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Drachenring

Die Überlebenden des Uchiha- Clans
von

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Prolog:

#Vor etwa 235,45 Jahren (grobe Schätzung), eine gewaltige Felshöhle jenseits der großen Berge, westlich von Suna#

...

Etwa zwanzig Gestalten drängten durch den Eingang in die dunkle, etwas muffig riechende Höhle und versammelten sich um einen etwas größeren Felsvorsprung, der in der Mitte aufragte. Auf ihm stand das Familienoberhaupt und reckte stolz seinen Kopf in die Höhe um das Chaos unter ihm würdevoll zu überblicken. Sie wartete, bis alle einen Platz gefunden hatten und hob dann mit unübersehbarer Autorität ihren Arm um die Anwesenden zum Schweigen zu bringen. Sofort trat eine abwartende Stille unter ihm ein ...

Bis auf zwei Stimmen, die sich langsam und vor allem mit der Hilfe von großzügigem Ellenbogen Einsatz gegen alles, was im Weg stand, nach vorne schoben "Hallo Mamiii!" Ein etwas jüngeres Individuum schrie diesen Ausruf durch den ganzen Saal und meinte damit offensichtlich die wartende Autorität auf dem Felsen. "Entschuldigen sie, darf ich bitte?" konnte man von dem anderen hören, als es einen wartenden Verwandten zur Seite schubste und sich dann auf dessen Platz bequem machte.

Doch dieser Sieg währte nicht lange, denn da kam schon sein noch immer winkender Kollege und nahm sich die Hälfte des Platzes indem er den anderen ebenfalls bei Seite drängte. Dabei ignorierten sie gekonnt die ihnen von allen Seiten zugeworfenen bösen, genervten oder tadelnden Blicke. Statt dessen sahen sie nun Beide abwartend zum seufzenden Familienoberhaupt auf und mockierten sich darüber, dass man sie aus ihrem normalen Alltaggeschäft herausgerissen hatte. "Können wir jetzt endlich anfangen? Wir müssen heute noch wichtige Kämpfe austragen um unsere Tapferkeit zu beweisen! Ein paar Jungfrauen retten und so ... das übliche halt."

'Tapferkeit heißt nicht jungen Mädchen nachzustellen und sich die Mägen auf Kosten anderer vollzuschlagen' lag der weisen Anführerin auf der Zunge, aber sie unterließ es lieber. Es wäre für ihr Vorhaben nicht dienlich gewesen. Still bat sie die Familiengötter noch einmal um Verzeihung und erhob dann ihre Stimme. "Wie ihr sicher alle wisst, haben die frechen Barbaren aus dem Reich hinter den Bergen es gewagt einen wertvollen Ring aus unserem Familienschatz zu stehlen!"

Zustimmendes Nicken bestätigte von allen Seiten ihre Worte ... bis auf zwei Personen, von denen der eine gelangweilt gähnte und der andere mit den Worten "oooch das olle Teil" abwinkte. Erneut riss sich die weise Alte zusammen und fuhr ungerührt fort. "UND deshalb ..." unwillkürlich war sie etwas lauter geworden " ... müssen wir zwei tapfere, unerschrockene Krieger aussenden, dieses Wertvolle Kleinod zurück zu holen! Nicht AUSZUDENKEN, was passieren würde, wenn es in die falschen Hände geraten würde, vor allem, da doch allgemein bekannt ist, wie gefährlich diese Barbaren von über den Bergen sind!" von rechts hörte sie ein gerade noch laut genug geflüstertes "Dann hätten sie doch besser drauf aufpassen sollen!" plus anschließendem Kichern, doch sie beherrschte sich erneut.

"Der Schamane und ich haben diese Unternehmung sorgfältig vorbereitet!" Sie griff nach einer bereitstehenden Tasche und hob sie hoch. "Hier drin sind ein besonderer Kompass, der immer in Richtung des Ringes zeigt!" und deshalb völlig ungeeignet war damit wieder nach Hause zu finden. "Und zwei Amulette, die ihnen das Aussehen der Barbaren geben werden!" Ihr Blick fiel unwillkürlich wieder auf die zwei Störenfriede in der ersten Reihe. "Unglaublich, dass manche hier NOCH hässlicher werden könnten!" erneut erklang kindisches Gekicher.

Sie biss die Zähne zusammen, zählte rückwärts von 24 bis 1, inzwischen war sie darin so geübt, dass das nicht lange dauerte, und wandte sich wieder den aufmerksam lauschenden Familienmitgliedern zu. "Und deshalb werden zwei außerordentlich begabte und fähige Krieger, die Besten, die wir haben losgeschickt werden um quasi den ganzen Kontinent vor dem Untergang zu retten! ... Pille! ... Palle! ... Bitte treten vor!" JETZT war es plötzlich wirklich still. Ungläubig starrten die beiden Halbwüchsigen zu ihrem Dorfoberhaupt auf. "Äh ... wir?" Kam es nicht sonderlich intelligent von dem braunhaarigen Erstgenannten und der schwarzhaarige Zweite fügte ein halbherziges "Aber ... wir ..." hinzu.

Sofort kam die erfahrene Führerin jedem Protest zuvor. "Behauptet ihr den nicht immer, die stärksten und tüchtigsten Krieger in unserer Familie zu sein? ..." und etwas lauernder fügte sie hinzu: "... oder stimmt das etwa nicht?" immer noch völlig überrumpelt blinzelte Pale ein paar mal mit den Augen "Natürlich ..." doch weiter ließ ihn das Familienoberhaupt nicht kommen. "GUT! So sei es! Ihr zwei werdet noch heute aufbrechen uns den Ring zurückzubringen!"

Alles noch so zarte bis heftige Proteste der Beiden hatte keinerlei Wirkung. Nicht umsonst hatte der Familienrat diese Aktion bereits Wochen im Voraus sorgfältig geplant, nicht dass sich einer der gutherzigen und WIRKLICH guten Krieger erbarmte und für das Wohl der Familie einsprang. Und so kam es, dass sie noch am selben Tag von zwei würdevoll blickenden Wachen zum Ausgang der Höhle begleitet wurden. Am Eingang angekommen wurden sie mit großen Worten verabschiedet und die zwei Krieger blickten den Jungen nach, bis sie am Horizont verschwunden waren. Keine zwei Sekunden später meldeten sie sich wieder in der großen Höhle zum Rapport.

"Sie sind fort!" Die alte, weise Frau seufzte leise und meinte dann. "Juuhuu! ENDLICH! Kommt lasst uns feiern! Vor 200 Jahren finden die nicht mehr zurück! Wenn wir Glück haben brauchen sie noch länger! Wo ist der brilliante Kerl, der diese tolle Idee hatte? Ich könnte ihn küssen! Welche der höchsten Auszeichnungen unserer Familie möchtest du haben?" Und so kam es, dass während die beiden Jungs ihre erste Rast einlegten und dabei gut die Hälfte ihres Proviants vernichteten, der Rest eine ausgelassene Party steigen ließ.
 

Am nächsten Morgen, nach einem ausgiebigen Nickerchen, waren die Beiden Helden genau einen Berg weiter und gerade dabei ebendiesen zu erklimmen. "Warum müssen wir da rauf? Können wir nicht einfach drüber fliegen?" Sein Kollege starrte ohne zu blinzeln auf den Kompass, einer flachen Scheibe mit einer auf einem Nagel aufgespießten Nadel, die in die vier Himmelsrichtungen frei beweglich war. Die Sorge der weisen Familienanführerin sie könnten schon am nächsten Tag zurückkommen war völlig unbegründet. Bereits jetzt hätten sie nicht mehr gewusst, wo sie hergekommen waren.

Genervt hob der Schwarzhaarige nun den Kopf und blieb stehen. "Na ist doch klar! Damit wir sehen, falls sie sich IN dem Berg befindet! Sonst fliegen wir für alle Ewigkeiten weiter gerade aus und bemerken gar nicht, dass wir an dem Artefakt vorbeigeflogen sind!!!" Etwas verwirrt runzelte sein Kollege die Stirn. "Äh ... aber die Nadel kann doch gar nicht nach oben oder unten zeigen!" Auf dem Gesicht seines Gegenübers erschien ein triumphierendes Grinsen. "EBEN!" Und er begann, den Blick nun wieder fest auf den Kompass gerichtet, weiter bergan zu stiefeln.

Zwei Stunden und den restlichen Vorrat später waren die beiden Intelligenzbestien an der Schneegrenze angelangt und standen vor einer großen Höhle. "Die Nadel zeigt genau da rein!" Die Beiden sahen sich erst an und zuckten dann mit den Schultern. Höhlen waren sie ja gewohnt. Kaum hatten sie diese betreten, fiel ihnen sofort auf, dass es hier drinnen angenehm dunkel war und sie ja nun wirklich lange genug für heute unterwegs gewesen waren und so hängten sie sich an die Decke um zu schlafen.

Und draußen begann es zu schneien ...

Raserei

#Vor 9 Jahren in Konoha, irgendwo über den Dächern#
 

Es war ein völlig normaler Spätnachmittag Anfang Herbst in Konoha, als die Sonne wie jeden Tag beschloss, dass es Zeit wäre unterzugehen und ihrem Kollegen, dem Mond mit seinen vielen Stern- Anhängseln, das Feld zu überlassen. Die drei in Stein geschlagenen Köpfe der ehrwürdigen Hokagen blickten wachsam über das vom Licht rötlich angehauchte Dorf und in den meisten Straßen strömten die Menschen nach einem mehr oder weniger harten Arbeitstag zurück in die heimischen Häuser.

Manche schlenderten schwatzend, mit Freunden oder Kollegen, manche schweigsam und tief in Gedanken versunken und manche hetzten nur so durch die engen Gassen, über fremde Balkone und Dächer, intensivst fluchend und in dem sicheren Wissen, dass sie den geplanten Termin, der sie Abends noch erwartete so oder so nicht mehr einhalten würden können.

Zur letzten Gruppe gehörte ein dunkelblondes, drahtiges Mädchen um die 13 Jahre, deren wild abstehendes Haar jedem Versuch in einem Zopf gebändigt zu werden widerstand und deshalb mehr einer Hecke glich, die sich ausufernd in alle Richtungen erstreckte, als einer echten Frisur, sah gehetzt auf die Uhr. Schon so spät! Das Training hatte wieder einmal länger gedauert, als beabsichtigt. Leise verfluchte sie sich und obwohl sie schon die Dächer Konohas ohne Rücksicht auf eventuelle Antennen oder zum Trocknen aufgehängte Wäsche durchraste legte sie noch einmal einen Zahn zu.

Dass sie dabei ein gewisses Kleidungsstück einer junge Ninja unglücklich streifte, so dass es sich löste und auf den Balkon eines nicht minder jungen Ninja fiel, der es am nächsten Tag bemerkte und aufhob, was wiederum zu einer Verkettung von unglücklichen Ereignissen führte und schließlich den Grundstein einer großen Liebe legte, bemerkte sie nicht einmal.

Heute war große Familienversammlung und man hatte angedeutet, dass es schon wieder um ihre Schwester gehen würde. Sie wollte gar nicht wissen, was dieser sadistische Kinderhasser von einem Oberhaupt sich diesmal hatte einfallen lassen. Hoffentlich ging es ihrer kleinen Schwester gut! Das letzte Mal hatten sich diese senilen Waschlappen im Clanrat doch tatsächlich dazu entschlossen dem, damals gerade mal 3- jährigen Mädchen, zu verbieten, das Anwesen, ja sogar ihr Zimmer jemals zu verlassen! Das dunkelblonde Mädchen schnaubte verächtlich. Ja JETZT bekamen sie das große Knieschlottern vor dem Monster, das sie erschaffen hatten! Wenn es natürlich zu spät war!

Sie war halb ausgeflippt und hatte seitdem auch nicht mehr mit einem von diesen arroganten, senilen, warzenhäutigen ... AHRG! Mit einem großen Satz sprang sie ... verbotenerweise ... über die Mauer und landete im Garten neben einem leise vor sich hin plätscherndem Brunnen. Sie war zu spät, das würde wieder ordentlich Ärger geben! Pingelige Bürokraten, allesamt!

Sie stockte und spitzte ihre Ohren. Ihre trainierten Ninjainstinkte versuchten die Situation einzuschätzen ... es war still ... zu still! Aus dem Haupthaus sah man ein schwaches, flackerndes, rotes Glühen, wie von einem offenen Feuer aber viel ... röter. In ihrem Magen machte sich ein unheilvolles Ziehen breit, als sie reflexartig nach ihren Kunai griff. ...
 

# eine Stunde später: Konoha, Uchiha- Anwesen#
 

Itachi starrte auf seine toten Eltern, den weinend, weglaufenden Sasuke und wandte sich dann ab. 'Feigling' Er hatte nicht erwartet, dass es so leicht werden würde. Oh er konnte, wie in der alten Schriftrolle versprochen, FÜHLEN wie ihn eine neue, größere Macht durchpulste. Mit einem eleganten Satz sprang er aus dem Fenster zu einer ganz bestimmten Hütte des Nebenhauses.

Das Wiesel war kein Narr. Das Familiengenie wurde man nicht durch Dummheit. Er wusste genau, was nun auf ihn zukommen würde und da wollte er doch zumindest noch so viel mitnehmen, wie eben ging. Wie erwartet, traf er im inneren auf ein Paar Uchiha aus dem Nebenhaus, dass er jedoch mit Hilfe der neu gewonnenen Mange- Sharingan locker in Schach halten konnte.

Zielsicher ging er auf eine kleine Schatulle zu, die in einer Art kleinem Schrein gelagert worden war. Mit ein paar Jutsus versicherte er sich, dass sie seltsamerweise nicht verriegelt worden war und öffnete sie dann sehr vorsichtig, immer in Erwartung einer, vielleicht mechanisch gestalteten, Falle ...

... DIESE gerissene, kleine HEXE! Er hatte es gewusst! Sie hatte nicht ohne das wertvolle Erbstück fliehen können! Wütend starrte Itachi eine ganze Weile lang auf den leeren Samt, begann dann jedoch schnell wieder zu grinsen. Wenn er ehrlich war wäre er enttäuscht gewesen, wenn sie es nicht getan hätte und sie brauchte dieses dumme Ding wahrlich dringender wie er selbst ...
 

#Zwei Tage später: Konoha, Friedhof #
 

Die 7 jährige Ariachne stand am Grab ihrer Eltern und weinte so heftig wie noch nie zuvor in ihrem jungen Leben. Dieser rücksichtslose, blutgierige BASTARD! Er hatte ihr ohne mit der Wimper zu zucken die ganze Familie und die meisten ihrer Freunde genommen! Leise klickend ballte sie ihre Fingerkrallen zu einer Faust. Wenn sie nur daran dachte, dass sie diesen Kerl bis gestern noch bewundert hatte! Dafür würde er leidvoll büßen und wenn er dreimal das Wunderkind der Uchiha's war. Er würde qualvoll verenden.

Voller Mitleid warf sie einen Blick auf Sasuke, den kleinen Bruder dieses Mörders, der mit steinerner Miene vor dem Grab seiner Eltern und Verwandten stand. Auch er hatte seine Familie verloren. Wie schlimm musste es sein vom eigenen, geliebten und bewundertem Bruder verraten zu werden! Auch ihn würde sie rächen!

Noch am selben Tag verließ sie ganz alleine, aber fest entschlossen, Konoha, um einen Meister zu suchen, der ihr alles beibringen könnte, was sie für ihre Rache benötigte.
 

#zwei Wochen später: Suna, Palast des Kazekagen#
 

Zwei schwarzumrandete, türkise Augen ruckten nach oben und wer genauer hinsah konnte ein kleines aber intensives, sandfarbenes Licht in ihnen leuchten sehen. Vor dem Kind mit dem eiskalten Blick standen zitternd zwei etwas ältere und drückten sich an die Wand. Der Junge drückte eine Puppe an sich, das Mädchen versteckt sich hinter einem großen Fächer. Lauernd lag der Blick ihres kleinen Bruders auf ihnen und schien die Bewegungen zu erahnen, bevor sie sich ihrer überhaupt bewusst werden konnten.

"Ihr solltet euch nicht vor mir fürchten, denn wenn der andere da ist, werdet ihr IHN mehr fürchten müssen! Bleibt lieber in meiner Nähe, dort seid ihr sicherer wie irgendwo sonst ... Und er kommt hier her! Hihihi ..." leise kicherte der rothaarige vor sich hin "... jaaa ... ich fühle wie er kommt und dann werde ich nicht länger alleine sein!" Mit diesen Worten ließ er sich von seinem Sand auf das Dach tragen und starrte den gesamten, restlichen Tag regungslos nach Osten.
 

#eine Woche später: Suna, Einwanderungsbehörde#
 

Genervt sah der gesetzt wirkende Mann am Schalter auf. "Was wollen sie meine Dame?" dröhnte die Sprechanlage mit einem leisen Knacken und dem unvermeidlichen Rauschen solcher Gegenstände. Vor ihm stand ein junges, energisches Mädchen mit dunkelblonden, wirren Haaren, das den Eindruck machte seit mehreren Wochen kein Bad oder gar etwas vernünftiges zu Essen bekommen zu haben.

Sie war stark abgemagert und über ihrer Schulter hing ein überdimensionaler Rücksack mit dem Familienzeichen. An ihrer Hand hatte sie ein kleines, etwa siebenjähriges Mädchen, deren wache Augen interessiert und blutrot die Gegend erkundeten. Trotz der unnatürlich blassen Haut und dem leichten Geruch von Gefahr, der von ihr ausging, schien sie doch mit dem älteren Mädchen verwandt zu sein ... zumindest den ebenfalls dunkelblonden Haaren und den Gesichtszügen nach.

"Mein Name ist Bazooka und das hier ist meine kleine Schwester Kalashin. Wir möchten hier als Ninja arbeiten." Der Beamte konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. "Bazooka? Was ist denn das für ein bescheuerter Name! ..." zwei schwarz umrandete Pupillen begannen unheilvoll zu glühen und so fuhr er schnell fort. "Aber wer kann schon etwas für die Launen seiner Eltern nicht?" und ging hinter seinem Schalter in Deckung, indem er hastig begann die Unterlagen heraus zu kramen.

Auch Bazooka begann nun ihrerseits etwas in dem überdimensionierten Rucksack zu suchen, der ihr über die knochige Schulter hing und schließlich fand sie einen sorgsam zusammengehefteten Stapel Papiere, die sich auch gleich dem Mann am Schalter über die Drehscheibe hinweg aushändigte. Es folgte ein langes Frage- Antwortspielchen in dem die Personalien aufgenommen wurden.

"Nachname" "Kagu" Verwundert beugte sich der Mann nach vorne. "Aber in den Papieren steht: ..." Noch bevor er weitersprechen konnte wurde eine ansehnliche Geldsumme unter dem Schalter hindurch geschoben. "Genau das!" Der Beamte verstand schnell, grinste breit, brachte die Scheine in Sicherheit und trug den genannten Namen widerspruchslos in das Formular ein.

Natürlich witterte er noch eine zweite Chance und er beschloss sie zu nutzen. "Und wie sieht es aus mit der Unterschrift ihrer Eltern?" Bazooka's Mundwinkel wurden kaum merklich nach oben gezogen und sie legte erneut ein paar Scheine in die Mulde der Drehscheibe. "Vorhanden" stellte ihr Gegenüber neutral fest und trug ein Kreuzchen an der richtigen Stelle im Formular ein.

Dann gab er ihr einen Zettel mit einer Nummer und einem Datum. "Da können sie dann ihre neuen Personalausweise abholen. Für ihre Arbeit als Ninja müssen sie sich aber beim Akademieleiter persönlich bewerben, dafür sind wir hier nicht zuständig." Bazooka nahm den Zettel entgegen, hob Kalashin auf ihren Arm und grinste nur breit.
 

#eineinhalb Stunde später: Suna, Akademie#
 

Breit grinsend und sichtlich mit sich und der Welt zufrieden, kam Bazooka aus dem schallgedämpften Prüfungsraum und tupfte mit einem kleinen, ehemals blütenweißen Taschentuch ihrer Schwester den verschmierten Mund sauber. "War sowieso Zeit, dass sie mal wieder gefüttert wurde ..." Neugierig sah sie auf. "War's das schon?" Dem Leiter der Suna- Akademie für Ninjaausbildung, der bis eben noch ein sadistisches Grinsen auf den Lippen gehabt hatte, verging dieses nun schlagartig und er schnappte verblüfft nach Luft.

"Äh ... ja?" Mit gut gelaunt packte das heruntergekommene Mädchen wieder ihren überdimensionierten Rucksack auf den Rücken und zog ihn sich mit einem ordentlichen Ruck fest. "Gut, ich komm dann morgen und nehme meinen ersten Auftrag an. Ich hoffe es stört nicht, wenn ich Kalashin mitnehme, aber ich möchte sie noch nicht alleine zu Hause lassen, nicht dass sie über irgendwelche fremden Einbrecher herfällt, ... sie wissen schon ..." Sie lächelte noch einmal freundlich und spazierte dann aus dem Zimmer.

Eine Weile starrte ihnen der Akademieleiter hinterher. Dann wendete er sich abrupt der schweren Holztüre zu, öffnete sie ruckartig und spähte auf den Leichnam der mitten im Zimmer lag. Vorsichtig trat er auf ihn hinzu und untersuchte ihn genauer. Geübte Augen glitten über den Leichnam. Am Hals waren Bissspuren von zwei eng beieinander liegenden, kleinen Zähnen zu sehen. Verwundert schüttelte er den Kopf. So etwas war ihm bis jetzt nur bei einem Fledermausüberfall in Kiri passiert. "Völlig blutleer!"
 

#vor sechs Jahren: Suna, ein kleines, Gehöft am Rande#
 

"ICH WILL ABER NICHT!" Trotzig verschränkte Kalashin ihre beiden Arme vor der Brust, stampfte energisch mit dem Fuß auf dem Boden auf, was eine weitere Delle im Holz verursachte, und blickte mit den stechend roten Augen auf ihre Schwester, die mit den ihrigen rollte. "Oh Gott Kal, das HATTEN wir doch jetzt schon x- mal! JEDER muss in die Akademie, wenn er Ninja werden will und die werden bei einer selbstbewussten Dunkelblonden keine Ausnahme machen! Also entweder du willst Ninja werden, dann gehst du da hin oder nicht, aber dann such dir gefälligst schnell etwas anderes. Dein Unterhalt ist für mich nicht ganz kostenlos! Und jetzt zieh dir endlich die Schuhe an, ich hab noch was vor! HEUTE schaff ich es endlich, es kann quasi nix schiefgehen!"

Bazooka, Medi-Joinin in Suna, hielt ihrer Schwester die Schuhe unter die Nase und schnappte sich danach motiviert einen bereitliegenden Werkzeuggürtel. Doch so schnell gab Kalashin nicht auf. "Aber ich war doch schon bei so vielen Aufträgen von dir dabei und oft hab ich dich sogar gerettet! Ich weiß mehr als jeder andere in dieser bescheuerten Klasse vom echten Ninja- Leben. WARUM muss ich dann da hin?" Bazooka öffnete die Haustüre und hielt sie für ihre Schwester auf. "Weil du sonst keinen Meister kriegst und jetzt schwing die Hufe Madam. Ich bin draußen Stall und warte dort auf dich!"
 

#zwei Stunden später: Suna, Akademie#
 

Trotzig schob Kalashin das Kinn nach vorne und ließ ihren roten Blick durch die Reihen schweifen. Sie war sich sicher, dass niemand in diesem Zimmer es auch nur annähernd mit ihr aufnehmen konnte. HA! Patzig erhob sie ihre Stimme. "Mein Name ist Kalashin Kagu und ..." Noch bevor sie weiterreden konnte, erschütterte eine gewaltige Explosion die Stadt und etwas außerhalb von Suna begann eine gewaltige Rauchwolke aufzusteigen. "... und meine bescheuerte Schwester hat schon wieder ihr Labor in die Luft gesprengt!"
 

#ein Jahr später: Konoha, Akademie#
 

Sasuke setzte sich auf die Schaukel, die ihm ohne Probleme von einem Mädchen überlassen worden war und zog den Brief heraus. Er wendete ihn ein paar mal verwirrt zwischen seinen Händen und betrachtete den Absender. Er hatte noch NIE einen Brief bekommen ... wer sollte ihm, dem letzten überlebenden des Uchiha- clans, auch schreiben? ... Ariachne ... dieser Name sagt ihm nichts ... Schulterzuckend riss er den Umschlag auf und begann zu lesen. Je weiter er kam, desto wütender wurde er und sein Gesicht verzog sich zu einer zornigen Fratze.

Itachi gehörte ihm ganz alleine und diese dumme Kuh sollte nur nicht versuchen in seine Nähe zu kommen! Er würde keine Konkurrenz dulden! Schließlich zerknüllte er das Papier, warf es zornig zu Boden und begab sich zurück in den Klassenraum. Als er sich auf seinen Platz hatte, war das Stück Papier bereits wieder vergessen, das einsam und alleine vom Wind weitergeweht wurde, bis es einem anderen Kind vor den Füßen landete.

Eine schmale, in einem weiten Mantel verborgene Hand griff danach und entfaltete es. Das dazugehörige Kind zögerte zu lesen, als es erkannte, dass dies ein Brief war, der eigentlich für jemanden anderes bestimmt war, aber schließlich siegte doch die Neugier und es begann zu lesen und es war immer noch darin vertieft, als es in der Klasse, direkt hinter Sasuke Platz nahm.
 

Liebe Spinne,
 

ich weiß, ich bin nicht derjenige, von dem du erwartet hast, dass der Brief beantwortet wird, aber bitte lies doch trotzdem weiter. Leider muss ich dir mitteilen, dass Sasuke nicht daran interessiert ist, dich bei deiner Rache an Itachi zu unterstützen, aber ich würde es gerne.

Wie alle Familien in Konoha, war auch mein Clan irgendwo mit den Uchiha's verwandt und dieser Mörder hat mehrere meiner geliebten Verwandten auf dem Gewissen. Auch wenn es über ein Jahr her ist, schmerzen diese Lücken in unserer Familie immer noch sehr. Ich kenne dich nicht, aber wenn du bereit bist, mir eine Chance zu geben, wäre ich sehr glücklich dich unterstützten zu dürfen. Ich verspreche dir so viel zu trainieren wie mir irgendwie möglich ist und wenn es so weit ist, werden wir ihn gemeinsam suchen und töten.
 

Käfer

nächtlicher Besucher

Ein nächtlicher Besucher
 

#vor fünf Jahren: Suna, ein kleiner Hof am Rande#
 

Leise schlich ein dunkler Schatten durch das nächtliche Suna, ein zufriedenes Grinsen auf dem Gesicht, das man jedoch wegen der vielen Mullbinden nicht wirklich erkennen konnte. Geschickt nutzte er jeden Schatten aus, der sich auf seinem Weg anbot. Er trug einen dünnen, aber trotzdem sehr reißfesten Gürtel in dessen Seitentasche Spezialwerkzeuge und ein Plan steckten.

Dieses Stück Papier, wasserfest eingeschweißt, beinhaltete nicht, wie man jetzt vermuten könnte, eine Landkarte oder gar eine seltene Jutsu, sondern etwas viel wertvolleres. Er hatte lange geplant und hart dafür geschuftet, aber nun war sie sein Besitz! Die Karte zum verlorenen Familienschatz der Uchiha!

Die meisten gingen davon aus, dass Itachi ihn bei seinem blutigen Mord mitgehen hatte lassen. Nur wenige wussten, dass auch er die Schatulle bereits leer vorgefunden hatte und es hatte ihn viel Arbeit und ein paar Morde gekostet, auch der einzige zu bleiben, der es wusste ... abgesehen von dem Uchiha selbst. Er war zwar gut, aber er wusste sehr genau, wo seine Grenzen lagen und Itachi war definitiv noch ein paar Stufen über ihm.

Während er sich seinem Ziel näherte überprüfte er noch einmal, ob er auch nicht's vergessen hatte:
 

Plan durch das Labyrinth und die dazugehörigen Fallen OK

Seine Waffe, die doppelzüngige Peitsche OK

Ein Satz frischgeschliffener Kunai OK

Kleidung, die bei leiser Bewegung doch eine Maximale Bewegungsfreiheit versprach OK

Die Dinge, die er brauchen würde um unbeschadet durch die ganzen Fallen zu gelangen OK

Warme Wollsocken mit Lammfelleinlagen gegen Schweißfüße OK

Der Brotzeitbeutel von Mami OK
 

Er war perfekt ausgerüstet, nicht's konnte mehr schief gehen. Zuversichtlich näherte er sich seinem Ziel, einem kleinen Hof, der etwas außerhalb von Suna gelegen war. An dem etwas verstaubten Äußeren würde man niemals erkennen, dass innerhalb dieser Mauern eines der mächtigsten Artefakte des Kontinents versteckt wurde. Unwillkürlich würden die Schritte des namenlosen Ninjas schneller. Er hatte schon so lange auf diesen Abend, diese Nacht hin gefiebert, es erschien ihm noch immer wie ein unglaublicher Traum.

Schon war er an der Rückseite des Hauses angekommen und versteckte sich hinter einem kleinen, aber tief in die Erde reichenden Brunnen. Die Wand vor ihm war fast fensterlos und verschmolz nach links ohne sichtbaren Übergang mit dem Stall, der ebenfalls keine Fenster, aber dafür ein um die 10 Meter breites Tor besass durch welches am Tag die Haustiere der komischen Besitzerin ins Freie gelangen konnten.

Noch hatte ihm niemand sagen können, wie die Bewohner dieses Hauses es schafften, diese gefährlichen und teilweise unberechenbaren Bestien unter ihre Herrschaft zu zwingen, aber es war für seine Mission auch nicht weiter von Belang, denn Nachts sollten sie schlafen. Leise wie ein Schatten im Mondlicht schlich er sich an die verwitterte Mauer und fand schließlich die kleine Seitentüre.

Mit geübtem Griff zog er ein kleines Fläschchen aus seinem Gürtel und öffnete es. Dessen Inhalt, eine leicht ölige Substanz träufelte er vorsichtig auf das Scharnier der Klinke. Sein Plan würde sicher nicht an einer quietschenden Türe scheitern. Nicht umsonst hatte er eine ganze Wochen, das Anwesen rund um die Uhr beobachtet. Es war durchaus möglich, dass er das alte Gehöft inzwischen besser kannte als die eigentlichen Besitzer.

Der Ölbehälter wurde zurückgesteckt und statt dessen erschienen nun Dietriche in der Hand des fremden Ninja. Zwei Minuten später stand er vor einer Steinstatue, die ein aufrecht stehendes Wiesel darstellte. Nun würde sich wohl erweisen, wie viel der Plan den er zusammengetragen hatte, wert war. Vorsichtig mit auf's äußerste gespannten Nerven drückte er die rechte Pfote des Mardertieres nach unten.

Tatsächlich erklang ein leises Knacksen und eine bis dato unsichtbare Geheimtüre schwang auf. Zufrieden mit sich band der Ninja das Ende eines roten Wollfadens an ebendiese Pfote und betrat den frisch entstandenen Eingang in die untere Ebene. Das mit dem Faden war eine gute Idee gewesen, denn kaum dass er den ersten Fuß in das Gewölbe gesetzt hatte, schwang sie mit einem leisen, dumpfen Schlag zu und hinterließ eine anscheinend zu 100% massive Wand ohne Hinweis auf die Geheimtüre.

Zufrieden mit sich knipste der unwillkommene Gast seine Taschenlampe am Arm an und beleuchtete zuerst einmal seine Umgebung. Wie es in seinem Plan stand, stand er auf einer Gabelung, von dem drei verschiedene Wegen ausgingen. Zielsicher steuerte der Ninja auf den Rechten zu und rief sich noch einmal den genauen Ablauf ins Gedächtnis. Jetzt durfte er keinen Fehler machen. Höchste Konzentration war gefragt!

Ein etwa ein Meter weiter Sprung um die Fallgrube zu überwinden. Dann ein Salto aus dem Stand und an der Decke zum Stehen kommen um die Bewegungssensoren, die den Boden abdeckten zu überlisten. Vorsichtig weiterschieben und dabei so flach wie möglich machen, währenddessen nicht vergessen mit dem mitgebrachten Klebstoff immer wieder den Faden festzumachen, damit er später problemlos den Weg zurückfinden konnte.

Dann war er auch schon an der erwarteten Biegung des Ganges. Diese Stelle war besonders kompliziert, er hatte lange überlegen müssen um heraus zu finden wie er da durchkommen würde, aber letztendlich war die Lösung doch recht einfach gewesen. Er öffnete seinen Rucksack und holte eine zusammensteckbare Angel heraus, an deren Ende er einen starken Magneten befestigt hatte.

Mit einer oftmals geübten Bewegung schwang er die Rute, penibel darauf achtend, dass sie nirgendwo hängen blieb, und atmete erleichtert aus, als sich der Magnet an der vorgesehenen Stelle an die Wand heftete. Volltreffer! Nun kam der kompliziertere Teil. Der Eindringling nahm die Rute zwischen die Zähne und begann Fingerzeichen zu schmieden, wobei er höllisch aufpassen musste, dass er durch die geteilte Konzentration nicht von der Decke fiel wie eine überreife Frucht.

Eine halbe Minute später erschien ein Schattendoppelgänger neben ihm. Der verhüllte Ninja drückte ihm das Ende der Angel in die Hand und begann nun seinerseits die Schnur entlang zu hangeln, bis er an ihrem Ende ankam. Geschafft! Sein Schattendoppelgänger warf ihm die Rute zu und löste sich dann auf. Mit all seiner Kraft stemmte er sich gegen den Hebel und tatsächlich erklang ein leises Klicken, als die Falle entschärft wurde. Um den Rückweg würde er sich keine Gedanken machen müssen!

Beschwingt ging er weiter ... und verstummte, als ein weiteres leises Geräusch hörbar war ... Armbrustsehnen! ... Die waren nicht in der Karte verzeichnet worden! Reflexartig warf er sich auf den Boden und entging so nur um Haaresbreite einer Salve scharfer Bolzen. Er fluchte, sprang auf und begann zu rennen. Nicht zu spät, denn knapp hinter ihm schlugen die Nächsten bereits dort ein, wo er soeben noch gewesen war.

Nun blieb keine Zeit mehr für weiter Überlegungen. Ducken, springen, ducken, Ausweichen, Springen, noch zwei, eins ... endlich kam er um die nächste Ecke und blieb so abrupt stehen, wie er nur konnte. Auf den ersten Blick wirkte dieser Gang wie eine Sackgasse, aber das war bereits das nächste Hindernis welches es zu bewältigen galt! Neben ihm ragten drei Hebel aus der Wand. Die Zahlenkombinationen an der Seite war in einer alten Sprache gehalten und er hatte lange dafür gebraucht, sie in irgendeiner uralten Schriftrolle zu entdecken.
 

Zwei Stunden, einige zerrissene Mullbinden und viele Nerven später kam er endlich an seinem Ziel an! Vor ihm, in würdigem Gold, war eine große, reichverzierte Schatulle! Hier musst er aufbewahrt werden! Misstrauisch blickte er sich um. Gab es hier vielleicht eine letzte Falle, die es zu überwinden galt?

Aber so sehr er sich auch anstrengte, konnte er doch keine Ritzen oder Löcher in den Wänden ausmachen. Immer noch auf's äußerste konzentriert und leicht hinkend setzte er vorsichtig einen Fuß in den Raum. ... Nichts! Trotzdem ließ er in seiner Wachsamkeit nicht nach, als er weiter, Schritt für Schritt, auf die Schatulle zuging. Aber immer noch blieb alles ruhig ... geradezu unheimlich ruhig.

Endlich überbrückte er die letzten paar Meter und stand vor dem ersehnten Gegenstand ... die Truhe! Lächelnd zog er seine Handschuhe noch einmal fest und griff dann nach dem Deckel. Mit einem leisen knarzen öffnete sich die goldene Schatulle und offenbarte ... zwei Zahlen? Immer noch völlig perplex blickte der Ninja auf zwei Plastikanzeigen, die einmal einen Schriftzug mit "Ihr Punktestand:", darunter eine 4.0 und eine 8.9 anzeigten. Er war dermaßen aus dem Konzept gebracht worden, dass er die ersten paar Sekunden nicht einmal die zwei weiblichen Stimmen hörte, die hinter ihm zu streiten anfingen.

"SPINNST DU? Wie kannst du diesem Stümper eine 8.9 geben?"

"Wieso? Das mit den Armbrustbolzen war doch eine tolle Kür! Er hatte nicht mal eine vernünftige Rüstung und ist trotzdem unbeschadet durchgekommen!"

"JA aber dafür hatte er diese bescheuerte Idee mit dem roten Faden, der jetzt überall herumliegt! Nun muss ich ihn wieder aufräumen!"

"Aber dafür hat er nur wenige Fallen ausgelöst, die man wieder aufwendig herrichten müsste!"

"Das geht doch sowieso alles automatisch! Und dieses stümperhafte Beobachten die letzten paar Tage! Er hätte ja gleich eine Fahne an seinem Standort aufstellen können!"

"Dafür hat er die Hintertür für uns geölt und eingesaut hat er uns auch nix ... wenn ich an seinen Vorgänger erinnern dürfte! Wo doch Blutflecken so schwer wieder zu entfernen sind!"

"Na und? Ich wäre beinahe eingeschlafen, so lang wie der bei der Hebelaufgabe gebraucht hat!"

Eine der beiden dunkelblonden Jugendlichen kam auf ihn zu. "Ok, wie heißt du?" Noch immer etwas von der Rolle antwortete er augenblicklich. "Hansi!" Einen Augenblick lang überlegte die Ninja gegenüber offensichtlich, ob sie ihm das glauben sollte, zuckte dann jedoch mit den Schultern. "Du Armer! ... Also Hansi Herzlichen Glückwunsch! Du bist mit durchschnittlichen 6.45 Punkten tatsächlich unter den Top Ten gelandet! Das ist doch was! Ich hoffe das tröstet dich, wenn du tot bist!"

Sie grinste breit und in der Dunkelheit vor ihm begannen rote Augen zu glühen! Er war bereit's tot, als die Ältere von beiden ihm den Plan aus der Tasche zog. Sie lachte zufrieden! Morgen würde sie eben diesen Plan wieder einmal für teures Geld in der Akatsukiverkleidung, die in ihrem Schrank hing, an einen unbedarften Ninja verkaufen. Der Kreislauf begann von neuem.
 

Äußerst gut gelaunt und sattgegessen, stand Kalashin am nächsten Morgen schon in aller Frühe auf der Matte ... nicht dass sie überhaupt geschlafen hätte! Mit einem ordentlichen Schwung riss sie die Tür zu Bazooka's Kammer auf und stürmte herein. "AUFWACHEN!" Müde rieb sich die Ältere den Sand aus den Augen. "Wasislos?"

Das rotäugige Mädchen wedelte mit ihren Armen und fegte so unbarmherzig einige Bücher vom naheliegenden Regal. "Heut ist doch Geninprüfung! Ich bekomme endlich ein eigenes Suna- Stirnband! Du hast versprochen dass du mitkommst!" Bazooka kratzte sich am Kopf, dachte an all die Arbeit, die noch bei ihr auf der Werkbank herumlag und verfluchte sich für ihre Weichherzigkeit. "Jaja ... ich komm ja gleich!" Sie seufzte tief und mühte sich dann schwerfällig und widerstrebend aus ihrem warmen, weichen Bett.
 

Zwei Stunden später war sie hellwach. Nervös ging Bazooka vor dem Klassenzimmer ihrer Schwester auf und ab. Hoffentlich ging es ihr gut, hoffentlich machte sie alles richtig, hoffentlich verärgerte sie den Prüfer nicht, sie war sowieso immer zu frech, ... von wem sie das wohl hatte ... hoffentlich ... sie bemerkte, dass sie vor lauter Unruhe angefangen hatte auf den Nägeln zu kauen und unterließ es wieder. Als Ausgleich begann sie noch schneller in der Gegend herumzurennen, als vorher.

"Äh ... entschuldigen sie ... ist das hier das Klassenzimmer wo die Geninprüfungen abgehalten werden?" Ein schlankes, großes Mädchen mit vier komischen Zöpfen und einem übergroßem Fächer trat auf Bazooka zu. Die legte eine Vollbremsung hin und sah erschreckt auf. "Äh ... ja!" Das fremde Mädchen nickte und lehnte sich an die Wand. "Dann is ja gut! Ich muss meine beiden jüngeren Brüder abholen. Gaara ist zwar erst 11, aber er macht mit Kankuro die Prüfung, weil er meinem Vater gedroht hat sonst einzuschlafen." Sie zuckte kurz mit den Schultern. "Wahrscheinlich findet er die Akademie zu langweilig."

Bazooka runzelte die Stirn, sagte aber nichts. In Suna gehörten Verrückte durchaus zur Normalität. Nicht jeder vertrug die andauernde Sonne so gut, wie die beiden Geschwister. Andererseits sollte Gaara angeblich einen echten Dämon in sich tragen, war wohl eine Zeit lang Mode gewesen Dämonen in irgendwelche Kleinkinder zu bannen ... aber wer wusste dass schon so genau. ... angeblich gab es hier in Suna ja auch ein Haus in dessen Keller ein uraltes Familienerbstück der Uchiha versteckt war ...
 

Zur gleichen Zeit stand Kalashin in einem der Räume, die für die Prüfungen gedacht waren. Vor ihr befand sich ein feinmaschiges Gitter, dahinter lag ein kleiner Edelstein, den sie auf diese Seite befördern sollte ohne die Zwischenwand zu beschädigen ... Kinderspiel! Dafür brauchte sie ja nicht einmal eine Jutsu! Sie zog ihren Ring vom Finger und verstaute ihn sorgfältig in einer der Seitentaschen. Dann konzentrierte sie sich und zehn Sekunden später lag da, wo sich soeben noch die kleine Schwester von Bazooka befunden hatte nur noch ein Haufen leerer Kleidung.

Darüber waberte ein roter Nebel in aller Gemütlichkeit durch die Gitterstäbe. Auf der anderen Seite angekommen, verdichtete er sich immer mehr, bis aus dem roten Nebel eine nachtschwarze Fledermaus mit glühend, roten Augen geworden war, die mit ihren Krallen geschickt nach dem Edelstein griff und ihn durch die Gitterstäbe auf die andere Seite warf. Klimpernd kam das wertvolle Stück Stein auf der anderen Seite an.

Zwei Minuten später war sie gerade damit fertig sich wieder anzuziehen, als es neben ihr einen riesen Krach gab und jemand wortwörtlich mit der Wand in den Raum brach. Kalashin starrte zu der Stelle. Weniger interessierte es sie, wer so viel Kraft besass eine Mauer einzureißen, davon gab es in Suna mehrere, als die Frage, wer so frech war und statt der Zwischenwand, einfach alle Nebenwände einzureißen.

Langsam legte sich der Staub. Zuerst wurden blutrote, kurze Haare sichtbar, dann das Ai- Zeichen auf der Stirn, danach ein stechender Blick aus zwei schwarzumrandeten, türkisen Augen und schlussendlich stand er tatsächlich und leibhaftig vor ihr. Gaara, Träger des Sandpriesters. Bisher hatte sie ihm immer erfolgreich ausweichen können, aber hier gab es nicht viele Möglichkeiten ihm aus dem Weg zu gehen. ... Auf der anderen Seite hatte sie diesen arroganten, verzogenen Kerl noch nie ausstehen können, vielleicht hätte es ihm mal ganz gut getan von jemandem zusammen gestiefelt zu werden um sein überdimensioniertes Ego etwas zu normalisieren.

Wie ein hypnotisiertes Kaninchen starrte sie auf die unerwartete Erscheinung, bereit zum Sprung, und bemerkte so gar nicht, wie ihr der Edelstein durch die Finger glitt und mit einem leisen 'Ping' auf dem Boden aufkam. Der jüngste Sohn des Kazekagen ließ seinen gleichgültigen Blick durch das Zimmer schweifen, bis er endlich die stocksteife Dunkelblonde erblickte. Mit zwei Schritten ging er auf sie zu. Leise rieselte der Sand um ihn herum und schien doch niemals zur Ruhe zu kommen.

Eine kleine Säule bildete sich aus und wuchs auf Gaara's Hand zu, in ihrer Mitte ein kleiner, blauer Stein. Sabakuno pflückte ihn herunter und legte den Kopf schief. "Der gehört dir oder?" Viel zu hastig nickte Kalashin mit ihrem Kopf, sie brachte keinen Ton über ihre Lippen. "Bitte!"

Mit diesen Worten drehte er sich um und brach durch die nächste Mauer in's Freie, nur um dort auf die andere Seite des Gitters zu wechseln und dort wie auch vorher durch die Wände brechend zurückging. Immer noch sprachlos starrte Kalashin ihm hinterher. Was zum Kuckuck was denn das? Glaubte dieses arrogante und verwöhnte Muttersöhnchen etwa, nur weil er über so einen komischen, halbverrotteten Sandpriester verfügte, wäre er etwas besseres?? HA! Das HÄTTE er wohl gern! Hoffentlich käme sie mit ihm in ein Team, dann würde er sich noch MEHR als wundern!

Stinksauer packte sie ihren Edelstein und stiefelte zur Türe. Da sie ihre Kleidung bei der Verwandlung zurücklassen musste, hatte sie alle Prüfer aus dem Raum verbannt. Die Ninjas waren ihrer Anweisung gerne gefolgt, denn es war allgemein bekannt, dass Bazooka keinen Spaß verstand wenn es um ihre kleine Schwester ging. Deshalb sassen sie nun betrübt vor der Türe und trauerten um ihre Kollegen für die diese Erkenntnis zu spät gekommen war. Meistens musste man überprüfen, wer als vermisst galt um die ... Überresten identifizieren zu können ... wenn man sie denn fand, ... als sie Kalashin's Stimme aus ihren Gedanken riss.

"HEY! Ihr Schnarchnasen! Ich hab das Ding! Macht gefälligst die Türe auf, oder ich komm so durch!" Hastig wurde ein Schlüssel heraus gekramt und in das Schloss gesteckt. Kurz darauf wurde Bazooka von einem dunkelblondem Blitz überfahren, der sich an ihren Hals klammerte. "GUCKMAL!!! DAS GEHÖRT JETZT MIR!!!" ein rotes Ninjastirnband mit eingeritztem Stundenglas wurde vor ihrer Nase hin und hergerissen.

Bazooka lachte glücklich, packte ihre kleine Schwester unter den Armen und wirbelte sie in der Luft herum! "Ich wusste doch, dass du es schaffst! Komm, dass müssen wir feiern! Lass uns jagen gehen, in der Nähe von Kemagakure sollen eine Gruppe von Plünderern gesehen worden sein!" Mit gerunzelter Stirn sah Temari den beiden hinterher, als sie, Arm in Arm und fröhlich schwatzend, in Richtung Ausgang spazierten und wünschte sich tief in ihrem Herzen, Gaara wäre auch eine kleine Schwester.
 

#Nächster Morgen: Suna, Ein Klassenzimmer der Ninjaakademie#
 

Kalashin war hibbelig. Für eine Tote war dies wahrhaft etwas besonderes, denn nicht umsonst hatte ihre große Schwester sie schon des öfteren als 'durch und durch eiskalt' bezeichnet, auch wenn es aus ihrem Munde immer als Kompliment gemeint war. Erneut rutschte sie auf ihrem hölzernen Stuhl herum und fand doch keine bequemere Stellung, als sich die Türe öffnete und ein junges, etwa gleichaltriges Mädchen streckte ihre Kopf durch die Türe. Ihre Haare waren so braun und warm wie die Rinde an Bäumen, aber ihr Blick war kälter als Eis.

Sie musste aus einer anderen Klasse stammen, denn die Dunkelblonde konnte sich nicht daran erinnern sie schon einmal gesehen zu haben. "Hallo!" grüßte Kalashin die Neue. Diese Nickte, gab ein leises "Hallo" mit einer angenehm melodischen Stimme zurück und kam dann in den Raum. Die Vampirin mit den roten Augen riss dieselben weit auf. SO etwas hatte sie noch nie gesehen! Statt der handelsüblichen zwei Beine, stakste die neue mit einem sechsbeinigen Spinnenunterkörper herein, so dass es mit den Armen zusammen die für die Arachniden typischen acht Gliedmaßen besass.

"Boah! DAS ist mal ein cooles Bluterbe!" Verlegen wurden braune Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden und die eiskalten, schwarzen Augen wurden etwas wärmer. "Äh ... danke, aber mir wäre eigentlich etwas ... unauffälligeres lieber gewesen!" Kalashin winkte ab. "Ach Schmarrn! Das ist doch cool!" Sie wollte eigentlich noch mit ihrer Argumentation fortfahren, aber da öffnete sich die Türe zum Klassenzimmer zum Zweiten Mal.

Ein alter verschrumpelter Mann schob sich zur Türe herein und schloss sie bedächtig hinter sich. In seiner Hand hielt er einen alten, verwachsenen Stock, auf den er sich stützte und das linke Bein wurde deutlich nachgezogen. Langsam stakste er auf die beiden Mädchen zu und blinzelte sie dann durch seine völlig überdimensionierte Brille an. Seine dünnen, weißen Haare waren quasi nicht mehr vorhanden und die Haut so lederartig, dass sie Kalashin unwillkürlich mit einer Landkarte verglich.

"So, so ... ihr seid also ..." Er kramte mit zitternden Fingern einen Zettel aus der Tasche, hielt ihn direkt vor die Nasenspitze, bewegte ihn dann langsam weg und betrachtete ihn mit zusammengekniffenen Augen. "Kalashin ... Koga ..." Die Augenbrauen wurden so stark gerunzelt, dass man fast ein Wasserglas darauf hätte abstellen können. "Kagu!" verbesserte ihn diese sofort. "... genau ... und ... Ariachne Uchiha!"

Überrascht drehte die rotäugige Vampirin ihren Kopf zu ihrer Kollegin. "Du bist echt eine Uchiha? Aber du hast doch gar keine roten Augen und ich dachte außerdem Itachi hätte alle außer seinen Bruder umgebracht!" Die Spinnenfrau zuckte mit ihren Schultern. "Ich hab die Sharingan nicht geerbt, weil ich das Bluterbe meines Vaters besitze und das war dieses Spinnenzeug und als Itachi alle umgebracht hatte, war ich gerade im Training. Ich machte Überstunden, weil ich diesem Deppen tatsächlich nacheifern wollte!"

Deutlich war die Verbitterung aus ihren Worten zu hören und Kalashin's totes Herz wurde weich, aber der alte Mann dagegen schien so etwas wie Rücksicht nicht zu kennen. "So, so ... na gut ... dann können wir ja jetzt mit dem Vorstellen anfangen. Ich bin euer neuer Sensai!" Zwei große, ungläubige Augen blickte ihn an. "IS was? Hab ich vielleich einen Pickel auf der Nase?"

Natürlich nicht, denn dort thronte schon eine außergewöhnlich stattliche Warze. Trotzdem versuchten die beiden schnell ihre Verblüffung möglichst gut wieder zu verbergen. "Nochmal! Mein Name ist Sensai Simu, ich bin 79 Jahre jung und habe schon mehr erfolgreiche Ninjas ausgebildet, als ihr Haare am Kopf habt! Meine Hobby's sind Baden (wer's glaubt ...) gehen und Trainieren, damit ich auf meine alten Tage noch fit bleibe. Ich bin ein begeisterter Befürworter der Prügelstrafe und bin ENTSETZT darüber, dass diese Weicheier sie wieder abgeschafft haben! Ich mag keine vorlauten Schüler, die bekommen ein's mit dem Stock über, da fackel ich nicht lange! Und wenn ihr glaubt diese Ausbildung wird ein Spaziergang, dann habt ihr euch aber heftig geschnitten!"

Kalashin wusste nicht woher, aber sie ahnte, dass sie mit diesem Alten gut klar kommen würde. Mit seinem herrischen Wesen erinnerte er die Kagu stark an ihre große Schwester, die ihren weichen Kern gerne unter einer harten Schale versteckte. "Jetzt du!" ein spitzer Stab wurde Kalashin in die Seite gepiekst und riss sie aus ihren Gedanken. So dass sie erst einmal überlegen musste, was der Kerl von ihr wollte.

"Äh ... ok ... Also mein Name ist Kalashin Kagu ich bin ein Vampir und um die 11 Jahre alt. Ich gehe gerne jagen und lebe zusammen mit meiner großen Schwester Bazooka auf einem Hof draußen vor Suna" Ein leises "Pffff..." unterbrach sie und ihre roten Augen nahmen wahr, dass sowohl Ariachne, als auch der Sensai sich die Hand vor den Mund hielten. Sie runzelte die Stirn. "Was is daran so lustig?"

Das Spinnenmädchen prustete nun endgültig los und auch der Lehrer musste sich stark zusammenreißen um nicht ebenfalls in lautes Lachen auszubrechen. "Pfff ... tut mir leid, ... aber welcher Idiot nennt seine Tochter bitteschön Bazooka! Das ist doch echt ein bescheuerter Name! Hihihi ..." Nun grinste auch Kalashin. "Schon klar, aber sagt ihr das bloß nicht, sonst bringt sie euch noch um! Sie versteht da nicht sonderlich viel Spaß!" Sie wartete bis sich die anderen beiden einigermaßen wieder eingekriegt hatten und fuhr dann fort.

"Ich liebe Blutgruppe 0 mit Bluterbe und möchte möglichst bald viel Geld verdienen, damit ich meiner Schwester nicht mehr bloß auf der Tasche liege und ein ganz toller Ninja, damit sie stolz auf mich sein kann. Ich mag es warm, denn durch meine fehlende Körpertemperatur friere ich leicht, aber ich hasse offenes Feuer, weil es meine große Schwäche ist. ... Ja ich glaube das war's im großen und ganzen."

Des Sensai nickte und piekste dann Ariachne. "Ok und jetzt du Mädel!" Diese zog wortlos und verärgert die Augenbrauen zusammen, begann dann jedoch. "Mein Name ist Ariachne Uchiha. Ich verfüge über das Spinnenbluterbe meines Vaters und kann aber auch dieses Feuerzeugs, für das die Uchiha so berühmt waren. Sharingan habe ich keine, sonst hätte ich sie mir auch schon längst ausgestochen. Ich HASSE diesen Itachi, den Mörder meiner Familie und ich werde ihn finden und zur Strecke bringen. Deshalb werde ich Tag und Nacht trainieren, damit ich Rache nehmen kann an diesem kaltherzigen Bastard!"
 

An diesem Abend gingen die zwei ein kleines Stück ihres Nachhauseweges gemeinsam, als Kalashin plötzlich ihren Kopf hochriss. "Weißt du was?" Begann sie. "Ich werde dir helfen Itachi zu fangen! Ich bin echt mächtig, der Kerl schmeckt mit seinem Bluterbe sicher lecker und meine Schwester sagt sowieso immer, wenn ich nicht möchte, dass andere Leute sich vor mir fürchten, dann muss ich ihnen helfen!"

