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Love over the borders

Liebe, stärker als die Grenzen von Himmel und Hölle...
von

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Der Anfang vom Ende

Also damit jeder, auch die ,die nicht Katholisch sind aus meiner Fic draus kommen erkläre ich hier ein paar Kleinigkeiten ^^
 

Es gibt 7 Erzengel davon gibt es vier die Gott am nächsten stehen.
 

Es gibt Neun Chöre die den Erzengel unterstehen.

Diese wiederum sind in 3 verschiedene Arten gegliedert: Seraphim, Cherubim und die Throne
 

Gefallene Engel sind Engel die so sein wollten wie Gott, getötet haben oder sich einem bereits gefallenen Engel hingegeben haben.
 

In meiner Fanfic ist shonen-ai und Liebe zwischen Engel und Menschen von Gott gebilligt.
 

Prolog
 

Vor Schmerzen sich krümmend lag er da und er rührte sich fast nicht.

Schweratmend ,zitterte sein Körper und er umarmte diesen, sich selbst ein wenig schützend.

Er hatte alles verloren, alles was er jemals besass. Doch irgendwie kümmerte ihn dies nicht mehr.

Er wollte nur noch das diese unerträglichen Schmerzen aufhörten, das alles nur noch ein Ende hatte, denn seine Strafe war hart, zu hart in seinen Augen.

Ja, er hatte Gott verraten und er wollte auch nicht zurück, er bereute nicht dieses unterwerfende Monster verraten zu haben.

Er hatte Gott den Rücken zugekehrt und ging nun den Weg in die Dunkelheit, das wusste er, doch es war noch nicht vorbei.

Nein.... Zwei der Erzengel mussten ihn noch quälen....um unbedingt zu zeigen was für eine grosse Macht sie hatten, das sie im Recht waren.

Immer noch zusammen gekrümmt, kniend sass er da, seine Flügel hingen schlaff herunter und an manchen stellen blutete er arg.

Sie hatten kein Mitleid mit ihm obwohl er, im Gegensatz zu anderen, nicht getötet hatte, sondern nur Lucifer ,seinem neuen Herrn, ein paar Informationen gesteckt hatte.

Doch sie machten keinen Unterschied dazwischen.

Er sah langsam auf, geradewegs in das Gesicht von Zadikael und Michael.

"Nun? Siehst du deine Taten ein? Bereust du?", fragte Zadikael in giftigem Ton.

Sie wollten das er bereute und wenn er dies Tat würden sie ihn wahrscheinlich ein bisschen weiter Quälen und dann in ein Läuterungsbad stecken.

Doch Sariel hatte seinen Stolz und lies dies nicht zu.

Er schüttelte störrisch den Kopf und sah die beiden hasserfüllt an.

"Ich bereue nichts. Ich habe getan was richtig war und was ich immer noch als richtig ansehe. Ich werde nicht bereuen, denn den Weg den ich eingeschlagen habe werde ich auch weiterhin gehen."

Er sagte es in einem normalen, sachlichen Ton, doch seine Augen sprachen Bände.

Zadikael knurrte leise und Michael schlug Sariel wieder ins Gesicht.

"Elender! Verdorben bist du! Es gibt keine Chance das du je wieder zu einer solchen Gelegenheit kommst!", sagte Michael kalt.

Sariels Lippe war unten aufgeplatzt und ein kleiner Rinnsal Blut, rann ihm das Kinn hinunter.

Er schüttelte den Kopf:

"Nein! Ich bereue nichts!"

"So sei es denn!" sagte Zadikael hasserfüllt und stiess ihn vom Rand des Himmels.

Er viel und viel ins Dunkle Nichts, In die Hölle.

Er verlor das Bewusstsein doch, bevor ihn die dunkle Schwärze ganz verschlang sah er ein paar grüne Augen und silbriger Glanz.

Dann schwanden ihm die Sinne

Wiedersehen

Hi hi und nochmal Hi ^^

ich schreib hia weita da sich ein paar lauthals darüber gestriten haben das es nich weita geht aber kommi schreiben se net tz XD

ausser natürlich nee-san hi-chan XD

so aber nun viel spass mit Love over the borders Kapitel 1
 

ela XDD
 

Kapitel 1
 

Wiedersehen
 

~You changed my world with just one smile, you took my heart with just one kiss~
 

Er wachte schweissgebadet auf und atmete schwer.Schon wieder dieser Alptraum und schon wieder diese Ungewissheit.

Diese grünen Augen gingen ihm nicht aus dem Kopf und er wusste,er würde keine Ruhe finden bis er endlich Gewissheit hatte ,wessen Augen das waren. Er richtete sich nun ganz auf und seufzte leise.

Es war noch nicht Morgen,wenn man das Morgen in der Hölle nennen konnte,aber dennoch viel zu früh um aufzustehen.Sariel sah sich um und entzündete dann eine Kerze mit einer Handbewegung. Diese Augen erschienen wieder in seinem Kopf und er ärgerte sich schon wieder.

7 Jahre war es nun schon her seitdem er in die Hölle gestossen worden war.

7 jahre war es her seitdem er grübelte wessen Augen das gewesen waren und am wichtigstens noch,wessen Hände. Denn als er gefallen war,hatten ihn sanfte Arme umschlossen und ihn sanfter landen lassen. Er hatte es nicht vergessen,nie würde er das vergessen.

Er schwang seine Beine über den Bettrand und sass schweigend da,wusste nicht was er nun tun sollte ,denn es war zu früh um seiner eigentlichen Arbeit nach zu gehe. Er, Sariel, neuer General des Dämonenheeres und Lucifers Rechte Hand hatte sehr viele Aufgaben und genoss ein sehr hohes Ansehen und eine grosse Autorität in der Hölle. Lucifer hatte ihn ,nachdem er angekommen war, sofort zur Seite genommen und ihn besser behandelt als die anderen,vielleicht auch weil er einst ein Engel war,denn die Dämonen die hier hausten hatten den Himmel nie gesehen und konnten auch nicht verstehen warum sich Lucifer immer noch nach dem Parades sehnte ,aus dem er verstossen worden war. Er machte ihn,Sariel zu seinem General und seither war er einer der wichtigsten Machtpersonen in seinem Reich.

Das wichtigste war aber,was die Dämonen nicht wussten,das Sariel Lucifers Freund geworden war. Vor den anderen gaben sie sich kühl und unnahbar,doch wenn sie alleine waren redeten sie viel und so hütete Sariel Lucifers Geheimnis und er musste immer noch etwas schmunzeln ,wenn er daran dachte denn irgendwie konnte man sich das gar nicht vorstellen.

Er stand nun vollends auf und trat an den Spiegel und goss sich wasser in die Schale. Er tauchte seine Hände in das Wasser und spritzte es sich ins Gesicht. Es weckte seine Lebensgeister nun ganz und nun war er vollends wach. Er trocknete sein Gesicht und betrachtete sich im Spiegel.Er hatte langes blau-schwarze Haare und tief blaue Augen. Er war sehr gross für einen Engel,nein..gefallenen Engel. Er war gut gebaut und sein Körper konnte sich mit seinen Muskeln sehen lassen. Er grinste etwas ,denn er wusste wie viele Dämoninnen sich nach ihm verzehrten,etwa genau soviele wie die ,die nach Lucifer lechzten. Doch seltsamerweise rührte ihn das nicht,es kümmerte ihn nicht und diese seltsame Gleichgültigkeit hatte ihn verwirrt.Doch nun hatte er es einfach akzeptiert und würde nichts mehr dagegen unternehmen. Doch gegen diese Weiber schon. Wo er auch hinkam musste er sie abwimmeln,es war manchmal wirklich zum Haare raufen.

Wieder tauchten die Augen in seinem Innern auf und er seufzte wieder leise.

Er hatte dem Himmelreich Rache geschworen doch eigentlich,galten seine Rachegefühle eher den beiden Erzengeln ,die ihn so zugerichtet hatten.

Dennoch verfolgte er zusammen mit Lucifer das Ziel Gott von seinem Thron zu holen und somit Platz für Lucifers Herrschaft zu machen.

Doch Sariels Wunsch war es auch den Engeln mit den grünen Augen zu finden. Er wusste eigentlich nicht warum,es konnte ihn genaugenommen kalt lassen,doch seltsam war das die Aura die er gespürt hatte und die ihn umarmt hatte ,zusammen mit den sanften Armen,ihm beängstigend bekannt vorgekomme war. Er kannte die Aura ,doch leider nach dem Vesrstossen aus dem Himmel konnte er nichts mehr einordnen. Er knurrte leise und zog sich langsam an.

Dann hatte nichts einen Sinn,dann würde er den Engel nie Finden und auch nie sich erkenntlich zeigen. Es war aber witzig was er da sich erträumte,denn den Engel zu finden das war wie eine Nadel im Heuhaufen zu suchen.

Er zog sich langsam an, ohne Eile oder so um dann anschliessend an das Fenster zu treten und hinaus zu sehen.

Lucifer hatte hier ein Paradies erschaffen, sozusagen, denn die Hölle war keineswegs das was die Menschen als "Hölle" bezeichneten.

Unterirdisch waren hier Felder und Wiesen, Bäume ja Leben. Er mochte es denn es kam ungefähr dem gleich was auf der Erde und im Paradies vorhanden war. Er lebte hier im Schloss in der Nähe von Lucifer, denn dieser hatte ausdrücklich befohlen das Sariel in seiner Nähe blieb. Er seufzte leise und verliess dann sein Gemach und seine Wohnräume und machte sich auf zu seinem Arbeitsraum, obwohl es noch recht früh war. Er ging etliche Gänge entlang bis er zum Hauptgang kam der ihn an sein Ziel führen würde. Doch er hielt inne, sah er doch das reges Treiben war und alles irgendwie auf den Beinen schien. Was war da los? Normalerweise um diese Zeit waren nur vereinzelte Diener unterwegs, doch nun war der Hauptgang erfüllt von hektischem hin und her Gewusel. Er knurrte. Hatte er etwas verpasst?

Er schnappte sich den nächsten Soldaten um von ihm Informationen zu erhalten. Der anscheinend noch unerfahrene und junge Krieger erwiderte nervös und aufgeregt:

"Engel! Wir haben einen Engel eingefangen der auf der Erde unterwegs war und nun haben sie ihn hergebracht ,aber der führt sich auf wie ein Wilder! Er lässt fast niemanden an sich ran und so haben sie ihn in den nächstbesten Raumgesperrt was aus versehen euer Arbeitszimmer ist...."sagte er und sah betreten zu Boden.

Sariels Augen weiteten sich und er knurrte: "Na toll da fängt ja heute gut an und nun? Muss ich mich wieder darum kümmern mhm?" sagte er murrend und liess dann den jungen Soldaten einfach stehen. Er ging in Richtung seines Arbeitszimmers ,wo sich ein ganzer Haufen Schaulustiger Dämonen aber auch Soldaten gesammelt hatten.

Doch als Sariel kam wichen alle zur ehrfürchtig zur Seite ,verbeugten sich und ein Offizier trat dann vor. "General, verzeiht wir werden das sofort regeln...."sagte er.

Sariel brachte Ihn mit einer Handbewegung zum schweigen: "Nein! Lasst ich werde mich selber um diesen Engel kümmern. Sag habt ihr ihn nicht gefesselt?"

Der Offizier nickte eifrig: "Doch Herr! Seine Hände sind gefesselt worden doch er scheint sehr mächtig zu sein und...""Ich habe genug gehört! Nun die anderen sollen sich verziehen und ihrer Arbeit nachgehen. Du und du ihr bleibt hier zur Sicherheit "befahl er und als die Schaulustigen sich nicht rührten schrie er: "Wird's bald?!!!!" Die Dämonen schraken aus der Neugierde und stoben in alle Richtungen.

Sariel schüttelte verärgert den Kopf und öffnete dann schnell die Tür zu seinem Arbeitszimmer, huschte hinein und verschloss sie wieder, denn Schlüssel an sich nehmend. Er sah sich um und erblickte einen Engel in der Mitte des Raumes, halb liegend halb kniend und völlig ausser Atem ,mit hängenden Flügeln. Diese strahlten in sanften weiss und er kniff etwas die Augen zusammen denn er hatte seit langem keinen Engel mehr gesehen, jedenfalls keinen lebenden.

Er ging näher heran und sagte dann in herrischem Ton: "Engel! Sie mich an!"

Er stand vor ihm und der Engel, erschöpft und atemlos hob seinen Blick und sah Sariel direkt ins Gesicht und der General, Lucifers Rechte Hand erschrak zutiefst, seine Augen weiteten sich in erstaunen aber auch in Erschrecken.

Vor ihm kniete ein Engel mit silbernen langen Haaren, zierlich fast mädchenhaft konnte man sagen. Doch das war es nicht was Sariel erschreckten. Es waren die Augen des Engels die Sariel völlig aus der Bahn warfen.

Augen, grüne Augen, wie aus seinem Traum........
 

Soooooooo Kapitel 1 is fertisch XDD und was sagt ihr spannend genug?

Na ja ich bin ja eigentlich zufrieden is recht gut geworden *nick nick*

Würde mich über Kommis freuen und auch wie es euch gefällt oder ob ich etwas ändern soll XDDDD
 

Eure Ela

"Du gehörst mir....."

Aloha zusammen ;D

Ela ist wieder da und jetzt mit Kapitel Nummer 2 von dieser FF die 100% länger werden soll als das erste :D

also viel spass!
 

Kapitel 2
 

"Du gehörst mir...."
 

The worst way to Love some one is,

to be sitting right next to them knowing you can't have them.
 

Uriel, der Erzengel Gottes und Herrscher über das Feuer lag zusammengekauert in der Mitte des Raumes, atemlos denn er hatte sich bis jetzt nur gewehrt. Ja, es war seiner eigenen Unvorsichtigkeit zu zuschreiben das er nun hier halb kniend, halb liegend da sass und dass seine Hände zusammengebunden waren. Er hatte im Auftrag Gottes auf der Erde Dinge erledigt und hatte dabei nicht darauf geachtet als er den letzten Auftrag ausgeführt hatte, ob Dämonen im der Nähe waren. Und prompt war er in die Arme einer kleinen Dämonengruppe gelaufen die ihn, so überrascht er eben gewesen war, sofort fesselten und mitnahmen. Nun war er hier, eingesperrt in einem Raum und er hörte den Tumult vor der Tür der sicherlich wegen ihm entstanden war. Die Türe öffnete sich, das hörte er denn er sah nicht hin sondern starrte denn Fussboden an. Bestimmt war es Luzifer der sich seine neue "Beute" ansehen wollte und er würde ihm nicht den Gefallen tun und zu ihm aufsehen. Die Schritte kamen näher und dann sah er ein paar Füsse die in Lederstiefel steckten.

//Seltsam, das sieht aber nicht nach Lucifer aus//dachte Uriel.

Doch er starrte immer noch Stur den Boden an. "Engel! Sie mich an!"
 

Seine Augen weiteten sich und sein Blut schien in den Adern zu gefrieren. Sicherlich war es 7 Jahre her, doch er hatte die Stimme nicht vergessen, niemals.

Langsam hob Uriel den Kopf und sah in Sariels Augen und sein Herz begann zu rasen. Er hatte immer davon geträumt den Engel der Dunkelheit wieder zu sehen. Er starrte ihn regelrecht an und auch Sariel schien ihn wieder zu erkennen. "Sariel....."wisperte er und das war das einzige was er hervorbrachte. Sariel stand da und es schien ihm als hätte man die Zeit angehalten. Er starrte den Engel vor sich immer noch an, konnte nicht klar denken ausser das er nicht mehr zu suchen brauchte. Zuerst wollte er es abtun, das es sicher nicht dieser Engel war, aber man konnte es nicht leugnen denn er erkannte die Aura sofort wieder. Ein Schauer rann über seinen Rücken als er Uriels Stimme hörte die sanft, fast zärtlich seinen Namen wisperte. Er fasste sich wieder und sein Blick wurde wieder kalt und er sagte in genau gleichem Ton: "Ja, das bin ich. Schön das du dich an mich erinnerst..."knurrte er und packte ihn am Kragen. Er stellte ihn auf die Füsse sodass er ihm nicht mehr wie ein Sklave vorkam,denn er wusste wie es war erniedrigt zu werden.Er sah ihn weiter an und versank fast in den grünen Augen. "Natürlich erinnere ich mich...."sagte Uriel leise und sah beschämt weg. Er war damals ein Feigling gewesen und hatte Sariel nicht geholfen und doch, er hatte das Gesetz gebrochen und hatte Sariel aufgefangen bevor er in die Hölle stürzte. Unbeschadet war er dort angekommen und das war das einzige was Uriel für ihn damals tun konnte. Und seit dem hatte er Sariel nicht mehr gesehen. 7 Jahre lang hatte er nur gehört das Sariel Luzifers Rechte Hand geworden war und das er ein hohes Ansehen genoss und das hatte Uriel beruhigt wenn auch traurig gestimmt.

Er sah wieder zu Sariel, der ihn genau musterte und ein leichtes Rot überzog Uriels Wangen, dennoch sagte er patzig und nur damit er den Schein wahren konnte:

"Was ist? Was starrst du mich so an?"

Sariel knurrte und schleifte ihn zum Tisch und drückte ihn auf einen Stuhl nieder, löste aber keineswegs die Fesseln. Dann setzte er sich ihm gegenüber und sah ihn weiter an. "Du weißt du steckst in einer schwierigen Lage. Lucifer wird dich zu Tode Foltern oder vielleicht als seinen Lustknaben nehmen...also...sei so nett und beantworte meine Frage wenn du nicht willst das ich mit der Folterung gleich hier anfange..."sagte er und sah wie Uriel erschrak. Er grinste etwas und fragte dann, immer näher zu Uriel kommend und dann schon fast hauchend, gefährlich nah an Uriels Lippen: "Du, warst du es der mich vor 7 Jahren auffing und mir so einen schmerzhaften Aufprall mit allen Knochenbrüchen und nur langsamer Genesung ersparte? Der Engel der mich vor den beissenden Kreaturen beschütze, bevor sie meine Seele frassen?"

Uriels Augen weiteten sich aber er sah weg und sagte nichts, sondern schwieg.

Sariel legte etwas grober als beabsichtig Zeige- und Mittelfinger unter das Kinn des Engels und zwang ihn anzusehen. "Warst du es?", fragte er zischend und sah ihn durchdringend an. Uriel sah in seine Augen, die so blau waren das es ihn viel Mühe kostete nicht darin zu versinken. Der Feuerengel konnte nicht weg sehen, hatte aber auch Mühe irgendein Wort heraus zu bekommen. Fieberhaft wog er ab was passieren würde wenn er es sagte und wenn er es nicht sagte. Am besten sagte er gar nichts und würde so auch keine der erwogenen Folgen erleben. Stur schwieg er und brachte so den gefallenen Engel fast zum rasen, der nun von ihm abliess und unruhig auf und ab ging.
 

Sariel wusste sehr wohl das Uriel etwas verbarg, sonst hätte er einfach Nein gesagt oder er war einfach so rebellisch und forderte ihn heraus, doch er wusste schon wie er den Engel zum reden bringen würde. Gerade als er das dachte trat Lucifer ein. Sariel blieb stehen und verbeugte sich sofort und ein sanftes Lächeln huschte auf das Antlitz des Herrschers der Finsternis. Er schätzte Sariel sehr, denn er hatte sich als sehr guter Diener erwiesen und als Freund ebenso. Sein Blick fiel nun auf den Engel der auf einem Stuhl sass, gefesselt natürlich und Lucifer sah ihm sofort seinen Status an, was nur normal war, er der so lange im Himmel gewesen war, der erste Engel den Gott erschaffen hatte. Er war bei der Geburt und der Erschaffung der anderen Engel dabei gewesen und so wusste er wie sie zu erkennen waren.
 

"Ein Erzengel? Wie kommt es das ein Erzengel sich von meinen Dienern fangen lässt? Normalerweise gelingt das nie, doch anscheinend bildet der Alte da oben nur noch unfähige Engel aus wie?"

Grinsend trat Lucifer näher, den Engel genau betrachtend, das Wort jedoch richtete er an Sariel. "Und? Hast du was herausgefunden?" fragte er.

Der Angesprochene seufzte und sagte:" Nichts, er schweigt wie ein sturer Ochse aber ich weiss glaub ich wer er ist. Wenn ich mich recht erinnere ist sein Name Uriel, Gottes Liebling, der Feuerengel..." Lucifer lachte leise: "Oh, des Alten Liebling....was für eine wertvolle Beute also..." Er sagte es süss, fast verführerisch doch seine Augen waren kalt, voller Hass und was sah Uriel da noch? Eifersucht? Uriel sah den Herrscher der Finsternis genauso kalt an, hielt sich aber sonst zurück, denn er wusste dass sein Leben nun davon abhing, wie er sich verhielt.
 

Sariel sah den Blick seines Herrn und er wusste warum er so reagierte. Lucifers Geheimnis war simpel, denn der erste Engel Gottes war einst der Liebhaber des Allmächtigen gewesen. Sie hatten sich beide geliebt, ewige Liebe geschworen und es schien so als würde das bei Lucifer wirklich so lange anhalten, denn auch wenn er nun Jahwes Feind war so liebte er ihn immer noch. Doch Gott schien Lucifer vergessen zu haben, hatte sich neue Engel erschaffen und an seine Seite gestellt. Lucifer der genau dasselbe dachte wie Sariel packte Uriel am Kragen und zog ihn grob auf die Füsse, kam ihm gefährlich nahe:" Bist du der Geliebte Gottes? Bist du deswegen sein Liebling?! Sprich Engel!" Uriels Augen hatten sich vor Schreck geweitet, denn er hatte nicht erwartet dass der Herrscher so reagierte. Er war zu erstaunt als das er Antworten konnte und starrte Lucifer eine geraume Weile einfach nur an. Erst als Lucifer ihn anschrie, er solle endlich reden und ihn grober anpackte, schüttelte Uriel heftig den Kopf und sagte: "Nein, nein ich bin nicht der Geliebte des Herrn...der Herr hat gar keine Geliebten....er lässt niemanden an sich heran....." sagte er ehrlich. Lucifer hörte das und starrte Uriel an, etwas ungläubig doch sein Herz raste. Wenn das wirklich stimmte, dann liebte der Allmächtige seinen ersten Engel vielleicht doch noch. Er sah Uriel an das er nicht log und so liess er ihn los. Dieser strauchelte etwas und landete wieder auf dem Stuhl.
 

"Nun was mach ich denn mit so einem Engel? Vielleicht sollte ich dich meinen Wachhunden zum frass vorwerfen, aber das wäre zu einfach mhm?", sagte Lucifer und grinste böse. Sariel wusste das sein Herr nur scherzte. Er würde niemals einen gefangen Engel, der nichts getan hatte einfach so ohne Grund töten. Sariel sah seine Chance und trat etwas vor: "Herr...überlasst ihn mir...ihr habt mich einmal gefragt warum ich mir keinen Diener nehme...nun...ich würde den Engel gerne als meine Sklaven haben...wenn ihr erlaubt..." Lucifer sah Sariel überrascht an, aber er wusste das Sariel nie etwas grundlos tat und so nickte er lachend: "Sieh an Sariel, auf den Geschmack gekommen? Nun, warum nicht? So kann man auch den Stolz eines Engels brechen. Er soll dein Sklave werden, aber wenn er sich nicht benimmt dann kann er was erleben..." sagte er und sah Uriel böse an.
 

Uriel sass in sich zusammen gesunken da und konnte nicht glauben was er da gerade vernommen hatte. Er sollte der Sklave werden? Der Sklave für diesen gefallenen Engel?! Doch er sagte nichts dazu denn er wusste, er würde nur den Zorn Lucifers auf sich herab beschwören und das wollte er nicht riskieren, hatte er ihn doch schon viele Male auf dem Schlachtfeld gesehen wie rabiat er kämpfen konnte. Lucifer sah mit Genugtuung dass der Engel sich nicht wehrte und nur noch ein Häufchen Elend war. "Gut dann ist es beschlossene Sache. Viel Spass mit ihm " wünschte er Sariel grinsend und verschwand dann mit wehendem Umhang. Als sich die Türe schloss herrschte plötzliche Stille, nur die verhallenden Schritte auf dem Gang draussen waren zu hören.
 

Uriel wagte nichts zu sagen. Er wusste nun war sein Schicksal besiegelt, ausser Gott würde versuchen ihn zu befreien. Doch das Schloss der Finsternis war genauso gut gebaut und geschützt wie die Festung des Himmels. Er hob den Blick und sah Sariel an, sagte aber immer noch nichts. Der gefallene Engel starrte eine Weile zur Tür und erst dann wieder zu Uriel, der ihn musterte. Nun hatte er was er wollte. Der Engel von dem er glaubte es sei der, der ihn gerettet hatte war nun sein Sklave und er würde ihn zum reden bringen wenn er es nicht freiwillig tat. Sariel trat vor den Engel und sagte freundlich aber dennoch bestimmt: "Hör zu...Uriel...so ist doch dein Name oder?" Er wartete bis der Erzengel bestätigend nickte: "Wenn du tust was ich dir sage und du dich anständig benimmst werde ich dich nicht schlecht behandeln. Ich bin kein Dämon und ich habe nicht vergessen was ich einst einmal war.....Ich nehme dir jetzt die Fesseln ab und dann bring ich dich zu meinen Räumen." Er tat was er sagte und öffnete seine Fesseln. Uriel atmete erleichtert auf und rieb seine Handgelenke die blaue Striemen zeigten. Er war schon immer zierlich gewesen und die anderen Engel hatten sich oft darüber lustig gemacht. Jetzt sah er wieder zu Sariel auf der ihm bedeutete ihm zu folgen, was Uriel widerstandslos tat. Er musste sich Sariels Vertrauen verdienen, nur so hatte er vielleicht eine Chance zu fliehen.
 

In seinem Herzen aber, war ein richtiges durcheinander, denn er wollte mit Sariel zusammen sein. Ja, der Erzengel des Feuers hatte schon vor mehreren Jahren sein Herz an Sariel verloren und als man ihn verstossen hatte, war er fast daran zerbrochen. Nur der Gedanken dass sein Liebster noch am Leben war und es ihm nicht schlecht ging hatte ihm über die Jahre hinweg geholfen. Als Sariel zu einer grossen Tür kam und diese öffnete trat er ein und sah sich um. Es war eine Art Wohnung, denn es schien mehrere Räume zu geben. In dem Raum, in dem er nun stand war anscheinend so etwas wie ein Empfangsraum ausgestattet mit Sitzgelegenheiten und kleinen Tischen. Seine Augen fuhren staunend über die Einrichtung die wunderschön war.
 

Sariel beobachtete Uriel genau, nachdem er eingetreten war und sich umsah. Anscheinend schien es dem Erzengel zu gefallen und das freute Sariel irgendwie auch denn es schien so als würde sich Uriel nun fügen. Er führte ihn schliesslich in seinen Wohnräumen umher und zeigte ihm alles und der Erzengel zeigte sich interessiert und fragte auch gewisse Sachen nach. Nachdem das geklärt war schickte Sariel den Erzengel baden und liess sich in der Zwischenzeit andere Kleidung bringen für den Sklaven, denn dessen Kleidung war zerrissen und blutig. Die Kleider wurden ins Bad gelegt und es dauerte nicht lange da kam Uriel wieder aus dem Bad, sein Haar noch glitzernder und silbriger als zuvor und die Haut schimmernd wie Marmor. Das Gewand war wohl ausgesucht, silbern weisser Stoff der die Zierliche Figur des Erzengels betonte und Sariel konnte nicht anders als Lächeln. "Na also, du siehst doch wunderschön aus so...und ich glaube es ist dir auch einiges Wohler in frischen Sachen oder?" Uriel errötete etwas, denn er war nicht darauf gefasst gewesen das dieser ungehobelte gefallene Engel Komplimente verteilte und er sagte dann mit emotionsloser Stimme: "Ja, ich bin euch sehr verbunden..." Mehr sagte er nicht.
 

Es reizte Sariel das der Engel nicht mehr redete, nur das nötigste von sich gab. Er erhob sich von seinem Sitzplatz und ging auf ihn zu, stand vor Uriel und sah auf ihn herab. Seine Hand schien gerade ein Eigenleben zu führen denn er hob sie und strich sanft durch Uriels Haar, das wie vermutet sich wie Seide anfühlte. "Nun...mein Sklave...kommen wir auf die Frage zurück die ich dir schon einmal gestellt hatte....Warst du derjenige der mir geholfen hat?..."

Uriel sah zu Boden, sah erst auf als Sariel sein Haar durch die Finger gleiten liess und ein Schauer durch sein Körper schoss. Seine grünen Augen trafen auf die Blauen Sariels und er musste schlucken. Schon wieder diese Frage, schon wieder raste sein Herz und schon wieder war er drauf und dran einfach alles zu sagen .Doch er hatte noch diesen Stolz in sich der es nicht zuliess. Er sagte weiter nichts zu ihm, gab wieder auf diese Frage keine Antwort. Sariel war enttäuscht. Er dachte sein Engel war nun gefügig und er würde endlich Klarheit haben. Er wusste dass er das Schweigen als ein "Ja" deuten konnte und doch wollte er es aus Uriels Mund hören, wollte hören dass er es zugab und auch den Grund erfahren warum er es getan hatte. Er strich weiter versonnen durch sein Haar: "Schon wieder keine Antwort mein Engel? ...Nun...keine Angst wir haben viel Zeit...und irgendwann werde ich die Antwort erhalten die ich begehre...und wage es ja nicht mich anzulügen...den Lügen sind die einen Dinge die ich auf den Tod nicht ausstehen kann....." Sariel wusste nicht warum er dann tat, was er tat. Vielleicht war es der schuldbewusste Blick vielleicht aber auch was anderes. Auf jeden Fall legte er seine Lippen auf die Uriels und küsste ihn sanft, fordernd und doch voller Zärtlichkeit.
 

Uriel stand wie vom Donner gerührt da. Er konnte nicht glauben was so eben geschah. Sein Herz raste und sein Denken setzte für einen Moment aus. Er erwiderte den Kuss nur zaghaft und ein zittern durchfuhr seinen Körper. Nach einer geraumen Weile löste Sariel den Kuss und der Anblick war einfach zauberhaft. Sein Engel hatte gerötete Wangen und seine Lippen waren rosig und feucht vom Kuss. Er strich mit dem Daumen über die Unterlippe. Erst dann schien Uriel zu erwachen, der Zauber verflogen. Er schlug Sariels Hand beiseite und schrie ihn an: "Fasst mich nicht an! Nie wieder! " Sariel war zuerst erstaunt darüber das Uriel sich wehrte doch dann wurde sein Blick zornig. Er packte den Erzengel an den Schultern und presste ihn an sich, küsste ihn noch mal, fordernder und nicht mehr so zärtlich wie vorhin. Als er den Kuss wieder löste sagte er gefährlich und wütend: "Merke dir Engel, du gehörst jetzt mir und ich mache mit dir was ich will. Sieh zu dass, das in dein Schädel geht, denn von hier gibt es kein entkommen ausser den Tod!" Er liess Uriel los, der etwas rückwärts stolperte. Sariel ging zur Tür und sagte: "Ich gehe nun, habe schliesslich noch Arbeit und ein verwüstetes Arbeitszimmer das wieder in Ordnung gebracht werden muss...aber ich werde bald wieder da sein..." Uriel stand da und zitterte, denn der Blick Sariels war eindeutige Entschlossenheit.
 

