Erfreuliche Neuigkeiten
Gebrochene Flügel 18
Erfreuliche Neuigkeiten
Dumbledore schmerzte der ganze Körper und er fragte sich, wie der andere das gemacht hatte? Zauberstablose Magie war in seinem Alter eigentlich unmöglich und wenn, dann nur solche Kleinigkeiten, wie eine Kerze zu entzünden.
Sich aufzurichten, war momentan nicht möglich. Allein schon, weil er damit sein Gegenüber dazu veranlassen könnte, ihn wieder niederzustrecken.
„Aufstehen, Alter!“, donnerte Harry nun und hatte die größte Lust, den anderen noch ein wenig zu grillen. Wenn ihm diese Hitze hier gefiel, müsste das doch auch für die Hölle gelten, oder?
Andererseits, wenn er den Ex-Direx dann ins Ministerium brachte und er überall so komische Streifen hatte, konnte er ja schlecht sagen:
„Sorry, Leute, aber ich hatte die größte Lust, ihm mal den Grill der Hölle zu zeigen! Na ja, und dann wollte ich ihm noch demonstrieren, dass das Rost auch groß genug ist!“
Aber es war so verlockend... Nein! Er riss sich zusammen und schob dieses kleine Unterhaltungsprogramm auf ein anderes Mal. Immerhin würde der Zausel früher oder später sterben – am Besten früher – und da konnte er das dann immer noch machen!
Albus rührte sich nicht von der Stelle.
„Ich hab gesagt, AUFSTEHEN!“, grollte Harry erneut und die Erde unter ihnen vibrierte.
Mit einer Handbewegung stand der Mann und hatte das Gefühl, fremdgesteuert zu sein.
„Ich wiederhole mich sehr ungern, Alter. Wir gehen jetzt!“
Mit festen und schnellen Schritten kam er näher und packte den Zauberer am Arm. Der wusste nicht wie ihm geschah, als er den harten Griff spürte, dann eine seltsame Hitze und im nächsten Augenblick im Ministerium stand.
---
„Wie hast du das gemacht?!“, rief er aus und versuchte gleichzeitig, sich zu befreien. Sein Zauberstab war leider Gottes in seiner Badetasche gewesen.
„Schön blöd, wenn man seinen Stab halt nicht bei sich trägt, was, Alter?“, raunte Harry dunkel und amüsiert.
Sie gelangten am Empfang an und er erklärte der Frau dort, dass er zum Zaubereiminister musste.
„Einen Moment, ich gebe Bescheid. Wenn sie dran sind, rufe ich sie!“, meinte die Hexe nur und bat sie, sich zu setzen. Zwar hatte er keine Lust, noch zu warten und es fehlte langsam an Beherrschung, andererseits aber, da war das doch eine wunderbare Qual für Dumbi!
„Mr. Potter, sie können!“, rief die Dame dann aber doch schneller, als angenommen und er verschwand mit seinem Badehosen-Ex-Schulleiter im Aufzug.
Es musste nicht erwähnt werden, dass der Weißbart sich noch immer wehrte und verschwinden wollte. Es war überhaupt schon eine Blamage, dass er hier so erschien!
„Harry, ich will was Anständiges anziehen!“
„Warum denn? Sonst stört es sie auch nicht, wie ein Clown auszusehen, oder sich wie einer aufzuführen! Aber wenn’s sie beruhigt, hier ein Zitronenbonbon!“
Mit diesen Worten hatte er dem Alten eines zugeworfen und schleifte ihn weiter hinter sich her, bis er vor dem Büro stehen blieb.
Albus hatte die Gegenwehr aufgegeben. Sobald er drinnen war, würde der Zaubereiminister ihm eh mehr glauben, als Harry und er würde wieder nach Florida verschwinden. So wartete er also Bonbon lutschend neben dem jungen Mann, von dem er nicht wusste, wer er wirklich war.
„Bereit, um den ersten Schritt Richtung Bestrafung zu gehen?“, knurrte der Schwarzhaarige und stieß die Tür auf, schubste den Mann vor sich her und knallte diese wieder zu.
Der Zaubereiminister starrte beide an, ehe er den Stift fallen ließ und sofort eine Decke für Albus zauberte.
„Was denn, er fand das toll so rum zu rennen!“, zischte Harry und ließ sich in einen Stuhl fallen.
