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Epilog von Schatten des Lichts
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Teil 4
 

Das Herz schlug Riku bis zum Hals, als sie nach der langen Fahrt und mehreren Toilettenpausen unterwegs endlich ihr neues Zuhause erreichten. Zugegebenermaßen nur auf Probe, aber schon alleine der Gedanke, dass sie vielleicht doch ein neues Daheim gefunden hatte, machte sie ganz kribbelig. Zuhause - eigentlich unglaublich wie aufgeregt man schon alleine durch ein so kleines Wort werden konnte. Doch für Riku bedeutete es die Welt.

Und sie war schließlich nicht die Einzige, die zappelnd vor dem Eingang stand. Kira war mindestens genauso aufgeregt wie sie, als sie mit dem Lift in den achten Stock fuhren und Takeru den Schlüssel der Eingangstür herausholte, um die Tür für die beiden aufzusperren.

Als Riku letztendlich im Türrahmen stand und einen ersten Blick auf die Wohnung werfen konnte, hielt sie den Atem an. Sie hatte vieles erwartet, aber dass die beiden Chaoten, vor allem aber Kira, hier wohnten, war für Riku beinahe unvorstellbar. Die durch die vordere Fensterfront lichtdurchfluteten Räume waren in einem warmen, einlandenden gelb gestrichen und an den Wänden hingen alle Art von komischen Bildern mit abstrahierten Figuren und afrikanische Masken, die sie durch den furchteinflössenden Gesichtsausdruck ein wenig einschüchterten. Neugierig lugte sie um die nächste Ecke, nachdem sie sich, wie die beiden, die Schuhe ausgezogen hatte und entdeckte dabei das geräumige Wohnzimmer von dem aus eine Wendeltreppe in den nächsten Stock führte, in dem sich das Schlafzimmer und eine kleine Dachterrasse befand.

Ebenso aufgeregt folgte ihr Kira mit seinen Blicken und wartete darauf, dass sie ihr eigenes Zimmer entdeckte, dass sie vor kurzem erst provisorisch eingerichtet hatten und aus einem früheren Teil des ohnehin viel zu großen Wohnzimmers bestand.

Takeru hingegen beobachtete gleich alle beide aus dem Augenwinkel, als er sich anschickte in der Küche nach einer Kleinigkeit zu essen zu suchen und schließlich mit einem grünen Apfel zurückkam und die beiden mit dem Knacken, als er genüsslich hineinbiss, aufschreckte.

Erschrocken wirbelten beide herum und Takeru musste unwillkürlich bei dem Gesichtsausdruck der beiden, die ihn so entgeistert anstarrten, schmunzeln. "Was? Habt ihr noch nie einen Apfel gesehen?"

Schnaubend warf ihm Kira einen gespielt beleidigten Blick zu und nahm ihm den Apfel aus der Hand, bevor er selbst einen Bissen nahm.

"Wie kannst du jetzt ans Essen denken?! Das ist immerhin ein wichtiger Punkt in unserem Leben!" Nun unfähig sich das Grinsen noch weiter zu verkneifen nahm er ihm den Apfel wieder ab und küsste ihn kurz auf den Mund.

"Warum zeigst du ihr nicht einfach ihr Zimmer? Du hast doch schon die ganze Fahrt darauf gewartet, hab ich Recht?" Kira konnte es auf den Tod nicht ausstehen, dass Takeru ihn so gut lesen konnte, aber das war wohl eines der Nachteile, die es mit sich brachte, wenn man sich in seinen besten Freund verliebte.

"Ich weiß gar nicht, was du meinst... Komm schon Riku, ich zeig dir dein Zimmer." Kopfschüttelnd folgte Takeru seinem Lebensgefährten, der die Kleine nun auf direktem Weg in ihr Zimmer führte. Dieses war noch alles andere als fertig eingerichtet, doch sie hatten beschlossen, dass es das Beste wäre, wenn sie Riku bei der Gestaltung ihres Kinderzimmers miteinbeziehen würden, damit sie sich auch mit Sicherheit darin wohl fühlen würde. Nur die Wände waren schon bemalt und es war offensichtlich wessen Idee es gewesen sein musste.

Überall schwammen kleine und große Quallen durch das hellblau bemalte Zimmer, oder kleine Fische versteckten sich hinter Anemonen oder Korallen. Kira hatte sich alle Mühe gegeben sich bei seiner Unterwasserlandschaft künstlerisch auszutoben.

Mit großen Augen stand Riku nun in der Mitte des noch kahlen Raums, in dem sich gerade Mal ein Matratzenlager und einige Polster befanden.

"Wir dachten, du würdest dieses Zimmer gerne selbst einrichten. Wir können gleich morgen ins Möbelgeschäft fahren. Was hältst du davon? Ich habe auch schon ein paar Kataloge durchgesehen, wenn du..."

"Ich kann mir mein Bett selber aussuchen? Ein Zimmer nur für mich allein?" Es waren die ersten Worte aus ihrem Mund, die nur so aus ihr heraussprudelten, seitdem sie diese Wohnung betreten hatte. Ungläubig sah sie von einem zum anderen, während sie sich auf die Unterlippe biss. "Und nicht nur das Bett. Du willst doch bestimmt nicht, dass alles so kahl bleibt. Was hältst du eigentlich von meinen Quallen, Qualle?"

Grinsend ließ Riku nun ihre kleinen Hände über die blauen Schirme wandern, bevor sie sich umdrehte und ihre Arme über der Brust verschränkte.

"Meine Haare sehen aber gar nicht so aus!"

"Nein, bloß wie die Tentakel." Mit diesen Worten wuschelte ihr Kira noch einmal durch die ohnehin schon widerspenstig abstehenden Haare.

"Hey!"