Hastig winkte Ariachne ab. "Nein, nein, dass muss nicht sein! Ich will dich da nicht mit reinziehen!" Doch die junge Vampirin hüpfte aufgeregt von einem Bein auf das andere. "Wieso nicht? Das ist doch total genial! Itachi ist wirklich stark, vielleicht schaffst du es alleine gar nicht, aber wir zwei zusammen wären sicher unschlagbar!" Das Spinnenmädchen zögerte immer noch, aber Kalashin ließ sich davon nicht beirren.

"Du brauchst dir um mich keine Sorgen zu machen! Ich bin doch schon tot!" und dann lachte sie fröhlich wie über einen gelungenen Scherz. "Du erinnerst mich an meine Großcousine, die hieß auch Kalashin ... bis Itachi sie getötet hat! ..." Sie schwieg erneut eine zeitlang "... Ok, ... wenn du unbedingt möchtest ... aber ich will ihn töten!" die junge Kagu grinste siegesbewusst. "Und ich bekomme sein Blut! Kein Problem, wart's nur ab! Wir werden mit Sicherheit bald das irrste Team, dass Suna je gesehen hat!"
 

#Derselbe Tag, Abends: Suna, ein kleines Gehöft am Rande#
 

Frustriert stopfte Bazooka ihr Abendessen in den Mund. So ein Käse! Jetzt brauchte sie schon wieder ein neues Labor! Dabei war sie sich diesmal so sicher gewesen, aber vielleicht hätte sie doch etwas weniger TNT nehmen sollen. Aber woher hätte sie auch wissen sollen, dass das Zeug so empfindlich war! Und sie hatte sich gedacht 'sicher ist sicher' ... Dreck! Jetzt wusste sie nicht einmal, ob der Zeitzünder richtig funktioniert hätte! So ein Mist!

Während die Dunkelblonde so vor sich hin brummelte und sich nicht recht dazu aufraffen konnte, das Labor neu einzurichten, wurde plötzlich die Türe mit Schwung aufgestoßen und zwei Rote Augen blitzten durch das Zimmer. "BIN WIEDER DAAAHAAA!" Kalashin hüpfte in das Zimmer und umarmte ihre Schwester, deren finstere Miene wie weggewischt war. "Hallo Große! Und? Wer ist mit in deiner Gruppe? Wen hast du als Meister?"

Die kleine, freche Vampirin zog sich betont langsam erst die Schuhe aus und hängte dann umständlichst das Halfter mit den Kunai an den Haken. Sie liebte es ihre Schwester zu ärgern, die es ja auch nie anders machte. Sie konnte direkt sehen, wie Bazooka vor Neugierde fast platzte. "Jetzt spann mich nicht auch noch auf die Folter! Ich hab ja nicht einmal an der Akademie nachfragen dürfen! Jetzt saaaag schon!"

Umständlich klopfte Kalashin den nicht vorhandenen Dreck von ihrer Hose und setzte sich dann auf einen Küchenstuhl. "Also ... wir sind zu zweit und sie ist SUPERNETT!" Unruhig fuchtelte ihre Schwester mit den Händen in der Gegend herum. "Ja ... UND? Wie heißt sie? Was kann sie?" Die Vampirin grinste breit und täuschte einen Hustenanfall vor, was ziemlich gemein war, da beide wussten, dass sie schon seit Jahrzehnten nicht mehr atmete. "Unser Sensai heißt übrigens Simu und ist uralt, aber ich habe den Eindruck, dass er viel drauf hat und wir können sicher von seiner Erfahrung profitieren!"

Bazooka nickte und lauschte weiter. "Und meine Partnerin heißt Ariachne und ist eine echte Uchiha!" Nun begann Kalashin zu schwärmen und erzählte den ganzen Tag im Detail. Sie war so vertieft in ihren Bericht, dass ihr sogar entging, wie ihre Schwester bei der Erwähnung des Namens ihrer Partnerin für einen kurzen Augenblick leichenblass wurde, bevor ihre antrainierte Ninja- Selbstbeherrschung eingreifen konnte.

Hastig verbarg sie ihre zitternden Hände unter dem Tisch und nur ein kurzes, erschrockenes Weiten ihrer Augen verriet ihre wahren Gefühle, als ihre Schwester begeistert von der Abmachung mit Itachi erzählte, aber ihre Gedanken rasten. Das durfte ... das konnte nicht sein! Wie hatte das passieren können! Sie musste sofort versuchen das zu ändern, aber ... wie sollte sie es nur begründen, ohne dass Ariachne verdacht schöpfen würde? Kalashin durfte auf keinen Fall länger mit ihr in einer Gruppe bleiben ...

"... ist das nicht toll?" Bazooka versuchte sich zusammen zu reißen und nicht in Panik zu verfallen. Vier Jahre war alles gut gegangen ... es durfte jetzt einfach nicht's mehr schief gehen ... sie würde dafür sorgen. "Ja ... ganz toll!" Meinte sie etwas schwach. Dann atmete sie einmal tief durch und fuhr fort. "Hör zu Kalashin! Ich kann dir nicht sagen warum aber bitte merk dir meine Worte. Wenn ihr jemals auf Itachi trefft, wird er sofort versuchen euch gegeneinander auszuspielen. Im Notfall wird er lügen wie gedruckt! Das ist seine Spezialität! Ihr dürft ihm auf keinen Fall glauben!"

Die jüngere von beiden strahlte ihre große Schwester an und ebendiese fühlte sich wie der letzte Dreck. "Danke! Ich hab ehrlich gesagt schon befürchtet du würdest es mir verbieten und mich auf einen langen Streit eingestellt!" Sie sprang auf und zog sich ihre Schuhe an. "Das muss ich ihr sofort sagen, sie ist sicher ganz happy, dass du uns hilfst!"

Kalashin rannte nach draußen ohne sich noch einmal umzusehen und so bekam sie auch nicht mit, wie Bazooka ihren Kopf gegen die Tischkante knallte und gleich darauf ihre Fäuste in den Tisch schlug. "SCHEISSE! WIESO ICH! WIESO ARIACHNE? WIESO KALASHIN!" Dann fasste sie sich an die Stirn. "Wieso mein Kopf ... auuu!" Ariachne würde Kalashin früher oder später umbringen ... oder es zumindest versuchen ... und es gab nichts, was sie dagegen tun könnte ... obwohl ... Itachi wurde von den Anbu gejagt und selbst die hatten ihn bis jetzt nicht finden können ... warum sollten da ausgerechnet zwei Chunin wie die beiden ihn finden, denn so gut Kalashin auch war, mit dem Wiesel konnte sie es noch lange nicht aufnehmen.

"Es wird alles gut!" redete sie sich immer wieder ein "Du musst nur ganz ruhig bleiben und die Nerven behalten! ... und einen großen Eisbeutel auf dein Hirn legen. Das hast du bis jetzt doch auch geschafft!" Aber das war leichter gesagt als getan und so verbrachte sie die restliche Nacht damit das Labor wieder auf Vordermann zu bringen, denn mit den Schlaf war es vorbei.
 

Hallo Käfer,
 

Ich weiß es hat etwas länger gedauert, bis ich wieder geantwortet habe, aber ich hoffe du bist mir nicht böse. Die letzte Woche war aber auch aufregend! Wie du auch habe ich jetzt meine Geninprüfung bestanden und bin jetzt eine echte Genin mit eigenem Suna- Stirnband!!! (ich bin furchtbar stolz darauf, obwohl das für dich ja eigentlich nix besonderes ist XD). Heute habe ich zum ersten Mal mein Team kennen gelernt und ich muss sagen, dass ich sau viel Glück hatte!

Unser Meister ist zwar uralt, aber ich bin sicher, er kann mir eine Menge beibringen, denn er sieht sehr erfahren aus. Er fuchtelt dauernd mit so einem komischen Stock in der Gegend herum und wenn man nicht auf's Wort hört, piekst er uns in die Seite ... komischer Kerl. Wir hatten gleich heut unsere erste Trainingseinheit und ich muss sagen ... pfuuu! Der lässt echt nix anbrennen! Ich bin noch immer so fertig, dass meine Hand beim Schreiben zittert ... ich hoffe du kannst mein Geschreibsel trotzdem lesen.

Aber noch mehr Glück haben wir mit meiner Teamkameradin! Sie ist ein Vampir, schläft nie, braucht fast nichts zum Essen, kann sich nach belieben in eine rote Wolke, Wolf, Fledermaus oder Ratte verwandeln und ist quasi unsterblich, denn Stichwunden können ihr keinen Schaden zufügen.

Als sie von meinem Ziel gehört hat, hat sie sofort darauf bestanden mich zusammen mit ihrer großen Schwester zu unterstützen. ... da fällt mir auf, ich hab ihr noch gar nicht gesagt, dass du uns auch helfen wirst, ich hols gleich morgen nach, versprochen!

Ansonsten geht's mir ganz prima. Ich durfte in das Geningebäude umziehen, was wesentlich geräumiger und sauberer ist, als das Loch in dem ich bis jetzt gehaust habe. Ich hoffe nur, sie haben nichts dagegen, dass ich meine Spinnenfreunde mitgenommen habe.

Außerdem freue ich mich schon auf unseren ersten Auftrag. Wenn wir durch die Aufträge erstmal genug Geld verdienen kann ich endlich einen meiner Nebenjobs aufgeben und mehr trainieren. Das wird meinem Können hoffentlich noch einmal einen kräftigen Schub verpassen.
 

Bis bald

Spinne

Drahtseilakt

#Vor drei Jahren am Abend, Konoha, kurz nach Mitternacht im Wohnblock der Jonin#
 

Total fertig kam Kurenai nach Hause und hatte eigentlich nur noch den Wunsch in's Bett zu fallen und tief und fest zu schlafen. Dieser Tag war einfach zu viel für sie gewesen. Vor allem die Entscheidung ihre Gruppe endlich zur Chuninprüfung anzumelden. Natürlich waren Kiba und Shino mehr als bereit dafür, aber bei Hinata ... die Jonin seufzte leise. Sie wollte nicht wieder eine Schutzbefohlene verlieren.

Natürlich hatte man ihr gesagt, dass sie nichts dafür könne und dass keine Vorbereitung ihrem Schützling geholfen hätte gegen einen mordenden Itachi zu bestehen, aber da trotz aller Vernunft immer diese leise und nervende Stimme in ihrem Kopf, die darauf bestand, dass sie das Mädchen nicht hart genug trainiert hatte, schließlich war es ihre erste Gruppe gewesen, die sie als Sensai angeführt hatte. Vielleicht hatte sie beim Training etwas übersehen hatte oder etwas besser machen können oder sogar ...

Schluss! Befahl sie sich selbst und stieß die Türe zu ihrem Apartment auf. Hinata würde überleben. Sie würde das Examen wahrscheinlich nicht schaffen, aber sie würde überleben! Und sie besass auch keinen wahnsinnigen Großcousin, der bereit war sie zu töten um ... was auch immer zu erreichen! Eigentlich seltsam, sinnierte sie, während Kurenai begann ihren Kühlschrank für das Abendessen zu plündern, niemand wusste, was Itachi wirklich mit seinem blutigen Mord bezweckt hatte.

Natürlich gab es Gerüchte und wie immer mehr als genug davon. Die Grausamkeit und Gleichgültigkeit mit welcher der Uchiha diese Tat verübt hatte, hatte die Fantasie der Leute ziemlich in Schwung gebracht, aber wirkliche Tatsachen waren niemals bekannt geworden. Nicht dass sie Interesse daran hätte, dass er verteidigt wurde! Dieser verrückte Mörder musste sterben, dafür, dass er so unendlich viel Leid in die meisten Familien von Konoha gebracht hatte. Der Stich des Verlustes fuhr durch ihr Herz und automatisch wanderte ihr Blick zu dem hölzernen Regal über dem Küchentisch.

Dort waren die Foto's ihres Lebens schön säuberlich eingerahmt. Zuerst sie mit ihrem Meister und ihrem Team, dann die Team's, die sie selbst ausgebildet hatte, bis jetzt waren es zwar nur zwei, aber sie hatte fest vor es noch mehr werden zu lassen. Vorsichtig griff sie nach dem ersten Bilderrahmen, gleich neben ihrer eigenen Gruppe. Ihr erstes eigenes Team ... sie war so stolz gewesen. Kurenai nahm den Lappen der neben der Spüle lag und entfernte sorgsam den Staub, der sich darauf angesetzt hatte.

Ganz rechts Letha, die etwa drei Jahre nach ihrer Chuninprüfung bei einem Auftrag gestorben war. ... eigentlich seltsam ... wegen ihr machte sie sich keinerlei Vorwürfe. Kakashi hatte gesagt, dass sie keine Chance hatte und sie glaubte ihm. In der Mitte, vor ihr, Tahoka, er hatte damals gleich nach ... dem Massenmord das Ninjadasein aufgegeben und arbeitete nun als Verwalter für die Ernten im Palast des Hokagen. Früher hatten sie sich noch ab und zu getroffen, aber es bald wieder aufgegeben ... die Erinnerungen waren einfach zu schmerzhaft. Und ganz links ...

"Ich wusste gar nicht, dass ich so viele Pickel hatte! Dreck! Hätte mich doch öfter waschen sollen!" ... lange, zarte Finger verkrampften sich in geschocktem Erkennen. Der Bilderrahmen entglitt ihren Fingern und zerschellte auf dem Boden in Tausende von glitzernden Scherben. Doch Kurenai kümmerte sich nicht darum. Mit zitternden Fingern tastete sie nach dem Tisch und stützte sich daran ab.

"Äh .. Sorry, ich hätte dich vielleicht doch nicht so überfallen sollen, aber ich brauche echt dringend deine Hilfe. Ich hab mir überlegt zu Iruka zu gehen, aber der hält doch nie dicht und rennt immer gleich zu Kakashi, wenn er ein Problem hat ..." Kurenai riss sich zusammen! Sie war Ninja! Sie konnte mit solchen Situationen umgehen! Es gab für alles eine logische Erklärung!

In Windeseile und mit der Sicherheit jahrzehntelanger Übung schmiedete sie Chakra und richtete die Fingerspitzen auf sich, ... jedoch ohne eine Wirkung zu erzielen. Es gab nur wenige die ihre ehemalige, nun ermordete Schülerin kannten und eine solch starke Genjutsu produzieren konnten und sie konnte nur beten, dass es nicht Itachi selbst war, denn gegen ihn würde sie alleine nicht bestehen können.

"HE! Du kannst deinen Augen ruhig trauen! Ich bin nicht tot, aber schön, dass mir die Inszenierung damals so überzeugend gelungen ist!" Kurenai wusste sich nicht zu helfen. Sie wusste genau, dass diese Situation nicht real sein konnte. Es MUSSTE eine Genjutsu sein, wenn auch eine sehr gute, andererseits hätte sie zumindest spüren müssen, dass dies nicht die Realität war. "Bist du das Itachi? Was willst du?"

Ihre tote Schülerin begann Kurenai vor der Nase herum zu wedeln. "Hallo! Ich bin eheeecht! Itachi hat wichtigeres zu tun! Der ist bei so einem komischen Verein, wo alle überdimensionierte Hüte, wolkenbesetzte Mäntel und lustigen Nagellack tragen müssen und vergnügt sich da ... " Ihre ehemalige Meisterin ignorierte sie und blickte sich nervös in der Gegend um.

Bazooka sah, dass sie so nicht weiter kam und seufzte. Es wohl nur eine Art Kurenai klar zu machen, dass dies keine Illusion war, aber wofür war sie schließlich ausgebildete Medinin. "AUUU! Was soll das? Du ungezogene Kratzbürste!" Mit gerunzelter Stirn starrte die Sensai auf eine gerötete Stelle am Arm. "Na besser als dir irgendwas zu brechen oder? Glaubst du mir jetzt endlich, dass das keine Illusion ist? Ich weiß, dass ich dich total überrumpelt habe, aber ich hatte dich etwas ... zäher in Erinnerung! Ich brauche unbedingt deine Hilfe, es geht um die Chuninprüfung!"

Zitternd sah Kurenai zwischen ihrer ehemalig toten Schülerin und dem zerbrochenem Foto hin und her. Dann, bevor sich Bazooka versah holte sie auf und verpasste ihr eine kräftige Ohrfeige. Mit gefährlich ruhiger Stimme, welche die Kagu nervöser machte, als wenn sei geschrieen hätte, begann sei zu sprechen. "Ich habe mir Vorwürfe gemacht, weil du gestorben bist! Ich dachte ich hätte dich besser vorbereiten müssen! Ich dachte, wie auch alle anderen hier, DASS DU TOT WÄRST!"

Bazooka rieb sich verlegen die glühend Wange und sah aus wie ein begossener Pudel. "Äh... tschuldigung, aber ... falls es dir gerade entgangen ist: Das war meine volle Absicht und ist es immer noch! Ich muss Kalashin schützen! Du darfst auf keinen Fall irgend jemandem mitteilen, dass ich noch lebe!" Kurenai schwieg zwei Sekunden, nickte dann und meinte "Ach so, na dann! Kein Problem ich helfe dir!" Ihre Ex- Schülerin sah erleichtert aus, sie hatte nicht gedacht, dass es so leicht ging. "Echt? Phu danke, ich hatte befürchtet, dass du mich aus dem Haus jagst oder sowas ..."

Jetzt platzte der Konohajonin endgültig der Kragen. "NEIN! NATÜRLICH NICHT! Glaubst du du kannst hier nach SECHS Jahren, in denen wir alle dachten du wärst TOT einfach so hereinspazieren und irgendwelche Gefallen einfordern? Ich glaub du SPINNST! Warum hast du nicht einfach um Hilfe gebeten? WAS IST LOS MIT DIR! ICH BIN DEINE SENSAI! DU HÄTTEST DOCH MIT DEINEN PROBLEMEN IMMER ZU MIR KOMMEN KÖNNEN!"

Bazooka verzog schmerzhaft das Gesicht. SO eine Reaktion hatte sie schon eher erwartet. Ruhig sagte sie die Worte, die sie sich für diese Situation bereitgelegt hatte. "Hör zu du weißt selbst, dass ihr sie nicht ewig hättet beschützen können, da kaum jemand Itachi gewachsen ist. Die sicherste Methode für mich war Kalashin für tot zu erklären und bis jetzt hat er uns auch nie heimgesucht. Bitte hilf mir das dies so bleibt!"

Kurenai seufzte leise, holte einen Besen aus dem Schrank und drückte ihn ihrer Exschülerin in die Hand. "Da mach dich wenigstens einmal nützlich." Wiederspruchs los nahm diese das Ding und begann die Scherben aufzusammeln. Früher hätte sie das nie getan ... anscheinend hatte sie sich geändert ... aber wie viel von dem Erzählten war Wahrheit und wie viel Lüge? WAS an ihr hatte sich geändert? "Wie soll ich dir helfen?"

Die ältere Kagu kehrte die Scherben auf eine kleine Schaufel und schüttete den Abfall in den Eimer, das Bild hatte sie auf den Küchentisch gelegt. "Nicht viel. Kalashin kommt zur Chuninprüfung und ich möchte sie begleiten. Meine Schwester wird sicherlich keiner erkennen, schließlich war sie nie außerhalb des Anwesens, aber mein Gesicht ist nicht ganz unbekannt, vor allem weil meine Gesichtszüge meiner verfluchten Mutter ähneln. Ich wollte fragen, ob ich mir deine Anbumaske ausleihen darf."

Ein mehr als ironischer Blick von Kurenai traf sie. "Genau, du kommst nach sechs Jahren zurück. Eine Person, die mich genau diese Zeit lang belogen hat und von der ich nicht annehme, dass ich sie noch wirklich kenne und dann soll ich dir gleich meine Anbumaske leihen, damit du wer weiß was damit anstellst. Das nennst du also 'nicht viel'? Ach ja! Und natürlich darf ich niemanden etwas davon erzählen! Tut mir leid, aber SO naiv bin ich dann doch wieder nicht!"

Schuldbewusst zog die dunkelblonde ihren Kopf ein und erinnerte sich daran, ihre Sensai einmal so genannt zu haben. "Tut mir leid!" murmelte sie verlegen in ihren nicht vorhandenen Bart. Nun setzte auch sie sich auf einen Küchenstuhl. "Hör zu ..." Sie kramte in ihrer Beuteltasche und holte ein paar technische Geräte heraus. "... du hattest natürlich recht, als du damals behauptet hast, auch ich hätte eine besondere Gabe, auch wenn es vielleicht nicht das Bluterbe ist, für das meine Familie so berühmt ist!"

Noch zwei weitere Gegenstände und eine kleine Ratte landeten auf dem Tisch und dann blickte Bazooka ihrer Gegenüber fest in die Augen. "Ok, meine besondere Begabung ist diese 'Kleinstes Zeug Manipulations- Jutsu' und das gibt dir die Garantie, dass ich dich nicht betrügen werde." Sie griff nach zwei fingernagelgroßen, münzenförmigen Dingern die einander glichen, wie ein Ei dem anderen.

Beide waren in einen Bernstein eingelagert und an einer Lederschnur befestigt. "Ok, du kennst die Suna- Schwursteine?"(Danke für's Ausleihen Kal ^.^b) Kurenai nickte kurz. Wenn jemand einem anderen etwas schwor, wurde ihm von seinem Partner ein solcher Stein umgebunden und erst dann wieder entfernt, wenn der Schwur erfüllt war. Das Band konnte nur von dem Schwurempfänger selbst zu- und wieder aufgebunden werden, so dass es immer noch als eine der fälschungssichersten Methoden zur Vertragsbestätigung galt.

"Gut!" Bazooka schob ihrer ehemaligen Lehrerin die beiden Ketten hin. "Diese beiden Kapseln enthalten ein tödliches Gift." Zu jeder dieser Ketten schob sie einen kleinen Gegenstand, der flüchtig betrachtet einem Kugelschreiber sehr ähnlich war."Wenn man auf den zugehörigen Knopf des Stiftes drückt, wird dieses Gift über einen Stachel direkt in den Körper des Trägers gespritzt und der Träger stirbt innerhalb von 10 Sekunden ... wenn er ein Elefant ist. Wenn nicht, dann eher."

Sie öffnete den Käfig und hob die Ratte heraus. "Dieses Tier ist mein Zeuge, dass ich nicht versuche dich zu betrügen. In beiden Kapseln ist Gift. Du wirst aussuchen, welche Kette die Ratte und welche Kette ich bekomme und wirst sie uns beiden umbinden. Dann wirst du auf den Auslöser für unseren kleinen Nager drücken und er wird augenblicklich sterben, wenn du möchtest können wir es auch an einem Pferd versuchen, aber die sind teurer. Das beweist dir, dass ich nicht lüge, da ich nicht vorhersehen kann, welche der beiden Kapseln du für wen wählen wirst. Die andere Kette behalte ich die gesamte Zeit der Chuninprüfung um und du bekommst den dazugehörigen Auslöser. Wenn du der Meinung bist, dass ich Konoha feindlich gesinnt bin, kannst du den Knopf drücken und ich werde spätestens nach 10 Sekunden tot umfallen."

Die Jonin aus Konoha hob zweifelnd eine Augenbraue. "Findest du das nicht ein bisschen radikal?" Doch ihre Gegenüber winkte nur ab. "Wenn's um Kal geht, mache ich keine halben Sachen ... nie wieder!" Und es klang, als hätte auch sie einmal etwas getan, was sie nun bereute. Kurenai nickte und blickte auf die beiden Ketten ... sollte sie wirklich? Aber sei wusste dass ihr keine Wahl blieb. Das Leben derjenigen, die sie jetzt beschütze war wichtiger, als das ihrer eigentlich toten Ex- Schülerin und wenn alles gut ging würde sie diesen ... Stift auch niemals benutzen müssen.

Zögerlich griff sie nach einer der beiden Bernsteinketten. "Diese für die Ratte und die andere für dich!" Bazooka hielt das Nagetier fest, während Kurenai das Band um ihren Hals schnürte. Dann nahm sie die andere Kette und band sie um den Hals der dunkelblonden Sunanin.

Gleichzeitig klebte Bazooka kleine Zettel mit einmal dem Schriftzug 'Ratte' und einander Mal dem Schriftzug 'dumme Schülerin' auf die Auslöser. "Nicht dass das Nagetier mich überlebt, weil du die Stifte verwechselst, das würde ich nicht verkraften!" Feixte sie grinsend. Ihre Sensai sah des nicht so locker, aber was hatte sie für eine Wahl. Mit zitternden Händen nahm sie den Auslöser der Ratte und drückte hastig auf den Knopf, bevor sie es nicht mehr über das Herz brachte.

Die Ratte zuckte kurz und sackte dann tot in sich zusammen. Bazooka nahm sie, steckte sie ihn ihre Tasche und grinste "Die ist jetzt wohl mausetot!" Sie würde sie an Sturmauge ihren Hippogreif verfüttern, der im Gegensatz zu ihr immun gegen das Gift war. Kurenai sackte wieder zurück auf ihren Küchenstuhl, der Appetit war ihr gründlich vergangen. "Du hattest schon immer Nerven wie Drahtseile!" Bazooka grinste und stiefelte in das Wohnzimmer um kurz darauf von dort mit einer Anbumaske zurück zu kommen. "Ich werde auch ganz fest darauf aufpassen! Es wird kein Kratzer drankommen! Versprochen!"
 

#Vor drei Jahren, bzw. eine Woche später, ein schöner ... fast schon Morgen, kurz nach 3.00 Uhr: Suna, ein kleiner Hof am Rande#
 

Kalashin wollte Schlafen ... so sehr sie es normalerweise genoss und froh darüber war, niemals die Augen schließen zu müssen, so sehr wünschte sie es sich jetzt. Nur eine oder am besten vier Stunden! Die Augen schließen, wegdämmern und erst wieder aufwachen, wenn es soweit war. Nervös stand sie auf und begann erneut ihre Runden um den Tisch zu ziehen. So ging sie fünfzehn mal um den Tisch und blickte dann erneut auf die Uhr ... 3:04 Uhr ... Die Welt war soooo ungerecht!

Sie hatte diese Nacht alles versucht! Bis Bazooka zu Bett gegangen war, hatte sich ihre große Schwester wirklich absolut lieb um sie gekümmert. Danach von 22 bis 22:30 hatte die junge Vampirin gelesen, aber all ihre Bemühungen sich auf das Geschriebene zu konzentrieren waren vergeblich gewesen. Als nächstes kam Training, aber zu ihrer höchsten Beunruhigung hatte sie die Strohpuppe nicht einmal auf 2 Meter Entfernung getroffen und war deshalb hinterher noch nervöser gewesen als sie ohnehin schon war.

Um circa 23.00 Uhr hatte sie dann das einzige getan, was ihr in dieser Situation noch einigermaßen helfen konnte zur Ruhe zu kommen, sie hatte ihrer Schwester eine Notiz auf den Küchentisch gelegt und war jagen gegangen. Der Wind war ihr nur so um die Ohren gepfiffen und einen Augenblick lang hatte sie tatsächlich gehofft endlich Ruhe zu finden. Doch leider schienen sich die unehrlichen Bewohner der Wüste heute gegen sie verschworen zu haben, denn das einzige was sie fand, war eine läppische Räuberbande, die nicht einmal einen ausgebildeten Ninja dabei hatte. ... sie hatten scheußlich geschmeckt.

So kam es, dass sie bereits um 1:00 Uhr, zwar satt, aber immer noch aufgekratzt, wieder daheim war und nicht wusste, was sie mit sich anfangen sollte. Sie hatte es dann nochmal mit einem Buch versucht, aber diese Aktion war genauso von Erfolg gekrönt, wie der vorherige. Leise schlich sie daraufhin in Bazooka's Labor und hatte alle Monitore, deren Wanzen so ziemlich jedes wichtige Gebäude in Suna observierten, an und wieder ausgeschalten.

Vielleicht arbeitete Ariachne noch ... wenn sie nur diese bescheuerte Einstellung finden würde! ... Wie schaffte es Bazooka nur immer mit wenigen Handgriffen die richtige Wanze zu aktivieren? Schließlich gelangte sie zu der Einstellung, welche sie die ganze Zeit gesucht hatte, obwohl sie es nicht einmal unter Todesdrohungen zugegeben hätte ... die Trainigshalle im Anwesen der Sabakunos, wo dieser arrogante, aufgeblasene Kazekagensohn von Gaara gerade dabei war ausgesprochen lustlos gegen ein paar Angestellte zu kämpfen.

Kalashin konnte seine Laune eigentlich nachfühlen. Es machte einfach keinen Spaß gegen Leute zu kämpfen, die man nicht töten durfte. Geistesabwesend bewunderte sie eine Zeitlang, wie er ruhig in der Gegend herumstand, während seine Trainer vergeblich versuchten durch seine Abwehr zu brechen. Doch dann ruckte sein Kopf auf einmal herum und die schwarz- umrandeten Augen schienen ihr direkt in die Augen zu sehen. Noch bevor sie wusste, was sie getan hatte, ruckte ihre Hand vor und schaltete den Monitor aus.
 

Nun stand sie wieder in der Küche und war noch nervöser wie zuvor. Was wenn Gaara sie tatsächlich bemerkt hatte ... aber nein, das war absurd. Ihre Schwester war, was dieses Technikzeugs anging fast perfekt ... solange nicht auch noch Sprengstoff mit in's Spiel kam. Kalashin war sich sicher, wenn sie in ihrem Zimmer so etwas untergebracht hätte würde sie es nicht entdecken können ... außer als Wolf mit seiner feinen Nase, aber selbst da nur die ersten drei, vier Stunden, bis die Dinger bereits den Geruch ihrer Umgebung angenommen hatten.

Außerdem würde dieser arrogante Kazekagensohn die Dinger nicht einmal dann bemerken, wenn sie ihm in die Nase bissen, so gleichgültig wie der Kerl war! Eigentlich erstaunlich, dass er bisher nie mit der Nase an einem Türstock hängen geblieben war. Alle hatten Angst vor ihm und Kalashin war zusammen mit ihrer Teamkollegin die einzige, die es wagte ihm die Stirn zu bieten. Nun ... sie wahr wahrscheinlich aber auch die einzige, die ihm im Kampf ebenbürtig war, bzw. währe, da keiner von beiden es bis jetzt hatte darauf ankommen lassen. Er und seine Clique gingen ihr und sie und Ariachne gingen ihm aus dem Weg.

Aber der Gedanke an dieses arrogante, verzogene Dämonendings hatte erneut ihren Zorn aufkochen lassen. Jetzt war sie wütend und weil Kalashin eben Kalashin war, war ihr diese Situation wesentlich vertrauter als diese nervenverzehrende Nervosität die sie seit gestern Abend empfand und deshalb auch tausendmal lieber. Sauer war sie schon oft gewesen und wie wusste auch ganz genau, was sie dagegen tun konnte, außer Bazooka zur Weißglut zu treiben.
 

Diesmal warf sie nicht daneben und als sie um circa 4.00 Uhr wieder die Küche betrat, überlegte sie, wie sie ihrer großen Schwester am schonendsten beibringen konnte, dass sie wohl schon wieder eine neue Übungspuppe brauchen würden, da die alte etwas ... nun zerfetzt war zwar der treffende Ausdruck, aber sie brauchte unbedingt etwas beschönigenderes ...äh ... leicht durchlöchert? ... ein bisschen zerstört? ... kaum angekratzt? ... fast nicht gebraucht? ... begonnen hat sich in die verschiedenen Himmelsrichtungen auszubreiten? Genau! Das müsste gehen! So schlaftrunken wie ihre Schwester morgens war, würde sie das sicher erstmal mit einem jaja abtun und nachher wäre es zu spät zum Schimpfen.

Zufrieden mit sich pflanzte Kalashin sich auf einen Stuhl und überlegte zum Hundertsten Male diese Nacht, was sie jetzt machen könnte ... war alles bereit? In Gedanken ging sie noch einmal die Checkliste für sich durch. Waffen, geputzt und sorgfältig für die Reise in Wasserfesten Tüchern eingepackt, Ersatzkleidung, ein paar Blutreserven in reißfesten Reisebehältnissen, ... da fiel ihr etwas ein ... SIE selbst hatte an alles gedacht, aber so wie sie ihre große Schwester kannte würde die erst im letzten Augenblick packen ... das konnte man ja wohl ändern!
 

Obwohl Kalashin damit einige Zeit beschäftigt war, vor allem, weil sie genau überlegen musste, was ihre Schwester wohl mitnehmen würde wollen und was nicht, kam es wie es kommen musste und um Punkt fünf Uhr raste eine völlig überdrehte Vampirin ins Schlafzimmer ihrer großen Schwester. "Mooorgen! Ich weiß, du hast gesagt, ich soll dich frühestens um 6 wecken, aber ich HALTS NICHT MEHR AUS!!!!"

Mit diesen Worten zog sie Bazooka die Decke weg und riss die Fenster auf um ihr ja keine Gelegenheit mehr zu geben noch einmal einzuschlafen. Obwohl sie selbst ja nie schlief, wusste sie inzwischen, was sie zu tun hatte, damit ihre große Schwester nicht 'aus Versehen' noch einmal weg dämmerte. Tatsächlich brummelte diese erst einmal ausgiebig und setzte sich dann auf, rieb sich die verschlafenen Äuglein, gähnte dann ausgiebig und mümmelte schlussendlich ein "Ichhabsdochgewusst, wärichdochgesternnurfrüherinsbettgegangen..." vor sich hin.

Kalashin ließ sich davon nicht beeindrucken und hüpfte aufgekratzt durch das Zimmer. "Ariachne konnte auch nicht schlafen und sitzt schon unten in der Türe! Dein Frühstuck hab ich zusammen mit deinen Sachen eingepackt! Jetzt musst du nur noch die Tiere satteln und dann können wir los!!" Kalashin traute diesem Senderzeug, dass ihre große Schwester erfunden hatte, zwar noch nicht so richtig, und die Tierleichen die hinten im Garten begraben lagen gaben ihr mehr als Recht, aber das hatte Bazooka ja noch nie aufgehalten.

Plötzlich stockte sie und starrte auf den Nachttisch ihrer großen Schwester. Mit großen Augen ging sie auf den rot- weißen Gegenstand, neben einem offensichtlich etwas älterem aber durchaus echtem Konohastirnband, der dort lag zu und streckte ihre kalten Finger danach aus, als die Hand ihrer großen Schwester die ihre weg schlug. "Finger weg, die gehört nicht dir!"

Kalashin rieb sich die schmerzunempfindliche Hand, eine Eigenart die sie ihrer großen Schwester abgeguckt hatte und grummelte ein "Menno! ... Aber seit wann hast DU denn sowas? Eine echte Anbumaske und ein Konohastirnband! ... Du bist doch gar keine Anbu!" Bazooka seufzte. "Ja, aber ich möchte vermeiden, dass mich jemand erkennt. ... DEIN Gesicht kennt ja Gott sei Dank keiner! Je weniger Leute uns mit unseren Eltern in Verbindung bringen, desto besser und wenn es keiner ist ... optimal! Wir haben schon genug Ärger am Hals!" Kalashin ahnte nicht, dass ihre Schwester dabei vor allem an Ariachne dachte, die unten sorglos in der Küche wartete.

Reisestaub

#Vor drei Jahren eine Halbe Stunde später: Suna, Dorfplatz#
 

Gaara sah gelangweilt in die Runde. Baku redete noch einmal energisch auf sein Team ein, aber der Träger des Sandpriesters fühlte sich davon nicht weiter beeindruckt. Es gab hier niemanden, der ihm irgendetwas befehlen konnte, niemanden, der ihm die Stirn bieten könnte ... niemanden außer dieser kleinen, blassen Untoten, die ihm immer aus dem Weg ging.

Sie war mächtig ... und daher eine Gefahr für sein Suna. Er wusste nicht genau, wann er angefangen hatte sich in die Belange seiner Heimatstadt einzumischen, aber zumindest was diese Person betraf, war er schon lange der Hauptverantwortliche. Es war eine kluger Zug von seinem Vater gewesen ihm in dieser Sache Handlungsfreiheit zu geben, als er darum bat, denn schließlich war er zwangsweise der einzige, der ungefähr auf derselben Stufe stand wie sie.

Deshalb und NUR deshalb beobachtete er sie ständig und obwohl die beiden zu den besten Ninjas gehörten, die Sunagakure derzeit zu bieten hatte, hatten weder die kleine Vampirin, noch ihre große Schwester bis jetzt die winzigsten Augen aus Sand, die er derzeit herzustellen vermochte, bemerkt, die das Haus der Kuga's den ganzen Tag mit ihm verbunden hielt. Erst gestern Nacht hatte die Vampirin ihn wieder beobachtet und Gaara fragte sich warum.

Obwohl es sehr früh am Morgen war und die Sonne ihren Kampf gegen die Dunkelheit gerade erst aufgenommen hatte, so konnte man doch bereits jetzt die kommende Hitze des Tages erahnen. Die letzten Tiere der Nacht verkrochen sich tief in den Dünen um Suna um erst wieder in der Kälte des späten Abends ins Freie zurückzukehren. Sie wandelten ebenso in ewiger Dunkelheit, wie die ständigen Bedrohungen, die sich leise und unmerklich aus dem Schatten heraus an das ausgedörrte Suna heranschlichen.

Ein leichtes Rauschen war durch die Luft zu hören und Gaara wendete sich gelangweilt dem Ursprung des Geräusches zu. Er hatte es nicht anders erwartet. Wenn Bazooka mitkam, dann auch ihre gesamte Herde. Alle möglichen Lebewesen liefen, trabten, hüpften, schlichen und krochen auf das kleine Team zu. Es war alles vertreten. Von Pflanzen- bis zu Fleischfressern, Tiere mit und ohne Flügeln, Tiere mit und ohne Beine, mit Fell, Schuppen und Chitinpanzern. Jedes war anders geformt und hatte ... so behauptete zumindest Bazooka, einen eigenen Charakter. Gaara hätte einfach behauptet, sie wären genauso bissig wie die beiden Kagu selbst.

Selbst die beste Freundin von Kalashin ... Gaara musste ein paar Sekunden überlegen, bevor ihm der Name wieder einfiel ... Ariachne sah aus, als wäre sie nur ein weiterer Teil der grotesken Sammlung. Das Trio sass in trauter Dreisamkeit auf einem besonders hässlichem, aber dafür umso größerem Vogelvieh, das mit seiner ledrig, warzigen Haut und dem überdimensionierten Schnabel, beim Laufen in etwa so elegant schien, wie ein watschelnder und gerupfter Pelikan. Dahinter trabte ein Hippogreif, dessen Fell beige und die Flügel fast weiß, mit einer leichten grauen Musterung waren.

Der rothaarige Sabakuno fragte sich unwillkürlich, ob er wohl mit Kalashin auf demselben Tier zusammen würde reisen dürfen und eine Sekunde später, warum er sich diese Frage überhaupt gestellt hatte. Temari rannte als einzige sofort fröhlich zu den Neuankömmlingen und war keine zwei Sekunden später in ein angeregtes Gespräch mit Kalashin und Ariachne vertieft.

Bazooka ging währendessen schnurstracks auf Baku zu und nickte ihn aufmunternd an. "Wo ist denn der Meister meiner kleinen Schwester?" Kankuro wusste bereits was los war und wandte sich interessiert den Tieren zu, als sein Meister zur Antwort ansetzte. "Er muss leider zurückbleiben, Hexenschuss, aber er ich soll ausrichten, dass die beiden es locker auch alleine schaffen und wenn nicht, kommt er persönlich nach und verprügelt sie mit seinem Stock! Abschaffung der Prügelstrafe hin oder her."

Die kleine Gruppe trat aus dem Tor in den beginnenden Tag hinaus in die endlosen Weiten der Wüste. Gaara spürte deutlich, wie sich unter dem Sand etwas mit rasender Geschwindigkeit auf sie zu bewegte ... es war ... riesig! Neugierig rief er seinen Sand um das Tier hochzuheben, als er plötzlich aus seinen Gedanken gerissen wurde. Die Vampirin hatte sich von ihren beiden Freundinnen gelöst und stand nun vor ihm, die Arme in die Hüften gestemmt und gefährlich mit den Augen funkelnd.

"Wehe du denkst auch nur daran sie umzubringen, dann zieh ich dir deine Ohren lang, bis sie im Sand hinterher schleifen! Elsa gehört meiner Schwester und du lässt sie gefälligst in Ruhe!" zischte sie ihm zu und wandte sich dann zurück an ihre Freundinnen, als wäre nicht's passiert. Gaara sah ihr erst verblüfft nach und zermarterte sich anschließend das Hirn, aber ... er verstand sie einfach nicht! Wer war ELSA?

Zwei Sekunden später beobachtete die kleine Gruppe, wie ein gigantisches Etwas durch die Sandoberfläche brach. Drei gewaltige, Schaufelförmige Mandibeln öffneten und schlossen sich krachend und dann lag die riesige Sandschlange still wie ein uralter Fels. Zahlreiche Kratzer zeichnen ihre Schuppen und bewiesen, dass sie, obwohl doch das größte Wesen in dieser Wüste, kein leichtes Leben gehabt hatte.

Bazooka begrüßte ihr Herdentier fröhlich und begann die zwei Flugtiere samt Schwester und Freundin auf den ausladenden Rücken des Reptils zu verfrachten. Der Rest ihres Rudels musste leider in Suna zurück bleiben, da sie für den Haufen keine Einreiseerlaubnis bekam. Angeblich zu große Seuchengefahr. Bazooka hatte nur abfällig geschnaubt. Fragend warf Gaara einen Blick zu seinem Meister und der nickte aufmunternd.

Er hätte es wissen müssen, dass ein Haken an der Sache ist. Schon als Baku begeistert meinte, dass er diesmal seine Chakra nicht unnötig strapazieren müsse, weil die älter Kagu sie mitnehmen würde, aber er hatte nur an die Möglichkeit gedacht, die blasse Vampirin endlich mal genauer kennen zu lernen.

Er verstand sie wirklich nicht. Da war er der einzige weit und breit, der es mit ihr aufnehmen konnte und was tat sie? Sie forderte ihn nicht etwa heraus, ließ zu, dass sie beiden austesteten, zu welchen ungeahnten Höchstleistungen sie ihre Dämonen ausreizen konnten. Dieses kleine Explosivbündel hatte den ganzen Tag nicht's besseres zu tun, als ihm aus dem Weg zu gehen und wenn das nicht funktionierte keifte sie ihn an.

Gleich nachdem er in Erfahrung hatte bringen können, wo das Mädchen mit dem Dämon wohnte, war er zu ihr gestiefelt und hatte sie herausfordern wollen. Doch alles was sie gesagt hatte war ein verständnisloses "Spinnst du?" mit anschließendem Kopfschütteln. Er hatte gar nicht bemerkt, wie der Rest der Umgebung bei diesen Worten in Deckung gegangen war, so verblüfft war er. Dann hatte sie ihn stehen gelassen und war fröhlich mit Ariachne schwatzend zu den Schaukeln spaziert.

Diese Situation war ihm völlig neu. Bisher gab es nur drei Reaktionen auf seine Anwesenheit. Entweder warfen sich die Leute auf den Boden, sie versuchten möglichst tapfer vor ihm zu stehen und ihre Angst zu verbergen, rissen vielleicht noch ein paar letzte Witze, oder sie griffen ihn an. Dass man ihn ignorierte war völlig neu für den rothaarigen Dämonenträger und er wusste nicht wirklich wie er damit umgehen sollte. Er war dann die gesamte Nacht genau so auf diesem Platz gestanden und hatte gegrübelt. Erst Temari hatte ihn wieder aus den Gedanken gerissen, als sie ihn endlich fand.

"Sag mal träumst du? Wir wollen los!" Auch jetzt holte in seine große Schwester zurück in die Gegenwart und als er sah, dass Ariachne Kalashin anstubste und tuschelnd auf ihn zeigte, wurde ihm klar, dass er die Vampirin wohl die ganze Zeit angestarrt hatte. Wütend wandte er sich ab und mit einem einzigen Satz, kam er als letzter auf dem Rücken der Sandschlange auf. Kaum war er oben, wandte sich Bazooka an die Schlange, pflanzte sich im Schneidersitz direkt hinter ihren "Kopf" und schrie ein lautes, glücklichen "OK. ALLE PASSAGIERE AN BORD! LOS GEHT ES ELSA!" (Es lebe FAUST IV! ^.^b) und das Tier begann sich zu bewegen.

Verwundert nahm Gaara den Wind wahr, der nun um sein Gesicht peitschte. Er hatte nicht gewusst, dass diese Tiere solche Geschwindigkeiten erreichen konnten. Kankuro jedoch schien das ganze etwas suspekt zu sein, denn er krallte sich in bester Katzenmanier an den Schuppen fest und machte sich so flach wie irgendwie möglich. Den Dämon aus Suna hätte es nicht gewundert, wenn er angefangen hätte laut zu fauchen.

Temari dagegen stand direkt hinter der Bazooka und reckte ihre Nase mit sichtlichem Genuss in den Wind. Währen dessen war Ariachne immer noch damit beschäftigt die Ladung mit ihren dünnen, aber augenscheinlich enorm reißfesten Spinnenfäden am Leib der Schlange fest zu zurren, damit bei dieser wilden Jagd nichts verloren gehen konnte. Und Kalashin, Gaara ließ seinen Blick schweifen, ... war nicht da!

Jetzt war er wirklich in der Bredouille, denn fragen wollte er nicht, wäre ja noch schöner! Dann müsste er ja zugeben, dass er in der Lage war auf einem relativ glatten Schuppenpanzer jemanden mit ungefähr 1,65m und einem blutrotem Sunastirnband einfach zu übersehen und das wäre dann ja doch zu peinlich. Also ging er so weit nach hinten, dass er jeden im Auge hatte und begann die ganze Bagage zu beobachten. Aber so sehr er sich auch anstrengte, er konnte Kalashin nirgendwo entdecken.
 

Als die Sonne unterging wurde 'Elsa' langsamer und kam schließlich zum Stehen. "So! Schluss für heute! Ariachne, du hilfst mir beim Auspacken, Temari, Kankuro und Baku, ihr richtet das Lager her und Kalashin und Gaara werden heute Nachtwache halten, wenn ich richtig informiert bin, schläft er ja auch nicht." Mit diesen Worten sprang Bazooka aus ihrem Schneidersitz auf und machte sich daran das Gepäck auf den Sand zu befördern.

Das Kazekagenteam wunderte es etwas, dass Baku sich so kommentarlos von einer zugereisten Medinin herumkommandieren ließ und Temari beschloss, ihren Sensai möglichst bald damit aufzuziehen. Zur Überraschung von Gaara, kam Kalashin in diesem Augenblick hinter einer Sanddüne hervor, als wäre es das selbstverständlichste der Welt. Wo zum Aasgeier war sie eigentlich gewesen?

Er wandte sich an Temari und stellte sich neben sie. "Wo war sie die ganze Zeit?" Seine Schwester folgte überrascht seinem Blick, bis er auf die junge Vampirin fiel. "Wer ... ach du meinst Kalashin? ... Sie wird auf Elsa immer seekrank und ist deshalb nebenhergeflogen." Gaara war überrascht. Er hätte mit so ziemlich jeder Begründung gerechnet, Absicherung gegen Sandräuber oder sonst irgendwas, aber dass jemand, der bereits tot war seekrank werden konnte? ... Der Sanddämon schüttelte seinen Kopf.

Seine Aufmerksamkeit wir zu seinen Geschwistern gelenkt, die wie jeden Abend begonnen hatten sich darum zu streiten, wer das Abendessen machen musste. Baku hoffte dass Temari gewann, Kankuro hatte den Dreh einfach nicht raus. Leider hatte er Pech und Temari drehte sich mit einem wütendem "DANN MACH'S DOCH SELBER!" um und stiefelte davon. Jetzt war Kankuro dran, denn DASS jemand Essen machte, dafür sorgte Gaara immer wieder ziemlich zuverlässig mit ein paar unverhohlenen Drohungen, die bis jetzt noch niemand gewagt hatte zu hinterfragen.

Bazooka kümmerte sich natürlich zuerst um die Verpflegung ihrer kleinen Schützlinge und als Baku das Essen vor sich betrachtete und halb erwartete, dass es plötzlich davonrannte, beneidete er die beiden Herdentiere um ihr Futter, das wenigstens tot aussah. Aber er wäre nicht ein stolzer Jonin aus Suna gewesen, wenn er nicht trotzdem in der Lage gewesen wäre das Zeug ohne die Miene zu verziehen hinunterzuschlingen.
 

In dieser Nacht, sassen zwei Dämonenbesessene, die es eigentlich gewohnt waren ihre schlaflosen Nächte vollkommen einsam zu verbringen auf dem geschuppten Rücken einer riesigen Sandschlange und beobachteten, wie der orangene Mond über den Dünen der unendlichen Wüste aufging. Durch die Erdkrümmung schien er wesentlich größer zu sein, als sonst und manchmal hatte Kalashin den Eindruck, sie bräuchte nur los fliegen und könnte ihn dann innerhalb kürzester Zeit erreichen.

Gaara hatte derweil ein anderes Problem und das hieß: wie spreche ich jemanden an der mich ignoriert. Zuerst hatte er versucht etwas Smalltalk anzufangen, auch wenn er damit absolut keine Erfahrung hatte, aber nachdem er 10 Minuten lang vor sich hin geredet hatte, wurde diese Idee wieder von ihm verworfen. Danach hatte er sich an einen Ausspruch seines Bruders erinnert, der behauptet hatte, dass keine Frau dieser Welt länger als zwei Minuten schweigen könnte und etwa 6 Stunden lang darauf gehofft, dass SIE ein Gespräch anfangen würde.

Aber anscheinend war die Behauptung von Kankuro falsch gewesen ... vielleicht lag es auch daran, dass sie tot war? Jetzt versuchte er es einfach auf die direkte Tour, damit kannte er sich wenigstens aus! "Kagu!" Die etwas kleinere Vampirin zeigte mit keiner Geste, dass sie ihn gehört hatte und starrte einfach weiter den Mond an. Jetzt war es aber langsam genug! Der Dämon aus Suna erhob sich und stiefelte auf seine Mitwächterin zu. "HE DU!" Von unten konnte man ein lautes "RUHE! KALASHIN, SORG DAFÜR, DASS ER AUF DER STELLE AUFHÖRT HIER RUMZUBRÜLLEN WIE EIN IRRER ODER ICH PACK EUCH BEIDE IN ELSA'S MAGEN!" von Bazooka.

Nun hatte er endlich ihre Aufmerksamkeit, auch wenn er gehofft hatte, sie würde ihm etwas freundlicher begegnen und nicht mehr nur wild anfunkeln ... wie immer eben. "Wenn du arroganter, verzogener, zickiger Eisbatzen von einem Kanibalenhäuptlingssohn es nochmal wagst, meine Schwester aufzuwecken, pfeif ich auf deine ach so hochherrschaftliche Stellung und lass dich so lange bei Bazooka ausmisten, bis du so schwarz bist wie deine Augenringe!"

Irgendwie gewann Gaara langsam den Eindruck, dass es ihm nie gelingen würde ein normales Gespräch mit ihr zu führen, aber na gut! Er hatte sowieso mal ihrer beiden Grenzen austesten wollen und wenn dabei nicht ganz Suna drohte mit draufzugehen, um so besser! "Gut, zwinge mich!" Kalashin blinzelte erstmal irritiert. "Was?" Der Rothaarige registrierte zufrieden, das diesmal die Vampirin diejenige war, die auf der Leitung stand. "Du hast gesagt, du würdest mit zwingen und das wird nicht ohne einen Kampf gehen. Ich bin neugierig, wer überleben wird!"

Wieder reagierte die dunkelblonde Vampirin völlig anders, als erwartet: sie lachte "Bist du bescheuert? Ich BIN schon tot! ... etwas, was man von dir übrigens nicht gerade behaupten kann! Also was bitteschön willst du mit einem Kampf gegen mich erreichen? Willst du mich spalten, vierteilen oder was? Du kannst mir nicht einmal Schmerzen zufügen, weil meine Nerven schon längst abgestorben sind, aber wenn du gerne möchtest, dann prügle ruhig auf mich ein, ich hab nix dagegen ... du hast Zeit bis zum Sonnenaufgang, dann muss ich meine Schwester wecken und die sieht das nicht so locker wie ich!"

Plötzlich erschien ein wirklich bösartiges Grinsen auf ihrem Gesicht. "Ach ja ... und BETE, dass meine Schwester nicht früher wach wird, sonst wird sie alles tun um dir das Leben zur Hölle zu machen!" Als Gaara beobachtete, wie roter Nebel dort aufstieg, wo eben noch das Mädchen gestanden hatte und wie ihre Kleidung langsam zu Boden fiel, wusste er wie diese Drohung gemeint war.
 

Als sie zwei Tage später am Rande der Wüste ankamen, grübelte Gaara immer noch darüber nach, wie man einen Nebel töten könnte. Natürlich hätte er einfach ihre Schwester umbringen können, dann hätte sie ihn sicher angegriffen, aber dann würde er auch die Vampirin töten müssen und dazu war er zu neugierig auf dieses Mädchen, dass trotz ihres Dämons so problemlos Freunde zu finden schien.

Gerade jetzt konnte er beobachten, wie Ariachne mit allen acht Armen/Beinen fuchtelnd auf Kalashin einredete. Sie konnte schon seit ihrem Aufbrauch aus Suna nicht stillhalten, weil sie in Konoha endlich ihrer langjährigen Brieffreundin begegenen und nun endlich persönlich kennen lernen würde. Der rothaarige Dämonenträger konnte sich beim besten Willen nicht erklären, was daran so toll sein sollte, aber Temari hing geradezu an ihren Lippen und freute sich mit den zweien ... "Mädchen!" Kankuro war neben ihn getreten und versuchte sich so vom Umladen der Gegenstände von Elsa auf das große, hässliche Flugvieh zu drücken.

"Ich hoffe, dass sie vielleicht auch ein Insektenbluterbe hat, schließlich unterschreibt sie mit Käfer! Das wär doch toll oder? Vielleicht ist sie sogar näher mit mir verwandt, auch wenn die Uchiha ein sehr weit verbreiteter Clan waren, aber irgendwie ist sie sicher mit mir verwandt!" Ariachne trippelte von einem Bein auf das nächste. "Hoffentlich ekelt sie sich nicht vor mir ..."

Nun sprang Kalashin ein und verpasste ihr eine freundschaftliche Kopfnuss. "Bist du bescheuert? Wieso glaubst du dauernd, dass jemand dieses Bluterbe nicht total cool finden würde? Du selbst hast doch gesagt, dass sie sich genauso wie du nicht um Shoppen oder so Mädchenzeug interessiert, also wenn SIE dich nicht so akzeptiert, wie du bist, wer dann?" Ariachne wusste darauf auch nichts zu erwidern und verfiel in ein nervöses Schweigen.