„Wobei ich es niemandem verübeln kann, dieses Abbild der Hässlichkeit zu verdecken...“
Entsetzt starrte der alte Zauberer des Merlinsordens erster Klasse ihn an.
„Ach, Herr Zaubereiminister, ich habe ihnen ja schon angekündigt, dass ich ihnen den Alten bringe. Ich hoffe, dass die Verhandlung bald beginnt? Ich habe auch Zeugen dafür, wie Draco aussah. Und welche Auswirkungen das hat!“
„Ja, sicher, Mr. Potter, ich habe alles vorbereitet!“, stammelte der Minister und huschte an seinen Schreibtisch, auf dem Harrys Füße es sich schon bequem gemacht hatten.
Allerdings wagte der Mann es nicht, dagegen etwas zu sagen. Harry hatte ihm schon genug Angst gemacht. Und seitdem er den dunklen Lord ausgelöscht hatte, galt er als der mächtigste Zauberer der Welt.
„Sie können unmöglich eine Verhandlung gegen mich führen!!“, begehrte Albus auf und sprang von seinem Stuhl. Die Decke rutschte zu Boden und Harry hielt sich den Zeigefinger in den Mund, um anzudeuten, dass er gleich kotzen müsste, wenn dieses Bild nicht verschwände...
Der Zaubereiminister starrte Harry an und wusste nicht, was er sagen sollte. Albus tat es ihm gleich, allerdings schien er empört.
„Alter, zieh dir die Decke über, sonst erblindet noch jemand!“
Das war doch unerhört! Jedenfalls dachte das der Ex- Schulleiter. Harry Potter war nichts anderes, als ein Siebzehnjähriger und der Minister tanzte auch noch nach seiner Pfeife! Kein Funke Respekt war in seinem Verhalten zu erkennen und das war doch wohl das Allerletzte!
„Wann wird die Verhandlung sein?“, erkundigte sich der Schwarzhaarige noch mal und erhob sich.
„Nun, in drei Tagen, schätze ich. Mr. Potter wird aber ein Schreiben erhalten, keine Sorge“, antwortete der ältere Mann und nickte dazu.
„Wunderbar. Ich gehe davon aus, dass sie den alten Zausel in Verwahrung nehmen? Sonst haut er nur wieder ab!“
Eiligst nickte der Zaubereiminister wieder und Harry verließ das Büro.
---
Severus und Draco waren recht schnell wieder zu Hause gewesen, denn der Regen hatte den Ausflug nun wirklich gründlich versaut. Dennoch amüsierten sie sich im Wohnzimmer und lachten so laut, dass Harry es schon hörte, als er in seinem Büro angelangte.
„Na, vielleicht sollte ich noch ein wenig warten...?“, überlegte er laut und setzte sich an seinen Schreibtisch. Ein Pergament erschien vor ihm und eine Feder setzte sich selbstständig darauf. Dann begann Harry zu diktieren:
„Habe den alten Krüppel gefunden.
Ihr hättet sehen sollen, wie der Alte aussah, als ich ankam!
Wirklich, der hat sich in eine Badehose getraut, die normalerweise junge Männer tragen!! Und da er ja schon so alt ist, dass man seine Falten für Gebirge halten kann, sah das einfach nur zum Erblinden aus.
Bin ich froh, dass man ihn später bedeckt hat.
Tja, was gibt es noch Neues? Ich weiß nicht...
Wahrscheinlich werde ich euch demnächst mal Draco vorstellen. Immerhin sollte ich mal anmerken, dass ich kein Potter bin!
Gut, ich schätze, das wäre es vorerst mal. Melde mich bald wieder!!
Antitheus.“
Zufrieden nickte er sich zu und faltete das Pergament, ehe er es durch eine kleine Flamme in seiner Hand, abschickte. Dann sah er auf und bemerkte, dass er doch länger gebraucht hatte, als angenommen. Langsam erhob er sich von seinem Stuhl und öffnete die Bürotür. Mal sehen, was die beiden da drüben so trieben.
---
Draco saß auf dem Sofa und Severus auf einem der Sessel. Vor ihnen auf dem Tisch, stand ein Schachbrett, auf dem gerade schwer gespielt wurde. Harry schien noch nicht bemerkt worden zu sein und blieb deshalb am Türrahmen stehen und beobachtete seinen Freund und dessen Vater. Wie entspannt sie miteinander umgingen...
„Hallo“, begrüßte er sie und beide schauten überrascht auf.