"Du...gehörst mir Uriel...mir alleine..."sagte Sariel noch mal und verliess schliesslich das Zimmer, zu seiner Arbeit gehend. Der Erzengel blieb eine Weile so stehen und sank schliesslich in die Knie, seine ganze Kraft schien gewichen. Er zitterte am ganzen Leib, und seine Finger strichen über die Lippen die Sariel geküsst hatte. Tränen liefen über seine Wangen er fragte sich ernsthaft: Wohin würde das sie beide führen? .......
 

Soooooo Kapitel 2 fertig ^^ Tut mir leid das es so lange gedauert hat denn ich habe viel zutun im Moment in der Schule, da kommt schon mal einiges zusammen ^^.

Aber ich bemühe mich so schnell wie möglich das nächste Kapitel zu schreiben ;D

Würde mich über eure Kommis freuen ^^

*alle knuddel*

Eure ela ;D

Verwirrte Gefühle

Laaaa Liiiii Hooooooo ^___^
 

Na Ela hat sich wieder aufgerappelt und ein neues Kapitel geschrieben, obwohl ich eigentlich versprochen hatte es eher zu schreiben ^^' Gommmeeeen Ich war zu faul -.-;

Nun hier Kapitel Nr. 3 und diesmal folgt Kapitel Nr.4 gleich in den nächsten Tagen. XDDDD

Freu mich natürlich wieder über Kommis ^___^
 

*alle Knuddel*

Eure Ela
 

Kapitel 3
 

Verwirrte Gefühle
 

Love means never having to say you're sorry.
 

Sariel sass gerade an seinem Arbeitstisch in seinem Arbeitszimmer und machte seine Schreibarbeit, die er wie es schon immer war, hasste und leider schien es an diesem Tag so zu sein, das er mit der Arbeit niemals fertig werden würde, weil seine Gedanken ständig zu einem gewissen Engel abschweiften. Er warf den Brief, den er gerade am lesen gewesen war auf den Tisch und lehnte sich in seinen Stuhl zurück, schloss für einen Moment die Augen.

Wie in seinem Traum erscheinen zuerst diese grünen Augen und dann erschien der Engel. Der Engel dem diese Augen gehörten, mit dem silbernen Haar und der so eine zierliche Figur hatte. Er fragte sich ob dieser Engel auch noch da war, wenn er wieder kam oder ob er es doch nur geträumt hatte.

Sariel beugte sich wieder über den Brief und begann eine Antwort zu schreiben, denn wenn er diesen fertig hatte konnte er endlich Schluss machen für heute.

Er hatte eben vielseitige Aufgaben zu erledigen: Schreibarbeiten, Ausbildung der neuen Rekruten, Botschafter und Repräsentant und noch vieles mehr und das kostete Geduld und sehr viel Zeit. Sein Verstand sowie auch sein Herz schienen zu begreifen, dass wenn er diesen Brief endlich fertig hatte, das er dann zu Uriel konnte und das liess ihn schneller arbeiten.

Schliesslich hatte er nach einiger Zeit den Brief fertig, legte diesen in einen Umschlag und rief einen Boten, der ihn sofort übermitteln sollte. Er räumte noch ein wenig auf und trat dann auf den Gang hinaus, lief schnellen Schrittes durch die Gänge, als sei er auf dem Weg zu etwas wichtigem. Hätten die Dämonen gewusst weswegen er sich so beeilte hätte das vielleicht seine Autorität begraben, doch Sariel wusste schon das er dieses Geheimnis hüten musste.

Als er an der Tür zu seinen Wohnräumen ankam, zögerte er einen Momentlang einzutreten: Er durfte sich nicht mehr so gehen lassen, doch in der Gegenwart dieses Engels verlor er seine Haltung und vergass sich selbst, er tat dann plötzlich Dinge, die er zuvor noch nie getan hatte, doch er würde sich nun hüten und sich zusammen reissen.
 

Entschlossen öffnete er die Tür und trat ein, sah sich nach Uriel um, doch dieser war nicht im Empfangsraum und so ging Sariel umher und suchte nach dem rebellischen Erzengel. Als er im Schlafzimmer und im Bad und auch in der Bibliothek gewesen war und den Engel immer noch nicht gefunden hatte, beschlich den gefallenen Engel ein mulmiges Gefühl und er Schritt in den Wintergarten, doch auch dort war er nicht. Sariel knurrte leise und fragte sich schon wie der Erzengel es geschafft hatte zu entkommen, die Tür war doch verriegelt gewesen. Er schritt missmutig ins Speisezimmer und blieb erstaunt stehen als er den Erzengel dort stehen sah, eine Schale mit Speisen hinstellend und den Tisch deckend.
 

Uriel war noch lange auf dem Boden kauernd dagesessen und hatte über alles nach gedacht, doch das einzige was ihm dabei einfiel war sein Plan, der einzige, der wirklich gelingen konnte. Er musste sich Sariels Vertrauen verdienen und zwar so, das er ihn überlisten und fliehen konnte, auch wenn er bereits wusste, das dies nicht einfach werden würde. Also musste er sich in sein Schicksal fügen und den Sklaven spielen und vielleicht, wenn er unterwürfig genug war, dann würde Sariel auch seine Frage vergessen, die er ihm immer wieder stellen würde.

In seinem Inneren und in seinem Herzen schmerzte es ihn, den gefallenen Engel so zu täuschen, denn er liebte ihn seit so vielen Jahren schon und nun hatte er ihn endlich wieder gefunden. Doch, auch wenn er wollte und sein Stolz es zulassen würde es zuzugeben und vielleicht sogar hier zu bleiben, war da ein dummes Versprechen, ein Versprechen das ihn daran band in den Himmel zurückzukehren.
 

Er hatte ein wenig aufgeräumt, die Räume durchkämt, sich in der Bibliothek ein paar Bücher angesehen, bis es schliesslich allmählich Abend geworden und ein Diener in Sariels Wohnräume gekommen war. Um den Schein zu wahren bat er den Diener die Speisen zu bringen, sodass er das Abendessen vorbereiten konnte für seinen Herrn. Der Diener, der ihn ehrfürchtig gemustert hatte, auch ein wenig ängstlich, denn er wusste um seine Macht, hatte gehorcht und ihm die Speisen gebracht. Uriel hatte ihn schliesslich wieder weggeschickt, denn er wollte selbst alles vorbereiten. Er deckte den Tisch und mit der Magie, die er besass dekorierte er auch den Tisch mit Blumen, obwohl er nicht wusste ob Sariel daran gefallen finden würde. Er gab sich wirklich Mühe, denn er wollte zeigen ,das er Sariel eigentlich nicht böse gesinnt war und als er dann fast fertig war, die letzte Platte mit Speisen hingestellt hatte, stellte er fest das sein Herr bereits in der Tür stand und ihn überrascht musterte. Er hatte das also nicht erwartetet, der Sieg war auf Uriels Seite. Er setzte ein sanftes Lächeln auf und verbeugte sich etwas:" Herr, ihr seit schon zurück....ich habe das Abendessen für euch bereit gestellt...."sagte er sanft und dennoch vernehmbar und sah dann Sariel wieder an.
 

Sariel starrte Uriel noch einen ganzen Moment an, denn er konnte fast nicht glauben was er da sah und erst nach einer Weile räusperte er sich und lächelte ebenfalls.

"Das sehe ich....du hast dir wirklich Mühe gegeben...."sagte er und setzte sich. Anders als Uriel erwartet hatte, gefielen Sariel die Blumen sehr, da sie denen ähnelten, die es nur im Paradies gab. Bevor der gefallene Engel was sagen konnte war Uriel mit einer der Speiseplatten neben ihm und sah ihn an: "Darf ich? ..." fragte er sanft.

Sariel kam nicht drum herum zu nicken und liess sich von dem Erzengel von dem meisten etwas auf seinen Teller geben. Als er schliesslich geendet hatte mit seinem tun, wollte Uriel sich zurückziehen doch, er hielt ihn fest und lächelte nun auch sanft: "Setz dich bitte mir gegenüber...und speise mit mir...nimm dir vom Tisch was auch immer du möchtest..."

Er sah dass der Erzengel überrascht war, sich dann aber zu fügen schien, denn er deckte einen weiteren Platz ihm gegenüber und nahm sich dann von den Speisen etwas. Sariel ass bereits und sah Uriel zu und in seinem Inneren wühlte ein Chaos, denn einerseits wollte er nicht dass er ihn so bediente und andererseits erfüllte es ihn mit Genugtuung einen Erzengel erniedrigt zu sehen. Beide assen sie schweigend und Uriel war dann der erste der zu Ende gegessen hatte. Er wischte sich den Mund sanft ab und faltete schliesslich seine Hände im Schoss, den Blick gesengt und schweigend.

Sariel sah das und lachte innerlich etwas belustigt, denn dieser Engel war so unschuldig und innerlich war da wieder dieser Teil, dieser rasende Teil der ihm sagte dass er ihn besitzen musste und zwar ganz.

"Nun, was hast du gemacht während ich weg war?" fragte er und lächelte beruhigend denn er hatte gesehen das Uriel etwas erschrocken war.

Der Erzengel sah auf und lächelte dann etwas unsicher: "Ich habe mir die Räume noch einmal angesehen... in der Bibliothek habe ich mir ein paar Bücher angesehen..."sagte er ehrlich und fügte dann schnell als Frage hinzu:" Und was habt ihr gemacht?"

Sariel lachte leise: "Ich? Als General habe ich viel zutun, aber heute hat mich die Schreibarbeit eingeholt, die ich am allermeisten hasse...."sagte er kopfschüttelnd.

"Ihr hasst die Schreibarbeit...Ihr könntet sie doch mir übertragen, ich meine ich habe doch nichts zutun und...." Sagte Uriel und stockte dann, schüttelte selbst den Kopf und fügte dann hinzu: "Verzeiht, das ist töricht von mir...ich kann diese Arbeit gar nicht verrichten..."meinte er und irgendwie sah es so aus, als bedauere er es.

Sariel musste wieder etwas lachen und schüttelte den Kopf: "Nun, ich glaube kaum das du das tun kannst...obwohl..."sagte er und überlegte einen Moment. Er wollte ja das Vertrauen des Engels für sich gewinnen und wenn er ihn den ganzen lieben Tag hier einsperrte ohne Arbeit, dann würde er bestimmt nur rasend und gereizt vor Langeweile.

Er sah ihn an und fragte: "Wenn ich dir etwas diktieren würde, dann kannst du das aufschreiben oder? Würdest du das gerne machen?" Sariel sah erstaunt das Uriel sich zu freuen schien und wie er eifrig nickte: "Ja, natürlich kann ich das und ich würde es auch sehr gerne machen..."sagte er. So würde Uriel viel um den gefallen Engel herum sein und sein Vertrauen schneller erringen können. Er bat um Erlaubnis sich erheben zu dürfen und bekam diese auch, sodass er anfangen konnte aufzuräumen, doch er kam nicht weit, denn Sariel selbst stand auf und packte ihn sanft am Handgelenk und zog ihn etwas vom Tisch weg: "Lass das, das tun niedere Dämonen, die räumen das nachher weg, du nimmst ihnen sonst die Arbeit... ausserdem will ich nicht das du solche Arbeiten verrichtest..."sagte er. Uriel errötete etwas und stammelte dann leise: " Es tut mir leid...das wusste ich nicht, wollt...wollt ihr ein Bad nehmen? ..."
 

Der gefallene Engel sah ihn an und nickte schliesslich nachdem er einen Moment nachgedacht hatte. Er sah dem Erzengel nach und lächelte versonnen, liess dieses Lächeln auf seine Lippen erscheinen, weil er wusste dass niemand es sehen würde. Sein Erzengel schien sich gefügt zu haben und nun so war er sich sicher, würde es nicht mehr lange dauern und dann hatte er die Antwort, die er haben wollte.

Er ging in die Bibliothek und sah sich um, sah die Bücher, die sich der Erzengel angesehen hatte noch auf dem Tisch liegen, denn er hatte diese nicht dort liegen lassen. Sariel sah sie sich an und war dann irgendwie erstaunt das alle von der Hölle handelte und doch freute ihn das irgendwie auch, denn er dachte sich das sich Uriel nun für seine neue Heimat interessierte und vielleicht, vielleicht wenn er grosses Glück hatte würde der Erzengel freiwillig bleiben. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen als er den Ruf von Uriel hörte, dass das Bad angerichtet sei. Lächelnd legte er eines der Bücher, das er angesehen hatte auf den Tisch zurück und schritt langsam ins Bad, sah das sich Uriel auch hier wieder Mühe gegeben hatte. Die "Wanne" war in den Boden gelassen und Sariel reichte das Wasser bis unter die Brust und wenn man es genau nahm konnte man bestimmt an die 30 Dämonen da hineinstecken, wenn man wollte.
 

Der Erzengel hatte wieder Blumen verteilt, rund um das Becken und hatte frische Kleider für den Gefallenen hingelegt. "Ich hoffe es ist zu eurer Zufriedenheit, denn ich wusste nicht was ihr hier in euren Räumen für Kleidung tragt und deshalb einfach etwas ausgesucht, aber wenn es nicht gut ist dann gehe ich und...."

Sariel schnitt ihm das Wort mit einer Handbewegung ab und schüttelte den Kopf: " Das ist nicht nötig, denn es ist genau richtig..."sagte er und öffnete sein Hemd, liess es sich dann von der Schulter gleiten und beobachtete aus den Augenwinkeln belustigt das sein Engel ihn musterte.

Uriel mustere ihn tatsächlich, konnte seinen Blick fast nicht von der muskulösen Brust abwenden, die Sariel hatte und die in einem sanften bronzenen Ton schimmerte. Doch als der Gefallene sich ganz auszog und Uriel nicht bat hinauszugehen, nahm der Erzengel das selbst in die Hand: "Ich lasse euch nun alleine, ruft mich wenn ihr was braucht..." sagte er nur und schritt an Sariel vorbei der ihn erneut am Handgelenk packte: "Na, na wo willst du hin? Ich will doch nicht alleine baden, mein Engel. Du sollst mir Gesellschaft leisten..."

Uriel errötete nun zutiefst und die Vorsätze unterwürfig zu sein um Sariels Vertrauen zu gewinnen waren plötzlich wie weggewischt: "Das, das geht nicht... das kann ich nicht tun...ich..." "Warum kannst du das nicht tun?...." , fragte der Gefallene. Uriel machte sich los: "Ich will nicht ist der bessere Ausdruck dafür!", sagte er etwas lauter und wollte wieder gehen. Doch da war wieder einmal diese Seiten in Sariel, diese dunkle Seite in ihm die manchmal zum Vorschein kam und so packte er ihn wieder am Handgelenk, zog ihn an sich sodass er Uriel mit dem Rücken zu seiner Brust an sich drückte, umarmte ihn von hinten und wisperte in sein Ohr: "Ich will nicht, gibt es nicht und das weißt du...ich will das du mit mir in das Becken steigst Uriel..."sagte er und öffnete vorne das Gewand des Engels.
 

Uriel zitterte am ganzen Körper und ein Schauer durchfuhr seinen so unschuldigen Körper, denn noch nie hatte ihn jemand so berührt. Er versuchte noch ein paar Mal sich aus dem Griff zu befreien, doch es war zwecklos und wieder einmal verfluchte sich der Erzengel, dass er so zierlich war. Sariel strich ihm sanft das Gewand von den Schultern, sodass es mit einem leisen rascheln Uriels Körper entlang zu Boden glitt und sie nun beide nackt dastanden. Der Feuerengel sog einen Moment überrascht die Luft ein und spürte wie die Hitze in seine Wangen stieg. Er wollte fliehen, wollte sich aus dieser Umarmung befreien, die ihn so schwach werden liess und die ihn schon fast kopflos machte, denn Sariel strich sanft über seine Brust.

Der Gefallene nahm sanft die Hand des Engels und zog ihn mit sich in das Becken, merkte er doch, wie nervös Uriel war und er so sicher nicht das Vertrauen dieses schönen Wesens erringen konnte. Sanft zog er ihn im Wasser in seine Arme, er selbst mit dem Rücken an den Beckenrand gelehnt, drückte er ihn an sich und strich beruhigend durch seine Haar. "Wovor hast du Angst, dass du so zitterst?", fragte er sanft und sah dann zu ihm hinab in seine grünen Augen. Uriel schüttelte nur den Kopf und stammelte leise: "Ich habe keine Angst...das ist keine Angst...ich... mir ist nur kalt...nichts weiter..."
 

Dass er kalt hatte konnte Sariel nicht glauben, denn das Wasser war sehr warm und auch in den Räumen war es angenehm warm, aber er sagte nichts mehr dazu und lächelte nur sanft. Seine Dunkle Seite kam wieder etwas zum Vorschein als er sich hinab beugte und sanft begann Uriels Schulter und seinen Hals zu liebkosen. Sein Verstand sagte das es richtig so sei, denn der Erzengel war sein Sklave und er konnte machen was er wollte mit ihm, doch sein Herz schien anscheinend eine andere Sprache zu sprechen, denn dieses schien zu sagen, das er es nicht tun sollte, das Uriel sich nur zurückziehen ihn noch mehr hassen würde , wenn er so weiter machte.

Uriel durchfuhr ein wohliger Schauer, war er Sariel doch schon so nah, näher als er es jemals war und er sich jemals erträumt hatte und einen Momentlang war er drauf und dran sich einfach gehen zu lassen. Doch in ihm kam wieder der Stolz hervor, der Stolz und das Versprechen das er gegeben hatte und so befreite er sich von Sariels Umarmung und sagte: "Muss ich daran erinnern das ich sagte ihr sollt mich nicht so berühren?..." Sariel war enttäuscht, das sein Engel sich nun abwandte und in ihm regte sich wieder diese andere Seite. Er packte ihn und drückte ihn wieder an sich, küsste ihn fordernd und leidenschaftlich, löste den Kuss erst nach einiger Zeit wieder und sah ihn an: "Und ich habe dir erklärt das du mein Sklave bist. Ich tue mit dir was immer ich möchte und deine Haut ist so sanft, da möchte man gar nicht mehr aufhören sie zu berühren...Du solltest das endlich kapieren das du mir gehörst Engel!"
 

"Ich gehöre euch nicht! Ich gehöre nur mir selbst! Mir selbst und dem Herrn!", rief er und als er merkte was er gesagt hatte, befreite er sich wieder aus der Umarmung und stieg schnell aus dem Becken, schnappte sich sein Gewand und flüchtete in das Schlafzimmer. Doch es nützte nichts, denn kaum hatte er sich angezogen stand Sariel bereits im Raum mit einem Tuch um die Hüften und starrte ihn an, sein Blick verriet das er ihn erzürnt hatte, doch Uriel wusste nicht, das es nicht wegen dem weglaufen war, weswegen der Gefallene wütend war.

Sariel glaubte seinen Ohren nicht zu trauen, als er das hörte und war seinem Engel sofort nachgegangen: "Was hast du gesagt?! Deinem Herrn?! Hast du Lucifers also doch angelogen und bist du doch der neue Geliebte des Alten?!" fragte er ihn in einem scharfen Ton und packte den sich wehrenden Erzengel wieder an den Schultern: "Rede endlich!"

"Ich sage gar nichts dazu! Das geht euch nichts an!", schrie Uriel zurück. Es war besser das sie sich hassten, denn so war es leichter für Uriel wieder in den Himmel zurück zukehren mit dem Wissen das Sariel sich eh niemals für ihn interessiert würde, das er nur seine Erniedrigung im Sinn hatte. Doch genau das war eben falsch, jetzt, in diesem Moment, denn der Erzengel spürte dass der Gefallene sich für ihn interessierte und das wollte er ändern.

Sariel stiess Uriel wütend Richtung Bett, sodass der Erzengel strauchelte und rückwärts auf das Bett fiel, ihn etwas ängstlich ansah. "Es geht mich etwas an, denn wenn du gelogen hast dann werde ich dich persönlich dafür bestrafen!", zischte er leise und beugte sich über den Engel: "Du zitterst vor Angst...du hast Angst das ich dir etwas antue...du siehst so unschuldig aus aber bist du es noch? Hast du Angst dass ich dein Geheimnis aufdecke? Oder hast du Angst dass ich dir deine Unschuld raube und du dann nicht mehr in den Himmel zurück kannst? Ich habe gehört das Engel die vergewaltigt wurden von Dämonen oder Gefallenen nie wieder in den Himmel zurückkehren dürfen..."
 

Uriels Augen weiteten sich in Entsetzen und er versuchte sich sofort aus den Armen des starken Gefallenen Engels zu befreien:" Das würdet ihr nicht wagen!" Schon wieder die falschen Worte, denn genau das würde er wagen, das wusste Uriel.

"Das würde ich nicht wagen?..."fragte er leise nahe an Uriels Ohr und strich mit der anderen Hand über seine Wangen:" Sag mir die Wahrheit und ich werde mich nicht gezwungen sehen es selbst herauszufinden..."" Aber das habe ich doch bereits....ich ...ich bin nicht sein Geliebter...ich gehöre ihm...das...das ist nicht das gleiche..."

"Ach nein?...das ist also nicht das Gleiche...mhm...das sehe ich aber anders..." sagte Sariel gefährlich leise und küsste wieder den schönen makellosen Hals: "Zu deinem Glück hat Lucifer mir verboten dich zu nehmen, anscheinend hat er das Verlangen in meinen Augen gesehen und vielleicht hat er noch etwas mit dir vor, das ich nicht nehmen kann nach was es mich verlangt, doch er hat nicht gesagt das ich, dich nicht berühren darf." Der Gefallenen strich mit einer Hand unter das Gewand des Engels und strich über seine Beine, sah ihn dabei an. Er sah das Uriel die Augen geschlossen hatte und sein Gesicht ein Gemisch an Gefühlen preisgab, zwischen Ekel und Angst und dann war da aber noch so etwas wie Lust und Gefühl das sich abzeichnete. Doch Sariel wollte es nicht zu weit treiben, denn er wusste, dass er sich, wenn er weiter machen würde, sich nicht mehr beherrschen konnte und das wollte er verhindern. Er liess von ihm ab und liess ihn einfach dort liegen, ging selbst ins Bad und zog sich an. Als er zurück kam sass Uriel dort, mit leeren Augen als sei er in Trance und irgendwie ganz weit weg und erst als Sariel ihn antippte schien er wieder zu erwachen: "Komm, wir legen uns Schlafen, es war ein langer Tag heute...und du bist bestimmt auch Müde...denke ich..."
 

"Wo...wo soll ich schlafen?..."fragte der Engel vorsichtig und Sariel musste amüsiert lachen, denn dieser Engel war einfach zu unschuldig und dann fand er ihn absolut süss.

"Hier bei mir wirst du schlafen wo denn sonst..."sagte er und legte sich hin: "Na komm schon, worauf wartest du, das Bett ist schliesslich gross genug..."meinte er und sah ihn eindringlich an. Uriel zögerte einen Moment, doch dann fügte er sich in sein Schicksal und er legte sich auch ins Bett, rollte sich aber ganz auf die andere Seite des Bettes, Sariel den Rücke zugewandt. Der Gefallene der nun den Rücken seines Engels anstarren durfte, seufzte leise und schüttelte etwas den Kopf. Es war schon seltsam mit Uriel, einerseits war er liebevoll und unschuldig und dann war er wieder rebellisch und aufmüpfig und er wurde einfach nicht schlau aus ihm. Auch verstand er nicht was in ihm selbst vorging, denn seit er Uriel heute Morgen gesehen hatte, schien es ihm als habe sich etwas in ihm verändert, als wäre da etwas, das zuvor nicht da gewesen war.Und diese Gefühlsschwankungen ,hatte er auch noch nie, zuerst war er freundlich zu diesem Engel und dann wieder hart und unnahbar, er verstand sich selbst nicht mehr.

Er war so in seinen eigenen Gedanken vertieft gewesen das er gar nichts mehr mitbekam, so auch nicht, was mit Uriel war, bis er ein leises Schluchzen vernahm. Er schrak aus seinen Gedanken und sah sofort Uriel, der ihm immer noch seinen Rücken zugekehrt hatte, aber dessen Schultern bebten. Uriel weinte? War er so grob zu ihm gewesen? Sanft und langsam rückte er näher, wusste selbst nicht was ihn da ritt und warum er plötzlich so war, drehte ihn zu sich und drückte ihn an sich, wiegte ihn leise in seine Armen: "Shhh...weine nicht...mein Engel...weine nicht" sagte er nur leise und in dieser Nacht, war er es der keinen Schaf fand. Er wusste nicht was er tun sollte und warum so ein Chaos in seinem Inneren herrschte. Er wollte Uriel unbedingt besitzen, doch wollte er nicht glauben das er Gefühle entwickelte, redete sich ein, das es nur Dankbarkeit war .weil er sich ganz sicher war, das Uriel ihn damals gerettet hatte. Doch auch hier war eine Kluft, denn er wollte es aus seinem Mund hören, dass er es gewesen war.
 

Der Gefallene spürte den warmen und zierlichen Körper in seinen Armen und hörte Uriels regelmässigen Atem. Er war also endlich eingeschlafen, nachdem er so bitterlich geweint hatte und irgendwie hatte Sariel sich die Schuld gegeben. Er fragte sich warum der Erzengel so bitterlich geweint hatte und warum er dem Allmächtigen gehörte, warum sagte er das? Sariel spürte ein leises Stechen in seiner Brust und musste Schlucken, denn es machte ihn wütend und gereizt, wenn er daran dachte das Uriel nicht ihm gehörte. Doch seufzend gab er sich geschlagen, denn auch ihn übermannte die Müdigkeit und er würde noch genug Zeit haben um sich darüber Gedanken zu machen und vielleicht etwas aus seinem Engel herauszubekommen. Doch er hatte einen Entschluss gefasst: Er würde alles dafür tun, das Uriel in der Hölle blieb.

"Es tut mir leid...Uriel..."wisperte er leise in das Ohr des Erzengels.

Sanft küsste er Uriels Stirn und drückte ihn wieder etwas mehr an sich, schloss die Augen und wisperte leise: "Gute Nacht, Silberengel...Gute Nacht...." Und kaum hatte er das gesagt war auch er eingeschlafen. Was er nicht wusste war, dass der Feind, im Anmarsch war um seinen rechtmässigen Besitz zu holen. Doch waren beide im Land der Träume und das seltsame war: Sie träumten beide denselben Traum....

Leise, ohne dass es die beiden Schlafenden merkten schlüpfte weisser Nebel unter der Türe hindurch und formte sich schliesslich im Raum zu einer geisterhaften Gestalt eines Mannes, der wütend auf die Gestalt des Gefallenen blickte.

ER war erschienen um seinen Besitz zurück zu fordern. Jahwe...war gekommen seinen Liebling zu retten...

Jahwe wollte gerade auf Uriel zugehen als sich die Türe zum Schlafgemach öffnete und der Allmächtige erschrocken zurückwich als er in die Augen seines Gegenübers blickte. Ein paar Augen die er kannte, ein paar Augen, fast so grün wie die Uriels, ein paar Augen, die er seit Jahrhunderten liebte.....
 

Naaaaa ich hoffe mal es ist spannend genug XD

Und jaaaaaaaaaa es gibt ein paar Lemon Szenen ^^' Ach ihr könnt so schön betteln per ENS aber schreibt doch mal Kommis hier rein T____T

*alle knuddel*

Bis zum nächsten Kapitel das ich bereits am schreiben bin ;D
 

Eure Ela

Bittersüße Begierde

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Hinterhalt

Schon wieda Alohaaaaaaa ;D

Ahhh endlich wieder ein Kapitel oben ;D Und da meine Verlobte nun mitschreibt, geht das viel, viel schneller und es macht mir doppelt Spaß! Danke für eure tollen Kommis, wir haben uns beide sehr gefreut und das motiviert uns auch weiter zu schreiben mhm? ;D

Ihr braucht auch keine Angst zu haben, denn die Geschichte wird so schnell nicht zu Ende gehen...Ich habe vor es auf mindestens 22 Kapitel zu schaffen, also macht euch auf was gefasst *ggg*

Disclaimer: All diese Charas sind von mir und meiner Liebsten selbst erfunden und gehören nicht der Bibel <________< *gggg*

Freuen uns auch wieder über rege Kommis, brauchen ja auch Ansporn ;D
 

Eure Ela und Ura ^____^
 

Kapitel 5
 

Titel: Hinterhalt
 

Sometimes love can feel like a cool breeze blowing through the heart
 

Einen kurzen Moment nur blieb Lucifer noch so liegen und sah hinauf, in die himmelblauen Augen seines Gegenübers, in denen der ganze Himmel eingefangen zu sein schien.

Dann jedoch schob er Jahwe von sich. "Geh von mir runter..."sagte er nun wieder in kühlem Tonfall. Anschließend stand der Fürst der Finsternis auf, holte seine Kleidung, die über den Boden verstreut lag zu sich und zog sie sich wieder an, seinen Blick danach auf Jahwe richtend. "Du bist doch ein Lügner Jahwe. Natürlich willst du mich nicht mehr und bist schon ewig über mich hinweg." meinte der der einstige Lichtbringer, wobei der Sarkasmus mehr als deutlich aus seiner Stimme sprach. Des Weiteren kam ein höhnisches und auch triumphierendes Lachen über seine Lippen.

Doch auch der Allmächtige hatte seine Waffe in der Hinterhand und so zog er sich wortlos aus ihm zurück und zog sich schließlich auch wieder an, sah das Lachen seines ehemaligen Geliebten, den er immer noch liebte, aber es niemals zugeben würde und dazu kam, dass es ihn ein wenig verletzte, was Lucifer sagte. War es da nicht mehr wie fair, wenn er genauso verletzend war: "Ach wirklich?", fragte er und ein böses Lächeln stahl sich auf seine Lippen und er trat nahe an den Fürsten der Finsternis heran, wie um ihm zu beweisen, dass er keine Macht über ihn hatte und sah auf ihn herab: "Du bist ein Dummkopf wie eh und je, mein lieber Lucifer....Und ich muss sagen...es war gut sich auf einen Vergleich einzulassen...denn er hat mir klar bewiesen...dass der andere Engel, der im Himmel auf mich wartet, es besser kann als du...du kannst mir nichts mehr bieten, Lucifer...Du kannst diesem Engel überhaupt nicht das Wasser reichen...", sagte er und wie um ihn zu verhöhnen, hauchte er auch noch einen Kuss auf seine Lippen, drehte sich dann um und hob die Hand winkend zum Abschied. "Man sieht sich..." Mit diesen Worten verwandelte er sich wieder in einen körperlosen Geist und verschwand schließlich.

