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Why me?

von

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Die Intrige

Hallo, meine Lieben,
 

jetzt ENDLICH hab ich es geschafft...

War schwer ohne PC fertig zu schreiben! Aber jetzt hat es jetzt ja geklappt!

Böse ist nur, dass ich schon über 1000 Wörter beim 4. Kapitel hatte und mein PC die Datei unwiederruflich gelöscht hat. *grummel* Ich bin zutiefst geschockt darüber, ich komm an die Datei nicht mehr ran und im Kopf hab ich kein einzelnes Wort mehr davon. Dabei lief es so gut! Die Story ist endlich voran getrieben worden und jetzt ist alles fürn Arsch.

Aber was erzähl ich euch das hier, ihr könnt ja davon nichts lesen.

Sorry, es wird wohl etwas dauern, bis ich einen Ersatz geschrieben habe. Sonst wäre das 4. Kapitel schon in der nächsten Woche gefolgt.
 

Trotzdem erstmal viel Spaß mit Kapitel 3:
 


 


 

Die Intrige
 

Erschrocken riss sie ihre Augen auf. Aus seiner Starre gelöst, schlang Oliver schnell die Bettdecke um sich und hielt zusätzlich das Buch vor seinem Unterleib.

"Das konnte ich nicht wissen. Entschuldige!", stammelte seine Mutter und verließ mit hochrotem Kopf das Zimmer.

Schnurstracks zog sich Oliver an. Dieser Schreck hatte ihn gänzlich abgekühlt.

//Verdammt, warum muss mir mal wieder so eine Peinlichkeit passieren!//, dachte er und öffnete seine Zimmertür. Langsam ging er die Treppe runter und verweilte. Er belauschte seine Eltern, die sich gerade über ihn unterhielten.

"...er lag nackt und erregt auf seinem Bett, Henry."

"Ach, Gerda, er ist doch siebzehn, da ist so etwas normal. Ist eben in seinem Alter so. Außerdem war ich früher auch nicht anders!"

"Aber trotzdem."

"Nun komm, sei nicht so prüde!"

"Ich bin aber seine Mutter. Auf so einen Anblick..."

Sie verstummte. Oliver hatte das Gespräch seiner Eltern beendet, indem er in das Wohnzimmer trat.

"Wie ich sehe, mein Junge, bist du wieder angezogen!", grinste sein Vater ihn an.

Oliver nickte nur. Er hatte nichts anderes, als eine alte Shorts und ein weites Hemd gefunden, was er in der Eile allerdings vergessen hatte, zuzuknöpfen. Schnell tat er das, ehe er sich erkundete, warum seine Eltern schon so früh wieder da waren.

"Deiner Mutter ging es nicht gut! Sie hatte einen starken Migräneanfall und deshalb mussten wir wiederkehren.", antwortete Olivers Vater für seine Frau, die das Zimmer inzwischen wieder verlassen hatte.

"Ein kleiner Tipp am Rande...", sagte sein Vater und beugte sich zu seinem Sohn hinab. "...jag deiner Mutter das nächste Mal nicht wieder so einen Schreck ein, sonst bekommt sie nachher noch einen Herzanfall!"

Beide lachten. Aber sofort wurde sein Vater ernst und streng. "Räum erstmal hier auf, bevor du dich anderen Dingen widmest, okay?"

"Natürlich!", gab Oliver zurück.

Sobald sein Vater gegangen war, um das Gepäck auszupacken, machte sich Oliver ans Werk und räumte alles was von der Party übriggeblieben war weg.

Nachdem er damit fertig war, machte er sich auf dem Weg zu Sara, um sich bei ihr zu entschuldigen.

Sie öffnete ihm erst gar nicht! Er klingelte noch einige Male, aber Sara ignorierte das eiskalt. Frustriert machte er sich auf dem Rückweg und schlenderte durch den Park. Dort setzte er sich wieder auf eine Bank und dachte über alles nach.