„Harry!“, rief dann aber der Blonde und warf sich seinem Freund an den Hals. Die Umarmung erwidernd, setzte sich Harry nebenbei und lehnte sich zurück.
„Ich habe doch nicht gestört, oder? Ich kann auch noch ein wenig verschwinden.“
„Von wegen! Das Wetter ist eh so schlecht, wo willst du da hin?“, begehrte der Kleinste auf und schüttelte wild den Kopf.
„Na dann!“, lachte der Schwarzhaarige und gab ihm ein Küsschen.
„Wo warst du denn?“, erkundigte sich Severus, dem nicht entgangen war, dass Harry zu luftige Kleidung trug. Immerhin war es draußen, trotz des Sommers, ziemlich ungemütlich und schon gar nicht warm.
„Ich war hier und da, und dann hab ich noch jemanden entdeckt, der unbedingt ins Ministerium gebracht werden wollte...“, erzählte er im Plauderton und ignorierte den sehr fragenden Blick des Mannes ihm gegenüber.
„Jetzt red schon!“, forderte der aber und Harry dachte, dass er das ruhig sagen konnte, denn bald würde eh ein Schreiben hier eintrudeln.
„Der Alte ist in Verwahrung und demnächst ist die Verhandlung. Keine Sorge, er bekommt seine Strafe. Wenn nicht durch das Zaubereigericht, dann durch jemand anderes!“
Draco zitterte auf Harrys Schoß, was ihn dazu veranlasste, den Blonden fest in seine schützenden Arme zu ziehen und ihn sanft auf die Mähne zu küssen.
„Keine Angst, Liebling, dir geschieht doch nichts. Du musst ihm auch gar nicht nahe kommen, ja? Ich werde dafür sorgen, dass du ihn nicht sehen musst! Sie sollen dich befragen, ohne dass jeder es mitbekommt und dann wird es sicher nicht so schlimm. In Ordnung? Wenn du magst, darf sicher jemand bei dir bleiben!“
Der Kleine nickte und seufzte. Er hatte nie damit gerechnet, dass Dumbledore so schnell gefasst werden würde. Wenn überhaupt.
„Wo hast du ihn gefunden?“, fragte er leise und hoffte, dass es nicht in ihrer Nähe war. Das darauf folgende Lachen irritierte die anderen beiden doch sehr.
„Ich... nein! Echt...“, kicherte der Dunkelhaarige immer noch und konnte sich nur schwer zusammenreißen.
„Okay... Er war in Florida! Am Strand. In Badehose hab ich ihn gefunden. Ich kann euch nur eins raten: wenn ihr jemanden effektiv quälen wollt, dann müsst ihr ihnen den Alten in Badehose vorführen!“
Auch wenn es nicht gerade der angemessene Zeitpunkt war, doch lachen musste sie nun alle. Diese Vorstellung war einerseits so widerlich und andererseits so absurd, dass es einfach komisch sein musste.
„Er ist aber doch sicher nicht freiwillig mitgekommen, oder?“, wollte Severus wissen, der sich nun wieder zurück gelehnt hatte und Harry interessiert musterte.
„Mit Nichten. Er hat sich sehr gewehrt, aber was soll ich sagen? Ich hatte eindeutig die besseren Karten!“ Das darauf folgende, dämonische Lächeln war schon Angst einflößend. Und vor allem war es verwirrend.
„Das erinnert mich an diesen Kommentar, dass man den Höllenfürst persönlich auf die Jagd nach dem Alten ansetzen sollte...“, meine Severus leise und schaute den anderen immer noch an.
„Wer weiß, wer weiß...“, antwortete Harry bloß und grinste dieses Mal weniger erschreckend. Allerdings ließ das den Tränkemeister in ganz andere Richtungen denken, als man hätte denken können.
„Und was gedenkst du eigentlich mit deinem Sorgerecht für Draco zu tun?“, fragte Severus Snape weiter und hoffte, dass er es an ihn abtreten würde, so wie es sich gehörte. Andererseits, er war im Ministerium als Todesser verschrien...
„Nun, da ich ja Draco gerne bei mir haben möchte, ja, sogar an eine gemeinsame Zukunft denke, ist es unausweichlich, dass ich das Sorgerecht abgeben muss. Ansonsten würde man noch Unterstellungen tätigen, von wegen, ich würde ihn verführen und so.“
„Was du auch tust...“, kommentierte der Kleinste der Runde.