Kaum waren sie jedoch in der Luft, Kalashin und Ariachne zusammen auf Sturmauge, versuchte sie ihre Freundin etwas abzulenken. "Warum trefft ihr euch erst am zweiten Tag?" Das Spinnenmädchen zuckte mit den Schultern. "Ich wusste nicht genau, ob wir es rechtzeitig schaffen würden und wie das mit der Zimmerverteilung funktioniert und drum dachte ich es wäre sicherer, wenn wir uns erst am zweiten Tag treffen, wenn die Formalitäten erledigt sind."

Kalashin folgte Bazooka auf Herr Präsident, dem hässlichen Vogelvieh, und ließ Sturmauge etwas aufsteigen. "Und wo trefft ihr euch?" Ariachne versuchte sich nicht all zu sehr an ihre Freundin und das Reittier zu krallen und gleichzeitig die zunehmende Höhe zu ignorieren. "Ursprünglich hatte ich das Tor am Uchihaanwesen vorgeschlagen, aber deine große Schwester meinte, dass es ja mehrere Tore gäbe und die Verwechslungsgefahr zu groß ist. Statt dessen treffen wir uns jetzt am Fels oberhalb der Hokagenköpfe.

Ich werde sie kaum übersehen können, denn sie hat mir geschrieben, dass sie etwas 1,75m misst, also ist sie die größte von uns dreien. Außerdem wird sie ihr Markenzeichen, einen Käfer auf der Schulter tragen, damit ich sie auch todsicher erkenne und schließlich und letztlich, bin ich ja kaum zu verwechseln oder?" Ariachne starrte etwas verlegen auf ihren Spinnenunterleib, doch Kalashin lachte nur fröhlich. "Stimmt! Wir sind ein Haufen Irrer: ein Käfer, eine Spinne, ein Technikfreak mit eigener Herde und eine Tote ... was kann da noch schiefgehen?" Dann fröstelte sie kurz und blickte zur Sonne hinauf "Beim Sandsturm, ist das hier kalt!"
 

Konoha glich einem Ameisenhaufen. Überall wurlten Geningruppen mit ihren Meistern herum und wenn man nicht aufpasste stolperte man sehr leicht über den einen oder anderen Anwärter. Während Kalashin und der Rest auf den Weg zur Anmeldung für das Chuninexamen in Konoha wahren, versuchten Bazooka und Baku in diesem Gewimmel die Zimmer zu organisieren und dabei möglichst noch für eine ordentliche Unterbringung für ihrer kleinen Lieblinge zu sorgen, was sich als nicht ganz so einfach herausstellte, vor allem, wenn man die Größe von Herr Präsident und die Ansprüche von Bazooka bedachte.

Baku wurde das Gefühl nicht los, dass Bazooka sich in Konoha sehr gut auskannte. Als erstes hatte sie den Palast des Hokagen auf Anhieb gefunden, was bei dessen Größe ja noch keine sonderliche Leistung war. Dann war sie mit absoluter Zielsicherheit in das Gebäude gestiefelt und trotz der ganzen Leute nur zwei Minuten später mit allen erforderlichen Papieren wieder herausgekommen, was hieß, dass sie genau gewusst hatte, wen sie wo ansprechen musste. Wenn er wieder in Suna war, durfte er nicht vergessen den Kazekagen um Einsicht in ihre Personalakten zu bitten.

Dazu kam die Tatsache, dass sie seit sie über Konoha waren ihre Regenkapuze tief in das Gesicht gezogen hatte. Bei 20̊ im Schatten und wolkenlosen Himmel ... als müsste sie befürchten erkannt zu werden. Baku überlegte kurz, aber ihm fiel kein Auftrag ein, bei dem Suna die Medinin nach Konoha geschickt hätte, also wenn sie hier ein Verbrechen begangen hatte, dann müsste das vor ihrer Zeit unter dem Kazekagen gewesen sein.

Fluchend trat Bazooka mit den Papieren an ihn heran und verstaute die Dokumente in einer Tragtasche Sturmauges. "Ok, du schaust ob unsere Schützlinge klar kommen und zeigst ihnen dann wo wir wohnen, ..." mit diesen Worten drückte sie dem Sensai der Kazekagenkinder einen Stadtplan und die Schlüssel zu ihren Wohnungen in die Hand. "... und ich bringe derweil unsere Haustierchen unter." Mit diesen Worten schnappte sie sich die Zügel und spazierte drauflos.

Aber Baku wäre nicht so ein ausgezeichneter Ninja gewesen, wenn er nicht den Braten förmlich gerochen hätte und so steckte er das Zeug seelenruhig in eine Seitentasche und machte sich daran die dunkelblonde Sunanin zu verfolgen. Er wurde belohnt. Kaum war die Dame um die Ecke gegangen, nahm sie ihr Suna Stirnband ab und stopfte es zu dem anderen Zeug. Dann holte sie ein gebrauchtes aus Konoha heraus und band es sich um den Arm, aber um das Fass voll zu machen griff sie danach noch einmal in die Tasche und holte einen etwa Tellergroßen, sorgsam in weiches Tuch eingehüllten Gegenstand heraus.

Als sie ihn ausgewickelt hatte und aufsetzte wäre Baku beinahe die Kinnlade auf den Boden geknallt. Woher zum Kuckuck hatte diese Frau eine echte Anbumaske? Dass diese keine Fälschung war, konnte er als Profi natürlich auf den ersten Blick erkennen. Es war die Maske dieser Kurenai, eine lachende und ein weinende Gesichtshälfte, die ineinander verschwammen, das Zeichen ihrer Genjutsu ... seltsam. Wie war Bazooka an diese Maske gekommen ... und warum trug sie diese jetzt.

Musste sie nicht befürchten, dass sie entdeckt werden würde, sollte die echte Anbu ebenfalls ihre Maske tragen? Neugierig folgte er ihr, als sie zielsicher auf ein großes, aber etwas verwahrlost aussehendes Anwesen zuging und dort die Klingel betätigte. Nach einiger Zeit wurde das Tor von einem schwarzhaarigen Jungen geöffnet, der genervt nach draußen sah.

Sasuke Uchiha, wenn sich Baku richtig erinnerte, und das tat er meistens. Der letzte überlebende Uchiha aus dem Haupthaus ... mit Ausnahme von Ariachne ... und der einzige des gesamten Clans in Konoha selbst. Außerdem war er der kleine Bruder dieses Mörders Itachi. Sasuke seufzte. Wer hatte ihn jetzt bei seinem Morgentraining unterbrochen! So konnte er ja NIE der größte Ninja aller Zeiten werden!

"Tss, ... Ja?" Dumpf klang die Stimme der Medinin unter der geliehenen Anbumaske hervor "Hallo Sasuke, ich soll diese beiden Tiere bei dir unterstellen. Platz hast du ja genug!" Misstrauisch flogen zwei schwarze Augen zu dem Hippogreif und dem hässlichen Lederflügelvieh und er erkannte mit großer Zielsicherheit, dass diese zwei ... Dinger seinem Image nicht gerade zuträglich sein würden. "Nö!" und die Türe wurde wieder zugeschlagen. Einige Sekunden stand Bazooka völlig perplex davor.

"Dieser arrogante Bastard hat sich kein Stück geändert! Kommt ganz nach dem Herrn Papa!" Zischte die Dunkelblonde zornig und drückte erneut auf den Klingelknopf, diesmal etwas energischer. "Tss, ... Was!" Diesmal klang die Stimme des dreizehnjährigen schon genervter, soweit das eben möglich war. Doch weiter kam er nicht. Sofort wurde die Türe gewaltsam eingedrückt und Bazooka verschaffte sich rücksichtslos Platz, indem sie Sasuke zwischen Mauer und Tor einklemmte.

Schnell sprang Baku auf einen nahegelegen Baum um nicht zu verpassen wie das ganze weiterging. Gerade hatte sich die große Schwester der Vampirin vor Sasuke aufgebaut und hielt ihm ihren Zeigefinger unter die Nase. "Jetzt hör mal zu du selbstverliebtes Muttersöhnchen. Ich hab zwar keine Ahnung, warum es dir immer noch nicht gelungen ist deinen großen Bruder platt zu machen ... wahrscheinlich, weil du dich viel lieber in deinem Selbstmitleid suhlst ... aber ich werde mir SICHER nicht von DIR die Türe vor der Nase zuschlagen lassen!"

Mit diesen Worten griff sie erneut nach den Zügeln ihrer Reittiere und schritt den großen Hauptweg entlang. "Du musst mir nicht helfen, ich weiß wo es langgeht." während Sasuke und ein ebenso verblüffter Baku, der es aber besser verbergen konnte, ihr verdattert hinterher sahen ... wer zum Geier war diese Person und warum kannte sie sich so gut im Uchihaanwesen aus, wie sonst nur Sasuke und Itachi selbst?

Während Sasuke beschloss dem Geheimnis selbst durch etwas Grübeln und mit Hilfe seines Ninjagenies zu lösen, war Baku eher ein Mann der Tat und deshalb wahrscheinlich auch erfolgreicher. Er wartete bis Bazooka dabei war ihre Reittiere abzusatteln und landete dann leise in ihren Rücken. "Hallo Baku, du solltest mal deine Neugierde zügeln, das kann sehr ungesund sein." Sie hatte ihn nicht hören können, aber die Augen des Hippogreifen fixierten den Sunajonin und so war er nicht weiter verwundert, dass ihr seine Anwesenheit bekannt war.

"Du fragst dich sicher, warum ich mich hier so gut auskenne. ... Sagen wir es so: Ich habe hier eine Zeit lange gewohnt, bis zu einem kleinen ... Zwischenfall. Es ist etwas privates und drum möchte ich nicht weiter darüber reden." Bazooka hoffte, dass Baku bei dieser Begründung nicht weiter nachfragen würde. Soooo weit hergeholt war diese Lüge ja auch nicht ... sie war sogar ziemlich nahe an der Wahrheit ... wenn man richtig interpretierte. Nahe genug, dass sie ihr hoffentlich durchgehen würde, wobei die Tatsache, das Baku ihr offensichtlich ... wohlgesonnen war noch ein weiterer begünstigender Faktor in dieser Rechnung war.

Der Sensai Gaaras lehnte sich an das Holz des Verschlages und beobachtete Bazooka dabei, wie sie ihre Tiere weiter absattelte und zu putzen begann. "Ich vertraue dir, weil ich mich sicher bin, dass du nichts unbedachtes tun wirst, solange Kalashin sich in der Nähe von Gaara aufhalten muss. Sobald wir daheim sind, werde ich die Geheimakten über dich durchsehen und mich dann mit dem Kazekagen beraten." Die ältere Kagu seufzte, wusste aber, dass es unter den gegebenen Umständen noch günstig für sie ausgegangen war. "So sei es!"
 

Kalashin, tief einmummt in einen dicken Mantel, den ihr Bazooka vor der Abreise netterweise noch aufgezwungen hatte und Ariachne wanderten etwas weiter vor Temari und Kankuro her und schwatzten fröhlich mit einander. Da sich das Spinnenmädchen immer noch ganz gut in Konoha auskannte, führte sie die ganze Gruppe zum Hokagengebäude, wo sie sich anmelden sollten. Gaara stand misstrauisch auf einem Dach und beobachtete die Umgebung. Das war also das berühmte Konoha ... sein Blick wanderte wieder zu dem Freundinnengespann.

Ariachne blühte sichtlich auf, als sie zusammen mit ihrer besten Freundin durch ihre ehemalige Heimat stiefelte. Immer wieder streckte sie ein Bein/einen Arm aus und zeigte damit auf ein umstehendes Gebäude und manchmal auch auf Personen, die sie noch kannte. Temari und Kankuro dagegen stiefelten dagegen eher gelangweilt voran. Sie fanden es hier einfach nur öde. Niemand, der sie kannte und daher auch niemand, der ihnen den Respekt zollte, den sie in Suna einfach gewohnt waren.

So war es auch kein Wunder, dass Kankuro am liebsten seinen Ärger an einem kleinen Jungen ausgelassen hätte, der mit voller Wucht in ihn hinein gerast war. Diese Konohaninjas waren aber auch schwach ... das war ja direkt peinlich! So dumm hätte sich in Suna kein Erstklässler an der Akademie angestellt! Gaara hätte einfach nur zugesehen und abgewartet, wenn sich nicht ein schwarzhaariger Junge eingemischt hätte. Er warf einen Stein und reizte damit Kankuro noch weiter. Worauf sich dieser fauchend dem Neuen zuwandte. Inzwischen waren auch die Beiden weiter vorne auf den Tumult aufmerksam geworden und drehten sich nach dem Rest um.

Das war schlussendlich auch der Grund, warum Sasuke Uchiha diesen Tag noch überleben konnte. Ariachne erblickte ihn nämlich, zeigte auf ihn und klärte Kalashin über seine Identität auf. Obwohl diese über sein unmögliches Benehmen gegenüber Ariachne Bescheid wusste, wahr ihr auch klar, dass er mit ihrer besten Freundin Verwandt war und dass diese noch länger mit ihm auskommen würde müssen. Zusätzlich war sie durch den völlig überflüssigen, aber permanenten Einfluss ihrer Schwester zur wohl höflichsten Vampirin auf dem ganzen Kontinent erzogen worden und so rettete sie ihm mehr oder weniger indem sie ihm freundlich lächelnd zu winkte.

Gaara sah das ... und eine eiskalte Wut, von der er nicht genau wusste, von woher sie kam, ergriff von ihm Besitz. Sein Dämon begann sich zu regen und schrie laut nach Blut. Er blickte zu diesem schwarzhaarigen Jungen, der so ohne jedes Zutun plötzlich von der Vampirin freundlich begrüßt worden war und nicht, wie es dem Rothaarigen immer passierte angefaucht und ignoriert wurde.

Doch der Uchiha runzelte nur die Stirn, wandte seinen Blick aber dann ab, als würde ihn das ganze nicht's angehen, und konzentrierte sich wieder auf Kankuro. Aus irgendeinem Grund, ging dem rothaarigen Dämonenträger diese Aktion noch mehr gegen den Strich.

Wie konnte dieser aufgeblasene Möchtegerncasanova es wagen Kalashin zu ignorieren! Wusste er nicht um ihre Macht? Konnte er es nicht fühlen? Sogar Kankuro und Temari fühlten sich in ihrer Anwesenheit unwohl! Mit dieser Sekunde war es fest. ER würde ihn persönlich töten, sein Sand hatte sowieso schon viel zu lange kein Blut mehr getrunken. Er würde ihn bei der dritten Prüfung herausfordern und töten ... vor den Augen von Kalashin!

Eiskalt pfiff er Kankuro zurück. Der schwarzhaarige Junge blickte erstaunt zu ihm auf. Anscheinend hatte er ihn bis jetzt nicht entdeckt. Gaara fühlte sich irgendwo enttäuscht. Wenn Kalashin schon einem Jungen zuwinkte, dann doch bitte einem würdigen Gegner für ihn. "Entschuldige unsere Meute!" Mit einem Sprung landete er auf dem Boden und blickte erst zu seinem Konkurrenten, dann wieder zu seinen Geschwistern. "Es sieht zwar so aus, als ob wir, Dank Bazooka, zu früh dran wären, aber wir sind NICHT hier hergekommen um zu spielen!"

Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie Kalashin ihn stirnrunzelnd beobachtete. Was in diesem undurchdringbarem Dickschädel jetzt wohl wieder vorging? Sicher verdächtigte sie ihn wieder völlig grundlos irgendwelcher Gemeinheiten. "Lasst uns gehen!" Er wandte sich nach vorn um Kalashin und Ariachne zu folgen, in der sicheren Gewissheit, dass weder Kankuro, noch Temari es wagen würden auszubrechen, als ihn das rosahaarige Mädchen zurückrief. Genervt blickte er sie aus seinen tiefschwarzen Augen an. "Was?"

Er hörte die dumme Frage und seufzte. Wie ahnungslos waren diese Konohatypen eigentlich? Er gab Temari einen Wink, dass sie das ganze erklären sollte und sah wieder zu seinem neuen Konkurrenten hoch. Dieser hatte sich anscheinend nun doch entschlossen aktiv in das Geschehen einzugreifen und sprang neben seine dummen Kameraden. Die Sandalen verursachten einen dumpfen Laut, als sie auf dem Boden auftrafen.

"He! Wie heißt du?" Temari bekam vor Aufregung rosa Backen und verneigte sich. "Meinst du mich?" Doch Sasuke hatte anscheinend doch etwas mehr Verstand als seine beiden Kollegen. "Tss, Nein ... du da, mit der Kürbisflasche!" Beinahe hätte Gaara gelächelt. Er spürte, wie ihn sein Dämon drängte den Konkurrenten jetzt gleich zu vernichten, nicht zu warten, aber er wollte zuerst sehen, ob dieser Schwarzhaarige seiner Aufmerksamkeit überhaupt würdig war. Er würde warten bis zur dritten Prüfung. "Gaara aus der Wüste ... und du?"

Der schwarze legte kurz den Kopf schief und antwortete dann ein "Ich bin Sasuke Uchiha, letzter Überlebender des Uchiha-clans!" Der Sunadämon nickte innerlich. Nun ein Uchiha ... das erklärte, warum Ariachne ihn kannte und außerdem dessen völlig unbegründete Selbstsicherheit. Dieser Clan war schon immer für seine Überheblichkeit berühmt gewesen und anscheinend ließen sie sich dabei auch nicht von der Tatsache abhalten, dass sie jetzt fast vollständig ausgerottet waren.

Die Erste Prüfung

#Danke für eure Kommi's ^.^b

Anbu45 und Chaotic ganz fest knuddl

@Anbu45: Schön, dass du auch wieder dabei bist *freu hüpf*

@Chaotic: 'Weiterspinnen' ist genau der richtige Ausdruck XDD

May the force be with you ^.^/#
 

Sie waren so früh zur Anmeldung, dass außer ihnen noch kein anderer Ninja da war. "Die haben aber ein komisches System zur Nummerierung ihrer Türen." meinte Ariachne, als sie sah, dass die Nummern der Zimmer bereits im ersten Stock mit 300 begannen. Leise knarzte der Holzboden unter den Schritten der Fünf. Kalashin streckte sich in ihrem Mantel, bereute es aber sofort und kuschelte sich wieder tief hinein. "Ist doch gut, dann finden wir das Zimmer zur Anmeldung wenigstens gleich und müssen nicht so lange suchen!"

Misstrauisch sah Gaara sich derweil um. Das war also die Ninjaakademie von Konoha. Sie sah eher aus wie ein gemütliches Wohnhaus und nicht nach den dunklen, nüchtern gebauten Zimmern und Gängen, die man von Suna gewohnt war. "Da vorne!" Vor einer etwas größeren Schwingtüre hatten sich zwei, offensichtlich gelangweilte Halbstarke platziert und über ihnen prangte das Schild für die Nummer 301.

Kalashin nickte ihnen freundlich zu und wollte zwischen den beiden hindurch, doch sie wichen keinen Millimeter von der Stelle. "Sorry, aber wer tatsächlich glaubt stark genug für diese Prüfung zu sein, muss erst an uns vorbei!" meinte einer der beiden arrogant und blickte die kleinere Vampirin von oben herab an. Ariachne verschränkte ihre beiden Arme vor der Brust "Gehört das bereits zum Examen?" und Temari verzog gelangweilt das Gesicht.

Kankuro versuchte es erst einmal diplomatisch. "Wir sind die Kinder des Kazekagen. Lasst uns lieber durch." und als das keine Wirkung zeigte, deutete er auf Gaara. "Und das ist mein kleiner Bruder, Gaara, Träger des Sandpriesters." Kalashin verdrehte genervt die Augen. Doch nun merkte man deutlich, dass die fünf weit weg von Suna waren, denn wären in ihrer Heimat die Leute nun zitternd zurückgewichen, so lachten die beiden nun bloß und verschränkten die Arme. "Keine Chance!"

Kalashin hatte nun endgültig genug von der Arroganz der Typen vor ihr und außerdem wollte sie nicht, dass der rothaarigen Dämonenträger schon wieder eine Gelegenheit hatte sich aufzuspielen. Mit einem freundlichen Lächeln gab sie Ariachne ein Zeichen und beugte sich zu den beiden Halbstarken nach vorne. "Ich hätte nur eine kurze Frage ... darf man euch töten oder wäre das schlecht für unsere Heimat?"

Die beiden anderen sahen sich erst an und prusteten dann los. "Lass es uns so formulieren ... wenn du es tatsächlich schaffst und uns tötest, dann wirst du sicher aus Konoha verbannt und damit kannst du dir dein Examen in den Wind schreiben!" Kalashin zuckte kurz mit den Schultern und meinte dann seufzend "Schade." Dann stürzte sie sich mit überirdischer Geschwindigkeit auf den Linken.

Der Rechte packte sein Kunai und stach damit auf die Vampirin ein, auch er war sehr, sehr schnell, ... und erstarrte vor Schreck, als sie nicht einmal zu bluten begann. Währendessen hatte Ariachne ein Netz gesponnen und warf dessen Anfang ihrer Freundin zu. Noch bevor die Beiden sich versahen, wurden sie, fest verpackt wie ein gutes Packet von dem Spinnenmädchen in Richtung Decke gezogen und dort sicher verankert.

Kalashin zog das Kunai aus ihrer Schulter, packte es zu den ihren in die Seitentasche und winkte den Beiden zu "Danke! Gutes Hängen!" Und während sie, leise 'Oh hängt ihn auf ...' summend die Türe aufstieß, bemerkte nicht, mit welch gierigem Blick Gaara sie zu fixieren begonnen hatte.

Im Klassenzimmer angelangt sah sie sich erstaunt um. "Da is ja gar niemand da! ... Die haben uns reingelegt!" Kankuro deutete seufzend auf das Schild über der Türe, das kurz verschwamm und dann die 101 zeigte. "Gen- jutsu ... wir müssen DOCH in den dritten Stock hinauf!" er legte den Katzenkopf schief und blickte die beiden Baumelnden an. "Dann seid ihr wohl echte Prüfer!" er erinnerte sich an die unfähigen Jugendlichen von vorher und seufzte dann. "Kein Wunder, dass eure Genin so schwach sind!"

Gaara fand, dass es nun genug war. Suna war schließlich mit Konoha verbündet. "Ariachne lass sie wieder herunter und Kal, gibt ihnen ihr Kunai zurück!" Widerwillig kletterte Ariachne nach oben und biss ihr Netz durch. Als das Bündel unsanft unten angekommen war, verschlang sie die Fäden, bis nichts mehr von dem vermaschten Geflecht über war, und die beiden Halbwüchsigen damit beschäftigt waren ihren Kreislauf wieder anzuregen.

Kalashin fauchte den rothaarigen Dämonenträger erst einmal wütend an. "Für dich immer noch Fräulein Kagu, du unhöflicher, arroganter Bauerntrampel!" und warf den Typen mit den Konohastirnbändern dann das Kunai vor die Füße. "Da und passt nächstes Mal besser drauf auf!" Gaara fragte sich zum Tausendsten Mal, womit er diese Truppe verdient hatte.
 

"Ok, ..." Bazooka steckte ihre Nase wieder in das Buch und blätterte zwei Seiten weiter, dann riss sie ihn schlagartig nach oben und zeigte auf Kalashin, die genervt auf einem Eichhörnchen herum kaute. "Wie viele sind es und wie heißen die grundlegenden Taktiken, die üblicherweise bei einem Hinterhalt auf eine überlegene Gruppe angewendet werden können?"

Die junge Vampirin verdrehte die Augen und leierte ihren Text herunter "Es gibt acht und sie heißen ..." Ariachne hörte schon gar nicht mehr zu. Noch zwei Stunden und sie würde ihre Brieffreundin treffen. Man war sie nervös. Sie hätte sich lieber durch einen ordentlichen Trainingskampf abgelenkt, aber die große Schwester ihrer Freundin hatte darauf bestanden, dass sie sich noch einmal ordentlich für die theoretische Prüfung vorbereiteten.

Und so hockte nun Bazooka auf einem großen Ast vor ihnen, ließ ihre Füße baumeln und durchblätterte einen großen Wälzer aus dem sie beliebige Fragen herauspickte und den Beiden, auf einem Ast gegenüber sitzenden Mädchen zuschleuderte. "... Verfahren macht?" Das Spinnenmädchen starrte perplex auf den Zeigefinger vor ihr. "Äh ... Sorry, hab grad nicht aufgepasst ... können wir nicht langsam gehen? Ich will auf keinen Fall zu spät kommen!"

Kalashin griff nach dem rettenden Strohhalm. Ihrer Meinung nach wussten sie bereits alles, was es zu wissen galt und sah in dieser Ausfragerei deshalb keinen tieferen Sinn. "Stimmt! Bitte!!" Bazooka hatte diesen großen, bittenden Augen noch nie lange standhalten können, außerdem langweilte auch sie diese Aktion langsam. Sie klappte ihr Buch zu und sprang auf den Boden. "Na gut ... macht dass ihr weiter kommt!"

Das ließen sich die beiden nicht zweimal sagen und zwei Sekunden später waren dort, wo sie soeben noch gesessen haben nur noch zwei wippende Äste. Sie tollten durch den Wald, um die Hokagenköpfe herum, bis sie schließlich oberhalb des Abhangs zum Stehen kamen. Neugierig und sehr aufgeregt sahen sie sich um, konnten jedoch kein Mädchen sehen, auf das ihre Beschreibung zugetroffen hätte. So setzten sie sich mit baumelnden Füßen an den Rand der Klippe und genossen gemeinsam den Blick über Konoha.

Ariachne war völlig unsicher. Sie wäre sich viel wohler vorgekommen, hätte sie einen weiten Umhang anziehen dürfen, der ihren spinnenförmigen Unterleib wenigstens einigermaßen verdeckte, aber wenn Kalashin das gesehen hätte, würde sie jetzt ohne Umhang, aber eine Beule reicher hier sitzen. Das Insektenmädchen seufzte leise. Wahrscheinlich hatte ihre Freundin recht und sie sollte, wie die Vampirin auch, einfach zu dem stehen was sie war.

"Bist du Spinne?" Ein blonder und ein dunkelbrauner Kopf ruckten zu dem Sprecher herum. Vor ihnen stand ein hochgewachsener Junge, eingehüllt in einen hochgeschlossenen Mantel mit einer dunklen Sonnenbrille auf der Nase. Die Haare waren kurz geschnitten und tief schwarz ... und auf seiner rechten Schulter thronte ein kleiner Käfer. Alles in allem entsprach er exakt der Beschreibung von Käfer ... bis auf die Tatsache dass er ein Junge war.

Ein heftiger Stoß, ausgeführt von Kalashins Ellenbogen, riss Ariachne wieder zurück in die Gegenwart. "Äh ... ja?" Eine von schwielige Hand, die von harter Arbeit, aber auch Kämpfen zeugte wurde ihr hingereicht. "Freut mich dich kennen zulernen. Wie du sicher schon vermutet hast bin ich Käfer." Einen kurzen Augenblick später lag Kalashin lachend am Boden und wurde von Ariachne mit Blicken erdolcht.

Dann wandte das Spinnenmädchen wieder dem Fremden zu. "Freut mich! Ich bin Ariachne und das da neben mir, die nix besseres zu tun hat, als ihre Kleidung einzustauben, damit sie von ihrer großen Schwester wieder zusammengestaucht wird ist Kalashin, die Vampirin." Erneut warf sie ihrer kichernden Freundin einen bösen Blick zu. Diese stand jedoch ungerührt und immer noch breit grinsend auf, klopfte ihre Hände notdürftig an ihrer Hose ab und streckt dann auch ihre Hand hin. "Freut mich, ich bin Kalashin Kagu und du bist ..."

Sie sah ihren Gegenüber fragend an, der hastig auch ihr seine Hand hinstreckte. "Oh ... Verzeihung, ich vergaß mich vorzustellen. Mein Name ist Shino Aburame! ... darf ich erfahren, was so lustig an mir ist?" Ariachne wurde unübersehbar rot und starrte demonstrativ auf ihre Füße. Daraufhin grinste ihre beste Freundin nur noch breiter und meinte "Sie hat dich bis zu letzt für ein Mädchen gehalten, drum haben wir dich am Anfang auch nicht erkannt."

Nun grinste auch Käfer und legte den Kopf schief. "Wenn ich mir das so überlege, habe ich dieses Detail tatsächlich vergessen zu erwähnen. Ich hoffe du bist mir jetzt nicht böse ..." Das Spinnenmädchen runzelte die Stirn. "Schmarrn, ist ja eigentlich auch net weiter wichtig ... ich war halt nur etwas ... erstaunt." Nun grinste Shino. "Wie kann ich diesen Fehler nur wieder gut machen ... wie wäre es mit einer kostenlosen Stadtführung? Ich bin sicher du weißt die Hälfte nicht mehr und deine Freundin Kalashin kennt sich hier ja sowieso nicht aus." Und so verbrachten sie den restlichen Abend mit einer ausführlichen Stadtführung durch Konoha.
 

Temari war derweil mit Kankuro und Gaara im Schlepptau einkaufen gegangen, was hieß, dass Temari von einem Geschäft zum nächsten eilte, Kankuro sich nach Kräften bemühte intelligente Kommentare abzugeben und Gaara gelangweilt hinterher schlenderte. Was macht er eigentlich hier? Warum konnte die Prüfung nicht gleich jetzt beginnen, damit er möglichst bald in der dritten auf diesen Sasuke treffen und ihn töten könnte.

Er seufzte und trottete seiner großen Schwester weiter hinterher zum nächsten Geschäft, als seine Langeweile schlagartig verschwand. Im Schaufenster sah er hinter sich zwei Mädchen, die er sehr wohl kannte ... lachend zusammen mit einem Jungen, den er NICHT kannte, ... aber das würde sich bald ändern. Er ließ seine Geschwister stehen wo sie gerade waren und folgte dem Trio über die Dächer.

Anscheinend gab dieser Kerl den beiden eine Stadtführung, denn sie klapperten nacheinander die Sehenswürdigkeiten von Konoha ab. Allerdings war Gaara sich fast sicher, dass er das ganze hinauszögerte. Normalerweise konnte man doch gar nicht so viel zu einem Haus erzählen! Und natürlich war Kalashin wieder einmal gut gelaunt. Sie lachte diesen Kerl sogar an! Gaara spürte deutlich wie erneut die Wut in ihm hochkam und er konnte sich nur mühsam beherrschen. Wieso wurde er eigentlich immer von dieser dummen Kuh angeschnauzt und mit allen anderen kam sie so gut klar? Auf jeden Fall musste diesem Gesülze da unten jetzt ein Ende gesetzt werden. Das war ja peinlich für Suna!

Mit diesem Entschluss sprang der jüngste Sabakuno nach unten und landete direkt vor den Dreien. "Wir gehen Heim." Kalashin blinzelte erstmal verwirrt und blickte Ariachne an, welche zurück sah und mit ihrer Schulter zuckte. Daraufhin wandte sich die kleine Vampirin wieder Gaara zu. "Ok, wir kommen dann nach." Doch mit dieser Antwort war Gaara absolut nicht zufrieden und so blieb er stehen und starrte zurück.

Irgend wann wurde es Kalashin schließlich zu bunt. "Noch was Kayalauge? Oder warum stehst du wieder einmal so nutzlos in der Gegend herum." Gaara ignorierte ihre Beschimpfung, auch wenn es ihn noch wütender machte. "Ich gehe mit euch mit." Mit diesen Worten drängte er sich zwischen Kalashin und den Jungen und blickte den sichtlich verwirrten Konohanin herausfordernd an.

Ariachne versuchte die Situation wenigstens etwas zu entschärfen. "Shino, das ist Gaara Sabakuno, Sohn des Kazekagen und Träger des Sandpriesters, Gaara, Shino Aburame, Genin aus Konoha." Der Käferjunge hielt dem rothaarigen freundlich lächelnd seinen Hand hin, wurde aber eiskalt ignoriert. Statt dessen murrte der Dazugekommene nur ein leises "Wird das heute noch was? Ich will heim!" vor sich hin.

Jetzt schritt Kalashin ein. Sie packte Gaara am Arm und bevor er sich versah wurde er mit einem "Entschuldigt uns mal bitte kurz, wir kommen gleich nach!" an die Zurückbleibenden auf das nächste Dach gezerrt. Obwohl er eigentlich hätte stinksauer sein müssen, so war das einzige was Gaara in diesem Augenblick bemerkte, dass die Hand der jungen Vampirin sich angenehm kühl anfühlte. Leider währte dieses Gefühl nicht lange.

Als sie nämlich auf dem Dach und einigermaßen außer Sicht- und Hörweite waren, baute sich Kalashin erneut vor ihm auf, die Arme in die Hüften gestemmt. "Sag mal SPINNST DU? Is dir zu kalt unterm Pony oder was? Was fällt dir ein da mitten hinein zu platzen und Shino so anzufauchen! Er hat dir doch nix getan oder? Hast dir denn deine große Schwester kein Benehmen beigebracht? Sonst bist doch immer DU derjenige, der was von diplomatischen Beziehungen zwischen Konoha und Suna faselt! Und was war dann das grade?"

Sie unterbrach ihren Redefluss kurz um, wie sie es von Bazooka gelernt hatte, den anderen auch einmal zu Wort kommen zu lassen, aber das einzige, was Gaara in diesem Augenblick zu Stande brachte war die Wahrheit. "Du ... MAGST ihn!" Kalashin hob erst einmal ihre Kinnlade wieder vom Boden auf. "Hä? Ich glaub mein Schwein pfeift! Wenn uns einer mit Steinen Bewirft, tauscht du quasi Visitenkarten mit ihm aus, aber wenn wir uns gut mit einem verstehen, dann ist das schlecht?"

Sie schüttelte verständnislos den Kopf "Du spinnst echt! Ich denke es ist besser dass du dich verziehst oder uns zumindest in Ruhe lässt! Am Besten du hältst dich für dich nächsten Tage WEIT von mir weg, sonst vergesse auch ich noch meine gute Erziehung!" Mit diesen Worten kehrte sie, mit einem erzwungenen fröhlichen Grinsen zurück zu den anderen Beiden. Gaara blieb zurück auf dem Dach und hielt seinen Sandpriester und die Wut, die in ihm aufstieg, mit aller Macht zurück.
 

#nächster Morgen: erste Chuninprüfung
 

Fröhlich stieß Kalashin die Türe auf und schmetterte ein lautes "Moooohoooorgen!" durch den Raum. Dann stockte sie. "Boha is hier was los! Wollt ihr auch alle das Chuninexamen machen?" Ariachne fühlte sich etwas unwohl unter den stechenden Augenpaaren, deren Aufmerksamkeit sich nun plötzlich auf sie gerichtet hatten. Kalashin ließ sich allerdings davon nicht beeindrucken. Nachdem sie keine Antwort auf ihre Frage bekam setzte sie sich schulterzuckend auf einen freien Platz und begann mit Händen und Füßen auf das Spinnenmädchen einzureden.
 

Kurz nach ihnen betraten Gaara und seine Geschwister das Zimmer. Entgegen seiner Gewohnheit folgte er nicht Temari und Kankuro, als sie sich auf einen Platz setzten, sondern eilte auf einen freien Sitz direkt hinter dem Vampirmädchen zu. Unwillkürlich musste er dabei dem Gespräch der beiden lauschen, da Kalashin gerade völlig in Fahrt war und deshalb nicht daran dachte ihre Stimme zu senken.

"Ich hab ihn dann zusammen gepfiffen, ich glaub das hat's mal dringend gebraucht. Bloß weil er der Sohn vom Kazekagen ist und dieser komische Sanddämonträger, glaubt er wohl er kann sich alles erlauben und es wird echt Zeit, dass ihm mal einer klar macht, dass er nicht der einzige Besessene in Suna is, sonst bleibt er noch irgendwann mit der Nase am Türstock hängen, weil er sie vor lauter Arroganz so hoch trägt."

Gaara biss die Zähne zusammen und schob sich durch die Reihen auf den freien Platz zu ... als sich dieser Shino genau darauf setzte. Sofort wurde er von den beiden Mädchen mit einem freudigen Hallo begrüßt. Der Sanddämon zog seine Augen zu Schlitzen zusammen und schob sich nun noch energischer nach vorne und tippte den Käferjungen auf die Schulter. "Verzeih, aber das ist mein Platz!"

Aburame entschuldigte sich und wollte aufstehen, als er von Kalashin zurück auf den Sitz gedrückt wurde. "Bleib bloß sitzen! Dass hat er sich wohl gerade erst so ausgedacht!" Und dann an die Adresse von Gaara. "Verzeih, aber wir sind keine Hunde und konnten deshalb nicht riechen, dass du dein Revier bereits markiert hast. (O- Ton Kalashin! Echt wahr XDDD) ... aber du hast Glück! Neben Kankuro ist ja noch Platz für dich!"
 

Als sich Gaara zurück zu Kankuro setzte peitschte der Sand unruhig um ihn herum und sein Katzenbruder rückte ängstlich näher zu Temari. Beide sahen ihn fragend, vorsichtig, beschwichtigend an, wagten es aber nicht ihn zu anzusprechen, aus der nicht unberechtigten Furcht heraus, die Wut ihres kleinen Bruders könnte sich dann auf sie übertragen und das hätten sie in diesen Minuten wohl nicht überlebt. ... hoffentlich fing bald die zweite Prüfung an, da könnte er sich dann etwas abreagieren.
 

Als die Prüfung anfing überflog Kalashin zuerst einmal kurz die Fragen und atmete dann erleichtert durch. Das meiste wusste sie. Ein kurzer Seitenblick zu Ariachne sagte ihr, dass auch diese schon fleißig am Schreiben war. Sie hätte sich ja gerne eine Fledermaus zu Hilfe gerufen, aber diese dummen Prüfungen mussten ja immer tagsüber stattfinden. Seufzend ließ sie ihren Blick schweifen. Sieben der neun Fragen hatte sie bereits beantwortet, aber zwei fehlten ihr noch. Sie war sich zwar sicher, dass Bazooka irgendwann mal was von dem Zeug gelabert hatte, konnte sich aber trotzdem nicht mehr an den Schmarrn erinnern.

Leise und sehr zart wurde sie von etwas an der Hand gestupst. Überrascht blickte sie nach unten, wo eine kleinere Horde Spinnen ihr zuwinkte. Sie warf einen fragenden Blick zu Ariachne, die ihr andeutete, sie solle die Hände, Handflächen zu einander, Finger gespreizt und etwa fünf Zentimeter voneinander halten. Kalashin grinste verstehend und tat, wie ihr geheißen. Sofort machte sich der eine Teil der Horde daran ihre Fragen zu begutachten, Ariachne begann gleichzeitig wieder hastig zu schreiben, und ein anderer Teil begann zwischen ihren, unter der Bank versteckten Händen, ein Spinnennetz zu formen.

Als die Spinnen anscheinend fertig waren und sie abwartend ansahen, wagte es die junge Vampirin wieder einen Blick auf ihre Hände zu werden. Zwischen ihren Fingern war ein feines Gespinst aus fast durchsichtigen Fäden entstanden, das jedoch nicht die typische Form eines Spinnennetzes aufwies, sondern auf dem die Nummer und die Antwort für die erste der Fragen, welche ihr noch gefehlt hatten, eingesponnen waren.

Kalashin merkte sich das Zeug, knüllte das Netz dann zusammen, gab es den wartenden Spinnen zurück, die es sofort wieder auffraßen und begann hastig ihre Antworten auf das Blatt zu schreiben. Dann hielt sie ihre Hände erneut, voneinander abgespreizt, unter den Tisch und wieder begannen die Spinnen eifrig ihr Werk. Vier Minuten später hatte sie alle neun Fragen, ihrer Meinung nach richtig, beantwortet.

Als schließlich dieser komische Prüfer ankam und fragte, ob sie wegen der zehnten Frage zurücktreten wollten, war sie nahe dran diesem unverschämten Kerl mal richtig ihre Meinung zu geigen, aber netterweise kam ihr ein blonder Konoha- Genin zuvor. Er nahm ihr die Worte aus dem Mund und so nickte sie nur bestätigend, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich zurück.

Es war für sie nicht einmal eine große Überraschung, als verkündet wurde, dass sie zehnte Aufgabe nur ein Test ihres Durchhaltevermögens gewesen war. Schon als sie das Aufgabenblatt durchgelesen hatte, war ihr die Warnung von Bazooka durch den Kopf geschossen, dass nur Ninjas die alles riskierten durch diese Prüfung kommen könnten. Sie wollte gerade mit Ariachne darüber diskutieren ob ihre Antworten denn richtig gewesen wären, als ein Angreifer durch das Fenster brach.
 

# weit weg, in diesem Augenblick in den Bergen zwischen Suna und dem Rest der Welt ...#
 

Der alte Wanderer setzte sich auf den Felsen und blickte zurück in sein Heimatdorf. Heiß war dieser Sommer, so warm und trocken wie schon lange nicht mehr. Das sorgte dafür, dass der Schnee viel weiter oben abschmolz als sonst und deshalb musste er viel höher gehen, als all die letzten Jahre, wenn er die seltene 'edle Weiße' ein äußerst rares Heilkraut gegen allerlei Gebrechen, finden wollte.

Seufzend schulterte er erneut seinen Rucksack, wischte sich mit einem angefeuchteten Tuch den Schweiß von der Stirn und machte sich weiter an den Aufstieg. Warum war er nicht reich, oder hatte noch besser einen reichen Sohn, der für ihn sorgte. Wohlhabende Leute mussten nicht im Hochsommer irgendwelche Berge hinaufklettern um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Glücklicherweise war es bald Herbst. Dann konnte man wieder Beeren sammeln, die wenigstens etwas tiefer wuchsen ... da hörte er ein lautes Gähnen aus einer naheliegenden Höhle.

Die zweite Prüfung

Blitzartig schnappten die beiden Freundinnen nach ihren Kunai und duckten sich kampfbereit hinter die Bank, als der Angreifer ein großes Tuch an der Wand befestigte und sich strahlend vor ihnen aufbaute. Auf der Stirn trug sie ein Konohastirnband und die schwarzen Haare standen wirr in alle Richtungen ab. "Freut euch nicht zu früh! Ich bin die zweite Prüferin Anko Mitrashi und wir machen sofort weiter!"

Fast enttäuscht steckte die junge Vampirin ihre Kunai zurück und ihre Eckzähne schrumpften wieder auf normale Größe. Ariachne nölte "Oh mann ... und ich dachte jetzt wird`s interessant ..." und klickerte unzufrieden mit ihren Füßen auf dem Holzboden herum, dann drehte sie sich zu Shino hinter ihnen. "Und wie ging es dir?" Der schwarzhaarige Konohaninja grinste breit. "Gut, schließlich konnte ich ja von euch beiden abschreiben."

Verlegen kratzte er sich am Kopf. "Äh ... Ariachne ... ich wäre dir nur sehr dankbar, wenn deine Spinnen bitte aufhören würden meinen Käfern nachzustellen, sonst kann auch ich ihnen auch nicht verbieten deine Insekten in Ruhe zu lassen ... ich hoffe du bist mir nicht böse ..." Kalashin grinste breit und das Spinnenmädchen lief rot an. "Äh ... natürlich ... Entschuldigung ... gilt das für alle Käfer in Konoha oder nur für die Rasse, die auf deiner Schulter sass?" Freundlich winkte Shino ab und fiel in das Grinsen ein. "Nur letztere. Wir ..."

Sie wurden unterbrochen, als die aufbrausende Prüferin von vorher sie erneut ansprach. Anscheinend hatte sie ihren kleinen Plausch mit dem ersten Prüfer erfolgreich beendet. "Ok, folgt mir!" Shino nickte entschuldigend und gesellte sich wieder zu seiner Gruppe. Kalashin seufzte leise "Dann müssen wir wohl wieder zu Mister Unsensibel ... auf geht`s!" sie hatte Gaara die Aktion von Gestern noch nicht verziehen und hatte keine große Lust überhaupt in seiner Nähe zu stehen, aber was sollte man machen, wenn man sonst ja niemanden kannte und Temari, bzw. Kankuro waren ja schließlich soweit in Ordnung.
 

Die beiden standen hinter dem Geschwister Trio und lauschten brav den Anleitungen der Prüferin. Kalashin beugte sich etwas zu Ariachne hin und flüsterte verlegen "Ich bin froh, dass wir endlich töten dürfen, ... ich müsste langsam wieder jagen gehen, ... wenn es dir nix ausmacht ..." Ariachne lachte laut "Ok, ich hab auch Hunger und den zu stillen dauert sicherlich länger wie bei dir." Kalashin nickte und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Prüferin. Hoffentlich war die bald fertig, sie wollte endlich los, ihr Magen knurrte schon wie blöd.

Ariachne registrierte erstaunt zu, wie diese Anko Genin aus dem eigenen Land verletzte, ... war sie dumm? ... und dann fiel ihr Blick auf ihre Freundin. Die tappste gerade wie hypnotisiert auf den blonden, an der Wange blutenden Jungen zu, die Eckzähne spitz und glänzend und die Zunge über die Lippen streichend. Seufzend streckte sie zwei Beine aus und zog sie zurück. "Nix da, getötet wird erst, wenn die Prüfung anfängt!"

Kalashin warf ihr einen schmollenden Blick zu und murmelte ein leises "Menno, ... bis die Kuh da vorne fertig ist, bin ich ja verhungert!" Sie warf einen sehnsuchtsvollen Blick auf den Jungen und sein Stirnband und wandte sich dann an ihre Spinnenfreundin. "Aber du kannst ganz beruhigt sein. Ich musste Bazooka eh versprechen niemanden aus Konoha oder Suna zu jagen, weil sie da zu viele persönlich kennt."

"Das seh ich!" kam es daraufhin trocken von ihrer Freundin. Wenn es um`s Jagen ging, übernahm manchmal wirklich der Dämon ihre kleine Freundin.
 

Endlich bekamen sie die Formulare ausgehändigt und Kalashin kramte in ihrem Rucksack nach einem Stift für die Unterschrift. "Du nimmst die Schriftrolle, du kannst sie besser verstecken, als ich." Ariachne kritzelte ihren Servus auf das Papier und sah ihre Freundin fragend an. Die junge Vampirin nickte nur bestätigend "Schon klar." und unterschrieb ebenfalls den Wisch.

Dann standen sie auf und spazierten zu dem Stand, wo sie die Schriftrollen bekommen würden. Sie mussten sich hinter einer andern Gruppe anstellen. "Oh cool! Erde! ... Das passt sowieso besser zu uns!" Die beiden Freundinnen sahen sich an und schüttelten den Kopf. Wie konnte man nur so dumm sein und die Art seiner Schriftrolle so laut hinaus plärren? Da konnte man sich ja gleich eine Zielscheibe auf`s Hirn pappen.

Schweigend gaben sie ihre Schriftrollen ab und erhielten dafür eine Himmelsschriftrolle. Kalashin sah sich schnell um, griff dann nach einem Kunai und öffnete mit geübten Fingern ihren Brustkorb. Die beiden Freundinnen ignorierten dabei gekonnt den entsetzten Blick der anwesenden Prüfer und die junge Vampirin ließ ihre Prüfungsgarantie dort verschwinden, wo bei anderen Leuten die Lunge zu suchen gewesen wäre.

Dann lächelte sie die immer noch starr dasitzenden Konoha- Jonin an und legte fragend den Kopf schief. "Und? Welches Tor sind wir?" Leicht apathisch wedelte der Angesprochene mit dem Arm zu einer Gestalt mit Anbu Maske. "Das ist Kurenai, ... sie wird euch die Stelle zeigen und euch hineinlassen, wenn es so weit ist." Ariachne runzelte die Stirn, beugte sich zu Kalashin hinunter und flüsterte ihr in`s Ohr. "Aber das ist doch deine Schwester!" Doch die angebliche Kurenai legte ihren Zeigefinger auf den Mund und so fragten sie nicht weiter, bis sie außer Hörweite und an ihren Tor waren.

Kaum dort angekommen wurde Kalashin plötzlich von hinten durch geknuddelt. "Hey, Große! Ich bin so stolz auf dich! Herzlichen Glückwunsch zum Bestehen der ersten Prüfung! Das ist für dich, du wirst es brauchen!" Noch bevor sich die junge Vampirin versah wurden ihr zwei verschweißte Plastikbehälter in die Hand gedrückt. Die junge Vampirin inspizierte eifrig die Zettel an den Blutreserven.

"0 negativ mit Bluterbe! ... Wo hast du die bloß schon wieder her? Ich hab gedacht, ich hätte inzwischen alle deine Verstecke gefunden und geplündert! ..." Sie grinste breit und begann die Beutel sorgsam in ihrem Rucksack zu verstauen. Schon wieder waren ihre scharfen Eckzähne deutlich zu sehen. "Ich darf doch, wenn wir drin sind oder?" Kalashin wandte sich an Ariachne und verzog missmutig und etwas schuldbewusst das Gesicht. "Ich nehm mir zwar immer vor, dass ich es diesmal genieße, aber irgendwie schaff ich es nie ... das Zeug ist aber auch jedesmal wieder so schnell alle ..."

Sie konnten Bazooka direkt unter der Maske grinsen sehen. "Ihr beide schafft das schon." ihre Stimme hallte dumpf hinter der Maske hervor und sie öffnete schwungvoll das Tor. "Ich erwarte euch im großen Turm in der Mitte! Viel Glück bei der Jagd." Dann wedelte sie den Staub vor ihrem Gesicht weg, murmelte etwas von "Ungestüm der Jugend ...", lauschte, in Erinnerung schwelgend den ersten Schreien der Chunin und betrat ebenfalls den Todeswald auf dem Weg zum großen Turm in der Mitte.
 

Ariachne zog reaktionsschnell ihr Netz zusammen und zwei Minuten später, hatte sie ihre Beute, eine der großen Waldschlangen, vollkommen eingewickelt. Glücklich versengte das Spinnenmädchen ihre Mandibeln zwischen zwei Schuppen, während Kalashin neben ihr leise schmatzend die erste der beiden Blutreserven leerte. Als sie damit fertig war, stopfte sie das nun nutzlose Stück Plastik zurück in ihren Beutel und wandte sich an ihre beste Freundin. "Was du nicht gleich schaffst müssen wir leider da lassen."

"Hey, ihr zwei hübschen Damen da oben! Ich wusste gar nicht, dass so gefährliche Schönheiten diesen Wald bevölkern!" Ariachne zuckte zusammen, aber Kalashin runzelte die Stirn und besah sich die frechen Typen, die es wagten sie so dumm anzumachen. Die Kerle hatten echt mehr Glück als Verstand, dass das Bazooka nicht mitbekam. "Was wollt ihr, Ninjas aus Ame?" Mit einem Sprung begab sie sich vor die Gruppe fremder Ninajs und fixierte sie neugierig und misstrauisch.

Hinter ihr ließ sich Ariachne, deren Neugierde gesiegt hatte, langsam an einem Faden hinab und stellte sich neben die junge Vampirin. Der größte der Drei ergriff das Wort. "Wir suchen eine starke Gruppe, mit der wir uns zusammentun könnten. Frei nach dem Motto, zehn Augen sehen mehr als sechs. Wir helfen euch eure Schriftrolle zu besorgen und ihr helft uns. Eine Hand wäscht die andere und doch sind am Schluss alle zufrieden. Wir haben sie ..." er deutete auf Ariachne "... beim Jagen beobachtet und ihr scheint uns geeignete Kandidaten zu sein, ganz zu schweigen, dass man als Mann so hübsche Begleitung natürlich immer gerne beschützt!"
 

Etwas genervt sah Temari auf ihren jüngeren Bruder hinunter, der sich hinter einem Busch versteckt hatte und ohne zu Blinzeln das Geschehen auf der Lichtung verfolgte. Sie wagte es nicht zu quengeln, Gaaras Geduld war zur Zeit nicht die Beste, aber warum in des Kazekagensnamen mussten sie sich hier verstecken, wie perverse Spanner? Sie war verdammt noch mal die Tochter des Herrschers über Suna und nicht gerade schwach.

Der Sanddämon selbst bemerkte indessen nicht einmal die Wut seiner Schwester. Er war vollkommen auf das Geschehen auf der Lichtung fixiert, aber nicht minder wütend. Dieser Ameninja hatte seine Kalashin angemacht ... er hatte sie hübsch genannt! Sein Sand tobte in der Kürbisflasche und war kaum zu halten. Jetzt lächelte die Kagu den Kerl freundlich an und meinte etwas wie "Tut mir leid, aber wir sind schon große Mädchen und können auf uns selbst aufpassen." Sie LÄCHELTE schon wieder zu jemandem fremdes!

Ein leises Knurren entwich seiner Kehle, worauf Kankuro und seine große Schwester noch einmal einen halben Meter mehr Abstand nahmen. Sicher ist sicher. Wieder lachte dieser schleimige Kerl und stimmte Kalashin zu. Gaara schloss die Augen und stürmte auf die Lichtung. Es war ihm in diesem Augenblick egal, was die Vampirin von ihm dachte, dass er sie offensichtlich belauscht hatte, aber er konnte nicht länger still sitzen und die Szene mit ansehen.

Er stellte sich mit verschränkten Armen vor die Amegruppe, nicht weiter darauf achtend, dass Temari und Kankuro ihm gefolgt waren und blitzte den fremden Ninja zornig an."Hat man dir keine Manieren beigebracht Ame, dass du dich am Besitz anderer Leute vergreifst? Diese Ninja gehört mir, also verschwinde und sprich sie nie wieder an oder stirb!" Seine schwarz umrandeten Augen blitzten den Konkurrenten hasserfüllt an und so bemerkte er auch nicht dass Kalashin, hin und hergerissen zwischen grenzenloser Empörung, einem mehr als gewaltigen Wutanfall und absoluter Verblüffung über die Dummheit und Arroganz dieses Kazekagensohns in ihrer Haltung erstarrt war.

Doch der Sprecher der drei Mann starken Gruppe ließ sich davon nicht weiter beeindrucken. "Sandbengel, uns so direkt herauszufordern ist dumm! Geh lieber zurück in deinen Sandkasten und lass die Erwachsenen miteinander Reden." Aber Gaara blickte ihn nur stumm an und versuchte nicht all zu sehr außer Kontrolle zu geraten. Kalashin durfte nicht verletzt werden.

Anscheinend fasste der fremde Ninja das als Provokation auf und er beschloss nun keine Rücksicht mehr zu nehmen. Dies war ein Chuninexamen und nur die Stärksten konnten durch diese Prüfung kommen, dieses Kleinkind würde schnell merken, dass hier nicht gespielt wurde, wenn sie durch seinen Leichtsinn gleich am Anfang eine Schriftrolle bekommen konnten ... um so besser! "Du wirst sterben Kleiner!" Gaara fühlte, dass er seinen Dämon wieder einigermaßen im Griff hatte und hob den Kopf.