//Blöder Thomas! Seit er da ist, bringt er mein ganzes Leben durcheinander!!//

Oliver stütze sich mit den Ellenbogen auf seinen Knien ab und bettete das Gesicht in den Händen. Warum bekam er so ein komisch flaues Gefühl im Magen, wann immer er an Thomas dachte? Warum muss er, seit sie sich miteinander angefreundet haben, immer öfter an ihn denken? Warum war er ihm nicht egal? Innerlich schrie Oliver auf. Er war noch nie zuvor so verwirrt gewesen! Alles was er im Augenblick jetzt wollte, war sich endlich wieder mit Sara zu vertragen.

//Warum sind Mädchen nur so kompliziert!!!//, seufzte er. //Was bringt es mir hier rumzusitzen. Ich sollte jetzt noch Mal zu ihr gehen!//

Er stand auf und nach kurzem Gehen stand er wieder vor ihrer Tür. Als er klingelte, öffnete sie ihm endlich und trat vor ihm. Das erste, was sie tat, als sie ihn sah, war lachen. Oliver sah sie deshalb ziemlich verdutzt an. Nachdem sich Sara wieder etwas beruhigt hatte, brachte sie unter Lachunterbrechungen hervor: "Mensch Olli, wie siehst du aus?!" Sie lachte erneut.

"Was denn?", fragte er noch verdutzter und schaute an sich herunter.

"Das sieht lustig aus. So was hast du noch nie angehabt, so was ausgetragenes!", meinte sie und deutete auf sein Hemd.

"Ähm, bist du denn jetzt noch sauer auf mich?", fragte Oliver etwas verlegen.

"Wie könnte ich das denn, wenn du mich so zum Lachen bringst!", sagte Sara und trat einen Schritt vor. Sie beugte sich nach oben und küsste ihren Freund leidenschaftlich. Er genoss diesen Kuss in vollen Zügen. Als sich von einander lösten, zog sie ihn in die Wohnung bis hinauf in ihr Zimmer. Sie setzten sich auf Saras Bett. Nach einigen weiteren Küssen sah Sara Oliver eindringlich in die Augen.

"Ganz hab ich dir noch nicht verziehen! Einen kleinen Gefallen musst du mir noch tun!", sagte sie verschwörerisch.

"Und was genau?", fragte Oliver und hatte ein ungutes Gefühl dabei. Er ahnte, dass es sicherlich nichts harmloses war, was sich Sara ausgedacht hatte.

"Ich möchte, dass du ...", begann sie. "... Thomas eine kleine Lektion verpasst!" Saras Augen funkelten boshaft.

"Was??!" Oliver sprang entsetzt auf, und schaute sie fassungslos an.

Sara redete weiter, als hätte sie seine Reaktion darauf nicht gehört. "So eine Aktion wie mit der Wasserflasche. Davon hat mir Holger erzählt. Allein schon zuhören war zum schreien. Aber etwas, was ihn seelisch trifft, wäre natürlich noch geiler!" Sie sah sinnierend zur Decke und grinste.

"Das meinst du nicht ernst!", sagte Oliver abwehrend. "Da mach ich nicht mit! So etwas tu ich nicht!"

"Doch! Und ob du das machst!", schrie Sara aufgebracht. Ihre Augen flirrten vor Zorn. "Wenn du dich weigerst, trenne ich mich von dir und ich werde den anderen einige Dinge über dich erzählen!!" Sie grinste überlegen und gehässig.

Oliver rang mit sich. Er war einfach nicht zu fassen, was Sara da von ihm verlangte! Auf der einen Art wollte er Thomas nicht und vor allen nicht erneut nieder machen und auf der anderen Art wollte er nicht bloß gestellt werden. Außerdem wollte er Sara nicht verlieren, aber auch nicht Thomas. Was blieb ihn denn übrig? Seinen Stand bei seinen Freunden und seinen Bewunderern wollte er unbedingt behalten! Aber wollte er Thomas wieder etwas antun? Was würde der denken? Wie würde Thomas reagieren? Er würde dann doch Oliver für einen Heuchler halten. Er würde ihn verabscheuen, er würde ihm nie mehr ein Wort glauben. Und das will Oliver irgendwie in seinem Innersten nicht herbei führen.

