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Bittersweet Feelings

von

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Point of no Return

Autor: CatherineMiller

Titel: Bittersweet Feelings

Fandom: Weiß Kreuz

Kapitel: Point of no Return

Teil: 16/?

Pairings: RanxNagi; BradxKen; SchuldigxYohjixSchuldig; FarfxOmi

Warnungen: keine

Danksagung: Vielen Dank an mein Betas emilyheart (kei83), Corrychan und Cap, die

sichfleißig durch meine tausend Tippfehler mühen!

Disclaimer: Alles nix meins und ich mach auch kein Geld damit, auch wenn ichs gebrauchen könnte XD
 

Angebot: Bei mindestens zehn Kommentaren gibt's beim nächsten Update zwei Kapitel auf einmal!!
 

Kommentare: siehe Kapitel 15 ^^
 


 

"Bombay an Team, Meldung!"

"Siberian hier, Korridor zwei ist sauber."

"Balinese hier, Korridor vier ist sauber."

"Abyssinian hier, Korridor eins ist sauber."
 

"Roger, Team, Korridor drei auch sauber, grünes Licht für weiteres Vorrücken, Erreichen der Sicherheitstür in fünf, vier, drei, zwei, eins, gebe den Code ein, Bombay Ende."
 

Omi legte das kleine Gerät an, das er zum Knacken von Türcodes entwickelt hatte und wartete, bis die richtige Kombination ausgerechnet worden war, gab den richtigen Code ein, der den Weg in den Raum freigab.

Zeitgleich bekamen auch die anderen drei Killer grünes Licht, als die Sicherheitssperren in ihren Abschnitten aufgehoben wurden.

Leise sirrten die Drähte aus Yohjis Uhr, ein kaum wahrnehmbares Klicken zeigte an, dass Kens Bugnuks ausgefahren worden waren, ein schleifendes Geräusch begleitete das Katana, das aus der Scheide gezogen wurde.
 

Noch einmal tief durchatmen, der Tür einen Fußtritt versetzen und rein. Solche Szenarien hatten sie schon hundert Mal durchlebt, doch immer wieder war es ein Nervenkitzel, nicht zu wissen, was auf der anderen Seite der Tür auf sie wartete.
 

Ihre Augen brauchten nur den Bruchteil einer Sekunde, sich an das Dunkel zu gewöhnen und dann sahen sie es: nichts. Gar nichts, sie blickten geradewegs in die erstaunten Gesichter ihrer Kollegen, anstatt in die erschrocken aufgerissenen Augen ihres Ziels.

Ken fluchte leise und öffnete die Fäuste, so dass seine Krallen wieder einfuhren. "So eine Scheiße, wo ist der hin? Das gibt's doch gar nicht, wir haben doch alle Fluchtwege abgeschnitten!" Zornig trat er gegen eine der Stahlwände. Sie hatten doch alles so sorgfältig geplant, hatten den Mistkerl wie eine Ratte in die Falle getrieben, nachdem sie seine Handlanger aus dem Weg geschafft hatten, wie hatte der Kerl nur entkommen können? Das war doch unmöglich!
 

Yohji und Omi ging es ganz ähnlich, nur dass der Playboy sowieso schon seit gestern so auffällig still war, kaum ein Wort sprach und irgendwie blass aussah und es einfach nicht die Art ihres Chibis war, einen Wutausbruch zu bekommen.

Der Blick des Braunhaarigen wanderte zu ihrem Anführer. Der stand noch immer in der gleichen, angespannten Haltung da, die Augen halb geschlossen, schien irgendwie... zu lauschen? Ken wollte eine entsprechende Frage stellen, wurde aber von einer erhobenen Hand daran gehindert und schwieg deshalb ungeduldig. Seine Finger zuckten unruhig.
 

Aya legte den Kopf etwas schief, ging dann auf eine der glatten Wände des Sicherheitsraumes zu, wich dabei den beiden Stühlen und dem kleinen Schreibtisch, dem einzigen Mobiliar, aus. Auch er hatte erwartet, das Opfer hier zu finden, immerhin war es das sicherste Zimmer im ganzen Gebäude und hatte den Ruf eines kleinen Fort Knox gehabt. Jetzt lagen draußen die Leichen der Wachmänner und sie waren hier drin, nur der, auf den sie es abgesehen hatten, der blieb unsichtbar.

Doch da war etwas... Geräusche, die er nicht richtig zuordnen konnte... Wimmern? Seine Augenbrauen zogen sich etwas zusammen, als er das Katana wegsteckte, um beide Hände frei zu haben. Vorsichtig legte er seine behandschuhten Fingerspitzen gegen das kalte Metall der Wand, beugte sich noch etwas näher. Ja, ganz eindeutig, dahinter rumorte etwas.
 

Er gab seinem Team ein Zeichen, näher zu kommen, ließ die Hand in der Luft kreisen und wusste, ohne sich umsehen zu müssen, dass die drei sich sofort lautlos strategisch im Raum und seiner Nähe verteilten, wobei ihm Ken mit seiner Nahkampfwaffe am nächsten stand und ihnen Omi mit den Darts den Rücken deckte. Yohji bewegte sich irgendwo dazwischen, den ausgefahrenen Draht einsatzbereit.
 

Mit zusammengekniffenen Augen musterte der Rotschopf die Wand. Auf den ersten Blick war hier nichts Besonderes zu entdecken, doch wenn man genau hinsah, bemerkte man die winzigen Einkerbungen entlang einer Schweißnaht. Sanft fuhr er daran entlang, übte immer mehr Druck aus, bis ihm schließlich ein mechanisches Knirschen anzeigte, dass er die richtige Stelle gefunden hatte.

Er lehnte sich mit seinem ganzen Gewicht gegen den Stahl und drückte mit aller Kraft, doch erst als Ken ihm zu Hilfe kam, ließ sich die Geheimtür so weit bewegen, dass sie hindurchschlüpfen konnte. Er deutete den Anderen, ihm zu folgen und trat in den dunklen Gang hinein, nachdem er wieder sein Schwert gezogen hatte.
 

Fast sofort hüllte ihn die Finsternis ein und er musste sich voll auf sein Gehör und seinen Tastsinn, sowie seinen Instinkt für Gefahr verlassen, eine Tatsache, die ihm nicht besonders gefiel, aber er konnte auch nicht das Risiko eingehen und mit seiner Taschenlampe Licht machen, nicht bevor er wusste, was vor ihm lag.
 

Er hörte keinen Laut, aber er wusste, dass sein Team sich dichter hinter ihm befand, er konnte Kens Körperwärme selbst durch das Leder seines Mantels spüren, er roch den schwachen Hauch von Yohjis Rasierwasser, gemischt mit dem Tabakaroma, das den Playboy immer umgab und er fühlte die beruhigende Präsenz, die immer von Omis Person ausging. Und auch wenn er es nicht gerne zugab, aber es war ein gutes Gefühl, seine... Freunde hinter sich zu wissen, die ihm den Rücken deckten.
 

Doch seine volle Aufmerksamkeit galt nun dem, was vor ihnen lag, ein winziger Fehler konnte sie alle das Leben kosten, er durfte sich gerade jetzt keine Schwäche erlauben, er war Abyssinian, seine Kollegen verließen sich auf ihn. Sorgsam jeden Schritt vorher austestend, falls sich ein Hindernis oder gar ein Loch vor ihm befand, bewegte er sich geräuschlos durch die Dunkelheit, tastete sich dabei an der Stahlwand entlang. Schon bald spürte er, wie die Luft deutlich kühler wurde, es ging leicht abwärts und plötzlich war das Material unter seiner Hand nicht mehr das widerstandsfähige Metall sondern Stein. Ja, es sah Ratten ähnlich, sich bei Gefahr in den Keller zu verziehen.
 

Laute vor ihm ließen dem Rotschopf einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen und er beschleunigte automatisch seine Schritte. In Gedanken betete er zu allen ihm bekannten Göttern, dass es nicht das sein mochte, was er vermutete, befürchtete. Nicht um seiner selbst Willen, er hatte schon vor langer Zeit systematisch alle Gefühle in sich abgetötet, von Hass und Zorn vielleicht einmal abgesehen, seiner Meinung nach existierte in ihm nichts mehr, was ihn auf Missionen behindern konnte. Sein Privatleben stand auf einem ganz anderen Blatt geschrieben.

Nein, er dachte vor allem an Omi und Ken, für sie schickte er gleich noch ein paar Stoßgebete mehr hinterher, als würde es ihnen irgendetwas bringen. Es gab keine Götter, nichts, was seine schützende Hand über sie hielt, das hatte er schon vor über zwei Jahren begriffen. Aber schaden konnte es ja auch nicht.
 

Die leisen Schreie nahmen an Lautstärke zu und für einen Moment meinte er, das Blut in seinen Adern gefrieren zu fühlen. Fest biss er sich auf die Unterlippe, um alles niederzukämpfen, was automatisch in ihm aufstieg, er musste jetzt beherrscht und kühl handeln oder sie alle würden den Morgen nicht mehr erleben.

Er spürte deutlich, wie die Anderen hinter ihm unruhig wurden. Natürlich, ihr Gehör mochte vielleicht nicht ganz so gut sein wie seines, aber immer noch mehr als geschärft und auch sie hatten in ihrem Job mehr als genug gesehen, um einordnen zu können, was da vor sich ging.
 

