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Final Fantasy Two Realistics The Worldportal

part 6-10
von

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Zurück zum Anfang

Kapitel 9: Zurück zum Anfang

»Und da ich noch grün und sorgenfrei war, berühmt in den Scheunen

um den glücklichen Hof, und sang, da die Farm mein Heim war,

in der Sonne, die nur einmal jung ist...«

Dylan Thomas Fern Hill
 

Dies war ohne Zweifel eine von Kims besten Ideen der letzten Tage. Wie gut, dass sie noch ihren Verstand hatte und ihn teilweise vernünftig einsetzen konnte.

Es war aber auch zu einfach gewesen, schließlich mussten sie nur zurück zu dem Hof, auf welchem sie einst gelebt hatte. Der Hof, auf dem vor drei Jahren alles begonnen hatte, wo sich ein Zeitportal befand, dass sie sogar benutzen konnten, weil Tseng Substanzen mit sich führte. Es waren zwar keine Endlesses, aber das machte nichts, da man nur einen magischen Gegenstand der Zeit brauchte, in die man reisen wollte, und diese Substanzen kamen aus jener Zeit, in die sie reisen mussten.

Momentan studierte Kim jedoch die Landkarte. Sie sollten den Weg ja auch finden, einfach nur von dem Vorhaben zu reden, brachte ihnen rein gar nichts.

Tseng und Nameless blickten ihr gelegentlich über die Schulter, störten sie aber weiterhin nicht. Der Turk gab sich sowieso schon damit zufrieden, dass er wusste, was Kims Plan war, mehr wollte er nicht wissen. Kim vermutete, dass das noch von der Zeit bei Shinra hängen geblieben war. Keine Fragen stellen, sondern einfach seinen Auftrag erledigen.

Kim sollte es recht sein solange er ihr half, denn man konnte nie wissen, was einem alles auf so einer Reise zustoßen konnte.

Der Weg bis zu dem alten Hof sollte kein Problem sein, Nameless war schneller als ein einfacher PKW und hatte auch doppelt soviel Ausdauer. Trotzdem musste Kim für Proviant sorgen, denn sie schätzte, dass sie um die fünf Stunden dauern konnte, ehe sie das Gehöft erreichten. Pausen nicht mit eingeschlossen.

Nachdem Kim endlich mit den Vorbereitungen fertig war, begaben sie sich auf die Straße. Kim sah sich abschätzend um, es würde eigentlich bald hell werden, doch der dunkle Morgenhimmel war voller dichter, schwarzer Regenwolken, die sicherlich dafür sorgen würden, dass es noch eine Stunde länger dunkel blieb. Dummerweise würde der Regen sie wohl auch etwas mehr Reitzeit kosten, aber das war immer noch besser, als zu riskieren, dass jemand den Chocobo bei Tag sah.

Kim gähnte etwas, machte den Proviantbeutel um Nameless Hals fest, steckte sich Landkarte und Handy ein, dann stiegen sie und Tseng auf den Rücken des silbernen Tieres, welches sich für seinen langen Weg bereit machte und dann lossauste.

Es wurde kaum geredet, schließlich mussten sie sich ihre Kräfte einteilen, besonders als es anfing zu regnen, erst nur ganz wenig, aber dann immer doller. Es fing sogar an zu Gewittern, helle Blitze zuckten über den Himmel und in der Ferne hörte man das dumpfe, tiefe grollen eines Donnerschlags. Nameless machte dieses Wetter jedoch nichts aus, obwohl Kim erst bedenken hatte, dass der Chocobo Angst vor Gewittern haben könnte, aber das Tier kümmerte sich herzlich wenig darum.

Kim konnte nicht genau sagen, wie lange sie durch die Stadt geritten waren, irgendwie Autos entgangen waren und sich einen schnellen Landweg gesucht hatten, um in der Finsternis Schutz zu suchen, doch im nachhinein war sie davon überzeugt, dass es nicht lange gedauert hatte. Momentan ritten sie nicht mehr ganz so schnell wie vorher über den dunklen, sandigen Weg, welcher am Rande eines Waldes entlang eines Feldes führte.

