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Ist was, Liebling?

Robert + Tyson
von

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Zurück zu den anderen Bladern

Titel: Ist was, Liebling?

Teil: 3/?

Autor: Cat in the web

Fandom (Anime/Manga): Beyblade

Rating: P12 Slash

Pairing: Robert + Tyson

Disclaimer: Ich habe keinerlei Rechte an Beyblade. Ich bin nur ein Fan, der sich die Charaktere kurz ausgeliehen hat, um eine kleine Fanfiction zu schreiben. Und natürlich mache ich kein Geld damit.
 

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Ist was, Liebling?

von Cat in the web
 

Kapitel 3: Zurück zu den anderen Bladern
 

Gustav betrat den Speisesaal und kam auf den Tisch zu.
 

"Du kannst abräumen, Gustav." wies Robert ihn an.
 

"Sehr wohl, Sir." erwiderte sein Butler und fing an, die Schüsseln wieder zuzudecken.
 

"Robert, was wirst du eigentlich deinen Eltern sagen?" fragte Oliver, während er seine Serviette wieder zusammenfaltete und neben seinen Teller legte.
 

Robert schloss kurz die Augen und seufzte leise. "Ich weiß noch nicht. Aber ich werde sie in Kürze informieren müssen."
 

"Wenn ich etwas dazu bemerken darf, Sir." begann Gustav, "Ihre Eltern dürften inzwischen über Ihre Ehe informiert sein. Im Fernsehen und im Radio wurde bereits darüber berichtet."
 

"WAS?!" Robert sah für einen Moment aus als würde er die Fassung verlieren, doch er brachte sich wieder unter Kontrolle.
 

"Das ging schnell." kommentierte Oliver. Kenny saß nur schweigend daneben und rieb sich mit einer Hand die Stirn. Das waren einfach zu viele Informationen auf einmal für seinen schmerzenden Kopf.
 

"Ich glaube, die Nachrichtensprecherin erwähnte, dass die Information von einem Standesbeamten kam, Sir." bemerkte Gustav, während er die Schüsseln vom Tisch nahm und auf einen Servierwagen stellte. "Sie betonte auch sehr ausführlich, dass dies die erste gleichgeschlechtliche Ehe im Adel ist. Ich fürchte, die Medien werden bald vor den Toren des Schlosses stehen, Sir."
 

"Dann sorge dafür, dass die Tore des Schlosses geschlossen sind, Gustav. Wir werden ja sehen, ob diese Informationspiraten meine Wohnstätte erstürmen können." Robert's Gedanken überschlugen sich in seinem Kopf. Seine Eltern und auch der Rest der Familie würden sehr verärgert sein, von seiner Ehe durch die Medien zu erfahren. Nun, sie würden ohnehin verärgert sein, da die Medien diese Sache ausschlachten würden. Die Medien selbst stellten ein weiteres Problem dar. Welcher Standesbeamte ihm die Medien auf den Hals gehetzt hatte, war klar.

Robert stöhnte auf, als er daran dachte, wie viel Ärger er in den nächsten Wochen haben würde. Weder die Medien noch seine Familie würden diese Ehe auf die leichte Schulter nehmen.
 

"Wünschen Sie ein Aspirin, Sir?" fragte Gustav besorgt, als er Robert's Stöhnen hörte.
 

"Nein, nicht nötig, Gustav." antwortete Robert.
 

"Aber ich hätte gern eins, wenn es nichts ausmacht." piepste Kenny. Seine Kopfschmerzen wurden wieder schlimmer.
 

"Ich werde es Ihnen auf Ihr Zimmer bringen lassen, Sir." sagte Gustav zu Kenny gewandt, dann schob er den Servierwagen aus dem Raum.
 

"Und was machen wir jetzt?" fragte Oliver.
 