Seine Muskeln reagierten sofort, als er ihnen den Befehl dazu gab und mit einer leise gezischten Aufforderung lief er los, zu schnell für diese Lichtverhältnisse, aber er konnte nicht mehr warten, sie mussten retten, was noch zu retten war, sie mussten dort so schnell wie möglich hin. Und deshalb rannte er, auch auf die Gefahr hin, über etwas zu stolpern, verließ sich voll und ganz auf seine antrainierten Instinkte, die ihn zuverlässig warnen würden. Auch wenn seine Selbstbeherrschung manchmal sehr zu wünschen ließ, so gehorchte ihm sein Körper doch immer mehr als zuverlässig, war und blieb eine der wenigen bestimmbaren Konstanten in seinem Beruf.
 

Und auch diesmal wurde er rechtzeitig gebremst, er tastete sich vor und stieß auf Holz. Eine Tür. Diesmal zögerte er nicht, er nahm kurz mit den Händen maß, schätzte die Stabilität ab, drehte sich einmal mit Schwung um die eigene Achse und versetzte den Brettern einen so gewaltigen Tritt, dass sie splitternd in alle Richtungen auseinanderflogen.

Mit grimmig verzogenem Gesicht und gezogenem Katana stürmte er in die Helligkeit und erstarrte.
 

Schuldig trommelte nervös mit den Fingerspitzen auf dem Lenkrad herum. Erst, als er beinahe die Hupe getroffen hätte, ließ er die Hände auf seine Oberschenkel sinken. Leicht fröstelnd zog er den dunkelgrünen Doppelreiher fester um sich. Um diese Jahreszeit wurden die Nächte schon verflucht kalt und er war dankbar für den warmen Mantel, zumal die Standheizung leider nicht besonders viel hergab. Er hätte sie schon vor Wochen reparieren lassen müssen, doch er war bis jetzt zu faul gewesen, in die Werkstatt zu fahren, ein Umstand, den er jetzt mehr als bereute.
 

Neben ihm hämmerte Nagi auf die Tastatur seines Laptops ein, als gäbe es kein Morgen. In dem ausdruckslosen Gesicht des Jungen war nicht die kleinste Regung zu erkennen, nichts ließ Rückschlüsse darauf zu, wie die Arbeit voranging.

Seufzend rückte der Deutsche sich ein wenig auf dem Fahrersitz zurecht, zog seine Pistole, überprüfte die Ladung, steckte sie gesichert wieder in sein Schulterholster zurück, eine Geste, die absolut automatisch und nicht wirklich bewusst wirkte.
 

"Prodigy an Oracle. Sie sind drin", hörte er da auf einmal die Stimme seines jüngeren Teamkollegen neben sich, der Informationen an ihren Anführer weitergab, der sich mit Farfarello auf der anderen Seite des Gebäudekomplexes befand.

Anscheinend erhielt der Junge eine positive Antwort, denn er klappte den Deckel seines Geräts zu und stellte es beiseite.

"Wir gehen rein."
 

Erfreut riss Schuldig die Autotür auf und sprang ins Freie, hätte sich dabei beinahe in seinen eigenen Beinen verheddert und konnte sich erst im letzten Moment am Rahmen des Fahrzeugs festklammern, um nicht unangenehmen Kontakt mit dem Boden zu schließen. Die kleine Aktion trug ihm einen spöttischen Blick von Nagi ein, der wesentlich ruhiger ausgestiegen war und bereits den roten Sportwagen umkreist hatte.

Freches Gör, von wem hatte er sich das wieder abgeschaut?
 

Grummelnd machte er die Tür zu und schloss ab. Noch einmal überprüfte er die beiden Revolver und die Reservemagazine, ein Routinecheck, mehr nicht, er wusste auch so, dass alles wie immer an seinem Platz war.

NAG, mit Headset ausgestattet, war bereits ein paar Schritte voraus und der Deutsche beeilte sich ihm zu folgen. Er hatte nicht vergessen, in welcher Gefahr vor allem ihr Jüngster schwebte, zumal sie sich jetzt gerade einem ausdrücklichen Befehl von Takatori widersetzten. Sie sollten die Ziele der gegnerischen Gruppe beschützen, stattdessen machten sie sich gerade auf den Weg, die Kätzchen vor ihrem Untergang zu bewahren.
 

Er war ja wirklich gespannt, wie Crawford DAS ihrem Boss erklären wollte, aber erstmal musste er dafür sorgen, dass sein neues Spielzeug heil aus dieser Sache wieder herauskam. Die Anderen natürlich auch, aber wozu waren denn seine Kollegen da? Er würde sehen, dass Yohji nicht viel abbekam, sonst war er ja zu nichts mehr zu gebrauchen!
 

Lautlos huschten die zwei Gestalten über den ausgestorbenen Innenhof. Eigentlich wäre es nicht mehr nötig gewesen. Hier im äußeren Ring der kleinen Festung war nichts mehr am Leben, was über die Größe einer mittleren Küchenschabe hinausging, das bemerkte nicht nur der Orangehaarige mit seinen telepathischen Fähigkeiten, das zeigten ihnen auch die Leichen, auf die sie immer wieder stießen.
 

Sie bogen nach ein paar hundert Metern vom Pfad der anderen Gruppe ab, nahmen wie verabredet den Weg über eines der oberen Stockwerke. Brad hatte vorausgesehen, dass sie von hier aus einen besseren Zugriff auf den Keller haben würden, zu dem die Kätzchen gerade unterwegs waren.

Sie sprachen kein Wort, auch nicht, als nach einer Weile Crawford und Farfarello zu ihnen stießen. Ein kurzes Nicken war alles, was zur Begrüßung benutzt wurde, mehr war nicht nötig, um sich zu verständigen.

Auch Brad trug noch das Headset, genauso wie Nagi, auch wenn es jetzt nicht mehr gebraucht wurde.
 

Gemeinsam strebten sie den von ihrem Hacker berechneten Punkt an, von dem aus sie zuschlagen würden. Wenig später hatten sie die beiden Luken erreicht, von denen aus es direkt in den Raum unter ihnen ging, allerdings durch einen engen Schacht, durch den sie gerade so durchpassen würden. Ein Umstand, der vor allem Brad sichtlich missfiel, aber das Orakel hatte alle Möglichkeiten durchgespielt und das hier war die einzige, wie alle acht überleben würden, auch wenn es ihm nicht passte.
 

Also verzog er keine Miene, öffnete eine der Luken. Schuldig neben ihm tat es ihm gleich. Farfarello stellte sich hinter seinen Anführer, Nagi hinter Schuldig, so hatten sie die besten Chancen, sollten sich doch noch wider Erwarten Probleme während des Abstiegs auftun.
 

Ohne zu zögern schwang sich der Amerikaner in den Schacht, nickte dem Deutschen noch einmal zu und ließ dann los. Keine zwei Sekunden später hörte er bereits Geräusche von unten, Laute, die er lange nicht mehr gehört hatte. Schreie von Kindern.

Rasch drängte er die Bilder, die in ihm aufstiegen zurück und baute eine stabile Mauer darum. Nicht jetzt, später.
 

In seinem Kopf beschwerte sich Schuldig gerade lauthals über den widerlichen Gestank in seinem Schacht und über den Dreck, eine willkommene Ablenkung, wie er sich eingestehen musste. Er herrschte den Telepathen an, den Mund und die Gedanken zu halten und sich zu konzentrieren, obwohl das eigentlich nicht nötig gewesen wäre. Der Andere war einfach nicht glücklich, wenn er nichts zu meckern hatte, das passierte schon ganz automatisch und tat seine Handlungseffektivität keinen Abbruch.
 

Das Licht unter ihm wurde heller und dann war er aus der Röhre heraus, landete geschmeidig auf dem gefliesten Untergrund, genau vor Siberians Füßen, wie er es vorausgesehen hatte. Er verfluchte die Bewegungslosigkeit des Jungen, deckte den Weiß, so gut es eben ging. Was stand der denn da wie angewachsen?!

Noch im Fall hatte er bereits den Revolver gezogen, legte jetzt an, zielte und schoß, alles in einer einzigen, fließenden Bewegung.
 

Ken drängte hinter seinem Anführer aus dem dunklen Gang, wäre beinahe in ihn hineingelaufen, so plötzlich blieb der Rothaarige stehen. Hinter sich hörte er Yohji scharf einatmen.

Er machte einen Schritt zur Seite, hinter Ayas Rücken hervor und seine Augen weiteten sich vor Entsetzen. Der große Raum war anscheinend zur ,Aufbewahrung' der Kinder verwendet worden, zumindest deuteten die kleinen Zellen, die in die Wände eingelassen worden waren darauf hin.

Jetzt war es eine Todeskammer.
 

Überall lagen Kinderleichen verstreut, kleine Körper, denen die Kehle aufgeschlitzt worden war, kleine Gesichtchen, in deren aufgerissenen Augen noch immer der Schrecken des Endes stand, die ihn flehend und anklagend zugleich anzusehen schienen.
 

Unwillkürlich hob er die Hand vor den Mund, um den Brechreiz zu unterdrücken. Er hatte ja schon viel gesehen, gedacht, dass er die Grausamkeit der Menschen kannte, doch in diesem Moment... Tränen schossen ihm in die Augen.
 

Aya vor ihm bewegte sich plötzlich und auf einmal fiel auch die Lähmung von ihm selbst ab und er bemerkte die fünf Gestalten, die sich im hinteren Teil des Raumes aufhielten.

Und er begriff, dass er nur noch am Leben war, weil diese genauso überrascht waren, die vier Killer zu sehen, wie umgekehrt.
 

Doch die Männer erholten sich nur allzu schnell von ihrem Erstaunen, zogen beinahe gleichzeitig Schusswaffen unter den dunklen Mänteln hervor.