"Genug geredet alter Mann aus Amegakure ... tu`s endlich!" Kankuro nahm sich ein Herz und sprang ein. Er mochte kein unnötiges Blutvergießen und er wusste, dass Gaara nahe dran war wieder einmal sinnlos zu morden. "Lass und doch erst einmal Informationen sammeln. Wenn wir beide die selben Schriftrollen haben, brauchen wir nicht zu kämpfen ..." doch er wurde von Gaara harsch unterbrochen.

"Darum geht es nicht! ..." Dem Sanddämon war mit plötzlicher Gewissheit bewusst, dass aus ihm bereits der beginnende Wahnsinn des Sandpriesters sprach, als er den Ame fixierte. "... Alle die sie sehen müssen sterben ..." In diesem Augenblick wurde Temari auf einmal bewusst, was mit ihrem jüngsten Bruder die letzte Zeit los war und es war für sie wie ein harter Schlag ins Gesicht.

Ein gleichgültiger Gaara war gefährlich, aber einigermaßen lenkbar, wenn man genau wusste, worauf es ankam. Mit Grausen wurde sie sich bewusst, dass niemand einen eifersüchtigen Sanddämon würde aufhalten können und eine Gänsehaut stellte ihr die Nackenhaare auf. Mit zwei schnellen Schritten stand sie zwischen der immer noch erstarrten Kalashin und Ariachne.

Sie wusste zwar, dass sie, wenn es drauf ankommen sollte, keine Chance hatte die junge Vampirin irgendwie aufzuhalten, aber sie dürfte jetzt auf keinen Fall zugunsten der Ame eingreifen, oder es würde ein Blutbad Dämon gegen Dämon geben, dass zumindest den Todeswald auslöschen würde. Sie schwitzte Blut und Wasser, während sie betete die starre Verblüffung der jungen Sunanin möge noch möglichst lange anhalten.

"Bitte vertraut mir und greift nicht ein!" Kalashin löste sich zum Leidwesen der Ältesten aus ihrer Erstarrung und sah sie verblüfft an. "Wieso? Hatte ich nicht vor! Dieser Regentyp sieht sehr erfahren aus, der würde sich sicher nicht in einen Kampf stürzen, wenn er nicht davon überzeugt wäre, dass er gewinnt. Soll sich dein arroganter Bruder ruhig mal eine Backpfeife einfangen, das geschieht ihm ganz recht ..."

Temari nahm all ihre Autorität zusammen und blickte Kalashin an. "Der Fremde Narr wird sterben! Wen Gaara wütend ist, kann ihn niemand aufhalten. Ich weiß nicht ob die Macht deines Dämons so groß ist wie die Gaaras, aber sollte dies auch nur annähernd der Fall sein, so darfst dich unter keinen Umständen einmischen, denn einen Kampf zwischen euren beiden, ausgerasteten Dämonen würden wir Drei ... " sie deutete auf Ariachne, Kankuro und sich selbst "... wahrscheinlich nicht überleben ... von anderen Unbeteiligten mal ganz zu schweigen. Vor allem, weil du davon ausgehen kannst, dass sich deine Freundin mit dir in den Kampf werfen würde, obwohl sie zwischen euren tobenden Mächten zermahlen würde wie Korn zwischen Mühlrädern ... und bei Gaara ist das durchaus wörtlich zu nehmen."

Kalashin hob zweifelnd ihre Augenbraue, erinnerte sich aber dann daran wie in Suna immer aller den Sanddämon ansahen und es kam ihr zum ersten Mal in den Sinn, dass dies vielleicht nicht nur daran lag, dass er ein arrogantes Ekelpaket und der Sohn des Kazekagen war, der mit leeren Drohungen jeden einschüchterte. Sie blickte Ariachne an, die nur fragend mit den Schultern zuckte. Daraufhin beschloss sie erst einmal auf den Rat der Älteren zu hören und wandte ihre Augen wieder den beiden jungen Männern zu.

Der Ameninja hatte alle fünf Schirme fast gleichzeitig in die Luft geworfen, formte nun einige Fingerzeichen und ein Regen aus Nadellanzetten setzte ein. Beschützend warf sich Kalashin vor ihre Freundin um sie mit ihrem Körper zu decken, doch obwohl die Waffen in alle Richtungen spritzten, war ihr einziges Ziel, das sie trafen, der Dämon aus Sunagakure.

Ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des fremde Ninjas und der jungen Vampirin aus, als Gaara in einer Wolke aus Nadeln verschwand. Das würde diesem arroganten Kerl Mores lehren. Doch dann hörte man Kalashin, Ariachne und die drei Amegakure scharf die Luft einziehen. Um Gaara herum hatte sich eine eiförmige Hülle aus festem Sand gebildet, die so dicht war, das keine einzige Nadel bis zu dem Sanddämon gekommen war.

Langsam, als würde man ein Ei sorgfältig von seiner Schale befreien, öffnete es sich und Gaara, der sich um keinen Millimeter bewegt hatte, starrte den fremden Ninja an. "War`s das?" Ungläubig starrte ihn der fremde Ninja an in der Hoffnung wenigstens eine kleine Wunde zu entdecken. "Nicht eine einzige ..." murmelte er fassungslos vor sich hin. "... er hat es unverletzt überstanden? ... Unmöglich ..." Auch seine beiden Kumpane schauten gelinde gesagt etwas überrascht unter dem Strohhut hervor.

Eher aus der Verzweiflung heraus, als nach reiflicher Überlegung, warf der fremde Ninja ein paar Nadellanzetten auf die frisch entstandene Lücke zwischen den "Eierschalen", aber sie wurden sofort von neuem Sand aufgefangen. Zum ersten Mal, seit der Attacke des Kerls mit den Schirmen begann sich nun Gaara zu bewegen. Er löste seine verschränkten Arme, fixierte ihn aber noch weiter aus seinen schwarzumrandeten Augen heraus.

"Ein Nadelregen, hm? ... nun ... ich denke ... dann werde ICH es jetzt Blut regnen lassen!" Plötzlich begann es um Gaara im übertragenden Sinne zu brodeln und Kalashin bemerkte wie ihr eigener Dämon auf einen Schlag von lammfrom zu Blutdurst! wechselte. Schwach erinnerte sie sich daran, dass Bazooka einmal erwähnt hatte, dass Dämonen sich untereinander nicht riechen konnten, allerdings hatte sie dem damals gesagte nicht viel Bedeutung beigemessen ... das bereute sie jetzt ernstlich.

Gerade hatte sie noch überlegt ob sie dem anderen Ninja helfen sollte, doch jetzt war sie vollauf damit beschäftigt ihren eigenen Dämon unter Kontrolle zu halten. Hätte sie Temari eben nicht gewarnt, so wäre sie von ihm sicher überrumpelt und mitgerissen worden, aber so konnte sie knapp die Beherrschung bewahren. Noch nie in ihrem Leben hatte er so getobt und gewütet. Sie hatte doch GEWUSST, dass Gaara nicht`s als Ärger brachte.

Verzweifelt rang die jung Kagu um ihre Fassung und bekam nur peripher mit, das Temari, die erfahren im Umgang mit Dämonen war Ariachne angewiesen hatte sie zu aufzufangen und die beiden nun freundlich und beruhigend auf sie einredeten. Der Sanddämon selbst bekam davon nichts mit. Er genoss es endlich mal wieder töten zu können und noch dazu einen Kerl, der es verdient hatte.

In einem letzten Aufbegehren raste der fremde Ninja auf Gaara zu. Der Sanddämon schnaubte einmal verächtlich er konnte Typen nicht ausstehen, die nicht wussten, wann sie verloren hatten. Er rief die Macht des Sanddämons und begann die Erde um sich herum zu kontrollieren. Hände aus Sand begannen nach dem Angreifer zu fassen, umwickelten seine Beine und schlangen sich unaufhaltsam den Körper hinauf.

Der Gesichtsausdruck des fremden Ninjas wechselte erst von ungläubig zu entsetzt, als er begriff, was mit ihm geschah. Inzwischen hatte sich auch Kalashin einigermaßen wieder gefangen, zumindest soweit, dass sie das Geschehen in ihrer näheren Umgebung wieder mitbekam, wenn sie auch noch etwas neben sich stand und so beobachtete sie distanziert und fast belustigt, wie Gaara mit seiner Beute spielte.

Dieser beobachtete das Gebilde aus Sand und Mensch wie ein interessantes Insekt, das er in einem Marmeladenglas gefangen hielt. Mit seiner freien Hand nahm er einen der heruntergefallenen Regenschirme und spannte ihn auf, während er sich der immer noch sitzenden Kalashin zuwandte. Er grinste ihr zu. "Für dich!", ballte die Hand zur Faust und ließ es Blut regnen.

Das Gesicht des Sanddämons wurde wieder ernst und er wandte sich nachdenklich an die anderen beiden Ninjas, die sich zitternd zusammendrängten. "Das Blut vermischt sich mit dem Sand und verleiht seinem Mörder mehr Macht." Einer der beiden Angegriffenen holte eine Himmelsschriftrolle heraus und rollte sie nach vorne. "Wir ... wir geben dir die Schriftrolle ... aber bitte lass uns laufen!"

Mit Erleichterung registrierte Temari, dass die Situation entschärft war. Kalashin hatte offensichtlich wieder Gewalt über sich, da sie zwar etwas blass um die Nase, aber ihre blutroten Augen dem normalen grün gewichen waren und Gaara schien sogar ausgesprochen gut gelaunt zu sein. Zumindest vorerst wahren sie wohl außer Lebensgefahr und außerdem hatten sie jetzt eine Himmelsschriftrolle und konnten gehen. Fröhlich winkte sie den beiden fremden Ninjas zu, bevor auch sie in einem Regen aus Blut vergingen.

Kankuro trat nach vorne und packte die Schriftrolle zu der anderen. "Haben wir ein Glück! Das ist eine Himmelsschriftrolle! Ok, lasst uns gehen, ich möchte so schnell wie möglich aus diesem Wald raus." Gaara`s Gedanken indessen gingen in eine komplett andere Richtung. Er hatte einen Konkurrenten aus dem Weg geräumt, aber wer wusste, wie viele noch hier herumkrochen, die es nur auf die Vampirin abgesehen hatten? Wenn er richtig vermutete lauerte hinter diesem Busch dieser Käfer-kerl, der schon die ganze Zeit in ihrer Nähe herumlungerte ...

Er musste in ihrer Nähe bleiben ... und das hieß, er durfte den Wald nicht verlassen. "Sei ruhig! ... Ich habe noch nicht genug!" Temari ahnte, was in ihrem jüngeren Bruder vorging und gab Kankuro ein Zeichen, er solle es lassen, doch er ignorierte sie. Beschwichtigend redete er auf den jüngeren ein. "Gaara ... hör auf ... für dich mag es kein Problem sein, aber für uns beide ist es einfach zu gefährlich! Wir brauchen nur eine Schriftrolle und jede mehr ist ..."

Wütend fixierte der Sunadämon den Puppenspieler und rief seinen Sand. NIEMAND würde ihn von Kalashin fernhalten um keinen Preis! "Sag MIR nicht, was ich zu tun und zu lassen habe!" Doch Kankuro gab nicht auf. "Gib ihr eine Pause ... manchmal ist es einfach besser ..." erstaunt ruckte der Kopf Temari`s nach oben. Hatte Kankuro es schon vor ihr bemerkt? Warum hatte er sie nicht gewarnt?

Doch Gaara verhielt sich wie ein Hund, den man in die Ecke gedrängt hatte, vielleicht deshalb, weil ihm selbst schmerzhaft bewusst wurde, wie irrational und unvernünftig er sich gerade verhielt. "Ihr wart für mich nie mehr, als alle anderen auch ... kommt mir in den Weg und ich werde euch töten!" Nun war für Temari genug. Sie lächelte und hob beschwichtigend die Hände.

"Jetzt sag nicht so kalte Worte, ... du möchtest doch nicht einen falschen Eindruck hinterlassen, ... hör einfach auf deine Schwester!" Und Gaara verstand, langsam, wie durch einen dicken Nebel hindurch, was sie ihm schon die ganze Zeit hatten beibringen wollen ... er hatte sich verhalten, wie ein Kleinkind, dem man das Spielzeug weggenommen hatte ... kein Wunder, dass Kalashin auf ihn herabsah ... dabei hatte er das überhaupt nicht nötig!

Unter dem erschrockenen Aufschrei seiner Schwester ballte er die Hand zur Faust und hielt den Korken für seine Flasche in der Hand. "Ok, ..." er wandte sich an Kalashin und verbeugte sich leicht. "... ihr kommt sicher alleine klar." und verschwand in den Zweigen. Temari nickte Kalashin entschuldigend zu und folgte ihm zusammen mit Kankuro.
 

Einige Sekunden lang sahen die beiden Freundinnen den Geschwistern nach, bis Kalashin schließlich das Wort ergriff "... sag mal ... liegt das jetzt daran, dass sich mein Kopf anfühlt wie Bazookas Ramenportionen oder hast du auch kein Wort von dem verstanden, was die da grade gelabert haben? ... oder anders gesagt ... WAS BEI DEN KLAUEN VON STURMAUGE IST HIER PASSIERT!"

Plötzlich verfinsterte sich der Blick Kalashins aprupt. "Sag mal ... hab ich das richtig gehört und er hat gesagt ich wäre sein Besitz?" Unwillkürlich wich Ariachne vor der gewaltigen Aura, von der ihre beste Freundin auf einmal umgeben war zurück, schämte sich jedoch sofort dafür und rutschte wieder ein bisschen näher. Dennoch wusste sie nicht, ob es klug war ihr die Wahrheit zu sagen, nicht dass sie sich dann grundlos aufregte ... hoffentlich kamen sie bald nach Suna zurück und Gaara und Kalashin könnten sich wieder wie gewohnt aus dem Weg gehen.

Das war wesentlich nervenschonender für alle Beteiligten als das hier. Vielleicht lag es ja daran, dass sie beide Dämonen waren? Die waren ja nicht gerade für ihre Geselligkeit bekannt. "Äh ... ich bin mich nicht mehr so sicher ..." Kalashin warf ihr einen zweifelnden Blick zu, beließ es aber dabei ... vorerst. Dieser arrogante, verzogene Bengel sollte ihr mal im Dunkeln begegnen, unwillkürlich schlich sich ein fieses Grinsen auf ihre Mundwinkel, er würde sehr schnell lernen, was es hieß, sich mit einer Kagu anzulegen.

Sie stand auf und klopfte sich den Sand von der Hose. "Komm Ariachne, ... lass uns jagen gehen." Dann winkten sie Shino zum Abschied zu und verschwanden ebenfalls in den Zweigen.
 

Stirnrunzelnd sah sich Temari um und hätte sich am liebsten aus Wut über ihre Dummheit selbst getreten. Kaum verlor sie ihre Brüder mal für zwei Sekunden aus den Augen raste sie auch schon in die nächste Genjutsu. Allein! Bis Gaara bemerkte, dass sie fehlte dauerte es sicher eine halbe Stunde, Kankuro könnte es vielleicht schon früher auffallen, aber dennoch zu spät.

Sauer auf sich selbst zog das blonde Mädchen ihren Fächer und machte sich kampfbereit. Es stand drei gegen eine und sie hatte keine Ahnung wo diese Kerle sich aufhielten! Argwöhnisch beobachtete sie den raschelnden, lebenden Todeswald um sich herum und versuchte zu unterscheiden, was ein Mensch und was ein Tier sein könnte. Sie hasste dieses Hinterhaltzeugs. Ein offener Kampf war ihr da dreimal lieber.

Plötzlich schimmerte es kurz und die Genjutsu wurde aufgelöst. Na toll! Sie hatten also bemerkt, dass ihr leichtes Opfer die Falle bemerkt hatte und konzentrierten sich nun voll auf den Angriff. Temari klemmte sich hastig ein Kunai zwischen die Zähne, für den Notfall, und packte ihren Fächern noch einmal fest. Sollten sie doch kommen. Nicht umsonst war sie die älteste Tochter des Kazekagen. Die würden sich noch wundern!

Da schälte sich auch schon eine hochgewachsene Gestalt aus dem Schatten des Gebüschs. Seltsam. Temari hatte eigentlich erwartet, dass sie sich so lange wie möglich tarnen würden. Vielleicht wurden sie zu selbstsicher? Ihr Problem! In dem sicheren Bewusstsein, dass sie jeden kleinen Fehler der drei ausnutzen musste, wenn sie das hier einigermaßen lebend überstehen wollte, holte sie entschlossen zum ersten 'Schlag' aus.

Doch noch bevor sie den ersten Bogen hatte vollenden können, fing ein sehr großer, etwa 2 Meter langer, in Binden gewickelter Gegenstand ihre Waffe ab. Entsetzt über diese Schnelligkeit starrte die Kazekagentochter auf ihren Gegner, doch sie konnte nicht viel von ihm erkennen. Er war groß, sicher über 2 Meter. Sein Gesicht wurde von einem gewaltigen Strohhut verborgen und der Körper von einem langen, schwarzen Umhang mit roten Wolken und hohem Kragen.

"Bitteschön! Ich mag es nicht, wenn man Frauen von hinten angreift und habe mir erlaubt diese Kerle etwas zurecht zu weisen!" Eine blaue Hand schob sich unter dem Mantel hervor und hielt ihr eine Himmelsschriftrolle unter die Nase. Immer noch überrascht griff Temari nach der Rolle und starrte der Gestalt hinterher, als sie sich dazu aufmachte trotz ihrer Größe und dem hinderlichen Hut so spurlos wie sie gekommen war im Wald zu verschwinden. "Äh ...warte! Wer bist du?" Die lange Waffe wurde wieder auf einem Rücken befestigt und für ein paar Sekunden meinte die Kazekagentochter einige Reißzähne aufblitzen zu sehen. "Nur ein kleiner Fisch!" Dann verschlang ihn der Schatten des Todeswaldes.
 

Keine zwei Stunden später baumelten einige hilflose Ninjas aus einem der kleineren Dörfer, gut verschnürt an einem Baum und mussten hilflos mit ansehen, wie ihr Gepäck auf dem Boden ausgebreitet wurde. "Also hier ist es nicht!" Kalashin warf den nun leeren Rucksack hinter sich und starrte auf den unordentlichen Haufen vor sich, als wäre dieser an dem Nichtvorhandensein des Gegenstandes schuld.

Ariachne dagegen war wesentlich erfolgreicher. Nachdem sie ein paar Minuten lang mit allen Acht beinen zwei Rucksäcke gleichzeitig inspiziert hatte, zog sie schlussendlich eine Erdschriftrolle aus einer der Seitentaschen. "Hab sie!" Danach zwinkerte sie ihrer Freundin zu. "Gut dass du eine so guten Nase hast und diese Kerle so laut heraus posaunen mussten, was sie bekommen haben! Ich habe echt befürchtet, dass das ganze sich schwieriger gestalten würde! Jetzt können wir schon morgen früh im Turm sein!

Das Spinnenmädchen legte die drei Gefangenen, verschnürt wie sie waren auf den Boden. Dann lieh sie sich von einem ein Messer, machte drei große Schritte und legte die Waffe dort auf den Boden. "Keine Angst! In spätestens einer Stunde habt ihr euch bis da hingerobbt und die Fesseln durchgeschnitten ... wenn euch kein Raubtier dazwischen kommt. Das is nix persönliches, wir wollen uns nur einen ordentlichen Vorsprung verschaffen."

Dann machten sich die beiden auf dem Weg zum Turm und schafften es sogar noch am selben Abend die Prüfung als bestanden bescheinigt zu kommen.
 

An diesem Abend lehnte zwei Dämonen mit ihren großen Schwestern an unterschiedlichen Stellen des Turmes an den Geländern der Balkone zu ihren Unterkünften und sannen schweigend über das Dasein nach. Bazooka hatte sich eine Strickjacke über die Schultern geworfen und knuddelte Kalashin noch einmal, bevor sie sich in`s Bett begab, wie jeden Abend. Ihre kleine Schwester würde Wache halten, bis der neue Tag begann.

Ariachne hatte sich schon vor einer halben Stunde todmüde eingesponnen und hing nun in der Zimmerecke. "Kal?" Die junge Vampirin drehte sich um und fragte sich unwillkürlich, was sie falsch gemacht hatte, denn das hörte sich stark nach dem Beginn eines Mutterersatzgespräches an. "Äh ... ja?" Die dunkelblonde, ältere Kagu kam noch einmal näher, lehnte sich dann an das Geländer und starrte in die Welt hinaus.

"Temari hat gesagt, dass sie befürchtest du gingest zu leichtfertig mit deinem Dämon um ... und ich muss wohl zugeben, dass ich daran Schuld bin." Kalashin hob fragend eine Augenbraue. Sie hatte ihn doch rechtzeitig zurückgehalten! Wo war das Problem? Doch Bazooka fuhr ungerührt fort. "Ich muss dir jetzt in`s Gewissen reden, obwohl ich weiß, dass du das nicht ausstehen kannst." sie grinste schief.

"Bitte unterschätze niemals die Macht des Dämons in dir. Weißt du warum man dich als Kind eingesperrt hat?" Kalashin dachte nach, schüttelte dann jedoch den Kopf. Unbewusst strich ihr die große Schwester über den Kopf, sonst hätte sie sich daran erinnert, dass die junge Vampirin das nicht ausstehen konnte. Aber diese war brav ruhig, weil sie nichts verpassen wollte. Bazooka sprach nur ungern und selten über die Zeit vor Suna und da musste man jedes Puzzleteil so genau erfassen, wie möglich.

"Mit zwei Jahren hast du den ersten Menschen getötet! ... und natürlich die ganze Familien in großen Schock versetzt. Es war eigentlich eine Kleinigkeit, belanglos, aber ein Cousin von dir, übrigens ein echtes Ekelpaket, ist damals auf dein Lieblingsspielzeug, eine kleine, äußerst hässliche Spieluhr getreten, mit Absicht. Natürlich hattest du dich kein Bisschen in der Gewalt, wie auch, du warst fast noch ein Baby, und bist daraufhin ausgerastet ... als man dich von ihm wegzog, war er bereits blutleer ... und du satt."

Ein feines Lächeln umspielte die Lippen der älteren Kagu. "Daraufhin gab es einen großen Aufruhr und man beschloss dich und deinen Dämon in einem speziell mit Bannsiegeln verschlossenen Raum zu sperren ... den Rest kennst du ja." Verlegen starrte Bazooka auf ihre Fingerspitzen. "Was ich dir damit sagen will ... dein Dämon ist sehr, sehr mächtig und ich möchte, dass du ihn NIE unterschätzt. Verwende seine Macht nicht leichtfertig und sei immer wachsam. Halte deine psychischen Schilde immer oben und lasse auf keinen Fall zu, dass sie jemand schwächt!"

Sie rieb sich langsam die Schläfen. "Temari hat mir gesagt, dass Gaara nie schläft, damit sein Dämon nicht ausbrechen kann. Würde er nur ein Auge zumachen, wäre Suna am nächsten Morgen wohl Geschichte." Hilflos zuckte Bazooka mit den Schultern "Vielleicht hatten wir mehr Glück als Verstand, dass du ebenfalls nie schlafen musst? ... auf jeden Fall ... Ich habe nicht viel Erfahrung mit Besessenen, aber bitte sei vorsichtig, du hast auf jeden Fall mehr Macht als du glaubst, aber wenn wir Glück haben, brauchen wir das nie auszuloten." Bazooka streckte sich noch einmal ausgiebig und wanderte dann in Richtung Balkontür. "Ach ja ... trotz alledem bin ich sehr stolz auf dich, schließlich bist du meine kleine Schwester!"
 

Gaara, etwa vier Stockwerke über dem Geschwisterpaar aus Suna, ahnte warum Temari seine Gesellschaft suchte, aber er wollte sie trotzdem nicht verscheuchen ... er hatte eine wichtige Frage, auf die er unbedingt eine Antwort brauchte, und so brach er zum ersten Mal von sich aus die Stille.

"Wie sorge ich dafür, dass mich jemand mag?" Temari warf ihm einen traurigen Blick zu und seufzte. Da ahnte der Sunadämon, dass ihm die Antwort wohl nicht gefallen würde. "Leider gibt es dafür kein allgemeines Rezept. Was dem einen gefällt, wird vom anderen gehasst. Es kommt auf den Menschen selbst an." Verärgert runzelte Gaara die Stirn und starrte weiter auf die rote, verschwindende Sonne.

"Und wie bekomme ich heraus, was jemand mag?" bohrte er ungeduldig nach. Temari lehnte sich mit dem Rücken an das Geländer und starrte ihren kleine Bruder leicht amüsiert an. Sie wusste, dass sie sich auf dünnes Eis begab, aber dieses Gespräch musste sein, wenn sie nicht jedes Mal, wenn jemand Kalashin blöd anmachte, einen ausgerasteten Gaara vor sich haben wollten.

"Wie wär`s, wenn wir jetzt so täten, als hätte ich dir lange und mühsam den Namen Kalashin aus der Nase gezogen und dann da mit unserem Gespräch weiter machen? Dann könnte ich dir auch gleich wesentlich hilfreichere Tipps geben." Gaara zog missmutig die nicht vorhandenen Augenbrauen zusammen. War er so leicht zu durchschauen? Manchmal hatte er den Eindruck ein lesbares Buch für seine Schwester zu sein.

"Woher ..." Doch Temari winkte ab. "Also Sorry, aber nach der Show die du heute abgezogen hast ... nein ich werde es nicht weitererzählen, ich hänge an meinem Leben." Kam sie dann der Drohung zuvor. Gaara fand sich damit ab und starrte nun etwas düsterer auf den dunkler werdenden Wald vor sich. "Also? Was kann ich tun, damit sie mich nicht immer nur anfaucht, wenn ich in ihre Nähe komme? Warum kommen alle anderen mit ihr so gut klar? Und wie kann ich verhindern, dass andere Männer dauernd um sie herumstrawanzeln?"

Die blonde Sunanin konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen und Gaara warf ihr einen bösen Blick zu, da er sich nicht des Eindrucks erwehren konnte, sie würde über ihn lachen. "Immer eine Frage nach der anderen. ... Was du tun kannst, damit sie dich nicht immer anfaucht? ... nun ... zuerst solltest du dich mal entschuldigen! Du hast sie heute vor allen Leuten als deinen Besitz bezeichnet und es wundert mich sowieso, dass sie dir bei ihrem Temperament noch nicht den Kopf runter gerissen hat."

Temari legte ihren Kopf leicht schief. "Also wenn ein Kerl von mir sagen würde, ich gehöre ihm, würde ich diesem aufgeblasenen Kerl höchstens eine Scheuern, aber mich sicher nicht in ihn verlieben. Wenn man eine Partnerschaft eingeht, sollte sie auf gegenseitiger Achtung beruhen und nicht darauf, dass der eine dem anderen dauernd gehorchen muss. Liebe beruht auf einem ständigen, freiwilligen Geben und Nehmen und das erreicht man auf keinen Fall durch Herrschaft oder gar Gewalt."

Ein leichtes, liebevolles Lächeln erschien auf dem Gesicht des Mädchens mit den vier Zöpfen und sie strich Gaara über den Kopf. "Gerade du solltest das doch am Besten wissen kleiner Bruder." Der Sand schlug, nicht so hart wie sonst, ihre Hand weg und sie grinste breit. "Siehst du, genau dass meine ich!" Dann lehnte sich Temari zurück an das Geländer und legte ihren Kopf leicht zurück um in den Himmel über ihnen zu blicken.

"Nun zu deiner zweiten Frage ... warum alle anderen so gut mit ihr klar kommen. Ich habe mal mit ihr über dich geredet und da hat sie gemeint du seiest ein blöder, engstirniger, aufgeblasener, brutaler, kaltherziger und arroganter Idiot." Der zornige Blick Gaaras traf sie und sie machte unwillkürlich einen Schritt zurück, verlor jedoch ihr Grinsen nicht. "Das hat SIE gesagt, nicht ich! DU wolltest wissen, warum sie mit dir nicht klarkommt!"

Temari war schon etwas erleichtert, als der Sand sich wieder zurückzog und ihr kleiner Bruder mit ausdruckslosem Gesicht, auf das Geländer gestützt wieder auf den Wald starrte. "Nun ... falls du meine Meinung hören willst, ich denke, ihr erster Eindruck kommt sicher davon, dass dir immer alle aus dem Weg gehen und, wenn man es nicht besser weiß, man vielleicht vermutet, dass auch wir beide uns nur gezwungenermaßen in deiner Nähe aufhalten.

Und du BIST arrogant. Vielleicht nicht ganz unbegründet, schließlich trägst du den Sanddämon in dir und hast zum Wohle Suna`s seit circa 13 Jahren nicht mehr geschlafen, aber nicht`s desto trotz verhältst du dich manchmal, als wäre es selbstverständlich, wenn jeder nach deiner Pfeife tanzt und ich denke, dass hat ganz automatisch den Wiederwillen von Kalashin erregt.

Womit wir wieder bei deinem Besitz- Satz von heute wären, der dem ganzen natürlich noch die Krone aufgesetzt hat. ... Schau mich nicht so an, ich bin nur ehrlich! Wenn du das nicht hören willst, kannst du mich gerne jederzeit wegschicken. Ich fühl mich nicht gerade wohl dabei, wenn dein Sand mich dauernd so feindlich anpeitscht!" Gaara nickte widerwillig. Temari war wohl die einzige die er fragen konnte und da musste er ihr wohl zwangsweise zuhören. Bis jetzt klang das alles leider sehr einleuchtend.

"Und nun zur letzten Frage, die glücklicherweise sehr einfach zu beantworten ist. Wie du verhindern kannst, dass Kalashin sich einen andern sucht: gar nicht, aber das ist auch gut so." Sie bemerkte den erschocken- zweifelnden Blick Gaaras und fuhr deshalb schnell fort. "Das zwingt euch beide dazu, bzw. zur Zeit nur dich, dich jeden Tag neu um sie zu bemühen. Müsstest du das nicht, wäre eure Liebe bald tot und leblos. Das verstehst du vielleicht jetzt noch nicht, aber wenn du erst einmal ein paar Jahre vergeben bist, dann wirst du wissen, was ich gemeint habe. ... und, wenn ich das sagen darf, völlig chancenlos scheinst du bei ihr ja nicht zu sein. Wenn sie sich so über dich aufregt und nicht gleichgültig daneben steht, kannst du ihr nicht vollkommen egal sein."

Tatsächlich verstand der Sanddämon die Antwort auf die letzte Frage nicht wirklich, aber er glaubte Temari, denn es gab keinen Grund, warum sie Lügen sollte. Doch was sie gesagt hatte, war alles in allem tatsächlich unbefriedigender gewesen, als er befürchtet hatte. Seufzend schwang er sich auf das Dach des Turmes um etwas alleine zu sein. Diese Nacht würde er nutzen um gründlich nachzudenken.
 

#Irgendwo in den Bergen vor Suna#
 

"Dauert`s noch laang? ... Ich hab Huuunger!" Ein lautes Knurren bestätigte diese Aussage, aber dieser Kohldampf war ja auch nur zu verständlich! Seit über zwei Stunden war ihr letzter Imbiss her, als der alte Mann ihnen netterweise die Hälfte seines Proviants abgegeben hatte. "Sei bloß still! Mir geht es doch auch nicht besser! ... und sag deinem blöden Magen er soll bloß leis sein!"

Etwas indigniert kam es zurück. "MEIN Magen ist im Gegensatz zu deinem so still wie ein Lamm!" Pille drehte sich um und sah seinem Gefährten ins verschwitzte Gesicht. "Und was hat dann so geknurrt?" Die Frage wurde spontan beantwortet, als ein Säbelzahntiger hinter einem Felsen hervorsprang und sich auf die leichte Beute stürzte.

Die dritte Prüfung

#Zwischenprüfung lass ich ausfallen, die gübts hür nücht. XP#
 

Es war ein sonniger Tag in Konohagakure und die meisten seiner Anwohner liefen in ihrem jeweiligen Pedant zum T-Shirt durch das Dorf. Alle, bis auf eine junge Vampirin, die sich noch tiefer in ihrem Mantel einmümmelte und von Herzen bereute, dass sie ihre Handschuhe daheim liegengelassen hatte. Noch mehr stank ihr, dass sie sich nicht einmal darüber beschweren durfte, weil Bazooka, die natürlich wieder diese seltsame Anbumaske trug, ihr die Dinger ja fast aufgedrängt hätte.

Leider hatte sie noch keine Gelegenheit gehabt Gaara unauffällig den Kopf zu waschen, weil Ariachne und ihre große Schwester seid der zweiten Prüfung immer in ihrer Nähe geblieben waren, ob mit Absicht oder nicht konnte sie zwar nicht genau sagen, aber sie nahm ersteres an. Jetzt waren sie auf dem Weg zur dritten Prüfung, ein Mann/Frau gegen Mann/Frau- Kampf, bei denen die Gegner erst noch verkündet wurden.

Bazooka hatte sie dazu anstiften wollen, beim Hokagen 'kurz nachzuschauen' wie sie es nannte, mit der Begründung dass sie und ... ihr damaliger Kumpel ... das auch immer gemacht hatten, aber Kalashin und Ariachne hatten das strikt abgelehnt. Sowas hatten sie nun wirklich nicht nötig. Manchmal fragte sich die junge Kagu wirklich, wer von ihnen beiden das Vorbild war.

Jetzt gerade zum Beispiel soff sie aus einem Wasserschlauch, als würde es ihr Leben bedeuten. Konnte sie das Zeug nicht langsam und gemütlich trinken, wie jeder andere Mensch auch? Musste sie es so runter stürzen? Die junge Vampirin seufzte und konzentrierte sich wieder auf den anderen Begleiter, der mit ihnen zur Arena ging. Shino hatte die Hände in der Hosentasche und spazierte locker neben Ariachne her.

Diese war ziemlich nervös. Ihr Gesicht war eine versteinerte Miene und ließ keine Emotion durch, aber wer sie genauer kannte, wusste worauf er zu achten hatte. Da waren zum einen die langen Hinterbeine, die sich immer wieder aneinander rieben, dann ihre Krallen trippelten ungeduldig auf dem Boden und sie konnte keine Sekunde lang still stehen.

Außerdem band sie nun zum etwa zwölften Mal ihre glatten, braunen Haare zu einem Pferdeschwanz. "Wenn du das noch öfter machst bekommst du eine Glatze und dann musst du dir eine Perücke spinnen!" meinte Kalashin um überhaupt etwas zu sagen. Dieser Kommentar brachte ihr sofort einen bösen Blick ihrer Schwester und eine völlig aus dem Konzept gebrachte Ariachne ein. "Äh ... was?" doch die Retourkutsche kam sofort, als sie sich einigermaßen gefangen hatte. "... wenigstens HAB ich Haare und keine Gartenhecke auf dem Kopf!"

Erstaunt sah Shino zu, wie die beiden begannen sich mit möglichst kreativen Beleidigungen gegenseitig zu kabbeln. Bazooka nickte ihm entschuldigend zu, doch das bemerkte er kaum, weil Kalashin nun anfing auch ihn mit hineinzuziehen, als sie seine schwarzen Locken mit einem dicken Moospolster verglich. Das konnte er sich natürlich nicht gefallen lassen und zahlte es ihr mit gleicher Münze heim.
 

Schließlich standen sie grinsend, ein paar letzte Ellenbogenrempler austeilend, vor dem Tor, in das nur die Prüflinge eingelassen wurden. Bazooka verabschiede sich noch einmal wortreich von ihnen, was Kalashin unheimlich nervte. Schließlich war sie doch schon tot! Was sollte da noch groß passieren! Ihr wurde eine letzte Blutreserve, nur A, in die Hand gedrückt und dann ging es ab durch die Mitte.
 

Kurz darauf stand das Trio in einer Art Umkleide, die normalerweise wohl auch als solche genutzt wurde. Jetzt stapelten sich darin alle Anwärter, die es bist zu dieser Prüfung geschafft hatten, und warteten darauf aufgerufen zu werden. Viele waren es nicht, wenn man den Haufen mit denen verglich, die zur Prüfung angetreten waren. Neugierig versuchte Kalashin das Chaos vor ihr zu überblicken, scheiterte aber dank ihrer geringen Körpergröße kläglich.

Eine seltsame, unruhige Atmosphäre herrschte in dem kleinen Raum. Die Stimmung schwankte ja nach Gemüt zwischen Nervosität und Mordlust. Da sie gerade nicht`s besseres vorhatten, stellte Shino ihnen seine Gruppe vor. Kalashin verstand sich auf Anhieb mit diesem Hundkerl Kiba und seinem Begleiter Akamaru am liebsten hätte sie sich in einen Wolf verwandelt und wäre mit den beiden durch den nächsten Wald getobt, aber leider musste man ja als Ninja seine Techniken zurückhalten.

Hinata fand Kalashin etwas komisch. Auf der einen Seite hatte sie diese berühmten und mächtigen Byuakugan, würde einmal das Haus der Hyuga leiten und auf der anderen Seite war sie richtig schüchtern und wäre wohl, wenn sie gekonnt hätte, auf der Stelle im Boden versunken. Der Lautsprecher knackte kurz und dann wurde die Rede des Hokagen in den Raum übertragen, doch niemand hörte zu bis zu dem Zeitpunkt, als plötzlich die Türe geöffnet wurden und zwei erfahrene Ninjas hereintraten.

"Erster Kampf: Kankuro Sabaku no und Tsurugi Misumi, bitte kommen sie mit uns." Der Puppenspieler winkte seinen beiden Geschwistern noch einmal fröhlich zu und verschwand dann noch vor seinem Konkurrenten. Neben der Türe wurde ein Bildschirm eingeschaltet, so dass die Ninjas die groß genug waren, und dazu gehörte die relativ kleine Vampirin eindeutig nicht, oder über Byuagukan verfügten problemlos das Geschehen verfolgen konnten.

Kalashin versuchte sich derweil einzureden, dass sie das sowieso nicht interessiert hätte und lauschte den Beschreibungen Ariachnes, die sich über ihr an einem Spinnenfaden an die Decke geheftet hatte."Hui! Dieser Konohanin geht ganz schön hart ran. Er greift Kankuro ziemlich aggressiv an ... damit hat er wohl nicht gerechnet. ... Cool! Er kann sich wie eine Schlange um alles winden!"

Begeistert wedelte Ariachne mit Händen und Füßen in der Gegend herum, während sie versuchte das Gesehene möglichst zusammenhängend wieder zu geben. "Er hat seine Waffe fallen lassen! Du weißt schon, die Puppe und ist komplett von diesem Kerl eingewickelt, wie in ein Spinnennetz. Oh nein! Der Konohaninja versucht Kankuro das Genick zu brechen und er ist zu eingewickelt um sich noch befreien zu können! ... ich kann gar nicht hinsehen!"

Empört riss Kalashin ihren Kopf nach oben "Untersteh dich! Ich will sehen, was da passiert!" Zögerlich öffnete Araichne ihre Augen wieder und atmete erleichtert aus. "So ein Glück! Das war nur die Puppe! Er hat die Puppe wie sich selbst aussehen lassen und war derweil in diesem Puppenpacket versteckt. Cool! So viel Hinterlist hätte ich ihm gar nicht zugetraut! Wie man sich doch in Menschen täuschen kann! ... Er hat gewonnen!" Jubelnd riss Ariachne beide Arme hoch ... bzw. in Anbetracht ihrer derzeitigen Lage, nach unten.

Als nächstes wurden Hinata und Neji Hyuga abgeholt und Ariachne bemerkte trotz der Sonnenbrille und des hohen Kragens, dass Shino besorgt aussah. Schüchtern trippelte sie auf ihn zu und haderte ob sie ihn fragen sollte oder ob das nicht zu aufdringlich wäre. Schließlich nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und tippte ihm schüchtern auf die Schultern. "Shino ... du schaust so besorgt ... aber es ist doch besser, als wenn sie gegen einen Oto hätte kämpfen müssen, der sie vielleicht getötet hätte, ... oder?"

Der Käferjunge starrte weiterhin zur Tür, als hätte er sie nicht wahr genommen. "Neji ... hasst das Haupthaus aus tiefstem Herzen und Hinata soll später einmal die Leitung über den gesamten Clan übernehmen. ... Ehrlich gesagt mache ich mir große Sorgen ... Ich hoffe er weiß, wann er aufhören muss, denn egal was der Grund für seine Abscheu ist, ich bin mir sicher Hinata ist unschuldig daran ... oder hätte es nicht gewollt."

Spontan schlang Ariachne die Arme um ihn und drückte den Käferjungen ermutigend, wie sie es bei Kalashin auch immer tat. Dieser versteifte sich überrascht und schob reflexartig aus Verlegenheit seine Brille nach oben. Als ihre Tat endlich im Bewusstsein des Spinnenmädchens angekommen war schreckte sie sofort mit hochrotem Kopf zurück. "Ähh ... Tschuldigung ... das wollte ich nicht ... ich meine ... du hast so besorgt ausgesehen ... und bei Kal hilft dass immer ... ich ... äh ..." Auch Shino war rötlich angelaufen und suchte vergeblich nach geeigneten Worten.

"Is das heut Tag der Tomate oder was macht ihr hier?" Die junge Kagu trat von der Seite heran und ließ höchstinteressiert ihren Blick zwischen den beiden hin und her schweifen. Verlegen wedelte Ariachne mit allen acht Beinen. "Äh ... Shino hat sich Sorgen um Hinata gemacht ... stimmts?" Der Angesprochene nickte hastig und Kalashin zog eine Augenbraue nach oben, innerlich amüsierte sie sich gerade königlich über die zwei. "Und deshalb ist er so rot? ..."

Sie hätte gerne noch länger so weitergemacht, aber da unterbrach sie Kiba. "Shino! Er bringt sie um!" Ariachne und der Angesprochene wandten ihren Kopf erst zum Hundeninja und dann zum Bildschirm, wo Neji`s und Hinata`s Kampf übertragen wurden. Kalashin versuchte auch einen Blick darauf zu werfen, aber sie war einfach zu klein um wirklich etwas sehen zu können und hüpfen wollte sie nicht, sie hatte schließlich noch so etwas wie Würde und wollte ihren Gegner nicht schon im Voraus ermutigen.

Plötzlich wurde sie von zwei Beinen, umhüllt mit festen Chitin, nach oben gehoben und auf den Rückenpanzer von Ariachne gestellt. "Besser?" Kalashin grinste und nickte. "Besser!" Dann ließ sie ihren Blick auf den Bildschirm schweifen und erstarrte vor Schreck. Kiba hatte Recht behalten. Hinata sah wirklich schlimm zugerichtet aus und Neji hatte noch keinen einzigen Kratzer.

"Warum gibt sie nicht auf?" Ariachne sah fragend zu Shino, der nur den Kopf leicht schüttelte. Doch da mischte sich Kiba ein "Vielleicht steckt ihr blöder Vater dahinter, ... AUTSCH!" Eine gezielte Faust hatte den Kopf des Hundefreudes ziemlich stark getroffen und denselben stark in Mitleidenschaft gezogen. Die geballte Hand gehörte zu einem schwarzhaarigen Mädchen mit weißen Augen, dass ihn böse anfunkelte.

Überrascht hob Shino die Augenbrauen. "Hanabi! Du bist doch noch viel zu jung für die Prüfungen!" Doch das kleine Mädchen mit den weißen Augen ignorierte den Käferjungen, funkelte Kiba wütend an und stemmt die Hände energisch in die Hüften. "PAPA hat damit nix zu tun Stöckchenfänger! Sie macht das bloß weil sie diesen komischen Narutotypen beeindrucken will! Selber schuld die dumme Nuss!"

Dann drehte sie sich um und fixierte Shino. "Ich wollt nur mal reinschnuppern wie das is, wenn man so Chuninprüfung macht! Was dagegen Käferhirn?" Trotzig reckte sie ihr Kinn nach vorne und verschränkte ihre Arme vor der Brust, als wollte sie sagen 'Schmeiß mich raus, wenn du dich traust'. Kalashin und Ariachne sahen sich fragend an und zuckten mit den Schultern. In Suna waren die Kinder für gewöhnlich nicht so frech.

Kalashin überlegte gerade, ob sie dieser kleinen Göre mal einen Besuch bei Nacht abstatten sollte, als ein Raunen durch die beobachtenden Ninjas ging. Neji hatte gesiegt und Hinata lag am Boden. Sie war schwer verletzt und blutete aus zahlreichen Wunden. Shino schüttelte den Kopf. "Na Hauptsache sie hat`s überlebt! Die beiden spinnen doch, das war wirklich unnötig!"

Schon kamen die nächsten Anbu und holten Kiba Inuzuka und Naruto Uzumaki ab, die kurz winkten und dann durch die Tür verschwanden. Der Kampf war äußerst spannend, doch am Schluss gewann der blonde Fremde, was Hanabi mit einem trockenen "Endlich bringt dieser Strohkopf auch mal was zustande!" kommentierte. Danach gab es einen Kampf zwischen zwei Mädchen, Ino und Sakura, die Kalashin nicht kannte.

Temari und TenTen waren dann die nächsten, die durch die Türe schritten. Kurz bevor der Kampf begann drängte sich ihr Bruder durch die Reihen, raste auf sie zu, flüsterte ihr etwas in`s Ohr und machte dann, dass er weg kam. Kurz darauf betrat er grinsend und Siegesbewusst das Zimmer und stellte sich neben Kalashin und Ariachne. "Diesen Kampf gewinnt sie!"

Shino zog zweifelnd die Augenbrauen nach oben, "Ich wär mir an deiner Stelle da nicht so sicher ... TenTen ist sehr stark!" doch Kankuro grinste nur noch breiter. "Das mag schon sein, aber ich hab meiner großen Schwester gerade zugeflüstert, ihre Gegnerin hätte vorher lautstark über Temari`s Frisur gelästert. Das lässt sie immer zur Furie werden!" Kalashin schüttelte nur noch den Kopf und seufzte, aber anscheinend wirkte es tatsächlich, denn die Genin aus Konoha war der Wut der Suna gnadenlos ausgesetzt.

Unbarmherzig schwang Letztere ihren Fächer und sorgte für einige neue Risse und Spalten in den Mauern der großen Arena. TenTen war gegen diese Gewalt chancenlos. Ihre leichten Waffen, Wurfmesser, Kunai und Gift, kamen nicht einmal in die Nähe Temair`s, da sie von heftigen Wirbeln erfasst und davon geschleudert wurden. Sie machte den Sandstürmen ihres Heimatlandes alle Ehre und die Paar Bäume, die zu Beginn des Kampfes noch das Rund der Arena geziert hatten, lagen anschließend gefällt am Boden.

Bereits nach zwei Minuten konnte sie ihre Gegnerin ernsthaft in die Enge treiben und eine weitere Minute später schaffte sie den entscheidenden Schlag. Stolz schulterte Temari ihren Fächer und warf TenTen ein "Na? WER hat hier eine komische Frisur Igelkopf?" entgegen und schlenderte zu den Tribünen um sich zufrieden zwischen Baki und Kankuro zu klemmen. "Ich setzt mich jetzt besser ganz unschuldig neben sie ... sonst merkt sie noch was!" Kankuro machte hastig dass er weg kam.

Ariachne war schwer beeindruckt. "Man! Hast du das gesehen! Wie selbstverständlich die ihren Fächer geschwungen hat! Sie muss unheimlich stark sein! ... Wir hätten DOCH mehr trainieren müssen!" Gerade wollte Kalashin aufbrausen und ihr mal gehörig die Meinung geigen, als wieder einmal die Türe aufging. "Ariachne Uchiha und Soren Nexus bitte!" Ängstlich griff das Spinnenmädchen nach ihrem gezackten Speer und trippelte nervös nach vorne, als plötzlich ein lauter Schrei durch den Raum schallte. "DU SCHAFFST DAS! HAU IHN WEG!" Kalashin grinste breit und kümmerte sich nicht weiter, dass sie nun alle indigniert oder belustigt anstarrten.

Ariachne lief tiefrot an und winkte zurück, aber als auch noch Shino seinen Daumen hochreckte, floh sie hastig aus dem Raum. Nach ihr trat ein dünner, etwas ausgemergelter Takenin hinaus in den Flur, der die beiden Anwärter zur Arena führen würde. Irgendwie kam Kalashin das Zimmer gleich viel leerer vor als vorher. "Der sah aber nicht gerade vertrauenswürdig aus ... oder?" Etwas besorgt runzelte die junge Vampirin ihre Stirn.

Glücklicherweise waren inzwischen ein großer Teil der Anwärter draußen und so konnte selbst sie problemlos den Bildschirm betrachten. Shino sah mit schiefgelegtem Kopf auf sie herunter. "Hast du nicht gerade gesagt, dass sie es problemlos schafft?" Kalashin grinste verlegen. "Sie ist sehr gut, keine Frage, aber es ist sehr leicht sie einzuschüchtern oder zu verunsichern und dann kommt sie aus dem Takt."
 

Ariachne tänzelte nervös hin und her und wischte sich ihre schweißnasse Hand erneut an ihrem Kampfanzug ab. Ihr Gegner machte einen erfahrenen Eindruck auf sie, ... ob sie da würde mithalten können? ... Und dann die ganzen Leute, die sie nun sehen konnten. Irgendwo in den Reihen sah sie, wie Bazooka ihr zuwinkte, doch das ließ sie noch hibbeliger werden.

Ängstlich inspizierte sie ihren Gegenüber. Er besass viele Narben im Gesicht und offensichtlich war er stolz auf sie, denn normalerweise verbanden entstellte Ninjas sich unter Binden, Haaren oder einem Mundschutz. Sicher hatte er viel gelernt und war weitaus erfahrener im Kampf als sie selbst. Sie wandte schnell ihren Blick an, nicht dass sich ihr Gegner durch das Starren provoziert vorkam und überprüfte noch einmal die korrekte Reihenfolge ihrer Kunai.

Auch ihr Kollege überprüfte noch einmal seine Waffen, mehrere Bolas und ein Attentäterdraht, der an zwei Holzstäben befestigt worden war. Ein lautes Husten riss die beiden aus ihrer Tätigkeit, als der Schiedsrichter unter Keuchen und Schnaufen um Aufmerksamkeit bat. Kampfbereit stemmte sich Ariachne in den Boden und rief nach ihren Spinnen. Entschlossen festigte sie ihren Griff um den Wurfspeer und brachte sogar ein Lächeln zusammen. Kalashin sollte stolz auf sie sein.

"Los!" Ariachne warf ihren Speer, doch dort wo soeben noch der Ninja gestanden hatte, war nun nichts als Luft. Reflexartig wich sie einer herannahenden Bola aus und zog ihr erstes Kunai. Dort! Am Rande der Arena stand der Kerl und machte sich bereits zum zweiten Mal zum Wurf bereit. Schlingernd teilte seine Wurfwaffe die Luft und gewann immer mehr an Geschwindigkeit.

Gleichzeitig wurden beide Waffen geschleudert, aber keine von ihnen traf ihr Ziel. Das Kunai steckt zitternd in der Mauer fest und die Bola rutschte schlingernd über den Boden bis sie auf einen Stein traf und explodierte. Erschrocken sprang Ariachne ein paar Meter in die Luft und das war gut so, denn schon sauste die nächste Wurfwaffe durch die Stelle, wo sie sich soeben noch befunden hatte.

Noch im Fall schmiss Ariachne das nächste Kunai auf ihren Gegner, doch erneut war er schon wieder wie vom Erdboden verschluckt. 'Bleib in Bewegung Mädel! Kämpfst du oder spielst du Zielscheibe!' Fiel ihr ein Ausspruch ihres Meisters ein und Ariachne kniff die Lippen zusammen. Mit einer gekonnten Bewegung federte sie ihren Fall mit allen sechs Beinen ab und galoppierte los.

Sie duckte sich erneut unter einer herannahenden Bola, warf ein ungezieltes Kunai um ihren Gegner wenigstens etwas auf Trab zu halten und warf eines ihrer Spinnenseile um sich damit die nächste Säule nach oben hinauf zu schwingen. Unter ihr erbebte der Stein, als die nächste Explosion die Arena erschütterte. Während sie weiter nach oben krabbelte und dann mit einem gewaltigen Satz auf die nächste Säule sprang zählte sie in Gedanken mit.

Er müsste noch ungefähr drei oder zwei Bolas haben, dann waren sie verbraucht. Die kleinen Bäume von vorher wären jetzt sehr praktisch gewesen, aber Temari hatte ja keinen lebend zurückgelassen. Tatsächlich begann der Takenin nun zu sparen, denn nun griff er erst einmal auf die Kunai zurück. Gleich das erste prallte nur durch Zufall auf ihrem Panzer ab und Ariachne schalt sich über ihre Unvorsichtigkeit, antwortete ihrerseits mit einem Kunai und schlug einen Haken.

Doch erneut war der Ninja nicht mehr dort zu suchen, wo er soeben noch gewesen war. Blitzschnell hatte er sich in einer Rauchwolke aufgelöst und war an einer andern Stelle wieder aufgetaucht. Doch nun hatte die Stunde Ariachnes geschlagen. Noch einmal verband sie einen doppeltgesponnenen Faden mit einem anderen, gab ihren fleißigen Spinnen den Befehl sich zurückzuziehen und riss dann energisch an ihrem Ende des Netzes.

Klebrige Fäden, die teilweise ihre kleinen Helfer, teilweise sie selbst und teilweise die Griffe der Kunai`s befestigt hatten, wickelten sich um den verblüfften Takenin, der im ersten Augenblick gar nicht wusste WAS ihn da überhaupt festhielt. Reflexartig wehrte er sich gegen die Stränge, verwickelte sich dadurch aber nur immer tiefer in das Geflecht. Hastig war Ariachne derweil zu ihrem Speer geeilt und zielte nun damit auf den fremden Ninja.

Mit einem lauten "Entschuldigung!" Schleuderte sie ihn dorthin wo seine Beine waren. Doch wieder löste sich der Takenin in Luft aus und erschien keinen Augenblick später außerhalb der Falle in der Arena. Blitzschnell riss das Spinnenmädchen an ihrer Reserveleine, doch der Ninja lachte nur und verschwand wieder. Diesmal warf er erneut eine Bola und nur die Tatsache, dass sie ein zweites, aber stabiles Netz über sich gespannt hatte, an de sie sich hastig empor zog, rettete Araichne vor dem Verlust ihres Hinterleibes.

Ein Bein musste sie jedoch an die Explosion verloren geben, aber sie wusste, dass es ein geringer Preis war. Im Gegensatz zum Oberkörper würde es mit der Zeit wieder nachwachsen. Mit den restlichen Fünf kletterte sie nach oben, wechselte dann gerade noch rechtzeitig den Faden, bevor erneut ein Kunai an ihr vorbei zischte und krabbelte weiter. Ariachne war nahe an einer Panik ... was sollte sie nur tun?

