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Schwarzer Engel

Todsünde - Ende oder neuer Anfang
von

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Todsünde

Dunkel.

Einsam.

Verlassen.
 

So fühle ich mich jeden Tag. Jeden Tag immer das Gleiche.

Nie eine andere Empfindung.
 

Warum existiere ich, wenn es doch nie besser wird?

Ist die Frage so schwer? Oder warum bekomme ich keine Antwort?

Ich weiß es nicht.
 

All jene Fragen und noch mehr bedrängen mich den ganzen Tag über. Diese und andere.

Und doch finde ich nie eine Antwort.
 

Manchmal sind die Tage schlimmer, mal weniger schlimm. Doch immer sind diese Fragen da. Nie, nicht einmal, lassen sie mich in Ruhe.
 

Heute ist wohl wieder einer dieser Tage an denen es besonders schlimm ist.

Liegt es daran das es ein besonderer Tag ist?

Das es der Tag der Liebenden ist? Valentinstag?
 

Vermutlich schon.

Immerhin sehe ich überall wo ich auch nur bin, Paare.

Sie lachen. Sind glücklich. Selbst die Menschen die keinen Partner haben sind glücklich.

Glücklicher als ich.
 

Aber das ist nun wirklich nicht schwer.

Nein.

Das ist es nicht.
 

Ich frage mich immer wieder warum ich hier bin.
 

Ich habe doch nichts geschaffen. Lebe doch nur mein Leben. Wenn man es überhaupt so nennen kann. Ich existiere vor mich her. Ein Alltag den ich immer und immer wieder durchlebe.
 

Ich stehe am Morgen auf. Wasche mich. Ziehe mich an. Putze Zähne. Die Sachen die ich für die Schule brauche, habe ich schon am Vorabend zusammengepackt. Ich frühstücke. Alleine. Denn meine Eltern sind vor langem, wie es mir scheint, bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Anscheinend hielten sie es hier wohl auch nicht mehr aus. Dann mache ich mich auf den Weg zur Schule. Natürlich alleine. Denn Freunde besitze ich nicht. Sie halten mich wohl für seltsam, weil ich immer in den Himmel starre. Selten rede ich und obwohl ich nichts für die Schule mache, bin ich einer der besten Schüler.

Vielleicht bin ich wirklich seltsam.
 

Immerhin denke ich in meinen jungen Jahren schon oft über den Tod nach. Gibt es ein Leben nach dem Tod? Oder ist es mit diesem endgültig aus?
 

Gedanken die ich zu gerne einmal beantwortet haben würde. Ist das seltsam? Vielleicht, ich tue es mit einem Schulterzucken ab. Ist doch auch egal. Ich brauche niemanden, denn niemand braucht mich.
 

Ich bin ja auch nicht wichtig. Nur eine Schachfigur in einem Spiel namens ,Leben'.
 

Nach der Schule gehe ich wieder nach Hause. In meine einsame Wohnung. Ich gehe nicht so schnell. Hüpfe und freue mich nicht auf das Schulende. Muss ich nicht. Immerhin war es doch klar das die Stunden enden würden. Warum also freuen? Es ist doch alles schon ,vorherbestimmt'. Der Tag endet doch immer gleich. Oder gibt es Unterschiede?
 

Hm...keine Ahnung. In meinem Leben gibt's sie jedenfalls nicht. Ich bin immer allein. Ich glaube sogar Gott hat mich verlassen. Und das ist bereits der Witz der Sache! Ich glaube nicht einmal an diesen.
 

Engel.

Dämonen.

Gott.
 

Gibt's diese Wesen überhaupt? Gibt es auf der Welt wirklich solche fantastischen Wesen? Auf solch einer Welt? Wo niemand wirklich an sie glaubt? Oder haben sie vielleicht einmal existiert und sind nun an den Ungläubigen zugrunde gegangen? Immerhin muss man ja irgendwie auf die Idee dieser Wesen gekommen sein. So etwas fällt einen doch nicht ohne Inspiration ein.
 