Das war ja wohl die Höhe, was er da hörte! War das alles gewesen? Was sollte das? Hatte Jahwe mit ihm geschlafen, um einen Vergleich zu diesem verdammten Engel im Himmel ziehen zu können? Das konnte ja wohl nicht wahr sein. Allein der Gedanke an diesen Engel, der da angeblich im Himmel war und sicher schon in Jahwes Gemach auf ihn wartete, machte den Fürsten der Finsternis rasend. Knurrend stand er da, hatte die Hände zu Fäusten geballt und starrte auf den Punkt, an dem Jahwe eben einfach verschwunden war. Nun hatte der Allmächtige doch das geschafft, was Lucifer nicht gewollt hatte, der Herr über Himmel und Erde hatte ihm gehörig auf der Nase herumgetanzt und das ärgerte den einstigen Lichtbringer dann noch zusätzlich. Eine einzige verdammte Erkenntnis hatte das Ganze mit sich gebracht, nämlich das Uriel nicht so wichtig für IHN sein konnte, weil er sein Liebesleben bereichert, denn der Ach-so-wunderbare Engel schien ja im Himmel zu sein.

Langsam schritt Lucifer nun Richtung Tür des Gemachs, denn jetzt hielt ihn hier nichts mehr, da Jahwe fort war. Auf dem Weg dorthin streifte sein Blick einen Spiegel und er betrachtete sein eigenes Spiegelbild, bemerkte erst jetzt den Knutschfleck, den Jahwe ihm scheinbar eben unbemerkt gemacht hatte und im Moment machte es ihn einfach nur noch wütender. Knurrend schlug er mit einer Faust gegen den Spiegel und mit etwas Magie nachgeholfen zersprang dieser auch in viele Scherben, die klirrend zu Boden fielen. Ungeachtet eben dieser Scherben und auch der Schnittverletzung an seiner Hand rauschte der Höllenfürst aus dem Gemach seines Generals, knallte die Tür hinter sich zu und verschwand fast augenblicklich in seinem eigenen Gemach.
 

Am nächsten Morgen erwachte Uriel als Erster und sah sich einen Moment verwirrt um, wusste er nicht recht wo er war, doch dann fiel es ihm sofort wieder ein und er bemerkte auch dann die Arme um seine Mitte. Etwas erschrocken sah er zu Sariel hoch, doch dieser schlief noch und so wand er sich sanft aus seiner Umarmung, sah immer wieder ob er dabei erwachte, doch der Generals Lucifers ließ sich nicht stören und schlief weiter. So schlich sich Uriel dann auch aus dem Gemach und blieb dann in der Eingangshalle erstaunt stehen. Dort lagen alle Scherben von einem Spiegel. Seufzend ging er in die Knie um die Scherben aufzulesen und prompt, als er schon fast die Hälfte aufgelesen hatte, schnitt er sich in den Finger. "Au..."

Sariel erwachte kurz nach Uriel, hatte aber nichts davon mitbekommen, dass dieser schon aufgestanden war und so sah er sich erstmal dementsprechend irritiert um, dass der Engel nicht mehr im Bett und auch nicht in seinen Armen lag, wo er eigentlich hätte sein sollen.

Schnell schwang er seine Beine aus dem Bett und stand auf und machte sich auf die Suche nach Uriel. Weg hatte er nicht gekonnt, dessen war sich der General Lucifers sicher, denn alles war abgesperrt gewesen und seine Erkenntnis, dass der Erzengel noch hier sein musste bestätigte sich, als er einen kurzen Schmerzensschrei aus der Eingangshalle vernahm.

Sofort eilte er dorthin und sah Uriel am Boden knien und Scherben von einem zerbrochenen Spiegel aufsuchen und scheinbar hatte er sich geschnitten. Wortlos kniete er sich zu ihm und nahm Uriels Handgelenk, besah sich die Wunde." Das haben wir gleich wieder..." sagte er und sprach eine kurze Formel und sicher ebenso schnell, wie die Wunde gekommen war, war sie nun wieder verschlossen.

Uriel hingegen hatte etwas erschrocken zu Sariel gesehen, als dieser plötzlich neben ihm war und diese Nähe zu ihm war auch wieder etwas, dass sein verwirrtes Herz schneller schlagen ließ. Genau das war es, dass er zu verhindern versuchte und so entzog er ihm sofort seine Hand und richtete sich auf. "Das kann ich selbst! ...", sagte er etwas verstimmt, fügte aber leise ein: "Danke...", hinzu. Eigentlich hatte er sich vorgenommen niemandem in der Hölle zu zeigen, wie mächtig er eigentlich wirklich war und was für eine wertvolle Beute sie sich da tatsächlich gefangen hatten, dennoch überlegte er, dass das, was er machen wollte, nichts verraten würde. Er hob die Hand und sprach nun seinerseits eine Formel und der Spiegel fügte sich von alleine zusammen, dann sah er zu Sariel. "Ich habe den Spiegel nicht zerbrochen...als ich aufgestanden bin lag er schon in Scherben am Boden...und wenn ihr ihn nicht zerbrochen habt...dann...", sagte er und machte eine ausholende Geste, sprach aber nicht aus was er dachte.

Der General Lucifers musterte den Erzengel sehr genau, als er mit dem Zauber den Spiegel wieder zusammenfügte und einen Augenblick lang fragte er sich, ob es klug war, dass der Engel hier zaubern konnte. Er selbst besaß eine große Macht und Lucifer selbst war zur Not auch noch da, der Uriel zügeln könnte, wenn er einen falschen Zauber aussprechen würde und dennoch war es vielleicht ganz schön leichtsinnig seine magischen Kräfte noch ein Stück mehr zu unterdrücken, als sie es waren, weil Uriel sich eben in der Hölle befand.

"Lass das meine Sorge sein...ich werde es Lucifer melden, dass sich scheinbar heute Nacht jemand in meinem Gemach rum geschlichen hat." Erwiderte der gefallene Engel kühl, denn er war nicht so wirklich erfreut über Uriels Verhalten gewesen, als er dessen Wunde geheilt hatte. Er hatte es doch wirklich nur gut mit dem Engel gemeint und dieser verhielt sich gleich so unglaublich abweisend. Allerdings hatte der Dank von Uriel ihn ein bisschen beruhigt, sodass er nicht weiter darauf eingegangen war. "Komm mit...wir frühstücken erst und dann werden wir ein wenig arbeiten. Du hast doch gesagt du könntest etwas aufschreiben, wenn ich es dir diktiere, oder?" fragte er und schritt an Uriel vorbei in Richtung des Wohn- und Essbereiches.

Uriel merkte, dass Sariel etwas kühl reagierte und doch, auch wenn es ihn etwas verletzte, war es gut so, denn er wollte nicht, dass er weiter Fragen stellen würde oder sonstige Dinge in Erwägung zog. Ohne Widerrede folgte er ihm und sah staunend, dass schon für das Frühstück gedeckt war: " J- Ja...ja natürlich kann ich das...ich meine aufschreiben....", sagte er und setzte sich als Sariel ihn dazu bat mit ihm zu frühstücken. Sie redeten nur über belanglose Dinge und nach dem Frühstück gingen sie unverzüglich in Sariels Arbeitszimmer, das in der Nähe war. Auf dem Weg blieben viele Dämonen stehen und sahen ihnen nach, doch der Erzengel des Feuers ließ sich nicht beirren und sah stur gerade aus und folgte Sariel. Im Arbeitszimmer sah er sich zum ersten Mal genauer um, sah dass es wunderschön eingerichtet war und dass es viele Bücher hatte, zur Freude von Uriel, denn er liebte es zu lesen. Er setzte sich hin und Sariel begann zu diktieren und Uriel schrieb mit, gab sich redlich Mühe dabei, doch dann wurde seine Aufmerksamkeit abgelenkt, als Sariel ihm den Rücken zudrehte und er ein Hämmern hörte. Der Erzengel konnte nicht widerstehen und stand auf, trat an das Fenster und seine Augen wurden groß. Dort stand ein schwarzer Turm, der dem Himmel entgegen gebaut wurde und er war wunderschön, das konnte Uriel nicht leugnen. Erschrocken drehte er sich um als Sariel ihn energisch rief und errötete: "Verzeihung...Ich...ich wollte sehen was gebaut wird... und...dieser Turm...er ist wunderschön...", sagte er und verwünschte sich im nächsten Moment, denn er sah das Sariel sich freute, vielleicht sogar dachte das er gefallen daran hatte hier zu bleiben und gerade wollte er etwas dazu sagen, dass Sariel gar nicht meinen müsse, dass er in der Hölle blieb oder es ihm hier gefiel, als die Türe auf flog und Lucifer herein stürmte.

Sariel war ein stückweit überrascht als Uriel sagte, dass ihm der Turm gefallen würde. Langsam schien der Erzengel Gefallen an seiner neuen Heimat zu finden und das freute Sariel insgeheim schon, denn vielleicht würde Uriel ja endlich aufhören immer wieder zu rebellieren, wenn es ihm hier gefallen würde und er würde dann ja vielleicht auch gern hier bleiben, auch ohne Zwang und unsichtbare Ketten.

Bevor er jedoch irgendetwas sagen konnte stand sein Herr auf einmal im Raum, musterte Uriel mit kühlem Blick, wandte sich dann aber Sariel zu, der sich sofort etwas verneigt hatte. "Mein Herr...was führt euch zu mir? Ihr seht ein wenig, erlaubt es mir zu sagen, abgehetzt aus." sagte der General vorsichtig, denn manchmal schaffte nicht mal er es, seinen Herrn und seine Stimmung richtig einzuschätzen.

Lucifers Miene verfinsterte sich etwas bei den Worten von Sariel und er sah nicht wirklich begeistert aus bei dem, was er nun erzählte. Sollte der Erzengel es ruhig mitbekommen, tun konnte er eh nichts und ob es ihn erfreute das zu hören interessierte den Fürsten der Finsternis noch viel weniger. "Abgehetzt? Ich wüsste nicht, wie ich anders aussehen sollte. Mir ist eben gerade gemeldet worden, dass wir angegriffen werden. Die himmlischen Truppen haben sich etwas zwei Kilometer vom Höllentor entfernt postiert. Sariel...sie dürfen das Tor und den Schild nicht erreichen...auf keinen Fall."sagte der Höllenfürst sehr ernst und er wusste, dass sein General es verstehen würde, hatte er ihm doch schon so viel anvertraut, was die Hölle anbelangte und so wusste Sariel eben auch, dass sein Herr mit dem Schutzschild verbunden war, seine Seele praktisch den Schutz der Hölle bildete. Wurde das Schild angegriffen und wurde es versucht zu zerstören so litt Lucifer im wahrsten Sinne des Wortes ,Höllenqualen'.

Auch Uriel hatte sich gehorsam verbeugt, obwohl der Höllenfürst ihn böse angesehen hatte, doch er wusste auch, dass es wichtig war Lucifers Gunst zu gewinnen. So hörte er nur schweigend zu und als er hörte, was der Herr der Finsternis berichtete wurde auch sein Blick finster: "Michael....", sagte er, schon fast knurrend und schon hatte er auch die Aufmerksamkeit der beiden anderen Wesen im Raum, die sich über eine Karte gebeugt hatten und räusperte sich kurz, denn er wollte nicht, dass Lucifer glaubte er würde ihn anknurren oder böse ansehen. "Verzeiht, dass ich mich einmische...aber diese Taktik und Ausführung kann nur von Michael stammen....Er führt die Truppe an...und es wird eine Falle sein..." sagte er und sah, dass es hinter Lucifers Stirn deutlich arbeitete und so schwieg er, solange er nicht die Anweisung bekam zu sprechen, doch anscheinend hatte er ihn mit irgendetwas beeindruckt und er gab ihm das Zeichen fortzufahren. Er trat an die Karte heran und deutete auf en Punkt bei dem die Truppen waren: "Hier stehen nun die Truppen, wenn man das Truppen nennen kann...das ist alles nur Täuschung...denn der wahre Vorstoß, wird hinter dem Hügel warten....einem hergezauberten Hügel, den man gar nicht in der Hitze des Gefechts bemerkt, nicht wahr? Lasst die Tore geschlossen und zielt auf den Hügel mit euren Katapulten, das wird den größten Teil der Truppe vernichten den Rest können dann eure Dämonen mit Leichtigkeit übernehmen...und der Sieg wird euer sein..." , sagte er ernst und sah Lucifer in die Augen, auch um zu zeigen, dass er nicht log. Als Lucifer ihn dennoch etwas mistrauisch fragte, warum er gerade seine Artgenossen verriet sagte er mit finsteren Blick der dem Rivalen draußen vor den Toren galt: "Weil ich Michael mehr als alles andere hasse...er hat mir genommen was mir lieb und teuer war...."

Lucifer hatte dem Erzengel aufmerksam zugehört, ebenso sein General, der zwischendurch immer mal wieder einen prüfenden Blick zu seinem Herrn geworfen hatte, wie dieser aus den Augenwinkeln beobachtet hatte, denn hauptsächlich war sein Blick auf Uriel gerichtet gewesen, versuchte er doch in seinem Blick abzulesen, ob der Engel vielleicht log und er die Falle stellte, doch eben dies schien nicht der Fall zu sein.

Besonders das Uriel sagte, dass er Michael hassen würde überzeugte den Fürsten der Finsternis und es schien eigentlich auch der ausschlaggebende Satz gewesen zu sein, sodass er den Worten des Engels Glauben schenkte."Wenn du es sagst...wir werden vorgehen, wie du es gesagt hast. Es wäre schlecht für dich, wenn du gelogen hättest und vorhast mich reinzulegen. Bisher habe ich Gnade vor Recht ergehen lassen, aber..."sagte Lucifer kühl und überließ es Uriel den Satz nach dem ,aber' fortzuführen.

Er wandte sich nun wieder seinem General zu, der genau wusste, dass er gleich kurz gehen müsste und wenn es auch nur dafür sein würde die Truppen soweit zusammenzustellen.

"Du hast den Engel gehört...bring die Truppen in Aufstellung und lass die Katapulte bereit machen. Wenn er Recht hat wird alles kurz und schmerzlos über die Bühne gehen und wir werden kaum Verluste davontragen. Sieh dennoch zu, dass du nicht die unerfahrensten Soldaten auswählst." befahl der Fürst der Finsternis.

Sariel nickte als Zeichen, dass er verstanden hatte. "Sehr Wohl. Wollt ihr dem Spektakel beiwohnen vom Aussichtsturm aus mein Herr?" fragte er, denn so wüsste er recht genau, wo er nachher nach Lucifer suchen müsste, wenn er seine Aufgaben soweit ausgeführt hatte.

Dieser überlegte kaum, nickte ebenfalls fast augenblicklich."Ja..das werde ich. Du weißt, wo du mich findest, also geh nun...wir haben keine Ahnung, wie lange Michaels Truppen noch brauchen um anzugreifen." Nach diesen Worten war Sariel nach einer kurzen Verbeugung auch schon verschwunden und Lucifer sah zu Uriel, der immer noch an dem Punkt stand, an dem er zuvor auch gestanden hatte."Du kommst mit mir. Ich habe dir vorhin schon gesagt, dass ich nicht hoffe, dass du gelogen hast. Sollten wir diesen Kampf verlieren, dann schwant dir nichts Gutes, glaub mir. Dann ist es vorbei mit meiner Großzügigkeit und meiner Geduld erst recht und dann wird es mir auch vollkommen egal sein, ob du Sariels Sklave bist oder nicht." sagte der Herr der Hölle immer noch kühl, aber es lag auch etwas Drohendes in seiner Stimme. Es reichte voll und ganz aus, dass Jahwe ihm gestern so auf der Nase herumgetanzt war. Allein bei dem Gedanken daran überkam Lucifer schon wieder eine unheimlich Wut und knurrend zog er den Kragen seines Gewandes etwas zu Recht, der das Überbleibsel der gestrigen Nacht, den Knutschfleck, verdeckte.

Uriel folgte ihm wieder gehorsam, denn er hatte keineswegs vor hier zu sterben und auch nicht den Zorn des Höllenfürsten auf sich zu ziehen. Schließlich erreichten sie den Aussichtsturm und er stand nahe bei Lucifer und konnte so auch genau sehen was geschah. Tatsächlich geschah das, was er vorausgesagt hatte. Der Trupp kam hinter dem hergezauberten Hügel hervor und mehr als die Hälfte starb schon im Hagel der Steine, doch ein Teil konnte noch fliehen, doch nun kamen die Dämonen und Uriel sah es wieder einmal als bestätigt, dass sie gute Krieger waren. Nach einiger Zeit war auch Sariel wieder zu ihnen gekommen und wohnte dem ganzen Szenario auch bei. Uriel sah wie gebannt auf das Schlachtfeld und dann sah er ihn, sah den Engel, den er über alles hasste und der noch am Leben war, einen Dämon nach dem anderen niederstreckte. Auch Lucifer und Sariel sahen hasserfüllt zu der Gestalt hinunter und doch war es der Erzengel der die Handlung übernahm, denn er knurrte böse, ging zu einem Soldaten und nahm ihm Pfeil und Bogen ab und stellte sich nah an die Brüstung. Ein Soldat versuchte ihn noch davon abzuhalten doch ein Schutzschild umgab ihn und schleuderte den Dämonen von sich. Lucifer und Sariel standen dort, der eine wütend, weil er glaubte betrogen worden zu sein und der andere verwundert, dass Uriel, trotz dass er in der Hölle war, so einen große Macht hatte. Dennoch traten Beide an die Brüstung um zu sehen auf wen der Erzengel es nun wirklich abgesehen hatte. Uriel zielte und er zielte genau, denn er wollte ihn nicht verfehlen, spannte den Bogen, wie er seine Muskeln spannte und dann mit einer Formel , die dem Pfeil mehr Schnelligkeit und Weite verleihen würde, schoss er den Pfeil ab, den man genau sehen konnte, denn er war von einer schwarzen Aura umgeben. Er flog und flog und es schien als würde die Zeit in Zeitlupe abgespielt, die beiden Männer darauf starrend, wen er treffen wollte und Uriel ob er getroffen hatte und er traf, denn der Pfeil bohrte sich mit Präzision in Michaels Brust und dieser fiel tot zu Boden. Uriel, der sich aus der abschießenden Haltung nicht gelöst hatte, löste sich nun, ließ den Bogen sinken und starrte weiter hinunter auf den Erzengel, der nun tot am Boden lag.

Lucifers Augen weiteten sich erstaunt, als er sah, wen Uriel mit seinem Pfeil niedergestreckt hatte. Er hatte tatsächlich Michael getötet. Wie groß musste der Hass auf diese verdammten Engel gewesen sein, dass Uriel dies getan hatte? Gerne hätte er dies auch allein getan, denn auch er selbst hatte Michael, wie die Pest gehasst. Und nun? Nun war der große Krieger Gottes tot, getötet von einem anderen Engel und sogar von einem anderen Erzengel.

Der Rest des Kampfes glich eher einem Gemetzel, denn die Kampfmoral der Engel war fast auf den Nullpunkt gesunken, als Michael sein Leben gelassen hatte und so war es ein leichtes für die Dämonen die restlichen Engel, welche es nicht schafften zu fliehen, ebenfalls zu töten.

So interessierte der Rest des Kampfes den Höllenfürsten dann auch nicht mehr wirklich, stattdessen wand er sich dem gefangenen Erzengel zu."Ich bin ehrlich...ich hätte das nicht erwartet, aber mir hat diese kleine Vorstellung gefallen. Ausserdem bin ich angetan davon, dass du mich nicht belogen hast Engel. Du solltest dir wirklich überlegen, ob du nicht freiwllig ein Gefallener werden willst. Ich hätte sicherlich einen angemessenen Platz für dich in meinem Reihen." erklärte der Höllenfürst ernst, wenn auch mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen.

Sariel hatte dem Ganzen still gelauscht, den Blick immer wieder kurz bewundernd zu Uriel gerichtet. Er war wirklich mächtig, trotz dass seine Kraft geschwächt war und das schien Lucifer sicher entweder schon lange zu wissen, oder jetzt erkannt zu haben und das Angebot, welches er Uriel machte gefiel Sariel wirklich gut. Wenn der Erzengel freiwillig bleiben würde, dann könnten sie sich sicher auf andere, ungezwungenere Weise näher kommen und vielleicht hätte Uriel dann endlich mehr als nur Verachtung für ihn übrig.

Uriel sah Lucifer an und hatte auch nichts anderes erwartet. Er wusste selbst nicht genau warum er seine Macht hier so nutzen konnte, denn in der Wut und dem Hass auf Michael, war ihm das erst im Nachhinein aufgefallen, doch nun, wenn er so darüber nachdachte, wurde es immer seltsamer, dass er all diese Formel und Zauber überhaupt nutzen konnte. Doch er dachte sich einfach, dass das die Macht war, von der der Herr immer gesprochen hatte und die er so gut es ging verbergen sollte. Leicht verbeugte er sich, auch um zu zeigen, dass er keinesfalls respektlos war oder ihn erzürnen wollte: "Ich danke euch für euer großzügiges Angebot, das ich leider ausschlagen muss...Ich will ein Engel bleiben, so wie ich geboren wurde....", sagte er und sah Lucifer dabei an.

//Und meine Macht gehört nur dem Herrn, ich werde nicht zulassen, dass man sie für ihre Zwecke ausnutzt...Ich muss nur besser Acht geben und weniger zeigen, dass ich eine große Macht habe, eine noch größere als sie denken....Aber wenigstens hat es einen Vorteil...Ich konnte Michael einfach töten, ohne dass jemand mich je verdächtigen würde.....//

Der Erzengel des Feuers sah, dass Sariel nicht erfreut über die Antwort war, obwohl er sie nicht böse ausgesprochen hatte und doch war es ihm egal, denn er würde es irgendwie schaffen, dass er wieder zurück in den Himmel konnte und darum war er unterwürfig, war aber ehrlich wenn es seine Meinung betraf, denn so wie er Lucifer einst kennen gelernt hatte, mochte er es eben genau so. Was Uriel aber nicht wusste war, dass der Herr der Finsternis Gedanken lesen konnte und auch nicht, dass diese Gedanken ihn für Lucifer nur noch interessanter machte.

Der Höllenfürst hatte also einen wirklich guten Fang gemacht und wenn der Engel nicht vorhatte freiwillig zu bleiben, dann würde er eben weiterhin als Sklave hierbleiben. Aber über eines war sich Lucifer nun noch sicherer als zuvor. Jahwe würde diesen Engel nicht zurückbekommen, nur über die Leiche des Fürsten der Finsternis, denn wenn dieser Engel wirklich so viel Macht hatte, dann war es besser, er würde hier bleiben.

Sicher hatte Sariel es auch schon bemerkt, wieviel Macht dieser Engel besaß und würde sicher vorsichtig sein und vielleicht würde man auch noch über einen stärkeren schutz nachdenken müssen, um die Kräfte des Erzengels in Grenzen zu halten, obwohl er dem Fürsten der Finsternis gegenüber noch nie aufmüpfig geworden war. Aber wer wüsste schon, was die Zukunft bringen würde? "Wie du meinst. Mein Angebot steht, solltest du dich jemals ander entscheiden, musst du es nur sagen. Sag es dann am Besten Sariel, er wird mir dann Bescheid geben." sprach der Höllenfürst, fast wie im netten Plauderton und nahm sich dann nochmal Sariel zur Seite."Mein Befehl gilt. Mach mit ihm was du willst, aber lass ihn noch unberührt und nimm dich in Acht...er ist mächtig, mächtiger als er uns zeigt." flüsterte er seinem General zu, drehte sich dann zum Gehen um."Ich denke, dass es das soweit für uns gewesen ist. Einen angenehmen tag noch..." sagte Lucifer und verschwand im nächsten Moment vom Aussichtsturm hinab.

Sariel hatte es zähneknirschend hingenommen, dass er Uriel auch weiterhin nicht nehmen durfte. Dann hieße es also, sich weiter zusammenzunehmen, aber vielleicht war der Befehl seines Herren auch garnicht schlecht, zumindest wenn es darum ging, dass Vertrauen von Uriel für sich zu gewinnen, eigentlich das Einzige, was er wirklich wollte. Sein Vertrauen, eine Antwort auf seine Frage und irgendwie auch seine Liebe. Langsam drehte sich der General des Höllenfürsten auf dem Absatz um und ging wieder näher zu Uriel."Lass und auch gehen. Alles weitere werden die ranghöheren Dämonen regeln. Kein Grund mehr für uns hier zu sein." meinte Sariel und machte eine Kopfbewegung hin zum Palast, in den sie zurückkehren würden.

Uriel war froh das der Fürst der Finsternis nicht weiter darauf bestand und so nickte er ihm nur zu und verbeugte sich wieder leicht, als er sich zum gehen wandte, dann hörte er Sariel zu und nickte auch wieder: "Wie ihr wünscht..." Er ging ein paar Schritte hinter Sariel ihm gehorsam nach und kehrte so wieder in den Palast zurück, wo man bereits den Sieg feierte. Sariel jedoch hatte nicht vor mit zu feiern sondern ging mit ihm in das Arbeitszimmer zurück wo sie seiner Arbeit weiter nachgingen, bis Sariel plötzlich einen Moment vor die Tür gerufen wurde und Uriel alleine war. So konnte er die Zeit einen Momentlang nutzen und zu den Bücherregalen gehen und sich ein paar Bücher ansehen. Er erwischte eins das über die Hölle war und viele Bilder beinhaltete, die sich der Erzengel erstaunt und auch bewundernd ansah. Er war so vertieft, dass er nicht hörte, dass Sariel wieder eintrat und ihn erstaunt musterte und erschrak zutiefst als jemand seine Arme um seine Mitte legte und zur Folge dieses Schreckens kam, dass er einen Teil seiner Energie entlud und Sariel in hohem Bogen davon geschleudert wurde.......

Unerwarteter Besuch

Laaaaa Liii Hooooo XDDDD
 

Boah @_______@

Endlich fertig mit Kapitel 6 und das ein bisschen schneller als erwartet, da meine Verlobte drei Wochen bei mir war und es dann einfacher war, daran zu schreiben ;D

*__________________* Vieeeellleeen Dank für die vieeelen Kommis und ENS, wobei wir netterweiser Kommis bevorzugen(das können alle sehen ;DDD)

Einige von euch scheinen echt Suchtis von dieser Story zu sein O___o (Pierrotttt bitte nicht den PC aus dem Fenster schmeissen sonst kannst du das neue Kapitel nicht lesen!! ;D)

Ahhh Leutz es wird immer spannender und ich und meine Liebste haben so einiges geplant, also, ihr dürft gespannt sein ;D Wir bemühen uns das nächste Kapitel so schnell wie möglich zu schreiben ;D (zu beachten das ich noch in der Ausbildung bin XD)

Disclaimer:All diese Charas sind von mir und meiner Liebsten selbst erfunden und gehören nicht der Bibel <________< *gggg* Und auch der Papst hat bei uns nichts zu sagen oder zu suchen (der schon gar nicht <.< *knurr* XD)

Freuen uns wie immer auf KOMMIS XDD Das ist ne wahre Freude und motiviert uns sehr (regt auch zu schnellerem Schreiben an *fggggg*).
 

Viel Spass beim Lesen ;D
 

Eure Ela und Ura ^__^
 

Kapitel 6
 

Titel: Unerwarteter Besuch
 

Love is like a mountain, hard to climb, but once you get to the top the view is beautiful...
 

Sariel hatte mit dem allem nicht gerechnet und so hatte er auch ganz sicher keinen Schutz um sich, der das was geschah, hätte verhindern können. Langsam und einen kurzen Schmerzenslaut von sich gebend richtete sich der General Lucifers wieder etwas auf und öffnete ein wenig seine Augen und blickte in die grünen Augen des Erzengels, in denen Tränen standen. Uriels Worte hatte er eben unterschwellig wahrgenommen, doch war ihm auch nicht wirklich bewusst, dass der Engel ihn eben gerade geduzt hatte. "Schon gut...mir ist ja nichts passiert. Selbst wenn es nicht gerade die angenehmste Begrüßung zurück war." meinte der General und winkte ab, doch die Worte schienen Uriel nur ein wenig zu beruhigen. Seufzend rappelte er sich noch etwas mehr auf, kniete nun Uriel gegenüber und legte eine Hand an seine Wange, strich mit seinem Daumen die Tränen fort..."He...nun hör doch auf zu weinen, ja?" flehte der Gefallene fast und beugte sich noch etwas weiter vor und küsste von der anderen Wange Uriels eine Träne fort.

Der Erzengel erschauderte als er die Hand und dann auch die Lippen auf seiner Haut fühlte und er war wie gelähmt, konnte sich nicht wehren, denn es war ein schönes und tröstendes Gefühl, das durch seinen ganzen Körper rann. Einen Momentlang trafen sich ihre Blicke und sie versanken in den Augen des jeweils Anderem, konnten Beide einfach nicht wegsehen, bis Uriels Verstand wieder einmal eingriff und er sich verlegen räusperte: "Ich...es tut mir leid...das wollte ich wirklich nicht....Ihr solltet...euch einfach nicht so an mich anschleichen...", sagte er und legte einen Moment die Hand auf Sariels Brust, der kurz blau aufglühte und dann entzog er ihm wieder den Körperkontakt, hatte er nun dafür gesorgt das der Generals Lucifers geheilt war, falls er sich verletzt hatte. "Ausserdem...habe ich schon einmal gesagt das ihr besser daran tut die Finger von mir zu lassen...ich gehöre euch nicht...", sagte er und richtete sich auf, drehte ihm den Rücken zu und wollte weiter an die Arbeit gehen.