Dieser mächtige Krieger war für sie nicht fassbar und unglaublich mächtig. Für Kalashin wäre der sicher kein Problem, aber sie? Das Spinnenmädchen begann zu zittern während es weiterhin ihr Netz ausbaute. Hier ging es auf Leben und Tod ... hatte sie zu hoch gepokert? Würde sie Kalashin enttäuschen? Sie schrak hoch und wich im letzten Augenblick einem weitern Kunai aus. Das war knapp gewesen.

Plötzlich fiel ihr etwas auf und sie starrte auf vier kleine, schwarze Käfer, die direkt vor ihr in der Luft schwebten. In ihren Krallen das Ende eines ihrer Spinnenfäden ... Shino. Sprachlos nahm Ariachne den Faden in ihre Hand während sie versuchte sich zu erinnern an welcher Stelle er endete. Die Käfer winkten und machten sich hastig in ungeordnetem Flug wieder aus dem Staub.

Neuer Mut erfüllte das Herz des Spinnenmädchens. Und sie befestigten den neuen Faden an einem Hauptstrang. Dann rief sie so laut sie konnte in die Welt hinaus und Tausende Spinnen antworteten ihr. Wieder einmal wechselte Ariachne ihren Standpunkt und kletterte hastig den neuen Faden hinauf. Oben angekommen flocht sie ein paar Fingerzeichen und schmiedete Chakra.

Auch wenn man es ihr nicht ansah, so war sie doch eine Uchiha und stolz darauf! Die Spinnen verteilten sich gleichmäßig über das Netz und mit einem großen Sprung entging die junge Suna der vorletzten Bola. Etwas wütend bemerkte sie, das diese Explosion einen Teil ihres durchdachten Netzes zerstörte. Sofort machten sich ihre kleine Helfer daran, die nun fehlenden Stränge nach ihrem Plan auszubessern, dennoch ging viel verloren.

Ariachne nutzte nun ihren Zorn und ließ ihn in die Kehle fließen. "UCHIHA-KANTON-KARYUN-RENDAN!" Sie blies aus und eine mehr als stattliche Feuerkugel bahnte sich schmelzend und glühend ihren Weg durch das Netz, direkt auf den verblüfften Takenin zu. Reflexartig sprang dieser so weit von dem Feuer weg wie möglich und ging damit der wartenden Spinne in das Netz.

Ariachne ließ sich fallen. Sie wusste dass diese Aktion riskant war, denn sie hätte sich nicht gegen eine geworfene Bola wehren können, doch sie hoffte, dass der überraschte Takinin zu lange in die Feuerkugel geblickt hatte und dadurch zumindest etwas geblendet war. Sie hatte Glück. Als der fremde Ninja am plötzlichen Schatten bemerkt, dass da etwas auf ihn herunterfiel, hatte Ariachne ihn auch schon gepackt und versenkte ihre giftigen Mandibeln, die sie normalerweise in den Backen versteckt hielt tief in der ungeschützten Haut.

Gleichzeitig griffen nun auch ihre kleinen Helferchen an und als ihr Gegner sich endlich weg teleportierte war er über und über mit Spinnenbissen übersäht. Hastig durchbiss Araichne den Faden, der sie bis jetzt in der Schwebe gehalten hatte, federte sich mit den restlichen Fünf ab, wobei sie leicht weg knickte und raste über den Boden. Eine Bola hatte dieser Kerl noch und er würde sie sicher so bald wie möglich werfen, wenn er bemerkte, dass das Gift sich durch seinen Kreislauf fraß.

Hastig schlug das Spinnenmädchen den nächsten Haken und wagte einen Blick zu dem Takenin. Dieser begann nun wie erwartet seine Bola über seinem Kopf zu schwingen und genau Maß zu nehmen. Plötzlich jedoch war er verschwunden. Erschrocken schlug Ariachne erneut einen Haken, doch diesmal half es ihr nichts. Der Kerl war direkt neben ihr wieder aufgetaucht, so dass er diesmal nicht verfehlen konnte und entließ das explosive Geschoss in die Freiheit.

Schwirrend und zielsicher bahnte es sich seinen Weg durch die Luft auf die junge Sunanin zu. Instinktiv wusste sie, dass sie nicht mehr rechtzeitig würde wegkommen können. Doch auch diesmal halfen ihr die vielen kleinen Freundinnen. Wesentlich schneller als ihre große Spinnenfreundin hatten sie die Gefahr erfasst und mit ein paar erfahrenen, gezielten Bissen brach das Netz unter Ariachne zusammen.

Schon wieder fiel das Spinnenmädchen nach unten. Doch diesmal rettete ihr diese Bewegung das Leben So knapp, dass Ariachne schon befürchtete, sie würde es nicht mehr schaffen flog die Bola an ihrem Rücken vorbei und explodierte knapp vor der Arenamauer. Hastig erklomm die Sunanin erneut das Netz, als sie ein Schrei erreichte. "Gib mir das Gegengift! Ich gebe auf!"

Schwer atmend stützte sich der Takenin auf seine Oberschenkel und der Schweiß der Anstrengung seinen vergifteten Metabolismus im Stehen zu halten rann seinen Körper hinunter. Ariachne konnte nicht wirklich fassen, dass es vorbei sein sollte. Verwundert, in der Bewegung erstarrt hing sie mit ihren restlichen fünf Beinen im Netz und starrte verblüfft auf ihren Gegner.

Erst als von Richtung Bazooka ein triumphierender Schrei und ein anschließendes Klatschen aus allen Richtungen aufbrandete wurde sie erst schlagartig knallrot, begann dann zu zittern und ließ sich auf den Boden fallen. Sofort fingen ihre kleinen Spinnen an das Netz aufzufressen und sie reichte den vorbeieilenden Medinins ihr Gegengift. Hastig rannte sie zu ihrem Speer, sammelte ihn auf und verließ dann fluchtartig das Arenainnere, wo ihr eine überdrehte Vampirin um den Hals flog.

"WAAAAH! DU BIST SOOO ... SPITZE!" Auf ihrer Schulter sass ein kleiner Käfer und winkte ihr fröhlich zu. Ariachne ruderte mit ihren Armen. "Luuuft!" Verlegen ließ Kal sie wieder los und kratzte sich am Kopf. "Sorry, ... aber HA! DU BIST SOOO GENIAL!" Sie konnte nicht stillstehen und hüpfte in der Gegend herum wie ein Gummiball. Dann erstarrte sie plötzlich und griff nach dem Insekt auf ihrer Schulter.

"Da! Der is von Shino. Du sollst auf ihn aufpassen, bis er dran ist und er gratuliert dir auch!" Sie starrte plötzlich betroffen auf den noch leicht blutenden Beinstumpf ihrer Freundin. "Tut es schlimm weh? ... lass dich besser von Bazooka verarzten, sie hat einen halben Medizinschrank zur Sicherheit mitgenommen ... dabei kann man mich sowieso nicht mehr helfen!" Grinsend warf sie sich in Pose.

"UND NUN! Beobachte die Meisterin bei der Arbeit!" Ariachne grinste zurück und knuddelte sie noch einmal ermutigend, wobei sie die Vampirin äußerst unelegant in die Höhe hob. "Mach sie platt!" Ihre Haare wurden ordentlich verwurschtelt, bevor sie endlich wieder auf dem Boden der Tatsachen stand. Dunkelgrüne Augen glitzerten vergnügt. "Keine Angst, mir ist keiner gewachsen ... fast ... aber auf jeden Fall keiner von diesen Flaschen hier!"
 

Neidisch sah das Spinnenmädchen ihrer besten Freundin nach, als sie trippelnd nach Bazooka suchte und sich neben sie stellte. Setzten war für sie mit diesen komischen Steinbänken, die nahtlos ineinander übergingen nicht möglich. Sofort machte sich die ältere Kagu mit einem breiten Stirnrunzeln über die Verletzung an ihrem Bein her und zwei Minuten später war sie mit einem notdürftigen Verband versorgt.

"So! Passt wackelt, drückt und hat Luft!" Ariachne würde eine mittelgroße Tube in die Hand gedrückt. "Jeden zweiten Tag Verband wechseln und damit einschmieren oder ich komm und geb dir nen Tritt!!" Gehorsam nickte die junge Sunanin und verstaute den Behälter in ihrem Gürtel. Dann wurde die Konzentration der Beiden wieder auf die Arena gezogen. Dort traten Gaara und Sasuke nun gegeneinander an und ganz Konoha hielt den Atem an.

Es war vollkommen still in der Arena. Das junge Spinnenmädchen hatte deutlich gezeigt, zu was der Uchiha- clan auch heute noch in der Lage war und nun würden die zwei mächtigsten bekannten Kräfte aufeinander prallen. Der Anfang des Kampfes wurde verkündet und niemand wagte zu atmen. Bodenlose Stille erfüllte das Stadium und wickelte sich um die Kehlen der Zuschauer.
 

Nach zehn Minuten hörte man die Stimme der jungen Hanabi über den Platz schallen. "He! Wenn der so gut ist ... warum verkriecht sich der Feigling dann?"
 

Um Gaara herum war es dunkel. Kein Licht, kein Geräusch, nicht einmal der freche Ausruf der jungen Hyuga drang zu ihm hindurch. Auch die Kunai, Jutsus und das Schweigen des Uchiha- Jungen, der auf diesen Konkon einhämmerte drangen nicht zu ihm durch. Er suchte nach Rat und fand ihn nicht. Ursprünglich, noch gestern hatte er diesem frechen Kerl einfach die Birne vom Kopf schlagen wollen. Er wollte sein Blut auf dem Boden verteilen und es Kalashin überreichen, aber nun ...

... die junge Vampirin aus Suna hielt ihn für kaltherzig ... UND brutal! Er hatte die ganze letzte Nacht darüber gegrübelt und war nicht wirklich zu einem Ergebnis gekommen. Daheim hätte er sich einfach in die Wüste verziehen können und niemand hätte gewagt ihn zu stören, aber hier ... er wollte nicht noch einmal dieses Chuninexamen machen müssen, wenn Kalashin nicht dabei war.

Er war zu dem Schluss gekommen, dass er die Vorurteile der jungen Vampirin am besten Abbauen konnte, wenn er sich anders verhielt. Das dumme war nur ... was machte er jetzt mit diesem jungen Uchiha, der da draußen herumturnte und all seine Kraft damit verpulverte seinen Schutz zu zerstören ... er durfte nicht zu lange warten, sonst schaffte es dieser übereifrige Kerl am Ende noch ...

... am Anfang hatte Gaara noch vorgehabt sich einfach besiegen zu lassen, aber dann war ihm der Gedanken gekommen, dass sie ihn erst recht für absolut kaltherzig halten würde. Was ist das Gegenteil von Gefühllosigkeit ... Mitgefühl? Freundschaft? Vertrauen? Bis jetzt waren das nur leere, vielleicht sogar gefährliche Begriffe für den Dämon aus Sunagakure, aber nun war er fest entschlossen sie mit Inhalt zu füllen.

Und weil ein Sabuki no Gaara noch nie halbe Sachen gemacht hatte, schallte plötzlich ein lauter, scharfer Befehl durch die Arena, die unfraglich zu einem gewissen, rothaarigen Jungen gehörte und keinen Widerspruch kannte. "HALT!" Unten im Wartezimmer hob Kalashin fragend eine Augenbraue "Was hat der Spinner den heut wieder vor?", während Temari oben auf ihrer Bank schlimmes schwante.

Sasuke hatte bis jetzt ohne Unterlass vergeblich alles Unternommen um die Kugel dieses Sandtypen zu knacken und hatte nun vor lauter Verblüffung, dass Gaara nun damit begann seine Deckung von selbst abzureißen tatsächlich in seinen Attacken innegehalten. Sand rieselte zu Boden und floss nur wiederwillig in die Kürbisflasche zurück, als Gaara mit versteinertem Gesicht einen Schritt nach vorne machte.

Plötzlich streckte er seine Hand aus, die Handfläche zur Innenseite. "Uchiha! Ich kann deinen Schmerz nachvollziehen, schließlich habe auch ich meine Mutter verloren! Ich möchte dir Helfen! Lass uns Freunde sein und zusammen diesen Itachi jagen ... ich denke du wirst einen mächtigen Verbündeten dringend brauchen können!" Gaara war sich zwar ziemlich sicher, dass dies so ungefähr die Worte waren, die man zu sagen hatte, wenn man Freundschaft schließen wollte, aber sicherheitshalber sah er noch einmal zu seinen Geschwistern auf die Tribünen hinauf.

Hätte Gaara gerade behauptet er wäre Orochimaru persönlich, so hätte er keine bessere Wirkung erzielen können. Der Hokagen schmunzelte, der Kazekage riss entsetzt über das Verhalten seiner schärfsten Waffe die Augen auf und die anderen Kagen sahen sich fragend an. Bazooka zog verwirrt ihre Nase kraus, Ariachne hob fragend beide Augenbrauen in die Höhe, Temari schlug sich die Hände vor das Gesicht und Kankuro wälzte sich lachend auf dem Boden, ein seltsames Geräusch in der gespannten Stille.
 

Kopfschüttelnd starrte der unwissende Grund dieses ganzen Durcheinanders auf den Bildschirm vor sich. "WAS beim Sandsturm will er bitteschön damit bezwecken? Ist er doof? ... ok ist er ... ABER TROTZDEM!" Shino hatte den Kopf schiefgelegt und dachte still nach. "Anscheinend möchte er von Sasuke auf gar keinen Fall als Feind angesehen werden, weiß aber nicht wie er das anstellen soll." Nun schüttelte auch Kalashin verwirrt den Kopf. "Ich weiß ja nicht ... aber normalerweise ist es ihm völlig egal wer um ihn herum schwirrt! ... was verspricht er sich bloß davon?" Die beiden wartenden starrten, so wie auch der Rest der Arena auf den immer noch erstarrten Sasuke.
 

"HÄ?" Es war sicher nicht die intelligenteste Frage, die der junge Uchiha jemals gestellt hatte, aber jeder Anwesende konnte sie von Herzen nachempfinden. Verwirrt legte er seine Stirn in Falten. "Is das jetzt ein Trick oder so?" Angriffsbereit behielt er das Kunai in den Händen und ignorierte die ausgestreckte Hand geflissentlich. Gaara kniff die Augen zusammen und überlegte, ob er jetzt angreifen oder einen zweiten Versuch starten sollte.

Er erinnerte sich an die offensichtliche Beschränktheit der Konohagenins und entschied sich für letztere Alternative. "Ich sagte: ich würde mich gerne mit dir Anfreunden und dir helfen deinen großen Bruder zu jagen ... habe ich etwas falsch gemacht?" Etwas nachdenklich starrte der Sanddämon auf seine Hand. Sasuke blinzelte etwas desorientert. WAR dieser Kerl wirklich so bescheuert oder tat er nur so?

Er schüttelte den Kopf. Na egal. "Hör zu ... äh ... Gaara richtig? Ich werde Itachi ALLEINE zur Strecke bringen, denn schließlich ist das eine Sache allein zwischen MIR und IHM. Tss, ... Wenn du deine Mutter rächen möchtest, schön und gut, aber das interessiert mich ehrlich gesagt nicht die Bohne. Such dir am Besten jemand anderes ... und jetzt lass uns weiterkämpfen, ich hab noch ein Chuninexamen zu bestehen."
 

Auf den Bänken ging es absolut gemischt zu. Hanabi schrie etwas wie "Sasuke du DEEEPP!", woraufhin sie endgültig von ihrem Vater mit hochrotem Kopf aus der Arena geschleift wurde. Der Kazekage bemühte sich, nun wieder etwas beruhigt um einen neutralen Gesichtsausdruck und Temari und Kankuro verzogen gekünstelt schmerzhaft das Gesicht und gaben synchron ein "Falsche Antwort!" von sich.

Einen kurzen Augenblick lang packte Gaara die Wut. Wie konnte dieser aufgeblasene, unwichtige, unfähige Uchiha es wagen IHM die Freundschaft abzuschlagen? Blitzschnell zischte sein Sand nach vorne und begann den jungen Konohanin einzuhüllen, bis nur noch der Kopf herausragte. Kiba und Shino, Hinata war dank Neji bewusstlos, die sich noch sehr lebhaft an die Geschehnisse im Todeswald erinnern konnten, zogen erschrocken die Luft ein.

Noch allzu deutlich erinnerten sie sich an das Schicksal des Amenins, als der jung Dämon es Blut regnen ließ. Ariachne schlug sich erschrocken die Hände vor dem Mund und ein einsamer Ruf hallte durch das Stadion. "Gib auf du Depp oder jemand anderes muss deinen Bruder töten!" und mit einem hinzugefügten "Is doch wahr." setzte sich Bazooka wieder auf ihren Platz, als sie die vorwurfsvollen Blicke um sie herum bemerkte. Doch Sasuke, schrie ein trotziges "NEIN!" über den Platz.

Plötzlich breitete sich ein zufriedenes Grinsen auf dem Gesicht des jüngsten Kazekagensohnes aus und der Sand, der soeben noch zum Todesstoß bereit gewesen war floss zurück in die Kürbisflasche. Während sich der Schwarzhaarige verwirrt den schmerzenden Kopf rieb, auf dem er aufgekommen war, verschränkte Gaara die Arme vor der Brust, grinste süffisant zu dem Uchiha hinüber und meinte dann völlig mit sich zufrieden. "Ich schenke dir das Leben! Nun stehst du in meiner Schuld und musst mein Freund sein!"

Dann drehte er sich zum Schiedsrichter um und meinte in einem Ton, der keinen Wiederspruch duldete "Er gibt auf!", registrierte nur noch peripher dessen bestätigendes Nicken und begab sich zu seinem Geschwistern, die sich zusammen mit Bazooka lachend auf den Bänken kugelten.
 

Kalashin stand unten vor dem Bildschirm und schüttelte nur noch den Kopf. Dieser Kerl war wirklich der Gipfel an Arroganz und Überheblichkeit und dieser seltsame Sasuke, war wohl auch nicht besser. Arme Ariachne, da wurde ihre ganze Familie ausgerottet und was blieb übrig? Ein Kerl, dessen Ego größer war als sein Verstand. Wieder traten die zwei Anbu in den Raum. "Kalashin Kagu und Seth Bark!"

Einen Augenblick brauchte die junge Vampirin um zu realisieren, dass sie damit gemeint war. Shino klopfte ihr auf die Schultern und schon war sie den Gang runter. Sie überlegte, ob sie jetzt schon ihre Waffe zusammenschrauben sollte, beschloss dann aber, lieber erstmal ihren Gegenüber etwas zu schocken ... wegen der psychologischen Wirkung! Mit einem zufriedenen Grinsen trat sie auf den großen Platz.

Sie winkte einmal kurz in Richtung Sunanins und stellte sich dann selbstbewusst in die Mitte. Ihr Gegner war etwas hager und eigentlich sehr unauffällig gekleidet. Eine normale Hose mit hineingestopftem Tshirt und keinen sichtbaren Waffen. Erst als sie sehr genau hinsah, konnte sie überhaupt ein Stirnband ausmachen, dass er umgedreht, so dass man die Plakette nicht erkennen konnte, um den Bauch geschlungen hatte.

Als sie sich sicher war, dass er sie beobachtete, knickte sie ihre Elle ab, was ihr einige angeekelte Schreie von den Tribünen her einbrachte und begann ihre Naginata aus dem Körper zu ziehen und zusammenzuschrauben. Bazooka seufzte nur und schüttelte den Kopf, während Ariachne bewundernd zusah. Doch die junge Vampirin schien mit dieser Aktion den gewünschten Eindruck auf ihren Gegenüber zu machen.

Er wich unwillkürlich einen Schritt zurück und runzelte die Stirn. Siegesbewusst grinste Kalashin ihn an und ging in Kampfstellung. Es würde leicht werden ... dieser Kerl war nicht für den Kampf gebaut und um nichts anderes ging es in dieser Prüfung. Erwartungsvoll blickte sie auf den Schiedsrichter, der hustend und keuchend erst zum Hokagen hinaufblickte und nach dessen Nicken das Startzeichen gab.

Wieder einmal war es in der Arena still geworden und abwartend betrachteten die Zuschauer das Geschehen. Doch wieder Erwarten zog der fremde Ninja kein Kunai, keine Waffe, sondern holte in aller Seelenruhe einen Kulli aus seinem Hemd. Er hob die Hände und weil Kalashin neugierig war, ließ sie ihn gewähren. Wollte der Kerl jetzt ein Autogramm von ihr? Durch die geschickte Architektur der Arena konnte man ihn überall gut vernehmen.

"Mein Name ist Seth Bark, Ninja aus dem schönen Kirigakure. Ich muss leider zugeben, dass ich für den Kampf nicht wirklich geeignet bin. Nichts desto trotz bin ich ein perfekter Spion und ein wirklich geschickter Dieb. Da mir von vornherein klar war, dass ich gegen meine zukünftigen Gegner keine Chance haben würde, bin ich schon seit drei Jahren damit beschäftigt mögliche Konkurrenten auszuspionieren um sie bei dieser Prüfung dann erpressen zu können.

Sicher werden manche von ihnen nun entsetzt sein über ein solch unehrenhaftes Vorgehen, aber ich versuche nur meine Fähigkeiten optimal für mein Land einzusetzen und ich hatte ja dabei keine bösartigen Hintergedanken, sondern wollte nur mein Manko im Kampf ausgleichen!" Manche Personen in den Reihen nickten zustimmend, manche runzelten zweifelnd die Stirn.

"Bei manchen tat ich mich jedoch sehr hart, einerseits, weil sie sich nie etwas hatten zu schulden kommen lassen ... zum Beispiel die ehrenwerte Hinata Hyuuga, eine wahre Ausgeburt an Tugend ... zum anderen, weil ich die bestandene Prüfung ja schließlich auch genießen wollte, ... nicht wahr Gaara- chan?" Er nickte dem Angesprochenen zu, wandte sich dann wieder an seine Gegnerin und Kalashin hatte plötzlich das dumpfe Gefühl, dass ihr das folgende nicht gefallen würde.

"Eine davon war diese nette, absolut saubere Kalashin Kagu, die offensichtlich noch NIE irgendetwas getan hat, das man nicht in die Zeitung setzten könnte. Doch DANN durfte ich ein höchst interessantes Gespräch belauschen! ... Ehrlich gesagt ... ich weiß nicht warum deine Schwester die Anbumaske braucht ... und ich weiß auch nicht warum sie nicht erkannt werden will ... aber Tatsache ist, dass sie Kurenai als Pfand einen, ... diesen ... kleinen unauffälligen Stift gab! Wenn man ihn auslöst wird ein absolut tödliches Gift in die Venen deiner große Schwester gespritzt, dass sie innerhalb von Sekunden umbringen wird. Und eben dieser Auslöser ... befindet sich jetzt in meinem Besitz!"

Nun sprach er sehr schnell. "Wenn jemand in diese Arena eindringt, der hier nicht her gehört UND DAMIT MEINE ICH AUCH IRGENDWELCHE INSEKTEN! Werde ich keine Skrupel haben dieses Ding auszulösen! Dummheit muss bestraft werden und deine Schwester war sehr dumm! Also ... lass die Waffe fallen und gib auf!" Geschockt stand Kalashin da ... ihre Schwester ...

Da hallte ein Schrei durch die ganze Arena, der dazu führte, dass die eine Hälfte der Zuhörer aprupt zu ihren Waffen griff und die andere zusammenzuckte. "WEHE DIR! FRÄULEIN KALASHIN KAGU! GLAUBST DU WIRKLICH ICH BIN SO BLÖD?" Bazooka war aufgestanden und blitzte, trotz Maske, wütend auf diesen Idioten hinunter. Unsicher starrte Kalashin zwischen ihrem Gegner und ihrer Schwester hin und her ... die Anbu zogen langsam einen Kreis um sie ... war es doch wahr?

Auf der einen Seite war ihre Schwester schon immer sehr gewissenhaft gewesen und solch ein Fehler war einfach nicht ihre Art ... auf der anderen Seite war diese Stift- Sache zu typisch und zu abgedreht, als dass sie hätte frei erfunden sein können ... "MACH IHN PLATT MÄDEL, BEVOR ICH KOMM UND DIR DEN HINTERN VERSOHL!" Kalashin fasste einen Entschluss.

Mit einem "RED NICHT SO SCHWACH ÜBER MEINE SCHWESTER DU BAKA!" stürzte sie sich auf ihren Gegenüber und schwang ihre Naginata. Kurz bevor sein Kopf auf dem Boden aufprallte hörten die feinen Ohren der Vampirin, das leise 'Klick' eines gedrückten Knopfes. Über ihr riss Bazooka vor Schmerzen kurz die Augen auf und sackte dann schlagartig in sich zusammen. Ariachne konnte sie gerade noch so auffangen, bevor ihr Körper den Boden erreicht hätte.

"SCHEISSE!" Kalashin flog auf die Tribüne und rannte entsetzt zu ihrer Schwester. Vergessen war das Examen. In ihrem Körper breitete sich langsam ein taubes Gefühl aus ... seltsam ... sie spürte doch schon seit Ewigkeiten nicht`s mehr ... Ariachne hielt sich entsetzt eine Hand auf den Mund. Und die Anbu machten sich gerade daran ihre Maske zu entfernen, als eine fast schon zitternde Stimme ihnen Einhalt gebot.

"Lasst mich das machen!" Kurenai trat zitternd heran und packten den leblosen Körper ihrer ehemaligen Schülerin ... und hätte ihn beinahe fallen gelassen. "Sie ... sie lebt noch!" Hastig wurde die Halsschlagader gedrückt, die der erfahrenen Konichi einen schwachen, aber regelmäßigen Herzschlag verriet. "Oh Gott sei Dank, sie lebt noch!"

Nun war es an Kurenai weggeschubst zu werden und Kalashin packte ihre große Schwester. "Schnell! Wo ist das nächste Krankenhaus? ... und du kommst mit ... Kure ... wasauchimmer!" Ein Anbu mit der Maske des Wiesels zeigte ihnen hastig den Weg und der Hokage wusste, dass ihm wieder einmal ein ernsthaftes Gespräch mit einer seiner Ninjas bevorstand.
 

#Irgendwo in den Bergen vor Suna ...#
 

"AAAAH ICH STEEERBEEEE!" Nun ... es war wirklich nicht der Glückstag des Säbelzahntigers gewesen, aber woher hätte er auch wissen sollen, dass die beiden jungen Krieger vor lauter Schreck tatsächlich ihre Waffen ziehen und sich vor das Gesicht halten würden. Nun lagen die beiden Schatzsucher unter einer großen, Säbelzahntigerleiche und bekamen sie nicht hoch.

"Was muss dieses Vieh auch so schwer sein! Das gibt bestimmt blaue Flecken!" Die Dummheit der Beiden bewahrte sie davon die tatsächliche Gefahr der Situation, in der sie sich gerade noch befunden hatten, richtig zu erfassen und so auch davor einen ordentlichen Schrecken zu bekommen, beneidenswert.

Schließlich kamen alle notwendigen Informationen in den Gehirnen der beiden an und Palle stellte die entscheidende Frage. "Und wie kommen wir unter diesem Ding jetzt wieder raus?"

Er bekam keine Antwort.

Drei Stunden später kamen sie jedoch dann doch endlich unter der Leiche hervor, weil sie, aus purem Zufall, gleichzeitig versucht hatten ihn hochzuheben. Daraufhin stritten sie sich über vier Stunden darüber, wem jetzt diese wahnsinnige Powerleistung zu verdanken war.

Die Ruhe nach dem Sandsturm

"WAS MACHST DU DA!" Empört beobachtete Kalashin, wie Itachi den Gürtel ihrer Schwester untersuchte und riss ihm dann das Ding aus den Händen ... oder zumindest wollte sie es. Geradezu spielerisch wich ihr der Anbu aus und kramte seelenruhig weiter in den Taschen und kommtentierte das ganze gleichgültig mit einem trockenen "Unterschätze nie einen Anbu aus Konoha!"

Kurenai diskutierte derweil mit einem Arzt. "NEIN! Erst wenn der Hokage HÖCHST PERSÖNLICH Anweisung gibt, dass die Maske herab genommen werden darf!" Sie schien langsam am Ende ihrer Nerven. Nun wusste sie wieder, warum sie in der Zeit ihrer ersten Schüler immer so gestresst gewesen war. "Da! Das ist der Grund, warum sie noch lebt!" Der Anbu war anscheinend fündig geworden und drückte der Konohaninja nun einen leeren Wasserschlauch in die Hände.

"Das ist Gegengift ... sie muss es kurz vor dem Kampf getrunken haben." Vorsichtig nahm Kalashin den Wasserschlauch in ihre kalten, toten Finger und beobachtete ihn andächtig. Plötzlich musste sie grinsen. "Ihr seid ziemlich leicht reinzulegen, was Kurenai?" Doch diese schien geistig eine Sekunde lang abwesend zu sein. Dann richtete sie ihren Blick auf den Anbu. "Sag mal ... wer bist du überhaupt?"

Der Anbu legte den Kopf etwas zurück und schüttelte ihn. "Kennst du mich nicht mehr?" Kalashin glaubte kurz etwas rotes hinter der Maske aufblitzen zu sehen, war sich jedoch nicht sicher. Kurenai schlug sich gegen die Stirn. "Freilich! Entschuldigung ... ich bin manchmal etwas schusselig ..."

Ein leises Stöhnen drang durch den Raum und Bazooka begann sich zu bewegen. "Ohh ... hat sich jemand die Nummer dieses Elefanten gemerkt, der über mich hinweggerannt ist?" Doch sofort war Kalashi über ihr, packte sie am Kragen und schüttelte ihre Schwester durch. "Wenn du das nochmal mit mir machst sterb ich endgültig! WARUM HAST du mir verflixt noch mal nicht Bescheid gegen? Ich BRING DICH noch um! Und wenn du ZEHN mal meine große Schwester bist!"

Während der Anbu mit der Wieselmaske Kalashin von ihrer Schwester pflückte und in der Luft hielt, wie ein lästiges Insekt, stürzte Kurenai nach vorne, damit Bazooka nicht auch noch apruptartig wieder ins Bettzurückfallen würde. "Wie geht es dir?" Die älter Kagu hielt sich stöhnend den Kopf. "Wieder wesentlich schlechter wie vor einer Minute!" Doch sie strafte ihre eigenen Worte Lügen, als sie losschrie. "Du dumme Nuss bist ja auch selber schuld! Ich hab dir doch gesagt, dass mir nix passieren wird! Ich mag vielleicht keinen Dämon haben, aber dafür bin ICH mit Hirn gesegnet, im Gegensatz zu anderen Leu ... oh ... äh ... Hallo Hokage- Sarutobi- sama!"

Schlagartig war es still geworden, als der ehrwürdige Feuerschatten das Krankenzimmer betrat und Kalashin machte eine unsanfte Landung auf den Boden. Sofort verneigte sich der Anbu so tief, dass ihm sein langes, schwarzes Haar über die Maske rutschte und auf einen Wink des Hokagen zog er sich, ohne sich aufzurichten, aus dem Zimmer zurück. Bazooka meldete sich sofort. "Kalashin du weißt doch schon alles ... würdest du bitte gehen und aufpassen, dass uns niemand stört?" Die junge Vampirin wollte schon auf`s heftigste protestieren, doch zu ihrer Freude winkte der Feuerschatten ab.

"Du bist die junge Bazooka nicht wahr?" Die ältere Kuga nickte hastig. "Ich denke du solltest dich erst einmal erholen ... Da ich sowieso schon eine Vermutung habe, wieso du diese ... Maskerade ... auf dich genommen hast, besteht keine Notwendigkeit für ein längeres Gespräch. Kurenai wird mit mir gehen und alles berichten was sie weiß. Sollte ich dann noch Fragen haben werde ich dich besuchen ... übrigens solltest du deine Tiere ... es sind doch deine? ... aus dem Hof befehlen, der leitende Arzt wäre beinahe in Ohnmacht gefallen."
 

Äußerst gut gelaunt schlenderte Temari durch Konoha und überlegte, ob sie sich zur Feier des Tages selbst zu Ramen einladen sollte, als ein großer Schatten über ihre Schulter fiel. "Und? Haben Sie die Prüfung bestanden?" Erfreut drehte sich die Kazekagentochter um. Vor ihr stand ein großer Ninja, einen überdimensionalen Strohhut auf dem Kopf und in einem Umhang mit roten Wolken. Die vielen Fransen verhinderten einen genaueren Blick auf das Gesicht.

"Hallo! ... äh ja ... natürlich!" Langsam fand Temari von ihrer Überraschung wieder zum üblichen Selbstbewusstsein zurück. Sie konnte das Lächeln nur erahnen, als der große Mann sich vor ihr verbeugte. "Darf ich euch dann zur Feier des Tages zum Essen einladen? ... wenn ihr nichts anderes vorhabt?" Unsichtbar wurden unter dem großen Umhang zwei blaue Hände verlegen ineinander verknotet.

Temari überschlug kurz, wie viel Zeit ihr noch blieb, bis die Gruppe sich zur Abreise traf ... Bazooka war soweit wieder gesund und seltsamerweise nicht dafür belangt worden, dass sie sich die Anbumaske ... ausgeliehen hatte. Bei Sonnenuntergang würde sie wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden und dann ging es ab nach Hause. Suna wartet auf sie, aber sie hatte noch genügend Zeit. "Gern!"
 

Fünf Minuten standen sie vor einem Restaurant, das vor allem bei Spionen und Pärchen aller Art sehr beliebt war. Die Tische standen in mit einem Vorhang abgetrennten Nischen, so dass man den Eindruck hatte bis auf den gelegentlich erscheinenden Kellner fast alleine zu sein. Temari meinte einen entschuldigenden Blick zugeworfen zu bekommen, als sich der Strohhut neben ihr deutlich zur Seite neigte.

"Es tut mir leid, sie an solch eine verrufene Lokalität einladen zu müssen, aber ich bevorzuge es in der Gegenwart von Damen meinen Hut abzunehmen ... und das geht nicht überall ... sie werden bald verstehen." Die jüngste Tochter des Kazekagen nickte zustimmend. Sie fühlte sich nicht bedroht, warum auch. Sie befand sich hier mitten in einem Ninja- Dorf und war nicht gerade wehrlos.

Neugierig beobachtete sie, wie ihr Gegenüber Platz nahm und die Bestellung aufgab. Dann griff er nach seinem Hut, hielt aber noch einmal kurz inne. "Wenn sie ... meine Gegenwart ... ich kann verstehen, wenn sie nichts mit mir zu Tun haben wollen und werde sie sicher nicht aufhalten ... selbst, wenn sie mich angreifen würden ... auch wenn ich dann natürlich fliehen müsste ..."

Er nahm seinen Strohhut endgültig ab und verbeugte sich leicht. Das durchgestrichene Kiri- Stirnband glitzerte leicht im Halbschatten. "Gestatten, Kisame Hoshigaki. Ich fürchte ihr kennt mich bereits zumindest vom Namen her, Lady Sabuku no Temari. Damit seid ihr mir gegenüber im Vorteil, denn ich habe nicht viel über die einzige Blüte im Hause des Kazekagen in Erfahrung bringen können."

Die junge Sunanin blickte in zwei freundliche, gelbe Augen. Sie hatte den Eindruck etwas ... Angst darin zu erkennen und plötzlich traf sie die Erkenntnis, dass dieser starke, mächtige Ninja tatsächlich fürchtete, sie würde aufstehen und gehen. Nun ... bis jetzt hatte sie das nicht vorgehabt. Kisame machte entgegen aller Gerüchte, er wäre seinem blutrünstigen Bluterbe auch geistig sehr nahe verwandt, weder einen kaltblütigen, noch einen dummen Eindruck auf sie und so legte sie ihren Fächer neben sich, deutlich anzeigen, dass sie zu bleiben gedachte.

Ein erfreutes Lächeln huschte über das blaue Gesicht und Temari nahm es neugierig in Augenschein. Die Hautfarbe war blau und je zwei Kiemen zeichneten sich deutlich hinter den hochgezogenen Mundwinkeln ab. Das kantige Gesicht wurde von hellblauen Haaren umrahmt die senkrecht in die Höhe standen und auf Grund seiner Größe machte der Kirinuke einen etwas eingequetschten Eindruck.

Die Kazekagentochter lächelte und zog den Tisch etwas näher zu sich, was Kisame dazu brachte verlegen zu erröten. Er versuchte es mit einem Grinsen zu überspielen. "Danke ... es hat nicht nur Vorteile so groß zu sein ... Itachi hat schon öfter gemeint ich wäre ein unhandlicher Kleiderschrank und ich gebe zu, dass das Verstecken nicht gerade zu meinen Stärken gehört."

Verlegen faltete er seine Hände auf dem Tisch. Erstaunt bemerkte Temari zum ersten Mal bewusst, dass seine Haut weder von Fischschuppen überzogen war, noch der rauhen Haut der Haifische glich, sondern ... ganz normal war ... wenn man von der Farbe absah. Eine ruhige, ausgeglichene Stille breitete sich zwischen den beiden Ninjas aus und erfüllte die Nische.

So plötzlich, dass Temari erschrocken zusammenzuckte griff Kisame nach seinem Strohhut und keine Sekunde später brachte der Kellner ihnen ihre Getränke. Dankbar nickten ihm die beiden zu und als er verschwunden war, legte Kisame seine Kopfbedeckung zurück. "Es tut mir leid ... ich hoffe das stört sie nicht, aber ich möchte kein Risiko eingehen. Ich bin zwar hier wahrscheinlich nicht einmal gesucht, aber Itachi darf nicht`s geschehen."

"Bitte sag doch Temari, sonst komme ich mir so alt vor ..." die Tochter des Kazekagen runzelte kurz die Stirn und zögerte "... darf ich dich etwas fragen?" Wieder erschien dieses milde, wissende Lächeln in den Gesichtszügen des Haininjas und er nickte stumm. Temari starrte auf ihre Finger. "Ich meine ... in unseren Geheimakten steht nicht sonderlich viel über dich ..." hastig sah sie auf "Keine Angst! Nichts was hier gesagt wird werde ich weitersagen!"

Nun grinste Kisame und seine scharfen Reißzähne erschienen hinter den Lippen. "Daran habe ich nie gezweifelt, schließlich sind sie als Lady bekannt Miss Temari!" Vergnügt wurden zwei gelbe Augen kurz geschlossen als der Haininja zwinkerte und seine Gegenüber fuhr fort. " ... alles was ich weiß ist, dass du aus Kirigakure verbannt wurdest und seitdem mit Itachi durch die Lande ziehst ... aber warum? ... ich meine ... du machst auf mich nicht gerade den Eindruck eines blutrünstigen, kaltherzigen Killers ... was hält dich also bei diesem gewissenlosen Mörder?"

Sie sah wieder auf und bemerkte dass Kisame nun sehr ernst aussah ... hatte sie ihn verärgert? "Äh ... Entschuldigung ... ich wollte dich nicht beleidigen oder so ... ich ..." doch ihr Gegenüber winkte ab. "Nein, nein ... wahrscheinlich ... am Besten fange ich ganz von vorne an ..."
 

"Kisame! Schau! DA wohnt das Oberhaupt unseres Clans!" Der kleine Kisame riss die Augen weit auf und kam vom staunen nicht mehr heraus. Wer in so einem großen Haus wohnte musste sehr mächtig und beliebt sein! "Kisame!" Seine Mutter setzte sich vor ihm auf ihre Fersen und sah ihn ernst an. "Ich möchte dass du jetzt absolut brav und artig bist, damit sich deine Mama vor dem Oberhaupt unseres Clanes nicht schämen muss ... verstanden?"

Eifrig nickte der sechsjährige, konnte jedoch seine Augen nicht von dem Anwesen abwenden. Überall liefen Leute mit roten Augen herum, aber auch viele andere. Jeder von ihnen hatte einen stolzen, ungebrochenen Gang und auf ihren Rücken prangte groß und rot- weiß das Zeichen ihres Clans, der stilisierte Feuerball. Sogar einen riesigen Teich gab es hier, der extra künstlich angelegt worden war. Dieses Anwesen war ein eigenes Dorf innerhalb von Konoha.

"Kisame! Mach bitte den Mund zu! Auch du bist ein stolzer Erbe dieses Clans und musst dich dementsprechend benehmen!" Sofort befolgte der blauhäutige Junge die Anweisung und versuchte außerdem diesen stolzen Gang nachzuahmen, der allen hier anscheinend in die Wiege gelegt worden war zusammen mit dem sicheren Wissen dem Rest der Welt überlegen zu sein.

Sie kamen an ein Haus, das so groß war wie der Palast des Mizukagen und traten durch eine streng bewachte Türe. Schließlich bog seine Mutter mit ihm in ein Zimmer ein, das so viel Raum einnahm, wie daheim ihre ganze kleine Hütte. An der Wand hingen zwei Uchiha- Fahnen mit dem Zeichen des Clans und einige Gegenstände, mit denen diese ehrenwerte Familie für ihren tapferen Taten ausgezeichnet worden war.

Erschrocken bemerkte der kleine Kisame, dass sein Mund schon wieder offenstand und klappte ihn hastig zu. Zusammen mit seiner Mutter kniete er sich auf den Boden und wartete. Auf einmal trat ein großer, stattlicher, stolzer Mann durch eine der seitlichen Türen und dem jungen Haifischninja war sofort klar, dass dies das ehrenwerte Oberhaupt sein musste.

Sein langes glattes schwarzes Haar fiel locker über die Schultern und sein strenger Gesichtsausdruck hatte trotz allem etwas freundliches, fast väterliches. Die Augen waren glühend rot und schienen ihm direkt bis ihn die Seele und weiter sehen zu können. Hastig warfen er und seine Mutter sich vor ihm auf dem Boden, bis Kisame zum ersten Mal seine Stimme hörte ... es war die energische und unnachgiebige Stimme eines Anführers.

"Deinen Berichten nach ist die Hochzeit mit dem Kirininja für uns sehr nützlich. Die Informationen, die du uns zubringen kannst verraten viel über die Pläne des Mizukagen. Wir sind sehr stolz auf dich und deine Arbeit für unsere Familie und für Konoha." Seine Mutter bewegte sich nicht und antwortete wie es sich geziemte. "Vielen Dank Uchiha- dono!" Kisame spürte, wie das ehrwürdige Oberhaupt auf ihn zutrat und ihn beobachtete.

"Und das ist also dein Sohn Kisame ... offensichtlich hat er das Bluterbe seines Vaters bekommen ... sehr bedauerlich, wir hätten ihn gerne in Konoha behalten, aber so soll er ruhig bei dir in Kirigakure bleiben." Nervös bemerkte der kleine Junge, wie das Oberhaupt vor ihm in die Knie ging. "Und junger Kisame? Möchtest du auch einmal Ninja werden?" Eifrig, aber mit gesenktem Haupt, nickte der Haininja voller Begeisterung.

"Ich möchte mal so stark werden wie ihr und dann werde ich dem Uchihaclan alle Ehre machen, obwohl ich keine Sharingan habe! Ich trainiere auch jeden Tag fleißig mit meiner Mutter!" Ein gezischtes "Kisame!!" seiner Mutter machte ihn darauf aufmerksam, dass er ohne Aufforderung gesprochen hatte und am liebsten im Boden versunken, was möchte dieser mächtige Mann nun von ihm denken?

Doch zu seiner großen Erleichterung hörte er nur ein leises Lachen. "Lass ihn, das ist der Ungestüm der Jugend. ... Na gut Kisame! Ich nehme dich beim Wort! Wenn du ein so mächtiger Ninja wirst, dass dein Ruf bis nach Konoha eilt, darfst du zu uns zurück kommen und in das Anwesen der Uchiha ziehen."
 

Kisame sah auf und blickte Temari mit in der Vergangenheit gefangenen Augen an. "... ich habe trainiert wie ein Besessener und irgendwann war ich dann so stark, dass ich sogar einer der sieben Zanbato- träger wurde. Um jeden Preis wollte ich Teil dieses großarteigen und ehrenvollen Clans werden. Doch gerade als ich zwei Jahre lang Chu- nin war geschah das unfassbare.

Meine Mutter und ich bekamen die Nachricht dass der gesamte Uchiha- clan, bis auf Sasuke und ein paar entfernt verwandte Nebenhäusler, komplett von Itachi, dem ältesten Sohn des ehrenwerten Oberhauptes, ausgerottet worden war. Mein Traum war zerstört und keine zwei Tage später nahm sich meine Mutter ob dieser Schande das Leben. ..." Kisame machte eine ausschweifende, ungenaue Handbewegung.

"... wie man es in diesem Alter halt so macht, habe ich natürlich sofort Rache geschworen, habe mein Zanbato genommen und bin losgezogen. Dass ich dabei natürlich gegen den ausdrücklichen Befehl des Mizukagen gehandelt habe hat mir dann diesen Strich im Stirnband eingebracht." Wehmütig lächelnd deutete Kisame auf die durchgestrichene Kiri- plakette.

"Es war wirklich schwer Itachi zu finden ... und auch wieder nicht ... wenn er gewollt hätte, wäre ich ihm wohl ewig nachgelaufen und hätte ihn nie erreicht, aber irgendwann, ich hatte mich gerade gegen eine Gruppe Ninjas verteidigt, die mich für leicht verdientes Kopfgeld gehalten hatten, stand er plötzlich auf der Lichtung, ... als wäre er aus dem Boden gewachsen. Seine roten Augen glühten in den Schatten des Waldes und er meinte mit seinem typischen, kalten und überheblichen Ton, der zu ihm genauso gehört wie seine Narben, was ich von ihm denn so dringend wolle."

Nun grinste Kisame und legte den Kopf schief. Noch immer waren die gelben Augen in der Vergangenheit gefangen. "Natürlich gab ich nur einen coolen Spruch von mir, ... irgendwas wie 'deinen Kopf du Mörder' oder so und griff ihn an." Verlegen kratzte der Haininja sich am Kopf. "Nachdem ich etwa zehn Stunden vergeblich versucht hatte ihn zu treffen, er hat es nicht einmal für nötig befunden seine Sharingan einzusetzen, er ist immer nur ausgewichen und hat mich dadurch erst recht zur Weißglut getrieben und ehrlich gesagt völlig fertig war, seufzte er, drehte sich um und ging weiter.
 

Natürlich rannte Kisame ihm hinterher und beschimpfte ihn mit allen Begriffen die er kannte. Zu seinem großen Bedauern waren das nicht allzu viele, seine Phantasie war noch nie die größte gewesen und er war ordentlich erzogen worden. Schließlich drehte sich Itachi leicht genervt um.

"Ich bin also ein Idiot? ... was bist dann du, wenn ich fragen darf? Du rennst mir jetzt schon Stunden hinterher, beschimpfst mich und forderst mich heraus, obwohl du offensichtlich hoffnungslos unterlegen bist und willst mir nicht einmal sagen warum? Du bist nicht nur NOCH dümmer wie ich, sondern auch noch hochgradig unhöflich! Wenn man jemanden droht ihn umzubringen, dann sagt man ihm auch den Grund dafür! Außerdem wird es jetzt bald Nacht und du vertreibst mir mit deinem Geschrei jedes Abendessen im Umkeis von fünf Meilen."

Kisame fragte sich erst ob er mich vielleicht veräppelte, aber anscheinend war er sich tatsächlich keiner Schuld bewusst, so ruhig und gelassen wie er durch den Wald stiefelte. Also beschloss er höflich zu sein und den Mörder seiner Familie über seine Untat aufzuklären. "Du hast meinen ganzen Clan samt deinen Eltern grausam und kalt dahin gemetzelt und nun bin ich gekommen um meine Familie zu rächen!"

Doch wieder reagierte das Wiesel völlig anders, als er es erwartet hatte. Mit einem etwas wehmütigen Lächeln auf den Lippen wandte er sich wieder um und ging weiter. "Dann ist ja gut ..." doch plötzlich blieb er stehen und drehte sich nach dem junge Haininja um. Er sah zu ihm auf, denn bereits jetzt war der Kirinuke größer als er und nickte dann langsam. "Es tut mir sehr leid, was passiert ist!" Dann ging er weiter.
 

Kisame runzelte die Nase. "Ich hab ihm dann das Leben so gut zur Hölle gemacht, wie es einem 18- jährigen halt möglich ist und ich weiß bis heute noch nicht mit Gewissheit, warum er mich am Leben gelassen hat. Leider ... oder glücklicherweise lernte ich ihn dadurch mit der Zeit immer besser kennen und jetzt sind wir wohl sowas wie ... " Kisame zögerte etwas "... Freunde?"

Verlegen, als befürchtete er, Temari würde ihm nicht glauben starrte er auf seine ineinander verknoteten Hände. "Ich meine ... ich habe ihn nun wirklich gut kennen gelernt in den letzten Jahren und ... er hat viel schreckliches getan wofür ich ihn wirklich nicht rechtfertigen will, aber auch ich habe das und ... manchmal drängt sich mir der Eindruck auf, er wolle um jeden Preis den Bösen und Kaltherzigen ... spielen.

Ich bin ziemlich sicher, dass er mich am Leben gelassen hat, weil er sich für den Mord an den Uchiha schuldig fühlt, aber wenn ich ihn versuche darauf anzusprechen geht er auf wie ein Hefekuchen. Als hätte er panische Angst davor NICHT für einen kaltblütigen Mörder gehalten zu werden." Schief grinsend richtete Kisame nun seine Blick wieder auf die Gegenüber.

"Aber verzeih mir, ich bin unhöflich, dass ich dich mit meinen Gedanken so volltexte, obwohl dir das so egal sein kann. Durch Itachi habe ich es mir einfach angewöhnt stundenlang Monologe zu halten, damit wir nicht gar so schweigsam durch die Pampas traben." Nun war es auch an Temari zu grinsen. "Kein Problem."

Ihr Lächeln wich einem verständnisvollen Grinsen. "Ich weiß selbst schon lange, dass diese Sache mit dem gut und böse sehr kompliziert ist. Schließlich ist Gaara mein Bruder und der Kazekage, der dieses Monster erschaffen hat, mein Vater. Ich mag sie beide, aber gerade bei meinem kleinen Brüderchen muss man ständig aufpassen, dass er einen nicht umbringt.

Du siehst also ..." Die junge Sunanin zuckte mit den Schultern. "Wir stehen beide im Schatten eines sehr mächtigen Ninjas und versuchen zu überleben ohne dass unsere Seele zu viel Schaden nimmt." Kisame nickte zustimmend, doch nun lachte Temari bitter auf. "Allerdings ist es bei mir jetzt plötzlich komplizierter geworden ... oder einfacher ..." Sie schüttelte den Kopf.

"Hätte mir noch vor zwei Wochen jemand erzählt, dass Gaara sich verliebt ... ich hätte ihn für verrückt erklärt!" Der Haininja aus Kirigakure hob zweifelnd eine Augenbraue. "Er hat sich verliebt? ... und sie liebt ihn auch?" Nun wurde das Grinsen der Sunanin noch breiter. "Das ist ja der Gag dran! Kal hat ebenfalls einen Dämon und schert sich einen Dreck drum, was Gaara denkt oder tut. Sie kann ihn nicht ausstehen. Sie sagt er ist ein blöder, engstirniger, arroganter, aufgeblasener und kaltherziger Idiot."

Temari kicherte leise. "Oh beim großen Sandsturm, ich kann mir richtig bildlich vorstellen, wie Gaara später einmal unter ihrem Pantoffel steht." Sie sah die etwas entgleisten Gesichtszüge Kisames und lachte nun laut heraus.
 

Zwei Stunden später beobachtete der Akatsuki sie heimlich, wie sie sich mit ihren Brüdern und der anderen Gruppe aus Suna auf dem Dorfplatz traf. "Temari?" Itachi stellte sich hinter seinen Begleiter und folgte seinem Blick. Kisame nickte. "Wir haben viel gemeinsam!" Er konnte las leichte Lächeln, dass sich auf die Lippen des Uchiha legte geradezu fühlen. "Weil ihr beide in der Nähe eines Dämons lebt?"

Kisame fand es manchmal erschreckend wie leicht Itachi seine Gedankengänge nachvollziehen konnte. "Nicht nur ..." Der Uchiha neben ihm verfolgte das Geschehen auf dem Dorfplatz. "Sie ist erst 14 und mehr als sechs Jahre jünger als du ..." Kisame zuckte mit den Schultern. "Ich habe Zeit." Schließlich verschwanden die sieben durch das Tor, zurück auf den Weg nach Konoha.

Auch Itachi drehte sich nun um und schlenderte auf die Mauer zu. "Meinen Segen hast du, mögest du die Last tragen können, die dir deine Liebe auferlegt ... viel Glück!" Hastig schnallte Kisame sein Zanbato noch einmal fest und folgte dann dem Uchiha. "So leicht wirst du mich nicht los Mörder, da musst du dir schon was besseres einfallen lassen." Wie immer war beiden klar, wie leer diese Drohung des Haininjas war, die sich nun schon fast zu einem Ritual verselbstständigt hatte.
 

#Vor drei Wochen (drei Jahre später): Suna, ein kleiner Hof am Rande#
 

"Was ..." Ein Kunai flog glitzernd und unaufhaltsam durch die Nachtluft um schließlich zitternd in schwebendem Sand stecken zu bleiben. "DU!" Abwehrend hob Gaara die Hände und sah ihr in die zornig zusammengezogenen Augen. "Darf ich jetzt endlich einmal in aller Ruhe mit dir reden?" Missmutig deutete Kalashin auf den Platz neben sich. "Da ... tu was du nicht lassen kannst, werd schon keinen Ausschlag von dir kriegen."

Gaara nahm Platz und starrte mit ihr zusammen eine Weile lang schweigsam den Mond an. Er genoss es zwar, es war ein gutes Gefühl, mal ohne Streit neben ihr zu sitzen, aber der Sanddämon hatte sich etwas vorgenommen und das würde er jetzt auch durchziehen, lange genug hatte er es vor sich hergeschoben. "Warum hältst du mich für einen ..." Gaara zögerte und versuchte sich an den genauen Wortlaut Temari`s zu erinnern, schließlich war das jetzt schon fast drei Jahre her.

"Blöden, engstirnigen, aufgeblasenen, brutalen, kaltherzigen und arroganten Idioten?" Zwei dunkelblonde Augenbrauen schnellten schlagartig nach oben. "Äh ... wo hast du denn den Schmarrn her?" Gaara blieb vollkommen ruhig und sachlich ... noch. Er hatte auch Tagelang vor dem Spiegel für diese Nacht trainiert. "Temari hat es mir erzählt und sie würde es niemals wagen mich anzulügen."

Kalashin rollte innerlich genervt mit den Augen. "Na dreimal darfst du raten warum ... weil es STIMMT!" Gaara legte den Kopf schief. "Kannst du mir das genauer erläutern, ... bitte?" Die junge Vampirin nickte etwas überrascht, sah ihn jedoch nicht an. Und wieder einmal fiel dem Sanddämon auf wie schön sie doch war. Es gab nichts glattes, geordnetes an ihr, aber sie hatte genau das passende Aussehen zu ihrem Temperament, selbst die Haare weigerten sich gegen jeden Versuch der Bändigung.