Zu gerne würde ich einmal einen Engel sehen wollen. Einen Dämonen. Doch Gott nie.
 

Nein.

Ihn nicht.
 

Irgendwie bin ich des Lebens wirklich müde. Nie geschieht etwas Neues. Vielleicht liegt es auch wirklich nur an mir. Aber, wenn ich mich nicht zu etwas hingezogen fühle, dann kann ich damit auch nicht umgehen. Und zu der Welt fühle ich mich nun wirklich nicht hingezogen. Alles andere als das!
 

Genauso wenig wie ich mich zu Gott hingezogen fühle. Vermutlich weil Gott diese Welt wohl geschaffen haben soll. Schon Seltsam. Ich glaube nicht an ihn und doch denke ich immer wieder über ihn, seine Boten und dessen Gegensätze nach. Was für eine Ironie....
 

Gott, ich bin es wirklich müde. Ich lebe ein Leben was man nun wirklich nicht ,Leben' nennen kann! Vielleicht sollte ich es wirklich beenden. Immerhin würde niemand wegen mir weinen. Ist auch nicht nötig, denn ich habe nichts auf dieser Welt. Keine Eltern mehr, mit denen ich vielleicht ab und zu einmal etwas Schönes erlebt habe. Keine Freunde.
 

Wieder zucke ich mit den Schultern. Wer sollte da also weinen? Dann wäre es doch genauso gut wenn ich diese verrückte, öde Welt endlich hinter mich lasse. Vielleicht zermartere ich mir dann den Kopf nicht mehr so. Ein leises Lachen entkommt mir. Nein, dann denke ich bestimmt nicht mehr über irgendetwas nach. Wie auch?
 

Und wieder bin ich bei dem Gedanken mir das Leben zu nehmen. Es endet jeden Tag mit ihnen. Doch heute fühle ich mich besonders...mies...oder was auch immer. Heute habe ich sogar das Bedürfnis endlich von hier zu verschwinden. Hm...liegt wohl daran was heute für ein Tag ist. Denn selbst Liebe habe ich noch nicht erfahren. Und der Valentinstag steht wohl gerade dafür, auch wenn es eine Erfindung der Industrie und des lieben Herr Valentin ist. Dem netten Priester der auf solch eine Idee gekommen ist.
 

Ich schmeiße meine Sachen in die Ecke. Ist doch egal wenn ich noch Unordnung mache. Bis man mich gefunden hat, oder überhaupt merkt das ich nicht mehr da bin, wird es hier noch mehr sauber zu machen geben.
 

Mein Weg führt mich ins Bad. Schon fast wie aus Gewohnheit greife ich nach den Rasierklingen. Liegt wohl teilweise daran das es Gewohnheit war. Endete mein Tag doch immer damit das ich mir die Haut ritzte. Ein Grund warum ich immer lange Klamotten trage. Lang und schwarz.
 

Mit diesen bewaffnet gehe ich in das Schlafzimmer. Alles dunkel eingerichtet und ich finde es auch nicht für nötig Licht zu machen. Ist doch Stromverbrauch. Ich lege die Klingen auf das Nachttischchen, ehe ich mich zum Schrank drehe und mir etwas anderes zum Anziehen raussuche. In der Schuluniform will ich nun wirklich nicht sterben.
 

Hm...der Gedanke das ich mich umbringen will ist sogar ganz schön ernüchternd. Seltsam...ich verspüre nicht einmal Angst. Ich suche sogar recht passende Sachen heraus. Schwarz. Lang. Hm...ob ich auch meinen schwarzen Ledermantel anziehen sollte? Warum nicht...
 