Nach einigen Minuten des Abwägens kam er zu einem Entschluss. Im Moment war ihm seine Freundin und vor allem SEIN Status wichtiger, als irgendein Freund.

"Na gut, du hast mich überzeugt. Ich mache mit!", sagte er anschließend. "Hast du dir denn schon etwas genaues ausgedacht?"

"Das ist deine Aufgabe. Gehört zum wiedergut machen!", antwortete Sara. Sie küsste Oliver kurz. "Schön, dass du dich so entschieden hast!" Sie grinste wieder.

Innerlich zog Oliver eine Fratze, äußerlich zwang er sich zu einem Lächeln. "Muss ich das ganz alleine machen?", fragte er. Ihm wurde übel bei dem Gedanken. DAS würde alles noch schlimmer machen.

"Im großen und ganzen, aber meine Clique und ich werden dir da schon helfen.", antwortete sie und zwinkerte ihm zu. Nach einigen Minuten des Schweigens redete Sara weiter. "Du kannst ihn ja anblaffen, ihm irgend etwas gemeines und verletzendes sagen und wir anderen tun den Rest. Was hältst du davon?"

"Aber Worte tun doch viel mehr weh, als Taten.", meinte Oliver darauf hin.

"Ja, darauf läuft es ja aus.", äußerte Sara.

"Kann es sein, dass du absolut nicht damit klar kommst, dass ich mich mit ihm angefreundet habe?", fragte er, nachdem er die Grausamkeit der Worte erkannt hatte.

"Ja, genau das, Olli!", offenbarte Sara. "Erst machst du ihn fertig, und dann freundest du dich mit ihm an. Wo ist da bitteschön der Sinn? Du hast mit ihm viel mehr Zeit verbracht, als mit mir!"

"Bist du etwa auf einen JUNGEN eifersüchtig?", fragte Oliver interessiert. Ganz neue Gedanken keimten in ihm auf.

Sara redete ihm ins Gewissen. "Du hast dich verändert, seit er da ist! Du bist viel ruhiger geworden! Mein Gott, es war nur eine Monat und ich hab schon deine Veränderung bemerkt."

Oliver überlegte: War er wirklich etwas anders geworden, seit er mit Thomas Zeit verbracht hat? Was löste dieser Junge in ihm aus, dass er so selbstlos wurde? Hat für ihn das Schwimmen aufgegeben. Hat es riskiert, ihn auf seine Party einzuladen. Tausend mal schlimmer war, dass er es immerhin war, um den Olivers Gedanken kreisten, während er mit Sara das erste Mal schlief. Er hatte sich vielleicht, vermutlich sogar sicherlich etwas verändert, aber er wusste verflucht noch mal nicht warum!

Er setzte sich zurück aufs Bett.

"Willst du nicht bis Montag bei mir bleiben? Du hast schließlich noch einiges gut zumachen!", meine Sara und strich über Olivers Oberkörper. "Und jetzt wo dich endlich getraut hast, haben wir doch den besten Zeitvertreib gefunden. Sie grinste gierig.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Montag, sechs Uhr dreißig . Dröhnend riss der blöde Wecker Thomas aus dem Schlaf und ließ ihn aus einem seiner erotischen Träume aufwachen, die er des Öfteren von Oliver hatte. Schlaftunken suchte er nach dem Teil und schaltete es aus. Missmutig stand er auf und quälte sich unter die Dusche. Nach einem kurzem warmen Schauer sah die Welt doch viel Freundlicher aus!

Seine Mutter war immer noch nicht von ihrer Schwester wieder gekehrt. Also konnte sich Thomas bequem in die Küche setzen und erstmal frühstücken. Zum Essen brauchte er immer zwanzig Minuten, die Schule begann erst um halb acht und der Weg dorthin dauerte nicht mal fünfzehn Minuten. Er hatte wie immer die Zeit perfekt eingeplant. Das erheiterte seine Laune noch etwas mehr. Er würde Oliver gleich wieder sehen. Seine Laune wurde überschwänglich. Glücklich strahlend schloss er die Haustür ab und machte sich benahe pfeifend auf den Weg zum Unterricht. Auf dem Schulhof angekommen, stellte er sich an seinem beliebten Platz außerhalb der nervenden Mitschüler und rauchte seine für den Tag erste "Schulhofskippe", wie er sie nannte.