Bis zu den letzten paar Worten von Uriel war alles schön und gut gewesen, aber scheinbar hatte dieser sture Engel immer noch nicht begriffen, wie die Machtverhältnisse hier aufgeteilt waren. Schnell war auch der General Lucifers wieder auf den Beinen und packte den Erzengel am Handgelenk und zog ihn zu sich heran, legte demonstrativ einen Arm um seine Mitte und drückte den Kleineren an sich..."Du gehörst nicht mir? Das wüsste ich aber...erinnere dich, du bist immer noch mein Sklave. Lucifer mag dir noch so dankbar sein, dass du diesen verdammten Michael aus dem Weg geräumt hast, aber dennoch hat sich an deiner Stellung hier rein gar nichts geändert...das hat er mir vorhin gerade noch mal bestätigt." zischte der Gefallene ins Ohr von Uriel. Wenn dieser es unbedingt so wollte, dann sollte er eben sehen, was er davon hatte. "Du gehörst mir und ich kann fast alles mit dir tun und lassen, was ich will..."fügte er im nächsten Moment noch knurrend an und als ob er seinen Worten Nachdruck verleihen wollte drehte Sariel Uriels Gesicht zu sich und versiegelte dessen Lippen mit einem verlangenden Kuss, von dem er fast sicher war, dass er eh keine Erwiderung finden würde.

Der Erzengel wusste genau was kommen würde, wenn er so redete und doch war es doch fast schon so, als würde er das absichtlich machen und ganz tief in seinem Innern, war es auch so, das er sich nach solchen Liebkosungen sehnte und dieses eine Mal, war er selbst nicht streng mit sich und er deshalb drehte er sich um und schlang seine Arme um seinen Nacken, erwiderte den verlangenden Kuss, spürte das Sariel ihn noch mehr an sich drückte. Es war als setzte der Verstand des Erzengels einen Moment aus und er ließ einfach seinen Gefühlen freien Lauf. Doch das währte genauso lange bis sein Verstand wieder Alarm schlug und er erschrocken über sich selbst den Kuss löste. Die Beiden sahen sich wieder an, Sariel erstaunt und Uriel erschrocken und natürlich war es der Erzengel, der als erstes wieder diesen Bann brach, denn er wollte verhindern, dass so einer überhaupt zustande kam. Er wollte sich aus seinen Armen befreien: "Lasst mich los! Was fällt euch eigentlich ein! Ist das eure Art zu zeigen dass ich euch gehöre?! Könnt ihr mir nicht ein Halsband geben mit eurem Namen drauf?! Lasst mich los! ", rief er verzweifelt, denn er wusste, das Sariel nicht dumm war und gemerkt hatte, das er den Kuss mehr als nur flüchtig erwidert hatte. Doch Sariel ließ ihn keinesfalls los....

Jetzt hatte der Erzengel nämlich noch viel mehr den Eroberungsdrang in dem Gefallenen geweckt. Das Ganze eben hatte doch mehr als deutlich gezeigt, dass Uriel doch eigentlich ganz sicher auch nicht abgeneigt war von Sariels Nähe, diesem Kuss und seinen Berührungen. Warum also sträubte sich denn dieser Engel so? Was sollte er denn wirklich von Uriel halten? Mal war er vollkommen besorgt und fürsorglich was ihn anbelangte und im nächsten Moment tat er wieder so, als sei er der größte Ekel, den es auf der ganzen Welt gab.

"Was ist denn los Uriel? Dir hat es doch eben gefallen, oder? Warum tust du immer so scheinheilig? Warum? Bin ich so ein Ekel, dass du mir immerzu zu entfliehen versuchst? Oder hast du Angst vor dir selbst? Ich lass dich nicht los, bevor du mir Antworten gibst...", sagte der General bestimmt und alles wehren des Engels in seinen Armen nützte nicht viel, denn Sariel war dann doch stärker als Uriel. So hielt er ihn weiter fest und schleppte ihn mit sich, setzte sich auf einen Stuhl, hatte den Erzengel nun auf seinem Schoß und sah ihn an, fragend, da er immer noch die Antworten hören wollte...am liebsten auch auf die ganz bestimmte Frage, welche Sariel schon beschäftigte, seit er in der Hölle war.

Doch Uriel hatte eigentlich nicht vor ihm Antworten zu geben und schon gar nicht, dass er ihm seine Gefühle gestehen würde, auch wenn er das Gefühl nicht loswurde, dass Sariel auch Gefühle für ihn hegte. Aber der Erzengel wusste, dass er in den Himmel zurückkehren würde und dann? Dann würden sie Beide leiden und das wollte er nicht, wenn dann wollte er alleine leiden und dem Gefallenen nicht noch mehr Leid zufügen. Verzweifelt versuchte er sich weiter aus den Armen des Generals zu befreien, doch es war unmöglich, selbst als er auf dem Schoß saß nicht. Seufzend gab er sich geschlagen und blieb still sitzen, musste seine Arme um seinen Nacken schlingen, weil er Angst hatte sonst runter zu fallen und sah ihn an, war er ihm schon wieder viel zu Nahe für seinen Geschmack. Also entschloss er sich zu einem Kompromiss und er gab ihm auf gewisse Sachen eine Antwort: "Ihr seit kein Ekel, das habe ich niemals behauptet....Falls es so rüber kommt, möchte ich mich dafür entschuldigen....Aber den Rest bildet ihr euch ein...Nichts ist los, es hat mir nicht gefallen und überhaupt...weiß ich gar nicht wovon ihr da sprecht....", sagte er und sah errötend weg. Warum in Gottes Namen, hatte er sich nur in ihn verliebt? Und warum war Sariel, gerade er, zum Gefallenen geworden?

Wenigstens hatte Uriel Antwort gegeben, wenn auch nicht zu allem und zum Teil auch nicht das, was Sariel sich als Antwort gewünscht hatte. Aber wie hieß es so schön? Es können eben nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen und so übte sich der General Lucifers auch weiterhin und in dieser Sache auch, in Geduld und gab sich mit dem zufrieden, was im Moment eben greifbar war. Uriel war hier und im Grunde waren sie sich nah und jetzt sogar so, ohne dass der Erzengel irgendwelche Gegenwehr leistete und sich aus seinem Griff befreien wollte.

"Wie du meinst Uriel. Behalte du deine Meinung und ich behalte meine...und ich kann sehr gut damit leben mir irgendwas einzubilden. Aber...wegen nichts und wieder nichts...wird man nicht so rot, oder?" fragte Sariel im nächsten Moment grinsend und drehte Uriels Gesicht wieder in seine Richtung und strich dann herausfordernd über die geröteten Wangen des Erzengels.

Uriel wäre wahrscheinlich noch mehr errötet, wenn er nicht schon so rot gewesen wäre und doch war das doch auch schon wieder ein Beweis, dass er sich eigentlich in der Nähe des Gefallenen wohl fühlte und trotzdem total verlegen war. Er drehte das Gesicht wieder weg: "Das geht euch nichts an...das hat nichts mit euch zu tun! ", murrte er und versuchte sich nun wieder zu befreien: "Lasst mich los! ", rief er und hämmerte etwas gegen seine Brust, doch Sariel lachte ihn nur aus und das machte ihn noch wütender, doch er konnte sich nicht befreien und so hatte es auch keinen Sinn. Seufzend saß er wieder still und dann kam ihm eine Idee, eine Idee wie er sein eigenes Verlangen und auch das seines "Herrn" stillen konnte. Sanft nahm er ohne Vorwarnung Sariels Gesicht in beide Hände, fuhr auch damit ein wenig in sein Haar und küsste ihn dann, sanft und liebevoll, aber nur eine Weile. Dann löste er den Kuss wieder: "Ist es nicht das was ihr wollt? Es ist mir egal...Ihr könnt mich küssen wenn ihr wollt...ich verspreche mich auch nicht mehr zu wehren..., aber weder meinen Körper...noch meine Seele....noch mein Herz werdet ihr je besitzen...ihr werdet nur immer einen kleinen Teil davon habe...aber nie das ganze...wenn ihr darauf aus seid..."

Der General Lucifers schaute den Engel noch immer völlig überrascht an. War das ein Traum hier? Das alles? Schlief er womöglich noch und all das, was geschehen war, war gar nicht geschehen? Aber für einen Traum war dann doch alles zu greifbar, denn er konnte ganz deutlich das leichte Gewicht des Erzengels auf seinem Schoß spüren, seine Wärme ebenfalls und ausserdem hielt er ihn ganz klar fest.

Und was Uriels Worte anbelangte, so war in Sariels Augen auch darüber noch nicht das letzte Wort gesprochen, aber es war doch durchaus schon mal ein Anfang. Fast schien es wie eine Erlaubnis zu sein, aber die Erlaubnis dazu hatte er ja nicht mal wirklich gebraucht, denn immer noch war Uriel sein Sklave, ob er es endlich einsehen wollte oder auch nicht.

"Wir werden sehen, was die Zeit mit sich bringt Uriel. Dennoch...ich bin genügsam, was manche Dinge anbelangt und ich kann warten." sagte er mit einem herausfordernden Lächeln auf den Lippen, ließ den Erzengel aber erstmal nicht antworten. Stattdessen nutzte er seine Erlaubnis erstmal aus und legte eine Hand in den Nacken des Engels, zog ihn zu sich hinab und versiegelte dessen Lippen mit den Seinen und wie Uriel versprochen hatte, war keinerlei Gegenwehr mehr da.

Sanft erwiderte der Erzengel des Feuers den Kuss und schmiegte sich etwas enger an ihn. Etwas hatte er Angst, hatte Angst davor dass er sich vielleicht einmal nicht beherrschen konnte und das dann etwas geschehen konnte, das sein Leben verändern würde. Er spürte wie Sariel den Kuss vertiefte und Uriel hätte es wahrscheinlich auch getan, wenn nicht plötzlich die Tür aufgerissen und dann wieder zugeschlagen und verriegelt worden wäre. Erschrocken löste er den Kuss und sah zu der Gestalt, die hereingekommen war und seine Augen weiteten sich. Dort stand ein kleiner Engel, der etwa sieben Jahre alt und der von einem Schutzschild umgeben war. "Camuel!!!", entfuhr es Uriel und sofort machte er sich von Sariel los und ging hin, kniete sich zu ihm und schloss ihn in seine Arme. Dann sah er ihn an, musterte ihn aufmerksam und unter Tränen: "Hast du dir wehgetan? Bist du verletzt? Camuel, wie bist du hergekommen?...Was tust du hier?", fragte er und sah ihn eindringlich an. Doch bevor der Kleine antworten konnte, sah Uriel aus den Augenwinkeln das Sariel auf sie zukam und schnell schlang er seine Arme um den zierlichen Körper und drückte ihn an sich, sah aus bittenden Augen zu dem Gefallenen: "Bitte, tu ihm nichts...Ich kann alles erklären!", sagte er: "Camuel ist mein Sohn...naja nicht mein leiblicher Sohn, aber ich habe mich seiner angenommen..."erklärte er und sah Sariel weiterhin an.

Der kleine Engel schwieg, war es ihm hier dann doch irgendwie nicht ganz geheuer und dieser Mann da machte ihm auch irgendwie ein wenig Angst. Aber der kleine Engel hatte einfach unbedingt zu Uriel zurückgewollt und so hatte er alles auf sich genommen, war erst auf die Erde und dann sogar in einem unbeobachteten Augenblick in die Hölle gehuscht und hatte sich an allen möglichen Wachen vorbei geschlichen, hatte eben sogar noch vor ein paar wegrennen müssen, aber scheinbar trauten sie sich ja hier nicht herein. Zitternd klammerte er sich nun an Uriel und wartet auf das, was kommen würde, eigentlich auch recht erschöpft, da er sehr viel Energie für das Schutzschild aufgewandt hatte. Genau genommen war es mehr Kraft, als er je zuvor verbraucht hatte und eigentlich war dies auch eine Kunst, die Engel erst ungefähr mit dem 15. oder 16. Lebensjahr erlernten.

Sariel musterte den kleinen Engel und dann Uriel und wenn er ehrlich war, dann war er ein wenig skeptisch. Was sollte er denn jetzt mit ihm anstellen? Eins war klar, wenn er den kleinen Engel töten oder ihm auch nur irgendetwas antun würde, dann würde Uriel ihn sicher keines Blickes mehr würdigen und das war eben das, was Sariel eigentlich nicht wollte. Nur einfach so bestimmen, dass dieser Engel in der Hölle blieb konnte er wiederum auch nicht, denn wenn Lucifer es nicht wollte, dann könnte Sariel es noch so gut mit diesem Kind meinen. Das einzig Sinnvolle wäre in diesem Falle dann wohl, dass er mit seinem Herrn darüber reden würde.

Eine ganze Weile hatte der General des Höllenfürsten geschwiegen, brach nun die eben dadurch entstandene Stille wieder." Er kann erstmal bleiben...aber ich kann nichts versprechen. Ich muss erst mit Lucifer reden, auch was die Sache angeht, ob er die Hölle wieder verlassen dürfte oder nicht." sagte er und versuchte dabei kühl und sachlich zu klingen, was Uriel natürlich gar nicht gefiel. Der Erzengel hatte Angst um den kleinen Engel der sich in seine Arme schmiegte und wie Espenlaub zitterte und er streichelte sanft über seine Stirn uns sagte leise: "Camuel...erzähl mir nachher wie du hergekommen bist mhm? Du bist müde...schlaf mein kleiner Sohn...schlaf..." Dabei wob er auch einen kleinen Zauber in seine Worte, sodass der Kleine auch augenblicklich einschlief und Uriel hob ihn auf und trug ihn auf das kleine Sofa, deckte ihn zu und strich sanft über seine Wange und sein Benehmen war wirklich so, als wäre dieser kleine Engel sein richtiger Sohn. Dann erst sah er wieder zu Sariel: "Ich werde nicht zulassen, dass der Herr der Finsternis ihm auch nur ein Haar krümmt...", sagte er bestimmt: "Tut mit mir was ihr wollt, aber lasst ihn aus dem Spiel...er versteht doch gar nicht, was hier geschieht und ich selbst weiß auch nicht, wie er herkommen konnte...Aber ich werde ihn beschützen, koste es was es wolle....",sagte er. Erst dann bemerkte Uriel, dass er wieder in das drohende und verachtende übergegangen war und schüttelte seufzend den Kopf: "Verzeiht...ich wollte nicht unwirsch sein...Ich weiß, dass ihr erst mit dem Höllenfürsten reden müsst...um zu sehen was ihr tun wollt...Und dafür danke ich euch....Ich...mir wächst im Moment alles über den Kopf....", sagte er leise und war schon wieder den Tränen nahe, legte eine Hand müde an seine Stirn. Sariel war doch im Grunde gut zu ihm, denn er hätte ihn auch sofort töten können und er selbst? Er war wieder so schrecklich verachtend zu ihm. Plötzlich fand er sich in ein paar starken Armen wieder und anders als zuvor, als sich seine Energie entlud, geschah nichts. Sanft schmiegte er sich von alleine in diese Arme, nahm die dargebotene Geborgenheit und das tröstende Gefühl an. "Danke....."

"Schon gut...shhh...es ist ja in Ordnung. Hör zu...ich hätte dem Kleinen nichts getan und selbst wenn er irgendwelchen Wachen in die Hände gefallen wäre, hätten sie ihm nichts getan, ihn höchstens in Gewahrsam genommen." erklärte der Gefallene dem aufgelösten Engel in seinen Armen und zeigte wieder einmal aufs Neue, dass er im Grunde eigentlich nicht böse und grausam war, wie man es ihm ab und an nach sagte. "Und Lucifer wird es sich sicher auch erklären lassen und auch er wird dem Kleinen ganz sicher nichts tun. Das ist eine der wenigen Abmachungen, die der Himmel und die Hölle getroffen haben. Kinder werden nicht getötet und daran hält sich Lucifer auch. Ich rede mit ihm...weißt du, ich will es einfach offiziell abgeklärt haben, dass ist besser für mich, für dich und für den Kleinen auch." sagte er weiter mit sanfter Stimme, drückte den Erzengel mit einer Hand an sich, strich mit der anderen Hand durch sein Haar und küsste ihn im nächsten Moment zärtlich, auch um ihn ein stückweit mehr zu beruhigen.

Dem Erzengel hatten diese Worte gut getan und ihn auch wirklich beruhigt, sodass er nun den zärtlichen Kuss erwiderte. In diesem Moment wünschte sich Uriel, dass er einfach mutiger wäre, mutig genug um Sariel zu sagen, dass er doch bereits sein Herz besaß und auch dass er seinen Körper haben konnte, wenn er wollte. Doch er durfte nicht, durfte den Herrn nicht enttäuschen und darum auch nicht zu einem Gefallenen werden. Nach einer geraumen Weile, nachdem sie endlich den Kuss wieder lösten, sahen sie sich an, still und ohne ein Wort und doch war es fast so, als sagten sie sich in diesem Moment mehr, als man glaubte. Und plötzlich tat Uriel etwas, dass man nicht geahnt hätte. Sanft löste er seine Arme von seinem Nacken, sah schon Sariels Bedauern in seinen Augen, doch er schenkte ihm ein sanftes Lächeln und löste seine Kette, die er am Hals trug und dem Symbol des Feuers, welches daran hing. Dann legte er es Sariel um, ließ seine Hand auch wieder im Nacken des Gefallenen: "Ein Geschenk für euch....aus Dankbarkeit...", sagte er und hauchte einen sanften Kuss auf seine Lippen und sah dann errötend weg.

Sariels Körper durchfuhr ein angenehmer Schauer und auch ein angenehmes Kribbeln machte sich in seinem Bauch breit, allein bei dem Kuss eben, den Uriel ihm ganz freiwillig geschenkt hatte, ohne dass er ihn auch nur ansatzweise dazu gedrängt hatte.

Einen kurzen Augenblick später nahm er die Kette, Uriels Geschenk, zwischen seine Finger und betrachtet den Anhänger der Kette genauer. Er brauchte nicht viel um zu erkennen, welches Symbol es war und eigentlich war es ja auch recht logisch, dass der Erzengel das Symbol des Feuers trug, war er ja schließlich der Engel des Feuers.

War es wirklich einzig und allein ein Geschenk aus purer Dankbarkeit? Aus Dankbarkeit, dass er dem kleinen Engel nichts getan hatte? Das er mit Lucifer reden würde? Eigentlich im Grunde, wenn es stimmte ein Geschenk nur dafür, dass er sich an die bestehenden Regeln gehalten hatte. Aber dieses eine Mal wollte er es nicht hinterfragen, wollte es so annehmen und irgendwie wollte er Uriel in diesem Moment auch nicht wieder reizen, wollte nicht schon wieder, dass er aufmüpfig wurde und so tat, als sei der General Lucifers der Letzte, mit dem er auch nur ein Wort wechseln wollte, denn gerade schien sich eine Art von Vertrauen aufzubauen, die sicher förderlich war, um Uriel auf andere Art und Weise nahe zu kommen, als durch Zwang und Gewalt. Ein einziges Wort kam in diesem Moment über seine Lippen, ein Wort, welches er dem Engel, seinem Sklaven, nie zuvor geäußert hatte. "Danke...."

Da weiteten sich Uriels Augen nun, denn er hatte niemals erwartet, dass sich der General Lucifers für so etwas Belangloses bedanken würde, doch schien es so, als würde Sariel sich darüber freuen und so nickte er ihm zu, schenkte ihm ein sanftes Lächeln. In diesem Moment waren sie sich wieder unglaublich nahe und Uriel fragte sich ernsthaft, ob er denn nicht schwach werden würde, wenn er ihm die ganze Zeit so nahe war. "Gern geschehen...", sagte er sanft und sah ihn weiter an, mehr und mehr rot im Gesicht, bis er es nicht mehr aushielt und sich sanft los machte. Sariel ließ ihn auch sofort aus seiner Umarmung, was den Erzengel erstaunte. Uriel trat an das Fenster und sah wieder auf den Turm und den Bau, der ohne Unterbruch im Gange war und der Erzengel schnitt das Thema an das ihn beschäftigte, eine Frage die ihm auf der Zunge lag: "Warum...lässt der Herr der Finsternis einen Turm dem Himmel entgegen bauen?...Hat das einen bestimmten Grund?" Die Frage hatte er sich schon einmal gestellt, doch nun tat er es auch, um aus Sariels Nähe zu entkommen, doch leider war es so, dass der General Lucifers seine Nähe suchte.

Und so dauerte es nur ein wenig und Sariel stand hinter Uriel und schaute über seine Schulter hinweg zu dem Turm hin, von dem nur Lucifer und er wussten, warum er tatsächlich gebaut wurde. Die Frage von Uriel konnte der General des Höllenfürsten nicht ehrlich beantworten, dass hatte er seinem Herrn geschworen. Es war ein Geheimnis, was eng verwoben mit einem anderen Geheimnis war, dass er wie einen Schatz hütete. "Mein Herr wünscht die Baukunst des Himmels zu übertrumpfen damit. Er soll ein Symbol sein...ein Zeichen, für das man den Herrn der Finsternis bewundert. Geschaffen nicht durch einen Zauber, wie dieser Palast zum Beispiel, sondern geschaffen mit der Arbeitskraft der Dämonen. Er ist von nah gesehen fast noch prächtiger. Man kann viele feine Details und Verzierungen in dem schwarzen Stein erkennen, die man von weitem nicht sieht. Aber dafür kann man von weitem erkennen, wie groß er ist und wie weit er in den Himmel ragt." erklärte der General des Fürsten der Finsternis dem Erzengel. Es war genau das, was auch all die Dämonen zu hören bekamen, die daran arbeiteten oder die fragen stellten.

Er konnte ihm nicht erzählen, dass sein Herr diesen Turm bauen ließ, weil er sich im Grunde seines Herzens nach dem Himmel, aber noch viel mehr nach dem Herrn über Himmel und Erde sehnte, ihm nah sein wollte und es so auf eine bestimmte Art und Weise konnte, auch ohne dabei dass Schutzschild verlassen.

Der Erzengel nickte, sich zufrieden gebend mit dieser Antwort und sah weiter hinaus in das rege Treiben, aber auch zu dieser gigantischen Baustelle. Wenn er es zugab, war er wirklich beeindruckt davon, denn er konnte sich einfach fast nicht losreißen, denn der Turm war wirklich wunderschön und zog ihn in seinen Bann. Doch sein Blick streifte in die Mengen der Dämonen, in denen auch ein paar Engel waren, die Sklavenarbeit verrichten mussten und als er plötzlich genauer hinsah, schreckte er zurück und prallte auch gleich wieder gegen Sariel, der ihn auch etwas erschrocken festhielt. Sofort drehte er sich um und packte den General Lucifers an den Armen: "Sariel! Da unten war Michael! Ich schwöre es dir, er war da unten und er hat mich böse angelacht! Der Höllenfürst ist in Gefahr! Das ist eine Falle und du musst ihn warnen!", sagte er ernst und sah ihn ernst und auch leicht in Panik an, merkte wieder nicht das er ihn duzte. Lucifer durfte nicht glauben, dass er das alles nur gespielt hatte und er wollte Michael endgültig Tod sehen und darum hoffte er das Sariel ihm glauben würde. "Bitte glaub mir, ich lüge nicht....Bitte...."

Sariel sah den Erzengel entgeistert an. Hatte er gerade recht gehört? Michael? "Aber wie kann das? Ich meine du hast ihn doch erschossen, oder? Er war tot.." fragte der Gefallene irritiert, sah aber auch die Panik in Uriels Augen. War Vorsicht denn nicht stets das oberste Gebot gewesen? Und wenn Uriel nun Recht hätte mit seinen Worten und Michael wirklich unter den Engelssklaven unten gewesen war. Sicher wäre sein Ziel Lucifer und bis zu ihm dürfte der Kriegerengel niemals gelangen und durch Uriels Hilfe könnte gerade dies erneut verhindert werden. "Komm mit...wir gehen zu Lucifer...das Kind schläft doch, nicht wahr?" fragte er und sah Uriel bestätigend nicken. So dauerte es keine Minute und der General des Höllenfürsten huschte mit dem Erzengel im Schlepptau durch die Gänge, hin zu Lucifers Arbeitszimmer, wo sie ihn wie vermutet dann auch vorfanden, über ein paar Schriftstücke und Bücher gebeugt.

Der Fürst der Finsternis schaute auf, war weniger erstaunt seinen General MIT dem Engel im Schlepptau zu sehen. "Was gibt es Sariel, dass du reinstürmst, sogar ohne zu klopfen..." sagte der Höllenfürst beiläufig, während er sich wieder der Schreibarbeit widmete.

"Mein Herr...Uriel sagt er habe den Kriegerengel gesehen. Michael...er scheint nicht tot zu sein...er befindet sich scheinbar unter den Sklaven." erklärte Sariel knapp, sah Lucifers überraschten, wenn auch etwas irritierten Blick, wollte eigentlich weitererklären, als die Tür aufflog und zwei Wachen mit einem der Sklaven in das Arbeitszimmer des Fürsten der Finsternis kamen.

Der Engel hatte unter den anderen Unruhe gestiftet und wurde deshalb auch zu Lucifer gebracht, denn dieser hasste es, wenn durch solche Dinge der Bau am Turm verzögert wurde. Doch der Sklavenengel benahm sich sehr seltsam, doch weiter konnte Uriel und auch die Anderen nicht denken, denn Uriel sog im nächsten Moment die Luft ein, dann verengten sich seine Augen zu Schlitzen: "Du!", rief er: "Glaubst du das du dich mit so einer billigen Tarnung durchringen kannst?!" Tatsächlich hatte sich Michael einfach ein anderes Aussehen geliehen und nachdem er Unruhe gestiftet hatte, war er endlich hier her gebracht worden, auch um Lucifer endlich den gar aus zu machen. Doch mit diesen Beiden hatte er nicht gerechnet und schon gar nicht mit Uriel, der seine Tarnung sofort entlarvte: "Verräter.....Ich wusste das ich dich damals auch hätte töten sollen...ich wusste es...", knurrte er und handelte, so schnell das niemand eingreifen konnte, rammte den Dolch den er gezückt hatte den Beiden Wachen kurzerhand in den Hals und rannte dann los auf Lucifer zu und rammte ihm den Dolch ins Herz...

Geständnis

Hallo zusammen XD

Schon ist wieder ein neues Kapitel oben *gggg* Toll nicht wahr? Die tollen Kommis haben wirklich geholfen *freu freu freu*

Wir freuen uns sehr das es euch gefällt und das ihr diese FF so gerne lest *___*

Das Schreiben macht so viel mehr Spaß und dafür danken wir euch *verbeug*

Disclaimer: All diese Charas sind von mir und meiner Liebsten selbst erfunden und gehören nicht der Bibel <________< *gggg* Und auch der Papst hat bei uns nichts zu sagen oder zu suchen (der schon gar nicht <.< *knurr* XD)

Wir würden uns freuen wenn ihr uns weiterhin solche tollen Kommis schreibt und hoffen das euch das neue Kapitel gefällt XD
 

Viel Spaß beim Lesen ^-^
 

Ela und Ura
 

Kapitel 7

Titel: Geständnis
 

Love is like a blazing flame, golden and full of warmth...
 

Mit einem so raschen Angriff hatte Lucifer nicht gerechnet und in dem ersten Schreckmoment weiteten sich die Augen des Höllenfürsten ganz deutlich und ein wenig sackte er in sich zusammen, gab einen gequälten Schmerzenslaut von sich. Doch im nächsten Moment packte der Fürst der Finsternis Michael am Handgelenk und zog sich selbst zu ihm, sah dann grinsend zu ihm. "Was hattest du vor, du Narr? Wolltest du mich töten? Du sollst so ein großer Stratege sein...deine Pläne sind aber mehr als miserabel..."bemerkte Lucifer mit leicht zitternder Stimme, jedoch auch mit einem höhnischen und verspottenden Unterton darin.

Langsam ging er dann einige Schritte zurück, hielt Michaels Hand mit seiner an der Stelle, um so den Dolch aus seiner Brust zu entfernen. Eine klaffende Wunde blieb zwar, aber der Höllenfürst konnte nur darüber lachen. "Du hättest bessere Informationen beschaffen sollen. Du kannst tun was du willst, ich kann nicht sterben..."erklärte Lucifer triumphierend grinsend, hielt eine Hand auf die blutende Wunde. "Ich kann nicht...aber du kannst..."fügte er böse grinsend an.

Der General des Höllenfürsten hatte Uriel festgehalten, da der schon drauf und dran gewesen war Michael an die Gurgel zu gehen. Das war erneut so ein Geheimnis, dass sein Herr ihm preisgegeben hatte und darum hatte er, mit düsterer Miene zwar, die Dinge ihren Lauf gehen lassen. So gern er auch selbst Rache an Michael nehmen wollte, so wusste er auch, dass sein Gebieter es sich sicher nicht nehmen lassen würde, den Erzengel selber und endgültig zu vernichten. Wenn er mit ihm fertig war, hieß es nur, dass die Verletzung oder eben auch vielleicht die Verletzungen von Lucifer versorgt werden müssten, denn selbst wenn er nicht daran sterben konnte, Schmerzen empfinden konnte er ja dennoch, wie man eben gesehen hatte und wie man es ihm im Grunde jetzt auch noch ansah, wenn er immer wieder kurz zusammenzuzucken schien und seine Hand auf die Wunde presste.

Uriel wand sich nicht mehr so fest, um sich aus Sariels Griff zu befreien, weil er gesehen hatte, dass der Höllenfürst lebte und dass er nur verletzt war. Er selbst war sehr erstaunt über dieses Geheimnis, dass Lucifer einfach so preisgegeben hatte, doch er wusste auch, er würde es nicht gegen ihn verwenden. Der Erzengel des Feuers sah, dass die Wunde eigentlich ziemlich groß war, auch weil am Dolch kleine Widerhaken waren und das Blut sprudelte nur so hervor. Trotz dass er nun wusste, dass er unsterblich war, sprach er leise eine Formel, formte eine kleine grüne Kugel in seiner Hand, die langsam auf Lucifers Wunde zuschwebte, in ihre verschwand und dann sofort heilte. Nicht einmal eine Narbe blieb zurück.

Michael knurrte als er sah was Uriel tat, war er doch schon so unglaublich wütend, denn er hatte nicht gewusst, dass Lucifer unsterblich war und nun richtete sich sein ganzer Ärger auf den Erzengel: "Du! Du Verräter, heilst deinen Feind! Ich wusste schon immer dass du einer von ihnen bist, schon damals als du...." "Schweig!", schrie Uriel und trat einen Schritt vor: "Du weißt gar nichts, Michael! Du bist kein Geschöpf des Himmels, mit deiner ganzen Art und Lust zu kämpfen! Du bist Schuld, dass so viele unschuldige Engel ihre Leben lassen mussten, zu Gefallenen geworden waren oder ihre Flügel verloren! Du bist der Verräter nicht ich!" Uriels Fäuste waren geballt und wieder musste Sariel ihn festhalten, sonst wäre er wieder auf ihn losgegangen und hätte ihn eigenhändig erwürgt.