Automatisch wollte er sich zur Seite fallen lassen, um dem sicheren Ende auszuweichen, doch er stolperte über etwas Weiches, Nachgiebiges.

Unwillkürlich begang er den schlimmsten Fehler, den ein Killer nur machen konnte: er ließ das Ziel und die Gefahr aus den Augen und sah nach unten.
 

Eiseskälte durchzog seinen gesamten Körper, ließ ihm mitten in der Bewegung zur Salzsäure erstarren. Das durfte nicht wahr sein, das konnte einfach nicht! Das war nicht wahr, er bildete es sich bloß ein!!!
 

"NEIN!!!" Sein Schrei verhallte im Raum, ohne dass ihm irgendjemand Beachtung geschenkt hätte. Die Anderen waren sicher schon längst in Bewegung, um ein schlechteres Ziel abzugeben. Aus dem Augenwinkel heraus erkannte er das Rot von Ayas Haaren, das an ihm vorbeihuschte, wohl versuchte, die Gegner noch zu erreichen, die inzwischen ausgeschwärmt waren und sie einkesselten.
 

In diesem Moment erkannte er, dass sie verloren waren. Gegen Schusswaffen auf solch engem Raum hatten sie keine Chance, nicht die geringste.

Langsam hob sich sein Kopf wieder. Sein Gesicht war wie blankgefegt, kein Ausdruck war darauf zu erkennen, in seinem Inneren herrschte nur eisige Leere. Nicht einmal für Wut war noch Platz. Er fühlte einfach gar nichts mehr, als wäre er schon längst tot, nur dass sein Körper noch atmete und sein Herz noch schlug. Noch.
 

Was hatte es denn noch für einen Sinn, weiterzumachen? Er hatte versagt, er hatte die Unschuldigen nicht beschützen können. Er war nutzlos.
 

Mit tödlicher Ruhe sah er, wie eine der dunklen Gestalten auf ihn anlegte, wobei er sich fragte, warum er noch immer lebte, bis ihm aufging, dass zwischen ihrem Auftauchen und dem jetzigen Zeitpunkt höchstens vier, fünf Sekunden vergangen sein konnten.

Er machte keine Anstalten, auszuweichen, kein Muskel rührte sich in seinem Körper, kalt sah er dem Tod ins Gesicht.
 

Doch plötzlich landete etwas Großes, Helles genau vor ihm, so dass er den Luftzug auf seinem erstarrten Gesicht spüren konnte. Es verdeckte ihm die Sicht auf das Geschehen und auf einmal schienen die Schüsse und Schreie von weit her zu kommen, wie durch dichten Nebel.
 

Ein Gesicht tauchte vor ihm auf, ausländische Gesichtszüge, von schwarzen Haaren umrandet, dunkelgraue Augen blitzten ihn hinter Brillengläsern wütend an, Lippen schrien ihm etwas zu, doch er konnte es nicht verstehen.

Langsam senkte sich sein Blick wieder zu seinen Füße und noch langsamer sank er schließlich in die Knie, seine Arme schlossen sich unwillkürlich über den kleinen, leblosen, blutüberströmten Körper, über den er gerade gestolpert war. Nichts war mehr wichtig, gar nichts mehr. Er hatte versagt.
 

Nagi zählte langsam bis zehn, wie vereinbart, wechselte dann noch einen stummen Blick mit Farfarello und glitt lautlos in den Schacht, in dem schon Schuldig verschwunden war. Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren, auch wenn er nach außen hin völlig ruhig wirkte. Er versuchte, sich darauf zu konzentrieren, möglichst viel Energie in seine Kräfte zu leiten, laut Crawford würde er sie brauchen.
 

Trotzdem kam ihm der Weg nach unten fast endlos vor. Und dann war da nichts mehr, er fiel etwa zwei Meter tief und nur dank seines Trainings und etwas Telekinese, die seinen Sturz abfing, gelang es ihm, unverletzt zu bleiben. Innerlich fluchte er über sein Ungeschick, während er sich vorsichtig aufrichtete, im gleichen Moment an eine warme, breite Brust gezogen, sein Kopf wurde mit dem Gesicht voran gegen festen Stoff gedrückt.

Zappelnd versuchte er sich zu wehren, doch Schuldig ließ nicht locker und seine Kraft wollte er gegen seinen Kollegen nicht einsetzen, auch wenn er nicht verstand, was das alles sollte.
 

Ein Ruck ging durch den großen Körper, er spürte, wie die Muskeln sich verkrampften und dann war er frei. Er blickte sich um und im nächsten Augenblick wünschte er, es nicht getan zu haben, immer noch blind zu sein.

Übelkeit und bittere Galle stieg in seiner Kehle auf, ließen sich nur mit Mühe zurückdrängen. Leicht schwankend sah er sich nach seinem Team um. Schuldig hatte vor ihm Stellung bezogen, deckte ihn und die beiden Weiß hinter ihnen mit seinem Körper, schoss immer noch auf die für ihn selbst unsichtbaren Gegner, während er versuchte, gleichzeitig den heranfliegenden Kugeln auszuweichen und Nagi zu schützen. Dem Jungen fiel auf, dass sich sein Kollege langsamer als sonst bewegte, aber dafür hatte er jetzt keine Zeit. Es war keine Zeit für Gefühle.
 

Rasch trat er aus der Deckung hervor, baute sofort einen Schutzschild um sie herum auf und bezog dann genauso wie der Deutsche vor Bombay und Balinese Stellung, lenkte die Kugeln auf die Angreifenden zurück. Schon bald stand ihm der Schweiß auf der Stirn. Noch nie hatte er seine Kräfte so lange und auf diese Weise einsetzen müssen. Mit Entsetzen spürte er, dass die Energie in ihm schnell schwand, ein Umstand, der ihm völlig fremd war. Er hoffte nur, dass die Zeit noch reichte.
 

Zwei der Gegner lagen bereits am Boden und rührten sich nicht mehr, doch die verbliebenen drei leisteten trotz Verletzungen erbitterten Widerstand.
 

"Prodigy! Deckung auf Abyssinian!", ertönte da Brads Stimme links von ihm. Sofort gehorchte er, ohne darüber nachzudenken, leitete einen Teil der Energie auf den Rothaarigen um, der an ihnen vorbei stürmte, direkt auf den Feind zu. Verdammter Selbstmörder! Ihre einzige Chance.
 

Am Rande bekam er mit, wie Schuldig Balinese und Bombay zu dem am Boden knienden Siberian drängte, sich dann zusammen mit Brad und Farf um die drei zusammenschloss, sollte sich irgendwo noch ein Feind verstecken und aus dem Hinterhalt angreifen wollen.

Doch Nagis Hauptaugenmerk lag auf dem Leader der anderen Gruppe, der sicher unter seinem Schutzschild, kurzen Prozess mit den drei Männern machte. Innerhalb von zehn Sekunden war keiner von ihnen mehr am Leben.
 

Erleichtert seufzend ließ der kleine Telekinet den Schutzschild sinken, seine Schultern sanken erschöpft nach unten und er schwankte leicht. Für einen Moment verschwamm das Bild vor seinen Augen und er musste kräftig blinzeln, um wieder klare Sicht zu bekommen.
 

Er drehte sich langsam zu seinem Team um, das immer noch wachsam den Raum sicherte, bis schließlich sowohl Schuldig, als auch Brad Entwarnung gaben. Noch immer erfüllte Wimmern die Luft und erst auf den zweiten Blick erkannte Nagi, woher es kam. In einer der kleinen Zellen waren noch etwa fünf Kinder zusammengepfercht, die sich ängstlich zusammenkauerten und aneinander klammerten, sie aus weit aufgerissenen, entsetzten Augen ansahen.
 

Der Junge musste kräftig schlucken, als er in die kleinen Gesichter sah, warf dann einen Blick zu Schuldig, der sich wohl gerade leise mit Brad unterhielt. Der Orangehaarige nickte leicht, streifte im Vorübergehen kurz Nagis Schulter mit der rechten Hand, als er auf das Metallgitter zumarschierte, davor stehen blieb und die Augen schloss. Wenig später verstummten die gequälten Laute und die Kinder sanken eines nach dem anderen in sich zusammen.

Telepathie war schon praktisch, man konnte andere alles vergessen lassen. Die Kleinen würden sich an nichts erinnern, wenn sie erwachten.

Ein bitterer Zug umspielte Nagis Lippen. Wie sehr wünschte auch er sich manchmal, einfach nur vergessen zu können.
 

Er wandte sich ab und musterte seine Feinde. Aya schlug eben das Blut von seinem Schwert, steckte es weg und begann dann, den Raum systematisch abzugehen, blieb bei jeder Leiche stehen, beugte sich hinab, schloss ihr die Augen, nachdem er sie auf Lebenszeichen untersucht hatte. Er würde keine mehr finden, die Schweine hatten zu gute Arbeit geleistet.

Der Rothaarige war wie... wie eine Maschine, schoss es dem Telekineten durch den Kopf. Keine sichtbare Regung auf dem Gesicht, die Bewegungen geschmeidig und elegant wie immer, tat er seine grausame Pflicht ohne auch nur einmal zu zögern. Einer musste es ja machen.
 

Nagis Blick glitt weiter zu Balinese und Bombay. Der Größere hatte den kleinen Blonden immer noch im Arm, drückte ihn ganz ähnlich an sich, wie Schuldig vorhin ihn selbst. Aha, deswegen waren also keine Darts geflogen.