"Ich habe mit den anderen telefoniert. Sie sind im Landhaus oder zumindest waren sie auf dem Weg dorthin. Wir fahren heute Nachmittag zu ihnen." teilte Robert ihnen mit, "Ich würde vorschlagen, dass wir uns bis dahin noch eine Weile ausruhen."
 

Oliver nickte, stand auf und half dann Kenny auf die Beine. "Komm, Kenny, wir gehen in dein Zimmer und legen uns eine Weile hin. Ich habe keine Lust, allein zu sein. Ich hoffe, du hast keine Einwände?"
 

"Natürlich nicht, Oliver." antwortete Kenny.
 

"Gut." Dann lächelte Oliver spitzbübisch, als ihm etwas einfiel, und er sagte: "Bei der Gelegenheit können wir uns auch gleich mal ansehen, was sie in den Nachrichten denn so über unser frischvermähltes Paar berichten."
 

Robert warf Oliver einen giftigen Blick zu, bevor er selbst aufstand, um auf sein Zimmer zu gehen. Aber vorher sah er besser noch mal nach Tyson. Er war jetzt schon ziemlich lange auf der Toilette.
 

Robert verließ den Speisesaal und ging zur Toilette. Er klopfte an, aber als er keine Antwort erhielt, öffnete er die Tür und spähte hinein. Tyson kniete mit geschlossenen Augen und blassem Gesicht vor der Toilette. Er sah dermaßen Mitleid erregend aus, dass Robert in den kleinen Raum trat und sich zu ihm hinab beugte, um ihn an der Schulter zu berühren. Tyson öffnete seine Augen und blickte über seine Schulter zu Robert. In seinen sonst so fröhlichen Augen lag nun ein leidender Ausdruck.
 

"Ist dir immer noch übel?" fragte Robert sanft.
 

"Nein, das nicht. Aber ich hab fürchterliche Kopfschmerzen bekommen." antwortete Tyson. Er sprach ungewöhnlich leise. Wenn man bedachte, dass Tyson sich normalerweise lautstark bemerkbar machte und nicht zu überhören war, war der Kontrast zwischen seinem normalen und seinem jetzigen Verhalten besonders stark.
 

Robert beugte sich vor und hob Tyson so vorsichtig auf seine Arme, als wäre der Japaner aus Porzellan. Für einen Moment sah es so aus, als wollte Tyson protestieren, aber dann lehnte er nur seinen Kopf gegen Robert's Schulter und schloss seine Augen. Robert brauchte nur wenige Minuten, um sein Schlafzimmer zu erreichen, aber diese Zeit erlaubte es Tyson, einzuschlafen. Sein Körper litt noch immer unter den Auswirkungen des Alkohols. Robert hatte da mehr Glück, er hatte weniger getrunken, und so hielten sich die Nachwirkungen in Grenzen.
 

Robert legte den schlafenden Tyson auf sein Bett, das inzwischen frisch bezogen worden war, und zog ihm die Schuhe aus. Danach entledigte er sich seiner eigenen Schuhe. Einen Moment zögerte er, doch dann legte er sich neben Tyson. Er wollte sich nur ein paar Minuten lang ausruhen, dann würde er seine Eltern anrufen. Nur ein paar Minuten... In diesen paar Minuten schlief auch Robert ein.

Tyson seufzte im Schlaf, drehte sich auf die Seite und kuschelte sich an Robert. Sein Körper suchte instinktiv die Wärme, die er neben sich fühlen konnte. Robert spürte etwas Warmes an seiner Seite, und ohne aufzuwachen legte er einen Arm um diese Wärmequelle und zog sie enger an sich.
 

Als Gustav eine halbe Stunde später nachsah, ob alles in Ordnung war, sah er seinen Herrn Robert und dessen Gemahl Tyson eng aneinander gekuschelt auf dem Bett schlafen. Es war ein süßes friedliches Bild, und der alte Butler zog sich lächelnd zurück, um die beiden Schlafenden nicht zu stören.
 