Ich ziehe meine Schuluniform aus und werfe sie ebenso in die Ecke wie zuvor meine Tasche. Endlich trage ich wieder meinen Stil. Schwarze Hose, schwarzes Ärmelloses Shirt und meinen langen Mantel darüber. Den Mantel ziehe ich nie aus, denn seine Ärmel verstecken die Wunden an meinen Armen. Unten drunter ziehe ich gerne diese Muskelshirts an. Doch habe ich immer mindestens noch ein anderes längeres Oberteil an. Jetzt ist es eben der Mantel. Natürlich alles schwarz. Meine Farbe. Die Farbe die mich am meisten an etwas bindet.
 

Den Tod.

Die Dunkelheit.

Die Trauer.

Das falsche Leben.
 

Ich setze mich auf mein, mit schwarzen Satin bezogenen, Bett und greife dann wieder nach einer der Rasierklingen. Sie liegt kühl und leicht schwer in meiner Hand. Ein leichtes Gewicht das mir zeigt das ich etwas in der Hand habe. Die Klinge schien in meinen Augen sogar schon erwartungsvoll zu glitzern.
 

Hm...ob ich es wirklich tun sollte?
 

Noch immer starrte ich die Klinge nachdenklich an. Würde mich wirklich niemand vermissen? Würde wirklich niemand für mich weinen?
 

Oje...jetzt geht das wieder los. Nur deshalb lebe ich eigentlich noch. Weil am Ende doch Zweifel aufgetreten sind. Doch...diesmal werde ich mich auch nicht von diesen Zweifeln ablenken lassen. Selbstmord ist zwar eine Todsünde, aber wenn Gott es nicht selbst tat, dann musste man eben nachhelfen. Wenn auch nur etwas.
 

Eigentlich könnte ich auch Schlaftabletten nehmen. Genügend habe ich ja. Tja, hoch leben Schlafprobleme. Erhängen würde in diesem Haus auch möglich sein, oder sich von einem Hochhaus hinunterstürzen. Hochhäuser gab es genügend.

Aber, ich ziehe die Klinge wohl doch eher vor. So kann ich wenigstens bewundernd zusehen wie das Blut aus meine Adern rinnt. Blut. Bewundert habe ich es schon oft. Hat es doch so eine intensive Farbe. Eine Farbe die mir nach dem Schwarz der Nacht besonders gut gefällt.
 

Schließlich setzte ich die Klinge doch an meine Ader an. Dort wo bereits so viele verheilte Wunden ihren Platz hatten. Ja, meine Ritzereien. Sie schienen sogar ein interessantes Muster zu haben. Scheinbar die einzige wirkliche Abwechslung. Wunden auf weißer, blasser Haut, welche noch mehr hervortraten durch die schwarze Kleidung.
 

Ich drücke schließlich zu. Ohne weiteren Widerstand schneidet die Klinge tief in meine Haut. Verletzt die Ader, sodass fast sofort ein ganzer ,Schwall' von frischen Blut aus meinem Handgelenk quillt.
 

Ich beobachte mit einer seltsamen Genugtuung das ganze Geschehen. Ich bewundere wie dieser süße, rote Lebenssaft seinen Weg über meine Hand auf das Bett und den Boden sucht. Mir schwindelt es ganz sanft, sodass ich mich zurücklehne. Meine blutige Hand zittert als ich ihr die Rasierklinge in die Hand drücke. Nur damit dieses Zittern aufhört drücke ich die Klinge auch in mein anderes Handgelenk. Danach fällt sie mir aus der Hand und ich liege mit zu meinen Seiten liegenden Armen. Starre hinauf an die Decke.
 

Irgendwie wohltuend zu wissen das ich es endlich geschafft hatte. Ja, ich habe es geschafft die Klinge endlich tief genug in mein Fleisch zu schneiden. Jetzt muss ich nur noch warten. Warten bis diese Mattheit in meinen Händen auch meinen ganzen Körper erreicht hatte. Bis sich die Ohnmacht und schließlich der Tod über mich ausgebreiten würde.
 

Seltsamerweise tat es nicht einmal so sehr weh wie ich es mir gedacht hatte. Vielleicht auch nur weil ich mich schon öfter geritzt habe und sich meine Haut so an den süßen Schmerz gewöhnt hat. Wer weiß...das war nun wirklich nicht mehr wichtig.
 