Gelegentlich schweifte Kims Blick über das karge, tiefschwarze, wie ein Meerwirkende Feld, und sie erinnerte sich an jenes, auf welches sie vor ein paar Jahren Cloud und Sephiroth beobachtet hatte. Sie seufzte schwer, denn sie wusste nicht genau, ob sie sich nun freuen sollte, wieder zurück dorthin zu kommen, wo damals ihr Abenteuer begonnen hatte, oder nicht. Sie hatte sich zwar immer beschwert, dass sie lieber wieder auf dem Hof leben wollte, als in der Stadt, doch wenn sie jetzt genauer darüber nachdachte, musste sie irgendwie zugeben, dass es ihr gar nicht so leicht fiel zurückzukehren.

Nameless wurde nach und nach langsamer, bis er schließlich mitten auf dem Feld stehen blieb. Den Wald hatten sie hinter sich gelassen.

»Was ist los?« Fragte Kim und sah den Chocobo an, dieser drehte den Kopf so, dass er sie aus den Augenwinkeln heraus sehen konnte und quietschte laut.

»Ich glaube er braucht eine Pause!« Sagte Tseng und stieg ab. Kim tat es ihm murrend gleich. Sie waren nicht gerade sehr weit gekommen und schon verlangte Nameless nach einer Pause.

Der Chocobo sah sie entschuldigend an, woraufhin Kim den Kopf schüttelte »Schon gut..«

Besorgt ließ sie den Blick über die Wiese gleiten, dann sah sie zu Tseng, den man wegen seines schwarzen Anzuges kaum erkennen konnte, und fragte »Können wir denn einfach so hier bleiben? Ich meine, es wird doch keines von diesen Ungeheuern auftauchen, oder?«

Tseng überlegte kurz und antwortete dann bestimmt »Nein.. ich glaube hier ist es sicher.. ich schätze mal, dass die Verlorenen sich eher in der Stadt rumtreiben werden, schließlich hegen sie keinerlei Interesse an uns..«

Kim schauderte, da sie unwillkürlich an den Traum denken musste, aber sie gab sich mühe diese erste Reaktion zu unterdrücken und nickte dann heftig.

Dennoch beunruhigte sie es, dass sie inmitten eines einsamen Feldes standen, an dessen Rand Wald war. Ein unheimlicher Wald mit riesigen Bäumen und tanzenden Schatten zwischen den Stämmen... Kim schüttelte sich und wandte sich rasch von dem Anblick ab.

»Sag mal..« Kim sah zu Tseng, der etwas abseits von ihr stand und die Umgebung im Auge behielt, doch jetzt zu ihr sah »Du hast gesagt, dass Reno dieses Ding war, und, dass du der letzte von euch vier bist.. heißt das, dass Rude und Elena auch..?«

Tseng nickte etwas beklommen und blickte dann wieder in Richtung Wald.

Kim zögerte etwas, die Tatsache, dass Menschen zu solchen Bestien werden konnten, war noch immer zu absurd für sie, als dass sie es wirklich glauben könnte. Trotzdem gab sie sich jede erdenkliche Mühe ernst zu klingen, als sie fragte »Wie ist das denn passiert?«

Der Turk antwortete nicht gerne, dass merkte man, aber er antwortete, wenn es auch nur sehr zögernd war »Es war vor ungefähr drei Monaten... da sind diese sogenannten Ageguards bei uns aufgetaucht und haben mit ihren Aufrufmonstern angefangen alles zu vernichten! Na ja.. es war anfangs nicht so schlimm und wir dachten, dass sich Cloud und die Anderen schon damit auseinandersetzen würden, sie sind ja schließlich die "Weltretter"..« Das Wörtchen "Weltretter" betonte er so sarkastisch und ironisch, dass Kim ihn unentwegt böse ansehen musste, was Tseng jedoch nicht mitbekam, da es zu finster war.

»Auf jedenfall wollten wir es ihnen überlassen, schließlich hatten wir noch immer mit der Verfolgung Hojos zu tun, der-«

»Hojo?« Fragte Kim dazwischen und zog eine Augenbraue hoch.

War er damals nicht gestorben?

Sie besann sich. Nein- war er nicht. Es waren lediglich nur Rufus, Scarlett und Heidegger gewesen, die durch einen Erdrutsch im Nordkrater ums leben kamen. Hojo jedoch, war nicht dabei gewesen, und musste logischerweise noch am leben sein.

Tseng nickte »Ja... wir wussten zwar nicht was er vorhatte, aber er ist einfach zu gefährlich, als das wir ihn hätten davonkommen lassen können!«

Kim schloss die Augen. Das stimmte, dieser Irre war wirklich zu gefährlich, um frei herumlaufen zu dürfen.