Geringschätzig verzogen sich die Lippen des Hackers. Idioten, gaben eine in diesem Fall sehr hilfreiche Waffe auf, nur weil der Jüngste das Blutbad nicht sehen sollte.

Er wusste ganz genau, dass er heute Nacht kein Auge zutun würde, aber im Moment saß der Schock noch sehr tief, er spürte nichts, rein gar nichts. Sein Gehirn arbeitete mit fast schon absurder Präzision.

Auf einmal schoß ihm ein erschreckender Gedanke durch den Kopf.

Was, wenn er gar keinen Schock hatte, wenn es ihm wirklich nichts mehr ausmachte, kleine, tote Kinder zu sehen, Wesen, wie er selbst eines gewesen war, bevor Brad ihn aufgesammelt hatte? Was, wenn er inzwischen genauso kalt wie die anderen seines Teams geworden war? Doch, nein, so ganz stimmt das nicht, er war sich sicher, dass es den Anderen auch nahe ging, sie konnten und wollten es nur nicht zeigen.

Brad versteckte sich hinter seiner Maske, Schuldig hinter seiner momentanen Aufgabe, nur in Farfs Augen konnte man einen mühsam unterdrückten Schmerz sehen, wenn man wusste, worauf man zu achten hatte. Der Ire stand bewegungslos da, nur seine Hände öffneten und schlossen sich in schnellem Rhythmus, der einzige offensichtliche Hinweis auf das, was in seinem Inneren vorging.
 

Sie alle hatten ein zweites Gesicht und jeder hatte seine Art, mit solchen Ereignissen umzugehen. Der Deutsche würde sich betrinken, Brad würde sich in Arbeit vergraben, Farfarello würde den Schmerz an seinem Körper auslassen und er selbst... ja, was würde er machen?
 

"Siberian?" Brads Stimme riss ihn aus den Gedanken und sein Blick flog zu Ken, der sich immer noch nicht gerührt hatte, immer noch auf dem Boden kniete, etwas umklammert hielt. Keine Regung, keinen Laut gab er von sich und doch traf es Nagi wie ein Hammerschlag.

Langsam, Schritt für Schritt trugen ihn seine Füße zu der kauernden Gestalt. Im ersten Moment dachte er, der Andere wäre verletzt, doch dann sah er sie. Die Kinderleiche, die der Weiß in den Armen hielt, fest an seine Brust drückte. Seine Kleidung war inzwischen über und über mit dem Blut des kleinen Körpers bedeckt, es hatte seine Kleidung durchweichte, als hätte er darin gebadet.
 

Bombay, der sich endlich aus Yohjis schmerzhaft hartem Griff hatte befreien können, entfloh ein leiser Schrei, doch dafür hatte Nagi jetzt keinen Sinn, ihn interessierte nur das seltsame Verhalten Siberians.
 

Der Junge umrundete Brad, blieb neben dem Knieenden stehen und ging langsam in die Hocke. Der Amerikaner wollte seinen Ziehsohn erst daran hindern, doch ein Blick in das Gesicht des Hackers ließ ihn innehalten.
 

Eine kleine, schmale Hand legte sich auf Siberians Schulter. "Ken?", fragte Nagi sehr leise und langsam, unendlich langsam wandte der Ältere ihm sein Gesicht zu.

Keuchend zog der Telekinet Luft ein, als er den leeren Ausdruck darauf erkannte. Nur in den dunkelbraunen Augen wütete ein solch tiefer, allumfassender Schmerz, der sein Herz sich zusammenkrampfen ließ.
 

Der Fußballer wandte den Blick wieder ab, die Fingerspitzen seiner linken Hand fuhren sanft, zärtlich über die Wange des kleinen Gesichts, das er an seiner Brust gebettet hatte. Die Augen des Kindes waren geschlossen, doch der Ausdruck tiefen Entsetzens war selbst im Tod nicht von den weichen Zügen gewichen.
 

Nagi sah genauer hin, doch dann überrollte es ihn wie eine schwarze Welle aus purer Agonie. Er kannte ihn. Er kannte den Jungen, den toten Jungen, der dort in Kens Armen lag!

"Nein... bitte nicht....", kam es flüsternd über seine plötzlich trockenen Lippen. Das durfte nicht sein. Eine warme, schwere Hand legte sich auf seine Schulter und eine einsame Träne rann ihm über die Wange.

Er starrte einfach nur auf Kenshis wachsbleiches Gesicht, unfähig, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen.
 

Yohji lehnte sich erschöpft gegen die steinerne Wand. Sein schwarzer Mantel glänzte dunkel vom Blut der vielen Leichen, die er nach oben geschafft hatte. Eine hässliche Arbeit, aber irgendwer musste die Kleinen dorthin bringen, wo sie von der Polizei gefunden werden konnten, denn das Gebäude würde in weniger als einer halben Stunde in die Luft fliegen um alle Spuren zu verwischen. Und die Kinder sollte ein anständiges Begräbnis bekommen, sie sollten nicht dort drin bleiben.
 

Rechts von ihm legte Aya gerade den letzten, toten Körper neben den Anderen ab, nur Ken stand noch immer mit dem kleinen Bündel im Arm da. Er hatte noch kein Wort gesprochen, seit das Gefecht mit Schwarz' Hilfe beendet worden war. Kein Muskel rührte sich im Gesicht seines Kollegen und dem Playboy rann ein eiskalter Schauer über den Rücken.

Das war nicht ihr liebenswerter, tolpatschiger, hitzköpfiger Ken, das war eine Statue und sie erinnerte auf eine grausame Art und Weise an Aya.
 

In diesem Moment begriff Yohji zum ersten Mal wirklich, was seinen Leader zu dem machte, was er nunmal war: oft nicht mehr als eine kalte Hülle, scheinbar völlig emotionslos.

Seufzend stieß er sich von der Wand ab und wollte auf seinen Kollegen zugehen, doch plötzlich vertrat ihm jemand den Weg. Er sah hoch, direkt in Schuldigs glimmende Augen.
 

Der Deutsche schüttelte leicht den Kopf. "Nicht jetzt... lass ihm seine Zeit...", meinte der Telepath ungewohnt ernst, was den Playboy dazu brachte, nicht aus der Haut zu fahren und die Beleidigungen, die ihm auf der Zunge lagen, hinunterzuschlucken. So ungern er es auch zugeben wollte, der Andere schien recht zu haben.
 

Trotzdem sah er überhaupt nicht ein, kleinbei zu geben und so packte der Blonde den Ausländer am Oberarm, wollte ihn beiseite drängen.

Erschrocken ließ er wieder los, als Mastermind ein leichtes Keuchen von sich gab und bemerkte, dass seine eigene Hand voller Blut war.

"Was...?", fragte er völlig verwirrt und beobachtete überrascht, dass der Orangehaarige sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Stelle fasste, die er selbst gerade losgelassen hatte. Und erst jetzt bemerkte er den großen Blutfleck auf dem dunkelgrünen Stoff. Warum war ihm das vorher nicht aufgefallen? Das sprang doch ins Auge! Er war wohl einfach zu abgelenkt gewesen oder hatte den Deutschen nicht ansehen wollen... wahrscheinlich ein bisschen von beidem.
 

"Du bist verletzt..." Keine Frage, eine simple Feststellung, allerdings ohne den schadenfrohen Unterton, den er selbst gerne in seiner Stimme gehabt hätte.

Schuldig zuckte nur die Schultern. "Was geht's dich an?" Er wollte wohl abweisend klingen, hatte dabei aber eher den Tonfall eines trotzigen Kindes.
 

Yohji runzelte ärgerlich die Stirn.

"Ich bleibe niemandem etwas schuldig!", meinte er dann kühl und funkelte den Anderen wütend an. Mastermind hatte ihn und Omi mit seinem Leben beschützt, ohne ihn wären sie beide jetzt tot, also würde er jetzt nicht zulassen, dass dieser Idiot vor seiner Nase verblutete.
 

"Verbinden, jetzt!" Seine Stimme ließ keinen Widerspruch zu.

Schuldig machte große Augen. Was bildete sich dieser impertinente, aufgeblasene, arrogante.... WEIß sich eigentlich ein? Ok, es war schon niedlich, beziehungsweise es WÄRE niedlich GEWESEN, wenn der Tonfall anders gewesen und von einem netten Streicheln über den gesunden Arm begleitet gewesen WÄRE und sein Kätzchen besorgt gewirkt HÄTTE, aber nein! Nix besorgt, nix streicheln, ein Befehl, bei dem sich in ihm schon wieder alles sträubte, ihm zu folgen. Er hasste Befehle und von Feinden nahm er schon gar keine entgegen.
 

Im Kopf überschlug er schnell die Möglichkeiten, die ihm in dieser Situation offen standen. Nagi stand noch immer bei Ken und dem Kind, Brad und Farf verminten das Gebäude, sein Arm hatte gerade wieder heftig zu bluten angefangen und der Schmerz schwoll nur langsam wieder zu einem dumpfen Pochen ab.

Seufzend resignierte er und ließ die Schultern etwas sinken. "Na schön, hol den Erste-Hilfe-Kasten...", gab er schließlich nach und ließ sich auf ein niedriges Mäuerchen sinken, presste die Hand wieder auf die Schusswunde, um den Blutfluss wenigstens einigermaßen zu stoppen.
 

