einsam, das fühlte sie. Schuldbewusst sah sie ihn an.

>Ich musste es tun. Du warst eine Gefahr für mich. So kann ich nicht mit dir arbeiten.<

>Ist wahrscheinlich besser so...<

>Es ist nur zu deinem Besten. Wenn ich dich soweit hab, kann ich dich auch wieder frei lassen. Aber wenn ich es nicht schaffe dich ins Jenseits zu bringen, dann ...<

Er sah sie fragend an.

>Was passiert dann mit mir?<

>Dann wirst du ausgelöscht.<, sie fuhr sich zerstreut durch die Haare, >Dann bist du weg, einfach so.<

Sie sah ihm direkt in die Augen. >Ohne Wiederkehr.<

>Ist dir das schon passiert? Das du eine Seele nicht ins Jenseits bringen konntest?<

>Ja.<, ihre Augen wurden feucht, >Er hatte sich auch in mich verliebt.<

Verzweifelt starrte sie ihn an.

>Verstehst du nicht, mich kann man nicht lieben! Ich führe eine verfluchte Existenz. Seit Jahrzehnten, so viele verschiedene Gestalten die ich annahm, so viele Seelen die ich leitete, bis ich nicht mehr wusste woher ich eigentlich gekommen bin! War ich überhaupt ein Mensch? Oder ein Tier? Oder gar nichts?<

Sie brach zusammen, heulte und er musste hilflos zusehen. Hilflos? Nein, er konnte nicht zusehen, er musste ihr helfen! Und dieses Scheißding würde ihn nicht aufhalten! Das Glas zersprang. Er legte die Arme um sie.

Diese Wärme. Sie öffnete die Augen. Was? Wie konnte er sich befreien. Und wie kam es, dass er so warm war, Geister sind doch kalt?! Nein, sie wollte es gar nicht wissen. Sie wollte nur noch diese Wärme spüren und alles vergessen. Alles.

>Du warst ein Mensch. Bestimmt. Du bist es immer noch. Und ich liebe dich. Egal was kommt.<

Sie schluchzte, sah ihn an. Wollte etwas sagen, konnte nicht. Schüttelte den Kopf, vergrub ihn in den Händen.

>Sch. Ist ja gut. Alles wird gut. Du wirst sehen.<

Er wärmte sie in seinen Armen, bis sie einschlief.
 

~*~♦~*~
 

Er wachte auf. Er wusste wieder wer er war ... June, so war sein Name... bevor er starb.

Langsam kamen die Erinnerungen zurück. Sein Leben zog an ihm vorbei wie ein Traum, aus dem er jetzt erwacht war. Nur wer ihn ermordet hatte, daran konnte er sich nicht erinnern. Auch nicht an seine angeblich 18 früheren Leben ...

Er vernahm Straßengeräusche und öffnete die Augen. Er sah das Fenster, den Schrank, das Bett, ...

Er war immer noch in ihrer Wohnung und er war wieder eingesperrt.

Also hatte sie es ausgenutzt, dass er eingeschlafen war.

Aber spielte das noch eine Rolle? Hatte sein Dasein denn überhaupt noch einen Sinn? Solche Gedanken gingen ihm in letzter Zeit öfter durch den Kopf.

Er hörte ein Rascheln und wurde aus seinen Gedanken gerissen. Sie kam nach Hause.

Schloss die Tür auf, zog Schuhe und Mantel aus, warf beides achtlos in die Ecke. Kam auf ihn zu. Hockte sich vor ihm nieder, stütze den Kopf auf die Hände und fragte >Na, wie geht's?<

Er lächelte.

>Ich kann mich wieder an mein vorheriges Leben erinnern. Auch an meinen Namen.<

>Echt? Weißt du auch wer dein Mörder ist? Ich könnte der Polizei einen anonymen Tipp geben, vielleicht ist es ja das was dich hier festhält!<

>Nein, keine Chance. Das ist das einzige an das ich mich nicht erinnere.<

Nell war aufgesprungen vor lauter Elan. Enttäuscht sank sie wieder in die Knie.

>Puh, was soll ich nur mit dir machen.<

>Sag mal, warum hast du mir eigentlich nicht gleich meinen Namen gesagt, du kanntest mich doch aus der Schule.<

Sie zuckte mit den Achseln.

>Oder ist dir so was Schnuppe? Hm, ich war dir wahrscheinlich völlig egal.<

Sie lächelte traurig. Auch lief ihr eine einzelne Träne über die Wange, doch das sah er nicht, sie hatte sich von ihm weggedreht.

>Tja,... wenn du so darüber denkst. Da kann man wohl nichts machen. Ich dachte es wäre besser wenn du dich selbst erinnerst.<

Sie drehte sich wieder zu ihm herum und brachte schon wieder ein unbekümmertes Lächeln zustande.

>Ich hoffe das reicht dir als Erklärung, ich muss jetzt wieder los. Hab noch viel zu tun.<

Er sah etwas auf ihrer Wange glitzern, es sah aus wie eine Träne. Hatte sie etwa ...?