»Habt ihr ihn erwischt?«

»Fast.. da beginnt es ja..« Tseng schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme, während sein Blick gen Himmel wanderte »Wir hätten ihn fast in Midgar erwischt, als plötzlich Aquila auftauchte..«

Kim legte den Kopf schräg und schürzte die Lippen. Aquila war aus dem Lateinischen und hieß "Adler" - das wusste sie aus ihrem Unterricht, in dem sie ausnahmsweise mal aufgepasst hatte.

»Aquila?« Fragte sie missmutig und seufzte dann schwer »Lass mich raten.. er hat Endless Phönix, ja?«

»Stimmt, woher weißt du das?«

»Ach.. ich habe nur geraten.. erzähl weiter..«

Tseng nickte langsam und fuhr fort »Hojo entkam bei dem Angriff auf Midgar und wir hatten das Pech, gegen Aquila antreten zu müssen! Du musst wissen, dass dieser Ageguard ziemlich kampflustig und heißblütig ist..«

Kim überlegte kurz, doch dann nickte sie. Nicht jeder von den Ageguards konnte so unheimlich kühl sein wie Sedas, das war klar.

»Und ihr habt verloren..«

Tseng nickte nur und seufzte dann »ich wurde von einem seiner Angriffe sozusagen in die nächste Gasse geschleudert, weswegen ich der Lichtsäule entging und nicht zu so einem Viech wurde.. aber die Anderen hatten weniger Glück..«

Stille trat ein. Für einen Moment hörte man nur den leise pfeifenden Wind übers Feld und die Blätter des Waldes rauschen, und Nameless, der etwas abseits von ihnen im Gras lag und piepsend zu ihnen rüber stierte.

»Ich war Ohnmächtig und als ich wieder aufwachte war Aquila schon verschwunden und Reno, Elena und Rude verloren..« Brach Tseng schließlich das Schweigen.

Kim musterte ihn kurz, dann betrachtete sie betreten ihre Füße. Irgendwie hatte sie Mitleid mit ihnen, obwohl sie die Turks nie leiden konnte.

Tseng lachte leise »Nach einiger Zeit wurde es immer schlimmer, keiner konnte die Zerstörungswut mehr bremsen... schließlich musste ich hierher kommen..«

Kim schluckte trocken und fragte, immer noch auf ihre Schuhe blickend »Dann gibt's bei euch noch mehr von diesen.. Verlorenen?«

»Ach.. Tausende mehr..« Gab Tseng zurück und seufzte schwer.

»Hm.. ich frage mich ob Hojo etwas damit zu tun hat..« Sagte Kim leise, mehr zu sich selbst, als zu dem Turk, der aber dennoch antwortete »Das glaube ich nicht.. schließlich hätte es keinen Sinn die Welten zu vernichten und zweitens ist es auch seine.. nein, ich glaube die Ageguards handeln aus eigenen Stücken heraus..«

Die Überlegung war einleuchtend, außerdem schien Sedas nicht so einer zu sein, der sich etwas befehlen ließe, erst recht nicht von so einem Narren wie Hojo.

Aber trotzdem ließ sie der Gedanke nicht los, dass der irre Professor etwas im Schilde führte, oder zumindest nicht ganz unschuldig an den Geschehnissen war.

»Wie gesagt, ich weiß nicht was Hojo vorhat, aber ich glaube nicht, dass er etwas mit den Ageguards zuschaffen hat..« Tseng sah zu Kim »Egal.. wir sollten weiter..«

Kim nickte und ging zu Nameless, der sich in die Höhe bemühte und sich kurz wie ein Hund schüttelte, ehe er die Beiden aufsteigen ließ.
 

Nach ihrer ersten Pause ritten sie ca. zwei Stunden, ehe der Chocobo beschloss erneut stehen zu bleiben. Dieses mal rasteten sie inmitten eines dunklen Waldes- zu Kims Leidwesen, die sich bei jedem kleinen Geräusch erschreckte und arg zusammenfuhr.

Finstere Wälder waren halt nichts für sie. Die düsteren, großen Bäume machten sie lediglich nervös und somit schreckhaft.

Tseng schien damit keine Probleme zu haben, er lehnte sich an einem Baum zurück und blieb die Rast über vollkommen stumm.

Nach ein paar Minuten des Stehens gesellte sich Kim zu Nameless, der sich auf dem Boden zusammengerollt hatte und jetzt zu ihr aufsah.