Yohji wirkte im ersten Moment überrascht, hatte sich innerlich schon auf eine ausartende Diskussion eingestellt und war nun umso erstaunter, dass kein Widerstand kam. Er fing sich nach ein paar Sekunden wieder und nickte leicht. "Bin gleich wieder da..." Ein Notfallset hatten sie alle in ihren Autos. Er lief los und wenige Minuten später kehrte er mit einem kleinen, weißen Koffer mit dem roten Kreuz auf den Seiten, zurück.
 

Der Playboy ging in die Hocke und klappte den Kasten auf, wühlte ein wenig herum. "Ausziehen!", knurrte er etwas ungehalten. Es behagte ihm gar nicht, dem Anderen so nahe kommen zu müssen und noch viel weniger, dass er es freiwillig tat.

Immer wieder sagte er sich vor, dass er nur seine Schulden beglich, allein schon, um nicht sofort aufzustehen, und einfach wegzugehen. Das wäre unehrenhaft.
 

"Aber Kätzchen, hier in der Öffentlichkeit? Gestern Nacht warst du aber schüchterner!"
 

Der Blonde knurrte nur böse, erwiderte aber nichts auf den Kommentar, sondern beobachtete nur stirnrunzelnd, wie Schuldig ächzend versuchte, sich aus dem grünen Mantel zu schälen und damit ziemlich Probleme hatte. Yohji seufzte genervt, stand auf, trat hinter den Orangehaarigen und half ihm mehr oder weniger sanft aus dem Kleidungsstück. Eher weniger, was das schmerzverzerrte Gesicht des Deutschen bewies.
 

"Deswegen brauchst du aber nicht gleich grob zu werden...", tadelte Schuldig den Anderen etwas gepresst klingend, aber nichtsdestotrotz mit erstaunlich sanfter Stimme, was den Playboy überrascht die Stirn runzeln ließ.
 

"Ach, halt den Rand, Schwarz!", fauchte er zurück, nahm sich einfach die Schere aus dem Verbandskasten und schnitt den Ärmel des Anderen der Länge nach auf. Es tat dem Blonden zwar in der Seele weh, ein so schönes Kleidungsstück wie das Hemd seines Feindes - Gucci, das sah er auf den ersten Blick - ruinieren zu müssen, aber das Blut würde ohnehin nie wieder rausgehen, also war es wohl egal. Immerhin protestierte Schuldig auch nicht, sondern sah nur leidend auf die traurig herabhängenden Reste des Ärmels hinunter und betrachtete, was von dem edlen Designerstück noch übrig war. Nicht besonders viel.
 

Yohji ignorierte die Blick einfach, obwohl er nur zu gut nachvollziehen konnte, was wohl in diesem Moment in dem Anderen vor sich ging, immerhin WOLLTE er seinen Gegner nicht verstehen und nahm sich eine Wundkompresse, die er zunächst auf die Wunde drückte, um die Blutung ganz zu stillen, die bereits nachgelassen hatte. Es wunderte ihn schon, dass Mastermind nicht mal mit der Wimper zuckte, als er die sicher sehr schmerzhafte Verletzung so hart anfasste, aber der Groll auf das Verhalten des Orangehaarigen am gestrigen Abend saß noch zu tief, als dass er Bewunderung hätte empfinden können oder wollen.
 

"Das ist aber nicht besonders nett von dir... dabei hab ich mir doch gestern solche Mühe gegeben..." Schuldig grinste genauso breit wie falsch, um den Schmerz in seinen Augen zu überspielen. Wie immer funktionierte die Grimasse, die er meistens auf dem Gesicht trug, perfekt. Immer hatte sie funktioniert.

Yohji musste hart an sich halten, dass er nicht aus purem Zorn noch etwas fester zudrückte, doch das war dann doch unter seinem Niveau, auch wenn die Situation sehr dazu verführte.
 

Langsam nahm er die Kompresse runter und sah zufrieden, dass die Blutung fast komplett zum Stillstand gekommen war. Vorsichtig tastete er die Wunde ab, besah sich die Austrittsverletzung, die die Kugel hinterlassen hatte.

"Hast Glück gehabt, ist ein glatter Durchschuss und soweit ich das beurteilen kann ist der Knochen nicht verletzt..." Zumindest waren von seiner Sicht aus keine Knochensplitter oder ähnliches zu sehen, also wagte er es einfach mal zu behaupten.
 

"Tut mir leid, Kätzchen, wenn ich nicht vor Freude in die Luft springe, ich hol das nach, wenn's nicht mehr wehtut, ok?"

Yohji blickte hoch und bemerkte, dass Masterminds Gesicht eindeutig an Farbe verloren hatte und ihm auf dem schmalen Streifen seiner Stirn, der nicht vom Bandana bedeckt wurde, kalter Schweiß stand.
 

Der Weiß biss die Zähne zusammen, verkniff sich einen entsprechenden Kommentar und kramte das Desinfektionsmittel hervor. Ohne weitere Vorwarnung reinigte er die Wunde, was dem Deutschen ein schmerzerfülltes Zischen entlockte. Das Zeug brannte höllisch!
 

Doch der Orangehaarige sagte nichts weiter, biss nur die Zähne zusammen und fixierte einen imaginären Punkt im Nichts, während er die Prozedur über sich ergehen ließ und Yohji ihm schließlich noch einen festsitzenden Verband anlegte.
 

Der Blonde erhob sich mit einer fließenden Bewegung und wischte sich die blutigen Hände an einem Lappen ab, der ebenfalls Bestandteil des Koffers war. "Fertig... und übrigens, Schwarz, ich habe einen Namen, es wäre mir recht, wenn du ihn benutzen würdest!" Er hasste dieses ständige, samtweich ausgesprochene ,Kätzchen'. Wenn er nur daran dachte, wurde ihm schon schlecht.
 

Schuldig ballte kurz eine Faust, ließ es aber gleich wieder bleiben, als der Schmerz in den verletzten Muskeln wieder mit voller Macht aufflammte.
 

"Gleichfalls, KÄTZCHEN!", gab er nur grinsend zurück und stand ebenfalls auf, zog sich den Mantel mit etwas ungeschickten Bewegungen wieder über, wozu er eine ganze Weile brauchte, doch diesmal konnte er keine Hilfe erwarten, das sagten ihm die wütend blitzenden, grünen Augen.
 

"Wunderbar Schulderich! So, bitte und wehe, wenn du mich noch einmal mit diesem Wort anredest!", fauchte der Blonde, machte damit seinem Spitznamen eigentlich alle Ehre.

Schuldig schüttelte nur den Kopf und war kurz davor, laut loszulachen, woran ihn eigentlich nur der missmutige Gesichtsausdruck seines Gegenübers hinderte. Der kleine Playboy brachte es fertig und sprang ihm mit ausgefahrenen Krallen ins Gesicht, wenn er jetzt herausplatzte.
 

"Nein, KUDOU, nicht Schulderich, Schuldig!", verbesserte er deshalb nur geduldig. Er war es gewöhnt, dass Japaner seinen Namen nicht aussprechen konnten, sogar Brad hatte damit am Anfang Probleme gehabt und ihn deswegen nur ,German' genannt.
 

Yohji runzelte missmutig die Stirn. Was war denn bitte falsch daran, wie er es aussprach? "Sag ich doch, Schulderich!" Das war aber auch ein Unwort, wie konnte man auch nur so einen dämlichen Namen haben? War das etwa seine Schuld?
 

Wieder schüttelte der Orangehaarige den Kopf, so dass die langen Strähnen nur so flogen. "Schul-dig", machte er es noch einmal vor, hoffend, dass der Andere es jetzt verstehen würde.

"Schuldip?", gab Yohji fragend zurück. Das klang ja noch bescheuerter, als Schulderich!
 

Der Deutsche klatschte sich mit einer Hand vor die Stirn. "Nein, nicht Schuldip, Schul-... ach, weißt du was? Sag einfach Schu, ok? DAS wirst du doch wohl schaffen, oder?" Er klang mehr als nur leicht zweifelnd.
 

Yohji verzog beleidigt die Lippen und verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. "Natürlich kann ich das!" Er schmollte nicht, kein bisschen, das sah nur so aus! Wütend packte er die Schere wieder in den Kasten, verschloss diesen und klemmte ihn sich unter den Arm, ließ den Deutschen wortlos stehen.
 

"Kudou?" Der Blonde blieb stehen, sah kurz über die Schulter, drehte sich aber nicht um.

"Danke."
 

Omi stand hilflos neben seinem besten Freund. Ken hielt immer noch die Kinderleiche im Arm, er hatte sich strikt geweigert, den kleinen Körper freizugeben und schließlich hatten sie ihn gelassen. Aya, Yohji und Mastermind hatten die restlichen nach oben getragen, er selbst war mit den lebenden fünf Kindern nach oben gegangen, Oracle und Berserker verminten das Gebäude und Nagi... ja, Nagi stand immer noch neben ihrem brünetten Fußballer, hatte sich gegen dessen Arm gelehnt und weinte noch immer stumm.
 

Am liebsten hätte Omi beide in den Arm genommen und getröstet, doch er spürte, dass er hier fehl am Platz war. Dies war ein Moment ihrer ganz privaten Trauer, in den niemand, nicht einmal er eindringen durfte. Später vielleicht. Also hielt er sich etwas im Hintergrund, sprach keinen der Beiden an, ließ sie in Ruhe.

Doch es hätte ihn wesentlich mehr beruhigt, wenn auch Ken weinen würde, so sehr ihn dieser Gedanke auch erschreckte. Doch sein Kollege schien in eine Art apathische Starre verfallen zu sein. Er reagiert auf nichts und niemanden, nicht einmal, wenn man ihn ansprach oder anfasste. Er hatte sich nur gewehrt, als man ihm den Jungen wegnehmen wollte.