"Ok, ... fangen wir ganz von vorne an. Weißt du noch, wie du damals ganz frisch in die Klasse gekommen bist? Das erste was du zu mir gesagt hast war 'Du wirst gegen mich kämpfen.'" Kalashin äffte den Ton des Sohn des Kazekagen nach, langsam kam sie in Fahrt. "Oh MANN! Hattest du nix anderes im Kopf? So hohl kann doch bloß ein Mann sein! Mein Gott! Meine Schwester und ich hatten damals WIRKLICH andere Probleme als das Ego und die Revierstreitigkeiten eines Sanddämons!

Und wie du immer rumstolziert bist! Wo du auch warst Temari und Kankuro in Begleitung, als bräuchtest du unbedingt ständig zwei zitternde Wesen in deiner Nähe die dir beweisen, dass du immer noch der Stärkste und Mächtigste bist! Und wie du die Leute um dich rum immer angesehen hast! 'Kriech vor mich, ich bin der Sohn des Kazekagen und sooo mächtig!' Ich hätte dir am liebsten jedesmal eine auf den Deckel gegeben, aber man hat ja im Gegensatz zu anderen eine gute Erziehung genossen!

Und dann deine Morde! Also sei mir nicht böse ... oder doch, denn eigentlich ist es mir schnurzpiepegal, was du von mir denkst, du bringst Leute völlig grundlos um. 'Ich muss meine Existenz rechtfertigen ..' ... HALLO? Jemand zu Hause? Du bist doch total krank! NIEMAND bringt einfach so Leute um, wenn man es vermeiden kann! Was würdest denn du sagen, wenn plötzlich einer kommen tät und dich einfach so töten würde ... nun wahrscheinlich nicht mehr viel, aber darum geht es jetzt nicht.

Ich meine ... ok, ich töte auch, aber nur ab und zu, wenn ich nix anderes zum Essen habe. Bei mir ist das eine NOTWENDIGKEIT! Keine Willkür! Und Bazooka ... nun gut ... sie hat nun mal ein echt übles Temperament und wenn diese Idioten sie oder sogar mich beleidigen ist ihnen nicht zu helfen ... aber selbst DAS ist ein besserer Grund, als Leute umzubringen, die dich a) noch nie vorher gesehen haben und denen du b) völlig egal bist!

ACH JA! Und der absolute GIPFEL war ja wohl das Chuninexamen vor eineinhalb Jahren! 'Hat man dir keine Manieren beigebracht Ame, dass du dich am Besitz anderer Leute vergreifst? Diese Ninja gehört mir' Also NUR dass das ein für alle Mal klar ist!" Kalashin drehte sich um, sah Gaara zornig in die Augen und piekste ihn mit ihrem Zeigefinger in die Seite. "ICH gehöre NIEMANDEM, nicht einmal Bazooka und schon gleich dreimal nicht DIR!

Es mag sein, dass ganz Suna dein Besitz ist, aber DIESER Hof ist eine Ausnahme! Wenn du mich unbedingt zu deinem Besitz machen willst, dann kannst du ja mit meiner toten, kalten LEICHE vorlieb nehmen! ... Äh ... mit meiner Asche! ... und dann hast du immer noch das Problem, dass dir Bazooka im Nacken sitzt.

Fazit: für alle die langsam sind im Mitdenken: Du bist blöd, weil du an nix anderes denkst, als Kämpfen. Du bist engstirnig, weil wer nicht spurt einfach getötet wird. Du bist aufgeblasen, weil du herumstolzierst wie ein Gockel. Du bist brutal, siehe engstirnig. Du bist kaltherzig, siehe engstirnig und du bist arrogant siehe aufgeblasen." Zufrieden mit sich verschränkte Kalashin die Arme vor der Brust.

"So! Das musste mal gesagt werden! ... Jetzt fühl ich mich gleich viel besser." Etwas traurig sah der Sanddämon die junge Kagu von der Seite an. "Du hältst mich also auch für einen Dämon ..." Nun hob Kalashin fragend eine Augenbraue. "Das hab ich nicht gesagt! Ich bin auch ein Monster, aber menschlich, bist du echt der absolute Tiefpunkt!" Einen Augenblick noch sinnierte Gaara über diese Strafpredigt nach, doch dann widersprach er.

"Trotzdem stimme ich dir nicht zu. Du bist im Unrecht!" Die junge Vampirin warf einen fast flehentlichen Blick in Richtung Himmel und meinte dann "Ja, ja, weil du bist der Kazekagensohn und ich habe zu tun, was du sagst, ect. ct. ... bla, bla, können wir uns das bitte sparen?" Doch Gaara schüttelte energisch den Kopf. "NEIN! Du hast zwar recht, aber das ist jetzt schon zwei Jahre her! Ich habe deine Kritik zur Kenntnis genommen und mich geändert!"

Kalashin warf ihm nur einen mehr als zweifelnden Blick zu und Gaara sah trotzig zurück. "Ich sitze, nach meiner einjährigen Einführung in die Belange unseres Landes, Protokolle und Vorgehnsweisen durch einen Adjudanten meines Vaters, im Rat von Suna und leite sogar schon diplomatische Verhandlungen! Erst letzte Woche ist es mir gelungen einen Handelsvertrag zwischen Iwa und Suna zu schließen!

Außerdem töte ich nur noch wenn es sein muss. Mir ist in den letzten zwei Jahren klar geworden, dass es nicht der Sinn meines Lebens sein kann andere Menschen zu töten oder zumindest, dass mich diese Tätigkeit nicht wirklich ausfüllt, und so habe ich mir einen anderen, ... erfüllenderen Sinn gesucht und gefunden. Es ist eine sehr ... anstrengende, aber zufrieden stellendere Aufgabe.

Wie du siehst bin ich außerdem in letzter Zeit auch ohne Temari und Kankuro unterwegs. Ich sage brav 'Bitte' und 'Danke' und für den Satz mit dem Besitz während der Chuninprüfung möchte ich mich hiermit ganz offiziell entschuldigen, ich habe nicht nachgedacht, bevor ich geredet habe, ich hoffe du kannst mir verzeihen, ich verspreche, dass es auch nie wieder vorkommt."

Kalashin, die ihn mit offenem Mund anstarrte nickte hastig, noch bevor sie es verhindern konnte. "Vielen herzlichen Dank, du weißt gar nicht, wie mich das erleichtert." Die junge Vampirin spürte mit einem plötzlichen Anfall von Panik, dass ihr das Gespräch ganz gründlich aus den Händen geglitten war und außerdem fühlte sie sich wie im falschen Film. "Wer bist du und was hast du mit Gaara gemacht?"

Plötzlich geschah etwas äußerst seltsames. Die Mundwinkel des Dämons verzogen sich seltsam nach oben, kleine Furchen gruben sich in sein Gesicht und die Augen zogen sich zusammen. Und auf einen Schlag zerriss ein äußerst seltsames Geräusch die einsame Stille der Nacht. Der Sanddämon lachte und er konnte sich fast nicht mehr einkriegen. "Du bist genial Kalashin weißt du das?" Tränen liefen seine Wangen hinunter, während Kalashin ihn mit komischer Verzweiflung von der Seite beobachtete.

Etwas indigniert zog sie eine Schnute und starrte wieder auf den Mond. "HAHA ... sehr witzig! Ich hoffe der Herr Kazekagensohn amüsiert sich gut!" Gaara wischte sich mit den Ärmeln über das Gesicht, konnte das Grinsen aber nicht abstellen. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht beleidigen, ich habe mich einfach nur gefragt ... Was hast DU in den letzten zwei Jahren eigentlich gegen deinen Dickschädel und dein schreckliches Temperament unternommen?"

Kalashin kam sich langsam in die Ecke gedrängt vor und das war ihr bei dem Rotschopf noch nie passiert. "Das ... das ist Charakter! Das braucht man nicht zu ändern!" Gaara grinste nur wissend weiter und starrte nun auch wieder auf den Mond. Irgendwann hielt es die Vampirin nicht mehr aus. "Warum hast du dich plötzlich so verändert? ... Was ist dein neuer Sinn?" platzte sie heraus und drehte den Kopf zum Sanddämon.

Doch der Lächelte nur und sah weiter auf den Mond. Und zum ersten Mal fiel Kalashin auf um wie viel Erwachsener er nun aussah. Immer noch waren da die schwarzen, allgegenwärtigen Augenringe, die deutlich auf das Opfer hinwies, die er jede Nacht an das Volk von Suna brachte. Und zum ersten Mal wurde der jungen Vampirin bewusst, dass man nie gehört hatte, dass er sich darüber beschwerte.

Die langen Arme mit der blassen Haut hatte er locker um seine Knie geschlungen und dadurch, dass er gewachsen war, wirkte nun auch die Kürbisflasche nicht mehr so überdimensioniert. Immer noch prangte das Ai, die einzige Unterbrechung in seinem glatten Gesicht auf der Stirn knapp unter den kurzen, roten Haaren. Insgesamt hatte er sich ziemlich gestreckt und war fast ... hübsch?

Gaaras Stimme riss Kalashin aprupt aus ihren seltsamen Gedanken. "Weißt du ... du bist manchmal echt ziemlich begriffsstutzig. ... Am Anfang dachte ich ... wenn ich mein Verhalten ändere, wirst du es sehen und ... dich ... vielleicht ... mit mir anfreunden. ... aber nun lebe ich bereits seit zwei Jahren ... anders und du hältst noch immer an deinen Vorurteilen fest."

Ein schiefes Grinsen trat auf Gaaras Gesicht und er blickte mit seinen türkisen Augen fest in die grünen der jungen Vampirin, welche auf einmal rot anlief. "Da habe ich dann gemerkt, dass ich dich mit der Nase voll drauf stoßen muss, sonst tscheckst du`s nie." Doch Kalashin schüttelte nur den Kopf und suchte krampfhaft nach einer Erklärung für diese, für eine Vampirin, ungesunde Gesichtsfarbe.

"Was juckt mich das, was du treibst? ... Ich mein ... schön für dich, wenn du endlich klar im Kopf bist, aber was geht das mich an?" Gaara legte den Kopf schief, "Nun ... eigentlich nichts, ..." runzelte die Stirn und legte seinen Kopf auf die Knie. "Aber ich MÖCHTE dass es dich interessiert. Ich habe begriffen, und glaub mir, dass war sehr mühsam, dass ich dich nicht dazu zwingen kann mich als das Zentrum deines Lebens zu betrachten.

Temari sagt, ... wenn du dich nicht mit mir anfreunden kannst, dann muss ich das akzeptieren, ... aber ich bezweifle, dass ich das könnte ... aber ich werde es versuchen. ..." unentwegt starrte der Sanddämon auf das Mädchen neben ihm. "Kalashin ich liebe dich, ... schon lange. Deine Wildheit und dein Temperament ... ja auch dein Trotzkopf haben sich in mein Herz gefressen und nun gehört es dir ... mach damit was dir beliebt!" Immer noch völlig perplex starrte Kalashin Gaara hinterher, als er wie von Furien gehetzt in der Dunkelheit verschwand.
 

"Du hast ... WAS?" Temari hielt in ihrer Wanderung durch ihr Zimmer inne und starrte perplex auf ihren Bruder, welcher sie mitten in der Nacht aus ihrem wohlverdienten Schlaf gerissen hatte und nun auf ihrem Schriebtisch, auf den Unterlagen für den Schichtplan im Palast des Kazekagen, thronte und die Beine baumeln ließ. "Ich habe ihr gesagt, dass ich sie liebe! Was ist daran so schlimm! Sie hat mich jetzt zwei Jahre lang ignoriert ... irgendwann musste ich es ihr doch sagen oder?"

"Weristot?" Mit einem lauten Gähnen öffnete nun auch Kankuro, angelockt durch den Lärm, die Türe und blinzelte müde in das Licht. Doch Temari war um diese Uhrzeit nicht sonderlich milde aufgelegt. "RAUS! ZWEI VON EUCH IRREN MANNSBILDERN KANN ICH UM DIESE UHRZEIT NICHT VERTRAGEN!" Ein zuschlagen der Türe machte klar, dass Kankuro diese Fluchtchance sofort genutzt hatte.

"So und nun zu dir ..." Die älteste Tochter des Kazekagen wandte sich an ihren jüngeren Bruder. "Du kannst doch das arme Mädchen nicht einfach so mit deinen Gefühlen überfahren! Oh du großer Sandsturm! Da macht man erstmal mit ihr ein romantisches Date, bemüht sich um sie, schenkt ihr Blumen und LÄSST IHR ZEIT! Mensch Gaara! Sogar Kisame war da verständnisvoller als du!"

Der Kopf des Sanddämons ruckte nach oben. "Kisame WAR???" Nun war es an der Zeit für Gaara fragend dreinzuschauen, während Temari plötzlich rot anlief. "Äh ... sagte ich war? ... ich meinte natürlich wäre ...!" Nun, da er plötzlich von Vermutungen durchströmt wurde, fielen Gaara auch die roten Rosen auf, die seine Schwester rechts neben ihm auf dem Schreibtisch in einer Vase platziert hatte.

Hektisch wedelte die Kazekagentochter in der Gegend herum. "Aber darum geht es jetzt doch gar nicht! ... Was hat Kalashin denn auf dein Geständnis geantwortet?" Gaara zuckte nur mit den Schultern. "Nix, ... konnte sie ja auch gar nicht, denn ich bin dann einfach gegangen ... nicht dass sie sich bedrängt fühlt oder so ... du hast doch gesagt, das wäre wichtig!"

Dass er eigentlich eher die Flucht ergriffen hatte, verschwieg er seiner Schwester lieber. Temari hatte plötzlich das dringende Bedürfnis ihren Kopf gegen die Wand zu schlagen. "Und du willst jetzt, dass ich sie frage, ob sie mit dir ausgehen würde ... wenn sie mir vorher nicht den Kopf runter reißt." Gaara nickte. "So hatte ich mir das vorgestellt. Ja!" Wie der Racheengel persönlich, eine Erscheinung, die nicht zu letzt durch ihr Nachthemd unterstrichen wurde baute sich nun die blonde Sunanin vor dem Sanddämon auf.

"VERGISS ES! MACH DOCH DEINEN KÄSE SELBER! ICH BIN DOCH NICHT DEIN DIENSTMÄDCHEN! UND JETZT RAUS HIER, ODER ICH MACH DIR BEINE!" Es war wohl eher eine automatische Reaktion des Unterbewusstseins auf auftretende Urgewalten, als die Vernunft, aber zehn Sekunden später fand sich Gaara verblüfft und alleine auf dem Gang wieder.
 

#Kurz vor Suna in den Bergen#
 

Zwei ziemlich heruntergekommene Gestalten starrten auf Sunagakure hinab, das unter ihnen in Sand gegraben worden war. Mit herunterhängenden Flügeln und so wenig Energie, wie sie nur irgendwie möglich griffen sie nach ihren Amuletten und hängten sie sich um. "So sollten uns die Barbaren, die hier hausen nicht erkennen können!" Pille warf einen Blick auf seinen Weggefährten und verzog das Gesicht.

Als er feststellen musste, dass das menschliche Pedant genauso ein dummes Gesicht machte wie das Original konnte er sich nicht mehr halten und prustete los. "WAAAHAHAHAH man schaust du bescheuert aus! ... du hast ja gar keine Haare! ... und die wenigen die du hast sind ... geeeheeelb!" Lachend kringelte sich der eine am Boden, während der andere die Augen zusammenzog. "SO? Also lieber ich als DU! DU hast nämlich GAR keine Haare und die Schnauze fehlt dir auch!" Zwei Minuten später war der schönste Streit vom Zaun gebrochen, die Suchenden waren an ihrem Ziel angekommen.
 

Hallo Käfer,
 

Gut dass du bald vorbei kommst, du glaubst nicht was hier los ist.

Ich hab dir ja schon erzählt, dass Gaara sich seit dem letzten Chuninexamen so komisch benimmt, weißt schon ... aber gestern Nacht hat er echt den Vogel abgeschossen. Da platzt, natürlich mitten in der Nacht plötzlich Kal in mein Zimmer, reißt mich aus dem Schlaf und schwafelt mich erstmal voll. Irgendwas von Gaara und Mond und Vorurteilen und Temari die undichte Kuh, aber eigentlich könnte ihr das ja egal sein und dass er doch irgendwie süß wäre und überhaupt, warum ihr das hätte auffallen sollen, kann ihr doch egal sein, was er macht.

Schlussendlich hat sie sich dann auf den Boden gesetzt, ein zum herzerweichen hilfloses Gesicht gemacht und mich gefragt, was sie denn jetzt tun soll. Da ich a) noch müde war und sie ja b) so unverständlich vor sich hingebrabbelt hatte, hab ich meine Beine eingeknickt, sie in den Arm genommen und gemeint, sie soll mir doch erstmal langsam und nacheinander erzählen, was überhaupt los ist.

Ok, jetzt kommt die Zusammenfassung. Gaara hat sich die letzten zwei Jahre nur deshalb charakterlich verbessert, damit Kalashin nicht mehr schlecht von ihm denkt, weil er unbedingt wollte, dass sie sich ihn ihn verliebt. He! Wenn mir das nicht Kal persönlich erzählt hätte, ich hätte es nicht geglaubt. Aber ok, ... warum auch nicht, schließlich ist Gaara auch nur ein Mensch ... zumindest wenn er wach ist.

Wir haben stundenlang darüber geredet (ich bin am nächsten Tag beim Auftrag beinahe eingeschlafen) und weil Kalashin dann zugegeben hat, dass sie sich nur deshalb immer so über Gaara aufgeregt hat, weil sie ihn ja doch irgendwo mag, hab ich mich am nächsten Morgen mit Temari unterhalten. Jetzt haben die zwei, also Gaara und Kal, doch tatsächlich ein Date in drei Wochen ... na ich bin ja mal gespannt ... mit Kal wird es echt nie langweilig.

Grüße an Daheim
 

Spinne

Alltag

@Anbu45: DANKE für deinen Kommi *freu hüpf strahl* *ganzfestknuddl*
 

#Vor zwei Wochen: Kumogakure, ein kleiner See vor einer unbedeutenden Höhle#
 

Zwei Gestalten sahen auf das kleine Gewässer herab, dass von der Abendsonne langsam in ein feuriges Rot getaucht wurde. Nur die Geräusche des Waldes durchbrachen hin und wieder die Stille, welche die beiden, wie die rot, schwarzen Mäntel die sie trugen, umgab. Die größere der Beiden rückte den Strohhut zurecht. "Jetzt sind sie also alle tot ... fühlst du dich nun besser?" Der kleinere Mensch nickte. "Ja ... so viele, unfähige Idioten auf einem Haufen, war für mich einfach nicht mehr länger erträglich!"

Ein kleiner Stein wurde getreten und platschte in den See. Der größere warf seinem Begleiter einen bösen Blick zu. "Lass das! Du weißt, dass ich es nicht ausstehen kann, wenn du Fische tötest! ... Wo gehen wir jetzt überhaupt hin, nachdem wir jetzt wieder ohne Auftraggeber sind?" Der Strohhut des Kollegen neigte sich etwas zur Seite. "Ich kenne da jemanden der mich noch mehrere Gefallen schuldet, ... ich glaube es wird Zeit einen davon einzufordern, bis wir neue Ziele gefunden haben."
 

#Gegenwart: Suna, ein kleiner Hof am Rande#
 

Bazooka kam gähnend die Treppe herunter und rieb sich die kleinen müden Äuglein. Auf dem Tisch lag eine kurze Notiz. "Hab nen Auftrag Kal. wird vielleicht etwas später." ... und ein toter Mann. Na toll! Das war schon das zweite Mal dieses Monat! Die dunkelblonde Suna- Medinin runzelte verärgert die Stirn und packte die Leiche über die Schulter. Da brachte man seiner Schwester ein kleines Mitbringsel vom letzten Auftrag mit und als Dank ließ sie es nach dem Frühstuck auf dem Tisch liegen! Teenager!

Sie gähnte und stiefelte in den großräumigen Stall, der direkt an das Gebäude anschloss. Ihr brauner Kampfanzug zeigte deutliche Spuren des Alters auf und ihr Werkzeuggürtel war in den letzten Jahren ebenfalls immer voller und größer geworden. Klein und fast nicht sichtbar, glänzte ein etwa knopfgroßer metallisch blitzender Gegenstand an ihrem Hinterkopf, gut verborgen, von dem Gestrüpp, das sie noch immer hartnäckig als ihre Haare bezeichnete und das sich ebenso hartnäckig gegen jeden Versuch der Bändigung wehrte.

Zufrieden pfiff sie vor sich hin. Gestern war ein guter Tag gewesen! Endlich ENDLICH hatte sie einen echten Basilisken lebendig fangen und erfolgreich in ihre Herde eingliedern können. Netterweise hatte sie, nach jahrelangen zähen Verhandlungen, vom Kazekagen Unterstützung bekommen, als sie ihm endlich klar machen konnte, dass mit dem Gift aus seinen Zähnen ein Gegenmittel gegen die Versteinerung hergestellt werden konnte. Drei Wochen waren sie unterwegs gewesen und gestern war ihre Aktion endlich von Erfolg gekrönt. Ein Weibchen!

Vor lauter Freude hüpfte Bazooka, trotz ihrer toten Last, von einem Pflasterstein zum nächsten. Morgen würde sie aufwachen! Hoffentlich war die Operation geglückt! Nervös rieb sie sich die schweißnassen Hände an ihrer Hose ab, während kleine Staubteufel über den Hof tanzten. Oh wie sie diese Gegend HASSTE!

Immer war es heiß und überall war dieser furchtbare Sand! Sand in den Schuhen, Sand in der Kleidung und das schlimmste war der Sand zwischen den Geräten. Schnell hatte sie gelernt, dass es nicht reichte ihre technischen Spielereien wasserfest zu verpacken, sie mussten auch Luftdicht sein, wenn sie über längere Zeit in Suna funktionieren sollten, sonst schlichen sich staubfeine Körner in das Gehäuse ein und ruinierten alles.

Sie war damals nur wegen Kalashin hierher gezogen. Ihre Schwester hatte sich in Konoha immer darüber beschwert wie kalt es doch wäre und so hatte Bazooka diese Gelegenheit beim Schopf ergriffen, außerdem reduzierte das die Heizkosten. Aber Suna hatte auch große Vorteile. Die Leute hier waren einfach ... gleichgültiger. Niemand interessierte es wie der Nachbar lebte und solange man keine wirklich wichtigen Morde beging und sich selbst verteidigen konnte war es der ruhigste Fleck der Welt.

Mit Schwung stieß sie die Türe auf und betrat den Stall. Dies war ihr Reich und nur Kalashin konnte es ebenfalls betreten ohne angefallen zu werden. Ihre kleinen Lieblinge erwarteten sie bereits, scharrten ungeduldig mit Hufen oder Krallen oder schlängelten sich elegant vorwärts. Trotz des unterschiedlichen Aussehens hatten sie alle genau zwei Dinge gemeinsam: ein gewisses Mindestmaß an Intelligenz und einen kleinen, metallischen, etwa knopfgroßen Gegenstand der aus ihrem Hinterkopf herausragte ... oder zumindest in der Nähe des Hirns, bzw. zentralem Nervenknoten.

Bazooka legte die Leiche ab und beobachtet wie die Fleischfresser unter ihren Lieblingen sich darüber hermachten. Bei manchen war es echt schwer gewesen VOR der Operation herauszufinden, wo genau sich das Nervenzentrum befand. Sie sandte einen beruhigenden Gedanken zu einer Harpyie, sie hieß Zephyr und war laut ihrer Herrin eine echte Zicke, und einem Hippogreif, der wurde von ihr mit Sturmauge betitelt und war ihr erstes funktionierendes Herdenmitglied gewesen, die sich beinahe wegen eines Fußes bekriegt hätten und wandte sich in Richtung Scheune, an deren Tür ein großes, Bazooka- Schloss- Spezial hing.

Es hatte eben nicht nur Vorteile, wenn die Tiere einfachere Gedankengänge vollziehen konnten. Den Schlüssel für das alte Schloss war sie auf jeden Fall schneller wieder los gewesen als sie "Sitz" hatte sagen können. Sie zog einen etwa Fingergroßen Stift aus der Tasche und drückte eine Taste, worauf der Weg frei wurde.
 

Eine halbe Stunde später war sie fertig und beobachtete ihre Lieblinge beim Fressen. Süß waren sie, aber jetzt musste sie sich wohl losreißen. Schließlich wartete noch wichtige Forschungsarbeit auf sie und DIESMAL würde sie es schaffen! Kalashin hätte bei diesen Worten sicher nur wieder zynisch gelächelt, aber sollte sie doch!

Das war nur der Neid! Entschlossen stapfte Bazooka in Richtung ihrer Werkstatt, die von ihrer kleinen Schwester immer abfällig mit 'das Labor' betitelt wurde. Nun gut ... Natürlich hatte sie einen eigenen kleinen ... nun Operationssaal konnte man nicht sagen, aber für die kleineren Eingriffe bei ihren Lieblingen reichte es aus, aber sie hatte auch lange dafür gespart und das meiste war sowieso selbst gebaut, nur die Rohstoffe hatte sie kaufen müssen.

Ein erneuter Griff in die Gürteltaschen und zum zweiten Mal wurde der Öffner hervorgeholt. Kurz darauf konnte sie das kühle Innere ihrer Werkstatt betreten. Mit einer geübten Bewegung langte sie nach rechts und schaltete den Monitor ein. Ein kurzer Blick darauf sagte ihr, dass Kalashin sich gerade bei ihrer Freundin aufhielt. Grinsend sah sie zu, wie der Punkt hektisch von links nach rechts lief. Da war aber eine ganz schön hitzige Diskussion zugange! ... nun ja ... vielleicht war sie ja auch nervös.

Bazooka grinste bei diesem Gedanken. Durch die Kräfte des Dämons hatte ihre kleine Schwester ein Selbstbewusstsein wie ein Berg und eine Klappe wie kein zweiter, wenn sie war davon überzeugt: wenn Kalashin nervös würde, dann müsste sich der Rest ernstliche Sorgen machen. Natürlich wusste ihre kleine Schwester nichts von dem Peilsender in ihrem Ring, sonst würde sie ihn ja auch nicht mitnehmen.

Zufrieden mit sich, warf die Dunkelblonde einen Blick durch ihr persönliches Heiligtum. Der Monitor mit dem sie Kalashin verfolgen konnte, die Türe zu ihrem persönlichem Operationssaal, in dem auch die Blutreserven für den Fall befanden, dass Kal jemals das Essen aus gehen sollte.

Früher hatte sie darauf achten müssen, dass er luftdicht versiegelt war, aber inzwischen war ihre kleine Schwester ja glücklicherweise größer und vernünftiger. Sollte sie jetzt noch außerplanmäßigen Hunger haben, würde sie entweder jagen gehen oder dafür sorgen, dass ihr der Verlust anschließend nicht auffiel. Auf ihrer Werkbank lagen Werkzeuge der Feinmechanik, Chemische Werkstoffe und genauste Mikroskope im sortiertem Chaos, das hieß, dass Bazooka sich als einzige in dem Sauhaufen auskannte, der nur in der Mitte genug Platz zum Arbeiten ließ.

Daneben stand ihr ganzer Stolz eine Feuerfeste Vitrine, gesichert von dem besten Schloss, das sie je gebaut hatte: ihre Prototypen. Größtenteils Dinge, die wohl niemals eine sinnvolle Verwendung finden würden, wie das steuerbare Kunai, es hatte super funktioniert, aber es war einfach viel zu langsam, das feuernde Stirnband, lief seeeehr heiß, oder auch die Sprungstiefel, man schaffte es unmöglich auf diesen Dingern das Gleichgewicht zu halten. Ganz oben in einem nochmal extra gesichertem Fach lagerte jedoch ihr Prunkstück.

Es waren Gedankenbinder, wie Bazooka auch einen am Hinterkopf trug um gedanklich mit ihrer Herde zu in Kontakt zu treten, aber DIESE waren etwas ganz besonderes! Die normalen Exemplare waren dazu gedacht, Bazooka die Herrschaft über ihre Lieblinge zu ermöglichen. Sie konnte Gefühle übermitteln oder auch einfache Befehle erteilen. Doch diese Exemplare gingen viel weiter. Sie stellten quasi die nächste Stufe dar und waren extra von der Ninja dazu konstruiert worden, zwei Intelligente Wesen miteinander zu verbinden.

Doch Bazooka hatte sich noch nicht getraut sie anzuwenden ... nun gut. Sie hatte sie mal an zwei Mitbringseln für Kalashin ausprobiert, doch da hatte die Informationsübertragung aus irgendwelchen Gründen nicht richtig funktioniert und die beiden waren verrückt geworden ... leider. Bazooka hatte keinen blassen Schimmer warum. Sie hatte die Vermutung, dass es an der Organisation des bidirektionalen Informationsflusses lag und hatte ein paar Verbesserungen eingebaut, ... aber wer konnte das schon so genau sagen. Sie hatte die Dinger in einem hellen Moment konstruiert und war zu faul sich erneut in das Zeug einzuarbeiten.

Bazooka schmiedete etwas Chakra und begann mit ihrer Jutsu. Früher hatte sie sich oft für die Sinnlosigkeit dieser Begabung verflucht, aber seit sie bemerkt hatte, dass sie genug Talent hatte um damit auch kleine und feinste Handwerkstätigkeiten zu vollführen, hatte sie es zu schätzen gelernt und da sie Kontinentweit die einzige war, die diese Jutsu in dieser Perfektion beherrschte, waren ihre kleinsten Spielereien auf dem Markt mehr als gefragt. Eine Zeit lang hatte sie auch Operationen durchgeführt, aber da war ihr das Risiko bei einem Fehler zu groß gewesen. Gerade der Mizukage war nicht gerade für seine Gnade bekannt, wenn es um die Familie ging.

Es war für sie zum großen Vorteil geworden, dass sowohl sie auch ihre Schwester sehr wohl in der Lage waren sich selbst zu verteidigen, sonst wäre sie sicher schon in irgendeinem privaten Gefolge gelandet worden, doch bis jetzt hatten alle Versuche fehlgeschlagen und so waren die meisten reichen Leute sehr schnell auf die glorreiche Idee gekommen ihre Dienste nun doch wieder regulär zu bezahlen zu wollen.

So kam es, dass die beiden Geschwister zwar nicht in Geld schwammen, dafür gab es Bazooka viel zu schnell wieder für irgendwelche technischen Spielzeuge aus, aber zumindest finanziell ab gesichert waren, so dass die Unterhaltung des Hauses und der gefräßigen Herde kein Problem darstellte.

Nach zwei Stunden war die dunkelblonde Schwester Kalashins endlich fertig. Stolz drehte sie das Kunai in ihren Händen. So gut wie eine Schriftrolle, nur das dieser Sprengkopf so klein war, dass man ihn im Flug nicht erkennen konnte. Routinemäßig warf Bazooka einen Blick auf den Monitor, Kalashin sass nun endlich still, anscheinend hatte sie sich wieder beruhigt, bevor sie das Labor verließ um das Kunai draußen zu testen. Keine zwei Sekunden, nachdem sich die Türe geschlossen hatte hörte man einen gewaltigen Knall und kurz darauf betrat eine stark angekokelte Sunanin die Werkstatt. Fluchend warf sie die geschmolzenen Überreste der Waffe in den nächsten Mülleimer.

"BEIM SANDPRIESTER! Was war jetzt falsch? HÄ?" schrie sie empört das zerstörte Kunai an. "ICH HAB ALLES! ALLES! HÖRST DU? ALLES RICHTIG GEMACHT!" Wütend drosch sie auf einen Tritt auf den Eimer ein, den sie allerdings einmal in einem Wahn von Sicherheitsfimmel festgeschraubt hatte und hüpfte deshalb nun klagend durch die Werkstatt. Da half nur noch eines um sich zu beruhigen. Zehn Minuten später ging die ungewöhnlichste Herde Suna`s im naheliegenden Sandgebirge jagen.
 

Wieder etwas ruhiger kehrte die Gemeinschaft zwei Stunden danach zum Hof zurück und Bazooka streckte sich gähnend als sie ihre Werkstatt betrat. Das hatte gut getan! Ein routinierter Blick zum Bildschirm, sagte ihr, dass Kalashin noch immer bei ihrer Freundin war und in der Gegend herumsass wie ein Stein ... Moooooment! Ruckartig fuhren zwei Arme nach vorne und veränderten hastig ein paar Einstellungen. Kurz darauf wurden zwei Bilder auf dem Schirm übereinander gelegt und das Gesicht der Dunkelblonden verfinsterte sich schlagartig.

Es mochte ja sein, dass Kalashin tot war, aber so lange hielt nicht einmal SIE es an einem Fleck aus! Eine dunkle Wut begann in Bazookas Bauch zu brodeln und Kälte begann sich in ihr auszubreiten. "Na warte mein Fräuleinchen!" Sie griff nach einem Set frischgeschliffener Kunai, schnallte es sich um die Oberschenkel und stürmte aus der Wohnung. Auf dem Hof warteten schon ein Hippogreif und ein großes, hässliches Vieh mit einem riesigen, völlig überdimensioniertem Schnabel. Dort wo normalerweise die Arme waren, besass es zwei große, Ledrige Schwingen, die sich über die ganze Seite bis zum Stummelschwanz zogen und die braune Haut glich eher gegerbtem Leder, das ab und zu von struppigen Haarbüscheln durchbrochen wurde.

Auf dessen Rücken hatte sich eine Art Tintenfisch auf zwei Beinen platziert, dessen acht Tentakel und ein Schmetterlings- Saugrüssel nervös zuckten und so verrieten, dass ihm diese Art der Fortbewegung immer noch nicht ganz geheuer war. Beide Flugtiere waren bereits vollständig gesattelt. Bazooka stürmte mit einem grimmigen Gesichtsausdruck vorwärts und schwang sich auf den Rücken von Sturmauge.
 

Ariachne sass vor einem großen Stapel Verwaltungszeug, dass ihr der Kazekage, auf`s Auge gedrückt hatte, in ihrem Büro und verflucht sich für ihre 'grandiose' Idee dass man in diesen Unterlagen vielleicht einen Hinweis auf den Aufenthaltsort von Itachi bekommen könnte. Darauf hin hatte sie sich freiwillig für eine Arbeit im Archiv beworben und sie auch prompt bekommen.

Inzwischen verfluchte sie sich dafür und außerdem war ihr auch klar geworden, warum sie die einzige gewesen war, die sich für diesen blöden Job beworben hatte. Hier drin standen nur irgendwelche Statistiken über Getreideernten und solch Zeug, aber natürlich war es nun zu spät um einen Rückzieher zu machen, außerdem war es ein lukrativer Nebenverdienst, SO gut verdiente man schließlich als Ninja auch nicht.

Um sich von diesen düsteren Gedanken abzulenken dachte sie an ihre beste Freundin und grinste breit. Mann war Kalashin vielleicht hibbelig gewesen. Sie schüttelte ihren Kopf. Sie selbst war zwar auch schon öfter nervös gewesen, wenn Gaara in der Nähe war, aber das hatte natürlich eher den Grund, dass sie sich nicht sicher war, dieses Treffen lebendig zu überstehen, als die Anwesenheit des Sabakuno`s an sich.

Plötzlich hörte sie einen Aufruhr vor dem Fenster. Froh über die Ablenkung ließ sie die Papiere liegen und spähte hinaus. Draußen waren drei große seltsame Tiere gelandet und die Wachposten gaben sich nun alle Mühe deren Besitzerin davon zu überzeugen, dass sie hier nicht landen durfte. Diese jedoch ignorierte die gestikulierenden Personen, warf ihnen die Zügel zu und stiefelte zielgerichtet und einen zweibeinigen Oktopus im Schlepptau auf das Wohngebäude zu.

Aber statt durch die Türe zum Inneren des Hauses aus Ariachne`s Sichtfeld zu verschwinden, begann sie die Wand nach oben zu klettern ... direkt auf sie zu. Bis vor einer Minute hatte das Spinnenmädchen die Befürchtungen Kalashins als Hirngespinst abgetan, aber nun begann sie zu ahnen, dass sie doch nicht so unberechtigt waren, wie sie geglaubt hatte. Seufzend versteckte sie hastig den Ring ihrer Freundin unter einem großen Aktenordner im Schrank, gerade noch rechtzeitig.

Denn kaum war sie damit fertig, klopfte es auch schon so hart an ihr Fenster, dass der Holzrahmen und das Glas heftig protestierten. Schnell rannte sie hin und verschaffte Kalashins großer Schwester Eintritt. Dann lehnte sie sich aus dem Fenster und schrie den Wachen zu, dass es in Ordnung wäre und sie nun wieder auf ihre Posten gehen könnten. Die Ninja`s salutierten erleichtert und machten dass sie von diesen suspekten Viechern wegkamen.

Bazooka indessen wartete bis Ariachne sich wieder ihr zugewendet hatte und fiel dann sofort über sie her. "WO IST MEINE SCHWESTER?" Die braunhaarige Freundin Kalashin`s versuchte es mit der Standardausrede, die sie sich überlegt hatten. "Äh ... hat die heut nicht einen wichtigen Auftrag, außerhalb von Suna und kommt erst spät abend`s zurück?" An den sich immer enger zusammenziehenden Augen Bazookas sah sie, dass diese Version wohl keinen großen Anklang fand. Die Herdenführerin riss geradezu einen kleinen, handtellergroßen Gegenstand aus ihrem Gürtel und drückte mit blinder Zielsicherheit einen Knopf darauf.

Mit einem leisen piepsen begann das Ding verschiedene Linien auf das Display zu zeichnen, die von dem Spinnenmädchen sehr leicht als Grundriss ihres kleinen Büros identifiziert werden konnten. Und dort wo die Geraden den Standort ihres Aktenschranks anzeigte blinkte ein greller, hellgrüner Punkt ... oh oh. Mit einem gezielten Griff öffnete Bazooka denselben und nach zwei Sekunden hielt sie Kalashin`s Ring in der Hand. "Und was ist DAS?" Ariachne ruderte geistig mit den Händen und versuchte zu retten, was zu retten war. "Äh ..."

Doch da meldete sich ihr gesundes Selbstbewusstsein. WER war hier eigentlich die Angeklagte? Sie hatte nicht`s getan was falsch gewesen wäre und das hatte diese Dame mit dem Beschützerinstinkt einer Elefantenmutter gefälligst zu akzeptieren! Sie pflückte Bazooka den Ring aus der Hand und ging in die Offensive über. "Was geht dich das an? Kalashin hat ihn hier vergessen und ich wollte ihn ihr morgen wieder zurückgeben!"

Bazooka ließ sich nicht einschüchtern. "Du LÜGST! Kalashin würde diesen Ring NIEMALS freiwillig ablegen!" Doch das Spinnenmädchen hob nur eine Braue. Tatsächlich hatte ihre Freundin sehr lange gezögert, bevor sie das Schmuckstück bei ihr liegen gelassen hatte, aber letztendlich hatte sie niemand dazu gezwungen. Die jüngere Kagu hatte einfach nur eingesehen, dass er absolut nicht zu ihrem Kimono passte.

Ariachne hob deshalb nur eine Augenbraue. "Natürlich hat sie ihn freiwillig abgelegt! NIEMAND kann Kalashin zu etwas zwingen, dass weißt du doch selber!" Das schien Bazooka nicht im geringsten zu beeindrucken, aber das Spinnenmädchen hatte schon lange geahnt, dass diese Frau keinen logischen Argumenten zugänglich war, wenn es erstmal um ihre kleine Schwester ging. "Das kannst du dem Kazekagen erzählen! Ich frage dich nur noch einmal: WO IST MEINE SCHWESTER?"

Ariachne zuckte nur gleichgültig mit den Schultern. "Was weiß ich? Bin doch nicht ihr Babysitter!" Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, legten sich acht lange, zähe und kühle Schlingen um sie. ... der Pseudooktopus. Noch bevor sie auch nur mit einem ihrer Beine zucken konnte war sie vollständig in lange grüne Tentakel eingewickelt und nach ein paar ruckartigen Drehungen stellte sie unangenehmerweise fest, dass diese Dinger wesentlich kräftiger waren, als man ihnen angesehen hatte.

Bewegungsunfähig musste sie zusehen, wie ihr von Bazooka ein Kunai an die Kehle gesetzt wurde. "Wenn es um Kal geht verstehe ich keinen Spaß, also zum allerletzten Mal oder ich falle mit meiner Herde über dieses verdammte Haus samt Kagen her: wo. ist. meine. kleine. Schwester?" Diesen Augenblick suchte sich Kankuro aus um die Türe zu öffnen. "Sag mal Ariachne, was ist das eigentlich für ein Krach hie ..." er stockte und betrachtete Bazooka und das Spinnenmädchen. "Was soll das werden?"

Das Spinnenmädchen warf dem Puppenspieler einen flehenden Blick zu. "Sag DU ihr doch, dass Kalashin den Ring freiwillig abgelegt hat!" Der Angesprochene blinzelte ein paar mal, bis sein Gehirn wieder auf dem laufenden war und die richtige Antwort bereitgelegt hatte. "Natürlich hat sie ihn freiwillig abgelegt! Er hat doch nicht zu ihrem Kimono gepasst!" Doch nun baute sich Bazooka siegesbewusst auf. "HA! Kalashin würde NIEMALS freiwillig einen Kimono tragen! Das ist viel zu unpraktisch beim Kämpfen!"

Kankuro warf ihr einen Blick zu, wie einer Geisteskranken. "Ja was soll sie denn sonst anziehen, wenn sie zu ihrem Date mit Gaara g..." Ihm blieb das Wort im Halse stecken, als er realisierte, was er gerade zu WEM gesagt hatte. "Scheiße!" Doch nun war es zu spät. Erneut schien Bazooka um mehrere Zentimeter zu wachsen und ihr Kopf gewann eine tiefrote Farbe. "Date mit Gaara?"

Obwohl die beiden jüngeren Sunanin nun insgeheim mit einer Explosion, Blitzen oder so etwas gerechnet hatten, passierte nicht`s dergleichen. Kankuro spürte einfach kühlen Stahl, der sich an seine Kehle presste und als er vorsichtig in das Gesicht der Kagu blickte, sah er in ihren Augen den Wahnsinn Samba tanzen. "Wo ist sie?" Ihre Stimme war so kalt, wie das Eisen in ihrer Hand und es gab keinen Raum für Ausflüchte und auch ein hilfesuchender Blick zum immer noch gefesselten Spinnenmädchen brachte ihm keine Rettung.

"Äh ... sie sind hinten bei den Sandfelsen jagen, aber du wirst ihr doch nicht weh tun oder?" Doch noch bevor Kankuro fertig gesprochen hatte, waren Bazooka und ihr komisches Vieh schon aus dem Fenster und davon. "Wenn das mal gut geht." Murmelte er nachdenklich vor sich hin und rieb sich die Kehle.
 

Währenddessen spazierten zwei äußerst verlegene Dämonenträger durch das Suna- Steinlabyrinth. Ihre Schuhspitzen mussten heute ganz besonders gut aussehen, denn sie konnten ihre Blicke nicht davon abwenden. Krampfhaft zermarterten sie sich ihre Gedanken nach einem vernünftigen Thema, das nach Möglichkeit auch noch etwas Niveau haben, sie auf gar keinen Fall blamieren und die Interessen des Gegenüber ansprechen sollte.

Und da ihnen partout seit einer halben Stunde ein solches Thema nicht einfallen wollte, gingen sie seit genau ebendieser Zeit schweigend nebeneinander her. Der rothaarige Junge warf immer wieder einen kurzen Blick auf seine Begleitung, nur um sich anschließend hastig die Gegend zu inspizieren. Jetzt hatte er sie schon wieder angestarrt! Hoffentlich hatte sie es nicht bemerkt, sonst dachte sie sicher nur schlecht über ihn!

Kalashin dachte dagegen darüber nach, warum er so oft hersah. Sicher gefiel es ihm nicht und er hatte nur aus Höflichkeit bis jetzt nicht`s gesagt ... und sie langweilte ihn sicher zu Tode, so wie sie da schweigend und stumm wie eine Leiche ... wie ein Fisch neben ihm herging. Dabei hatte sie schon die ganze letzte Nacht überlegt, was sie wohl sagen könnte, aber ihr war nicht`s gescheites eingefallen.

Deshalb waren beide Spaziergänger auch erstmal ganz froh um die Ablenkung. Kalashin lauschte in den Wind. "Hörst du das? Dem Geräusch nach muss das ein sehr großer Vogel sein, oder?" Nun hob auch Gaara den Kopf. "Du hast recht ... aber welcher so große Flieger kann sich in der Wüste am Leben erhalten?" Kalashin kam die Erkenntnis, als eine Schnabelspitze über dem Fels neben ihr erschien, aber da war es natürlich schon zu spät! "Sch..." sie erinnerte sich an ihre Begleitung und an die Tatsache, dass sie einen guten Eindruck auf ihn machen wollte. "... öne Bescherung! Das ist meine Schwester! Du musst dich verstecken!"

Gaara war ein ausgezeichneter Ninja. Niemand erreichte seine Schnelligkeit oder hatte es bis jetzt geschafft ihn auch nur anzukratzen. Shuraku beschützte ihn in jeder Situation und verlieh ihm eine geradezu unendliche Ausdauer. Wie alle anderen Dämonenbesessenen auch konnte er auch vollkommen auf Schlaf verzichten und die Nächte für weiteres Training nutzen. Es gab wenige Waffen die er nicht zu führen vermochte auch wenn er keine von ihnen nötig hatte. Und so kam es, dass Gaara Kalashin etwas verblüff ansah und nicht wusste wohin mit sich.

Er hatte sich noch NIE versteckt und ehrlich gesagt gab es bis jetzt auch keinen Grund dafür. Selbst in diesem Augenblick konnte er keine wirkliche Ursache für solch ein Verhalten erkennen, aber er wollte die dunkelblonde, hübsche Vampirin auf gar keinen Fall verärgern. Deshalb sah er sich hektisch um, versuchte sich zu erinnern, was Temari einmal darüber fallengelassen hatte und stellte sich hinter einen Felsen.

In der Zwischenzeit rasten Kalashin`s Gedanken nur so dahin. Sie wusste dass sie sich nicht verstecken konnte ohne dass Bazooka sie innerhalb der nächsten zwei Sekunden gefunden hätte, denn dazu hatte sie zu wenig Zeit. Verwandeln konnte sie sich auch nicht, sonst würde Gaara Bazooka erklären müssen wie er an ihre komplette Kleidung kam und dass würde für einen von ihnen sicher tödlich enden und sie hing einfach an ihrer Schwester, auch wenn sie einen Beschützerkomplex hoch siebenundzwanzig aufwies.

Außerdem hatte sie sich nach dem plötzlichen Tod ihrer Elter immer gut um sie gekümmert. Und so tat sich nichts und erwartete still das Donnerwetter, dass nun über sie hereinbrechen würde, denn die Tatsache, dass Gaara sich tatsächlich versteckt hatte beruhigte sie nicht sonderlich, was nicht zuletzt an der großen Kürbisflasche lag, die hinter einem nahestehendem Felsen heraus sah.

Bazooka machte sich nicht die Mühe zu landen. Im Tiefflug brauste sie über Kalashin hinweg und ihr Haustier mit den vielen Tentakeln sorgte dafür, dass ihre kleine Schwester mitgerissen wurde. In zornigem Zetern auf der Seite der Jüngeren und mit wütendem Schweigen auf der Seite der Älteren ging es dann direkt nach Hause. Dort angekommen zeigte sie auf ihr Haus. "KÜCHE! SOFORT! ICH KOMM GLEICH!" und stapfte immer noch stinksauer in Richtung Stall.

Wütend setzte sich Kalashin auf einen Stuhl und seufzte tief. Sie hatte GEWUSST, dass ihr diese Diskussion irgendwann einmal bevorstehen würde, aber sie hatte immer gehofft, dass es irgendwann weit in der Zukunft wäre. Sie atmete noch einmal tiiieeef durch und versuchte sich noch einmal zusammenzureißen, was ihr aber nur sehr schwer gelang.

Diese blöde Kuh hatte ihr doch glatt das erste Date mit Gaara- kun versaut! Oh ihr DÄMONEN! Was musst er jetzt bloß für einen Eindruck von ihr und ihrer Schwester haben! Dass sie sich von Bazooka wie ein kleines Kind widerspruchslos herumkommandieren ließ? Oh DRECK! Sie hatte sich ja viele Szenen überlegt, was alles schiefgehen könnte, aber die Realität hatte sich wieder einmal als grausamer erwiesen. Das war SO GEMEIN! Sie spürte wie ein heißer Ball aus Wut sich in ihrem Magen sammelte und wusste, dass sie jetzt endlich in genau der richtigen Stimmung für eine ordentliche Diskussion mit ihrer Schwester war.
 

#Kurz vor Suna: das Felsenlabyrinth#
 

Die beiden Krieger waren tapfer und unerschrocken in die nächstbeste Deckung gesprungen, als ein großer, geflügelter Schatten über sie hinweg flog. "DRECK! Was war denn das?" Auch Pille riss seinen Mund auf. "Das Vieh war ja größer als Mama! ... wahrscheinlich jagt es gerade Barbaren!" Ängstlich blickte Palle zu seinem Freund auf. Er war ja so klug! "Meinst du? ... aber ... dann sollten wir möglichst schnell diese Amulette ablegen!"

Hastig griff er sich an den Hals, als er von seinem Begleiter abgehalten wurde. "NICHT! Für unser Dorf müssen wir dieses Risiko eingehen! Schließlich dürfen wir nicht erkannt werden und ..." Ein Ruf durchbrach das Gespräch der beiden. "Wer da?" Auf dem Felsen, hinter dem sie in Deckung gegangen waren, stand einer der hässlichsten Barbaren, und außerdem der Allererste, den die Beiden jemals gesehen hatten.

Er hatte nur ein kleines Büschel Haare auf dem Kopf, dass auch noch rot war! Seine Augen waren große, türkise Löcher im Gesicht und er besass weder Flügel, noch eine Schnautze noch Schnurrhaare. Alles in allem ein echter Schandfleck in der Natur. Sofort hielt sich Palle die Augen zu. "WAAAH ER IST SO HÄSSLICH! ICH KANN GAR NICHT HINSEHEN! Davon krieg ich sicher Alpträume!"
 

Hallo Spinne,
 

ich verstehe nicht, warum du dir so Sorgen um deine beste Freundin machst. Ich gebe zwar zu, dass ich da nicht so viel Erfahrung habe, aber wenn sie ihn mag und er sie ist doch alles in bester Ordnung oder? Selbst wenn ihre große Schwester die beiden dabei erwischt ... sie tun doch nix verbotenes! Außerdem ... woher sollte sie denn wissen, dass die beiden ein Date haben? Wenn die Gerüchte die über Gaara kursieren wahr sind, sollten sich nicht sonderlich viele Menschen darum kümmern was er in seiner Freizeit macht, von Kalashin mal ganz zu schweigen.

In meiner Gruppe geht es da wesentlich ruhiger zu ... auch wenn ich manchmal den Verdacht habe, dass alle außer mir einen ordentlichen Schlag weghaben XD. Kiba wird seinem Hund irgendwie immer ähnlicher und ich gehe davon aus, dass er bald das 'auf alle viere spazieren' dem Aufrechtgehen bevorzugt. Beißen kann er jedenfalls schon ganz gut! Als ich letztes Mal gegen ihn angetreten bin hat er meinen Hintern erwischt und das war mehr als schmerzhaft.

Hinata ist stumm wie immer und wie immer ist das, was sie am meisten in ihrer Entwicklung bremst, ihre eigene Schüchternheit. Wenn ich mir da so ihren Cousin anschaue, der ist das genaue Gegenteil ... nicht zu glauben, wie sehr sich so enge Verwandte unterscheiden können ... na gut ... wenn man Sasuke und dich anschaut ist es auch nicht viel anders ... ich muss jetzt wieder zum Training! Lass dich nicht töten, Morgen mach ich mich auf den Weg zu euch!
 

Gruß,

Käfer

Streit ... äh ... Diskussionen

Wenn man sich zwei Dampfwalzen vorstellt, die ungebremst auf einander zu rasen, dann kann man so ungefähr die Stimmung erahnen, die in der Luft hing, als Bazooka zurück in die Wohnung kam und sich mit voller Wucht auf den Stuhl gegenüber ihrer Schwester fallen ließ. Man kann ohne Zweifel annehmen, dass jeder noch so hartgesottene Pazifist auf der Stelle unter irgendeinem noch so fadenscheinigem Vorwand die Flucht ergriffen hätte und man hätte es ihm nicht einmal verdenken können.

Nachdem sie sich einige Sekunden lang mit zornigen, stillen Blicken taxiert hatten holte Bazooka den Ring heraus und ließ ihn über den Tisch zu Kalashin rollen. "Das habe ich bei Ariachne gefunden!" Leise kullerte das Schmuckstück zu bleichen, toten Händen und wurde von ihnen aufgehoben."Es hat nicht zum Kimono gepasst!" Die älter sprang wütend auf.

"SAG MAL SPINNST DU? Das ist ein wichtiges Familienerbstück, dass dich immer beschützten kann! Wenn es in die falschen Finger kommt ... nicht auszudenken! Und warum legt Madam es ab? 'Es hat nicht zum Kimono gepasst!' SONST GEHT`S DIR ABER NOCH GANZ GUT?"

Nun sprang auch Kalashin auf. "ACH JA? Was bitte ist den so TOLL an diesem billigen Ring, dass ich ihn Tag und Nacht mit mir rumtragen muss? Du hast mir noch nicht einmal gesagt, wie ich ihn aktivieren kann, wie soll er mir denn da bitte helfen?" Genervt verdrehte Bazooka die Augen. "Dass hatten wir doch schon TAUSENDMAL! Das sag ich dir, wenn du größer bist! Es nützt dir nichts, wenn du dich in jeder Gefahr immer nur auf den Ring verlässt!" Kalashin schüttelte wütend ihre Mähne.

"Oh MANN! Hast du dich eigentlich reden hören? Man könnte meinen, die ganzen fehlgeschlagenen Sprengstoffversuche haben dein Hirn raus gesprengt! Und überhaupt! Was FÄLLT dir eigentlich ein in mein erstes Date mit Gaara zu platzen! Wer weiß, was der jetzt von mir denkt!! Du unsensible Herdenführerin!" Bazooka fuchtelte mit dem Zeigefinger vor der Nase der Vampirin herum. "Ach ja? Einschleimen bringt dich da auch nicht raus Madam! Wie KANNST du nur auf dieses Gesabbel von diesem ... wandelnden Sandkasten hereinfallen! Soll ich dir sagen was er will? Der ist sicher nur auf den Ring scharf!"