Zwei Minuten später kam Sara mit ihrer Clique und Oliver im Schlepptau an. Der sah verstimmt aus. Thomas lächelte ihm zu. Oliver sah mit einem entschuldigenden Blick zurück. Es war kurz vor Stundenbeginn. Thomas warf seine Kippe in den Ascher und ging ins Klassenzimmer. Vorher warf er noch mal einen Blick auf Oliver. Der stand inzwischen mit Sara alleine und sie redete mit ihm.

"... erste Pause, okay? Und dann machen wir ihm die Hölle heiß!"

Oliver nickte widerwillig. Ein kurzer Kuss und ihre Wege trennten sich. Oliver ging in seine Klasse, Sara in ihre.

Die ersten beiden Stunden verliefen normal. Sie hatten Englisch, ein Fach, in dem Thomas immer eine Eins hatte. Er ist ein Sprachgenie. Schon früh hatte er sich damit auseinander gesetzt. Zum einem wegen der Texte, die er auf dem Keyboard nach spielte und sang und zum anderem, weil er selbst englische Songs und Gedichte schrieb.

Nachdem es zur Pause geklingelt hatte, machte sich Thomas auf dem Weg zum Rauchen. Als er die Klassenzimmertür öffnete und Flur trat, rannte Sara in ihn hinein.

"Pass doch auf, du Idiot!", raunte sie ihn an und stieß ihn von sich weg.

Thomas taumelte einige Schritte nach hinten.

"Entschuldige, dass ich zufälliger Weise aus MEINER Klasse gekommen bin!", sagte er ziemlich laut und im harten Tonfall zu ihr.

Sara machte ein abfälliges Geräusch. Thomas ließ sich davon nicht beeindrucken und ging unbeirrt weiter. Er stellte sich in seine Ecke und steckte sich eine Zigarette an.

Währendessen redete Sara erneut auf Oliver ein, der als einer von wenigen auf seinen Platz sitzen blieb.

"Nun komm, it's Showtime!", sagte Sara und zog am Olivers Arm.

"Wir haben doch noch zwei ganze Pausen vor uns!", meinte er darauf.

"Mein Gott, Olli! Wie du dich verhältst! Ich bin deine Freundin. Tu endlich auch mal was für mich!!"

"Ja, ja!" Oliver erhob sich. Sara durchquerte den Raum und er folgte ihr. Vor der Tür, die zum Schulhof führte, standen Olivers Kumpels, sowie Clique und warteten schon fast ungeduldig auf die beiden. Sie gingen alle zusammen auf den Schulhof. Während die anderen zielsicher auf Thomas zu steuerten, blieb Oliver stehen.

Alles ging so hastig, dass Thomas nicht mehr reagieren konnte. Er wurde so schnell von Maik und Toni an den Armen gepackt, dass er gar nicht mehr realisierte was gerade abging. Sie hatten ihn fest im Griff und so sehr sich Thomas auch zu wehren versuchte, sie ließen nicht los. Sein Herz pochte heftigst gegen seinem Adamsapfel. Sara stellte sich lachend vor ihm.

"Na, wie fühlt man sich denn SO?", fragte sie gehässig. Sie beschimpfte ihn und redete in Rage: "Seit du hier her gekommen bist, störst mich schon! Du hast es einfach nicht verdient zu uns zu gehören. Sieh dich doch mal an..." Während sie redete, ging sie auf und ab und hatte Thomas dabei eisern im Blick. Ihm blieb nichts übrig, als zu kontern, denn Toni und Maik hatten ihn nach wie vor hart im Griff.

"Zu dir und deinen komischen Freunden möchte ich auch nicht gehören!" Er ließ sich nicht beschimpfen und wütete zurück: "Wenn ich mich mal angucken soll, wieso machst du es denn nicht auch ein Mal?"