„Tja, aber nur, weil du es auch willst. Allerdings könnten das andere anders sehen.“
Er erhielt ein Nicken des Blonden, dann aber gähnte der und streckte sich.
„Ich glaube, ich gehe ins Bett.“
Sein Freund lächelte ihn an und küsste ihn kurz, ehe er meinte:
„Wird das Beste sein, du siehst müde aus.“
Als Draco verschwunden war, wurde Harry wieder ernster.
„In den nächsten Tagen muss ja die Post vom Ministerium kommen. Bei der Verhandlung sollten wir auch erwähnen, dass du sein leiblicher Vater bist. Im Übrigen habe ich auch noch eine kleine Überraschung parat. Allerdings ist das momentan nicht ganz so wichtig.“
„Aber wird der Minister nicht irritiert sein, dass du das Sorgerecht beansprucht hast, wenn ich doch sein Vater bin?“
„Nun, mein Guter, das wusste ich ja zu dem Zeitpunkt noch nicht. Allerdings werden wir das ja aufklären, damit es keine Probleme gibt, wenn es dann bekannt wird, dass ich mit Draco eine Beziehung führe.“
Severus nickte, denn was sollte er dazu noch sagen?
---
Und wie Harry es angekündigt hatte, geschah es dann auch:
Nur zwei Tage später kam Dobby aufgeregt angehopst und wedelte quietschend mit einem weißen Briefumschlag herum.
„Post! Post für Master Draco, Sir!!!“
Es war lustig anzusehen, aber dennoch fühlte sich der Blonde unwohl. Dass der Brief aus dem Ministerium stammte und die Vorladung zur Verhandlung beinhaltete, war eindeutig. Aber genau da wollte er keinesfalls hin.
Harry nahm dem durchgedrehten Hauselfen dann den Brief ab und überreichte ihn dem Blonden, der ihn schnell weglegte.
„Du musst schon öffnen, Kleiner!“, meinte der andere und sah ihn ernst an. Nicht, dass Draco vor hatte, sich davon erweichen zu lassen. Andererseits war auch klar, dass er zu dieser verdammten Verhandlung gehen musste, wenn er wollte, dass Dumbledore hinter Gitter kam.
Zittrig nahm er den Umschlag wieder in die Hand und drehte ihn nervös herum.
Dann riss er ihn ganz schnell auf und reichte ihn an Harry, der ihn etwas überrascht annahm.
„Du musst lesen! Ich kann das nicht...“, erklärte er und hatte die Augen geschlossen und den Kopf auf den Schoß des anderen gelegt.
Der faltete gerade das Pergament auseinander.
„Die Verhandlung ist morgen früh, das heißt, wir müssen um zehn im Ministerium sein. Die Befragung mit dir, wird separat, ohne Publikum abgehalten und es darf dich jemand, dem du vertraust, begleiten.“
Draco nickte und seufzte. Wen sollte er mitnehmen?
Allerdings wurde ihm diese Entscheidung abgenommen.
„Am Besten wirst du deinen Vater mitnehmen, das zeigt den Typen dann auch schon mal, dass ihr euch nahe steht.“
„Du willst nicht selbst bei mir bleiben?“, erkundigte sich der Kleinere und setzte sich leicht auf.
„Von wollen kann da nicht die Rede sein, Drache. Aber es ist besser, wenn wir am Ende Severus als deinen Vormund, da er ja dein Vater ist, eingetragen haben wollen.“
Der Kleinere schloss wieder die Augen und legte sich in die Ausgangspose zurück. Er genoss es immer, so mit seinem Freund zusammen zu sein.
„Wir sollten deinem Vater noch Bescheid sagen, sonst denkt er, wir wollen ihn nicht dabei haben!“
Der Schwarzhaarige lachte und auch der Blonde kam nicht drum herum. Die Vorstellung war schon irgendwie lustig.
„Sollen wir ihn per Flohpulver benachrichtigen? Das kannst du dann auch selbst.“
„Ja, okay!“
So kletterte der Junge vom Sofa und setzte sich vor den Kamin. Kurz fasste er in eine Schale und holte dort eine Hand voll Pulver heraus.
„Severus Snape, Hogwarts!“, rief er, als er den Kopf in die Flammen gesteckt hatte.
Sodele, die Geschichte nähert sich dem Ende – noch zwei Kapitel! Mal sehen, wie ich die Verhandlung gestalte!? Sehr ausführlich werde ich sie nicht machen, schätze ich... Mal sehn... Bye, Mitani