Kalashin schnaubte nur durch die Nase. "HA! Das hat Gaara nun wirklich nicht nötig!" Bazooka nickte. "Das stimmt, aber sein Vater dafür um so dringender! Du wirst NICHT mehr zu Gaara gehen! Wer weiß wie viel Jahrhunderte Inzest in dem stecken! Und überhaupt mit diesem Sandpriester! Vielleicht mag er dich in drei Tagen nicht mehr und klatscht dich als Sandkuchen in die Wüste! Außerdem ist der absolut sicher pervers!"

Ihre kleine Schwester brauste auf, an ihren Gaara- chan ließ sie so schnell nichts kommen, wobei sie dezent die Meinung vergaß, die sie noch drei Wochen zuvor über ihn gehabt hatte. "WIE BITTE? Er ist der höflichste, zuvorkommenste und wohlerzogendste junge Mann, der mir jemals untergekommen ist! Er ist furchtbar stark und wie ich auch schläft er nie! ... WIE zum Kuckuck kommst du da auf diese bescheuerte Behauptung?"

Bazooka warf ihr einen wütenden 'Na- das- ist- doch- offensichtlich' Blick zu. "Also Sorry aber wer schon das Ai auf der Stirn tätowiert hat ..." Leider ... oder glücklicherweise wurde der Streit in diesem Augenblick abrupt unterbrochen, als ein kleines Lämpchen über der Türe Besuch ankündigte. Die ältere der beiden Schwestern, die gerade tief Atem geholt hatte um eine weitere Schimpftriade loszulassen, ließ ihren Atem wieder entweichen und meinte "Ok, dass wird Ariachne sein, die nachsehen will ob ich dich jetzt umgebracht habe. Du kannst ihr aufmachen ... aber die Sache ist noch nicht ausgestanden klar?"

Kalashin ließ ein leises "Ja, ja!" hören, jeder der sie kannte, wusste dass es übersetzt so viel hieß wie 'Leck mich am ...', und ging zur Haustüre. Schon durch den, von Bazooka selbstgebastelten und deshalb völlig eigenwilligen, Spion in der Türe konnte sie erkennen, dass es nicht Ariachne war, es sei denn ihre Freundin hätte sich innerhalb der letzten zwei Stunden ihre Haare schwarz gefärbt, sich rote Augen und zwei gewaltige Narben quer über die Wange zugelegt, in einen Mann verwandelt, mehrere Zentimeter geschrumpft und gleichzeitig ihren üblichen Spinnenunterleib verloren. Außerdem stand hinter diesem Kerl noch ein zweiter, der seinen Rücken zur Tür gewendet hatte und sich anscheinend interessiert umsah.

Neugierig geworden ging sie zur Haustüre. Normalerweise bekamen sie tagsüber nie Besuch ... und die Personen die Nachts kamen konnte man nicht wirklich als Besuch bezeichnen. "Ja? Was wollen sie?" Doch wenn sie nun mit einem Angriff, einer sachlichen Erklärung oder gar mit einem kurzangebundenen 'Wir wollen mit deiner Schwester reden!' gerechnet hatte, wurde sie nun enttäuscht.

Als erstes runzelte der Fremde die Stirn und inspizierte sie neugierig von allen Seiten wie ein seltenes Insekt. "Tatsächlich! ... du bist die kleine Kalashin nicht wahr?" DAS machte ihn für 'die kleine Kalashin', die es übrigens wie die Pest hasste so genannt zu werden, auf der Stelle unsympathisch. "Wer fragt das?" Verwundert blinzelte der aufdringliche Kerl vor ihr mit den Augen und breitete dann lachend die Arme aus. "Ja, aber ... kennst du denn deinen Itachi nicht mehr?"

Dieser Satz löste in der jungen Vampirin einen ganzen Schwall von Emotionen auf einmal aus, die sie überfluteten. Als erstes Verwunderung darüber, dass vor ihr offensichtlich DER Uchiha stand und sie wie eine alte Bekannte behandelte. Er war vollkommen anders, als sie sich ihn immer vorgestellt hatte. Als zweites Misstrauen, da ihre Schwester sie doch so ausführlich vor dem Mörder gewarnt hatte, vor seinen Täuschungsmanövern und seiner Hinterlist, und als drittes kam dann der Schock! Das war DIE Gelegenheit für Ariachne um ihn zu Töten! Sie musste das Spinnenmädchen sofort holen ... aber wie nur sollte sie das anstellen ohne dass das Wiesel das mitbekommen konnte?

Sie realisierte, dass dieser seltsame Begleiter sich wieder zu ihnen wandte, seine Haut und seine Haare waren komplett blau und an den Backen hatte er seitlich Kiemen, und sich die Hände rieb. Das war wohl der berühmt berüchtigte Kisame. "Hier gefällt`s mir ... ein bisschen Trocken, aber ansonsten ganz passabel." Ach so! Die wollten hier einziehen! ... Das hatten sie sich wohl so gedacht! "Tut mir leid, aber dieses Haus steht nicht zum verkauf!"

Itachi hob abwehrend die Händen. "Aber, aber ... wer denkt denn an sowas! ... Sag mal ... ist eigentlich deine große Schwester da? ..." Auf seinem Gesicht erschien ein schiefes Grinsen ... "... ich tät zwar auch mit dir über mein Anliegen reden, aber kenn doch die alte Geheimniskrämerin und möchte hier nicht irgendwelche, dir bis jetzt verschwiegenen Geheimnisse, ausplaudern!" Kalashin rührte sich keinen Millimeter. "Meine Schwester und ich haben keine Geheimnisse voreinander!" doch Itachi wedelte nur mit der Hand und lächelte galant, während er sich leicht nach vorne beugte. "Siehst du, genau das meine ich ..." er zwinkerte ihr verschwörerisch zu "... und wenn du jetzt bitte deine Schwester holen würdest ..."

Das war inzwischen jedoch nicht mehr nötig. Neugierig, weil Kalashin so lange brauchte, war sie von ganz alleine zur Tür gegangen um nachzusehen. Man wusste ja nicht, in welche Schwierigkeiten ihre kleine Schwester sich da schon wieder gebracht hatte, nachdem sie diese immer Anzog wie ein Magnet die Eisenspan. So kam es, dass Kalashin und Itachi gerade in diesem Augenblick einen dunkelblonden Schopf um die Ecke biegen sahen, der erst käsebleich wurde und dann ein aus ganzem Herzen kommendes "Scheiße!" murmelte.

Itachi hob missbilligend die Augenbrauen. "Na, na ... begrüßt man denn so einen alten Freund?"Bazooka ignorierte diesen Einwand gekonnt. "Was machst du hier?" Das Wiesel wies mit einer kurzen Handbewegung auf den dahinter stehenden Kisame "Ach weißt du, wir beide waren grad zuufällig in der Gegend und da wollte ich dich besuchen! Ich dachte mir, schaun wir doch mal, wies der alten ... wie nennst du dich jetzt?"

Die Angesprochene verschränkte die Arme vor ihrer Brust und zischte. "Das geht dich gar nix an!" Offensichtlich hatte sie sich schon wieder von ihrem Schock erholt. Aber da griff Kalashin ein, sie fand dieses Gespräch zwar irgendwo beängstigend, aber auch hoch interessant und wollte auf gar keinen Fall, dass es versiegte. "Sie heißt Bazooka!" Dieser Satz löste bei Kisame einen Lachanfall aus und auch der Ex- Akatsuki grinste breit. "Und ich dachte immer du würdest die erste Gelegenheit nutzen, diesen bescheuerten Namen loszuwerden!"

Der Haininja hinter ihm stützte sich immer noch lachend an der Wand ab und auch Kalashin konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, während sie jedoch weiter hochinteressiert zwischen Itachi und ihrer Schwester hin und hersah. Man konnte direkt sehen, wie letztere versuchte den Schwarzhaarigen mit ihren Blicken zu erdolchen und hätte man ein Holzscheit dazwischen gehalten wäre er sicher in Flammen aufgegangen.

Was wohl als nächstes kommen würde? Aber leider wurde dadurch die Aufmerksamkeit der älteren Dunkelblonden auf die neugierige Vampirin gelenkt. "Los, ... geh mit Gaara spielen!" Kalashin riss die Augen auf. "Wie bitte?" Nun wedelte Bazooka sichtlich verlegen mit ihrer Hand. "Du darfst zu Gaara, ... unter einer Bedingung! Warte damit, dass du Ariachne erzählst, dass Itachi da ist bis morgen, sonst kann es durchaus sein, dass du es auf ewig bereuen wirst!"
 

Zehn Minuten später sassen die beiden am Großen Küchentisch. Kalashin hatte nur widerwillig nachgegeben, aber dann eingelenkt. So eine Chance konnte sie sich einfach nicht entgehen lassen und Bazooka hatte das natürlich auch gewusst. Nur so konnte sie sich relativ sicher sein, dass ihre kleine Vampirin nicht versuchen würde das Gespräch zwischen ihr und Itachi zu belauschen.

Kisame hatte gesagt, dass er noch dringend etwas in Suna zu erledigen hätte und sich dann aus dem Staub gemacht, vorher hatte er sich noch nach dem nächsten Blumenladen erkundigt.

"Also, was willst du Wiesel?" ihr Gegenüber lehnte sich mit einem ernsten Gesicht zurück und ging nicht auf ihre Frage ein. "Wann willst du es ihr sagen?" Bazooka stand auf und begann an der Spüle herum zu wurschteln. "Nie!" Mit verengten Augen wandte sie sich zu ihm. "Ich wollte, dass sie es nie erfährt! Alle die davon wissen sind du und ich! ICH werde das Geheimnis wie alle anderen auch mit in`s Grab nehmen und bei dir habe ich eigentlich gehofft, dass es jemand schafft dich zu töten, genügend Anwärter gab es ja eigentlich dafür!"

Der Uchiha nickte verstehend. "Das wäre natürlich sehr bequem für dich. Du selbst kannst mich nicht töten, weil du weißt, dass du mir eine Menge schuldest und drum hoffst du, dass es ein anderer für dich tut. Jetzt verstehe ich auch, warum du zugelassen hast, dass Kalashin und Ariachne in eine Gruppe kommen." Bazooka wandte sich wieder ihrem unwillkommenen Gast zu. "Nein! Das habe ich nicht zugelassen, ich konnte es nicht verhindern. Aber es ist nicht der größte Fehler, den ich mir jemals geleistet habe. Dass ich das damals mit DIR zugelassen habe war der GRÖSSTE Fehler, den ich jemals gemacht habe!" und Itachi wusste, dass sie damit nicht die beiden Freundinnen meinte.
 

Sein Anblick brachte ihr wieder alles ins Gedächtnis und erneut spürte Bazooka, wie das Grauen zusammen mit der Erinnerung an diesen verhängnisvollen Abend in ihre Gedanken einbrach. Als sie damals vom Training heimgekommen war und im Garten kauerte mit dieser sicheren Gewissheit, dass etwas schreckliches Geschehen war. Und als sie dann das Haupthaus betreten hatte und schon dort ihr der Gestank von Blut entgegenschlug und das ... Gemetzel sah. Überall lagen zerfetzte Leichen und kein Ort, der nicht mit der roten Flüssigkeit besprenkelt gewesen wäre. In Mitten der toten Uchihas, ihre Verwandten und Clanoberhäupte, sass ihre kleine Schwester in der ihr eigenen Dämonengestalt, mit roten Augen und einem bleichen Hals zwischen ihren Zähnen.
 

Bazooka`s Augen verengten sich und sie donnerte den Schöpflöffel, den sie gerade in der Hand gehalten hatte auf den Tisch. "Diese Bastarde wollten sie töten! Kannst du dir das vorstellen? Sie hatten Angst vor ihr und hatten deshalb einen Bannspruch besorgt, der sie und den Dämon auf ewig ausgelöscht hätte." Ein bitteres Lachen stieg ihre Kehle. "Der Dämon spürte die Gefahr natürlich und verteidigte sich!"
 

Wieder stieg ihr der Gestank von Blut in die Nase, als die Erinnerungen zurückkamen. Wie in Trance war sie zu Kalashin gegangen, zu so etwas wie Furcht vor dem Ding, war sie nicht in der Lage gewesen. Sie hob das kleine, völlig ausgezehrte Wesen auf, als es versuchte mehr von der roten Flüssigkeit zu erwischen. Flucht, war der einzige Gedanke gewesen zu dem sie zu diesem Zeitpunkt fähig war. Wir müssen Fliehen, bevor sie es bemerken und sie dafür töten! Bazooka hatte sich hinab gebeugt und ihrer kleinen Schwester fest in die roten Augen gesehen. "Hör zu meine Kleine, wir spielen jetzt wieder Uchiha- Oberhaupt ärgern! Du musst ganz leise sein, wenn wir versuchen dich aus dem Anwesen herauszuschmuggeln!"

Das Kind strahlte, nickte eifrig und Bazooka seufzte. "Lass uns gehen!" Sie griff nach der erwartungsvoll hochgehaltenen Hand und machte sich auf in Richtung Ausgang. Sie kam bis zur Türe. "Na, ... wohin wollen wir denn, nachdem wir das ganze Haupthaus ausgerottet haben?" Das dunkelblonde Mädchen zuckte zusammen und Kalashin fauchte den hochgewachsenen, schwarzhaarigen Jungen vor sich an.

"Hör zu ... ich ... ich habe alle getötet ... und ich sehe ein, dass es falsch war! Ich gehe zum Hokagen und werde mich stellen! ... Pass bitte gut auf Kalashin auf! Sie braucht einmal in der Woche eine Blutkonserve und wenn du schlafen willst musst du ihr etwas geben, dass sie die ganze Nacht beschäftigt, sonst zerlegt sie irgendetwas ..." Bazooka war realistisch. Eigentlich hatte sie vorgehabt zu fliehen, aber sie wusste, dass sie gegen das Wunderkind persönlich keine Chance haben würde.

Doch Itachi hatte sie mit einem Wink zum Schweigen gebracht. "Schwachsinn, du bist so ziemlich das untalentierteste, was bei uns rumläuft! Allein die Vorstellung, dass du meinen Vater angreifen hättest können ist absolut lachhaft, ganz zu schweigen vom ganzen Haupthaus! NIEMAND wird dir diesen Schwachsinn glauben!" Während dieser Worte hatte Bazooka Kalashin ängstlich an sich gepresst, doch sie unterbrach ihren Cousin nicht. "Hau ab! In einer halben Stunde gehe ich zum Hokagen und sage Bescheid. Dann werden alle hinter dir her sein, also schau gefälligst, dass du Land gewinnst!" Das hatte sich Bazooka nicht zweimal sagen lassen und floh so schnell es ging aus ihrer Heimat.
 

"In Suna habe ich dann erfahren, dass du tatsächlich behauptet hattest, den ganzen Clan alleine getötet zu haben!" Der Kochlöffel flog auf Itachi zu, der eine minimalen Bewegung machte und dem Wurfgeschoss so mit Leichtigkeit entging. "DU IDIOT! ICH HAB DICH NIE DARUM GEBETEN! WARUM HAST DU DAS GEMACHT!!" Ein Topf flog auf den Kopf des Wiesels zu, das wieder locker ausweichen konnte. "Du warst noch nie eine gute Schützin." Kommentierte er nur trocken den schlechten Wurf.

Er seufzte, als er registrierte, dass er wohl um eine Erklärung nicht herumkommen würde. "Du möchtest wissen warum ich euch gedeckt habe?" Noch bevor Bazooka weiter Kücheneinrichtung werfen konnte war er um den Tisch herum und umfasste hart ihr Kinn, um sie zu zwingen in seine Augen zu sehen. "Darum!" Drei Tropfen in einem Roten See ordentlich im Dreieck angeordnet um seine Pupillen. "Die Mange- Sharingan!

Kalashin hatte NICHT den ganzen Clan getötet! Meine Eltern schafften es tatsächlich zu fliegen, aber ICH habe ihnen dann den Rest gegeben! Diese potentiellen Mörder deiner Schwester waren es nicht wert länger den Namen der Uchiha zu beschmutzen und wenn ich als Zusatz diese mächtige Waffe erhalte, kann mir das nur Recht sein!" Die kalten, langen Finger ließen die Ex- Uchiha wieder los und Itachi setzte sich zurück an den Tisch. "Aber lassen wir das Gestern und reden wir lieber über Heute. Ich würde gerne bei dir einziehen, schließlich schuldest du mir noch einen oder mehrere Gefallen und da die Akatsuki nun ... äh ... tot ist ..."

Jetzt musste Bazooka sich erst einmal setzten. "Aber ... das GEHT NICHT! Da ist doch Ariachne! Sie ist mit Kalashin in einer Gruppe!" Itachi warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. "Du weißt selbst, dass sie für mich kein Gegner ist!" Jetzt wurde er von seiner Gegenüber wieder mit bösen Blicken aufgespießt. "HA! Darum geht es doch überhaupt nicht! Ariachne ist Kalashin`s beste Freundin! Wenn du hier bleibst wird sie mich und vor allem Kalashin BERECHTIGTER WEISE zur Rede stellen, warum ich dich a) aufnehme und b) sie Ariachne darüber nicht`s sagen darf. ... vor allem weil ich mich damals dazu hinreißen ließ zu behaupten ich würde ihnen helfen." Gelassen legte das Wiesel die Beine auf den Küchentisch und verschränkte die Arme hinter der Kopf. "Das machst du schon! Sag ihr doch einfach die Wahrheit! ... Welche Zimmer kriegen wir?"
 

"Er will bei uns einziehen! ... da bin ich mir absolut sicher! ... und er kennt mich und ... und ... Ariachne will ihn doch töten, weil er ihre ganze Familie umgebracht hat und ... und meine Schwester kennt er auch und ... er hat gesagt, dass ich groß geworden bin und ... und sie hat mir noch immer nicht gesagt, wie man dieses SCHEISSDING aktiviert!" Wütend starrte Kalashin auf den Ring und hielt in ihrem wilden hin und hergerenne durch Gaara`s Zimmer inne. Am liebsten hätte sie das Schmuckstück gegen die Wand gedonnert, aber irgendwie traute sie sich doch nicht. Gaara stand neben einem Schrank und hatte ihr etwas hilflos dabei zugesehen, wie sie sich immer mehr in Rage geredet hatte. Er wusste, dass er nun etwas hätte sagen müssen, aber ... er hatte keine Ahnung was.

Und so tat er das einzige, was ihm in diesem Augenblick einfiel und umarmte das verwirrte Mädchen vorsichtig von Hinten. Kalashin schloss die Augen und genoss die Umarmung. "Weißt du ... die frühsten Erinnerungen die ich besitze sind wie ich in einem großen Dunklen Zimmer sitze ... ich konnte nicht raus und die Wände waren voll von seltsamen Bannformeln. Meine Eltern hatten wohl große Angst vor mir und ich durfte niemals an die frische Luft. Nicht einmal die Fenster haben sie aufgemacht ... aber das war nicht weiter schlimm, ich selbst hab ja keine Luft verbraucht.

Nur Bazooka hatte keine Angst vor mir ... vielleicht, weil sie sich schon immer von gefährlichen Monstern angezogen fühlte, wie Motten vom Licht. Sie brachte mir sogar zwei drei Fledermäuse mit und verbrachte jede freie Minute die sie hatte bei mir im Zimmer ... und dann durfte ich endlich raus ... meine Schwester war gerade beim Training. Ich weiß noch, wie meine Mama mit einem Lächeln auf mich zukam und mich bei der Hand nahm ... sie sah irgendwie erleichtert aus! Und dann ..."

Kalashin runzelte die Stirn. "Irgendwie ist da ein großes Loch ... ich bin dann im Wald wieder augewacht. Meine Schwester hatte mich auf den Rücken und wir rasten nur so durch die Gegend. ... Sie sagte ... unsere Eltern hätten etwas furchtbares, unverzeihliches getan und wir müssten fliehen." Ein leises Lächeln drängte sich auf ihre Lippen "Irgendwie bin ich heilfroh, dass sie sich ausgerechnet für Suna entschieden hat!" und drängte sich tiefer in die Umarmung.
 

#Währenddessen in einer der ... unbequemeren Zellen im Palast des Kazekagen#
 

"HEY! Lasst uns hier raus! Wir sind wichtige Persönlichkeiten, also in diplomatischer Mission und so ... ihr versteht schon! Wenn ihr uns einsperrt könnte das Krieg bedeuten! Ich meine, ich will hier ja nicht angeben oder so, aber wenn wir gewollt hätten, hätten wir dieses Dorf schon längst in Luft aufgelöst, dass ist für uns kein Problem, das machen wir so mit links!" Kaum hatte der eine geendet fing der anderen wieder an. "AUSSERDEM haben wir HUNGER! Wir verhungern hier in eurem Kerker und ihr tut nicht`s dagegen! Ihr seid Echt Barbaren! Ich bin entsetzt! Ich ..."

Genervt versuchte der Wächter ein Lied vor sich hin zu summen. Die Ohrstöpsel alleine halfen ja offensichtlich nicht. Vor etwa einer Stunde hatte Gaara auf eine Nachricht hin das Verhör der beiden unterbrochen und war wie von Furien gehetzt nach oben gerast. Seitdem redeten die beiden non-stop auf ihn ein ... hoffentlich gab es dafür eine Gehaltserhöhung, wegen seelischer Grausamkeit ...

Entführung

Als Kalashin am Abend heimkam und sah, dass in der Küche noch Licht brannte, wusste sie, dass sie noch heute ihre Antworten kriegen würde. Leise zog sie ihre Schuhe aus und begab sich zur Küche. Der Anblick dort ließ sie Schmunzeln. Im Gegensatz zu ihr selbst, benötigte Bazooka ganz normal den Schlaf eines durchschnittlichen Menschen und so war sie ob der Warterei mit dem Kopf auf ihre verschränkten Armen eingeschlafen.

Irgend jemand hatte sich dann ihrer erbarmt und der dunkelblonden eine warme Decke über die Schultern geworfen. Ein schneller Wechsel in die Wolfsgestalt und ein kurzes Schnüffeln an dem Laken verriet ihr, dass es tatsächlich Itachi gewesen war ... na auf DIE Erklärung war sie jetzt echt gespannt. Sie kehrte wieder in ihre menschliche Gestalt zurück und stupste ihre Schwester sanft an. "Hallo, aufwachen! Zeit für Erklärungen!"

Müde blinzelte Bazooka durch schlafverkrustete Augen. "Was ... oh man hatte ich einen Alptraum! Stell dir vor, plötzlich stand Itachi vor der Türe und wollte bei uns einzie ..." Sie blickte in das ernste Gesicht ihrer kleinen Schwester "... es war kein Traum?" Kalashin schüttelte tadelnd den Kopf und Bazooka rappelte sich langsam auf. "Und du willst jetzt natürlich einige Erklärungen nicht?"

Sie gähnte lauthals und mümmelte sich tiefer in die Decke. "Nun ... es ist so ... aus einem Umstand heraus, den ich NIE wollte ... nun ja ... wir beide schulden Itachi wohl mehr oder weniger unser Leben ... vor allem ich. Als wir damals auf der Flucht waren ... du weißt schon, wegen unseren Eltern ... hat er uns gerettet, indem er dafür gesorgt hat, dass man uns nicht verfolgt."

Sie blickte Kalashin fast flehend an "Aber ich habe das nie gewollt, dass musst du mir glauben! Wenn er mich gefragt hätte, wäre ich lieber gestorben, als einzuwilligen!" Kalashin, die wusste, dass Bazooka eher stundenlang mit einem gebrochenen Bein in der Gegend herumspazierte als zu fragen ob ihr jemand helfen würde, glaubte ihr diese Aussage sogar auf`s Wort.

"Also muss er hier bleiben und ich darf Ariachne nichts davon sagen!" Kurz kniff die Ältere ihre Lippen zusammen, grinste dann jedoch fies. "Aber eins kannst du mir glauben ... wenn er wieder auszieht ist unsere Chance gekommen! Dann werden du, Ariachne und ich auf Wieseljagd gehen! Vor allem, weil ich absolut überzeugt davon bin, dass er es nur auf den Ring abgesehen hat!"

Sie seufzte. "Du musst also doppelt vorsichtig sein!" Die Vampirin grinste und ließ ihre Reißzähne aufblitzen. "Aber das bin ich doch immer Schwesterherz!" Gähnend erhob sich Bazooka von ihrem Stuhl und machte sich auf den Weg nach oben. Sie nahm sich fest vor ihr Zimmer heute Nacht fest abzusperren. Sie bedauerte Kalashin wieder angelogen zu haben. Allein der Gedanke, Itachi könnte es auf den Ring abgesehen haben war absurd, schließlich war er mit den Mange- Sharingan viel zu mächtig für solche Spielereinen geworden.

Aber sie hatte ihn und seine wahren Absichten durchschaut! Ein zynisches Grinsen ging ihr über die Lippen. Und wenn dieser Idiot auch nur VERSUCHTE in die Nähe von ihrer kleinen, inzwischen zugegebenermaßen recht hübschen kleinen Schwester zu kommen, würde er sterben. Schuld hin oder her! Mit diesem Vorsatz schlief sie zufrieden ein.

Und so bemerkte sie auch nicht, wie eine kleine, äußerst misstrauische Fledermaus mit roten Augen nach dem Zähneputzen mit in ihr Zimmer kam und sich dort aufmerksam, mit gespitzten Ohren an die Decke heftete.
 

Und sie hatte weise daran getan, denn kaum war Bazooka eingeschlafen und murmelte nur noch leise Sätze wie "Itachi du alter Perverser ich bring dich um" vor sich hin, erschien auch schon, wie aus dem Nichts ein schwarzer Schatten vor dem Fenster. Die kleine Fledermaus mit dem überdimensionierten Ring um die Krallen zuckte neugierig mit den Ohren und richtete ihre roten Augen auf das schwarze Etwas, dass sich am Fenster zu schaffen machte.

Der Schatten musste sehr geübt im öffnen fremder Fenster sein, denn keine Minute später schwang das Ding völlig lautlos auf und eine hochgewachsene Gestalt schlich sich herein, den Blick fest auf die Schlafende Bazooka gerichtet. Er musste sich seiner Sache ja sehr sicher sein, denn er hatte nicht einmal eine Waffe in der Hand. Kalashin nutzte die Unaufmerksamkeit des Eindringlings und stieß sich von der Decke ab. Noch im Fallen verwandelte sie sich in einen Wolf und schnappte nach der Kehle des Kerls.

Zwei Sekunden später fand sie sich in einer festen Umklammerung wieder. Verwirrt blinzelte sie. Dieser Ninja war einfach zur Seite getreten, hatte einen Arm um ihren Brustkorb und die andere Hand um ihre Schnauze gelegt und beugte sich nun zu ihr herunter. "Nicht schlecht Kleine, aber wir wollen doch nicht, dass Bazooka von deinem Aufprall auf dem Boden wach wird oder?" Reflexartig wurde Kalashin zur blutroten Wolke und Itachi steckte seine Hände zurück in die weiten seines Umhangs. "Wenn du eine Erklärung willst, ... ich warte in der Küche auf dich!" flüsterte er leise, sperrte die Zimmertüre auf und verschwand.
 

Zwei Minuten später stürmte eine Kalashin mit hochrotem Kopf in die Küche. "WAS HAST DU DA DRIN GEMACHT!!" Sie baute sich wie ein Racheengel persönlich vor dem Schwarzhaarigen auf, der nur amüsiert grinste. "Na na, jetzt sei mal ein bisschen leiser, wenn du nicht willst, dass hier deine große Schwester gleich antanzt!" Die Vampirin ließ sich davon nicht weiter beeindrucken und fuhr fort ihn wütend anzufunkeln.

"Wenn du auf den Ring scharf bist, dann schmink dir das gleich mal wieder ab! Der ist bei mir und da kommst nicht einmal DU problemlos hin Pseudo- Wunderkind!" Itachi schmunzelte kurz, wurde dann aber wieder ernst. "Kalashin setz dich und denk nach! Erstens hätte ich euch beide, ja auch deinen Dämon, ohne Probleme davon überreden können mir den Ring freiwillig auszuhändigen und zweitens bin ich schon lange über das Stadium hinaus in dem ich es von, wie auch immer gearteten, Artefakten abhängig wäre! Ich hätte ihn zwar am Anfang gern gehabt, das gebe ich gern zu, aber inzwischen hat er für mich keinen Wert mehr."

Kalashin überlegte, grinste dann, pflanzte sich auf einen Stuhl und legte die Hände unter den Kopf. "Sehr gut! Dann bin ich ja jetzt mal WIRKLICH gespannt auf die Begründung, was du im Schlafzimmer meiner Schwester zu suchen hast!" Sie meinte das bitter ernst und Itachi grinste tatsächlich etwas verlegen. "Nun äh ... weißt du ... ich habe einen Fehler gemacht! Ich hätte jemanden töten sollen und hab es nicht getan, weil ich geglaubt habe, Bazooka würde diese Personen noch brauchen um sich weiter zu entwickeln. ... Damals hatte sie ja diese Technik- manipulier- Jutsu noch nicht. ... und ... nun ich habe nicht unberechtigten Grund zur Annahme, dass eben diese Personen es jetzt wieder, oder immer noch auf euch zwei, bzw. vielleicht sogar auf den Ring selbst, abgesehen haben."

Itachi seufzte. "So und jetzt weißt du ja warum ich hier bin und warum ich im Zimmer deiner Schwester war, aus dem gleichen Grund wie du, wir wollen sie schützen!" Doch so leicht ließ ihn Kalashin nicht davonkommen. "Ok, und warum kümmert sich der große, starke, selbstständige und skrupellose Itachi ausgerechnet um die Gesundheit meiner Schwester? Und erzähl mir jetzt bloß nicht irgendwas von Schuldgefühlen, das würde ich dir nicht abnehmen, nachdem ich die Geschichten von Ariachne gehört habe!"

Ihr Gegenüber rang sich zu einem leisen Lächeln durch. "So, so, was erzählt denn das Cousinchen so über mich?" Kalashin grinste zurück. "Versuch nicht vom Thema abzulenken, darin ist Bazooka große Meisterin und sie schafft es auch nie!" Itachi wurde wieder ernst. "Ich sehe schon, im Gegensatz zu deiner großen Schwester hast du wenigstens etwas von der Klugheit deiner Vorfahren erhalten, aber ich muss dich leider enttäuschen, solange Bazooka mir nicht die Erlaubnis dazu gibt, wird kein Sterbenswort meine Lippen überschreiten!"

Jetzt wurde das Grinsen von Kalashin eindeutig fies. "Sehr gut! Dann hat sie ja auch sicher nichts dagegen gehabt, dass du zu nachtschlafender Zeit in ihr Zimmer geschlichen bist und ich kann ihr davon erzählen ohne dass sie dir nachher das Fell über die Ohren ziehen wird!" Itachi legte den Kopf schief. "So, so ... na ... da muss ich dir doch ein Gegenangebot machen. Also, wie wäre es damit: Du erzählst ihr nicht`s davon und ich bringe dir dafür morgen Abedn die Benutzung des Ringes bei!"

Kalashin runzelte die Stirn. Ihre Schwester hatte sie vor der Hinterlist des Wiesels gewarnt und so versuchte sie nun die Falle hinter diesen Worten auszumachen. "Woher willst du wissen, wie das geht?" Itachi winkte nachlässig mit seiner Hand. "Also hör mal, das ist schließlich ein uraltes Familienerbstück!" Die kleine Vampirin runzelte fragend die Stirn "Das ist mir klar! Drum will ich ja auch wissen, wie ausgerechnet du weißt, wie man es anwendet!" Das Wiesel schalt sich für seine Unaufmerksamkeit und versuchte die Kurve zu kratzen

"Na ist doch klar! Meine Eltern kannten deine Eltern sehr gut und da ist es doch kein Wunder, dass ich deine Mama mal beobachtet hab, wie sie das Ding angewendet hat, wenn ich auch zugeben muss, dass sie damals noch nicht wusste, dass ich bereits über die Sharingan verfüge!" Kalashin runzelte die Stirn und Itachi schwitzte Blut und Wasser. Er hatte so nahe an der Wahrheit vorbei gelogen wie es eben ging, ohne Bazooka in`s Handwerk zu pfuschen und er fürchtete mögliche unangenehme Fragen der kleinen Vampirin, zum Beispiel die Frage, ob er denn dann wisse, was damals passiert sei, dass Bazooka und sie hätten flüchten müssen.

Tatsächlich gingen Kalashin`s Gedanken in genau diese Richtung. Sie erinnerte sich daran, was ihre große Schwester ihr damals gesagt hatte, warum sie flüchten müssten und auf einmal stieg ein furchtbarer Verdacht in ihr auf. "War ... sag ... haben meine Eltern die Uchiha ermordet?" Itachi hätte sie vor Erleichterung umarmen können! Mann war das knapp an der Wahrheit vorbei!

Erleichtert grinste er sie an. "Nein, nein, es stimmt schon, dass ich der Mörder bin!" Natürlich! Die Vampirin schalt sich für ihre Dummheit und bemerkte vor lauter Verlegenheit nicht wie erleichtert Itachi plötzlich aussah. "Gut ich nehme dein Angebot an ... morgen im Sandsteinlabyrinth!" Ihr Gegenüber nickte bestätigend. "Und den Rest der Nacht kannst du ruhig schlafen und ich halte Wache! Schließlich brauche ich als Leiche sowas nicht!"
 

Ariachne blinzelte und las sich das Schriftstück vor ihr erneut durch. Ursprünglich hatte sie ja vorgehabt heute früher zu gehen, aber dann war ihr ein Dokument in die Hände gefallen, dass mehr als interessant war. Es ging um etwas, was sie eigentlich schon kannte ... ein Spionagebericht über den Clan der Uchiha und eine Aufzählung der Überlebenden und ein paar kurze Bemerkungen zu den jeweiligen Personen. Eigentlich hatte sie das Stück sofort wieder weglegen wollen, bevor sich unangenehme Erinnerungen zurück in`s Bewusstsein drängten, aber dann hatte sie doch überprüft, wer alles Itachi`s grausame Tat überlebt hatte.

Der oberste Name war keine Überraschung für sie gewesen. Denn als erstes kam natürlich dieser grausame Mörder selbst:
 

Itachi Uchiha: Schwarze Haare, Mange Sharingan, Mitglied der Akatsuki, Mörder des Uchiha- Clans,

Ziele: Unbekannt,

Aufenthaltsort: Unbekannt,

Personen mit enger emotionaler Bindung an seine Person:

Kisame(Akatsuki, entfernter Verwandter, Kiri- Nuke, s. Akte: 2345, Kamerad?),

Ariachne Uchiha(Cousine ersten Grades, Suna- Nin, s. Akte: 9874, feindlich)

Sasuke Uchiha(Bruder, Konoha- Nin, s. Akte: 2566, feindlich)

Doch bei der nächsten Person stockte sie kurz und ihr Herz begann zu rasen ... was sollte sie mit dieser Information bloß anfangen?

Bazooka Uchiha (entfernte Verwandte, Suna- Medinin unter dem Nachnamen Kagu, s. Akte 1854, freundlich)
 

Atemlos las sie weiter unfähig das Dokument aus der Hand zu legen, obwohl sie sehr wohl ahnte was sie als nächstes lesen würde ...
 

Ariachne Uchiha: Spinnenbluterbe, Webfädenjutsu, Sunanin,

Personen mit enger emotionaler Bindung an ihre Person:

Kalashin Uchiha(entfernt Verwandte, Suna- Nin unter dem Nachnamen Kagu, s. Akte: 2655, freundlich)

Bazooka Uchiha(entfernte Verwandte, Suna- Medinin unter dem Nachnamen Kagu, s. Akte 1854, freundlich?)
 

Es war Nacht, als Shino endlich in Suna ankam und weil Ariachne ihm versichert hatte er könnte zu jeder Tages und Nachtzeit bei ihr anklopfen und weil der Aburame ein Mann war, der andere Leute beim Wort nahm, so gab er nichts auf unnötige Höflichkeit und klopfte an der Türe, die sie ihm in einem der Briefe angegeben hatte. "Herein!" Etwas verwundert, warum das Spinnenmädchen, das doch normalerweise Frühaufsteher war und deshalb nie nach 10.00 Uhr in`s Bett ging, noch so spät auf war, öffnete er die Türe.

Er hob beide Augenbrauen, als der sah, dass Ariachne gerade dabei war ihre Zeug zu packen. "Falls du vor mir fliehen wolltest ist es jetzt zu spät!" Jetzt erst nahm das Spinnenmädchen richtig wahr, dass jemand sie um diese Zeit besuchte und als sie realisierte, was Shino gerade gesagt hatte, lief sie rot an. "Nee ... ich bin so froh dass du da bist!" Noch bevor der Käferjunge sich versah hatte er eine überdimensionierte Spinne um den Hals hängen.

"Stell dir vor, sie hat mich die ganze Zeit angelogen! ... Bazooka ... sie ist auch eine Uchiha und mit Itachi eng befreundet! Diese blöde Kuh! Sie hat uns die ganze Zeit bloß an der Nase herumgeführt ... aber jetzt stell ich sie zur Rede!" Ariachne begab sich wieder zu ihrem Rucksack und begann hastig Dinge hineinzustopfen. Dann packte sie das Bündel und warf es sich über die Schultern. "Bin gleich wieder da!"

Shino legte seufzend seinen Rucksack auf den Boden, eigentlich hatte er auf ein paar Stunden erholsamen Schlaf gehofft, und nickte dem Spinnenmädchen zu. "Ich komm mit. Angeblich ist in unserem Clan der Wahnsinn ja erblich, wer weißt, was im Kopf dieser älteren Kagu vorgeht. ... außerdem ... wenn sie wirklich mit diesem Mörder befreundet ist, weiß sie vielleicht wo er sich gerade aufhält, dann schnappen wir uns Kal und dann Gnade seiner Seele!"
 

Kurz darauf schlichen zwei dunkle Gestalten auf das Haus der Kagu`s zu. Zielsicher wählten sie das Schlafzimmerfenster, das von dem vorherigen Besuch eines rotäugigen Uchihas noch offen stand, und krabbelten die Mauer hinauf. "Ausgeflogen!" Wütend starrte das Spinnenmädchen auf das leere Bett, in dem eigentlich Bazooka schlafen sollte. "Was muss diese blöde Kuh eigentlich mitten in der Nacht irgendwelche Spaziergänge unternehmen? SIE braucht doch Schlaf oder?"

Sofort sandte Shino seine Käfer aus und keine zwei Sekunden später waren die feinen Fühler seiner Schützlinge fündig geworden. "Ich habe eine Spur! Komm mit!" Hastig rasten zwei Schatten durch die mondbeschienen Dünen, immer dicht hinter einem fliegenden Käfer. Ab und zu schwirrte das Insekt ein paar Sekunden in der Luft um sich neu zu orientieren, dann nahm es jedoch wieder zielgerichtet seinen Flug auf.

Schließlich stoppte das Insekt jedoch und ließ sich auf der Schulter seines Herren nieder. So leise, wie nur irgendwie möglich schlichen sich die beiden Ninjas im Schatten einer Düne heran. Dort lag, gut verschnürt mit Fesseln und einem dicken Knebel, die ältere Kagu auf dem Boden. Vor ihr, in einen dunklen Umhang gehüllt standen zwei Gestalten die gestikulierend miteinander redeten.

Plötzlich zog Ariachne scharf die Luft ein und als Shino ihrem Blick folgte wusste auch er was sie meinte. Itachi! Einer, die kleinere der beiden verhüllten Gestalten hatte die rot- glühenden Mange- Sharingan, für die der Uchiha so berühmt war. Mist, er hatte nicht einmal geahnt, dass sich dieser Kerl in Suna aufhielt und jetzt war her hier direkt vor ihnen. Schnell flocht Shino seine Finger in der Zeichensprache, mit der sich Ninjas lautlos verständigten.

"Und was machen wir jetzt?" Ariachne nickte, zum Zeichen, dass sie verstanden hatte und begann zu antworten. "Ich lenken sie mit unseren Viechern ab und du schnappst dir Bazooka. Dann müssen wir schauen, dass wir Kalashin erreichen ... hoffentlich ist sie nicht jagen. Wenn wir diesen Bastard zu dritt Angreifen haben wir vielleicht eine Chance." Der Käferjunge hatte die Uchiha bisher eigentlich für den eher ruhigen, schüchternen Typ gehalten, aber anscheinend hatte auch sie nun das Ende ihres Geduldsfadens erreicht.

Von überall um sie herum begann der Sand zu knistern und zu rascheln, so dass es für Shino kein Problem war sich, ohne verräterische Geräusche zu verursachen, an die ältere Kagu heranzuschleichen. Alarmiert blickten sich die beiden Gestalten um und zogen ihre Waffen. Derweil rasten ein paar kleine Delegationen von Wüstenspinnen auf dem Boden voran, in ihren Beinen ein Bannzettel mit aktiver Feuerbeschwörung.

Lautlos zählte Ariachne den Countdown. Drei ... zwei ... ein ... Plötzlich wurde es zwischen den Dünen taghell, als vier Feuerbälle gleichzeitig in einem Halbkreis von etwa zwanzig Metern Radius um die fremden Ninjas explodierten. Geblendet zuckten die beiden Gestalten zurück und hielten sich die Augen zu. Kurz versicherte sich Ariachne, dass ihre kleinen Helfer sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht hatten, dann raste sie hinter Shino her.

Und so bemerkten sie nicht, das der 'Itachi', den sie bis jetzt beobachtet hatten eindeutig weiblicher Natur war.
 

Gemütlich schlenderte Kalashin nach oben. Eigentlich war der Tag in der Summe nicht wirklich schlecht ausgegangen. Morgen würde sie entweder Antworten bekommen oder die Bedienung des Ringes erlernen. Außerdem war ihr Date mit Gaara doch noch ganz gut ausgegangen und so musste die junge Vampirin sich zurückhalten nicht gut gelaunt zu pfeifen, als sie das Zimmer ihrer Großen Schwester betrat.

Doch kaum hatten ihre nachtsichtigen Augen sich an das Dunkel gewöhnt, blieb ihr das Pfeifen im Hals stecken. Das Bett war so leer wie ihr Blutkreislauf und das Fenster stand sperrangelweit offen. Sofort machte sie auf dem Absatz kehrt und stürmte so ungebremst die Treppe hinunter, dass sie dabei den unwillkommenen Gast Itachi umrannte und sie zu Zweit die Treppe hinunter purzelten.
 

Als Ariachne die Türe zum Kagu-Anwesen öffnete glaubte sie, dass ihr jetzt wohl alle acht Beine versagen würden. "Du ..." Das Wort blieb ihr wie eine Fischgräte im Halse stecken. Am Ende der Treppe lag Kalashin und auf ihr ... quasi mit ihr verschlungen ... "Itachi!" Inzwischen war auch Shino durch die Türe getreten, die immer noch bewusstlose Bazooka auf seinen Schultern.

"Warte!" Kalashin stieß oder besser schmiss das Wiesel rücksichtslos von sich herunter und sprang auf. "Ich kann dir alles erklären! Bazooka ... ich habe ..." Doch nun riss der Geduldsfaden des Spinnenmädchens endgültig. Zu viel Neues, unglaubwürdiges hatte sich in den letzten zwei Stunden ereignet. Zu sehr waren ihre Überzeugungen in`s Wanken geraten und Vertrauen enttäuscht worden.

"OH! ICH VERSTEHE SEHR GUT! Frau Kalashin UCHIHA! Du hast wohl dummerweise vergessen, dass ich Einsicht in die Spionageakten von Suna habe! ... eigentlich hatte ich mein Leben riskiert um dir deine Schwester zurückzubringen, aber ich möchte euch natürlich nicht stören!" Sie wandte sich an ihren verhassten Verwandten. "Mein Kompliment! Ich habe wirklich keine Ahnung, wie du es so schnell hier hergeschafft hast und ich verstehe erst recht nicht, warum du uns dann nicht gleich angegriffen hast, aber ich habe deine Augen gesehen und erkannt!"

Mit diesen Worten packte sie Shino, zerrte ihn mit sich durch die Türe, wobei Bazooka einen ordentlichen Schlag gegen den Kopf abbekam, aber das war ihr jetzt auch Wurst, kaputt gehen konnte da anscheinend nicht mehr viel, und rannte in Richtung Berge von Suna.
 

#Apropos Berge von Suna ...#
 

"Wir möchten einen Diebstahl melden!" Pille sprach mit vollem Mund, weil sein gefräßiger Kollege noch damit beschäftigt war ein weiteres großes Stück Wurst hinunter zu schlucken und damit offensichtlich nicht in der Lage eine Unterhaltung zu führen. Gaara hob seine nicht vorhandenen Augenbrauen und starrte neugierig auf die Überreste, die am Tisch so herumlagen.

Er hatte normale Menschen noch nie so viel an einem Stück essen sehen, wie diese beiden. Na gut ... laut der Aussage dieser beiden Kerle waren sie Tagelang ohne jede Nahrung in den Bergen unterwegs gewesen und hatten wahrscheinlich einiges nachzuholen. Gerade hob der mit der Glatze an weiterzusprechen. "Uns wurde vor kurzem ein wertvoller und mächtiger Ring von einem von euch gestohlen und wir sind gekommen um ihn zurückzuholen!"

Gaara seufzte. Eigentlich war Diebstahl nicht sein Ressort, aber irgendetwas an diesen beiden Kerlen war einfach komisch. "Wann wurde euch der Gegenstand denn entwendet!" Derjenige, der sich als 'der mächtige Paladin Pille' vorgestellt hatte schluckte hastig ein Stück Wurst hinunter und antwortete dann. "Vor etwa vier bis fünf Kälteperioden!" Der Sanddämon nickte. "Also vor vier bis fünf Jahren!"

Pille schüttelte den Kopf. Diese Barbaren waren wirklich dumm! "NEIN! Vor vier bis fünf Kälteperioden! ... Wenn alles, sogar die Täler zufrieren, alle brav Einschlafen müssen und so!" NUN war Gaara überrascht. In Suna scheite es bekanntermaßen nicht allzu oft, ... etwa alle 500 Jahre einmal, wenn der kalte, Eisberge tragende Aoto- Strom bis in den Süden drang und auch der Rest des Kontinents von einer großen Eisfläche überzogen wurde.

"Ihr habt über 2000 JAHRE gewartet, bevor ihr kommt und das Ding wieder haben wollt?" Verwundert zuckte sein Gegenüber mit den Schultern. "HEY! Es gehört uns! Ist doch unser Bier, wie lange wir uns Zeit lassen, bis wir es uns zurückholen oder?" Doch anscheinend war ihr Gegenüber anderer Meinung. Interessiert beobachteten die zwei Gäste, wie der rothaarige den Stöpsel aus seiner Flasche zog und Sand daraus hervor strömte.

"Hey cool! Wie machst du ..." leider blieben ihm die Worte im Hals stecken, weil der Sand ihn und seinen Kollegen ziemlich unsanft am Kragen gepackt hatte und nun in die Luft hielt. "Ok, ... wer seid ihr!" Gaara funkelte die beiden aus seinen türkisen Augen misstrauisch an. "Hey cool man! Gaaanz ruhig! Wenn es dir gerade nicht passt ... wir können uns ja einfach alle an die Decke hängen und eine Nacht drüber schlafeee..."

Der letzte Laut wurde erst höher und rutschte dann in`s quietischige ab, als der Sand sich etwas enger zusammenzog. Der Sohn des Kazekagen holte noch einmal tief Luft, zählte langsam bis 23, dachte an Kalashin`s ehemalige Meinung über ihn und wiederholte dann seine Frage fast zischend. "WER. seid. ihr? ... Seid ihr Dämonen? Warum tut ihr so, als ob 2000 Jahre fast keine Zeit wären?"

Langsam verstand sogar Palle, dass sie wohl einen Fehler gemacht hatten und versuchte zu retten, was zu retten war. "Äh ... natürlich nicht, schließlich haben wir nicht dies lustigen Hörnchen oder glühende Augen oder so Schuppen überall nicht? Was ich vergessen hatte zu erwähnen: natürlich war unser Großvater damals mächtig sauer, aber es gab so viele wichtige Familienangelegenheiten zu regeln, dass wir erst jetzt ..."

Wieder blitzten türkise Augen auf und diesmal zählte der Sanddämon nicht bis 23. "Ihr seid keine Dämonen, da stimme ich euch zu denn ich könnte es sonst spüren und ich frage euch nun zum Letzten mal, bevor euer Blut meinen Sand tränken wird WER. SEID. IHR!" Die beiden tapferen Krieger sahen sich an und Pille übernahm wieder das Gespräch, schließlich war er der intelligenteste in diesem Raum.

"Ruhig Bruder! Wir wollen doch nicht streiten!" und in vertrauensvollem Ton fuhr er fort. "Ich sehe schon, dir kann man nix vormachen. Wir kommen relativ weit aus den Bergen hinter Suna. Wenn du uns schön langsam runterlässt und deinem Sand sagst er soll uns brav loslassen, dann zeigen wir dir unsere wahre Gestalt ok?" So auffällig, dass selbst ein Blinder das Schlagen der Augenlider gehört hätte zwinkerte er dabei seinem Kollegen zu.

Gaara seufzte erneut, diplomatisch zu sein war einfach anstrengend. Er hatte keine Ahnung, was der eine dem anderen mit dem ganze Gezwinkere sagen wollte, aber sicher war bekanntlich sicher. Ein kurzer Ruf und die Wachen, die bis jetzt vor der Türe gestanden hatten betraten den Raum. "Holt Temari und Kankuro! Beeilt euch! ... und ihr zwei ..." er wandte sich wieder an die komischen Besucher.

"... wie viel Freiraum braucht ihr für eure ... 'Wahre' Gestalt? Müsst ihr dafür eine Jutsu wirken, das könnte ich nämlich hier nicht zulassen!" Palle wollte den Kopf schütteln, aber ein unangenehmes Knacksen erinnerte ihn schmerzhaft daran, das der Sand dies bis jetzt erfolgreich verhinderte. "Äh ... nein, nein, wir haben mächtige Amulette, die uns verwandeln und ..."

"Gut!" Gaara grinste und zur Erleichterung des mächtigen Paladins und des unglaublichen Zauberers fühlten sie, wie ehrst ihre Beine, dann die Hüften und schließlich alles Sandfrei war und sie ohne jede Fessel am Boden standen. "Als Sohn des Kazekagen und Diplomat von Suna sind diese Dinger hier bis auf weiteres konfesziert!" Der Sanddämon pflückte die beiden Amulette aus seinem Sand und steckte sie sich in die Taschen.

Dann observierte er die beiden Besucher genauer. Ihre Köpfe waren sehr mäuseähnlich, auch wenn die Ohren überdimensioniert war und beide aufrecht standen. Sie waren sehr menschenähnlich mit zwei langen Armen, aber auf dem Rücken prangte jeweils ein großes, dunkelgraues Paar Fledermausflügel. "HEY DIE GEHÖREN UNS! GIB SIE ZURÜCK!"

Die beiden wollten sich auf Gaara stürzen, aber schon wurden ihre Beine wieder von Sand gefesselt. Von hinten trat ein Wächter an den Sanddämon heran und beugte sich zu ihm um seinem Herren leise etwas in`s Ohr zu flüstern. "Lady Temari war nicht aufzufinden, aber das Fenster war offen." Da kam auch schon Kankuro um die Ecke gewetzt. "Temari ist weg!! ... was sind denn das? Spione?"

Gaara runzelte die Stirn. Temari war weg ... vielleicht war sie von selbst gegangen, aber das war eher unwahrscheinlich. Was hätte seine Schwester auch ganz alleine in der Nacht machen wollen? Eher möglich war es, dass man diese Zwei geschickt hatte um ihn abzulenken, dann eingebrochen war, Temari entführt hatte und später versuchte mit ihr Lösegeld zu erpressen.

Die Entführer taten ihm zwar jetzt schon leid, aber er musste trotzdem etwas unternehmen. Seine Schwester war nur ein ganz normaler Ninja und sie war bei weitem nicht unsterblich. Er brauchte jemanden, der ihre Spur aufnehmen konnte ... Kalashin! "Kankuro! Wir gehen zu Kalashin, sie soll in ihrer Wolfsgestalt die Spur aufnehmen. Du passt derweil auf diese beiden auf und wenn sich einer auch nur in die nähe des Fensters begibt brichst du ihm beide Flügel. Wache schlage Alarm und hole einen Trupp Sunanin zur Verstärkung, wir wissen nicht, wie viele Verbrecher sich hier noch herumtreiben."
 

"Gibt es da etwas was ich wissen sollte? UCHIHA!" Kalashin hatte sich Itachi gekrallt und relativ unsanft gegen die nächste Wand gedonnert. Den vorwurfsvollen Blick, den er ihr zuwarf ignorierte sie geflissentlich. Das Wiesel wehrte sich nicht. Er sah keinen Grund darin, die Suppe die sich Bazooka eingebrockt hatte auszulöffeln. "Das soll dir deine Schwester erklären ... wenn Ariachne sie am Leben lässt ..."

Sofort schlich sich ein Hauch von Sorge in das Gesicht der jungen Vampirin. Sie musste das mit Ariachne sofort in Ordnung bringen ... Schuldgefühle drohten sie zu überwältigen und eine unüberwindbare Mauer vor ihr aufzutürmen. Vorgestern war doch noch alles in Ordnung gewesen? ... Wie hatte ihr Leben nur so schnell aus den Fugen geraten können?

"Scheiße! ... dass ist ganz alleine deine Schuld! ... du bleibst hier AN DIESER STELLE und rührst dich nicht vom Fleck und ich hole Bazooka von Ariachne und versuche zu retten was zu retten ist!" Sie war schon fast aus der Türe, als Itachi sie noch einmal an der Schulter packte und zurückhielt. "Hör zu. Bazooka soll dir später alles erklären, aber pass bitte auf.

Da draußen sind wahrscheinlich zwei Personen die ... ich weiß nicht warum sie so plötzlich aufgetaucht sind, aber sei vorsichtig, sie werden auf dich im speziellen vorbereitet sein und wenn dir was passiert, köpft mich deine Schwester schneller als ich 'ups' sagen kann. Wenn du siehst, dass sie Bazooka, Ariachne und Shino haben, dann komm hierher zurück! Ich gehe jetzt und hole Kisame, vielleicht, aber nur vielleicht haben wir zu dritt eine Chance gegen sie ... und pass auf den Ring auf!"

Kalashin ignorierte, dass er sich über ihre Anweisung hierzubleiben hinweggesetzt hatte, da sie sich jetzt nicht auf längere Diskusionen einlassen wollte. Sie musste weiter. Doch kaum hatte sie den Türstock hinter sich gelassen, rannte sie schon in die nächste Person hinein, ... allerdings war ihr das diesmal viel lieber."Gaara! Gut dass du da bist! Ariachne hat Bazooka erst gerettet und dann entführt, weil die blöde Kuh Itachi kennt und der hier ist und sie das jetzt gesehen hat!"