Nein...das war es nicht. Würde es wohl auch nicht mehr sein. Nie mehr. Hm...vor meinen Augen verschwimmt es etwas. Ob es schon so weit ist? Ich bin sowieso erstaunt das ich noch so klar denken kann, wo mein Körper doch immer mehr dem Tode näher rückt. Scheinbar kann ich nicht mal während ich sterbe aufhören nachzudenken. Hm...ob ich nun wo die reale Welt vor meinen Augen verschwimmt, mein ganzes Leben vor Augen sehen?
 

Nein danke.

Mein Leben kenne ich gut genug. Da muss ich mir das nicht auch noch bei meinem Tod ansehen.
 

Doch...was ist denn das plötzlich?
 

Ich habe das seltsame Gefühl nicht alleine zu sein. Nicht mehr länger. Ich drehe schwach den Kopf zur Seite. Was...ist das? Nein...wer ist das? Oder doch eher was?
 

Mein Blick wird wieder etwas klarer. Ob das normal ist? Dieser ständige Wechsel von verschwommen zu unscharf?
 

Wer weiß? Ich bin ja noch nie gestorben...
 

Hm...ich kann...meinen Blick nicht von dieser Gestalt lassen. Ist das der Tod? Sieht der Tod so aus?
 

Ein...Mensch...?

Seine Augen. Sie sind so dunkel und spiegeln eine solche Qual und Trauer. Nachtblaues Haar sucht seinen Weg über schmale Schultern. Blasse Haut wird von der dunkelblauen Farbe der Kleidung hervorgehoben. Sie sieht aus wie reines Porzellan. Hm? Was...ist das auf seinen Schultern?
 

Schwarz. Ein...Rascheln...wie von Federn.

Flügel? Schwarze Flügel?

Ein...Engel?

Ein...schwarzer Engel?

Es...gibt sie also doch?
 

Diese Gestalt bewegt sich. So geschmeidig wie eine Raubkatze setzt sie sich auf den Rand meines Bettes, legt eine dieser schmalen, sanften Hände auf meine Stirn und sieht mich mit dieser schmerzhaften Trauer in den Augen an.
 

"Wer...bist du...?", murmle ich erstaunlich heiser. Scheinbar geht es mir körperlich weniger gut wie gedanklich. Denn denken kann ich noch relativ klar. Wenn man davon absieht das ich gerade einen Engel sah. Das könnte man glatt wieder als einen Minuspunkt in der Bewertung des klaren Denkens sehen.
 

Er schweigt. Ob er überhaupt sprechen kann? Ob er verstanden hat was ich gesagt habe? Doch...diese Frage beantworte ich mir wohl doch lieber selbst.
 

Er hat es verstanden. Denn seine Augen waren nur noch eine Spur trauriger geworden. Als würde für ihn gerade eine Welt untergehen. Aber das Einzige das gerade unterging war höchstens mein Leben, obwohl es eigentlich schon längst verloren war. Nur das ich trotzdem doch einmal ,gelebt' habe.
 

Eine meiner blutigen Hände wandert langsam zu der Hand des schwarzen Engels. Dieser zieht seine Hand nicht weg und erlaubt es ihn zu berühren.
 

"Bist du gekommen um mich zu holen?"
 

"Ja...", kam die leise Antwort. Seine Stimme. Sie sprach das Gleiche aus wie seine Augen. Schmerz und Trauer. Und doch war sie so rein wie ich noch nie eine Stimme gehört habe. Sie klang fast wie Musik. Mir ist es nicht einmal möglich es wirklich zu beschreiben. So...ungewöhnlich schön war sie. Und das obwohl der Engel auf meinem Bett erst ein einziges Wort gesagt hatte.
 

Ich wollte mehr. Mehr von ihm hören. War wie verzaubert, verliebt.
 

"Ich...werde also...sterben...?"
 