Und der Gefallene hatte sichtlich Mühe, den kleineren Engel festzuhalten, doch ein Blick von Lucifer zeigte ganz deutlich, dass er ihn in Schach halten sollte. Er selbst musste sich ja auch zurückhalten nicht auf Michael loszustürmen und ihn dafür tot zu prügeln, für dass, was er ihm einst angetan hatte. Wer von ihnen nun letztlich den größten Hass auf den Erzengel Michael hatte, war wohl schwer zu sagen, auf jeden Fall hatte der Herr der Hölle wohl den am längsten geschürten Hass, denn damals war es Michael gewesen, der Lucifer zu Gott geschleppt hatte und gefordert hatte, dass man den einstigen Lichtbringer grausam bestrafen müsse für diese Sünde. Und nun hatte der Fürst der Finsternis diese Chance zur Rache und diese würde er sich ganz sicher nicht entgehen lassen.

Und miterweile war Lucifer dank Uriels Heilkraft auch wieder bester Laune und auch bester Verfassung. "Er weiß eben, was gut für ihn ist, du Dummkopf..."knurrte Lucifer und sah den Kriegerengel böse an. Dieser entgegnete nichts, warf dem Höllenfürsten nur einen bitterbösen Blick zu, doch Lucifer ließ sich davon nicht großartig beeindrucken. Sollte dieser Engel schauen wie er wollte, es spielte eh keine Rolle mehr. Langsam zeichnete der Fürst der Finsternis eine lange Linie in die Luft, murmelte dazu einige Worte und so wurde aus der Linie langsam etwas, dass scheinbar lebendig war. Der ausgesprochene Zauber ließ in der Luft eine Schlange erscheinen, die sich direkt auf dem Weg zu Michael machte und alles Wehren und mit dem Dolch danach stechen nutzte nichts und so musste Michael mit weit aufgerissenen Augen feststellen, dass er völlig machtlos war und diese Schlange, die sich mittlerweile um seinen Hals gewickelt hatte, nicht vertreiben konnte.

Lucifer betrachtete das Schauspiel derweil mehr als zufrieden und erneut schlich sich ein triumphierendes Grinsen auf seine Lippen. Mit einer Handbewegung, die wie ein Befehl für die Schlange war, wickelte diese sich fester um Michaels Hals und begann ihn langsam zu erwürgen. "Das hast du nun davon...für all das, was du mir angetan hast bekommst du nun die gerechte Strafe..." erklärte er mit kühler Stimme und betrachtete das Geschehnis weiter.

Michael, der mittlerweile schon leicht röchelte und nach Luft schnappte, sank langsam auf die Knie, doch sein Blick fiel nicht auf Lucifer, sondern auf Uriel. "Und noch einer wird sicher die gerechte Strafe erhalten, nicht wahr Uriel? Dass Gottes Sohn sich so leicht fangen lässt..."spottete der Engel des Krieges und schnappte wieder etwas nach Luft, versuchte diese Schlange von seinem Hals fort zu bekommen.

Lucifers Blick verfinsterte sich bei Michaels Worten schlagartig und auch Sariel schaute überrascht drein, denn das hatte selbst er nicht gewusst. Doch er machte sich im ersten Moment nicht sonderlich viele andere Gedanken dabei, doch Lucifer tat dies. Wenn dieser Engel Jahwes Sohn war, dann hatte er mit irgendeinem weiblichen Engel etwas gehabt und genau diese Tatsache ließ die Eifersucht erneut in ihm aufflammen. Jemand hatte mit SEINEM Jahwe ein Kind...das konnte ja wohl nicht wahr sein.

Uriels Auge verengten sich wütend, doch er seufzte leise, denn irgendwie glaubte er nicht das Lucifer ihm deswegen etwas tun würde, eher so dass er die Bestätigung hatte eine tolle Beute zu sein. Deshalb sah er auch geradewegs in Lucifers Augen, ohne weg zu sehen oder ihm etwas weiter verheimlichen zu wollen: "Es stimmt...ich bin Jahwes Sohn...er schuf mich aus seinem Blut...", sagte er und sah dann böse zu Michael: "Und deshalb werde ich im Himmel von gewissen Engeln verachtend behandelt...weil sie eifersüchtig sind, dass ich so eine hohe Stellung habe...und dem Herrn so nahe bin, Kunststück wenn ich sein Sohn bin ...dass er mich aufgezogen hat, weil ich ja keine Mutter und keine anderen Vater habe..., aber das interessiert sie nicht, sondern sie tun so als hätte ich meinem eigenen Vater verführt.....", sagte er und sah dann wieder Lucifer an: "Ich weiß nicht warum der Herr der Hölle mich bestrafen sollte...." Michael kochte vor Wut als er sah das Lucifer nichts tat und doch hatte er noch ein As im Ärmel: "Vielleicht nicht, aber ich habe meine Bestrafung für dich, Sohn Gottes...DEIN Sohn, wird das Lamm sein, das Opfer für all die gefallenen Engel...", sagte er röchelnd, lachte noch halb höhnisch, doch dann wurde das Röcheln immer heftiger, sein Körper zitterte und versuchte noch zu kämpfen, doch er verlor.

Uriel sah wie der Krieger Gottes starb und doch interessierte ihn das gar nicht mehr, denn seine Gedanken waren nur bei einem Wesen: "Camuel...." Energisch machte er sich von Sariel los und rannte, rannte einfach als ginge es um sein eigenes Leben, rannte aus der Tür und den Gang entlang, er kannte ja den Weg schon und hatte einen guten Orientierungssinn und fand so auch das Arbeitszimmer von Sariel sofort wieder und stürzte hinein. Drinnen standen zwei Engel neben dem schlafenden kleinen Engel, mit Schwertern, doch als Uriel eintrat, richtete sie diese sofort auf ihn, denn sie hatten von Michael eingetrichtert bekommen, dass er ein Verräter war. "Lasst eure Finger von meinem Sohn, oder ich schwör ich werde euch eigenhändig töten!", schrie er. Die Engel, von dieser Drohung bestätigt, dass er ein Verräter war, gingen auf ihn zu und der eine packte ihn, hielt ihn fest, denn er war ein kräftiger und Uriel konnte sich fast nicht wehren und die Energie wollte er nicht anwenden, versuchte sie zu unterdrücken, denn er wusste wie zerstörerisch sie sein konnte. Der andere Engel hob das Schwert, um ihn zu töten und der Sohn Gottes sah sich bereits tot, weil er sich nicht wehren konnte und er doch den kleinen Engel auf dem Sofa schützen wollte, doch plötzlich standen Lucifer und Sariel in der Tür.

Sie Beide waren Uriel nach, als dieser so schnell davongerannt war und es schien wirklich so, dass sie im genau richtigen Moment gekommen waren. Diese Engel würden ihr Leben lassen, da waren sich der Höllenfürst und auch sein General allein durch einen Blick einig, sie mussten nicht viele Worte wechseln.

Es brauchte auch keine zwei Handbewegungen von Lucifer und es war klar, dass Sariel sich den Engel, der Uriel festhielt vorknöpfen würde und dass er selbst den Engel, welcher das Schwert auf den Erzengel richtete, in die Mangel nehmen würde.

Alles ging recht schnell und Sariel packte knurrend zuerst den Arm des Engels, in der er das Schwert hielt und drehte ihm diesen auf den Rücken. "Das würde dir so passen...auch für euch sollten gewisse Regeln gelten..."zischte der General Lucifers. Mit einem Ruck bekam er diesen Engel ein Stück von Uriel fort, schubste diesen etwas zur Seite, damit er etwas aus dem ,Kampffeld' kam, denn wie vermutet kam es gleich zu einer kleinen Rangelei mit diesem Engel, der im Grunde noch ein Stück stärker war, als Sariel.

Der Fürst der Finsternis hatte es sich selbst ein wenig leichter gemacht, in seiner Hand blitzte das schwarze Schwert, ein Schwert wie es nur der Herr der Hölle persönlich besaß. Mit ein paar geübten Schwertstößen und etwas Magie hatte er den anderen Engel bald in die Enge gedrängt und mit einem schnellen Schwertstoß zwischen seine Rippen, war der von Michael gesandte Engel ebenso wie sein Auftraggeber eben Geschichte.

Der General Lucifers hatte den anderen Engel kaum einen Augenblick später ebenfalls zur Strecke gebracht, hatte ihm bei dem Gerangel letztlich das Genick gebrochen und nun ließ er den Engel einfach zu Boden fallen. Die Leichen mussten eh entfernt werden, aber das könnten gleich irgendwelche Wachen übernehmen.

Bevor Sariel zu Wort kam fiel sein Blick wieder zu Lucifer, der seinen Blick wiederum auf den kleinen schlafenden Engel gerichtet hatte. "Mein Herr...über das Kind wollte ich noch mit euch reden..." versuchte Sariel zu erklären.

Lucifer sah nur kurz zu Sariel, dann hin zu Uriel. "Ich denke, du kannst es sicher besser erklären, oder? Was ist das für ein kleiner Engel und wie ist er hierher gekommen?" fragte er in recht ruhigem, sachlichem Tonfall, ging während er sprach zu Uriel und hielt ihm eine Hand zum aufstehen hin, da dieser dadurch, dass Sariel ihn zuvor etwas zur Seite geschubst hatte, nun auf dem Boden kniete.

Uriel wollte am liebsten Lucifers Hand weg schlagen, weil er genau genommen immer noch sein Feind war und doch, er vertraute dem Höllenfürsten, stand auch wiederum ein wenig in seiner Schuld, da Lucifer ihm gerade das Leben gerettet hatte und so nahm er seine Hand an, ließ sich beim Aufstehen aufhelfen: "Danke....", sagte er und sah dann auch zu Camuel, der durch den Zauber immer noch nicht erwacht war und eigentlich war Uriel sehr froh darüber.

"Sein Name ist Camuel...man sieht es ihm nicht an aber er ist nur ein Halbengel...mit einer großen Macht und deswegen verwaist...seine Mutter wurde gesteinigt weil sie sich einem eurer Dämonen hingegeben hat und ihn im Himmel gebar...Mein Vater kam zu spät, die Mutter war schon tot, aber ich konnte den Kleinen retten...Seine Mutter hatte gut getarnt...dass er nur ein Halbengel war...alles hatte sie gut getarnt...und doch dann wiederum nicht gut genug...Camuel musste mit ansehen wie man seine Mutter tötete, seither ist er auch verstört und sehr misstrauisch und ich habe mich seiner angenommen und sehe ihn auch als meinen Sohn an...", erklärte er und ging zu der kleinen zierlichen Gestalt auf den Sofa und kniete sich zu ihm, untersuchte ihn, ob ihm auch nichts geschehen war, strich dann zufrieden und liebevoll, als er sah das nichts geschehen war, über seine Stirn: "Wie er hergekommen ist weiß ich leider auch nicht...das müsst ihr mir glauben...aber wahrscheinlich ist seine große Macht...und das Verlangen bei mir zu sein eine Antwort auf eure Frage...", sagte er weiter und sah zu Lucifer und diese Haltung und auch der Blick, aus diesen grünen Augen, erinnerte an Jahwe, den Herrscher über Himmel und Erde.

Und genau aus diesem Grund konnte Lucifer diesen Engel jetzt noch weniger als vorher gehen lassen. Es war eben zwar nicht Jahwe, den der Höllenfürst vor sich hatte, sondern sein Sohn und doch war es, als hätte er einen Teil von ihm so hier. Langsam fügten sich die Teile des Puzzles jedenfalls für Lucifer zusammen. Langsam ergab es einen Sinn, dass dieser Engel so mächtig war und noch mehr, dass Jahwe so versessen darauf gewesen war, ihn in den Himmel zurückzuholen. In einem Punkt hatte der Herr des Himmels also nicht gelogen, denn mit seinem Liebesleben hatte sein Sohn dann ganz offensichtlich wirklich nichts zutun. Was den kleinen Halbengel oder wiederum ebenso Halbdämonen anbelangte hatte Lucifer nicht vor, diesem irgendetwas zu tun. "Er wird bleiben. Ich denke, dass er Erstens eh nicht freiwillig in den Himmel zurückkehren wird ohne dich und da du bleiben wirst, wird auch er eben bleiben, da dies Zweitens auch dein Wunsch zu sein scheint. Niemand wird ihm etwas tun...denn ich halte mich an die Abmachung, die mit dem Himmel getroffen worden ist, Kindern nichts anzutun." erklärte der Fürst der Finsternis und ging langsam zur Tür. "Lass die Arbeit für heute am besten ruhen Sariel...mittlerweile ist es eh spät und viel ist passiert heute. Ausserdem müssen hier eh erst die Leichen fort und die Schweinerei auch." meinte Lucifer trocken und verließ dann ohne jedes weitere Wort das Arbeitszimmer seines Generals, zog sich in seine Gemächer zurück zum nachdenken.

Sariel sah seinem Herrn nach und er hatte wohl Recht. Es war heute wirklich genug geschehen und so wirklich hatte er auch keine Lust mehr jetzt zu arbeiten.

Langsam schweifte Sariels Blick durch das Zimmer, zuerst auf die beiden Leichen, dann hin zu Uriel, der immer noch bei seinem kleinen ,Sohn' kniete. "Nimm den Kleinen erstmal mit in meine Gemächer. Wir sehen dann, wo wir ihn unterbringen können, aber momentan schläft er ja eh noch." sagte Sariel leise und ging selbst voran, wartete an der Tür, bis Uriel den Kleinen auf den Arm genommen hatte. Schweigend ging er voraus und wies noch einige Wachen an die Leichen sowohl in seinem, wie auch Lucifers Arbeitszimmer zu beseitigen. Erst als sie in seinen Gemächern angekommen waren und er sich auf einen Sessel niedergelassen hatte brach der Gefallene erneut das Schweigen. "Ich wusste nichts davon, dass du Gottes Sohn bist. Warum nicht? Ich meine...so was verschweigt man doch eigentlich nicht, oder?" fragte er nachdenklich und schaute zu Uriel.

Jahwes Sohn hatte den kleinen Engel wieder auf eines der freien Sofas gelegt, wieder zugedeckt und sich dann dem Generals Lucifers gegenüber gesetzt, sah ihn an und seufzte leise: "Nun, eigentlich nicht...Viele würden damit rumprahlen und angeben...Aber ich bin damit aufgewachsen, dass mein Vater mir von Anfang an beigebracht hat, dies vor den Engeln zu verschweigen...Warum hat er mir nie gesagt...Es war eben so und ich habe es nie hinterfragt...", sagte er und ein Lächeln huschte über seine Lippen. Er liebte seinen Vater über alles und er wünschte sich, dass er ihn wieder sehen konnte, doch anscheinend würde ihm das verwehrt bleiben, zumindest solange bis Uriel einen Weg gefunden haben würde, wie er sich und den Kleinen befreien konnte. Bei diesen Gedanken, rannen ihm wieder Tränen über die Wangen und er bemerkte gar nicht, dass Sariel aufgestanden war und sich neben ihn setzte: "Tut mir leid...ich sollte nicht weinen...Aber...Ich vermisse meinen Vater so sehr...Erst jetzt sehe ich, wie sehr ich doch an ihm hänge...Wie viel Zeit ich mit ihm verbracht habe und wie sehr er mich umsorgte....", erklärte er und ein leiser Schluchzer kam über seine Lippen: "Und nun? Ich habe nicht die Hoffnung, dass ich ihn je wieder sehen werde...."

Sariel hörte dem Erzengel zu, ohne ihm ins Wort zu fallen. Seufzend legte er einen Arm um Uriel und drückte ihn leicht an sich, strich mit der anderen Hand durch das silbrige Haar des Engels. Das schien noch ein weiterer Grund zu sein, warum sich Uriel so sehr weigerte einfach ein Gefallener zu werden und dann in Lucifers Dienst zu treten.

Mittlerweile schien der Höllenfürst jedenfalls gut auf den Erzengel zu sprechen zu sein und er könnte sicher eine ähnlich hohe Stellung beziehen, wie Sariel es eben tat.

Aber wenn Uriel der Sohn Gottes war, dann würde dieser doch ganz sicher eine Ausnahme machen und den Erzengel auch wieder im Himmel aufnehmen, selbst wenn er zu einem Gefallenen werden würde. Aber was dachte der General Lucifers denn da? Er wollte doch selbst auch auf keinen Fall, dass Uriel in den Himmel zurückkehren würde, darum war er doch so unendlich dankbar gewesen, dann Lucifer zugelassen hatte, dass Uriel sein Sklave werden würde. So musste er feststellen, dass jeder Versuch Uriel wirklich tröstende Worte zu schenken völlig sinnlos sein würde. "Ich...kann nichts dazu sagen. Ich kann nur sagen, dass es dir hier nicht all zu schlecht geht, selbst wenn du mein Sklave bist." versuchte Sariel dem weinenden Engel in seinen Armen klar zu machen, wie die Situation für ihn aussah.

In diesem Moment hoffte der Gefallene nur eines, dass Uriel Verständnis dafür aufbringen würde.

Und das tat der Erzengel des Feuers auch, denn er wusste, dass Sariel nur seine Befehle ausführte: "Ich weiß....", sagte er leise und wischte sich die Tränen weg. "Aber ich weiß auch, dass mein Vater mich holen kommen wird...er sagte immer ich sei sein kostbarster Schatz...Er wird nicht zulassen, dass ich hier bleibe...auch nicht wenn ich freiwillig sagen würde, ich bleibe hier...er würde es nicht dulden...", sagte er kopfschüttelnd. Dann machte er sich wieder von Sariel los, denn er wollte doch, dass sie sich nicht zu Nahe kamen und diese Vertrautheit begann sich zwischen ihnen schon einzuschleichen.

"Ihr versteht nun sicher auch warum ich kein Sklave sein will...aber auch kein Gefallener...Ich gehöre in den Himmel....", sagte er und sah aus dem Fenster, sah nun die Felder mit den Mondblumen, die auch im Himmel wuchsen. "Ich bin ein Geschöpf des Himmels...das eines Tages vielleicht den Thron übernehmen muss...", sagte er weiter und in seiner Stimme schwang so etwas wie Traurigkeit mit, denn eigentlich wollte er doch gar nicht der Nachfolger seines Vaters sein, denn er wusste das diese "Arbeit" soviel Kraft erforderte und Uriel fürchtete sich davor irgendetwas falsch zu machen.

"Nur kannst du es dir eben nicht aussuchen, in den Himmel zurückzukehren. Ich denke...dass Lucifer jetzt, wo er die Erkenntnis hat, dass du Gottes Sohn bist, dass er dich nun noch weniger als zuvor gehen lässt." sagte Sariel, der ebenfalls aufgestanden war und nun wieder neben Uriel stand und seinen Blick hinausschweifen ließ. "Du solltest dich also langsam mit dem Gedanken anfreunden, dass dies hier deine neue Heimat sein wird, denn glaub mir. Selbst da dein Vater der Allmächtige ist, ist Lucifer immer noch Herr dieses Reiches in dem du dich befindest. Er wird...so hart das klingt...zu verhindern wissen, dass ER dich holen kommt." meinte Sariel im ernsten Ton. "Es ist doch gar nicht so schlecht hier...es ist dem Himmel sogar gar nicht so unähnlich. Schau allein die Mondblumen an da draußen. Sie wachsen hier, wie sie im Himmel auch wachsen. Vieles ist im Grunde dem Himmel recht ähnlich und manches meiner Meinung nach sogar besser als dort." fügte er leise an, schaute aus den Augenwinkeln zu Uriel. Er konnte eigentlich jetzt schon sagen, dass der Versuch ihn zu überzeugen fast zu hundertprozentiger Sicherheit, wie auch die Male vorher eben, nicht von erfolg gekrönt sein würde, aber vielleicht half es ja, dem Erzengel das ganze immer wieder ein wenig schmackhaft zu machen.

Der Erzengel realisierte sofort auf was Sariel anspielte und sein Temperament ging wieder einmal mit ihm durch: "Wie im Himmel!? Das hier ist nicht der Himmel und es kommt dem Himmel auch nicht annähernd ähnlich! Ich kann und ich will nicht hier bleiben! Besser als im Himmel!", sagte er und machte eine verachtende Geste: "Wie kann es hier besser sein also dort? Hier erwartet einen nichts als Krieg und Leid!", sagte er und schüttelte energisch den Kopf: "Wenn nicht mein Vater mich befreit, dann wird mich sicher Ariel befreien...auch er wird nicht zulassen, dass ich hier bleibe...", sagte er und ging an Sariel vorbei zum Bücherregal, sah sich um und erschauderte als Sariel ihn fragte: "Wer ist Ariel?". Der Erzengel des Feuers drehte sich nicht um, denn es drehte sich in seinem Magen alles um, dass er das nun sagte: "Ariel? Ariel ist einer der Favoriten, die mein Vater für würdig ansieht mich zu heiraten...Ihr wisst sicher, dass es bei uns im Himmel kein Problem mehr ist auch für zwei männliche Engel Kinder zu schaffen....und dass das ganz normal ist....", sagte er und drehte sich um. " Wie ihr seht...werde ich ganz bestimmt von hier weg kommen....", sagte er ernst.

Diese Worte ließen eine ganz bestimmte Art von Wut in ihm aufsteigen. Hatte er gerade richtig gehört? Jemand den Uriel heiraten sollte? Das konnte jawohl nicht wahr sein. Er sollte keinen Engel heiraten...niemand anderes sollte den Erzengel bekommen. Er gehörte Sariel...ja...ihm ganz allein und genau das bekam Uriel jetzt auch wieder zu spüren. Nicht wirklich sanft packte der Gefallene ihn am Arm und zerrte ihn hinaus aus diesem Zimmer, nur ein kurzes Stück über den Gang und gleich in das Zimmer gegenüber, verschloss es hinter sich. Mit einer nächsten Bewegung presste er den jungen Engel gegen die Wand, hatte nun beide Handgelenke gepackt, drückte diese mit einer Hand zusammengehalten ebenfalls gegen die Wand. "Wenn du es meinst...dann kann dich hier auch nur Leid erwarten. Was glaubst du, wer du bist Uriel? Und was für Frechheiten du dir herausnehmen kannst? Du bist nur ein Sklave hier...nichts weiter...du gehörst mir...ich werde dich mir von niemandem wegnehmen lassen...von niemanden, lass dir das gesagt sein Uriel..."zischte der Gefallene dem Erzengel gefährlich zu, fuhr im nächsten Moment mit seiner Hand unter Uriels Oberteil.

Ariel hieß dieser Engel also? Ein paar Worte mit Lucifer darüber und schon bald würde es keinen Ariel mehr im Himmel geben. Von so einem vermaledeiten Engel würde sich der General des Höllenfürsten nicht den Erzengel nehmen lassen.

Uriel schrie leise auf, vor Schmerz, denn Sariel war nun nicht gerade sanft mit ihm umgegangen und nun versuchte er sich verzweifelt zu befreien: "Was bin ich für euch? Nur eine wertvolle Beute, die ihr mit niemandem zu teilen gedenkt! Zumindest im Himmel bin ich mir sicher, dass es nicht nur das ist für was mich Ariel ansieht! Hier ist ein Engel nur ein Anschaumodell, ausgestellt und wie ein Pokal präsentiert!", zischte er zurück und mit diesen Worten entlud er wieder seine Energie, diesmal aber kontrolliert, sodass er wusste, dass er Sariel nicht wehtat und er nur ein paar Schritte zurück taumelte und dann auf dem Hosenboden landete. Der Erzengel sah nun wiederum wütend auf ihn herab: "Was ich mir erlaube? Ich erlaube mir das, was mir zusteht, weil ich niemandem gehöre, niemandem! Auch nicht euch! Wie konnte ich mich nur in....", begann er, stockte dann aber, weil er drauf und dran war etwas zu sagen, was er sicher nachher bereut hätte und er sah, dass Sariel ihn erwartungsvoll ansah: "Vergesst es...", sagte er unwirsch und half ihm dann auf, wollte er doch eigentlich keinen Streit mit ihm, doch für Sariel schien das ganze nicht unbedingt vergessen.

Wie sollte denn der Gefallene diese Worte einfach so vergessen, zumal nach diesen Worten von Uriel vorher!? Wieder und wieder schwangen diese Worte in seinem Kopf nach. ,Wie konnte er sich nur in...' wie würde der Satz weitergehen? Vielleicht hätte er so weitergehen sollten, wie Sariel sich es im Grunde wünschte und zwar, wie er sich nur in ihn hatte verlieben können. Wäre somit einiges erklärt? Im Grunde schon so einiges, zum Beispiel warum der Erzengel zuließ, dass der Gefallene ihn küsste oder warum er gerade ihm seine Kette geschenkt hatte. So vergaß er es nicht, sondern behielt es einfach in seinen Gedanken, denn genauso wenig wie Uriel zugeben würde, dass es ihm hier gefiel, würde er zugeben, dass er etwas für Sariel empfand, so glaubte zumindest der General Lucifers für diesen Moment. "Du riskierst eine ganz schön große Klappe muss ich sagen...und ich bin mir eigentlich sicher, dass du es selber weißt." meinte Sariel ein wenig verstimmt, selbst wenn in seinem Inneren gerade ganz andere Gefühle herrschten blieb er jetzt nach außen hin kühl, wollte er doch auch Uriel ein stückweit in seine Schranken weisen, denn dieser sollte nicht glauben, dass der General des Höllenfürsten einfach so alles hinnahm und mit sich machen ließ. Vor allem die Tatsache, dass Uriel seine Macht einfach so nutzen konnte wurmte ihn dann doch, denn so schaffte er es immer wieder, sich den Gefallenen vom Hals zu halten.

Der Erzengel hatte gar nichts dagegen, das er seine Macht nutzen konnte, denn so war er sich auch sicher, dass ihm wirklich niemand etwas tun konnte und auch wenn sie versuchen würden seine Macht zu unterdrücken, dann würden sie ihr blaues Wunder erleben.

"Ihr seit missmutig darüber das ich meine Macht nutze, aber ihr seit selber Schuld...ich habe gesagt, es macht mir nichts aus wenn ihr mich küsst, mehr nicht, aber ihr müsst es ja auch immer wieder provozieren nicht wahr? Ich glaube nämlich, das wir sonst sehr gut miteinander auskommen würden...", sagte er und sah ihn ernst an und doch waren seine Wangen etwas gerötet. "Ihr wollt mich nur besitzen und deshalb tut ihr solche Dinge habe ich recht? Aber wie gesagt, ich gehöre euch nicht und ich gehöre auch nicht dem Höllenfürsten, sodass die Zuweisung, das ich euer Sklave bin null und nichtig ist...Ich bleibe hier, weil es das Beste für meinen Sohn ist, im Moment...", sagte er und ordnete wieder sein Oberteil. "Ich hoffe jedenfalls das mein Vater Ariel schickt, er ist auch General müsst ihr wissen und ein geschickter Krieger...", sagte er und erst im nachhinein merkte er das er Sariel wieder provoziert hatte, denn schon wieder landete er in seine Armen, spürte den hauchenden Atem an seinem Hals und seinem Ohr und bevor er sich versah rutschte ein zärtliches: "Sariel....", heraus, für das er sich sofort verfluchte. Wie, fragte er sich, wie nur konnte das weiter gehen?....

Konsequenzen der Eifersucht

Alohhhhaaaaa miteinander ;D
 

Schon wieder ein Kapitel oben und puh ich (<---Ela XD) muss sagen, Stress pur, denn ich habe am Donnerstag und Freitag (10 und 11 November 05) Theater, das heisst auch das ich ständig Proben habe. Deshalb wundert euch nicht wenn es mit den Kapitel nicht gleich sofort weiter geht mhm? Aber vielleicht helfen ein paar tolle Kommentare *______*

Wir finden das super und wie gesagt es motiviert uns sehr, wenn wir sehen, dass die Geschichte und die Storyline gut ankommt *verbeug*

Disclaimer: All diese Charas sind von mir und meiner Liebsten selbst erfunden und gehören nicht der Bibel <________< *gggg* Und auch der Papst hat bei uns nichts zu sagen oder zu suchen (der schon gar nicht <.< *knurr* XD)
 

Viel Spass beim Lesen *_____*
 

Eure Ela und Ura ^^
 

Kapitel 8
 

Titel: Konsequenzen der Eifersucht
 

One look, one smile, one touch, one embrace, one kiss, one love

Two people, two minds, two souls, two destinies

One road, one journey, one ending

Together....
 

Eine Woche war seit dem Auftauchen von Michael in der Hölle vergangen und es hatte sich eigentlich nichts an der Situation, wie sie auch zuvor gewesen war, geändert.

Kein Ariel war vorbeigekommen um Uriel aus der Hölle zu befreien, wie dieser ja immer wieder steif und fest behauptete. Der Erzengel war noch immer der Sklave des Gefallenen, sträubte sich noch immer und brachte Sariel auch immer wieder zur Weisglut und wie vorige Woche auch bekam der General Lucifers immer wieder einen Korb von ihm und wurde in seine Schranken gewiesen, was andersherum dann im Gegenzug ebenso geschah.

Vor vier Tagen war Sariel zu seinem Herrn gegangen und hatte ihn über die Sache mit Ariel in Kenntnis gesetzt und Lucifer hatte ebenso befunden, dass dieser Engel aus dem Weg geschafft werden musste und nach einiger Diskussion hatte der Gefallene seinen Herrn soweit, dass er selber gehen dürfte um diesen Engel zu beseitigen.

Es war alles genau geplant, man hatte diesem Ariel eine Nachricht zukommen lassen, dass der oberste General Lucifers ein Duell mit ihm austragen würde, dessen Preis etwas sein würde, dass man im Himmel schon sehr vermisste. Mit dieser Formulierung hatte Lucifer sichergestellt, dass keiner auf Grund dieses Schreibens wirklich den Erzengel Uriel verlangen könnte und doch glaubte er daran, dass man im Himmel genau das denken würde. Die Forderung würde ebenfalls nur erfüllt werden, wenn der Kontrahent wirklich auf ehrenhafte Art und Weise im Zweikampf niedergestreckt wurde.

Nun war Sariel auf dem Weg hin zu Uriel, der von all dem nichts mitbekommen hatte, wollte er ihn doch noch sehen, bevor er gleich zu diesem Duell gehen würde. Langsam trat er in seine Gemächer ein und fand Uriel, wie eigentlich die meiste Zeit über am Fenster stehend, mit sehnsüchtigem Blick in den Himmel gerichtet.

Kopfschüttelnd ging der Gefallene hinter ihn und holte etwas aus seiner Hosentasche, genaugenommen war es eine silberne Halskette mit einem Halbmond als Anhänger. Sicher war der schwarze Mond ein Zeichen der Hölle, aber er trug ja nun selbst auch ein himmlisches Symbol um den Hals. Er blieb weiter hinter Uriel stehen, führte beide Hände erst seitlich an seinem Kopf vorbei und nahm die Kette dann mit beiden Händen und legte sie Uriel an, nahm sie hinten mit einer Hand an den Enden und schob mit der anderen Uriels Haare fort, verschloss sie dann und gab ihm abschließend einen sanften Kuss in seinen Nacken.