Gleichzeitig wütete auch Gaara los. "Zwei unbekannte haben mich abgelenkt, damit man Temari entführen konnte und jetzt brauch ich deine Wolfsgestalt, weil du sie vielleicht riechen kan ... wer zum Geier ist das?" Misstauisch betrachtete der Sanddämon das herangekommene Wiesel. Dann schob er sich vor Kalashin und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Was willst du von Kalashin?" Itachi ging nicht darauf ein. Er schritt mitten auf den staubigen Vorhof und flocht rasend schnell seine Finger ineinander, während er den Kopf zurücklegte. Keine zwei Sekunden später raste eine gewaltige Feuerkugel in den Himmel und tauchte den nördlichen Teil von Suna für kurze Zeit in ein flackerndes, rötliches Licht. "Sorry, aber so bemerkt er mich am schnellsten ... auch wenn jetzt die anderen beiden ebenfalls von meiner und Kisames Gegenwart wissen ... aber so wie ich sie kenne, war das wohl auch vorher der Fall."

Dann wandte er sich zu Gaara. "Ich kann dir versichern, dass es Temari wahrscheinlich prächtig geht, aber sie soll dir selber erklären, wo sie war. Bin doch hier nicht der Rechtfertiger für eure großen Schwestern ... bin ich hier eigentlich der einzige mit intakter Familie?" Zwei Paar Dämonenaugen starrten ihn entgeistert an, aber ihn fiel keine ordentliche Antwort auf diese Unverschämtheit ein.

Anscheinend fiel aber nun auch Itachi der Fehler in seiner Aussage auf und er hob beschwichtigend die Hände. "Na gut, na gut ... ich gebe zu, dass Sasuke ebenfalls nen ordentlichen Knacks weg hat. AH! Da bist du ja!" Über die Mauer, die das Grundstück der Kagu umgab sprangen zwei Gestalten. Beide trugen einen langen, etwa 50 Zentimeter breiten und sehr langen Gegenstand auf ihrem Rücken.

Gaara riss die Augen auf. "TEMARI! Du und ... Kisame?" Die ältere Schwester zog nur eine Schnute und schob die Unterlippe nach vorne. "Na und? ... er ist wenigstens nicht von einem Dämon besessen, wie andere Personen! Und außerdem brauche ich einfach mal jemanden vernünftiges neben euch zwei Kindsköpfen." Kisame kratzte sich verlegen am Kopf.

"Verzeiht mir Gaara- sama, ich weiß, dass es viele bessere Männer für eine Dame ihres Standes gäbe. Ich hoffe ihr seid mir nicht böse." Der Angesprochene blickte auf seine eigene, dunkelblonde Schwäche und seufzte dann. "Ich habe wohl kaum ein Recht dazu, oder?" Etwas ungeduldig starrte Itachi mit seinen roten Augen auf den Rest. "Sehr rührend! So, nachdem das jetzt geklärt ist ... könnten wir jetzt bitte Ariachne, Bazooka und meinetwegen, wenn ihr darauf besteht auch Shino retten gehen, bevor ES ZU SPÄT IST?"
 

Während sie voran rasten und Gaara über ihnen den Weg durch die Dünen angab, versuchte Itachi Kalashin zu erklären, wie der Ring funktionierte. "Eigentlich ist es ganz einfach. Du musst dreimal das Drachenfingerzeichen machen, Chakra schmieden und etwas Blut auf die Wunde tröpfeln lassen ..." Die junge Vampirin blickte ihn an, als hätte er den Verstand verloren.

"Ich habe kein Blut!" Itachi blinzelte verwirrt. "Wie du hast kein Blut." Hektisch wedelte die dunkelblonde in der Gegend herum. "Na wie ich es gesagt habe! Ich bin TOT schon vergessen? Vampir und so ... ich habe in meinem ganzen bescheuerten Kreislauf höchstens noch das letzte Abendessen, aber auch keinen Tropfen mehr!" Itachi überlegte kurz. "Scheiße ... aber ok ... das Blut dient nur zur Verifikation, dass du auch wirklich einer der Befehlsberechtigten Erben bist ... vielleicht wenn ich für dich ..."

Kalashin warf Itachi eine Blick zu der ihn beinahe zu Asche verbrannt hätte. "Ok, ok ... so viel ungerechtfertigtes Misstrauen! Weiß gar nicht womit ich das verdient habe ..." Er hob beide Augenbrauen, als Kalashin erst die Fingerzeichen formte und dann auf den Ring spuckte. Als sie seinen Blick bemerkte zuckte sie nur mit den Schultern. "Hätte ja funktionieren können oder?"

Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, als der Ring plötzlich grün glühte und eine donnernde, uralte Stimme durch den Sand dröhnte, so dass er unter ihren Füßen zu vibrieren begann. "IHR NARREN HABT EINE UCHIHA GETÖTET IN DER HOFFNUNG IHR KÖNNTET MICH MIT IHR TÄUSCHEN! NUN MÜSST IHR STERBEN!" Eine gewaltige Flamme erschien aus dem Nichts und hätte Kalashin sicher für immer in`s Jenseits befördert, wenn nicht eine rettende Sandwand zwischen ihr und der tödlichen Hitze erschienen wäre und den Sand zu einer durchsichtigen Masse schmolz.

Nun erschien dort, von woher die Flammen gekommen waren plötzlich ein roter, riesiger, geschuppter Schatten mit orange glühenden Augen und zwei gewaltigen, funkensprühenden Flügeln. Ein gezackter Schweif köpfte auf äußerst beunruhigende Weise eine Dühne. "STERBT NUN!" Hastig riss sich Kalashin den Ring vom Finger und warf ihn Itachi zu. "SCHNELL! BEFIEHL IHM ER SOLL AUFHÖREN!"

Itachi nickte, führte das Ritual durch, während der Rest versuchte das Vieh im Zaum zu halten und ließ sein Blut auf den Ring Tropfen. Wieder erschallte die gewaltige Stimme. "VERSUCHE MICH NICHT ZU TÄUSCHEN ABTRÜNNIGER! DU WURDEST VERBANNT UND BIST MEINER DIENSTE NICHTLÄNGER WÜRDIG! AUCH DU WIRST STERBEN!" Ein erneuter Schwall aus Feuer wurde von Temaris Fächer abgelenkt und schmolz einen Krater in den Sand.

Kalashin wollte gerade mit einer Jutsu ansetzten, als ein Kunai in ihre Brust fuhr. Erstaunt setzte sie an, es herauszuziehen, als sie denn daran hängenden Bannzettel bemerkte ... und ohnmächtig nach hinten kippte. Das letzte was ihre toten Ohren vernahmen war ein herzhaftes "Scheiße" vom ehemaligen Stolz des Uchiha- clanes.
 

Als Kalashin wieder aufwachte fühlte sie sich wie halbtot. Nicht so tot wie sonst, sondern ... schmerzvoller und das war für jemanden, der eigentlich nur noch einen Haufen abgestorbener Nerven besass ein höchst beunruhigendes Gefühl. Müde blinzelte sie und hob ihren Kopf. Vorsichtig sah die junge Vampirin sich um. Gaara und sie hingen, mit Händen und Füßen an Handschellen gebunden und über und über mit Bannzetteln tapeziert, als hätte jemand geradezu panische Angst davor ihr Dämon könnte entkommen.

Kein Wunder, dass sie sich so groggy fühlte und so wie ihr Kollege aussah ging es ihm nicht viel besser. Irgendwie schwamm alles durch einen dicken ... papierigen Nebel. Nur peripher nahm sie wahr, dass der Ring an ihrem Finger fehlte ... Bazooka würde sie umbringen. Diese Feststellung traf sie, als würde es sie nichts angehen, normalerweise wäre sie eher in Panik verfallen.

Ein Blick nach links zeigte ihr, dass dort ein großer Fächer, ein eingewickeltes Zanbato, eine Katana, ihre Naginata ... wie zum Geier hatten sie die aus ihrem Körper herauskriegen können? ... nein ... sie wollte es gar nicht wissen, jede Menge technische Spielzeuge von Bazooka, der Wurfspeer von Ariachne und ein großer Haufen Kunais mit Sunas und Konohas typischen Schliff.

"Wie geht`s dir?" Müde wandte Kalashin in Richtung der Stimme. Dort befand sich der Rest, ebenfalls angekettet, jedoch ohne die Bannzettel und Ariachne sah besorgt auf sie herab. "Ich fühl mich, als ob mein letztes Abendessen von einem Alkoholiker gewesen wäre! Mein armer Kopf! Kein Wunder, dass Bazooka immer sagt, man ist, was man isst!" Ihre Spinnenfreundin lächelte nachsichtig.

Hinter ihr hing Shino, danach Temari, Kisame, sogar Itachi ... und danach ... ihre Große Schwester! Anscheinend hatte sie sich am Kopf verletzt, denn ein großes Blutgerinnsel zog seine Bahn über ihre Stirn. Letztere dort hängen zu sehen versetzte Kalashin einen ordentlichen Schock und holte sie wenigstens etwas aus der Bannzettel verursachten Lethargie. Ihre große Schwester hatte sich NIE unterkriegen lassen ... und jetzt? ... Die junge Vampirin kniff ihre Lippen zusammen und fühlte so etwas wie Panik in sich aufsteigen.

Doch dann schlug die ältere Kuga die Augen auf und alles wurde wie immer. "ITACHI UCHIHA DU ARSCHLOCH! Ich dachte sie wären TOT! Habe ich dir nicht ausdrücklich befohlen sie einen Kopf kürzer zu machen? SCHEISSE! Wenn ich das gewusst hätte!!" Der unbesiegbare Massenmörder erwiderte ihren Blick eiskalt. "Du hattest großartige Veranlagungen für das Sharingan. Ich wollte dir nicht die letzte Möglichkeit nehmen sie weiterzuentwickeln und habe ihnen deshalb die Flucht erlaubt."

Doch Anscheinend wusste Bazooka diese Gelegenheit nicht zu schätzen. "SAG MAL SPINNST DU? Du lässt die Mörder meiner Schwester frei herumlaufen und WARNST mich nicht einmal davor? Warte bis ich hier raus bin! Dann drehe ich dir deinen hübschen HALS UM!" Sie wütete, dass die Ketten klirrten, doch wer immer sie hier eingesperrt hatte, wusste was das Wort 'massiv' wirklich bedeutete.

Durch den Wutanfall ihrer Schwester wurde nun auch das Temperament von Kalashin wieder angestachelt und so fiel sie ihrer großen Schwester sofort ins Wort. "WENN hier jemand umgebracht wird, dann DU! WAS ZUG GEIER LÄUFT HIER! Warum kennst du Itachi? Warum bezeichnet mich Ariachne als Uchiha und WER ZUM GEIER HÄLT MICH HIER FEST!"

Bazooka nuschelte reflexartig ein "Das erkläre ich dir später!" Welches jedoch unter dem Geräusch einer aufgestoßenen Türe unterging. "Ich werde dir all deine Fragen beantworten! ... und zwar mit Vergnügen." Kalashin blickte erstaunt zu der hochgewachsenen Frau, die soeben durch die Türe schritt, an ihrem Finger glänzte das uralte Familienerbstück, und sah sich selbst in 30 Jahren mit schwarzen Haaren. Fassungslos riss sie die Augen auf. "Mama?"

Der Drachenring

Wütend funkelte die Frau Kalashin in`s Gesicht. "NENNE MICH NICHT SO DU MONSTER! NIE WIEDER! Du bist ein Dämon und nicht mehr!" Sichtlich mühsam fasste sie sich wieder und schritt auf Bazooka zu. "Du hast ihr also NICHT erzählt, was wirklich passiert ist? ..." amüsiert verzog sich ein Mundwinkel nach unten. "Sehr schön, ich wollte ihr schon immer die Wahrheit in`s Gesicht schleudern."

Sofort begann Bazooka wieder zu toben. "HÖR NICHT AUF SIE! ICH KANN DI..." Eine ausgestreckte Faust und die Dunkelbonde Herdenführerin verstummte plötzlich. Die Augen ihrer Mutter glühten rot auf. In ihrer Mitte drehten sich langsam die drei Schwarzen Punkte des Mange- Sharingans. "DU, Verräterin deines Clans, bist jetzt erst einmal still! Nicht umsonst habe ich mich neun Jahre lang auf diesen Tag vorbereitet."

Langsam und mit einem bösen Grinsen trat die Frau auf Itachi zu. "Und DU kleiner Wunderjunge ... es war SEHR dumm von dir uns damals laufen zu lassen ... nicht dass du eine Chance gegen mich gehabt hättest. Ich habe die Mange- Sharingan zwar erst mit 26 richtig entwickelt, meine Eltern weigerten sich sehr lange durch mein Hand zu sterben, aber dafür habe ich schon mehr Künste sammeln können, als du jemals gesehen hast und mein zugegebenermaßen begrenztes Können perfektioniert."

Der verbannte Uchiha ließ sich davon nicht beeindrucken. Er nahm seine ganze Kraft zusammen, warf sich gegen die Fesseln und aktivierte nun ebenfalls seine roten Augen. "Sieh, was deine Tochter ..." Er stockte und konzentrierte sich nun vollkommen auf seine Sharingan, Schweißtropfen erschienen auf seiner Stirn, aber offensichtlich kam er nicht durch ihre geistige Barriere. Schließlich gab er auf und ließ sich erschöpft in die Ketten fallen.

Kalashins Mutter wedelte grinsend mit ihrem Finger vor seinem Gesicht herum. "Na, na! ... du solltest erst einmal lernen mit diesen Dingern richtig umzugehen, ... du weißt doch! Nur andere Uchiha sind dagegen immun! Dumme Kinder!" Zufrieden lächelnd kam sie nun auf Kalashin zu. "Aber du bist ja wohl das allerdümmste. Ich gebe zwar zu, dass Bazooka sich wirklich Mühe gegeben hat die Wahrheit vor dir zu vertuschen und weiß der Geier, warum ihr Itachi damals geholfen hat, aber dass es dir nicht trotzdem aufgefallen ist?"

Kalashin schwieg ... vielleicht bekam sie nun endlich all die Antworten auf die sie schon so lange wartete, wenn sie diese auch lieber von Bazooka selbst bekommen hätte. "Hast du dich nicht gewundert, warum deine Augen rot aufglühen wenn du wütend bist? Das ist nicht der Dämon! Das ist dein Körper, der sich an sein Erbe erinnert. ... Leider ist dein Blut so verwässert, dass schon bei deiner Geburt klar war, dass du die Sharingan nie bekommen könntest und jetzt ... als Monster ist es sowieso hoffnungslos."

Ihre Mutter seufzte wehmütig. "Wir hatten eigentlich gedacht dass du stärker als der Dämon in dir wärst, aber anscheinend bist du durch und durch eine Missgeburt und deines Clans nicht würdig! ... Tja Kalashin, was deine Schwester die ganze Zeit schon zu vertuschen versucht: DU hast den Uchiha- clan ausgerottet, nicht Itachi, dazu wäre er gar nicht in der Lage gewesen, egal wie mächtig er zu diesem Zeitpunkt schon war."

Kalashin lief es plötzlich eiskalt den Buckel hinunter und ein Blick zu ihrer Schwester zeigte ihr, dass diese Frau die Wahrheit sprach. "Wir hatten eine Familienversammlung und plötzlich bist du ausgerastet und hast alles niedergemäht, was sich im Anwesen befand. ... fast alles. Wir beide, dein Vater und ich, und das Clanoberhaupt konnten entkommen. Als du dich wieder beruhigt hattest, kam Bazooka und wollte mit dir fliehen.

Wahrscheinlich wollte das törichte Ding behaupten SIE hätte das Massaker angerichtet. Dummerweise wurde sie dabei von Itachi erwischt, der die ideale Gelegenheit darin sah, endlich seine Mange- Sharingan zu bekommen und euch beide fliehen ließ. Nun zwar hätte er gegen mich keine Chance gehabt, aber ich frage mich trotzdem, warum er es nicht einmal versucht hat ... ihr seht also Ariachne, Shino, Kisame ... SIE ist die Mörderin, nach der ihr gesucht habt, nicht dieser dumme kleine Junge neben euch."

Kalashin fühlte wie ihr der Boden unter den Füßen weggezogen wurde ... SIE war der Mörder des Uchiha- clans ... und plötzlich bekam alles einen Sinn ... all die kleinen Unstimmigkeiten ... als die unerwarteten Ereignisse der letzten Nacht ... Sie blickte hilflos suchend nach rechts, doch entsetzt rückte Ariachne von ihr ab, während die ältere Kagu zu toben begann.

"Du hast dich nur gewehrt! Sie hatten Angst vor deinem Dämon und wollten dich töten! Das war nur Notwehr! Ariachne es tut mir leid, aber deine Eltern waren genauso Mörder, wie die meine es sind. Sie haben ein Monster erschaffen und bekamen Panik, als sie es nicht wie gewünscht kontrollieren konnten!" Irgendwie hatte Bazooka es geschafft den Bann abzuschütteln, aber man sah wie erschöpft sie das Ganze hatte.

"HA!" Die Stimme der ältesten Uchiha überschlug sich und wurde schrill. "DU WAGST es MICH als Mörderin zu bezeichnen? DU hast dieses ... MONSTER an deiner Brust genährt!" Wütend funkelte Bazooka zurück. "ACH JA? Sie ist immer noch meine Schwester und deshalb NENN SIE NICHT SO DU PUTE!" Kalashin hing noch immer aphatisch in ihren Ketten und murmelte vor sich hin.

"ICH habe sie alle getötet?" Süffisant grinste ihre Mutter sie an. "Ja, ... siehst du nun endlich ein, was für ein Monster du bist?", während Bazooka immer wieder "ES WAR NOTWEHR!" dazwischen rief. Ariachne kniff die Lippen zusammen, sie hatte ihren eigenen Kampf auszufechten. Als wolle sie aus einem bösen Traum erwachen blinzelte Kalashin und hob dann den Kopf. Erkennen spiegelte sich in ihren Augen wieder.

"Aber dann ... COOL! Ich hab gar nicht gewusst dass mein Dämon SO MÄCHTIG IST! HAHA! Und ich hatte Respekt vor dir Weichei!" Sie lachte Itachi ins Gesicht, während Bazooka sichtlich bemüht war ihre Kinnlade auf Kopfebene zu halten. "Ja ... ja aber ... dann bist du gar nicht entsetzt oder so?" Ihre kleine Schwester zuckte mit den Schultern. "Na warum denn? Wenn es wirklich Notwehr war is ja alles in Ordnung oder?"

Beleidigt funkelte Bazooka ihre Kleine Schwester an. "WIESO hast du das nicht gleich gesagt? Dann hätt ich mir diese ganze Geheimnistuerei ja sparen können!" Kalashin ruckte empört ihren Kopf nach hinten. "Wieso? Hat dich doch keiner drum gebeten Buschkopf!" Ein leichtes Prusten von Itachi und Bazooka versuchte nun diesen statt ihrer Schwester mit ihren Blicken aufzuspießen.

In diesem Augenblick öffnete sich die Türe erneut und ein großer, dunkelblonder Mann trat durch die Türe und nun erinnerte sich Kalashin wieder von wem sie beide diese Haarfarbe geerbt hatten. "Hallo du undankbares Stück!" Er nickte seiner ältesten Tochter kurz zu und wandte sich dann wieder an seine Frau. Die Vampirin wurde komplett ignoriert. In der Hand hielt er einen kleinen, silbernen Gegenstand.

Wütend fauchte Bazooka los. "Pass bloß auf! Das sind die PROTOTYPEN! Wenn du auch nur einen Kratzer rein machst bring ich dich UM! ... Was WOLLT ihr überhaupt hier? ... oh Gott! Du bist doch total Irre!" Der hochgewachsene Mann grinste nur und warf ihren Schlüssel zurück zu den restlichen Taschen. "Nein, nein! Wir wissen sehr wohl, dass du es geschafft hast zwei intelligente Wesen gedanklich zu verbinden und da dachten wir ... so eine tolle Erfindung kann man doch nicht im Schrank verstauben lassen! ... keine Angst, deine Verbesserungen funktionieren, wir haben sie getestet!"

Die Mutter von Kalashin grinste breit, und hob ihr langes, schwarzes Haar kurz nach oben, so dass man den kleinen, silbernen Gegenstand in ihrem Nacken blinken sehen konnte. Dann nahm sie den Ring, bildete dreimal das Zeichen des Drachen und ließ drei Tropfen Blut drauf tropfen. Sofort erschien der Feuerdrache, diesmal jedoch in handlicher ein- Meter länge und verbeugte sich artig vor der rotäugigen Frau. "Meisterin!"

Finster starrte Bazooka auf ihren Vater. Von ihm hatte sie diese Feinfingerzeugjutsu gelernt und deshalb war er wohl der einzige außer ihr, der es einoperieren hatten können ... MIST! MIST! MIST! Sie hatte gewusst, sie hätte heute im Bett bleiben sollen ... nicht dass sie eine Wahl gehabt hätte ... blöde Entführung!

"Warum?" Itachi`s erschöpfte Stimme hallte durch den Raum. "Ich habe gedacht du beherrscht das Mange- Sharingan bereits! Warum brauchst du dann den Drachen?" Die Frau grinste hochmütig. "Oh NEIN! Du hast mich ertappt! Weißt du ... es ist bei mir wirklich ziemlich blöd gelaufen. Ich habe zwar die Sharingan, sogar die zweit höchste erringbare Form davon, aber ich habe nicht wirklich genug Chakra um sie so exzessiv nutzen zu können wie du ... oder ihre Vollendete Stufe zu erreichen ... und drum dachte ich mir ... wenn es da schon so ein äußerst praktisches Familienerbe gibt, warum nutzt du es nicht einfach?"

Bazooka schüttelte nur noch den Kopf. "Du warst schon immer vom Größenwahn besessen." und Itachi fügte hinzu "Und der Wahnsinn ist in unserer Familie schließlich erblich." Worauf ein automatisches. "Na da spricht ja mal jemand aus Erfahrung!" von Kisame kam. Sie alle wurden jedoch von der Uchiha ignoriert, welche sich nun an den Drachen wandte. "Ich möchte, dass du diesen Sender ..." sie nahm das kleine silberne Ding aus der Hand ihres Mannes in ihre Eigene. "... einpflanzt und mir so Zugang zu deinem Chakra ermöglichst!"

Doch es sollte nicht so weit kommen. "OK JETZT!" Aus allen Ecken und Enden des Zimmers strömten plötzlich Insekten und Spinnen und überfluteten den Raum. Gleichzeitig warf sich ein schwerer Körper gegen die Türe und Ariachne zog einmal heftig an einem Spinnenfaden, den sie um eines ihrer Hinterbeine geschlungen hatte und das silbrig glitzernde Teil flog, aus der Hand der Uchiha in die ihre.

Gleichzeitig warfen sich Kisame und Temari mit aller Kraft in ihre Ketten, das sie sich NICHT immer nur auf ihre Jutsus verließen, wie gewisse andere Personen, knirschte es erst gefährlich und dann brach das Eisen tatsächlich aus der Mauer. Etwas verblüfft, sie hatten nun wirklich nicht damit gerechnet starrten die beiden einander an und stürzten dann nach vorne um sich gemeinsam an die Fesseln von Itachi zu machen.

Gleichzeitig krachte etwas schweres an die Türe und Bazooka brüllte los. "MEIN GOTT ELSA HALT DICH BLOSS RAUS ODER UNS KRACHT DAS HAUS AUF DEN SCHÄDEL!" Sie schien damit tatsächlich etwas zu erreichen, denn es wurde kurz still und dann öffnete sich die Türe auf einmal und eine Menge Tentakel wanden sich in den Raum hinein. Kalashin dagegen war immer noch durch die vielen Bannzettel etwas eingeengt. Sie tat das einzige, was ihr gerade einfiel und versuchte wenigstens das Ding, das an ihrer Stirn pappte weg zu pusten, doch zu ihren großen Ärger blieb es dort wie fest getackert.

Ariachne sah sich derweil mit einem roten Drachen konfrontiert, der mit glühenden Augen und übermenschlicher Schnelligkeit auf sie zu raste und da fasste sie einen Entschluss. Mit einem hastigen "Sorry, ich zahl`s auch!" in Richtung Bazooka, holte sie aus und versuchte das Ding zu Boden zu werfen um es zu zertreten. Blutrotes Chakra glühte auf und plötzlich erstarrte alles ...

... alles bis auf die beiden geschwächten Dämonen, der Drache und Mistress Uchiha persönlich. "Aber, aber ..." Ihre Sharingan drehten sich langsam im Kreis und ein selbstsicheres Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie Ariachne das silberne Gerät aus der Hand pflückte. "Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ich mich die letzten neun Jahren nicht intensiv auf einen Kampf gegen euch vorbereitet habe oder? Gott! Ich kann diese Dämonenbannzettel nicht mehr sehen, so viele habe ich produziert!"

Der Drache schritt nach vorne und band Kisame und Temari wieder an ihren Platz, indem er die Eisendinger einfach mit dem Beton verschmolz. Danach brachte er ein Herdentier von Bazooka nach dem anderen fort, einschließlich eines Designerstuhls, weil der so ähnlich aussah. Bazooka hätte am liebsten alle erwürgt, aber leider war auch sie nun bewegungslos. Als der Drache damit fertig war, begab er sich, brav wie ein Hündchen wieder zu der Uchiha und machte quasi Männchen.

Dann riss er das Maul auf und verschluckte das Ding.

Bazooka wäre am liebsten ausgeflippt. Wusste dieser blöde Drache nicht, wie lange sie an diesem MEISTERWERK der Technik gesessen hatte? UND ER FRASS ES! Wenn diese komische Erstarr- Justsu nicht wäre, so hätte sie ihn jetzt ungespitzt in den Boden gerammt und anschließend Elsa drüber gerollt.

Zwei Sekunden später wünschte sie der Drache hätte das Ding tatsächlich gefressen. Da die Vampirin eine der wenigen war die sich immer noch rühren konnte, hörte man von Kalashin ein leises "Oh, oh ...", als am Hinterkopf des Drachen zuerst ein kleiner Knubbel erschien, der plötzlich durch die Decke der Schuppen brach und dann unschuldig zu blinken begann. Die Verbindung war hergestellt.

Ein breites, zufriedenes Lächeln breitete sich auf der Mutter von Bazooka und Kalashin aus, als ihre Sharingan sich begannen schneller zu drehen. "Ich fühle ... etwas neues! ..." Sie streckte ihre Hände zur Seite und ließ sie dann langsam sinken. Die schwarzen Flecken ihrer Sharingan begannen immer schneller zu rotieren, zogen sich dann in der Mitte zusammen und explodierten schließlich in einem schwarz, rotem Feuerwerk.

"Aaaahh ..." Kurz schloss sie ihre Augen um sie dann wieder zu öffnen. Nun waren sie glühend orange und pupillenlos. Die fünf Gefangenen konnten sich zwar inzwischen wieder bewegen, doch sie waren zu entsetzt um es wirklich ausnutzen zu können ... jetzt war es sowieso zu spät. Der ältere Uchiha fing sich als erstes wieder. "Und? Hast du jetzt mehr Chakra, Schatz?"

Der Kopf des Feuerdrachen und das Gesicht der Uchiha wandten sich im synchron zu. "Es tut mir leid ... aber sie hat meinen Verstand und die Masse der Erinnerungen nicht erfassen können ... es war gnädiger sie zu töten ... ihr Körper gehört nun mir." Kurz zogen sich die Augenbrauen des Mannes zusammen, als ob er sich kurz über etwas geärgert hatte, dann zuckte er mit den Schultern.

"Ok, dann töte den Haufen und dann schauen wir, dass wir hier wegkommen." Wieder blinzelten die Frau und der Feuerdrache synchron, dann legten sie gleichzeitig den Kopf schief. "Ich denke du verstehst nicht ganz ... ich diene nur meinem Clan. Deine Frau ist tot und da Itachi verbannt wurde und du nur angeheiratet bist, hat jemand anderes die höchste Befehlsgewalt über mich!"

Synchron drehten sich die Körper und zeigten nun mit dem Gesicht zu den Käfigen. "Befehlt eurem Wächter, was immer euch beliebt, Ariachne, neues Oberhaupt der Uchiha." Die Ketten um das Spinnemädchen fielen auf den Boden, doch sie bemerkte es nicht wirklich, sondern stand nur perplex im Raum und versuchte ihr Hirn dazu zu bewegen, etwas sinnvolles von sich zu geben.

"Moooment mal!" Itachi drehte seinen Oberkörper so weit es ging zu dem Doppelwesen hin. "Was ist mit Sasuke? Er ist der Sohn des Uchiha- Oberhauptes!" Wieder schlossen sich die orangenen Lichter für kurze Zeit. "Sasuke Uchiha lief vor vier Nächten zu Orochimaru über und wurde für diesen Verrat aus Konoha und damit automatisch auch aus dem Uchiha-clan verbannt." Itachi sackte sichtlich zusammen und Bazooka konnte hören, wie er leise und SEHR wütend etwas wie "... undankbares Gör ... Hintern versohlt ..." vor sich hinmurmelte.

Ariachne hatte sich inzwischen einigermaßen wieder gefasst und setzte gerade zu einem "Ich ... äh ... ich ..." an, als plötzlich Pille und Palle in den Raum platzten, in einer der Hände den Ringkompass. In heroischer Pose stellten sie sich mitten in die Türe. "HAHAAA! WIR, EURE SELBSTLOSEN RETTER, KOMMEN UM ..." sie stockten, erblickten den großen roten Drachen, die Frau mit den glühend orangen Augen und die angeketteten Gestalten.

Dann schlugen sie hastig die Türe wieder zu. Dumpf hörten man, wie sie draußen auf Kankuro einredeten. "Is grad gaaaanz ungünstig ... besser wenn wir erst später wieder vorbei schauen!" Im Raum selbst war es totenstill. Alle starrten verblüfft auf die soeben wieder zugeschlagene Türe, ... als man ein leises ... trockenes Geräusch hören konnte. Kalashin drehte überraschte den Kopf und sah, wie Gaara in seinen Fesseln zuckte.

Schließlich drehte ihr Freund seinen Kopf zu ihr hin und sie sah, dass in seinen Augen Tränen standen. Der Sanddämon schüttelte mit letzter Selbstbeherrschung den Kopf "Die beiden sind das absolut dümmste ...", dann hielt er es nicht mehr aus und brach in lautes Gelächter aus. Temari hätte vor Schreck beinahe einen Herzstillstand bekommen, aber Kalashin grinste wie ein Honigkuchenpferd, ... ein glückliches Honigkuchenpferd.

Aufräumarbeiten

Ariachne baumelte an einem Faden in ihrem Zimmer und schaukelte sich hin und her. Sie mochte diese Stellung, das beruhigte sie irgendwie. Shino hatte wohl bemerkt, dass sie etwas Zeit für sich brauchte und war Einkaufen gegangen. Die Drachin hielt vor der Türe Wache. Unwillkürlich wanderte der Blick des Spinnenmädchens zu seinem Schlafsack, den sie in ihrer Küche/Wohnzimmer ausgelegt hatten ...

Sie fragte sich unwillkürlich, warum er sie besuchte. Natürlich, sie hatte ihn in einem Anfall von Übermut eingeladen und sie waren nun schon seit gut sechs Jahren Brieffreunde, aber der Weg von Konoha hierher war nicht gerade der nächste und sicher hätte er daheim genug zu tun gehabt. Nicht, dass sie sich nicht über seine Anwesenheit freute. Jetzt, da sie plötzlich das Oberhaupt dieses Clans geworden war, war sie für jede Hilfe dankbar.

Seltsam ... ihr Hass gegen Itachi hatte sie plötzlich in Luft aufgelöst. Zuerst hatte sie gedacht, er würde sich gegen Kalashin wenden, was ja auch nur natürlich gewesen wäre, aber ... sie glaubte Bazooka und ihrer Behauptung, dass es nur Notwehr gewesen war. Nicht weil sie irgendwelche logischen Beweise dafür gehabt hätte, aber ... es passte einfach zu der verdrehten Logik der älteren Schwester und ihrem überdimensionierten Beschützerinstinkt.

Es passte einfach alles zusammen. Kalashin und ihre Dämon, die Arroganz des Uchiha-clans, Itachi, der sicher auch andere, unauffälligere Mittel hätte finden können, seine Eltern zu töten, ohne das Sasuke ihn dabei erwischt, Bazooka und die Anbumaske, überhaupt, dass Bazooka sich ihr gegenüber immer so zurückhaltend verhalten hatte. Ursprünglich hatte Ariachne ja angenommen die ältere Kagu ekle sich vor ihrem Spinnenleib, aber das war im Hinblick auf ihre Herde sowieso unwahrscheinlich.

"Lange genug gegrübelt! Jetzt gibt es Abendessen!" Ariachne zuckte zusammen, als Shino die Türe öffnete und ließ sich auf den Boden fallen. In den Händen hielt Aburame zwei große Plastiktüten, die er, zusammen mit sich selbst, durch die schmale Türe zwängte. "Warte ich helf dir!" Ariachne griff nach einer der Taschen und trug sie in die Kochecke. "Was hast du denn alles gekauft ... hast du Gäste eingeladen?"

Shino lächelte. "Nein, nein, aber wir müssen doch deine Ernennung zum Oberhaupt der Uchiha feiern oder?" Er begann Butter, Käse und andere leicht verderbliche Lebensmittel im Kühlschrank zu verstauen. Sofort steckte Ariachne ihre Nase neugierig in eine der Tragetüten. "Was gibt es denn?" Doch der Käferjunge drängte sie schmunzelnd weg. "Nix da! Ein Oberhaupt lurt nicht! Du setzt dich jetzt da an den Tisch und wartest brav ab!"

Ariachne verzog sich schmollend an den ihr zugewiesenen Platz. "Ich glaube das mit dem Oberhaupt gefällt mir doch nicht, ich dachte da dürfte man anschaffen oder so ... wer lebt von unserem Clan jetzt überhaupt noch?" Aburame zuckte mit den Schultern. "Also bis gestern wusste ich nur von dir, Sasuke, der aber jetzt verbannt ist und Itachi. Dazu sind jetzt ein Gefangener und die beiden Ex- Kagus gekommen ..."

Ariachne nickte. "Ich habe mich mit Itachi unterhalten und werde wohl beim Hokagen ein gutes Wort einlegen. Wir werden einfach behaupten, die Mutter von Bazooka und Kalashin wäre an dem Massaker schuld gewesen, dann ist das Wiesel raus und wird wieder ein echter Uchiha. Allerdings hat er sich geweigert mich dann abzulösen, er sagt das ihm das Papierzeug und Leute lenken nicht so liegt, er möchte hier bleiben und für den Fortbestand des Clans sorgen ... wie auch immer er das jetzt gemeint hat ... ich glaube ich will es gar nicht wissen."

Eine ganze Weile lang, war das einzige Geräusch das Rascheln von Plastiktüten und das Öffnen und Schließen von Schranktüren. Schließlich waren alle Lebensmittel verstaut und der Konohaninja ergriff wieder das Wort. "Er wird bei der ersten Gelegenheit Bazooka dazu bringen, ihren eigenen Vater zu töten, damit sie ihre Sharingan entwickeln kann ... ob sie will oder nicht. Ich denke er wird ihn mit Hilfe der Mange-Sharingan übernehmen und sie damit angreifen." Shino griff nach einer Zwiebel und begann sie zu schälen. Das Spinnenmädchen nickte langsam. "Möglich ... aber ich wüsste nicht, wie ich das verhindern kann ... und ehrlich gesagt ... ich weiß auch nicht ob ich das wirklich wollte."

Sie hatte es geahnt. Erst seit einem Tag war sie plötzlich Oberhaupt des ehemals mächtigsten Clans von Konoha gewesen und schon musste sie ihre ersten Entscheidungen über Leben und Tod fällen. Sie seufzte tief und als vollem Herzen. "Ich hasse diesen Job schon jetzt!" Der Käferjunge grinste sie freundlich an. "Dann bist du absolut geeignet!" und schnippelte weiter.

Nach einiger Zeit des Schweigens, in denen jeder seinen Gedanken nachhing, meinte Ariachne plötzlich. "Warum ziehst du eigentlich deinen Mantel nicht aus? Der muss dich doch total behindern, bei der Küchenarbeit oder?" Shino zögerte kurz und schnippelte dann weiter. "Nein, ich bin das gewohnt!" Wieder breitete sich ein Schweigen zwischen den Beiden aus, das erneut von dem Spinnenmädchen gebrochen wurde.

"Äh ... du musst es mir nicht sagen, wenn es dir unangenehm ist, aber die Sonnenbrille und der Mantel ... ist das wegen deiner Käfer?" Shino zögerte erneut, doch dann begann er zu sprechen. "Nun ... wie du weißt halte ich einen Stamm Käfer in meinen Adern und das ... es ist kein schöner Anblick, ... wirklich nicht." Ariachne schluckte. Sie wusste genau, wie Aburame sich fühlen musste, denn auch sie selbst hatte wegen ihres Spinnenkörpers schon oft Ablehnung erfahren müssen.

Doch sie mochte den stillen Jungen und wollte nicht, dass er dachte er müsste sich verstecken. Kalashin hatte ihr zeigt, dass sie sich nun wirklich nicht verstecken musste und nun mit dem was sie war einigermaßen klar kam. Nun würde sie ihm dabei helfen. Vorsichtig rutschte sie vom Stuhl und bewegte sich zu ihm hin. "Ich habe mich lange wegen meinem aufgeblähten Unterleib geschämt, aber ich konnte ihn nicht einfach verstecken."

Sie schmunzelte als sie sich an ihre erste Stunde als Team erinnerte. "Kalashin hat mir gezeigt, dass ich bin was ich bin und dafür dankbar sein sollte. Es gibt wahrlich schlimmere Schicksale und ein echter Freund akzeptiert dich so wie du bist, weil du so bist." Sie stützte sich neben dem Schneidbrett auf die Küchenablage und sah ihn ernst von der Seite an. "Egal wie du aussiehst, es gehört zu dir und deshalb werde ich es mögen."

Beide wurden leicht rot, als ihnen die Bedeutung dieser Worte klar wurde und Shino unterbrach seine Tätigkeit um sich dem Spinnenmädchen zu zuwenden. "Bei dir ... du siehst ja trotzdem schön aus ... aber bei mir ..." Ariachne ließ sich davon nicht beeindrucken. "Darf ich?" Ihre Hände griffen nach den Bügeln seiner Brille, warteten aber seine Bestätigung ab. Der Käferjunge zögerte, aber dann ... nickte er ... vorsichtig.

Langsam hob Ariachne die schwarze Brille nach oben und zog dann scharf die Luft ein. Seine Augen waren grün und hatten eine fast schon stechende Intensität. Sie sahen eigentlich ganz normal aus ...bis auf die Käfer, die ständig darüber liefen um die fehlende Tränenflüssigkeit zu ersetzten. Eine einsame Träne rollte über die Wange des Spinnenmädchens und hastig griff Shino nach seiner Brille. Er hatte es gewusst.

"Nein!" Ariachne zog ihre Hand mit der Brille weg und lachte. "Es ist die Zwiebel!" Sie lachte und wischte die Träne weg. "Du hast sehr schöne Augen, es ist schade, dass du sie versteckst ... sag ... kribbelt das nicht, wenn sie da drüber laufen?" Verlegen rieb sich Shino an der Nase, doch es war keine Brille dort, die er hätte hochschieben können. "Am Anfang ist es komisch trocken, doch man gewöhnt sich mit der Zeit daran ..."

Das Spinnenmädchen nickte verstehend und legte die Brille auf den Küchentisch. Jetzt wo Shino Mut gefasst hatte, sollte er es auch ganz durchziehen. "Komm, gib mir deinen Mantel, ich hänge ihn für dich auf." Reflexartig wich der Käferjunge einen Schritt zurück. Aber dann ... das Schlimmste hatte sie schon gesehen und sie war immer noch hier ... und er musste zugeben, dass es in Suna wirklich verflixt heiß war.

Immer noch zögerlich, aber fest entschlossen öffnete er die Verschlüsse seines Mantels und überreichte ihn Ariachne. Die starrte ihn an und starrte weiter und weiter ... "So schlimm?" Shino konnte sich nicht mehr zurückhalten und streckte die Hand verlangend nach seinem Schutz aus. Das Spinnenmädchen schüttelte den Kopf. "Und was ist jetzt anders? Ich seh keinen Unterschied!"

Shino sah aus wie ein normaler, junger Mann. Wie ein sehr gut gebauter, normaler Ninja, mit schwarzem Netzsshirt und bequemen, kurzärmligem Kampfanzug. Ein bisschen groß und hager vielleicht, aber das war ja nun wirklich nicht`s weltbewegend ungewöhnliches. Das einzige was farblich von ihm hervorstach waren seine tiefgrünen Augen. Für einen Ninja hatte er erstaunlich wenig Narben.

Etwas verlegen deutete Shino an seine Halsschlagader. "Da zum Beispiel!" Klickend trabte die Angesprochene heran und runzelte konzentriert die Augenbrauen. Wenn man SEHR genau hinsah, konnte man sehen, dass es keinen einheitlichen Pulsschlag gab, dafür krochen sehr viele, sehr kleine Hugel, wahrscheinlich die Käfer, wie aufgereihte Perlen einer Schnur aufwärts.

Ariachne schüttelte den Kopf. "Also sorry, aber wenn du es mir nicht gesagt hättest, ich hätte es nicht gesehen. Da muss man schon sehr genau hingucken." Shino sah an sich herab und wenn er ehrlich zu sich war ... sie hatte Recht. Plötzlich schämte er sich dafür, dass ihn jemand darauf hinwies, der selbst ein wesentlich größeres Problem hatte, was das Aussehen betraf, als er selbst.

Und so fasste er sich ein Herz. "Seltsam, dass mir das ausgerechnet das schönste Mädchen in Suna klar machen musste." Vorsichtig trat er an das Spinnenmädchen heran und schloss sie fest in seine Arme.

Ariachne erstarrte zunächst vor Schreck, aber dann ließ sie all ihre Bedenken über Aussehen und ihr neues Amt fahren und genoss einfach nur die Anwesenheit des Konohaninjas.
 

Ariachne war, trotz ihrer Bedenken, nicht die schlechteste Wahl für ein neues Oberhaupt und nachdem sie mit einer Menge Faden und der Hilfe des Drachen dafür gesorgt hatte, dass der Vater der beiden Kagu`s so schnell nicht mehr entkommen konnte, bewies sie gleich zum ersten Mal ihre Eignung. "Ok! Und bevor ich jetzt auch nur EINEN von euch beiden Streithähne da aus den Ketten raus lasse, müsst ihr mir versprechen euch nicht gegenseitig an die Gurgel zu gehen. VERGEBEN und VERGESSEN!"

Bazooka und Kalashin, die genau das vorgehabt hatten, was ihnen das Spinnenmädchen nun zu verwehren versuchte, die eine, weil ihre Schwester sie jahrelang getäuscht hatte und die andere, weil ihre Schwester eben dies nicht zu schätzten wusste, funkelten sich nur böse an und knurrten ein. "NIEMALS!"
 

Weil sie nach zwei Tagen noch immer keinen Funken Einsicht gezeigt hatten, war Ariachne zusammen mit Pille und Palle in die Scheune getreten, hatte Ohrstöpsel an die beiden Wächter Itachi und Gaara verteilt und war dann mit einem fiesen Grinsen alleine wieder gegangen. Die zwei Fledermäuse waren da geblieben und hatten begonnen von ihren Heldentaten zu erzählen. Zwei Stunden später gaben die beiden Sturköpfe in Ketten endgültig auf.
 

Gleich am nächsten Tag überreichte Gaara den beiden mächtigen Kriegern mit großer Geste den nun völlig wertlosen Ring. Die Feuerdrachin hatte einen neuen Fokus gefunden und hatte beschossen ihn zu behalten. Bereits jetzt begann die Haut der ehemaligen Mutter der Kagu`s grobkörniger und röter zu werden. Von den Haaren waren nur noch schwarze, einzelne Büschel übrig.

Ihr Körper hatte schon lange eine Temperatur erreicht, die für einen normalen Menschen nicht gesund gewesen wäre und alles in allem verformte sie sich langsam zurück zu ihrer ursprünglichen Gestalt. Nach langen Diskussionen hatte Ariachne ihren Titel als Oberhaupt der Uchiha und die rote Drachin als ständige Wächterin akzeptiert und würde wohl demnächst, zusammen mit Shino, zurück nach Konoha reisen um ihr rechtmäßiges Erbe anzutreten.

Die beiden Fledermausmenschen strahlten aus allen Ecken und Enden. Stolz und vorsichtig wickelten sie den Ring in ein großes Tuch und stopften es dann achtlos zu den anderen Dingen in den großen Rucksack, den ihnen Bazooka mit einem "Den brauchen wir ja jetzt nicht mehr!" gegeben hatte. Auf den Taschenseiten prangte der rot- weiße Fächer des Uchiha- clans.

Unter den wachsamen Augen der anderen machten sich die beiden Krieger auf nach Hause zu ziehen und dort kamen sie dann auch nach zahlreichen Entbehrungen, sehr viel Schlaf und einige Jahrhunderte später auch an. Leider hatten sie unterwegs den Ring verloren, aber das macht nichts aus, denn sie hatten dafür viele abenteuerliche Geschichten zu erzählen: Über hässliche Barbaren, eine Horde Feuerdrachen, die sie, nur mit einem Streichholz bewaffnet besiegten und wie sie den nun nutzlosen Ring einem kleinen bedürftigen Mädchen gespendet hatten, damit seine Familie nicht verhungerte.

Und der Ring? Nun ... ein äußerst fähiger Schmied entdeckte ihn eines Tages, schmolz ihn zusammen mit anderen ein und machte neue, mächtige Ringe daraus. Drei wurden den Elben gegeben, unsterblich und die weisesten und reinsten aller Lebewesen.

Sieben den Zwergenherrschern, großen Bergleuten und geschickten Handwerkern in ihren Hallen aus Stein.

Und neun, neun Ringe wurden den Menschen geschenkt, die vor allem anderen nach Macht streben. Denn diese Ringe bargen die Stärke und den Willen jedes Volk zu leiten. Doch sie wurden alle betrogen ... aber das ist eine andere Geschichte und soll an einer anderen Stelle erzählt werden ...
 

Bazooka sass auf dem Dach ihres Hauses und blickte wehmütig Kalashin nach, wie sie sich, wie jede Nacht, in Richtung Kazekagenpalast aufmachte. Sie winkte noch einmal grinsend zurück, als sie am Tor vorbei raste, das inzwischen den Namen Uchiha unter dem Klingelschild trug, und die Dunkelblonde winkte zurück. "Jaja ... so schnell werden sie groß. Die einen folgen der Tradition ihres Bruders und lassen sich verbannen, die anderen werden Dämonen-, bzw. Kazekagenbraut in spe ..."

Die dunkelblonde Uchiha drehte sich mit zusammengekniffenen Augen zur Seite. "NOCH sind sie nicht verlobt Wiesel! Sie sind NUR befreundet ... das sagt noch gar nix!" doch Itachi lächelte nur wissend. Eine Weile sassen sie schweigend nebeneinander und starrten den Mond an. Itachi genoss den Frieden einfach nur und Bazooka überlegte angestrengt, wie sie das Wiesel verjagen konnte ohne allzu unhöflich zu werden, als ihr etwas einfiel ...

"Warum hast du uns damals nicht verraten sondern die Schuld auf dich genommen? ... Und jetzt schieb nicht wieder deine Kulleraugen vor, das hättest du auch machen können, ohne dass der Verdacht auf dich geschoben worden wäre." Doch der Uchiha grinste nur breit, zuckte mit den Schultern und meinte "Wer weiß ..." Wütend schnaubte Bazooka aus und starrte ihn an.

Ihre Augen begannen rot zu glühen. Erfreut schreckte Itachi auf. "DU HAST SIE JA DOCH NOCH! Und ich hab schon befürchtet, sie wären total verkümmert! Lass sehen ... funktionieren sie auch noch?" Bazooka wäre ihm am liebsten an die Gurgel gegangen. "Was gehen DICH meine Sharingan an Wiesel? JA NATÜRLICH hab ich sie noch! Ich hab die Kontaktlinsen jetzt raus genommen, wenn Kalashin sowieso alles weiß sind sie ja sinnlos und wenn ich wütend bin kommen sie halt einfach. Aber ..."

Sie grinste gehässig. "... ich HABE sie verkommen lassen! Seit über neun Jahren habe ich kein einziges Mal mit ihnen geübt und inzwischen bin ich darin sicher noch schlechter als dein Bruder!" Zufrieden beobachtete sie, wie die Gesichtszüge ihres Gegenüber einen Moment lang enttäuscht entgleisten. Leider währte das nicht lange, denn schnell hatte er sich wider gefasst.

Dann beugte er sich nach vorne, zwinkerte ihr zu und strubbelte ihr durch das Haar. "Ach ... ich mag dich trotzdem, und eigentlich ist es ja auch egal, die Veranlagung hast du geerbt und unser Kinder werden dann schon die Sharingan haben!" Dann sprang er hastig auf Seite und er tat gut daran, den eine halbe Sekunde später prangte ein faustgroßes Loch im Dach, dort wo er soeben noch gesessen hatte.

Zwei rote Augen funkelten durch die Nacht und Bazooka knurrte gefährlich. "Willst du damit sagen du hättest uns beide nur am Leben gelassen, weil ich nach der Notwehr von Kalashin die einzige zeugungsfähige, unverheiratete Frau mit den Sharingan- Genen auf diesem Kontinent bin?"

Itachi grinste. War sie nicht süß? Schnell lehnte er sich nach vorne und strubbelte erneut durch ihr Haar. "Sieh`s so, vielleicht stehe ich auch einfach auf temperamentvolle, zurückgebliebene Kratzbürsten mit ausgeprägtem Schwesternkomplex?" Er hörte, wie unten das Tor von Bazookas Horde durchbrochen wurde. Und weil er nicht zu Unrecht davon überzeugt war, dass die Viecher genau so sauer wie ihre Herrin waren, machte er sich so schnell wie möglich lachend aus dem Staub, die Herde dicht auf den Fersen.
 

#Ich habe fertig!

Vielen Dank für`s lesen, lasst doch bitte einen Kommi da. ^___^

Ein ganz, ganz dickes Danke an Anbu45 *knuddl*

^.^v#



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Kommentare zu dieser Fanfic (36)
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Von: abgemeldet
2006-01-18T20:16:30+00:00 18.01.2006 21:16
LOL, Ende gut, alles gut, was?

ich hab dem, was ich bisher ales schon geschreiben habe, nix mehr hinzuzufügen, war eine super Story, all die tollen OCs mit ihren Wureln irgendwo in der Originalstory, nur völlig verdreht und abgehoben - perfekt.

Ich wünschte, es gäb mehr Leute, die den Mut hätten, eine Naruto-FF jenseits der Plotgrenzen zu fabrizieren.

Also, ich habe deine Story sehr gerne gelesen und bevor ich hier noch mehr Käse schreibe, verdünnisiere ich mich schnell...

CU und danke!
RH
Von: abgemeldet
2006-01-18T20:07:50+00:00 18.01.2006 21:07
Ups, so schnell kanns gehn, wenn man einen Drachen haben will.

Mir fällt jetzt gar nichts kluges mehr ein, dass mir die FF in aller Durchgeknalltheit gefällt, weißt du nach den letzten Kommis von mir eh und dass sie super eschrieben ist, sowieso...

Geht ganz schön rund im Uchiha-Clan.

Noch ein Kapitel, schad...

RH
Von: abgemeldet
2006-01-18T19:56:58+00:00 18.01.2006 20:56
Oje... Zu spannend, ich lese gleich weiter, ja?

CU
RH
Von: abgemeldet
2006-01-18T19:45:36+00:00 18.01.2006 20:45
P.S.: Ich meinte natürlich Itachi, nicht Irachi...
Von: abgemeldet
2006-01-18T19:45:08+00:00 18.01.2006 20:45
Ich kann Irachi auf den Tod nit ausstehen, deshalb vergib mir meine mangelnde Euphorie zu dem Pairing... aber sonst...GROßE KLASSE das Kapitel!

Endlich haben es Gaara und Kalashin auf die Reihe bekommen, obwohl ich ihre bissigen Kommentare wohl vermissen werde...

Und weiter.
RH
Von: abgemeldet
2006-01-18T19:38:50+00:00 18.01.2006 20:38
Hehehehe... Gaara auf Freiersfüßen?
Temari und Kisame?
Und Pille und Palle sind auch wieder da?
^^

Ich fands etwas irritierend, dass plötzlich mal eben 3 Jahre rum sind, das ging etwas schnell, aber sonst wars mal wieder große klasse.
Ach, und warum hieß die FF noch gleich Drachenring?

*g*

RH
Von: abgemeldet
2006-01-18T19:24:18+00:00 18.01.2006 20:24
Hm, komisch, das Gift sollte doch einen Elefanten in 10 Sekunden töten können...?
Naja, ist mir recht, wenn Bazooka das überlebt, ich fand süß, wie sie ihre Schwester angefeuert hat trotz dem Wissen, dass was schief gehen könnte.

Die Kämpfe waren gut beschrieben, ich freu mich auf mehr,
RH
Von: abgemeldet
2006-01-18T19:04:56+00:00 18.01.2006 20:04
Oi, die armen Pille und Palle. Ich hatte sie gerade ins Herz geschlossen...

Wieder ganz süß in den Originalplot eingebracht, nur unter anderen Vorzeichen.
Ein eifersüchtiger Gaara (und das noch so offensichtlich), daran muss ich mich aber noch gewöhnen.

Bis zum nächsten Kapitel,

RH
Von: abgemeldet
2006-01-18T18:32:44+00:00 18.01.2006 19:32
Öhöhöh, der arme Gaara. Er kanns halt nicht haben, wenn er was ncht kriegen kann...^^

Irgendwie tut er mir aber doch leid, ein bisschen entgegenkommen von Kalashin wär mal nett. Hach ja, Mädchen.

Wieder mal toll geschrieben und kreativ ausgedacht, gefällt mir immer besser die FF. (Wenn das überhaupt geht)

Ich geh jetzt kurz meine Pizza futtern und bin gleich zurück, okay? Geh nicht weg.

RH
Von: abgemeldet
2006-01-18T18:22:43+00:00 18.01.2006 19:22
Ahaa... Wiedererkennung aus dem Anime...check...
Ich liebe diese Szene, in der Gaara Kopf steht und sich erstmal für Kankuro entschuldigt. Das zeigt, dass er kein unhöflicher Bösewicht ist.

Schön eingewebt in den Originalplot, echt, sowas liebe ich. Und ich freu mich sehr auf die Folgekapitel.

Ach und noch was: KalashinxGaara for Pairing-President!!
^^^

*hops off*
RH


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