Das Tier musterte sie kurz, dann steckte es den Kopf wieder unter sein Gefieder, um noch etwas weiter auszuruhen. Kim setzte sich neben ihn hin, ließ den Blick umherwandern und kuschelte sich dann an Nameless, der es ohne jede Bewegung zuließ.

Wenigstens waren sie hier etwas vor dem Regen geschützt, was aber nicht änderte, dass ab und zu ein Donnern zu hören- und ein Blitz zu sehen war.

Kim fragte sich nur, wie lange sie noch brauchten. Die Karte konnte sie jetzt nicht studieren, dafür war es einfach zu dunkel.

Sie schloss lieber die Augen und versuchte an etwas zu denken, was ihr half die Nervosität besser unter Kontrolle zu halten.

Sie versuchte es damit, sich zu überlegen, was sie tun sollten, sobald sie den Zeitsprung hinter sich gebracht hatten und somit in der FF-Welt waren.

Dort angekommen würden sie erst einmal Cloud oder einen von den Anderen aufsuchen müssen, ansonsten kämen sie nicht sehr weit, dass wusste Kim.

Danach sollten sie es schnellsten schaffen die Ageguards aufzuhalten und natürlich mussten sie Hojo stoppen- egal was er vorhatte, es konnte nur etwas schlimmes sein.

Kim seufzte leise, als ein neuer Donner ertönte, gefolgt von einem hellen Blitz.

Nach einigen Momenten öffnete sie wieder die Augen und stierte umher, nur um sicher zu gehen, dass noch alles in Ordnung war.

Und das schien es zu sein, da Tseng immer noch regungslos an der gleichen Stelle stand.

Kim fröstelte. Der Turk war ihr nicht ganz geheuer, was vielleicht auch daran lag, dass er nur als dunkler Umriss zu erkennen war, der wie eine lauernde Bestie in der Finsternis stand.

»Nameless..« Flüsterte sie »Lass uns weiter, okay?«

der Chocobo sträubte seine Federn und ließ ein scharfes Geräusch von sich, was wohl "nein, noch nicht" heißen sollte.

Kim wartete kurz, dann drückte sie Nameless nach hinten weg. Das Tier schrak auf und fiepste lautstark eine Beschwerde, woran sich Kim allerdings nicht stören ließ.

»Steh schon auf!« Sagte sie, drückte noch etwas, bis der Chocobo schließlich murrend aufstand und sich schüttelte.

»Na also! Weiter dann!« Sagte Kim triumphierend und stand ebenfalls auf, um sich gleich wieder auf Nameless niederzulassen.

»komm Tseng! Wir reiten weiter!«

Der Turk seufzte, stieß sich vom Baum ab und ging auf die Beiden zu, damit sie weiter konnten.

Kim- heilfroh den Wald verlassen zu können- trieb den Chocobo scharf an, nachdem sich Tseng ebenfalls auf ihn gesetzt hatte.

Über die Brutalität die Kim beim antreiben benutzte, kümmerte sie sich herzlich wenig, nur Nameless gab ein böses fauchen von sich, rannte aber brav los.

Drei Stunden der von Kim berechneten Zeit waren bereits vergangen, und sie würden wohl auch noch gleich viele brauchen, wenn sie weiterhin so oft eine Pause einlegten.

Das Mädchen hatte es aber eilig, weshalb sie den Chocobo darum bat, erst einmal keine Rast mehr zu verlangen. Nameless nahm es hin, obwohl er etwas verstimmt wirkte, was Kim nicht verstehen konnte. Es war doch nicht viel verlangt, wenn das Tier zwei, anstatt eine Stunde lief, oder etwa doch?

Momentan rannten sie eine schmale Landstraße entlang. Nachdem sie den Wald verlassen hatten, waren sie auf die Straße gestoßen und hatten kurzerhand beschlossen ihr etwas zu folgen. Eigentlich war es Kims Wunsch gewesen, da ihr dieser eine, dunkle Wald voll und ganz ausgereicht hatte und sie keine Lust hatte noch einmal in einem zu sein.

Es war zwar jetzt schon am Morgen und auch heller, aber dank der dichten, schwarzen Regenwolken, merkte man es fast gar nicht, und außerdem gefielen Kim die Blitze und der Donner überhauptnicht. Sie war heilfroh, wenn sie endlich am Hof angelangt waren.