Darauf fand Sara keine Worte mehr, deshalb schubste sie ihn mehrere Male mit voller Kraft. Weil ihn die anderen beiden immer noch festhielten, wirkte sich Saras ganze Kraft auf seinen gesamten Körper aus. Es tat doppelt so sehr weh, weil er keine Möglichkeit hatte zurück zu federn.

Oliver stand immer noch abseits und betrachtete das Szenario mit gemischten Gefühlen. So langsam brauchte Sara die Unterstützung durch ihren Freund, da bekam sie mit, dass er nicht bei ihr stand. Sie drehte sich zu ihm um und rief: "Mensch, Oliver! Komm endlich her und hau diesem Arschloch eins für mich rein!"

Widerwillig rannte er los. Ratlos blieb er neben Sara stehen.

"Nun mach schon!", sagte sie ungeduldig. "Hast du nicht gehört, wie er mich beleidigt hat?!"

"Entschuldige!", flüsterte Oliver Thomas zu. Thomas sah voller Angst zu Oliver. Was hatte der nur vor, wofür er sich vorher entschuldigen musste? Er ahnte es, als er sah, wie Oliver mit der Faust ausholte, instinktiv schloss Thomas die Augen. Mit voller Wucht schlug Oliver in Thomas Magen. Thomas brach sofort zusammen und krümmte sich vor Schmerzen auf dem Boden. Oliver lief entsetzt über seine Tat ins Schulgebäude. An der erstbesten Wand sank er zusammen. Er war über sich selbst und das zum ersten Mal in seinem Leben! Er hatte schon oft Mitmenschen schikaniert und Gewalt angetan. Nur wieso war es dieses Mal anders? Oliver stand wieder auf. Er stellte sich ans Fenster und konnte geradewegs auf Thomas schauen. Der lag immer noch am Boden und Sara trat ihm mehrere Male in die Seite, ehe sie triumphierend mit den Jungs und ihrer Clique abzischte. Oliver starrte erschrocken auf Thomas. Er fühlte unglaubliche Schmerzen bei Thomas Anblick. Er hätte weinen, schreien, um sich schlagen können. Es tat ihm so verdammt weh in seinem Inneren. Er hörte, wie Sara mit den anderen amüsiert lärmend den Flur betrat. Sie klatschte sich mit ihren Freunden ab und ging alleine auf Oliver zu.

"Das war cool!", lachte sie und hob ihre Hand, um sich auch mit Oliver abzuklatschen. Er reagierte nicht.

"Ach, komm. Das war doch geil! Schade nur, dass du abgehauen bist. Das Beste kam ja noch!", sagte sie.

"Wenn du meinst!", antwortete Oliver wütend. Entnervt stapfte er von ihr weg. Sie rannte ihm nach.

"Wo ist dein Problem?", fragte sie und umfasste seinen Arm.

Oliver riss sich los und schrie sie an: "Du bist nicht normal, Sara! Was hat dir jetzt der ganze Scheiß gebracht?"

"Spaß!", antwortete sie schlicht.

"Spaß", äffte er sie nach. "Hast du schon einen Gedanken daran verschwendet, wie es jetzt Thomas geht? Er könnte verletzt sein!"

"Wen interessiert es schon, wie es dieser Made geht!", sagte Sara. Sie war auch wütend. "Wenn es dir so wichtig ist, wie der sich fühlt, dann geh doch raus und halt mit dem Händchen!" Schäumend vor Wut wandte sie sich von ihm ab. Oliver beruhigte sich wieder. Er hatte zwar zu bezwecken versucht in Sara ein schlechtes Gewissen und Verständnis hervor zu rufen, aber er wollte nicht, dass sie wieder sauer auf ihn wurde. Somit wären sie zur Anfangssituation zurück gerutscht. Zart berührte er sie an der Schulter.

"Sorry!", flüsterte er und nahm sie in den Arm. "Ich weiß auch nicht warum ich plötzlich so ein Weichei geworden bin."

Das Läuten zur Stunde riss sie aus ihrer Umarmung.
 