Uriel war erschrocken, denn er war tief in Gedanken gewesen und eigentlich hätte er sich wahrscheinlich umgedreht und Sariel angeschnauzt, doch nachdem er ihm die Kette umgelegt hatte und ihm auch diesen zärtlichen Kuss gegeben hatte, rann ein Schauer über Uriels Rücken und sein ganzer Körper füllte sich mit Wärme und das Kribbeln in seinem Bauch wurde stärker. Langsam sah er hinunter, sah die Kette an und das Zeichen daran. Es war ein schwarzer Mond, ein halber Mond aus schwarzem Silber, die Kette selbst aus reinem Silber, das im Licht glänzte. Er musste den Mond nicht umdrehen um zu wissen, dass hinten dran Sariels Namen eingraviert war. Sanft drehte er sich um und sah zu dem General Lucifers hoch. Dieser Moment war so intensiv und auch magisch, dass dem Erzengel fast die Luft wegblieb und er wollte sich aufrichtig bedanken und er wusste auch schon was Sariel gefallen würde. Sanft legte er eine Hand in seinen Nacken und zog ihn zu sich hinab, küsste ihn zärtlich und liebevoll und schon der Kuss alleine zeigte, wie viel Sariel dem Erzenengel bedeutete, doch er glaubte nicht, dass der General das begreifen würde. Nach einer Weile löste er den Kuss: "Danke....Obwohl ich nicht fragen muss für was das ist mhm? Das ist das Zeichen, dass ich euer Eigentum bin...euer Sklave...", sagte er und ein bisschen schwang die Traurigkeit in seiner Stimme mit.

Sariel musste ein Seufzen wirklich unterdrücken, denn Uriel hatte geradewegs den Grund ausgesprochen, den er auch selbst vorgeschoben hätte um ihm dieses Geschenk zu machen, aber eigentlich war es wirklich als Geschenk gedacht. Hatte denn der Erzengel nicht bestimmt auch seine Dankbarkeit darüber vorgeschoben, als er ihm seine Kette geschenkt hatte?

Der Gefallene hatte Uriel die Kette unbedingt jetzt noch geben wollen, denn er wusste nicht, ob er nach diesem Tag noch einmal wirklich die Chance dafür haben würde. Wenn Ariel wirklich so ein mächtiger Krieger war, dann würde es sicher kein Zuckerschlecken werden gegen ihn zu kämpfen und ganz so sicher, dass er lebend zurückkehren würde war sich Sariel mitlerweile nicht mehr. So war es für ihn vielleicht an Abschiedsgeschenk an den Erzengel, sodass dieser sich dann ja vielleicht doch seiner erinnern würde.

Vielleicht sollte Sariel im Falle, dass es wirklich gefärhlich für sein Leben werden würde, auf seinen Stolz pfeifen und den Zauber benutzen, welchen Lucifer ihm für den Notfall beigebracht hatte und der den Höllenfürsten persönlich zu ihm bringen würde, damit der Gefallene Uriel auf jeden Fall wiedersehen könnte, aber eigentlich hatte er seine Prinzipien und hielt sich an Regeln und Abmachungen, wollte er doch auch nicht als Feigling dastehen.

Aber im Moment galt es erstmal, all das herunterzuschlucken und einen kühlen Kopf zu bewahren."Hmmm..ja..du hast Recht. Dein Halsband..du wolltest doch Eines oder hast zumindest gemeint, dass das noch fehlen würde." erwiderte er trocken und sah hinab in die grünen Augen des Erzengels."Ich muss nochmal fort...es wird wohl etwas dauern."sagte er im nächsten Moment leise und wenn man genau hinhörte, konnte man den Anflug von Wehmut in seiner Stimme vernehmen.

Uriel sah ihm sofort an, dass etwas nicht stimmte: "Was ist los? Wohin müsst ihr gehen? Irgendetwas stimmt nicht....", sagte er und sah Sariel ernst an, musternd, als könne er so herausfinden was der Gefallene verbarg. Die Kette lag ungewohnt schwer um seinen Hals, denn sie war etwas schwerer als die Seine, die er vorher getragen hatte und gerade das würde ihn doch immer wieder daran erinnern, dass diese hier von Sariel war.

Auf seine Frage hin bekam der Erzengel nur eine unwirsche Antwort:"Fort eben verdammt...sonst gehe ich auch einfach, oder?" "Na gut...Ich frag nicht mehr, es geht euren Sklaven doch nichts an, oder? Bin ich froh wenn ich endlich hier weg kann, ich ertrage euren Missmut nicht mehr!", meinte er wütend und stellte sich wieder ans Fenster. "Da versucht man einmal freundlich zu sein und dann bekommt man so was zu hören...ich fass es nicht....wie blöd kann ich eigentlich sein mit einem dummen Gefallenen freundlich zu sein...", knurrte er über sich selbst und auch Sariel.

Der General Lucifers blieb an dem Punkt stehen, an dem er auch eben die ganze Zeit über gestanden hatte und erneut ein Seufzen unterdrückend strich er sich durchs Haar, seinen Blick die ganze Zeit über auf Uriel gerichtet. Eigentlich hatte er einfach fort wollen, aber so würde er nicht kämpfen können, nicht mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass Uriel sauer auf ihn war. Die Wahrheit erzählen konnte er Uriel nicht, also musste wieder irgendeine fadenscheinige Lüge herhalten, damit er ihm seine unwirsche Antwort und sein Verhalten eben entschuldigen würde. So trat der Gefallene wieder näher heran, stand erneut neben dem Erzengel."Ich muss auf die Erde...es ist ein recht geheimer Auftrag Lucifers und...ich dachte ich erzähle dir lieber nicht wo ich hingehe, da du eh schon die ganze Zeit so sehnsüchtig in den Himmel schaust und dass es dann noch schlimmer wird, wo ich auf der Erde dann dem Himmel doch noch ein gutes Stück näher bin als du hier in der Hölle nunmal bist."versuchte er sich zu rechtfertigen. Die Lüge klang doch perfekt, oder etwa nicht? Damit müsste sich Uriel doch durchaus zufrieden geben. Sanft legte er einen Finger unter Uriels Kinn und lenkte dessen Blick zu sich, kam ihm dann mit seinen Lippen näher, sodass diese sich fast berührten."Bist du zufriedener mit dieser Antwort?" fragte er leise, wobei sein Atem über die Lippen seines Gegenübers strich.

Durch den Körper des Erzengels ging wieder ein Schaudern und dieses warme Gefühl stieg in ihm wieder hoch. Sanft legte er seine Hände an seine Brust und nickte leicht: "Ja, damit kann ich mich zufrieden geben....", sagte er und doch beschlich ihn das Gefühl, dass irgendetwas im Gange war, von dem er nichts wissen durfte, aber leider waren ihm die Hände gebunden und so musste er einfach hinnehmen was Sariel ihm da auftischte. Es herrschte eine ganze Weile eine bedrückende Stille zwischen ihnen, in der sie sich ansahen, aber einfach nichts sagten, bis Uriel wieder seine Hand in Sariels Nacken legte und zu sich herab zog, ihm einen sanften Kuss gebend und als er ihn wieder löste, sah er ihm tief in die Augen: "Ich wünsche euch Glück bei eurer geheimen Mission...Möge mein Symbol euch schützen...", sagte er sanft.

Sariel lächelte kurz und nickte im nächsten Moment."Danke..." flüsterte er leise und strich dem Erzengel kurz über seine Wange, löste sich dann von ihm und drehte sich zum Gehen um, verschwand dann langsam in Richtung Tür. Als er schon fast draußen war fiel sein Blick noch einmal hin zu Uriel und in diesem Moment war er entschlossener als zuvor noch, dass er diesen Ariel aus dem weg räumen würde, egal was auch immer es kosten würde, sein Leben würde er nicht lassen, aus einem einfachen Grund: Weil er zu Uriel zurückwollte.

So war er nur noch kurz in sein Arbeitszimmer und hatte sein Schwert geholt und hatte es sich umgeschnallt, war danach in seinen Mantel geschlüpft und war dann, ohne größere Umschweife auf die Erde, wo ihn sein ,Rivale' auch schon zu erwarten schien.

Uriel sah dem Gefallenen nach und er wurde das ungute Gefühl nicht los, das sich in seinem Innern ausbreitete und so hoffte er, er möge sich einfach nur irren....
 

Ein paar Stunden später ging Uriel unruhig im Wohnzimmer auf und ab, denn Sariel war immer noch nicht zurück und er fragte sich was los war, denn das Gefühl, dieses ungute und mulmige Gefühl, hatte sich mehr und mehr in ihm ausgebreitet. Immer mehr Zeit war vergangen und langsam schien er einfach nur durchzudrehen

Als er wieder am Fenster stand hörte er plötzlich die Haupttüre ins Schloss fallen und ohne weiteres lief Uriel auch sofort dahin und machte dann auch gleich wieder einen Schritt zurück, schlug die Hand vor den Mund. Da stand Sariel, aber nicht so wie er gegangen war. Er war über und über mit Wunden versehen und überall schien er zu bluten. "S- Sariel!", rief er entsetzt aus und sofort erwachte er aus der Starre, ging zu ihm und half ihm ins Bett zu kommen. Schnell wie der Wind waren dann auch eine Schüssel Wasser und Tücher gefunden und Uriel begann die Wunden zu waschen und reinigen, um sie anschließend langsam zu heilen mit seiner Magie: "Was ist passiert Sariel? Warum bist du so verletzt?...", fragte er und in seiner Stimme hörte man die Sorge mitschwingen.

Und schon wieder konnte der General des Höllenfürsten nicht wirklich die Wahrheit sagen. Es war doch verhext, aber Uriel würde ihn sicher verfluchen, wenn er von dem Duell hören würde, dass Sariel im Grunde ja selbst angezettelt hatte. Der Erzengel hatte Recht gehabt und Ariel war ein zäher Brocken gewesen und für einen Augenblick hatte Sariel schon seinen Tod gesehen, lag er doch nach einem schon endlos erscheinenden Gefecht plötzlich im Staub, schon längst übersäht von etlichen Wunden, allerdings war es dem Engel zu dem Zeitpunkt nicht viel anders ergangen, nur hatte er eben den entscheidenen Vorteil gehabt, dass er in dem Moment nicht am Boden gelegen hatte.

Eine tiefe Wunde in der Handinnenfläche zeugte vom verzweifelten Versuch Sariels sein Leben zu retten, hatte er doch mit bloßer Hand den Schwertstoß von Ariel aufgehalten, hatte das Schwert neben sich in den Sand, statt in sein eigenes Herz gelenkt und hatte es ihm entreissen können, um kaum einen Augenblick später dem Engel sein eigenes Schwert zwischen die Rippen zu stoßen. Durch diese Aktion hatte er sein Leben gerettet und auch hatte er das Duell gewonnen und so heroisch es auch klingen mochte, so wenig konnte er es dem Erzengel eben erzählen. Immer mal wieder zusammenzuckend vor Schmerz begann er dann mit leiser Stimme zu erzählen."Ich war auf der Erde...und bin dann plötzlich in einen Hinterhalt einer kleineren Gruppe Engel geraten. Mit den normalen Soldaten hatte ich weniger Probleme, aber ihr Anführer hat mir ganz schön zugesetzt. Letztenendes hieß es mein Leben oder das von Ariel...und so sehr es dich nun schocken mag...da war mir meines dann doch hundertmal lieber, als das deines Zukünftigen."

Der Erzengel sah ihn etwas erschrocken an: "Ariel?.....", fragte er ungläubig: "Er ist nicht mein Zukünftiger, aber er wäre es wahrscheinlich geworden!", sagte er unwirsch und wandte sich der Hand zu, die arg verletzt war. All die anderen Wunden hatte er soweit geheilt, dass sie morgen schon nicht mehr da sein würden. Er konzentrierte sich und seine Hand glühte grünlich und er ließ seine Energie in Sariel überfließen, suchte die Haut und die Zellen, die zerstört waren und befahl ihnen sich sofort wieder zu regenerieren. So heilte auch seine Hand sofort und obwohl die Wunden dann alle am heilen waren, verband er sie, aus Sicherheit. Uriel schwieg, denn er war tief in Gedanken. Er hatte gewusst, dass Ariel ihm schöne Augen machte und doch hatte es Jahwes Sohn nie interessiert, denn sein Herz hatte er schon lange verloren und doch ließ er ihn in dem Glauben, konnte so auch hoffen, dass Ariel ihn hier rausholen würde. Er merkte wie er zitterte und Sariels Frage hörte er fast nicht mehr: "Bist du nun wütend? Weil ich deinen zukünftigen Verlobten getötet habe? Er war derjenige, auf den du so gehofft hast...",

Der Erzengel schüttelte den Kopf, das Zittern wollte nicht aufhören. Er stand auf und schüttelte den Kopf: "Ich bin nicht wütend...", sagte er leise: "Ich hoffte er befreit mich, aber er ist nicht derjenige den ich liebe....", sagte er und wollte ein paar Schritte gehen, als er zusammenbrach. Er hatte zuviel seiner Energie auf einmal gebraucht und das wirkte sich nun aus.

Der General des Höllenfürsten hatte für einen kurzen Augenblick nur die Augen geschlossen, als er Uriels Antwort auf seine Frage gelauscht hatte, aber als Sariel es auf einmal ein wenig poltern hörte, schlug er seine Augen sofort auf und schaute zu Boden und voll Schreck musste er feststellen, dass Uriel scheinbar eben zusammengebrochen war. So war der Gefallene schnell wieder auf den Beinen, selbst wenn ihm auch noch etwas schwindelig auf Grund des Blutverlustes war, doch das störte ihn momentan eher wenig und schnell hatte er Uriel vom Boden gehoben und ihn an seiner statt ins Bett gelegt.

Aber ganz so gut war diese Anstregung für ihn auch noch nicht wieder gewesen und so legte er sich wieder neben ihn, versuchte Uriel jedoch wach zu bekommen. Sicher hatte der Erzengel wegen all seinen Wunden so viel Kraft verbraucht, um diese zu heilen, was letztlich hieße, dass es seine Schuld war, dass Uriel zusammengebrochen war."Uriel..wach auf..hörst du mich Uriel?" fragte er leise immer wieder und klopfte ihm vorsichtig auf die Wangen, um ihn wieder zu Bewusstsein zu kriegen.

Der Erzengel kam nur langsam wieder zu Bewusstsein und als er sah wo er lag, wollte er am liebsten aufspringen und davon laufen, denn gerade HIER wollte er nicht sein, zumindest nicht so nahe bei ihm. Doch es drehte sich alles um ihn herum und so konnte er gar nicht anders als liegen zu bleiben. "Ja...ich höre dich...ich bin wach...Es geht mir gut", meinte er leise und man konnte aus der Stimme schon die Schwäche heraushören. "Du hast dich überanstrengt...wegen mir...", meinte Sariel und der Erzengel schüttelte den Kopf, doch sie Beide wussten, das es so war. Langsam kam die Kraft wieder, aber eben nur langsam und so konnte er sich gar nicht wehren, als der Gefallene seine Arme um ihn legte und an sich drückte und irgendwie wollte er das auch nicht, denn es war so ein schönes Gefühl in seinen Armen zu liegen, sodass er sich auch mehr an ihn schmiegt. "Es tut mir leid, dass ich euch geduzt habe...es wird nicht wieder vorkommen....", sagte Jahwes Sohn leise und verbarg sein Gesicht an seiner Brust und sein Herz schlug schneller, wegen dieser Nähe, die er gerade wieder zuließ.

"Hast du? Ist mir garnicht aufgefallen..."erwiderte er darauf nur, denn selbst wenn Uriel sein Sklave war und er selbst es ihm ja immer wieder ganz deutlich sagte, dass er eben nicht mehr als das war, so wünschte sich Sariel doch eigentlich genau das. Das Uriel etwas anderes war, dass er endlich zu einem Gefallenen werden und in Lucifers Dienst treten sollte.

Niemand würde hier Anstoß daran nehmen, wenn sie ein Paar wären.

Dann wäre dieses lächerliche ehrerbietungsvolle Gerede von Uriel auch überflüssig und sie könnten einfach etwas anderes sein als Herr und Sklave, nämlich einfach zwei Liebende.

Aber Uriel wollte ja nicht, wollte kein Gefallener werden und Sariel durfte ihn nicht einfach zu einem Gefallenen machen, war da doch immer noch Lucifers Befehl, dass der Erzengel unberührt bleiben sollte. Völlig in seinen eigenen Gedanken versunken strich der Gefallene Uriel durch sein seidiges Haar und mit der anderen Hand über seinen Rücken, drückte ihn so einerseits sanft an sich, doch berührte er eher unbewusst so andererseits auch die Flügelansätze des Erzengels.

Das hatte zufolge, das Uriel leise stöhnte, vor Lust um genau zu sein, denn wie bei allen Geschöpfen des Himmels mit Flügeln, waren die Ansätze sehr empfindlich und dortige Streicheleinheiten sehr Lust bringend. Der Erzengel krallte sich regelrecht in das Hemd des Gefallenen und doch war da noch ein kleiner Funke Verstand: "Nehmt...eure Hände da weg...was tut ihr da? Ihr sollt...aufhören mich anzufassen...", sagte er schwach und wieder kam ein Stöhnen über seine Lippen, als der General Lucifers ganz zufällig noch mal darüber strich. Unbewusst, hatte er sich auch noch enger an Sariel geschmiegt und er fragte sich innerlich, wie lange er noch widerstehen konnte. "Bitte...tut das nicht....", sagte er leise, fast flehend, obwohl er innerlich etwas anderes schrie.

Der General Lucifers sah zu dem Erzengel und er musste sich wirklich anstrengen, um nicht breit zu grinsen. Er selbst war doch nicht so dumm, nicht zu bemerken, dass Uriel näher zu ihm gekommen war und er hörte doch auch, dass es ihm gefiel. Sicher...es stimmte wohl, dass alle Geschöpfe des Himmels, welche Flügel besaßen und selbst die Gefallenen, welche ihre Flügel noch hatten, an dieser Stelle sehr empfindlich waren und große Lust bei Berührungen dort verspürhrten, aber wenn es Uriel nicht gefallen würde, hätte er sich dann nicht viel entschiedener dagegen gewehrt?

Und doch, trotz allem kam er seiner Bitte nach und nahm seine Finger fort da, strich mit ihnen sanft über Uriels Wange."Egal was du mir erzählst, ich bin mir sicher, dass es dir gefallen hat..."flüsterte er fast herausfordernd, legte aber als Zeichen, dass er nichts hören wollte seinen Finger auf die Lippen des Erzengels und senkte seine Lippen hinab, an dessen Hals, begann ihn dort zu liebkosen. Zuerst waren es nur kleine, fast schüchtern erscheinende Küsse, die der Gefallene dort verteilte, kurz darauf begann er jedoch auch etwas daran zu knabbern.

Der Erzengel konnte nichts erwidern, weil Sariel ihm ja den Finger auf seine Lippen gelegt hatte und als er dann spürte was er da tat, wurde er hochrot im Gesicht. Und doch, er konnte sich einfach nicht wehren, denn ein zu schönes Gefühl rann seinen Rücken hinab und eine zu angenehme Wärme verteilte sich in seinem Körper, als dass er den Gefallenen einfach von sich schieben konnte. Im Gegenteil, er ließ ihn gewähren, denn Sariel hatte ihn schon so sehr kopflos gemacht, dass er einfach nicht anders konnte, als es zuzulassen und er wollte es auch. Sanft reckte er den Hals, bot ihm so noch mehr Freiraum und legte seine Arme um seinen Nacken, schmiegte sich sanft an ihn und immer wieder kam ein leichtes Keuchen über seine Lippen, die Lippen die rosig und feucht waren, weil sich der Erzengel ab und an mit der Zunge über Lippen fuhr.

Es war wirklich unglaublig für Sariel, er hatte den Erzengel soweit, dass er sich einfach fallen ließ und ihn nicht schon wieder von sich schob, anschrie was das denn wohl solle. Er wusste, dass er nicht zu weit gehen durfte und doch war der Anfang dann doch auch schon garnicht so schlecht. Endlich hatte er den Engel, nachdem es ihn so sehr verlangte.

Es hätte alles so wunderbar sein können, wenn nicht plötzlich die Tür aufgesprungen wäre und der kleine Camuel in das Zimmer gestürmt gekommen wäre.

Wohl auf beiden Seiten war in diesem Moment ein kleiner Schreckmoment, so ließ Sariel überrascht über Camuels Auftauchen von Uriel ab und schaute den kleinen Jungen ebenso überrascht an. Der kleine Engel hingegen verstand nicht ganz, was da vor sich gegangen war und legte nur den Kopf etwas schief, schaute fragend zu Sariel.

Der kleine Engel war dann auch der Erste, der die Verwirrung überwunden hatte und schnell wuselte er zu Uriel ans Bett."Warum liegst du im Bett Papa? Es ist doch noch garnicht Schlafenszeit.." bemerkte Camuel ein wenig skeptisch. Das war zwar nicht der grund, warum er hergekommen war, aber dass sein Papa im Bett lag, dass verwirrte den kleinen Engel dann doch viel mehr als Sariels Anwesenheit, denn der war fast ständig in der Nähe seines Ziehvaters und mitlerweile war Camuel auch nicht mehr ganz so mistrauisch und scheu dem Gefallenen gegenüber, wie die ersten paar Tage.

Auch der Erzengel war sehr erschrocken und schob Sariel seinerseits auch gleich von sich und richtete sich auf, ordnete etwas sein wirres Haar, merkte aber auch, dass ihm noch etwas schwindelig war. Er rückte von Sariel weg und mehr in die Nähe des Bettrandes, hob den Kleinen auf und setzte ihn auf seinen Schoss: "Weißt du, ich musste den General heilen, weil er verwundet wurde mhm? Und da hat dein Papa ein bisschen zuviel seiner Macht auf einmal benutzt und darum ist mir schwindelig geworden und ich musste mich etwas hinlegen...", erklärte er und fuhr sanft durch sein Haar, lächelte ihn liebevoll an, besonders als dieser seine Hand nahm und ihm einen Teil seiner Energie gab. Er musste ihn stoppen, sonst würde er mehr geben als es nötig war; "Camuel, das reicht...Du sollst mir doch nicht soviel deiner Energie geben mhm? Aber vielen Dank...nun geht es mir besser mein kleiner Sohn...", sagte er lächelnd und knuddelte ihn sanft, sah zu Sariel und ihre Blicke trafen sich. Sie sprachen Bände, diese Blicke und sagten mehr als das sie mit ihrer Stimme im Moment sagen konnten.

Sariel fand es selbst ein wenig seltsam. Sicher hätte man erwartet, dass er nun sauer sei, weil der Kleine diesen Moment, in dem Uriel und er sich noch ein wenig näher gekommen waren als zuvor, aber er war irgendwie keineswegs sauer. Sicher war der Moment nun etwas unpassend gewesen und doch konnte er dem kleinen Engel nicht böse sein darum.

Desweiteren hätte es ja nun eh nichts genutzt, einen Aufstand zu machen, denn Uriel würde danach dann sicher noch mehr blocken als zuvor schon immer.

Und eigentlich war es ja ganz süß mitanzusehen, wie aufopferungsvoll Uriel sich um seinen kleinen Sohn kümmerte und wie auch Camuel im Gegensatz für seinen Papa sorgte.

Sie waren wirklich wie eine kleine, glückliche Familie und gerade aus diesem Grund wollte der Gefallene auch ein gutes Verhältnis zu dem kleinen Engel aufbauen, denn falls es vielleicht wirklich einmal so kommen würde, dass Uriel und er mehr als Herr und Sklave sein würden, dann wäre es sicher garnicht schlecht, wenn der kleine Engel gleich keine Vorurteile oder bedenken haben würde.

Dennoch schwieg er in diesem Moment, lehnte sich mit dem Rücken an das Kopfende des Bettes und schaute nur leicht lächelnd hin zu Uriel und Camuel.

Der kleine Engel hatte unterdessen seine Arme in den Nacken seines Papas gelegt und schmiegte sich an ihn. Er hing an ihm und suchte eigentlich so oft es ging seine Nähe, hatte er zwar ein eigenes Zimmer in der Nähe bekommen, aber eigentlich mochte er nicht gern dort sein und er hatte ja auch niemanden zum Spielen dort und alleine spielen machte auch keinen Spaß."Kannst du nicht kommen und mit mir spielen Papa? Es ist so langweilig allein...und raus soll ich ja auch nicht. Das ist doof...ich will Fangen spielen." erklärte er und sah seinen Vater erwartend an. Auch schweifte sein Blick kurz zu Sariel, denn wenn dieser ,Nein' sagte, dann müsste sein Vati bleiben und dürfte nicht mit Spielen kommen, soweit hatte Camuel das Ganze verstanden.

Uriel lachte leise und nickte, fragte Sariel erst gar nicht ob er durfte oder nicht; "Ja, ich komme gleich und spiele mit dir, denn der General sollte sich ausruhen weißt du? Also, geh schon voraus ich komme gleich nach mhm?", sagte er und gab dem kleinen Engel einen sanften Kuss auf die Stirn und sah ihm dann einen Momentlang nach, dann sah er wieder zu Sariel. "Seht mich nicht so vorwurfsvoll an, ich muss mich auch um ihn kümmern und eure Wunden habe ich doch bereits geheilt mhm?" Mit diesen Worten schwang er seine Beine aus dem Bett und richtete sich auf, schwankte aber, weil ihm immer noch etwas schwindelig war und anscheinend sah das der Gefallene, denn er nahm ihn am Handgelenk und zog ihn wieder zu sich, sodass Uriel so halb auf ihm landete. Erschrocken richtete er sich etwas auf, über ihm gebeugt und sah ihn wütend an: "Was soll das?! Ich habe jetzt keine Zeit für euch und ausserdem...", begann er, doch weiter kam er nicht, denn Sariel versiegelte seine Lippen, machte ihn erneut schwach.

Warum verdammt musste er immer so herumzetern, wie ein altes Weib, dass nichts anderes konnte als sich zu beschweren und zu meckern? Er hatte nicht ein Stück vorwurfsvoll geschaut, verstand es doch, dass Uriel sich um seinen Sohn kümmern musste und sicher hätte er ihn auch gehen lassen, wenn er nicht schon wieder sowas gesagt hätte.

Ausserdem war der Erzengel scheinbar trotz der Energie des kleinen Engels, immer noch schwach auf den Beinen und so war ja garnichts anderes möglich gewesen, als ihn ein wenig aufzuhalten. Während ihm diese Gedanken durch den Kopf schossen vertiefte er den Kuss noch, den Uriel nicht gelöst hatte, obwohl er eben so gemeckert hatte.

Erst nach einer Weile löste er den Kuss und sah Uriel in seine schönen grünen Augen."Hör zu...du bist viel zu schwach. Wenn..du es erlaubst, dann geh ich und spiel ein bisschen mit deinem Sohn." schlug er vor, denn wenn er ehrlich zu sich war, dann war er schon ein wenig in Sorge um den Erzengel, dass dieser im Moment so schwach war.

Uriels Augen weiteten sich in Erstaunen und er wollte schon etwas dagegen sagen, als es plötzlich Klick machte in seinem Kopf. Wenn er sich endlich fügen würde und einfach unterwürfig sein würde, dann würde er vielleicht endlich die Chance erhalten zu fliehen und der Erzengel glaubte nicht, dass Sariel dem Kleinen etwas tun würde, da er an die Regeln gebunden war. Einen Moment noch bedachte er alles, doch dann nickte er, schenkte ihm ein sanftes Lächeln: "In Ordnung....Ich bin euch sehr dankbar...", sagte er und rollte sich neben ihn auf den Rücken, sah zur Decke und schloss die Augen einen Moment nur um, als er wieder die Augen öffnete, Sariels prüfende Gesicht über sich zu sehen: "Was denn? Habe ich was Falsches gesagt?" fragte er sanft und lächelte wieder. Das war es doch, was Sariel wollte und das würde er ihm geben, wenn er danach auch eine Chance bekam zu fliehen. Eigentlich schnitt er sich selbst, dass er ihm das so vormachte, obwohl es kein richtiges Spielen war, denn eigentlich konnte er sich auch so immer verhalten, doch es tat ihm weh, denn er wusste, dass Sariel schlussendlich hintergehen würde um zu fliehen. Sanft legte er ihm eine Hand in den Nacken zog ihn zu sich hinunter und gab ihm einen sanften Kuss: "Sagt schon, habe ich euch erzürnt?"

Sariel sah den Erzengel ein stückweit verwirrt an, denn hatte er eben den Anschein gemacht, als sei er erzürnt gewesen? Er war eben einfach nur furchtbar besorgt, dass Uriel immer noch so schwach auf den Beinen war, auch weil er wusste, dass er schuld daran war, dass er soviel Energie verbraucht hatte.

Sicher, es war nicht schlecht, dass die Wunden fort waren und das er jetzt nicht Tage oder Wochen lang herumliegen musste und womöglich mit der Hand noch länger zu kämpfen hätte und sie dann auch die nächsten Wochen unbrauchbar gewesen wäre, aber das Uriel soviel Kraft verbraucht hatte, dass es ihm so miserabel ging, war dann doch nicht ganz in Sariels Sinn gewesen."Ich..bin nicht erzürnt...wie du nur auf sowas kommst."sagte er kopfschüttelnd und strich Uriel sanft über seine Wange."Bleib liegen und ruh dich aus...wenn nicht, DANN bin ich erzürnt.."fügte er noch schief grinsend an und stand dann auf, zog sich ein neues Gewand über und ging Richtung Tür."Schlaf..." Mit dieser ,Anordnung' verschwand er, um sich um Uriels kleinen Sohn zu kümmern.

Uriel sah ihm einen Moment nach und seufzte dann leise. Wie nur, fragte er sich, wie nur konnte er hier entfliehen? Aber wollte er das wirklich? Hier war doch derjenige den er liebte. Verwirrt rollte er sich auf die Seite, kugelte sich zusammen und schlief dann fast sofort ein, weil er sehr müde war.

So merkte er auch kaum, dass er und Sariel beobachtet worden waren, von niemand geringerem als vom Höllenfürsten persönlich. Dieser saß in seinem Gemach vor einem Spiegel und hatte die Beiden kurz beobachtet und sanft gelächelt, denn diese kleine Szene, die er zu sehen bekommen hatte, erinnerte ihn sehr an seine eigene große Liebe. Er lehnte sich zurück und schloss die Augen, ließ die Erinnerungen aufsteigen, die er solange versucht hatte in seinem Innern zu verschließen und kehrte zurück zu jenen glücklichen Tagen, an dem seine und Jahwes Welt noch heil gewesen war und sie einfach nur einander gehörten...