Während sie dahinritten, hatte Kim darüber nachgedacht, ob das alte Bauernhaus vielleicht wieder bewohnt war, immerhin war es wieder in einen recht guten Zustand gewesen, nachdem Kims Vater mit ihm fertig gewesen war- das hatte einige Monate gedauerte, aber es hatte sich gelohnt, wie sich danach herausgestellt hatte.

Kim durfte damals kaum helfen, wegen den Verletzungen, die sie noch aus der FF-Welt hatte und die sich ihr Vater einfach nicht erklären konnte. Er glaubte ihr die Geschichten ja nicht, aber was war auch anderes zu erwarten?

Manchmal glaubte Kim, dass ihr Vater glaubte, sie hätte sich diese üblen Wunden selbstzugefügt. Sie verzog das Gesicht. Es war wirklich ein gestörtes Verhältnis zwischen ihnen entstanden, seit Nicole und ihr Sohn aufgetaucht waren. Kim beabsichtigte es nicht, aber irgendwie machte ihr es nichts aus, dass die Freundin ihres Vaters im Koma lag, nein, nach Kims Ansicht, hatte sie es sogar verdient!

Das mochte entsetzlich klingen, aber Kim dachte so, und vielleicht dachte sie nicht einmal mit wirklicher Überzeugung so, sondern einfach nur, weil sie glaubte Nicole hassen zu müssen, da sie sozusagen den Platz ihrer Mutter einnehmen sollte.

In dieser Hinsicht war Kim sehr festgefahren.

Gerade in diesem Moment blieb Nameless stehen und sah sich hektisch um.

Auch Kim schrak auf und ließ den Blick umherwandern, konnte jedoch nichts in der Dunkelheit erkennen. Ihr Herz fing an schneller zu schlagen. Was war, wenn nun doch ein verlorener sie hier angriff?

Tseng stieg ab und sah sich ebenfalls prüfend um. Er schien ernst zu sein, ein Zeichen, dass etwas nicht stimmte. Kim schluckte angespannt und krallte in Nameless Federn, was dem Tier überhaupt nicht gefiel, allerdings war es so aufgeschreckt, dass es sich nicht darum kümmerte.

Es war leise. Tseng ging einige Schritte auf den Waldzug zu, der sich neben der Landstraße befand und stierte zwischen das Gehölz, die Hand schon auf der Waffe, bereit zuzuschlagen, wenn es sein musste.

Ein greller Blitz, ein lautes Knacken im Unterholz und eine schnelle Bewegung, brachte Nameless aus der Fassung. Der Chocobo schrie schrill auf und raste, in Panik versetzt, los.

Kim, die noch auf seinem Rücken saß, schrie jetzt ebenfalls gellend auf und klammerte sich um seinen Hals fest, rutschte aber dennoch zur Seite ab, so, dass sie nach kurzem nicht mehr auf dem Rücken des Tieres saß, sondern an dessen Flanke hang, die Füße knapp über dem Boden, die Arme um den Hals geschlungen, um nicht gänzlich runterzufallen, und lautstark brüllend »Nameless!! Halt an!!«

Hätte sie so einer gesehen, er hätte sich totgelacht. Für Kim war diese Sache allerdings alles andere als Lustig, da der Chocobo ein Fluchttier war und beim davonrennen vor Feinden immer am schnellsten rannte. Und Nameless war sehr, sehr schnell, jetzt, wo er in Panik war und sein Instinkt ihm sagte »Renne um dein leben!«

Kim kamen es wie Stunden vor, in denen sie an der Flanke des Geschöpfes hang und hoffte, nicht abzufallen und sich womöglich alle Knochen zu brechen. Doch schließlich wurde das Tier langsamer, schnaufte laut und hielt schließlich ganz an.

Kim ließ zittern den Hals los und sackte mit einem lauten, aber erleichterten Seufzer zu Boden. Nameless hingegen atmete rasch ein- und aus, zitterte arg, blieb aber stehen und stierte umher.

»Mach.. mach das.. nie wieder..« Stammelte Kim, schloss die Augen und schnappte nach Atem. Ihre Arme taten vom Festhalten weh, aber das war besser, als sie womöglich durch einen harten Sturz gebrochen oder Ausgekugelt zu haben.

Der Chocobo reagierte nicht auf Kims Stimme, sondern scharrte aufgeregt im Boden und blickte sich panisch um. Kim sah zu ihm auf »Wa-?« Mehr bekam sie nicht heraus, da ihr nun etwas von hinten über den Kopf gezogen wurde und sie durch diesen schlag augenblicklich zu Boden ging und das Bewusstsein verlor.



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