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Love before Time

von

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Schmerzen

Gegenwart:
 

Mir geht es total mies. Wurde von dem tollen Therapeuten angefaucht, ich solle doch nicht so depressiv sein .Wie soll ich bitte das abstellen? Es gibt nichts, was mich wirklich freut. Ich will endlich, dass es vorbei ist. Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, dass dieser Vollidiot keine Ahnung hat, warum ich überhaupt hier bin.
 

Langsam gehe ich gedankenversunken zum Fenster und starre hinaus. Außer ein Gitter sehe ich nichts. Selbst das Gitter nehme ich nicht mehr wahr. Es ist mittlerweile Abends. Kurz vor Mitternacht. Das Licht brennt schon lange nicht mehr. Die Wärter machen das immer um 22 Uhr aus und mittlerweile geht es auf Mitternacht zu. Eine schon fast unheimliche Stimme herrscht hier. Nur leise hört man aus den anderen Räumen Atemgeräusche. Alles ist so friedlich. Als wäre nichts geschehen.
 

Doch jeder hier hat sein Geheimnis. Bei jedem hier ist irgendwas geschehen. Doch keiner redet hier darüber. Niemand traut den anderen und mir schon gar nicht. Einige sind hier schon seit über 10 Jahren. Durften seit dem das Gelände nicht einmal verlassen. Mir reicht es ja nun auch schon. Aber raus würde ich nicht kommen. Jedenfalls nicht lebend.
 

Ich spüre wieder diesen stechenden Schmerz im Kopf. Meine Augen beginnen wehzutun. Ich fühle, wie ich langsam zusammensacke. Es ist wie ein Gefühl der Erlösung. Kann es nicht immer so bleiben?
 

Als ich am nächsten morgen wach werde blendet mich wieder dieses ekelhafte neonlicht. Grell und unerträglich knallt es auf mich herab. Der Arzt beugt sich gerade über mich. Man hat der eine derbe Fratze.
 

Die Wächter hatten mich auf dem Boden gefunden und auf die Krankenstation gebracht. Was soll ich hier eigentlich? Von irgendwelchen Typen begrapschen lassen? Ich mag es nicht, wenn fremde Personen an mir rumfummeln.
 

Bisher durfte mich nur eine Person anfassen. Genau diese Berührungen vermisse ich sehr. Aber ausgerechnet diese Person hat sich ganz von mir abgewendet. Will nichts mehr mit mir zu tun haben. Ich spüre, wie mir die Tränen in die Augen steigen. Nein, du darfst jetzt nicht heulen. Nicht hier. Nicht vor diesen Typen.
 

Ich schaffe es gerade so, die Tränen zurückzuhalten. Richte mich auf, weil ich hier nicht liegen will. Der Arzt sagt irgendwas, was ich nicht richtig für voll nehme. Ich höre gar nicht zu. Will es auch nicht. Ich bekomme nur mit, dass es ums Essen geht. Na wegen mir.
 

Ich steh auf und verlasse die Krankenstation. Einer der Wärter bringt mich in mein ach so tolles Zimmer zurück. Dort lege ich mich auf mein Bett und schlafe endlich ein. Jetzt kullern doch die Tränen.



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