Den restlichen Montag und den ganzen nächsten Tag tauchte Thomas nicht mehr in der Schule auf. Eigentlich war er sonst immer gegenüber solchen Angriffen standhaft gewesen und hatte sich nie von so etwas unterkriegen lassen. Doch dieses Mal ging es ihm im wahrsten Sinne des Wortes an die Nieren. Er verbrachte die Tage seines Fehlens in seinem Bett und weinte stundenlang vor sich hin oder er stand hinter dem Keyboard und ließ daran seine Wut ab. Warum hatte Oliver ihm das nur angetan? War seine Sympathie ihm gegenüber nur vorgetäuscht gewesen? Thomas zermarterte sich den Kopf. Noch nie zuvor hatte er so eine Gehässigkeit über sich ergehen lassen müssen! Je mehr er an Oliver dachte, um so größer wurde seine Wut über ihn. Er hatte sich durch Einfältigkeiten einhüllen lassen und hatte viel zu früh Vertrauen gefasst. Das war doch sonst nicht seine Art! Er hatte doch schon vorher "solche" Leute gekannt und gemieden. Thomas war über seine eigene Naivität erschüttert.

Auch Oliver ließen Gedanken an Thomas nicht los. Zwar war wieder alles mit Sara in Ordnung, dafür war jetzt aber der Kontakt zu Thomas ins innerste erschüttert. Wollte er das? Nein, ganz und gar nicht! Diese Situation missfiel ihm zutiefst. Er musste es regeln, ohne dass Sara davon etwas mitbekam. Es musste doch zu vereinbaren sein, dass er mit beiden Kontakt haben konnte. Sara musste davon ja nichts wissen. Wie verrückt war das alles eigentlich? Diesen Gedanken schob Oliver beiseite.

Er musste einfach zu Thomas gehen, und die ganze Situation klären.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Thomas hatte gerade seinen ganzen Frust am Keyboard ausgelassen, indem er wie verrückt spielte. Als er in der Küche stand und ein Glas Cola trank, klingelte es an der Tür. Ausgelassen, wie er jetzt war, dadurch, dass er seine Wut heraus gelassen hatte, stampfte er zur Tür. Als er sah wer dahinter stand, verfinsterte sich seine Miene.

"Was willst du hier, Oliver?", fragte er gereizt. "Hast du Lust mir noch eine rein zu hauen?"

"Nein!", antwortete Oliver eilig. "Ich muss dir die ganze Sache dazu erklären!"

"Was gibt es denn da zu erklären? Du hast wieder einmal dein wahres Gesicht gezeigt! Und ich dachte auch noch, du seist anders beziehungsweise du hättest dich geändert!!!"

"Aber so ist es doch gar nicht. Es ist ganz anders gewesen..."

Das nächste, was Oliver sah, war eine Tür, die direkt vor seiner Nase mit viel Schwung zuknallte. Nachdem er diesen Schock verdaut hatte, klingelte er nochmals. Selbstverständlich öffnete Thomas nicht mehr. Er war hinter der Tür mit Tränen in den Augen zusammen gesackt.

Oliver hämmerte gegen die Tür.

"Mensch, Thomas! Lass es dir doch erklären!!", brüllte er.

Er wurde immer wütender, weil Thomas unkooperiert reagierte. Wutentbrannt trat er einmal gegen die Tür.

"Wenn du zu bescheuert bist, dir die Wahrheit anzuhören, dann hast du Pech gehabt!", rief er so laut, dass man es in der ganzen Straße hören konnte. Er beruhige sich wieder etwas.

"Okay, deine Entscheidung, wenn du die Tür nicht aufmachst. Hass mich ruhig! Ich habs verdient!!" Olivers Stimme war wieder normal. Er warf noch einen letzten Blick auf die verschlossene Tür und ging.

Thomas hatte inzwischen angefangen zu weinen. Mit solch einem Wutausbruch hatte er nicht gerechnet. Bei jeden Schlag, den Oliver gegen die Tür gemacht hatte, war Thomas zusammen gezuckt. Es wurde, bis es ganz still war. Thomas öffnete vorsichtig die Tür, aber Oliver war schon weg.

"Verdammt!", fluchte Thomas und schloss sie wieder.