Der Braunhaarige wirklich so gefährlich ruhig in diesem Moment, was so gar nicht zu seinem Naturell passte und gleichzeitig umgab ihn eine wahre Aura von Schmerz, die so offensichtlich war, dass man meinte, sie anfassen zu können.
 

Der blonde Junge seufzte leise in sich hinein. Er wusste ja, dass das nur der Schock war, aber es wäre ihm trotzdem lieber gewesen, wenn Ken irgendeine Reaktion gezeigt hätte, wenn er toben, schreien, fluchen oder weinen würde, irgendwas, nur nicht diese tödliche Stille.
 

Omi schloss seine Augen und verdrängte die Bilder des Massakers im Keller, die sofort in ihm aufsteigen wollten. Seine Knie zitterten und auf seiner Zunge machte sich ein Geschmack von bitterer Galle breit. Zu spät. Sie waren wieder zu spät gekommen.

Der Hacker schwankte leicht unter den Gefühlen, die in ihm hochkochten und die er nur mit viel Mühe niederkämpfen konnte. Er durfte jetzt nicht schwach werden, nicht er auch noch, er musste auf Ken aufpassen, Aya hatte ihn damit beauftragt. Nicht etwa, dass es nötig gewesen wäre, aber wenn er ganz ehrlich war, hätte er jetzt lieber etwas zu tun, irgendwas um seine Hände zu beschäftigen, bei dem er seinen Geist abschalten konnte, wenn auch nur für kurze Zeit.
 

Eine Hand legte sich auf seine Schulter und er schlug die Augen auf. Eigentlich hatte er erwartet, dass sein Leader oder der Playboy ihn holen kamen, weil sie fertig waren. Auch deshalb war er so überrascht, als er, anstatt in amethystfarbene oder grüne Augen, direkt in ein einzelnes, goldenes blickte. Erschrocken fuhr er zurück, eigentlich mehr eine automatisierte Reaktion, als wirklich willentlich ausgeführt.
 

Die Hand rutschte von seiner Schulter und der Weißhaarige sah ihn mit einem undeutbaren Blick an.

Omi trat unruhig von einem Fuß auf den Anderen. Das Starren des Irren, ja, seine bloße Anwesenheit und Nähe machte ihn mehr als nervös, auch wenn Berserker im Moment gar nicht gefährlich wirkte. Eigentlich mehr nachdenklich, so wie er den Jungen gerade musterte.
 

"Komm." Die ruhige, gelassene Stimme jagte dem Blonden einen Schauer über den Rücken. Ein wenig kratzig, leicht rau, tief, aber nicht unangenehm. Er hatte den Schwarz noch nie sprechen hören.
 

Verwirrt blinzelte er ein paar Mal, um das seltsame Gefühl abzuschütteln, das sich zu den durcheinanderlaufenden in seinem Kopf gesellte.

"Wohin?", fragte er dann sehr intelligent nach, was ihm einen Blick einbrachte, den man mit etwas Fantasie durchaus als amüsiert bezeichnen könnte. Berserker und Spaß?!
 

"Weg hier", lautete die lakonische Antwort, die Omi allerdings nicht sehr viel weiterbrachte. Warum sollte er denn hier weggehen? Er sah zu Ken und Nagi hinüber und bemerkte zu seiner grenzenlosen Überraschung, dass der Schwarzleader zu den beiden getreten war. Er hatte ihn nicht kommen hören, genauso wenig wie den Weißhaarigen. Entweder war er so tief in Gedanken gewesen, dass er gar nichts mehr wahrgenommen hatte oder die beiden bewegten sich wirklich so lautlos, wie er es eigentlich nur von Aya gewohnt war.
 

Ein leichtes Zupfen an seinem Ärmel lenkte seine Aufmerksamkeit wieder zu dem Einäugigen an seiner Seite zurück. Der sah ihn auffordernd an. Unsicher blickte Omi sich nach seinem Anführer um. Er konnte doch jetzt nicht so einfach mit dem da mitgehen, wer wusste, was der vor hatte, Abmachungen hin oder her, DER hielt sich an sowas wahrscheinlich eh nicht.

Aber andererseits wollte er den Irren auch nicht reizen oder irgendwie provozieren. Unschlüssig, was er tun sollte, trippelte er ein bisschen zur Seite, weg von Berserker, wurde aber durch eine Hand, die sich mit festem Griff um seinen Oberarm schloss, aufgehalten.
 

"Jetzt." Aus großen Augen sah der Junge den Weißhaarigen an. Das Wort war eindeutig gewesen und ließ keinerlei Widerspruch zu. Also wehrte er sich auch nicht, als er von den Anderen weggeführt wurde, auch wenn sich in ihm ein mulmiges Gefühl breitmachte. Keine richtige Angst, aber er spürte die Panik in sich aufsteigen und hatte Mühe, sie zurückzudrängen. Sollte er schreien? Nach seinem Team rufen? Noch hatte er Zeit, noch waren sie in Sicht- und Hörweite.
 

Als hätte der Irre seine Gedanken gelesen, festigte sich sein Griff fast unmerklich, doch Omi spürte es durch seine überreizten Nerven überdeutlich. Er schluckte hart und ging weiter, mechanisch einen Fuß vor den anderen setzend.
 

Weit musste er nicht laufen, bis sie die abgestellten Fahrzeuge erreichten. Ein feuerroter Sportwagen stand neben einem schwarzen Mercedes und er musste nicht fragen, wem die Autos gehörten. Sein Arm wurde losgelassen und Berserker setzte sich ohne zu zögern mit untergeschlagenen Beinen auf den Boden.
 

Verwirrt blickte Omi auf ihn hinunter. "Und jetzt?" Was sollte die ganze Aktion denn? Warum musste er mitkommen? Wollte Schwarz ihn als Geisel? Eigentlich konnte er sich das nicht vorstellen, aber bei denen wusste man ja nie. Sicher, Nagi war ihm sympathisch, sie waren in den letzten Tagen wirklich gut miteinander ausgekommen, hatten in der Schule erstaunlich friedlich zusammengearbeitet, aber das hieß ja noch lange nichts.
 

"Wir warten." Farfarello sah kurz auf, zog dann ein Messer aus seinem Stiefel und prüfte dessen Schärfe. Amüsiert beobachtete er aus dem Augenwinkel, wie das kleine, blonde Kätzchen zusammenzuckte, als es die blinkende Klinge sah. Niedlich, hatte es etwa Angst vor ihm?

Er leckte den roten Tropfen ab, der sich an seiner Fingerkuppe gebildet hatte, schmeckte die metallische Süße seines eigenen Blutes. Interessiert betrachtete er die kleine Wunde, die das Messer zurückgelassen hatte. Scharf wie immer.
 

Nachdenklich setzte er die Spitze der Klinge an seinem Unterarm an, ließ seine Gedanken in die Ferne gleiten, während er den Druck erhöhte und zusehen konnte, wie sich langsam eine rote Spur über seine weiße Haut zog. Es war immer wieder faszinierend für ihn, den Kontrast zu sehen, zu spüren, wie die warme Flüssigkeit aus der Wunde trat, ohne dass er das Geringste dabei fühlte, außer dem Druck seines Messers.
 

"Warum tust du das?", fragte eine leise Stimme links von ihm. Er hatte den Weißjungen beinahe vergessen und als er jetzt den Kopf hob, konnte er in das kleine, verstörte Gesicht blicken, das sich etwas näher zu ihm geneigt hatte.

Zuerst verstand er nicht, was der Kleine meinte, doch dann sah er, dass dessen Blick auf die schmale Wunde auf seinem Arm gerichtet war. Er entfernte das Messer und wischte mit einer nachlässigen Geste das Blut weg.
 

"Es zeigt." Er erwartete nicht, dass Bombay verstand. Niemand tat das, nicht einmal Schuldig. Oder vielleicht gerade nicht Schuldig. Jemand, der das Leben so sehr liebte, den Schmerz genauso genoß wie Freude, wenn er ihn zufügte, so jemand konnte nicht verstehen, was der Tod bedeutete. Brad verstand vielleicht.
 

Mit einer ruhigen Bewegung ließ er das Messer wieder zurück an seinen Platz gleiten. Er wusste, dass der Blick des Weiß immer noch auf ihm ruhte, konnte ihn praktisch fühlen, wie er ihn durchbohrte. Er konnte die Angst des Jungen förmlich riechen, die beinahe den süßen Geruch überlagerte, den Duft nach Blumen und Sonne, nach Lachen und Freude. Eigentlich schade.
 

"Was zeigt es?" So ein neugieriges Kätzchen, aber es schien Mut zu haben, genug jedenfalls, dass die Neugierde die Angst überwand. Farf wandte dem Stehenden wieder seine volle Aufmerksamkeit zu, was den Jungen automatisch einen Schritt unter dem Blick des goldenen Auges zurückweichen ließ.
 

"Leben." Das eine Wort schien den Blonden nachdenklich zu machen. Der Ire legte den Kopf leicht schief. Dass es hinter der schmalen Stirn arbeitete, konnte man sehen, aber zu welchem Ergebnis würde Bombay kommen? Dass er einfach nur ein Irrer war, den man nicht verstehen konnte? Wie recht der Kleine doch damit hätte und zugleich irrte er sich, wie es der beschränkte, menschliche Verstand nur konnte.
 

