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Final Fantasy Two Realistics

Part 6-10
von

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Die Wahrheit

Kapitel 10: Die Wahrheit!

»Wie liege ich hier?... Wir liegen hier, als ob wir

eine Chance hätten, eine ruhige Zeit zu genießen...

Warte ich, bis ich älter werde?« Xenophon Die Anabasis
 

Gegen Abend erreichten sie eine Gebirgskette im Westen, durch die ein Pfad führte. Sie beschlossen kurzerhand hier die nächste Rast einzulegen, obwohl wahrscheinlich keiner von ihnen schlafen konnte, nachdem was heute passiert war.

Der Nachthimmel war mit dunklen Wolken behangen und nicht mal der Vollmond konnte sie durchdringen, weshalb es stockduster war, solange nicht eine Wolke am Mond vorbeigezogen war und eine Lücke freigemacht hatte.

Kim hatte die ganze Zeit über das nachgedacht, was Sephiroth gesagt hatte. Was wäre- so unglaublich es auch klingen mochte- wenn sie wirklich in dieser Welt gefangen wäre? Das Unterbewusstsein wäre, was der Weiße erwähnt hatte? wie sollte sie dann nach Haus kommen- und zwar lebend? Sie hatte ja selbst gesehen, was hier passieren konnte, wenn man nicht aufpasste oder einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort war.

Bei der Rast wandte sie sich von den Anderen ab und ging einige Meter von ihnen weg um alleine zu sein. Nur Nameless war bei ihr und sah sie mit schräggehaltenen Kopf an. Kim setzte sich auf einen Stein und starrte zu dem finsteren Himmel empor.

Die Wolken prallten aufeinander und es donnerte. Es würde nicht mehr lange dauern, dann würde es gewittern. So ungefähr ging es auch in Kim vor sich; Auf der einen Seite walte der Zorn in ihr wie Donner, auf der anderen Seite waren da die aufblitzenden Schmerzen, die wie Blitze über sie herfielen. Und sie meinte nicht die Art von Schmerzen, die man bei einer Wunde oder einem Blauenfleck erleiden musste. Der Schmerz, der in ihr saß, war viel tiefgründiger. Sie hatte immer von so etwas geträumt, aber jetzt wollte sie nichts lieber, als zurück nach hause. Sie würde alles dafür geben.

Sie musste an ihren Vater denken, und wie gemein sie zu ihm gewesen war, kurz bevor sie hierher geraten war. Am Anfang war es noch ein harmloses Spielchen gewesen, dass nicht Ernstzunehmen war und als dummer Traum durchging. Doch alles was sie gesehen und gefühlt hatte, war real gewesen und nicht unecht. Und doch war es gleichzeitig zu dem irreal. Wie konnte so etwas nur passieren? Wie konnte es so etwas nur geben?

Es war einfach gegen die Vernunft eines jeden Mensches!

Wie sollte jemand aus dieser Welt- Kim war sich mittlerweile sicher das es so war- in ihre Welt kommen und dort diese merkwürdige Substanz verlieren, mit der sie wiederum hierher gelangte? Es bestand keinerlei Verbindung zwischen den beiden Welten- zumal die eine gar nicht real sein konnte, da sie von jemanden frei erfunden worden war, der es schließlich als Spiel rausbrachte. Auf jedenfall hatte Kim davon langsam genug.

Sie vergrub das Gesicht in den Händen und fing von neuem an zu weinen, was sie in letzter Zeit zu oft tat, was sehr ungewöhnlich für sie war.

Nameless hüpfte auf den Stein und setzte sich neben sie, wobei er liebevoll sein Köpfchen an ihre Hüfte schmiegte und ein leises, tröstendes Fiepsen von sich gab.

Kim nahm ihn in den Arm und drückte ihn seicht an sich. Ihr liefen die Tränen über die Wangen und tropften still zu Boden. Sie schluchzte etwas, aber unterdrückte es so gut es ging, damit es niemand von den Anderen hörte. Was ihr jetzt gar nicht in den kram passte, war, dass sie jemand ausfragte. Sie wollte nur ihre Ruhe haben und weiter weinen. All den Kummer einfach aus sich raus lassen, wobei sie wusste, dass es niemals klappen würde. Nicht so. er würde sich noch mehr in sie fressen und sie noch weicher machen, als sie jetzt war.

Nameless zog sanft an einer ihrer Haarstränen und sah sie dann lieb an. Kim sah leicht lächelnd zurück und brachte schluchzend heraus »..danke..« Sie strich dem Chocobo liebevoll über den Kopf. Er war der einzige Freund in dieser dunklen Zeit den sie hatte. obgleich Cloud und Co. nett zu ihr waren, sie waren nicht wirklich ihre Freunde und manchmal glaubte sie, sie konnten sie nicht leiden. Das verschlimmerte die Sache nur noch mehr.

Sie musste zurück nach hause! Und zwar bald, bevor die Trauer ihr Herz in Fetzen zerreißen konnte. Sie sah wieder in den Himmel, durch den jetzt ab und zu Blitze zuckten und leise kleine Regentropfen zu Boden fielen, während in weiter ferne schweres Donnergrollen zu hören war. Kim sah wieder zu Boden. Der regen machte ihr nichts, auch nicht, als er stärker wurde und sie vollends nass wurde.

»Willst du nicht mit kommen? Wir haben eine Höhle gefunden.. da ist es trockener..«

Kim erkannte die Stimme sofort und drehte sich um. Cloud stand im Regen hinter ihr, mindestens genauso nass wie Kim es war, was sie annehmen ließ, dass er schon längere Zeit stumm hinter ihr gestanden haben musste und sie beobachtet hatte.