***
 

Es war gegen drei Uhr am Nachmittag, als sich Robert, Tyson, Oliver und Kenny auf den Weg zurück zum Landhaus machten. Eine schwarze Limousine mit Chauffeur wartete bereits auf sie, als sie aus dem Schloss traten. Robert und Tyson achteten darauf, dass sie so weit wie möglich voneinander entfernt saßen. Sie waren erst vor einer Viertelstunde in Robert's Bett aufgewacht und hatten feststellen müssen, dass sie sich im Schlaf aneinander gekuschelt hatten. Keiner von beiden hatte ein Wort darüber verloren, aber noch immer war eine leichte Röte auf ihren Wangen zu sehen, die sich verdächtig verstärkte, wann immer sie an den Vorfall zurück dachten.
 

Da Robert und Tyson anscheinend beide unbedingt an einem Fenster sitzen wollten, blieb Oliver und Kenny nichts anderes übrig, als sich in die Mitte zwischen die Beiden zu setzen. Während sich die Limousine in Bewegung setzte und durch den Wald, der das Schloss umgab, Richtung Landhaus fuhr, musterte Kenny den neben ihm sitzenden Tyson aus den Augenwinkeln. Er fragte sich, ob Tyson eigentlich schon die Nachrichten gesehen hatte. Aber das war wohl höchst unwahrscheinlich. Und mit Sicherheit hatte er keine Ahnung, was seit heute im Internet los war. Kenny hatte Dizzi das Internet nach Nachrichten über die Ehe von Tyson und Robert überprüfen lassen, und sie hatte eine ganze Menge gefunden. Kenny hatte noch nicht alle Daten durchsehen können, aber es gab da ein paar Websides, wo man Spekulationen über bestimmte Aspekte dieser Ehe anstellte. Nun ja, es ging sozusagen um intimere Details. Kenny errötete leicht. Er selbst hatte, obwohl bereits volljährig, erst ein paar Küsse bekommen, aber immerhin schon auf den Mund! Er fragte sich, ob Tyson und Robert... nun ja, wie sollte er es formulieren... ob sie... Kenny's Gesicht errötete noch mehr, und er beschloss, diesen Gedankengang für's Erste nicht weiter zu verfolgen. Er konnte sich zu gut daran erinnern, was die letzten paar Male passiert war, als er Gedanken dieser Art nachgehangen hatte.
 

Oliver hatte sich bequem in den Sitz zurück gelehnt und beobachtete Robert. Ihm fiel die leichte Röte auf den Wangen seines adligen Freundes auf. Hm, Auswirkungen des Alkohols? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Ein spitzbübisches Lächeln schlich sich auf die Züge des Franzosen. "Oh, Robert..." schnurrte er.
 

Robert versteifte sich. Es war nie gut, wenn Oliver's Stimme diesen schnurrenden Beiklang hatte. Er klang dann wie eine Katze, die eine Maus erblickt hatte und vor Freude auf kommende Spiele mit ihrem neu entdeckten Spielzeug schnurrte. Aber leider wäre es äußerst unhöflich von ihm, seinen Freund zu ignorieren, und so drehte sich Robert zu ihm um, mit dem unangenehmen Gefühl, dass er seine Kenntnisnahme von Oliver's Existenz bereuen würde. "Ja?"
 

Der Franzose sah ihn unschuldig an. "Hast du gut geschlafen?"
 

Robert sah ihn misstrauisch an. Was war das für eine Frage? "Ja, und die Auswirkungen des Alkohols sind Dankenswerterweise währenddessen auch verschwunden." antwortete er.
 

"Aha. Und Tyson hat auch gut geschlafen?"
 

"Das solltest du besser ihn fragen." bemerkte Robert.
 

"Ich hab gut geschlafen. Jedenfalls geht es mir jetzt sehr viel besser." beantwortete Tyson die Frage. Aber Oliver ignorierte ihn und wandte seinen Blick nicht von Robert, der deutlich spürte, wie sein Misstrauen, ausgelöst durch das Verhalten des Franzosen, wuchs.
 