"Ja..."
 

"Warum schaust du so...traurig?"
 

"..."
 

"Ich...wollte es doch...so..."
 

"Ich nicht..."
 

Erstaunt sehe ich ihn an. Er wollte es nicht? Aber...ich habe ihn doch heute das erste Mal gesehen. Oder, existierte er schon länger neben mir? War sein Blick nur wegen mir so traurig?
 

"Warum...?"
 

"Weil...ich..."
 

Er stoppt beim Sprechen. Seine Stimme war noch trauriger geworden, doch seine Augen konnte ich kaum noch sehen. Es war bereits wieder alles so verschwommen. Außerdem spürte ich wie die Betäubung meinen Körper fast vollkommen eingenommen hat. Es war wohl langsam wirklich zu ende.
 

Mit jedem bisschen Blut was meinen Körper verlässt, werde ich müder und schwächer. Selbst die Hand auf der des Engels fällt hinunter. Endlich habe ich jemanden gefunden der mich fasziniert. Von dem ich noch mehr wissen will und dann scheint es die Zeit nicht gut mit mir zu meinen und vergeht immer schneller. Ging sie früher langsam vorbei, scheint sie jetzt geradezu zu rasen.
 

"Was...passiert nun...mit mir?"
 

Meine Stimme ist noch leiser als vorher. Ich habe generell Schwierigkeiten zu sprechen. Scheinbar meint man es nun wirklich nicht mehr gut mit mir. Nun habe ich ihn getroffen und nun muss ich gehen. Vermutlich wegen der Todsünde die ich gerade begangen habe.
 

"Du wirst...büßen..."
 

Er beugt sich zu mir hinunter. Flüstert mir seine nächsten Worte direkt ins Ohr.
 

"Du wirst dieses Leben hinter dir lassen. Du wirst alles aus diesem Leben vergessen. Wirst wie ich ein ,Leben' als Todesbote führen. Anderen Menschen das Leben nehmen. Als Strafe für deine Todsünde. Deinen Selbstmord. Doch deine Gefühle wirst du nicht verlieren, damit du leidest wenn du einen unschuldigen Menschen, dessen Zeit gekommen ist, das Leben nimmst."
 

Todesbote.

Wie er?

Anderen das Leben nehmen? Hm...aber warum klingt er dann so traurig? Das würde doch bedeuten das ich bei ihm bleibe.
 

"Wie du...? Mit dir?"
 

Schwach drehe ich wieder meinen Kopf. Versuche ihn anzusehen. Aber das ist mir nicht mehr möglich. Ich sehe nichts mehr scharf. Sehe fast nur noch Schwärze.
 

Er nickt.

"Mit mir...deinen Begleiter...doch...ist dies wirklich dein Wunsch gewesen?"
 

Mein Wunsch. Ja, was war denn mein Wunsch? Nicht mehr dieses öde Leben zu leben. Diese Welt zu verlassen. Jemanden finden den ich...lieben...kann? Ein...anderes Leben? Ja...was war mein Wunsch? Ich weiß es nicht...
 

Aber es war bestimmt nicht mein Wunsch anderen das Leben zu nehmen. Ich habe zwar mein Leben nicht geliebt, doch trotzdem weiß ich das es auch Menschen gibt die gerne leben. Es gibt so viele Unschuldige die bei einem Autounfall ums Leben kamen, die von Verrückten ermordet wurden. Und nun sollte ich sie ins Jenseits bringen?
 

Eine grausame Strafe. Aber trotzdem. Da war noch etwas was mich diesen Minuspunkt vergessen ließ.
 

Ich werde bei ihm sein? Nur bei ihm? Er wird mein Begleiter? Das heißt ich sehe ihn für immer?
 

Moment. Vorhin habe ich mir gewünscht seine Stimme öfter zu hören. War ich von dieser doch so betört. Das bin ich noch immer. Ja, da bin ich mir sicher. Zumindest bei ihm bleiben wollte ich. Ich...habe es bedauert nun zu sterben wo ich ihn getroffen habe. Das kann nur bedeuten das es mein Wunsch ist mit ihm zusammen zu sein.
 