*

Nervös schwänzelte Misa um das Telefon herum um jeden Moment einen Anruf von Kira und Takeru entgegenzunehmen. Schließlich mussten die beiden schon seit einiger Zeit in ihrer Wohnung in angekommen sein. Sie hoffte nur, dass alles gut gehen würde und sich Riku einleben würde. Die ersten Tage waren auch die kritischsten, besonders aber die Nächte, da Riku noch immer von Alpträumen geplagt war und nun keine weibliche Person hatte an die sie sich wenden konnte.

Doch auch nach etlichen Stunden des Wartens klingelte das Telefon nicht und sie fasste dies als ein gutes Zeichen auf.

*

Grummelnd rollte sich Kira auf die Seite, als jemand ungeduldig an seiner Schulter rüttelte, bis er blind mit der Hand in Luft herumfuchtelte, um den lästigen Unruhestifter abzuwehren. Doch Riku ließ sich nicht so leicht entmutigen und zwickte ihn kräftig in den Oberarm.

"Au!" Der Störenfried ließ also nichts unversucht, um Kira aus dem Schlaf zu reißen in den er so mühsam gefallen war, weswegen er nun die Augen aufschlug und in das kleine runde Kindergesicht blickte, das sich über ihn gebeugt hatte. Schmatzend rieb er sich den Oberarm und den Schlaf aus den Augen und setzte sich so gut es ging auf.

"Was ist denn los? Kannst du nicht schlafen?" Kopfschüttelnd biss sich Riku auf die Unterlippe und blickte ihn erwartungsvoll aus großen Augen an.

"Hast du schlecht geträumt?" Dieses Mal meldete sich der inzwischen ebenso wache Takeru zu Wort, der durch die Gewichtsverlagerung der Matratze und Kiras Flüstern aufgeweckt wurde. Er wusste längst von Rikus Schlafschwierigkeiten und hatte bereits etwas Derartiges erwartet.

Auf seine Frage hin nickte Riku nur knapp und setzte sich auf die Bettkante. Kira, der nun ebenfalls zu verstehen schien, griff nach einem Pyjamaoberteil, da er nur eine lange bequeme Flanellhose trug, um eine Szene wie das letzte Mal zu vermeiden und rückte ein deutliches Stück in die Mitte, um ihr Platz zu machen. "Möchtest du heute hier schlafen?"

Riku die einen Moment ernsthaft zu überlegen schien, warf einen kurzen Seitenblick auf Takeru und schüttelte wieder den Kopf. Dieser hatte den Blick durchaus bemerkt und krabbelte seufzend auf allen Vieren aus dem Bett. "Ich kann auch unten schlafen, wenn du willst. Dann habt ihr beide mehr Platz. Also bis morgen früh. Schlaft gut." Ohne ein weiteres Wort verschwand er aus der Tür, bis man nur noch das metallische Klacken der Wendeltreppe bei jedem seiner Schritte hörte.

Kira, der dem ganzen nur schweigend zugesehen hatte, seufzte nun ebenfalls auf und rückte ein großes Stück beiseite.

"Wenn du hier bleiben willst. Ich hab jetzt mehr als genügend Platz."

Riku zögerte noch einen Moment lang, ehe sie unter die Decke krabbelte und sich in den flauschigen Polster kuschelte.

"Gute Nacht."
 

Am nächsten Morgen fand Kira Takeru mit der Stirn in Falten gelegt, zusammengerollt auf der Couch vor. Sehr entspannt sah er dabei nicht aus. Also machte Kira einen starken Kaffee um seinen Freund wieder auf die Beine zu bringen, da sie heute noch einiges vorhatten.

Doch wenigstens schien Riku ruhig geschlafen zu haben, nachdem sie sich zu Kira ins Bett gelegt hatte. Offensichtlich vertraute sie ihm inzwischen schon so weit, dass es ihr auch nichts ausmachte neben ihm zu schlafen. Einen größeren Beweis des Vertrauens, das sie ihm entgegenbrachte, gab es auch gar nicht. Besonders nach den Erfahrungen die sie mit Männern gemacht hatte.

Bei Takeru hingegen war sie noch um einiges vorsichtiger. Das hatte sich auch gestern Abend wieder gezeigt. Doch schien sein Freund vollstes Verständnis dafür zu haben und überließ ihr ohne weiteres seinen Schlafplatz, um eine ungemütliche Nacht auf der Couch zu verbringen und wie sich herausstellen sollte auch noch einige mehr.
 


 

So nur noch ein Kapitel, dann habt ihrs geschafft! Schließlich hat es Misa immer noch nicht fertig gebracht Kojiro den Antrag zu machen. Und ob sich Riku tatsächlich einleben kann... mal sehen.

Oh und danke Black Angel für den Kommi



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  BabyG2005
2005-11-21T11:04:09+00:00 21.11.2005 12:04
Kira und riku passen gut zusammen. Beides voll die spielkinder. Und takeru is süß (wie oft hab ich das jetzt schon gesagt? ^^) überlässt riku das bett.
Man muss halt opfer bringen.
So mehr hab ich auch nicht zu sagen. Das kapitel war ja auch recht kurz. Also dann mal auf zum letzen.
Von: abgemeldet
2005-06-20T21:46:03+00:00 20.06.2005 23:46
Bitte mach ich doch gern!!!
Also ich find dir ist das mal wieder sehr gelungen!! Was ich aber schade find is das du nun Kira und Takeru sehr vorziehst. Versteh mich nich falsch, ich mag die beiden auch sehr gern und Riku genaso, aber ich find da eher das Paar Kojiro/Misa sehr viel besser. Eigentlich steh ich nicht auf Shounen-Ai, das ist die erste FF die ich darüber lese!! Und es wird sehr wahrscheinlich auch die letzte bleiben!
Gruß Black_angel89


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