"Ihr habt also geschlafen." Eine kurze Pause, dann sagte Oliver (und er klang dabei wie ein Universitätsdozent): "Die Verschwendung von Zeit und Möglichkeiten durch den durch unsere heutige Wohlstandsgesellschaft geprägten Menschen ist insofern unbegreiflich, als dass man doch denken würde, ein erst vor kurzem getrautes Paar würde seinen ehelichen Freuden eifrig und mit großem Interesse nachkommen. Ich kann hier nur auf Grund meiner Kenntnisse von Robert's verklemmter Persönlichkeit vermuten, dass sein komplexbeladenes Sexualverhalten einer für beide Seiten erfreulichen Paarung im Wege steht."
 

"OLIVER!!!" schrie Robert.
 

"Was hat er gesagt?" fragte Tyson.
 

Kenny sagte gar nichts, sondern kramte sein Taschentuch hervor, um es gegen seine Nase zu pressen. Das war der Grund, warum er seine vorherigen Gedanken nicht weiter verfolgt hatte. Jedes Mal wenn er über Sex nachdachte, bekam er Nasenbluten. Das war auch der Hauptgrund, warum er noch Single war.
 

Robert wandte sich wieder dem Fenster zu und betrachtete die Bäume, an denen die Limousine vorbei fuhr. Es war fast so, als wäre nichts vorgefallen, allerdings hatte sich etwas im Vergleich zu vorher geändert. Oliver's Oberkörper war zur Seite gebeugt, da sein Kopf unter Robert's Arm feststeckte. Um etwas genauer zu sein: Robert hatte einen Arm um Oliver's Hals geschlungen und ihn so in einen Würgegriff genommen, bevor er sich wieder dem Fenster zuwandte. Und da er nicht wieder losließ, saß Oliver nun mit zu Robert's Seite geneigtem Oberkörper da und versuchte, seinen Kopf unter Robert's Arm wieder hervor zu ziehen. Aber so sehr er auch zog und mit seinen Händen gegen Robert's Arm drückte, der Deutsche war sehr viel stärker als er und nahm nicht einmal Notiz von seinen Versuchen.
 

Schließlich gab Oliver sein Zappeln auf und versuchte es mit einer anderen Taktik. "Robert." wimmerte er.
 

"Was?" kam es knapp von dem Deutschen.
 

"Ich kriege kaum Luft." log Oliver.
 

Robert blieb völlig unbeeindruckt. "Du kriegst immer noch zu viel Luft, wenn du noch reden kannst." sagte er nur und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Fenster zu, ohne Oliver los zu lassen.
 

Tyson und Kenny beobachteten die Sache kurz, wandten sich dann aber wieder anderen Dingen zu. Tyson, der sich mit Kai schon mal in einer ähnlichen Position befunden hatte wie Oliver jetzt, entschied, dass er nicht wissen wollte, was vor sich ging. Und Kenny entschied, dass Oliver es verdient hatte.
 

***
 

Das Landhaus war etwa dreißig Kilometer von Robert's Schloss entfernt. Nach den Maßstäben der Majestics, denen rund um die Uhr ihre Limousinen mit Chauffeuren, Privatflugzeuge oder in Oliver's Fall sogar ein Privatzeppelin zur Verfügung standen, war das ein Katzensprung. Nachdem sie den Wald verlassen hatten, fuhren sie noch ein paar Minuten an Wiesen und Feldern vorbei, bevor sie vor dem Landhaus hielten. Robert stieg als Erster aus, wobei er zu seinem Bedauern Oliver freigeben musste. Oliver seufzte erleichtert und streckte sich erst Mal genüsslich. Wenn er Robert das nächste Mal aufzog, musste er unbedingt darauf achten, außerhalb seiner Reichweite zu sein.
 