//Es muss wohl einen besonderen Grund geben... Da ist er extra zu mir gekommen, um alles auf zu klären und ich brings auch noch fertig, dass er wütend wird! Trotzdem ist es schon gut, wenn er merkt, dass man mich nicht mit einer kleinen Entschuldigung abfertigen kann! Immerhin hat er mich geschlagen!!//

Thomas war schon stark an der Wahrheit interessiert, weil es sich alles irgendwie merkwürdig anhörte, aber er hatte vor Oliver dennoch etwas zappeln zu lassen.
 

Der Terror gegen Thomas endete nicht. Am Mittwoch ging er wieder zur Schule und begann Sara erneut ihn nieder zu machen. Als er den Schulhof betrat, traf er gleich auf sie und ihre Clique.

"Na, kleiner, musstest du die letzten Tage erst einmal zu Hause verdauen?! Tja, MEIN Oliver kann schon ganz schön böse werden!", lachte Sara spöttisch.

"Wenn du glaubst mich so gut zu kennen.", meinte Thomas kühl und ging an ihr vorbei.

Damit kam sie nun ganz und gar nicht klar, dass IHR jemand den Rücken zukehrte. Dreist nahm sie Anlauf und schubste Thomas, sodass er nach vorne stolperte. Abrupt drehte er sich um. Ihr war der Ärger über Saras dummes Verhalten buchstäblich ins Gesicht geschrieben.

"Wie wäre es, wenn ich einmal zurück schlagen würde?", stieß Thomas hervor.

Sara sah ihn entgeistert an. Damit, dass er so etwas konterte, hatte sie definitiv nicht gerechnet gehabt. Gleich nach dem Thomas seinen Satz ausgesprochen hatte, setzte er seinen Weg fort und ließ die sprachlose Sara einfach stehen. Nach so einem "netten" Gespräch musste er eine rauchen.

Kaum hatte seine Kippe in den Ascher geworfen, da ging Oliver entschuldigend guckend an ihm vorbei. Thomas sah sofort mit finsterer Miene weg. Das versetzte Oliver einen Schlag und er fühlte sich noch schuldiger, als er eh schon war. Aber was hatte er erwartet? Dass Thomas ihn diese Gemeinheit so einfach wieder verzieh durch einen Blick?

Die erste Stunde begann.

Frau Fricke wartete, bis alle auf ihren Plätzen waren, dann leitete sie den Unterricht mit folgenden Worten ein: "Nur noch eine Woche, meine Lieben, und habt ihr Sommerferien!" Sie blickte auf Thomas. "Herr Richter, da Sie recht zum Ende des Schuljahres zu uns gestoßen sind, bekommen Sie kein Zeugnis."

Sofort buhten Toni und Maik scherzhaft. Ein scharfer Blick von Frau Fricke.

"Meine Herren, beruhigen Sie sich!"

Nach diesen beiden Stunden, war eine halbe Stunde Pause. Oliver fing Thomas ab und zog ihn in ein leeres Klassenzimmer.

"Thomas, hör mir bitte zu.", sagte Oliver und ließ Thomas Arm langsam los, an dem er ihn mit sich gezogen hatte. "Du musst wissen, dass ich mit allem absolut nichts zu tun habe!"

"Wieso sollte ich dir glauben?", fragte er zähneknirschend.

"Weil es die Wahrheit ist!" Olivers Finger glitten fast zärtlich über Thomas Arm, ehe er danach griff. Thomas bekam eine Gänsehaut.

"Der ganze Scheiß geht einzig und allein von Sara aus! Sie hat sich alles allein ausgedacht und mich gezwungen mitzumachen!"

"Na und! Du hast mich trotzdem geschlagen!!" Thomas riss sich los und ging aus dem Raum. Oliver blieb zurück. Thomas war über seine Wahrheit verblüfft. Er musste sich diese Offenlegung erstmal durch den Kopf gehen lassen. Oliver war also doch nicht so gemein, wie er gedacht hatte, es war Sara. Jetzt hasste sie Thomas noch mehr. Nicht nur, weil sie mit Oliver zusammen ist, sondern jetzt noch mehr, weil sie sich gemeine Intrigen gegen ihn ausdachte. Er beschloss zurück zu Oliver zu gehen, was er auch tat.