Nein! Sie ist nur eine eingebildete Ziege!

Doch tief in seinem Innern wusste er dass das nicht stimmte. Er sah nicht wie ihr die Tränen über die Wangen liefen, als sie Schuhe und Mantel wieder anzog und aus dem Haus stürzte.

Alles, nur nicht hier bleiben. Bloß weg von diesem Ort und von ihm... von ihm ...

Die Tränen liefen herab, wie kleine Bäche, doch niemand sah es, denn mit ihr weinte der Himmel.
 

~*~♣~*~
 

Es regnete noch immer. Nell saß allein im Park. Jetzt ließ sie sich schon von einer Seele aus ihrer eigenen Wohnung vertreiben!

Natürlich hatte sie keine Aufträge mehr, es war ja nicht so dass sie mit Arbeit überhäuft wurde. Außerdem hatte sie sich beeilt. Sie hatte sich darauf gefreut mit ihm zu arbeiten. Sie hatte sich gefreut.

Er war anders als die anderen Seelen. Die meisten hatten's einfach nur verpeilt oder hatten einen Schock durch ihren plötzlichen Tod. Aber er ...

Er klammerte sich so verzweifelt ans Leben, das hatte sie selten erlebt.

Er hat gesagt er liebt sie...

Und dann sagt er so hässliche Sachen.

Arschloch.

Er war ihr nicht egal gewesen. Niemand aus ihrer Klasse war ihr egal. Nein. Im Gegenteil.

Sie hatte sie alle beneidet.

Sie führten ein normales Leben, konnten es selbst bestimmen. Sie waren frei.

Und was tat sie? Versank im Selbstmitleid. Aber was sollte sie denn tun?

Sie konnte doch nur immer schön ihre Aufträge abarbeiten und versuchen dazwischen so viel wie möglich Spaß zu haben. Mehr konnte sie nicht...

>Doch! Du kannst dich befreien! Du kannst es!<

Erschrocken blickte sie umher. War das nicht seine Stimme gewesen? O je, jetzt bekam sie schon Hallus. June konnte es nicht gewesen sein, er saß bei ihr zu Hause, eingesperrt im stärksten Glas, dass sie auftreiben konnte.

Was ist los mit dir, Nell?

Aber das war genau seine Art, genau das Gleiche hätte er ihr jetzt gesagt. Ach June ...

Sie wurde rot.

Shit, hatte sie jetzt im Ernst die ganze Zeit an ihn gedacht? Sie war doch nicht etwa verliebt? Aber, ...

Liebe ist ein menschliches Gefühl. Wenn das wirklich wahr war, wäre sie dann nicht ein Mensch?

Sie steckte zwar in einem menschlichen Körper, doch an ihre Herkunft konnte sie sich nicht erinnern.

Konnte es denn wahr sein ...?

Aber wodurch war sie dann in diese missliche Lage gekommen? Warum nur?

Warum ...
 

~*~♥~*~
 

Warum war er nur so ein verdammter Idiot.

Sie war so fröhlich gewesen als sie nach Hause kam und ihn ließ das Gefühl nicht los dass sie geweint hatte, als sie ging. Verdammt. Er hatte sie vertrieben, dabei hatte er die ganze Zeit auf sie gewartet. Und jetzt ...

Sie war wieder weg. Und er war wieder allein und sehnte sich schon wieder nach ihr.

Ja, er liebte sie. Schon lange vor seinem Tod.

Eigentlich fand er es mittlerweile gar nicht mehr so schlimm, dass er gestorben war.

Nun konnte er ihr wenigstens nahe sein. Nur ...

Sein Leben hatte ihm zwar nicht gefallen, dauernd Stress mit den Eltern und Stress in der Schule, Angst vor der Zukunft, aber ...

Er würde so gern wieder Leben. Nur um Arme zu haben mit denen er sie trösten konnte, Hände um sie zu berühren, Lippen um sie zu küssen ...

Doch wie sollte das gehen? Sein Körper lag, kalt, tot und vergammelnd, zwei drei Meter tief unter der Erde.

Er musste wiedergeboren werden. Und dann musste er sie finden. Doch er würde sich nicht erinnern können, das hatte sie gesagt. Aber konnte man Liebe wirklich vergessen?

Das konnte er sich nicht vorstellen. Aber wenn es wirklich so war konnte er diese Möglichkeit auch vergessen.

Er grübelte noch eine Weile, dann wurde er auf einmal unsagbar müde und fiel in tiefen Schlaf.
 

~*~♠~*~
 

Erklärungen:

Custodia (lat.) Gefängnis - das ist dieses eigentümlich geformte, gläserne Gefäß

June de Croix "June" engl. - Juni, mein Lieblingsmonat;"de" frz. - von; "croix" frz. - Kreuz (ich mag Kreuze und es klingt gut

Nell der Name gefiel mir

So, ich hab die Tabelle mal erweitert. Junes vollständiger Name kommt zwar erst später, aber na ja ...
 

1. Kapitel

4 Abschnitte, 1.389 Wörter



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