Sein Auge folgte aufmerksam jeder Bewegung, die der Andere machte, wohl wissend, wie nervös dieser unter seinem anhaltenden Starren wurde, aber das war Absicht. Es war doch immer wieder erstaunlich, zu welchen Dummheiten Menschen fähig waren, wenn sie Angst hatten... und zu welch großen Taten... und zu welch Grausamkeiten....

Warum waren die Kinder jetzt tot? Diese kleinen, lebendigen, lachenden Wesen.... nur weil ihre Wächter Angst vor Entdeckung gehabt hatten. Keine Zeugen, keine Verurteilung, nicht wahr? Es war wirklich zu schade, dass das rote Kätzchen schneller gewesen war als er, er hätte sich zu gerne ausgiebig mit den Männern beschäftigt, aber das war ihm ja leider nicht vergönnt gewesen.

Und dort unten in der bluttriefenden Lagerhalle war ihm der Tod wieder bewusst geworden. Kleine, tote Körper, die in ihrem eigenen Blut lagen, wie Schlachtvieh... wie vergänglich und zerbrechlich das Leben doch war, wie rasch und gnadenlos der Tod kommen konnte... wie leicht, wenn man keinen Schmerz spürte. Ob es den Kleinen wehgetan hatte? Sicher, er hatte es in ihren Augen lesen können, er hatte das Entsetzen gespürt, in dem Moment, als der Schacht ihn in den Raum entlassen hatte, zusammen mit dem süßen Geruch des Blutes, mit den wimmernden, hohen Schreien. Kein Schlachtvieh, mit dem war man barmherziger, das wusste nicht, was auf sie zukam. Die Kinder hatten es gesehen, sie hatten es GEWUSST.

Sinnlos, es war so sinnlos gewesen. Gott hatte wieder einmal versagt und es bestätigte Farfarello nur in seiner Annahme, dass dem da oben die Welt und seine ach so geliebten Kinder einfach völlig egal waren.
 

Der Ire wusste genau, dass er anders dachte als die meisten Menschen, doch damit hatte er sich schon vor langer Zeit abgefunden. Er passte sich die meiste Zeit an seine Kollegen an, hatte sich bei ihnen abgeschaut, wie man den Alltag meisterte, hatte sich weiterentwickelt, auf seine eigene, ganz spezielle Weise. Seine Art des Denkens war etwas Besonderes, das hatte Brad ihm damals gesagt, als er zu Schwarz gebracht worden war, vollgepumpt mit Beruhigungsmitteln, damit er nicht sich selbst und andere gefährdete.

Der Amerikaner hatte sich als erster die Mühe gemacht, mit ihm zu reden, hatte wenigstens versucht, ihm begreiflich zu machen, was die Menschen um ihn herum eigentlich von ihm wollten. Er hatte dem Schwarzhaarigen geglaubt. Er glaubte ihm heute noch.

Seit diesem Abend hatte er nicht wieder versucht, sich umzubringen, es schien ihm lohnender, das Leben zu erforschen und Schwarz hatte ihm dazu alle Möglichkeiten geboten, nicht umsonst natürlich, aber was kümmerte ihn das?
 

Und dann war Nagi aufgetaucht, eines Tages war er einfach da, ein zierlicher, verschreckter Elfjähriger mit riesengroßen, ängstlichen, mitternachtsblauen Augen, in denen das Misstrauen einer ganzen Welt zu schlummern schien. Und die Angst. Und der Hilfeschrei.

Er wusste nicht, warum Brad den Jungen aufgesammelt und behalten hatte. Wäre es seinem Anführer nur um die telekinetischen Fähigkeiten des Japaners gegangen, hätte er ihn auch genauso gut bei Sz abliefern und ihn ein paar Jahre später als perfekt ausgebildeten Killer wiederhaben können. Doch das war es nicht gewesen, sicher nicht.
 

Schuldig hatte es auch gemerkt. Er konnte sich noch genau an den kleinen, hitzköpfigen, mehr als unbeherrschten Deutschen erinnern, der er einmal gewesen war, voller Hass auf alles und jeden, rebellisch, laut, unhöflich. Manche Menschen änderten sich. Andere nicht. Nagi hatte den Hass besänftigt, die sadistische Ader auf ein erträgliches Maß geregelt durch seine bloße Anwesenheit, durch die Macht seiner Gedanken, buchstäblich. Er hatte Schuldig Beherrschung gelehrt, Disziplin, die er brauchte um die Angst des Kleinen von sich fernzuhalten.

Der Telepath hatte wahrscheinlich zum ersten Mal wirklich erlebt, welche Wirkung er auf andere haben konnte, ungefiltert, ungeschützt. Verstärkt durch die außergewöhnlich starke Gabe ihres Jüngsten waren die Gedanken einfach so durch den Schild des Deutschen gebrochen. Auch er hatte Mitleid gelernt. Schwer, es trat selten hervor, aber er kannte es. Auch er liebte Nagi. Irgendwie.
 

Farf konnte den Mann verstehen, Nagi hatte etwas fast Unnatürliches an sich gehabt, fremd und doch so vertraut. Er war wie sie. Er war allein. Er war verlassen. Und er hatte etwas in ihnen angerührt, was eigentlich schon lange tot sein sollte, etwas, das der Weißhaarige bis dahin nicht gekannt hatte: Mitleid. Er hatte nicht gewusst, was das war, er hatte nie verstanden, warum Leute außergewöhnliche Dinge taten, warum sie sich um andere kümmerten. Aber an diesem Abend, als Brad mit diesem kleinen Wesen an der Hand in dem Keller war, um sie bekannt zu machen, da hatte er es verstanden. Da hatte er gewusst warum, einfach so.

Er hatte natürlich schon vorher gewusst, dass er nicht allein in dem Haus war, aber seine Tür war immer verschlossen gewesen und Brad war derjenige, der ihm das Essen brachte. Er hatte auch zunächst keinerlei Interesse gehabt, seine Umwelt zu erkunden, er ließ alles auf sich zukommen, wie es eben geschah.
 

Und wenn er bedachte, was Nagi umgab, als er ihn getroffen hatte, dann konnte er sich nur schwer ausmalen, wie es gewesen sein mochte, als Brad ihn gefunden hatte. Immerhin hatte der Junge damals ja schon fast vier Jahre unter der Obhut des Amerikaners gelebt und es war trotzdem noch spürbar gewesen. Selbst heute noch von Zeit zu Zeit. So wie vorhin.

Die Männer waren böse gewesen, sie hatten Nagi wehgetan. Sie hatten den Kindern wehgetan. Sie hatten kein Recht mehr zu leben. Gutes Kätzchen.
 

"Aber tut es nicht weh? Ist für dich Leben und Schmerz das Selbe?" Aha, der kleine Weiß war also aus seiner Starre erwacht. Entweder war es wirklich Neugierde oder die Faszination des Fremden, die ihn fragen ließ.
 

"Ich weiß nicht", antwortete der Ire wahrheitsgemäß. Er wusste nicht, wie sich Schmerz anfühlte. Wenn er es je gewusst hatte, hatte er es vor langer Zeit vergessen. Es war nicht mehr da.

"Wieso nicht?" Farfarellos Mundwinkel zuckten leicht. Bombay war wie ein Kind. Wie Nagi. Und doch so völlig anders. Genauso unschuldig und voller Leben. Aber anders. Ohne den dunklen Schimmer von Schuld. Es verwirrte den Iren, dass der kleine Killer nicht das kleinste bisschen Schwärze zu besitzen schien. Ein Takatorisprössling mit einem guten Herzen? Außergewöhnlich.
 

"Ich empfinde keinen Schmerz." Warum sollte Bombay das auch nicht wissen? Es war irrelevant, für ihn spielte es keine Rolle und jede. Er wüsste zu gerne wie es sich anfühlte. Schmerz. Egal, wieviel er davon zufügte, er konnte es nicht nachvollziehen, was es bewirkte. Die Schreie. Die Angst. Das Grauen.
 

Er sah, wie sich die hellblauen Augen erstaunt weiteten. Ja, das hatte der Junge nicht erwartet, das erwartete niemand. Alle dachten, er hätte Spaß am Schmerz. Also bis jetzt hatte er noch niemandem getroffen, der sich darüber freute, wenn man ihm etwas abschnitt. Aber er suchte weiter, vielleicht hatte er ja irgendwann Erfolg.
 

"Was meinst du damit, du empfindest keinen Schmerz? Meinst du das ernst?" Verblüffung, Unglaube gepaart mit Misstrauen. Bombay dachte, er log. Sollte er.

Farf hob eine Schulter. "Ich empfinde keinen Schmerz", wiederholte er geduldig, als würde er einem Kleinkind erklären, warum es schon ins Bett musste.
 

Er sah, wie der Blonde schluckte, sich dann einen Ruck gab und ihm gegenüber auf den Boden setzte. Seine Wissbegier schien jetzt erst recht geweckt zu sein.

"Warum nicht?"
 

Der Ire blinzelte leicht. Er persönlich hielt diese Frage ja für ziemlich dumm, aber das ging ihm bei den meisten Verhaltensweisen anderer Menschen so. Viele verstand er, andere nicht, aber es war amüsant, sie zu studieren.

Aber er hielt es nicht für nötig, explizit zu antworten, also zuckte er nur leicht de Schultern, gespannt, was der Jüngere jetzt machen würde.
 

Doch soweit kam es gar nicht erst. Eine dunkle Gestalt wuchs hinter dem Blonden aus dem Boden, trat aus dem Schatten ins Mondlicht, gefolgt von einer wesentlich kleineren und vier weiteren, von denen allerdings drei nicht in die fahle Helligkeit kamen, sondern als Schatten dort blieben, wo sie waren.