Oliver stand immer noch in dem Raum und sah sehr bedrückt aus.

"Tut es dir Leid?", fragte Thomas leise. Er stand in der Tür und betrachtete Oliver.

"Wie bitte?" Er wurde von Thomas aus den Gedanken gerissen.

"Ich fragte dich, ob es dir Leid tut, was du mit mir gemacht hast, beziehungsweise hast machen lassen?", wiederholte er.

"Ja, das tut es wirklich! Ich bedauere es, da mitgemacht zu haben!" Oliver ging die wenigen Schritte auf ihn zu. "Thomas, du glaubst gar nicht, wie weh mir das getan hat!" Er nahm ihn vorsichtig in den Arm.

Thomas ließ dich fallen und genoss Olivers Nähe. Er hatte die Augen geschlossen und drückte seinen Körper unbewusst an dem ihm gegenüber. Etwas komisches passierte mit Oliver. Thomas Körper an seinem zu spüren, löste in ihm ein absolutes Wohlbefinden und Behagen aus. Noch nie hatte er solche Nähe zu jemanden empfunden, den er bisher umarmt hatte! Deshalb zog er Thomas noch enger an sich, sodass jedes einzelne Körperteil von ihnen sich aneinander presste. Es war nicht nur eine kleine Umarmung, es war viel intensiver. Olivers Hände, die zuvor noch an Thomas Schultern lagen, verweilten da nicht lange. Er begann an Thomas Rücken auf und ab zu streicheln.
 


 


 


 


 


 


 

Ich hoffe, meine Lieben, es hat euch gefallen. Bitte um Kommis...

An dieser Stelle, einen großen Dank an die bisherigen Leser und Kommisschreiber: littleblaze, Love-chan, Gerbil und _bloodangel_

Ich hoffe, das Kapitel hat eucren Erwartungen entsprochen!
 

Liebe Grüße, eure Soli ;-))



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  JoeyB
2005-09-18T17:09:46+00:00 18.09.2005 19:09
Hallo!! *wink*
Danke erstmal für die ENS! Ich habe mich echt gefreut, als ich gesehen habe, dass es endlich weitergeht! Die Story ist zwar noch nicht besonders lang und ich kenne sie ja auch noch nicht sooo lange, aber irgendwie ist es momentan eine von den Stories hier auf Animexx, die für mich persönlich am wichtigsten sind. Ich mag die Charaktere (zumindest teilweise xD Abr dazu komme ich noch später), deinen Stil und die Story an sich!

Zu dem Kapitel kann ich nur eins sagen:
Man, ist Sara eine Schla...nge!! >.<

Und Oliver ist auch ein bisschen dumm, kann das sein? Der soll Thomas küssen und nicht schlagen *heul* *jammer* Das ist doch total blöde!! Wie kann er nur?? *sniff* So ein Volltrottel!!
Und ich finde, Thomas sollte ihn noch länger schmoren lassen... Nein, die beiden sollen zusammenkommen und... Argh, ich drehe hier gleich durch *heul*
Das Kapitel war megageil!!
Aber die beiden sollen jetzt endlich zusammenkommen! Ich meine, das ist doch jetzt die perfekte Ausgangssituation!
Sie sind alleine in einem Klassenzimmer, in einer stürmischen Umarmung! Jetzt könnte ein leidenschaftlicher Kuss folgen! *-*
Und wenn du jetzt jemanden reinplatzen lässt... *böse anschielt* Das wäre das mieseste, was du jetzt tun könntest >.<

Naja, ist ja deine Story, also mache ich dir lieber keine Vorschriften *lach*

Nur eine Sache: Schreib schnell weiter, ja?? bitte!!
Ich liebe diese Story einfach!!
Thomas ist so ein niedlicher Schnuckel!! Und ich finde Beziehungen zwischen coolen und nicht-coolen Leutz sowieso immr voll spannend - besonders wenn sie beide männlich sind ;-)

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel!!

*knuddl*
bye
Gerbil

P.S. Kannst du mir dann bitte wieder eine ENS schicken?? Das wäre echt lieb von dir! Danke schonmal im Voraus ^.-


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