Vor dem Haus war niemand zu sehen, daher gingen sie zur Vordertür. Robert klingelte, um ihre Freunde im Haus darauf aufmerksam zu machen, dass sie eingetroffen waren. Allerdings kam niemand, um die Tür zu öffnen.
 

"Wahrscheinlich leiden sie immer noch unter den Nachwirkungen des Alkohols." meinte Kenny achselzuckend.
 

Robert nickte zustimmend und drückte dann versuchsweise die Türklinge nach unten. Die Tür war offen. Sie gingen hinein. Da niemand im Flur war, beschloss Robert, oben wo die Zimmer waren nach ihnen zu suchen. Die anderen drei folgten ihm. Sie waren die Treppe gerade zur Hälfte hinauf gegangen, als plötzlich ein vielstimmiger Ruf ertönte:

"HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!!"
 

Am oberen Ende der Treppe waren die anderen Blader aufgetaucht, die dort auf sie gewartet hatten. Obwohl ein paar von ihnen immer noch ein wenig verkatert aussahen, grinsten sie alle über das ganze Gesicht, auch der sonst so beherrschte Kai und die Demolition Boys. Die Mädchen und ein paar der Jungs warfen sogar ein paar handvoll Reis über die Köpfe des Brautpaares.
 

Michael trat an den obersten Treppenabsatz und sagte feierlich: "Im Namen aller hier versammelten Blader darf ich Robert Jürgens und Tyson Jürgens, vormals Granger, zu zwei Sachen herzlich gratulieren: Als Allererstes natürlich zu eurer Ehe. Möge euch eure Trauung lange in Erinnerung bleiben."
 

Robert stand mit kühlem Gesichtsausdruck und verschränkten Armen auf der Treppe und kommentierte verärgert: "Keine Sorge, das wird sie, auch wenn wir uns an die eigentliche Trauung dank des Alkohols nicht erinnern können. Die Umstände und Konsequenzen werden wir aber sicher nie vergessen."
 

Tyson lächelte unsicher und verlegen, während er neben Robert stand und sich ein paar Reiskörner von der Schulter wischte. Normalerweise war er nie um Worte verlegen, aber jetzt wusste er nicht, was er sagen sollte. Also überließ er es einfach Robert.
 

Michael ließ sich von Robert's schlechter Laune nicht aus dem Konzept bringen und fuhr fort: "Als Zweites möchten wir euch dazu gratulieren, dass ihr von allen hier versammelten Bladern gestern Abend die verrückteste Tat begangen habt. Zuerst hatten wir ja angenommen, dass Kai und Johnny mit ihrem kleinen Spurt durch die Damenunterwäscheabteilung eines Kaufhauses die Hitliste anführen würden, immerhin waren sie bei der Rennerei nur in Unterhosen,..." Tyson, Kenny und Oliver, die noch nichts davon gehört hatten, rissen ungläubig die Augen auf und sahen zu Kai und Johnny hinüber. Die Beiden sahen tatsächlich ein wenig verlegen drein. Wahrscheinlich hatten sie sich heute schon einiges an Neckereien anhören müssen. "...aber nachdem wir hier ankamen, mussten wir alle eingestehen, dass nichts das übertreffen kann, was ihr euch geleistet habt. Dem Brautpaar und ihren Trauzeugen ein anerkennendes Bravo!"
 

"BRAVO!!!" riefen die Blader auf Michael's Stichwort hin und klatschten in die Hände.
 

Robert's Brauen zogen sich bedrohlich zusammen. "Wenn ihr jetzt fertig seid, würde ich vorschlagen, dass ihr zuerst einmal den Reis auf der Treppe zusammen fegt. Und dann Treffen wir uns in einer Viertelstunde im Wohnzimmer." Damit setzte sich Robert in Bewegung, um schon mal zum Wohnzimmer zu gehen, dicht gefolgt von Tyson, der auf keinen Fall mit seinen Freunden allein gelassen werden wollte. Sie würden ihn sonst ununterbrochen necken.
 