Plötzlich tropft etwas Nasses auf meine Stirn. Ich blinzle verwirrt, doch ich sehe nichts. Trotzdem höre ich das leise Wimmern.
 

"Weinst...du....?", keuche ich leise.
 

"Warum? Warum du? Jeden hätte ich das Leben genommen. Aber warum muss ich dir deines nehmen?! Warum hast du das getan?! Warum?!", es klingt so verzweifelt und bei diesem Ausfall spüre ich wie sich der schwarze Engel seinen Kopf auf meine Brust liegen hat und seine Finger sich in den Stoff meines Shirts gekrallt haben. Ich fühle wie es langsam nasser wird und ich bin mir sicher das es nicht mein Blut war.
 

Er weint also wirklich.

Jemand weint um mich.

Ich hätte nie gedacht das es je jemand für mich tun würde und nun weint sogar ein Engel um mich. Als würde er mich schon ewig kennen. Selbst seine Worte klingen als kennen wir uns schon Ewigkeiten. Tun wir das vielleicht auch?
 

"Wer...bist...du?", frage ich nun noch einmal.

Ist die erste Frage dieser Art doch schon länger her.
 

Ich spüre wie das Gewicht auf meiner Brust nachlässt. Er erhebt sich wieder. Ich weiß das er mich ansieht, auch wenn ich es nicht wirklich sehe.
 

"Agari..."
 

Eine Pause. Mein Name? Er nennt mich bei meinen Namen?
 

"...ich bin Enjeru....dein Schutz- und nun Todesengel..."
 

Nur ein Flüstern. Doch unüberhörbar. Er kennt mich ewig. Denn er war mein ständiger Begleiter, den ich nicht sehen oder spüren konnte. Doch er war immer hier gewesen. Er...hat meinen Namen gesagt. Nur meinen Namen und irgendwie macht es mich sogar glücklich.
 

Sodass ohne mein zutun ein Lächeln auf meine Lippen schleicht.
 

"Enjeru...es...ist mein...Wunsch...bei dir....zu sein......"
 

Ich schließe meine Augen. Müde. So müde. Ich kann nicht mehr. Will nicht mehr. Nur noch schlafen. Schlafen...
 

Ich bekam nicht mehr mit was Enjeru tat. Ich wusste nur. Ich werde bei ihm bleiben. Ja...auch nach meinem Tod.

...

...

...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  lay-yell
2010-04-21T23:15:22+00:00 22.04.2010 01:15
Hä? Warum ist hier fast kein Kommi?
Das ist total super!!
Hier, das hast du echt toll gemacht!
Es ist... wirklich sehr faszinierend und schön, aber auch traurig.
Aber ich liebs! Kommt auf jeden fall in eine Favoliste...
Allein die Idee ist schon wunderschön,
und dann hast du das auch noch so toll geschrieben... >//<
Das ist wirklich mal ein Hammer!
*Daumen hoch!!*
Von:  lay-yell
2010-04-21T23:09:31+00:00 22.04.2010 01:09
Hä? Warum ist hier fast kein Kommi?
Das ist total super!!
Hier, das hast du echt toll gemacht!
Es ist... wirklich sehr faszinierend und schön, aber auch traurig.
Aber ich liebs! Kommt auf jeden fall in eine Favoliste...
Allein die Idee ist schon wunderschön,
und dann hast du das auch noch so toll geschrieben... >//<
Das ist wirklich mal ein Hammer!
*Daumen hoch!!*
Von: abgemeldet
2005-03-14T20:45:07+00:00 14.03.2005 21:45
Waaaahh!!!
Wieso is hier kein Kommi???? >__________________<
Die ff ist saugeil, du kannst do toll schrieben ><
*auch können will*
*neidisch sei und das mit grund!!!*


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