Sie antwortete nicht, sondern drehte sich wieder um. Kim war nur froh, dass es regnete und so dunkel war, sonst hätte man die Tränen gesehen, die in ihren Augen funkelten.

Sie hasste es, wenn jemand ihre Schwäche bemerkte.

Cloud sagte nichts mehr, er trat stumm neben sie und sah zum Himmel. Kim vermied den Blickkontakt. Sie hatte angst und wollte, dass er endlich wieder verschwand.

»Du scheinst dich nicht gut zu fühlen... ist es wegen heute Mittag?« Fragte Cloud schließlich. Kim schüttelte sachte den Kopf, nickte dann aber doch »..ja.. v.. vielleicht..«

Der Söldner sah sie an, aber dann sah er wieder zum Himmel und lächelte »Du brauchst dich dessen doch nicht so zu schämen... uns geht's da auch nicht anders...«

»Nein! Du kapierst das nicht! Es ist nicht nur deswegen!« Stieß Kim hervor, und sah Cloud wütend an. Eigentlich wollte sie nicht darauf zu sprechen kommen, aber es musste einfach sein, sie konnte es nicht länger verheimlichen.

Cloud sah sie fragend an, woraufhin Kim noch mehr Tränen in die Augen kamen, so dass sie gar nichts mehr erkennen konnte »Selbst wenn ich es dir erklären würde.... du würdest es mir ja eh nicht glauben.. darum bin ich gefangen.. im hier und jetzt..« Sie vergrub das Gesicht wieder in den Händen und Nameless fiel von ihrem Schoß.

»Versuch es einfach mal!«

Kim wusste, dass es Cloud eigentlich egal war, wie das meiste, aber die Art wie er das sagte, war so lieb und so hilfsbereit, dass Kim anfing zu schluchzen.

Verheult sah sie wieder auf, nickte zaghaft und stand auf. Sie war sich nicht sicher, ob sie sprechen konnte, aber sie wollte es versuchen »Was würdest du sagen, wenn ich dir sagen würde, dass ich aus einer anderen Welt käme?«

Cloud zuckte mit den Schultern und verschränkte dann die Arme »Keine Ahnung...«

»ich sag es dir; Du würdest sagen oder zumindest denken, dass ich verrückt sei... ist doch so, oder?«

Er antwortete nicht, was Kim eindeutig zeigte, dass sie recht hatte.

»Siehst du?« Sagte sie »Das würdest du denken.. aber es ist wahr! Ich.. Sephiroth.. er.. meinte mich mit dem fremden Unterbewusstsein... und ich kann nichts dagegen tun.. alle glauben ich sei verrückt oder sie können mich einfach nicht leiden... weiß der Teufel weshalb...! Ich habe mich hier eingeschlichen und alles für einen dummen Traum gehalten.. aber mittlerweile.. bin ich... ich.. weiß nicht ob..« Ihre Stimme brach, und sie konnte nicht mehr weiterreden.

Ihr liefen Tränen über die Wangen, dazu kam der Regen, der ihre und Clouds Kleider durchnässt hatte und das wasser, welches von ihren Haaren in ihren Nacken rann, und den Rücken runter lief. Kim schluchzte laut und versuchte sich die Tränen halbwegs aus dem Gesicht zu wischen.

»Hey... hey, hey.. komm schon.. ist ja schon gut! Ich glaube dir... ich tu es wirklich..« flüsterte Cloud ihr zu und lächelte sie an. Kim sah ihn weinend durch den Regenschleier hindurch an und konnte nicht glauben was sie dort hörte, aber sie war ihm dankbar dafür, auch wenn es nicht die Wahrheit war. Sie ließ den Kopf gegen seine Brust fallen und weinte ungeniert weiter. Cloud sah erschrocken auf sie nieder und wusste im ersten Moment wohl nicht was er machen sollte, doch dann Umarmte er sie väterlich und flüsterte »Na, na.. ist ja gut Kim!.. ist ja schon gut...« Kim krallte sich an seinen Sachen fest und konnte schließlich aufhören zu weinen. Nach einigen Minuten räusperte sich Cloud und drückte Kim von sich »Nun.. wir sollten wirklich zu der Höhle gehen... sonst werden wir noch nasser, als wir eh schon sind!«

Er lächelte Kim an, die noch etwas verweint zurücklächelte und Nameless auflas.

Cloud wollte losgehen, aber Kim hielt ihn noch zurück »Danke Cloud... das.. hat mir wirklich geholfen...« Sie senkte den Blick, Cloud nickte ihr zu »Ja... Versprich mir aber, stärker zu werden...« Kim sah auf und versuchte zu nicken. Aber sie konnte ihm das nicht versprächen, da sie hier ja völlig fremd war, aber sie war nicht alleingelassen worden, wie sie zuerst angenommen hatte, worüber sie sehr glücklich war. Es gab ihr die nötige Kraft weiterzugehen, bis sie endlich wieder zu hause sein würde.

»Kannst du mir dann auch etwas versprechen?«

Cloud nickte und sah sie fragend an.

»...kannst du mich zurück nach hause bringen..?« Fragte Kim schüchtern und wischte die Tränen weg, die noch übrig waren. Cloud überlegte kurz und nickte dann »Ja! Ich verspräche es dir! Ich bringe dich nach hause... versprochen..«

Damit gingen sie zur Höhle. Kim seufzte leise und fühlte wieder etwas mehr wärme in ihrem Herzen.



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