"Sie sind nicht sehr glücklich, was?" meinte Eddy grinsend.
 

"Sie müssen es noch ihren Eltern beichten." erklärte Kenny.
 

"Obwohl Robert's Familie wahrscheinlich schon bescheid weiß, da es bereits durch alle Nachrichten gegangen ist." fügte Oliver hinzu.
 

"Autsch!" kommentierte Enrico, "Ich weiß nicht, wie das bei Tyson's Familie ist, aber ich fürchte, Robert wird ganz schön Ärger kriegen."
 

"Das kannst du laut sagen. Wir Majestics haben Robert's Familie bereits kennen gelernt. Wenn du glaubst, er wäre schon sehr traditionsbewusst, dann wirst du über die anderen Mitglieder seiner Familie staunen." sagte Johnny, und er klang sogar recht mitfühlend, was an sich schon Bände sprach.
 

"Wir werden ja sehen." meinte Michael, "Wer hatte die Idee mit dem Reis werfen?"
 

"Mariah und Kevin." antwortete Lee.
 

"Gut. Die Beiden werden den Reis auffegen." Und mit diesen Worten ging der Kapitän der AllStarz davon.
 

"Hey! Wir waren nicht die Einzigen, die Reis geworfen haben!" protestierte Kevin.
 

"Ihr hattet die Idee, ihr macht es wieder weg." entschied Lee und folgte Michael.
 

Kevin schnaubte wütend, aber Mariah meinte: "Na komm, Kevin, das geht schnell. Nützt ja doch nichts, bei den beiden Dickköpfen zu protestieren."
 

Ian blieb einen Moment bei den beiden Bladern der White Tigers stehen. "Warum wirft man eigentlich ausgerechnet Reis über ein Brautpaar?" erkundigte er sich.
 

"Oh, das ist ein alter Hochzeitsbrauch." erklärte Mariah, "Normalerweise wird das beim Verlassen der Kirche oder des Standesamtes gemacht."
 

"Aha. Und was für eine Bedeutung hat das?" bohrte Ian nach.
 

"Äh, nun ja, das soll Fruchtbarkeit symbolisieren. Also damit das Paar bald viele Kinder bekommt." antwortete Mariah und schwieg dann, als sie begriff, was sie da gesagt hatte.
 

Kevin und Ian wechselten einen Blick und fingen an zu grinsen.
 

"Wir könnten eine Tonne Reis über Robert und Tyson kippen, und sie würden keine Kinder bekommen." sagte Kevin und ging den Besen holen.
 

***
 

Als Kevin und Mariah wenige Minuten später ins Wohnzimmer kamen, mussten sie feststellen, dass alle da waren außer Robert. Tyson saß ohne seinen Ehepartner auf der Couch zwischen einem grinsenden Enrico und einem fröhlich dreinblickenden Max und fühlte sich sichtlich unwohl. Wenn sich Mariah die grinsenden Gesichter der anderen Blader so ansah, konnte sie Tyson durchaus verstehen. Was war Robert für ein unsensibler Kerl, dass er seinen Lebensgefährten mit dieser Bande allein ließ?

"Wo ist Robert?" fragte sie.
 

"Das wissen wir auch nicht." antwortete Lee, "Er meinte nur, er müsse schnell noch was erledigen und verschwand."
 

"Er will mit seinen Eltern telefonieren." erklärte Kenny.
 

"Was?! Und das sagst du erst jetzt?" brauste Enrico auf.
 

Kenny sah den Italiener überrascht an. "Wieso, ist das wichtig? Er hatte vergessen, im Schloss zu telefonieren, daher will er es jetzt nachholen."
 

"Das Telefon steht oben im Büro. Vielleicht können wir was hören, wenn wir an der Tür lauschen." schlug Johnny vor.
 