Kalte Spuren der Erinnerung

So hier komm Kapitel 9, ein Kapitel das sehr sehr wichtig ist also lest es genau durch *lach* ;D

Hier würden wir auch gerne eine Umfrage starten um zu erfahren, welche Charas ihr am liebsten mögt und welche ihr hasst XD

Schickt uns eine ENS mit dem chara den ihr mögt Beispiel: +Jahwe

und mit einem Chara den ihr hasst oder nicht mögt: - Michael

Das hier sind nur Beispiele ;D

Würden uns freuen wenn wir so einige Feedback kriegen ;D

Über Kommis freuen wir uns sowieso immer *____________*

Und nun viel Spaß beim Lesen! XD
 

*alle knuddel*
 

Eure Ela und Ura
 

Kapitel 9
 

Titel: Kalte Spuren der Erinnerung
 

All of my memories keep you near.

In silent moments imagine you here.

All of my memories keep you near.

Your silent whispers, your silent tears...
 

Dunkel und kühl war es um ihn herum, als das erste Wesen, das Gott schuf, seinen ersten Atemzug machte und alle Empfindungen wie ein Säugling die Milch in sich aufnahm.

Doch die Kühle herrschte nicht lange, denn in all die neuen Eindrücke, die Geräusche, der Geruch um ihn herum, mischte sich eine angenehme Wärme, eine Wärme so wunderbar und Geborgenheit versprechend, dass dem neu geschaffenen ein wohliger Schauer über den Rücken lief.

Es brauchte etwas, bis das Wesen seine Augen öffnete und sich seinem Gegenüber zwei Augen mit dem grün von glitzernden Smaragden zeigten. Er blinzelte ein wenig und konnte auch noch nicht so recht erkennen, wer ihm da gegenüber stand, aber er spürte ganz deutlich, dass die angenehme Wärme von demjenigen ausging, der von einem scheinbar überirdischen und wunderschönen Licht umgeben war.

Erst nach einer Weile gewahrte er sein Gegenüber und konnte ihn genauer erkennen. Vor ihm stand ein Mann, mit langen silbrigen Haaren und Augen, die so blau wie der Himmel zu sein schienen.

Seltsamerweise wusste er, dass der Himmel blau war, wusste auch, dass sein Gegenüber ein Mann war und er erkannte auch das Silber als Farbe und doch wusste er nicht, wer es war, der ihn wohl in diesem Moment ebenso neugierig und aufmerksam musterte, wie er es bei ihm ebenfalls tat.

Er hatte es also endlich geschafft...

So lange schon hatte er versucht dieses Wesen, das seiner Einsamkeit ein Ende setzen sollte, zum Leben zu bringen, doch irgendetwas war immer zu fehlgeschlagen. Jahwe, später Gott genannt, noch jung und etwas unerfahren, hatte es dann doch geschafft, nachdem er dem Wesen die Hälfte seiner Seele gegeben hatte. Nun stand er vor ihm, musterte ihn genau, besah sich aufmerksam das, was er geschaffen hatte.

Es war ein Wesen, das ihm glich und doch waren sie so verschieden wie Tag und Nacht. Das Wesen, ein Engel, hatte weiße Schwingen, so weiß, dass es schon fast grell erschien und seine Haut war fast ebenso weiß wie rosig.

Seine Augen waren von einem grün, so strahlend und wach, sie zogen den Allmächtigen sofort in ihren Bann und sie passten zu den schwarzen Haaren, die das ganze Wesen, einfach nur perfekt machten.

"Du bist endlich erwacht....", sagte er leise und liebevoll, sodass schon allein in seiner Stimme seine ganze Liebe für dieses Wesen mitschwang.

Ein angenehmes Kribbeln durchzog seinen ganzen Körper, als das eben erwachte Wesen die Stimme des Mannes hörte, welcher ihn eben so aufmerksam gemustert hatte.

Wer war er genau? Eine Vermutung hatte der Engel, der weder den Namen des Mannes ihm gegenüber kannte, noch seinen eigenen Namen wusste. Doch bevor er diese Vermutung aussprach machte er seine ersten, zu Anfang noch ein wenig unsicheren Schritte und ging auf den silberhaarigen Mann zu, blieb ein wenig vor ihm stehen und schaute zu ihm auf, denn er selbst war gut einen Kopf kleiner. "Habt ihr darauf gewartet, dass ich erwache? Seid...ihr mein Schöpfer? Und wer bin ich?" fragte er all das, was ihn erstmal interessierte, erschrak im ersten Moment etwas über seine eigene Stimme, wenn sie auch eigentlich angenehm anzuhören war.

Jahwe lächelte sanft, erfreut darüber, dass sein geliebtes Wesen gesprochen hatte und seine Stimme war wunderbar...So melodisch wie seine Eigene und doch so anders, so glockenhell. Am liebsten hätte der Allmächtige seine Hand ausgestreckt und seine Schöpfung berührt, doch er wollte nichts überstürzen, wollte ihn auch nicht erschrecken, sondern ihm Zeit geben. So riss er sich zusammen und nickte lächelnd; "So ist es... Ich bin dein Schöpfer...Mein Name ist Jahwe...und du bist Lucifer, dein Name bedeutet der Lichtbringer...mein Lichtbringer...", sagte er sanft.

Ihre Augen trafen sich, das Grün der Wiesen mischte sich mit dem Blau des Himmels und Beide waren schon vom ersten Augenblick an, wie gebannt von einander gewesen.

Dieses Lächeln seines Schöpfers ließ sein Herz höher schlagen und als sie sich ansahen und eine ganze Weile einfach wieder schweigend dastanden pochte es auch weiter wie wild? Was war das für ein wunderbares Gefühl, dass sich in seinem ganzen Leib breit machte? Eine Empfindung, die sein Herz zu erwärmen schien. "Das will ich sein...euer Lichtbringer...nur euer Lichtbringer." sagte der schöne Engel und kam vorsichtig noch etwas näher, wobei sein Herzklopfen mit jedem Zentimeter, den er seinem Herrn näher kam, stärker wurde. "Gibt es sonst noch andere Wesen hier? Außer euch und mir nun?" fragte er weiter neugierig und eigentlich schien die Frage doch berechtigt, denn der Engel versuchte sich gerade in dieser neuen Welt zurechtzufinden, aber er hatte das Gefühl, dass sein Schöpfer ihm alles sehr genau erklären würde, wenn er nachfragte.

Der Allmächtige selbst erschauderte, als der Engel immer näher kam, denn er konnte zwar seine Haut noch nicht fühlen, aber er konnte seine Aura spüren und sein Anblick alleine hatte sein Herz schneller schlagen lassen. Wieder riss er sich zusammen, denn wieder hätte er einfach seine Schöpfung in seine Arme gezogen, doch wieder übte er sich Geduld und nickte wieder sanft, versuchte ihm alles zu erklären. "Noch sind wir alleine, doch in ein paar Jahrhunderten...werde ich noch andere Engel erschaffen, aber bis dahin vergeht sehr, sehr viel Zeit..." Wispernd fügte er hinzu: "Ja, ich habe lange auf dich gewartet, lange neben dir geharrt, dass du deine Augen öffnest und deinen ersten Atemzug machst..."

Ein sanftes Lächeln erhellte die schönen Gesichtszüge des Lichtbringers noch ein wenig mehr. "Und heute ist der Tag, auf den ihr so lange gewartet habt. Nun bin ich bei euch und werde euch nie wieder allein lassen. "sagte er leise und doch waren es aufrichtige Worte, die er da sprach.

Es war nur noch so ein kleines Stück, dass zwischen ihnen lag und Lucifer selbst überwand nun den Abstand und legte seine Hände auf die Brust seines Herrn und dann seinen Kopf auch an seine Brust, kniff dann unsicher die Augen ein wenig zusammen und wich wieder zurück, sah seinen Schöpfer unsicher an. "Tut mir Leid. Es war...sicher töricht..."sagte er entschuldigend und wollte sich gerade ein wenig verneigen, als er sich plötzlich in zwei starken Armen wieder fand.

Jahwe hatte sofort seine Arme um ihn gelegt, als er sich hatte verneigen wollen und drückte ihn nun sanft an sich, denn er hatte ja jetzt seine Bestätigung, dass auch sein Engel seine Nähe suchte: "Duze mich...mein Name ist Jahwe...das sagte ich dir doch bereits, oder? Verneige dich nicht vor mir, mein Mondengel, das möchte ich nicht, weil du das Wesen bist, das mein Herz erobert hat...schon bevor du überhaupt einen Atemzug getan hast, bevor ich deine Stimme hörte oder ich deine Augen gesehen habe, gehörte dir schon mein Herz und meine unendlich Liebe...Aber dir gehört auch dein freier Wille...also fühle dich nicht gezwungen, diese Gefühle zu erwidern...sei stets ehrlich zu mir...", sagte er und strich sanft durch Lucifers schwarzes Haar.

Es war so schön in Jahwes Armen und Lucifer war froh, dass sein Schöpfer ihm auf keinen Fall böse war, dass er eben diese Nähe gesucht hatte, sondern ja selbst diese Nähe zu wollen schien. Einen Moment war er einfach still und lauschte dem schnellen Herzschlag seines Herrn und er fragte sich, ob dieses Herzklopfen auch so ein Anzeichen dafür war, dass man liebte. Fühlte er nicht dasselbe? Hatte er es nicht sofort gefühlt, nachdem er seine Augen geöffnet hatte? War es nicht seine Nähe, die er sich am liebsten für immer und nur für sich wünschte? "Und mein freier Wille sagt mir, dass ich immer in deiner Nähe sein will, dass ich dein sein will...dass...ich dich auch liebe Jahwe...mein geliebter Schöpfer..."wisperte er leise und mittlerweile raste sein Herz und schlug ihm bis zum Hals.

Und dann tat er etwas, was er noch nie zuvor getan hatte und doch war es, als wenn das Wissen, dass dies ein Ausdruck der Liebe war, tief in seinem Inneren vorhanden war.

Er stellte sich auf die Zehenspitzen und legte seine Lippen auf die seines Schöpfers.

Ein Kuss, der erwidert wurde und der den Anfang einiger Jahrhunderte war, in denen sie nur einander gehörten und niemand sich zwischen sie drängte und ihre unendliche Liebe füreinander in Frage stellte.
 

Es waren schon ein paar Jahrhunderte vergangen, seitdem Jahwe und Lucifer sich das erste Mal geküsst hatten, ein Paar geworden waren, das älteste Paar das überhaupt existierte. Jeder Tag, den sie miteinander erlebten war etwas Besonderes und Einzigartiges und sie kosteten das Leben in vollen Zügen. Der Allmächtige saß am See, einer seiner Lieblingsplätze überhaupt und besonders nachts gefiel es ihm hier, wenn das Mondlicht sich auf dem schwarzen Wasser brach. Doch nun schien die Sonne und Jahwe lag im Gras, den Blick gen Himmel gerichtet und dachte etwas nach, als plötzlich ein Gesicht über ihm erschien, das niemand anderem gehören konnte als Lucifer: "Liebster Mondengel, da bist du ja....", sagte er voller Liebe.

Der Lichtbringer strahlte den Allmächtigen an und gab ihm einen liebevollen Kuss, bevor er sich neben ihn legte und sich nah an ihn schmiegte. "Das du mich auch wieder nicht geweckt hast..." sagte er in einem tadelnden Tonfall, lachte aber kurz darauf schon, war es doch nur wieder eine kleine Neckerei, die sie sich gegenseitig immer steckten.

Aber im Grunde war es in der Tat so gewesen, als der Mondengel vorhin aufgewacht war, war sein Schöpfer sicher schon lange auf gewesen und hatte ihn schlafen lassen.

Aber es war ja nicht so schwer, denn Allmächtigen zu finden, denn Lucifer musste nur seiner Aura folgen und schon hatte er ihn gefunden. Ausserdem kannte der Engel mittlerweile die Plätze, an denen er gern war, so eben auch an diesem See. "Was hast du gemacht eben, als ich noch geschlafen habe?" fragte er und strich mit seinen schlanken Fingern durch das silberne Haar seines geliebten Schöpfers.

Der Allmächtige lächelte sanft und drückte seinen Geliebten an sich und küsste sanft seine Wange, Zärtlichkeiten, die er ihm schenkte. Als Lucifer die Frage stellte strahlte er noch mehr, denn er wollte ihm etwas Wunderbares erzählen und auch zeigen: "Ich habe gearbeitet...Du wirst bald ganz viele Freunde haben mein Lichtbringer und endlich nicht nur mich um dich herum... Ich bin daran andere Engel zu erschaffen, die ich brauche um die Erde zu in Ordnung zu halten. Ich will dir die Arbeit unbedingt zeigen...", sagte er strahlend küsste ihn dann innig. "Aber eines habe ich mir geschworen, keiner dieser Engel soll so schön sein wie du, keiner wird dir das Wasser reichen können, mein geliebter Mondengel...", sagte er und streichelte sanft durch sein Haar.

Lucifer hingegen strahlte nicht, eher verfinsterte sich mit jedem Wort, welches Jahwe sprach seine Miene. Das gefiel ihm überhaupt nich, dass plötzlich andere Engel erschaffen werden sollten. Was sollte er schon mit anderen Engeln? Er wollte überhaupt keine Freunde, er wollte einfach nur seinen Herrn und zwar ganz allein für sich, so wie die letzten Jahrhunderte auch. Sehr, sehr viel Zeit hatte Jahwe damals gesagt, sicher...es waren ein paar Jahrhunderte vergangen, aber war das denn schon sehr, sehr viel Zeit?

Es war so schön gewesen, nur sie Zwei hier allein im Himmel und hatte denn nicht alles geklappt? Hatte es denn jemals Schwierigkeiten gegeben, sodass es nun unbedingt notwenig war, andere Engel zu erschaffen? Was brachte es schon, dass keiner der Engel so schön werden sollte, wie Lucifer es war? Es war eine klitzekleine Genugtuung, die ihn aber im Moment überhaupt nicht besänftigen konnte. "Ich will keine Freunde...ich will sie auch nicht sehen. "sagte er leise und doch sprach er sehr ernst, zeigte ganz deutlich, dass das diesmal keine Neckerei war. "Warum müssen denn andere Engel her? Wir haben doch bisher auch alles so geschafft..."fügte er an und setzte sich aufrecht hin, sah auf den See hinaus.

Der Allmächtige seufzte leise. Irgendwie hatte er geahnt, dass dies kommen würde, denn immer wenn er dieses Thema angeschnitten hatte, dann hatte Lucifer auf Stur geschaltet und nun war genau das eingetreten. Er blieb liegen und sah weiter auf den See, behielt aber sein Lächeln: "Ich brauche sie...wir brauchen sie, denn die Menschen werden immer zahlreicher und dann können wir Beide das nicht mehr alleine verwalten verstehst du? Darum brauche wir andere Engel, die uns dabei helfen, nur das werden sie sein, Helfer für unsere Arbeit...", sagte er leise und sah zu seinem Engel: "Warum sagst du schon so etwas, wenn du noch gar nicht weißt, wie es sein wird mhm?", sagte er leise und strich seinem Engel sanft über den Rücken: "Du verhälst dich wie ein kleines bockiges Kind und das bist du nicht, das weiß ich...", sagte er, saß auf und kitzelte ihn etwas, sodass er ihn wieder zum lachen brachte.

Der Lichtbringer jedoch lachte nicht, sondern schaute Jahwe trotzig und mit Tränen in den Augen an. Warum tat er es alles so ab? Woher wollte er denn wissen, dass nicht Lucifer Recht hatte mit seinen Sorgen und Bedenken? "Weil ich keine anderen Engel brauche, darum sage ich es...ich habe die letzte Jahrhunderte niemanden als dich gebraucht und ich brauche auch jetzt niemanden, dem du auch noch deine Aufmerksamkeit schenkst. So wird es doch enden. Wenn sie nur Helfer sein sollen, warum willst du ihnen dann eine Seele geben? Warum kannst du sie nicht zu seelenlosen Sklaven machen, die einfach deine Wünsche erfüllen, aber sonst keine Ansprüche stellen? Sie werden alles kaputtmachen...alles durcheinander bringen..."entgegnete er und zog im nächsten Moment seine Knie an, umfasste seine Beine mit seinen Händen und vergrub sein Gesicht an seinen Beinen, unterdrückte so immer wieder ein Schluchzen.

Der Allmächtige sah seinen geliebten Mondengel etwas erschrocken an, denn er dachte

nicht das Lucifer so reagieren würde. Er legte seine Arme um ihn und drückte ihn an

sich, küsste sanft seine Stirn; "Mein Mondengel, nun weine doch nicht, sie werden

nichts kaputt machen....Wovor hast du denn Angst mein geliebter Engel? Sie werden

nicht mehr sein als Helfer...", sagte er und streichelte weiter durch Lucifers schwarzes

Haar, sanft und zärtlich, versuchte ihn immer noch zu beruhigen.

"Du hast mir meine Frage nicht beantwortet...warum bekommen sie Seelen, wenn sie nichts als Helfer sein sollen? Helfer brauchen keine Seelen, ihnen kann man einen Zauber auferlegen, sodass sie genau das erledigen, was man ihnen aufträgt. ",erwiderte der Engel der Nacht trotzig, schaute zu Jahwe auf, wobei sein Blick sowohl wehmütig als auch enttäuscht war, dass sein geliebter Schöpfer seine Sorge wirklich so abtat, als sei es das dümmste, was man haben konnte. "Wovor ich Angst habe...sie werden dich mir wegnehmen...sie werden auch deine Nähe wollen...und dann? Dann werde ich dich teilen müssen...ich will dich aber nicht teilen...ich will dich mit Niemandem teilen müssen...ich will nicht, dass andere Engel kommen...ich will es nicht..."kam es lauter als nötig über Lucifers Lippen und nun drehte er seinen Kopf auch wieder weg, wollte und konnte seinem Herrn in diesem Moment nicht in die Augen sehen.

Jahwe konnte so nicht mit ihm reden und darum erhob er sich, ließ ihn los und schüttelte den Kopf. "Wieso sollte ich ihnen keine Seele geben? Soll ich von Puppen und Marionetten umgeben sein, die mich mit leblosen Augen anblicken? Hätte ich dich auch so schaffen sollen, ohne Seele? Du wusstest, dass sie irgendwann da sein werden und du weißt auch, dass du mich nicht als dein Eigentum behandeln kannst wie ich es bei dir auch nicht tue! Bei den sieben Himmeln, wenn ich diese Angst auch hätte, dann müsste ich ja auch Angst haben, dass du dich einem anderen Engel zuwendest, dass ich dich teilen muss. Aber das weiß ich, ich weiß, dass ich dich bestimmt auch teilen muss und das müssen wir Beide lernen...es aber gleich so negativ zu sehen, macht es nicht einfacher...Lucifer...", sagte er und zwar in einem beruhigenden Ton.

"Ich bin nicht wütend auf dich, aber du anscheinend auf mich, darum ist es besser ich gehe nun, damit du darüber nachdenken kannst...", sagte er und wandte sich zum gehen.

Der Lichtbringer hörte dem Allmächtigen zu, jedoch beruhigten ihn seine Worte keinesfalls, sondern er fühlte sich mit jedem Wort, welches Jahwe sprach noch weniger verstanden von ihm. Sein Herr hatte recht, wenn er sagte, dass Lucifer wütend war...er war wütend darüber, dass sein Schöpfer alles so abtat.

"Was gibt es da noch nachzudenken?" fragte Lucifer auch weiterhin trotzig. "Ich will keine anderen Engel...du wirst mich nicht teilen müssen, keine Angst...ich will mit keinem von diesen anderen Engeln befreundet sein...und einem anderen Engel zuwenden werde ich mich erst recht nicht..." stellte der Mondengel den Standpunkt klar, den er vertrat. Er hasste die anderen Engel jetzt schon, obwohl sie nicht einmal existierten. Im Grunde war es Hass aus purer Angst heraus, denn genau das war es, was Lucifer hatte. Angst, dass er vielleicht plötzlich nicht mehr gut genug war, oder dass ein anderer Engel kommen würde und sich SEINEM Jahwe an den Hals werfen würde.

Der Allmächtige schüttelte nur den Kopf, erwiderte nichts mehr, denn er wusste, er würde damit nichts erreichen. Somit drehte er sich vollends um und ging.
 

Es waren ein paar Jahrhunderte vergangen, seit Jahwe die ersten Engel geschaffen hatte und eigentlich hätte man sagen können, dass es gut lief. Es gab die sieben Erzengel und Lucifer war der Hauptengel, der Engel mit der meisten Macht. Doch immer wieder wurde die Harmonie gestörte zwischen den Engel und seinem Liebsten, denn die Engel "piesackten" ihn und Lucifer konterte genauso. Am Anfang hatte Jahwe das immer nur gelassen gesehen, denn er dachte sich einfach, dass seien kleine Streitereien, doch er hätte niemals geahnt, dass es eines Tages ernst werden würde, sehr ernst. Jahwe war gerade in seinem Arbeitszimmer beschäftigt und bekam so nicht mit, was draußen geschah.

Draußen, stand Lucifer dreien der sieben Erzengel gegenüber. Raphael war einer davon und dieser stand eher im Hintergrund, denn er wollte sich nicht einmischen. Eigentlich wollte er es schon, denn er bezeichnete Lucifer als seinen Freund, doch gegen Michael und Gabriel hatte er keine Chance, sie waren etwas mächtiger als er. Dennoch versuchte er es anders. "Bitte, lasst ihn in Ruhe... Wenn das der Herr erfährt wird er sicher wieder sehr böse auf euch sein...lasst ihn...", sagte er sanft und sah dann zu Lucifer, mit einem Blick, der ihm sagen sollte, dass er immer noch auf seiner Seite stand, auch wenn er etwas hilflos war.

Gabriel drehte sich zu Raphael um. "Halt deine Klappe du Babyengel! Wenn wir mit dem Hauptengel fertig sind, dann kommst du dran. Wir wissen, dass du Lucifers Freund bist und deshalb bist du auch ein Verräter!", knurrte er. Raphael wich etwas ängstlich zurück, denn er war als Letzter der sieben Erzengel erschaffen worden und darum auch eher zurückhaltend und doch wollte er Lucifer nicht im Stich lassen. "Das stimmt nicht! Ich bin sein Freund aber darum verrate ich doch Niemanden!", rief er.

Lucifer hatte sich das ganze eben zähneknirschend angehört und selbst wenn die Angriffe der beiden Engel diesmal erstmal nur indirekt ihn betrafen, so griffen sie den einzigen Freund des Lichtbringers unter all den Scharen der Engel an und das würde der Mondengel ebenso wenig hinnehmen, wie Raphael es einfach hinzunehmen schien, dass Michael und Gabriel schon wieder auf dem Hauptengel herumhackten.

"Lasst Raphael in Ruhe...wenn ihr ein Problem mit mir habt, dann klärt es auch mit mir und lasst ihn einfach aus dem Spiel..." erwiderte der Hauptengel kalt, denn er hasste sowohl Michael als auch Gabriel abgrundtief.

Für diesen Kommentar erntete Lucifer sogleich Michaels Aufmerksamkeit, auf die er jedoch gut hätte verzichten können. "Versuchst du grad jemanden zu verteidigen? Du kannst doch nicht mal dich selbst verteidigen...du bist ein vollkommen unfähiger Hauptengel...es gäbe so viele, die besser geeignet wären als du...Lucifer..."entgegnete der Kriegerengel höhnisch grinsend und auch herausfordernd, machte keinerlei Hehl daraus, dass er den Lichtbringer nicht mochte.

Auch Gabriel war dieser Ansicht und so schenkte auch er dem Hauptengel seine Aufmerksamkeit. "Stimmt, du bist viel interessanter als der Babyengel, bei dir macht es viel mehr Spaß, dich weinen zu sehen...", sagte er und ein böses Lächeln stahl sich auf seine Lippen. "Hast du es schon gehört, Lucifer? Du sollst das Spielzeug des Herrn sein, sein Geliebter, aber er braucht dich nur um sich das Bett zu wärmen...Hast du schon gehört, dass er sich einen Neuen erwählt hat?"

Raphael sah, was Gabriel vorhatte, nämlich seinem Freund weh zutun und das wollte er eben verhindern. "Hört auf! Das ist nicht wahr! Hört endlich auf Lucifer solche Dinge zu sagen!", sagte er etwas lauter und erschrak als Gabriel ausholte. Der andere Erzengel hatte genug davon, dass sich stets einer einmischte und deshalb schlug er Raphael eine Ohrfeige. "Schweig! Es ist sehr wohl wahr! Der Herr hat den Hauptengel doch nur, solange er gut im Bett ist und wenn er ausgedient hat, dann wird er sich einen Neuen nehmen, das wissen alle nur ihr nicht...Ich werde dich zu Tode quälen Raphael, dafür das du dich auch noch auf die Seite dieses Hauptengels stellst!", schrie er.

Lucifer stand immer noch wie angewurzelt da, doch seine Hände waren zu Fäusten geballt mittlerweile und eine unglaubliche Wut stieg in ihm auf, nachdem was sich diese beiden Erzengel gerade geleistet hatten. Doch all sein Wut und sein Hass entlud sich in diesem Moment gegen Gabriel, denn er hatte im Grunde eben mit seinen Worten und dadurch, dass er Raphael geschlagen hatte, das Fass zum überlaufen gebracht.

"Das ist eine Lüge...das ist alles nicht wahr..."schrie der Lichtbringer nun und im nächsten Moment war er vorgeschnellt und hatte Gabriel zu Boden geworfen, kniete nun über ihm und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. "Du lügst...er liebt mich...er liebt mich ganz allein...ich bin nicht sein Spielzeug..." Im nächsten Moment knurrte der Hauptengel und plötzlich lagen seine Hände um Gabriels Hals und langsam begann er zuzudrücken. "Ich werde nicht zulassen, dass ihr Raphael so schikaniert...wie ihr mich die ganze Zeit über terrorisiert habt...du Dreckiger...jetzt bezahlst du für all die Qualen, die ich wegen dir all die Jahrhunderte ertragen habe..."zischte der Lichtbringer gefährlich." Ich hasse dich...ich hasse euch alle, die ihr immer nur auf mir rumhackt...abgrundtief hasse ich euch..."schrie Lucifer, drückte immer fester zu und es interessierte ihn kein Stück, dass Gabriel röchelte, nach Luft schnappte und an den Federn von seinen Schwingen riss.

Raphael war entsetzt und erschrocken zugleich. Zum einen fand er es gerecht, dass Gabriel bestraft wurde, aber bestimmt nicht so. Schnell war er bei Lucifer und versuchte ihn von ihm runter zu bekommen. "Lucifer, hör auf! Ich bitte dich! Genau das wollen sie!" sagte er, doch sein Freund hörte nicht auf ihn und dann hatte es auch keinen Sinn mehr einzugreifen, denn Gabriel regte sich nicht mehr. All das war so schnell gegangen, dass selbst Michael nicht eingreifen konnte, denn der war zu perplex, dass Lucifer etwas unternommen hatte, und das nicht nur verbal. Doch nun löste sich die Starre von dem Erzengel und er packte Lucifer am Kragen: "Du hast gerade die schlimmste Sünde begangen...Nun wird er nicht mehr drum herum kommen dich zu bestrafen..." sagte er und schlug Lucifer zuerst eine runter. Anschließend packte er ihn erneut und zerrte ihn mit sich und als Raphael ihn aufhalten wollte schrie er ihn an: "Sei still! Wenn du nicht aufpasst dann zerr ich dich auch mit und du kannst seine Strafe teilen!" Raphael blieb erschrocken stehen und sah mit Tränen in den Augen zu Lucifer, der nur den Kopf leicht schüttelte und so blieb der Erzengel zurück.

Michael zerrte Lucifer weiter mit sich, bis zum Arbeitszimmer, welches er betrat, nachdem er angeklopft hatte. Er verbeugte sich und warf Lucifer zu Boden. "Herr, er hat die schlimmste Sünde begangen...Er hat Gabriel, einen eurer Erzengel getötet...erwürgt hat er ihn auf grausamste Weise...", erzählte er und sah den Allmächtigen an.

Jahwe war ziemlich erschrocken, als da plötzlich Michael mit Lucifer herein kam und der Erzengel seinen Liebsten so behandelte, wollte schon eingreifen und Michael bestrafen, doch als er hörte was geschehen sein sollte, sah er zu Lucifer: "Lucifer?....sag, dass er lügt...sag , dass das nicht wahr ist...", sagte er leise und sah seinen Mondengel tief in die Augen.

Der Lichtbringer hatte die ganze Zeit keinen Widerstand geleistet und nun? Nun hatte er sich aufgerappelt und kniete auf dem Boden, sah seinem geliebten Schöpfer direkt in die Augen, schüttelte den Kopf. "Ich will nicht auch noch lügen...es ist wahr, was Michael sagt...ich habe Gabriel getötet..."bestätigte der Engel der Nacht die Worte des Erzengels. Sein Blick war ein wenig abwesend und doch die ganze Zeit über auf Jahwe gerichtet. "Du weißt warum ich es getan habe...ich tat es für uns...nein...wahrscheinlich nur für mich...aber...ich bereue nicht es getan zu haben...ich hätte es schon viel früher tun sollen..."murmelte Lucifer zum Schluss nur noch. Kurz schloss Lucifer die grünen Augen, fragte sich, was nun geschehen würde. Er wusste, was für eine Strafe auf diese Sünde stand und doch hatte er noch Hoffnung, dass Jahwe Verständnis aufbringen würde und seine Worte wahr machen würde, dass Lucifer unter all den Engeln immer etwas Besonderes sein würde.

Jahwe war hin und her gerissen zwischen seiner Liebe zu ihm und den Geboten, die er aufgestellt hatte. Er wusste, was er gesagt hatte und doch konnte er bei ihm keine Ausnahme machen, denn das würde noch mehr Unruhe bringen, denn man konnte Lucifer nicht anders behandeln als die Anderen, oder? Ihm rannen Tränen über die Wangen und er schüttelte den Kopf. "Warum hast du das getan? Nein, sag es mir nicht...Du hast nicht auf mich gehört...dass du auf ihre Worte einfach nicht hören sollst...Michael...vollziehe die Strafe..." sagte er und drehte sich um, denn er konnte das Ganze nicht mehr mit ansehen.