Flammendes Orange war das erste, was Omi ins Auge fiel, als er herumfuhr. Direkt hinter ihm stand Oracle, hatte eine Hand auf Nagis Schulter gelegt. Der Junge wirkte trotz seiner deutlich verweinten Augen sehr gefasst und so distanziert wie immer. Der Moment der Schwäche war vorbei.
 

"Geh jetzt." Die tiefe Stimme des Amerikaners ließ ihn frösteln und obwohl der Andere sehr leise gesprochen hatte, wusste er instinktiv, dass es keine weitere, verbale Aufforderung geben würde. Aber hier hielt ihn nichts mehr, er war nur froh, aus der Nähe des Iren zu kommen. War er doch, nicht wahr? Natürlich!

Schnell kam er auf die Füße, streifte Nagi mit einem kurzen Blick, wagte aber nicht, irgendwas zu sagen, wandte noch einmal den Kopf und sah zu Farfarello zurück, dessen Blick er wie Nadelstiche in seinem Nacken fühlen konnte, bohrend und brennend.
 

"Ab Kätzchen, husch husch ins Körbchen!", drängelte ihn da plötzlich die Stimme des nervigen Psychopathen. Wie er den Kerl hasste!

Kopfschüttelnd ging er an Schwarz vorbei zu seiner eigenen Gruppe, stellte sich an Kens Seite, strich seinem Freund sanft über den Arm, mehr Gesten durfte er sich im Moment nicht erlauben. Aber er wurde durch einen dankbaren, unsagbar traurigen Blick belohnt. Wenigstens reagierte der Fußballer wieder auf seine Umwelt. Omi wusste zwar nicht warum, aber, was immer es auch gewesen war, er war dankbar dafür.
 

Aya machte eine Geste und geschlossen verschwanden sie in der Dunkelheit in Richtung ihrer Fahrzeuge. Ihm fiel auf, dass er nicht der Einzige war, der mehr als einen Blick über die Schulter zu ihren Feinden zurückwarf. Eigentlich sah nur ihr Leader starr geradeaus, als würde Schwarz in ihrem Rücken nicht existieren.

Er vermisste irgendetwas, ihm war, als wäre ihm ein wichtiges Detail entgangen, etwas, von dem er eigentlich wusste, dass es da war, das er aber nicht greifen konnte. Sobald der Gedanke sich zu etwas Festem formte, entglitt er ihm auch schon wieder.
 

Noch einmal sah er sich um, sah in einiger Entfernung etwas Weißes aufblitzen.

Und plötzlich wusste er es. Er wusste es einfach wieder, einfach so. Das, was ihm während des Gesprächs mit Berserker entfallen war, was er einfach vergessen hatte, einfach so.

Er hatte Ouka erschossen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2005-12-25T17:14:22+00:00 25.12.2005 18:14
Das Kapi gefällt mir sehr gut, besonders die einzelnen Reaktionen der Teammitglieder...
Vor allem Ken. Aber auch das Gespräch zwischen Farf und Omi finde prima. Etwas komisch waren dann doch die Experimente mit Schuldigs Namen... Ob Yohji weiß, das Schu eine Verniedlichung darstellt? *g*
Bye,
erdschlange
Von:  Drakea
2005-12-22T19:23:05+00:00 22.12.2005 20:23
'The Point of no Return' ist ein Stück aus dem Musical 'Das Phantom der Oper'. Ich musste daran denken als ich den Titel des Kapitels gelesen habe. Der Inhalt ist auch etwas ähnlich.
Ja, ja, ich wollte auch zuerst dieses lesen, bis mir nach ein paar Sätzen aufgefallen war, dass das nicht stimmen kann ^^' Aber so im nachhinein hätte man ein gutes Stück des 16 Kapitels lesen können, ohne das man es bemerkt hätte.
_Ein Keller voller Leiche. Kinderleichen. Grauenhaft! Es ist kein Wunder das ALLE geschockt waren. O.K. es ist aber auch keiner von den acht wirklich gefühllos, egal wie wahnsinnig sie manchmal erscheinen.
Über Nagi und die Ansicht/Auslegung seiner Vergangenheit, sein Verhalten usw., will ich nichts sagen. Ist ja jedem selbst überlassen. Ich weiß nur das ich nicht als eine so wichite Figura in seinem Team ansehe, dass er die anderen erzogen hat.
Und Farfarello? Am Anfang wo er Omi mitgenommen hatte, war ich begeistert, aber seine Gedankengänge... irgendwas hat mich gestört. Aber ich kann nicht genau sagen was. Vielleicht das sie doch etwas wahnsinnig waren.
Aber um so besser war der schwachsinnige Versuch des Playboys den Namen des 'Psychopathen' auszusprechen ^^

Bis bald - Drakea
Von:  kalenowo
2005-12-21T09:51:46+00:00 21.12.2005 10:51
Das kommt davon, wenn man auf die Schnelle etwas liest. Ich habe den Satz überlesen, wo du den Namen Kenshi geschrieben hast. Gomen!!! Ich werde mich bessern.
Bis bald!
Karen
Von:  kalenowo
2005-12-21T07:47:30+00:00 21.12.2005 08:47
Wie Shin und Kayla freue ich mich immer weiter lesen zu können. Gilt die 10-Komentare-Bedingung auch gesamt für beide Kapitel (*bin gerne ausverschämt, will mmeeehhhr lesen!!!!*) oder nur einzelnd? Wenn einzelnd, dann gebe ich für beide getrennt Kommis ein.
Also, wie du ja schon geschrieben hast, wird die Story ernster. Frage nebenbei, ist die Leiche, die Ken im Arm hielt etwa der Kleine, der Nagi trainierte? Dann ist es kein Wunder, dass NAgi seine Fassung verliert.
Deine Beschreibungen der Charaktere sind sehr gut getroffen. Ihre Entwicklung und Handlungen sind logisch und nachvollziehbar. Aber sie machen süchtig. Und das bei mir, die sowieso schon nach geschriebenem süchtig ist. (* meine Internet Verbindung war fast vier Wochen unterbrochen! *schnief*)
Also bitte, lass uns nicht so lange warten. Und für das andere Kapitel kommt auch noch ein Kommi! (Heute Abend, jetzt muß ich arbeiten!! *Mist*)
Viele liebe Drücker und Grüße
Karen
Von: abgemeldet
2005-12-13T21:20:16+00:00 13.12.2005 22:20
Also, ich schreibe einen Kommi zu beiden Kapitel (15 & 16) da ich schließlich beide an einem Stück gelesen habe, nur zur Info.

Die Storyline mit Yohji und Schuldig ist wirklich fabelhaft beschreiben, wie du ihre Gedanken dargestellt hast und ihre Handlungen, einfach gut! Man konnte es nachvollziehen und da es erst im Entwickeln ist und nicht gleich ein Herz und eine Seele, hat das ganze auch etwas wirkliches , reales.

Die Mission war wirklich ein kräftiger Brocken, der sich gar nicht so leicht runterschlucken lässt.
Wie du das beschrieben hast konnte man es sich glatt vorstellen und allein diese Vorstellung hat mir wirklich mehr als genug gereicht.
Auch hier hast du die Gefühle der jeweiligen Personen real erscheinen lassen, sie einfach gut in das Geschehen eingegliedert, sodass sie einfach zu der Situation passten.

Vorallem Ken hat mein Mittleidsgefühl auf Hochturen laufen lassen und Nagis Reaktion auf ihn war irgendwie, naja wie soll ich sagen , war irgendwie so 'normal', also er hat so darauf reagiert wie es wahrscheinlich viele getan hätten, also die die Ken wirklich kennne...

naja also auf jedenfall hat mir das alles (mal wieder ) sehr gut gefallen und ich freue mich jedes Mal, wenn ich sehe, dass du ein (oder in diesem Fall zwei) neue Kaps geschrieben hast.

Mach weiter so und viele Grüße
Shinn *winkZ*
Von: abgemeldet
2005-12-13T20:56:32+00:00 13.12.2005 21:56
so, nachdem ich jetzt fast einen tag erfolglos versucht habe, auf die eite zu kommen und immer gescheitert bin, hab ich es jetzt geschafft und du bekommst zuallererst dein Kommentar für dieses kapitel. Und ich sage nur eins-

SCHOCK! Man das war ja ganz schön harter Tobak, hab ab der hälfte nur noch geheult, ich kann nichts lesen, anschauen hören wenn darin Kinder gequält werden, obwohl es ja heutzutage nur allzu grausame Realität ist.

Das Kapitel ist wirklich gut geschrieben und warscheinlich ging es mir deshalb so an die Nieren. Ich hätte mir nur geschwünscht das du vielleicht gleich mehr auf Ken eingehst(Was bestimmt noch kommen wird) aber der schwenk auf Schuldig und Yohji kam mir etwas zu plötzlich.

Wir sehen gerade noch einene völlig apathischen Ken und dann kommt auf einmal das Geplänkel zwischen Schu und Yohji. Kann man zweiseitig sehen, war vielleicht nicht schlecht um sich von dem ganzen Schock zu erholen, aber ich konnte mich nicht richtig darauf konzentrieren und das geniale 'Schulderich' gar nicht richtig würdigen, ich war noch ganz bei Ken und Nagi.

Was ich noch sagen wollte, deine Darstellung von Farfarello finde ich sehr gelungen, das passt absolut. Beide Daumen hoch, aber das sowieso zur ganzen Story.
Lass mich bloß nicht mehr so lange warten, das war die pure HÖLLE.
Ganz liebe grüße
Kayla


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