Die Anwesenden sprangen auf, und Max schnappte sich den wenig begeistert dreinblickenden Tyson, um ihn hinter sich her zu ziehen.
 

"Es ist überhaupt nicht nett, die privaten Gespräche anderer Leute zu belauschen. Wir sind nicht unschuldig daran, dass Robert und Tyson Ärger haben. Wir sollten uns nicht so darüber amüsieren." wandte Emily ein, aber sie musste feststellen, dass sie bereits zu einem leeren Raum sprach. "Hey, wartet doch auf mich!" rief sie und rannte zur Tür hinaus hinter den anderen her.
 

***
 

Im oberen Stockwerk im Büro saß Robert vor seinem Schreibtisch und starrte mit finsterem Blick auf das Telefon vor ihm. Er hatte diese Sache lange genug vor sich her geschoben, er musste es hinter sich bringen! Es gab niemandem, der ihm diese Pflicht abnehmen konnte. Er musste es selbst tun. Robert streckte die Hand nach dem Telefonhörer aus, doch bevor er ihn auch nur berührte, hielt er inne und zog die Hand zurück. Doch dann straffte er wütend seine Gestalt und richtete sich in dem Bürostuhl auf. Was zum Teufel war los mit ihm? Er war Robert Jürgens aus dem altehrwürdigen Geschlecht derer von Jürgens, und er hatte Angst vor einem simplen Telefonat? Seine adligen Vorfahren würden sich im Grabe umdrehen, wenn sie das wüssten! Er trug den Titel eines Prinzen! Er konnte es sich nicht leisten, vor irgendjemanden Angst zu haben, sei es Feind oder Freund! Und auch nicht vor seinen Eltern. Seine Eltern...
 

Robert holte tief Luft, griff nach dem Telefonhörer und wählte ohne zu zögern die Nummer. Er war Robert Jürgens, er war ein Prinz und einer der besten Beyblader der Welt. Er hatte vor nichts Angst. Mit steinernem Gesicht lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und lauschte dem Tuten, das aus dem Hörer kam. Seine Vorfahren waren tapfere Ritter gewesen, die jeder Gefahr trotzten. Er würde ihnen gewiss keine Schande machen. Auch er konnte jede Herausforderung annehmen.
 

Vom Gang kam ein Geräusch wie die Schritte von vielen Personen, die sich vergeblich bemühten, leise zu sein. Ein Flüstern war zu hören, dann Stille. Robert warf einen Blick auf die geschlossene Tür und runzelte die Stirn. In diesem Moment wurde der Hörer auf der anderen Seite der Leitung abgenommen, und eine männliche Stimme sagte: "Wasserschloss Lilienfels, Residenz der Familie Jürgens. Guten Tag, ich bin Alexander von Wern, der Butler. Womit kann ich Ihnen helfen?"
 

Und Robert sank sein Herz in die Hose.
 

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Fortsetzung folgt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
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Von:  Kasandra
2005-03-24T23:01:04+00:00 25.03.2005 00:01
Wahh!!!!!!!!!!!!!!!!!
Die Story ist einfach genial!!!!!
Robert und Tyson verheiratet, einfach spitze.
Ich bin schon auf das nächste Kap gespannt, schreib bitte schnell weiter.
Kasandra
Von: abgemeldet
2005-03-17T15:22:09+00:00 17.03.2005 16:22
Hallöle!!!!
Freut mich, dass du so schnell weita geschrieben hast. Ich hoffe, dass das beim nächsten Kappi auch so schnell geht. Freu mich schon!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :-)
Angel-Juna
Von: abgemeldet
2005-03-15T17:06:04+00:00 15.03.2005 18:06
Hallo!
hab grade deine FF gelesen *kicher* eigentlich bin ich kein Fan von Shonen-Ais(Pluralform???), aber deine FF ist voll kawai^^ ich hoffe du schreibst schnell weiter, denn ich freue mich auf die Fortsetzung!!!

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