Michael lächelte zufrieden, denn genau das hatte er erwartet. Sein Herr war gerecht und so würde er Lucifer nicht der Strafe entziehen, gegen das schlimmste Verbrechen, welches man begehen konnte. Der Engel des Krieges zog das Schwert und fackelte nicht lange, sondern schlug dem Hauptengel die Flügel ab, gerade als Raphael herein stürzte. Der Erzengel des Wassers stand erschrocken in der Tür, als er sah was geschehen war und er musste schlucken, denn er hatte Tränen in den Augen. Er war zu spät gekommen und das würde er sich niemals verzeihen können.

Er überwand seinen Schrecken und kniete sich neben Lucifer und wurde dieses eine Mal aggressiv als Michael ihn wegzerren wollte. "Lass den Hauptengel! Er hat seine Strafe verdient!" meinte Michael und packte den anderen am Arm, doch Raphael entzog ihm diesen energisch und wütend. "Nur wegen euch ist das geschehen...Du und all die Anderen, ihr seid Schuld...ihr seit die Mörder, nicht er...", zischte er. Sanft beugte er sich über Lucifer, der immer noch kniete, sah dass er unglaubliche Schmerzen hatte und begann ihn zu heilen, bis Michael ihm die Hand von dem Rücken des Hauptengels weg schlug. "Hör auf Raphael! Du sollst den Hauptengel leiden lassen...er hat es verdient!" "Du hättest so einiges verdient und nun lass mich ihn heilen oder ich schwöre dir, du wirst mich von einer anderen Seite kennen lernen...", schrie er und sah wie Michael zurück wich. Wieso hatte er vorher nie so gehandelt? Er kam sich unglaublich dumm vor. "Lucifer? ... Ich heile deine Wunden...Du spürst bald keinen Schmerz mehr...jedenfalls keinen körperlichen...", sagte er sanft.

Nun endlich schritt auch Jahwe ein, denn er war vorher wie in Trance gewesen. "Michael, geh und verrichte deine Arbeit.", sagte er und sah dem Erzengel nach, dann sah er zu Lucifer und ihm rannen immer noch Tränen über die Wangen...

Lucifer war wie betäubt von dem grausamen Schmerz, der seinen ganzen Körper durchzog und doch war ein viel schlimmere Schmerz da, der seinen ganzen Leib erfüllte.

Wie hatte Jahwe dastehen können und das zulassen können? Wie hatte er es schon wieder einfach abtun können? Warum hatte er so die Augen davor verschlossen, wie furchtbar diese dauernde Angriffe auf den Lichtbringer gewesen waren? So oft hatte er ihm von seinen Sorgen erzählt und doch hatte Jahwe nun diese Strafe zugelassen. Warum hatte er den letzten verzweifelten Hilfeschrei des Mondengels nicht erkannt? "Warum...?" kam es leise über Lucifers Lippen, jedoch übertönte ein herzzerreißendes Schluchzen diese Frage.

Vorhin, als Michael ihm die Flügel abgeschlagen hatte, hatte Lucifer die Zähne zusammengebissen, aber nicht geschrieen, erst jetzt schrie er, gemischt immer wieder mit Schluchzen und ununterbrochen liefen Tränen über die blassen Wangen des Lichtbringers.

Nach einigen Augenblicken saß er zusammengekauert da, starrte ins Leere vor sich, zitterte am ganzen Leib wie Espenlaub, weinte weiter und obwohl in diesem Moment die beiden Personen im Raum waren, denen er sein Vertrauen und sogar seine Liebe geschenkt hatte, fühlte er sich einfach nur von allen im Stich gelassen, elend und allein.

Und dann ganz plötzlich schien es ihm unerträglich in diesem Raum, der süßliche Duft seines Blutes stieg ihm in die Nase, er wusste, dass seine eigenen Schwingen hinter seinem Rücken lagen, sicher rot gefärbt von seinem Blut und fast panisch versuchte der Mondengel sich ruckartig aufzurichten, was ihm auch kurz gelang, jedoch taten weder seine Beine noch sein Kreislauf in diesem Moment, was er wollte und so kippte Lucifer einfach nach vorne weg.

Jahwe sah erschrocken zu seinem Liebsten und war auch sofort bei ihm, hob ihn auf und trug ihn in ihr gemeinsames Gemach. Raphael hatte seine Wunden noch nicht ganz geheilt, doch das war ihm nun egal, er legte ihn einfach auf das Bett und setzte sich neben ihn: "Lucifer...Bitte verzeih mir...Aber ich konnte nicht anders handeln...Du hast das erste Gebot gebrochen und ich konnte keine Ausnahme machen...Sonst müsste ich bei allen Ausnahmen machen...Warum hast du das getan? Warum hast du ihn nicht einfach bestraft?" sagte er kopfschüttelnd und seufzend und doch konnte er es irgendwie verstehen. "Ich werde eine Lösung finden...mein geliebter Mondengel..."

Raphael stand in der Tür und hörte alles, sagte nichts dazu, dachte jedoch seinen Teil. Wie würde es nun weiter gehen? Jedenfalls würde er seinem Freund helfen, so gut es eben ging. Immer noch blieb er stehen und hörte was sie redeten.

Lucifer hatte sich sofort auf die Seite gedreht, als Jahwe ihn aufs Bett gelegt hatte, denn es schmerzte auf dem Rücken zu liegen, wo die Wunden immer noch nicht richtig verschlossen waren. Jahwes Gerede hatte er schweigend zugehört, hatte keinerlei Regung gezeigt, einzig seine Tränen benetzten auch weiterhin seine Wangen. Als der Allmächtige dann mit seinen Worten geendet hatte wollte er seinem Engel über die Wange streichen, doch jetzt zeigte Lucifer eine Regung und schlug die Hand seines Schöpfers fort. "Fass mich nicht an..."zischte er seinem Herrn zu, schaute ihn böse an. "Immer hast du mir gesagt, ich wäre jemand Besonderes...und trotzdem hast du mir das angetan....DU hast es zugelassen, dass dieser Bastard Michael mir die Flügel abschlägt...du bist so ein Egoist...nur, damit du dein Gesicht wahren kannst hast du es zugelassen, nicht wahr? War es nicht so? Deine Worte, dass ich besonders wäre waren alle nur heiße Luft...nichts weiter..." schrie der Lichtbringer aufgebracht, unterbrach sich im nächsten Moment selbst mit einem verbitterten Lachen. "Langsam glaube ich wirklich, dass Gabriel und Michael Recht hatten...als sie sagten, ich wäre nur dazu da, um dieses Bett zu wärmen. Vergiss...deine Lösung, ich will sie nicht...ich will überhaupt nichts mehr von dir...du hast all die Jahrhunderte einfach immer wieder darüber hinweggesehen, wie es mir erging, wenn diese elenden Engel mich schikanierten und fertig machten und diesmal war es genug...ich habe unsere Liebe verteidigt und du? Du hast mich dafür mit Füßen getreten...bestraft..."sagte der Lichtbringer nun wieder vollkommen ruhig, dennoch zitterte er und Tränen rannen weiterhin über seine Wangen. "Ich hasse dich Jahwe... selbst wenn mein Herz etwas anderes sagt...ich hasse dich, für das, was du getan hast..."

Der Allmächtige saß da, schockiert über die Worte seines Liebsten und erschrocken darüber, dass er die Wahrheit sprach darüber, dass er zu feige gewesen war und ein Egoist. Er sagte nichts mehr, denn jedes Wort wäre nun ein Wort zuviel gewesen und er hätte auch nichts mehr damit erreicht. Seufzend und mit Tränen in den Augen erhob er sich und ging, denn er hielt es in diesem Raum nicht mehr aus.

Raphael sah dem Allmächtigen nach und war hin- und hergerissen zwischen der Loyalität zu seinem Herrn und der Freundschaft zu Lucifer und doch war auch er nicht einverstanden mit dem, was sein Herr getan hatte und teilte die gleiche Meinung wie Lucifer. Langsam ging er näher und setzte sich neben Lucifer, sprach im ersten Moment kein Wort, bis er die Stille nicht mehr aushielt. "Es tut mir leid Lucifer...So unendlich leid...Ich verstehe es, wenn du auch auf mich wütend bist...Ich habe deine Wut verdient...Ich war genauso feige...Aber bitte...lass mich deine Wunden heilen und dir wenigstens die körperlichen Schmerzen nehmen..." sagte er und legte seine Hände auf Lucifers Wunden, da dieser ihm, eigentlich dem Allmächtigen, wieder den Rücken zugedreht hatte und begann ihn zu heilen. Doch er tat nicht nur das, sondern auch etwas, was eigentlich verboten war zutun, nur der Herr durfte es, doch das war Raphael egal. "Beiß die Zähne einen Moment zusammen, es wird gleich vorbei sein...", sagte er und im nächsten Moment wurde Raphael an die Wand geschleudert, denn ganz plötzlich wuchsen Lucifer zwei mächtige schwarze Schwingen aus den Wunden, die sich nachher von alleine heilten und durch Raphaels Magie war auch alle Macht und Energie wieder aufgefrischt worden. Der Erzengel selber lag benommen an der Wand und legte eine Hand an seine Stirn.

Der Engel der Nacht richtete sich im Bett auf und erhob sich dann. Diesmal trugen ihn seine Beine ohne Probleme und er fühlte sich, wie so oft in den vergangenen Jahrhunderten schon. Körperlich völlig in Ordnung, jedoch seelisch am Boden und voller Schmerz, den in diesem Moment niemand von ihm zu nehmen vermochte.

Als der Lichtbringer zu Raphael ging kam er an dem großen Spiegel dieses Gemachs vorbei und dort erkannte er, was Raphael eben vollbracht hatte, sah er zum ersten Mal seine neuen Schwingen...pechschwarz, sodass auch so jederzeit jeder erkennen könnte, was er getan hatte und welche Strafe er erhalten hatte und das dies nicht die Schwingen waren, die er einst als Geschenk seines Schöpfers erhalten hatte, als Zeichen dafür, dass er ein Engel war.

Mit gesenktem Blick ging er weiter, kniete sich zu Raphael und half ihm anschließend auf. "Raphael...ich möchte dir danken...für alles...ab jetzt...wirst du wegen mir nie wieder in Schwierigkeiten kommen. Ich...kann nicht mehr hier bleiben...hier im Himmel...IHM ständig über den Weg laufen...außerdem sieht mir jeder an, was ich getan habe und der Hass gegen mich wird damit ganz sicher noch schlimmer. Das halte ich nicht länger aus..." sagte Lucifer leise zu seinem einzigen Freund im Himmel und schüttelte den Kopf. Ein trauriges Lächeln huschte kurz über seine Lippen, dann drehte er sich um und ging langsam in Richtung der Tür.

Raphael sah Lucifer in die Augen und Tränen sammelten sich darin, denn er wollte nicht, dass sein Freund ging und doch...Er konnte es verstehen. "Wie...Wie du wünscht...Aber lass mich dich wenigstens bis zum Tor begleiten...", sagte er und als Lucifer sich umdrehte und nickte eilte Raphael an seine Seite und gemeinsam gingen sie zum Himmelstor. Auf dem Weg begegneten sie nur selten einer Wache, aber das würde genügen, so dass es in kurzer Zeit der ganze Himmel wissen würde, doch weder Lucifer noch Raphael kümmerte das und deshalb gingen sie unbeirrt weiter, ohne sich umzublicken. Vor dem Tor standen sich der Erzengel und der Hauptengel gegenüber und Raphael konnte sich nicht mehr zurückhalten, sondern ließ seinen Tränen freien lauf. "Bist du sicher, dass du das tun willst? Wohin willst du gehen?" fragte er und ballte die Hand zur Faust und sah zu Boden, biss sich auf die Unterlippe, versuchte einen Schluchzer zu unterdrücken. "Ich will dich nicht verlieren...du bist doch mein bester Freund...", sagte er leise. Einen Moment lang spielte er mit dem Gedanken mit Lucifer mit zu gehen.

Lucifer hörte dem Erzengel zu, kam dann ein Stück näher und nahm Raphael in die Arme. "Bewahre unsere Freundschaft in deinem Herzen, sowie ich sie in meinem Herzen bewahren werde...dann wird sie nicht sterben. Ich werde sehen, wohin mich mein Weg führt und was werden wird. Ich weiß nur, dass ich IHM nicht verzeihen kann, was er mir angetan hat...mit dem was geschehen ist, ist unsere Liebe geendet. Er hat überhaupt nicht versucht mich zu verstehen..."erwiderte Lucifer leise, ließ Raphael im nächsten Moment los. "Vielleicht werde ich den Scharen des Himmels eines Tages als ebenbürtiger Feind gegenüberstehen...aber unsere Freundschaft werde ich nie vergessen. Sag IHM bitte noch eins von mir...er soll keine Engel schicken, die mich zurückholen...ich werde den Himmel nicht wieder betreten." fügte der Lichtbringer an, musste im nächsten Moment einige Tränen herunterschlucken. "Leb Wohl..." Das waren die letzten Worte, welche der Engel der Nacht sprach, im nächsten Moment drehte er sich um, öffnete mit einer Handbewegung das Himmelstor und trat heraus, blickte sich noch einmal kurz um und blickte mit Tränen in den Augen zu Raphael hin, doch dann schaute er geradeaus, versuchte den Himmel und alles Geschehene hinter sich zu lassen und ganz Neu zu beginnen...

Ende der Ungewissheit

Alohhhaaa zusammen und schönen Niklaustag heute XD

Als Geschenk gibt's frisch das neue Kapitel ;D

Im Übrigen wollen wir uns entschuldigen das drei Kommentare einfach weg sind T___T

Ich (Ela) musste Kapitel 9 wieder löschen weil da alles Fehler drin waren(wegen Mexx ä,ö und ü waren so komisch oder weg -.-;;) und da wurden die Kommis einfach mit gelöscht ;( Also nicht böse sein, das haben wir auf keinen Fall mit Absicht gelöscht! ^^

Wir freuen uns natürlich über jeden Kommi und auch über jeden Leser den wir mit dieser Geschichte begeistern können ;D

*alle knuddel*
 

Und nun viel Spaß beim lesen!
 

Ela und Ura
 

Kapitel 10
 

Titel: Ende der Ungewissheit
 

If someone missing you in your absence,

It means you have done something special for him/her
 


 

Der Höllenfürst öffnete langsam die Augen und er fand sich in dem Reich wieder, dass er begonnen hatte, nach diesem Tag aufzubauen. Wie viel Zeit genau seit diesem Tag vergangen war, als er den Himmel den Rücken kehrte konnte nicht mal Lucifer selbst noch so genau sagen und doch waren es sicher schon einige Jahrhunderte, wenn nicht sogar mehr als ein Jahrtausend, das seitdem vergangen war und dennoch schmerzten diese Erinnerungen noch...jedes Mal, wenn er von Neuem darüber nachdachte tat es weh und selbst wenn er es sich selbst nicht eingestehen wollte, er wünschte sich die Zeit mit Jahwe zusammen zurück, die Zeit in der sie allein waren und nur sie Beide wichtig waren, niemand sonst. Aber ihre Liebe schien keine Chance mehr zu haben, nicht nach all der Zeit, nicht nach all dem Hass und der Feindschaft, die aufgebaut worden war. "Ich muss aufhören darüber nachzudenken...es bringt ja eh nichts..."murmelte der Fürst der Finsternis kopfschüttelnd und erhob sich langsam, ging zu seinem Schreibtisch und versuchte sich mit dem Bearbeiten von irgendwelchen Akten abzulenken.
 

Es war einige Zeit vergangen, seitdem Sariel den Erzengel allein in seinem Gemach gelassen hatte, damit dieser ein wenig hatte schlafen können. Er selbst hatte, wie er es versprochen hatte, mit dem kleinen Camuel gespielt, aber mittlerweile war es bereits Zeit fürs Abendessen und Sariel hatte dafür gesorgt, dass das Abendessen für Uriel auf einem kleinen Tablett gebracht wurde, sodass dieses es auch im Bett essen konnte. Camuel hatte eben bereits gegessen, hatte es hingenommen, dass Sariel ihm dabei lediglich Gesellschaft geleistet hatte. Widerwilliger hatte der kleine Engel dann auch hingenommen, dass er schlafen gehen sollte, denn eigentlich wollte er zumindest einen Gute Nacht Kuss von seinem Papa, doch Sariel meinte, dass Uriel sich auch noch weiter schonen müsste und im Bett bleiben müsste und er sicher noch schliefe. Danach war der General Lucifers gegangen und hatte eben alles soweit besorgt und war zu seinem Gemach zurückgekehrt. Nun ging er langsam er mit dem Tablett in beiden Händen in sein Schlafgemach und wie erwartet fand er den Engel noch schlafend vor. Also stellte er das Tablett auf den Nachttisch und setzte sich dann auf die Bettkante, beobachtete Uriel erst ein wenig. Er sah wirklich süß und unschuldig aus, wie er so dalag und schlief. Mit einem Lächeln auf den Lippen strich der Gefallene zuerst durch Uriels seidiges Haar, dann sanft über seine Wange und schließlich über seine Lippen.

Uriel selbst hatte seltsame Dinge geträumt, Dinge, die er schon sooft geträumt hatte und die ihn auch etwas Angst machten, wenn er dann wieder wach war. Seltsamerweise verschwanden die bösen Bilder in seinen Träumen und schöne flossen wie ein Frühlingsbach. Sanft spürte er ein Streicheln auf seiner Wange und dann auf seinen Lippen und als er merkte, dass das gar nicht mehr nur im Traum war, wachte er auf. Langsam öffnete er seine Augen, sah sich etwas verwirrt um, als sein Blick bei Sariels Gesicht hingen blieb. Unbewusst stahl sich ein sanftes Lächeln auf seine Lippen: "Sariel....", wisperte er leise. Uriel war noch nicht wirklich richtig wach, deshalb rückte er näher an den Gefallenen heran, kuschelte sich an ihn und suchte seine Nähe.

Sariel war wieder einmal ein wenig überrascht, dass der Erzengel freiwillig seine Nähe suchte und ihn nicht stattdessen von sich stieß. In manchen Momenten fragte er sich wirklich, was nun Uriels wahre Gefühle waren und wann er ihm etwas vorspielte, aber in so einem Moment wie diesem hier glaubte er wirklich die Antwort auf diese Frage zu kennen, denn es lag ja praktisch auf der Hand, dass Uriel eigentlich nichts gegen die Nähe des Gefallenen einzuwenden hatte und sie scheinbar sogar wünschte. So gab er ihm diese Nähe, beugte sich noch ein wenig weiter zu ihm herab und strich ihm weiter durchs Haar, betrachtete ihn lächelnd, bis er schließlich noch das letzte Stück überwand, welches seine und Uriels Lippen trennte, küsste den Erzengel zärtlich.

Uriel, der immer noch etwas verschlafen war erwiderte den Kuss automatisch und eine ganze Weile küsste er den Gefallenen, bis er seine Lippen von den Seinen löste und ihm in die Augen sah. Wieder war der Erzengel des Feuers hin- und her gerissen zwischen seinen Gefühlen und der Notwendigkeit von hier zu fliehen, denn er wusste sehr genau, wo Sariel seine Schlüssel aufbewahrte. Doch in seinem Innern kamen Schuldgefühle auf, wenn er nur so tat, als würde er seine Gefühle erwidern...doch es war viel komplizierter, denn eigentlich erwiderte er ja seine Gefühle, aber für Sariel würde es eben genau nicht so aussehen.

Er sah weg, denn er bemerkte, dass Sariel ihn beobachtete und dass er anscheinend einen Moment in seinen eigenen Gedanken gewesen war. "Tut mir leid, ich war noch nicht ganz wach....Wie spät ist es?", fragte er und erinnerte sich im nächsten Moment, dass er Camuel bei dem Gefallenen gelassen hatte. "Was ist mit Camuel? Ist er in seinem Zimmer? Spielt er einen Moment alleine?", fragte er weiter, setzte sich an den Bettrand und wollte aufstehen, doch als er es tat war ihm schon wieder so schwindelig, dass er sich von alleine wieder setzte.

Sariel sah seufzend zu Uriel hin, dem es immer noch nicht wirklich besser zu gehen schien und warum? Weil er all seine Kraft für die Verarztung und Heilung der Wunden des Gefallenen aufgewandt hatte, dass wurde Sariel in diesem Moment wieder bewusst, obwohl er es den ganzen Nachmittag über nie wirklich verdrängt hatte. "Leg dich wieder hin...du bist noch viel zu schwach um schon wieder aufzustehen. Camuel liegt sicher schon im Bett...er hat vorhin gegessen, nachdem wir gespielt haben. Und du solltest auch etwas essen, ich hab dir extra Speisen auf einem Tablett mitgebracht, damit du auch etwas essen kannst, ohne das du aufstehen musst..." erklärte der Gefallene ein wenig tadelnd und da Uriel noch keine Anstalten machte wieder ganz ins Bett zu krabbeln half Sariel dabei etwas nach, legte ihm einige Kissen in den Rücken und stellten dann das Tablett, dass wie ein kleiner Tisch war und auch kleine Beine hatte, vor Uriels Nase, sodass das Tablett über seinen Oberschenkeln stand. "Ich hoffe es schmeckt dir..."

Uriel musste etwas schlucken. Er sah wie sehr sich der Gefallene Mühe gab und wenn er ehrlich war, so hatte Sariel schon lange damit sein Herz erobert, schon viel früher. Doch er wusste auch, was es bedeuten würde ein Gefallener zu werden, er durfte seinen Vater nicht im Stich lassen und so war es ein Muss wieder in den Himmel zurück zu kehren, auch wenn es ihm, wenn er ehrlich zu sich selbst war, schwer fiel.

So nickte er nur einverstanden und setzte sich gerade hin. Sariel hatte ihm viele Leckereien auf das Tablett geschöpft, die er teilweise gar nicht kannte, aber der Erzengel war auch gar nicht verschleckt, sodass er von diesem und jenem zu probieren begann und auch schon sagen konnte, welche Dinge er am liebsten aß, von dieser höllischen Kost, wenn man es so nennen konnte. Uriel sah aus dem Blickwinkel, dass Sariel zufrieden schien, dass ihm die Speisen schmeckten und dass er aß und der Sohn Jahwes war auch hungrig gewesen, hatte er gemerkt. Nachdem Uriel satt war, stellte Sariel das Tablett weg und sah ihn stumm an, forschend und Uriel begann sich etwas unwohl zu fühlen: "Was? Was ist? Hab ich was falsch gemacht?" fragte er vorsichtig und runzelte die Stirn.

Sariel schüttelte den Kopf, war es doch nicht das gewesen, dass ihn so nachdenklich und zum Teil auch forschend hatte schauen lassen. Viel mehr war es wieder die Frage gewesen, ob es damals wirklich Uriel gewesen war, der ihn vor einem allzu schmerzhaften und auch dem direkten Sturz in die Hölle gerettet hatte. Auch hier glaubte er die Antwort zu kennen, denn Uriels grüne Augen hatten sich in seinem Gedächtnis eingebrannt und dennoch wollte er es aus dem Mund des Erzengels hören, dass er es damals gewesen war. "Nein...du hast nichts falsch gemacht. Es ist nur eine Frage, die mir nicht aus dem Kopf geht, weißt du!? Du warst es, der mich vor 7 Jahren auffing und mir so einen schmerzhaften Aufprall mit schlimmen Knochenbrüchen und nur langsamer Genesung ersparte, nicht wahr? Der Engel, welcher mich vor den beißenden Kreaturen beschützte, bevor sie meine Seele und meinen Körper fraßen!?" sprach der General Lucifers nun deutlich aus, was ihn eigentlich andauernd immer mal wieder beschäftigt, vor allem wenn er in Uriels Augen schaute.

Uriels grüne Augen weiteten sich ein wenig, als er hörte, was der Gefallene da sagte, doch danach seufzte er, denn er hätte doch wissen müssen, dass diese Frage immer wieder kommen würde, solange Sariel nicht die wahre Antwort darauf kannte. Einen Moment schwieg er, sah weg, denn er wog ab, was er nun tun sollte und doch kam er mit seinen Gedanken ins Reine, dass es nichts mehr brachte, den gefallenen Engel vor sich noch länger so im Ungewissen zu lassen. Erst dann sah er wieder auf und Sariel direkt in seine blauen, forschenden Augen und schließlich, ganz langsam und zögernd, nickte er. Eigentlich sollte das reichen, doch er wusste auch, dass der General Lucifers es aus seinem Mund hören wollte: "Ja, ich war es....Ich habe euch damals aufgefangen und in Sicherheit gebracht, sodass ihr unbehelligt in die Hölle gelangen konntet...Jahwes Sohn hat euch gerettet...", erklärte er.

"Ihr habt es genauso wenig vergessen, wie ich es nicht vergessen habe...", sagte er leise und sah ihn weiterhin an und er musste sich so sehr beherrschen, nicht noch andere Dinge auszusprechen, dass er die Hände zu Fäusten ballte.

In Sariel schien sich in diesem Moment ob dieser neuen Erkenntnis, die ja im Prinzip nicht mal neu war, sondern eher eine Bestätigung seiner eigenen Gedanken zu dem Thema, alles zu überschlagen. Es mochte seltsam klingen, aber er hatte sich gewünscht, dass es wirklich Uriel gewesen war und eben dieser Wunsch war in Erfüllung gegangen, durch eine Antwort des Erzengels. Der Gefallene nahm Jahwes Sohn dann auch die Last ab, sich beherrschen zu müssen, nicht Dinge zu sagen, welcher er vielleicht im Nachhinein bereuen würde. Sanft nahm er Uriels Hände in seine Hände und schaute dem Erzengel in die Augen und lächelte sanft, ein Lächeln, das er nur wenigen schenkte. "Das reicht mir als Antwort...ich könnte natürlich fragen, was deine Beweggründe waren mich aufzufangen, aber...ich denke, darauf erhalte ich eh keine Antwort...und man soll ja auch nicht gierig werden, habe ich nicht Recht?" versuchte er ein wenig die scheinbare Anspannung von dem Erzengel zu nehmen.

Uriels Herz schlug schnell und er wurde etwas rot, denn dieses Lächeln hatte er noch nie gesehen. Ihm wurde auch heiß und er seufzte leise, sah einen Moment weg, sah Sariel aber nach kurzer Zeit wieder an. "Was sollten die Beweggründe sein? Ich hatte Mitleid mit euch, das ist alles...Ich fand die Strafe viel zu hart euch aus dem Himmel zu werfen nur weil ihr dem Herrn der Finsternis ein paar Informationen zugesteckt habt..." sagte er und zog seine Hände nicht zurück, weil dieses Gefühl, seine Hände in denen Sariels zu fühlen, ein unglaubliches Kribbeln in ihm auslöste. Trotzdem tat er etwas, was er in seinem Innern einfach damit abtat, dass er für seine Pläne brauchen würde, aber in Wirklichkeit tat er es, weil er es wirklich wollte. Sanft beugte er sich vor und legte seine Lippen auf die Sariels, forderte den Gefallen fast damit auf, ihm mehr Nähe zu geben. Der Erzengel konnte nicht anders, auch wenn sein Verstand ihn warnte, dass es danach viel schwerer sein würde zu fliehen und er sich und vielleicht auch Sariel damit weh tat, doch sein Herz sprach eine andere Sprache.

Auch den Körper des Gefallenen durchzog ein angenehmes Kribbeln und der Gefallene ließ sich in diesem Moment auch gern locken, man konnte fast sagen er ließ sich von dem Erzengel verführen und zu diesem Kuss hinreißen, ließ die Hände von Uriel los und legte stattdessen seine Arme um den schlanken Leib, strich Gottes Sohn über den Rücken und vertiefte den Kuss selbst noch ein wenig mehr, strich mit seiner Zunge über Uriels Unterlippe.

In diesem Moment rückte er auch näher an Uriel heran, so nah das sich ihre beiden Körper berührten. In seinem Kopf kämpften in diesem Moment zwei Gedanken miteinander. Es war ein wunderschönes Gefühl im Moment und es könnte weitergehen, sie könnten sich noch näher kommen, wenn auch nicht ganz nah. Aber genau das war der andere Gedanke. Wenn er jetzt weitermachen würde, könnte er sich nachher dann zügeln? Und letztlich war es der zweite Gedanke, der siegte und so löste Sariel den Kuss, leise seufzend.

Uriel ließ seine Augen noch einen Moment geschlossen, seufzte leise und irgendwie auch zufrieden, dann ganz langsam öffnete er die Augen und sah den Gefallenen an und ein sanftes aber auch sehr trauriges Lächeln stahl sich auf seine Lippen. In diesem Moment musste er gähnen und hielt sich anständigerweise die Hand vor den Mund und lachte dann etwas. "Tut mir leid....Das soll nicht heißen, dass ihr mich langweilt...Ich bin nur sehr müde..." sagte er und sah dann lachend, dass auch Sariel gähnen musste.

"Ihr seid auch müde, der Kampf hat euch sicher auch zu schaffen gemacht, mehr als ihr zugeben wollt...", sagte er sanft und legte sich dann wieder ins Bett. "Kommt....Schlaft, denn das braucht ihr um wieder zu genesen..." sagte er und sah Sariel dabei zu wie er sein Hemd auszog und nur mit der Hose zu ihm ins Bett stieg. Als er neben ihm lag, trafen sich ihre Blicke und Uriel musste wieder einmal etwas schlucken, denn er wusste, dass er ihn nun das letzte Mal sehen würde. "Ich wünsche euch eine gute Nacht...." sagte er leise und lächelte ihn an.

Der General Lucifers nickte bei Uriels Worten, zog sich die Decke noch ein wenig höher, streckte dann aber doch noch kurz eine Hand darunter hervor und strich dem Erzengel damit zärtlich über die Wange, im nächsten Moment musste er aber erneut Gähnen, was auch er erneut hinter einer Hand versteckte. Im Grunde war er wirklich müde, machte auch keinen Hehl daraus und schlafen würde ihm sicher wirklich gut tun. "Dir auch eine gute Nacht...hoffentlich kannst du noch schlafen, wo du doch heut den ganzen Nachmittag geschlafen hast..."meinte Sariel noch leise, doch im nächsten Moment hatte er schon die Augen geschlossen und war eingeschlafen. Seine Hand lag noch nah bei Uriel und ein Lächeln zierte die Lippen des Gefallenen.

Uriel beobachtete den Gefallenen sehr genau und wartete eine ganze Weile, bis er sich traute sich zu bewegen. Erst als er ganz sicher war, dass Sariel tief und fest schlief, tastete er sich langsam und vorsichtig vor und rutschte mit der Hand in Sariels Hosentasche, fischte Stück für Stück den Schlüssel heraus. Einmal murmelte Sariel im Schlaf und Uriel erschrak zutiefst, denn er glaubte schon alles Zunichte, doch der Gefallene schlief immer noch weiter, sodass er weiter daran arbeiten konnte, den Schlüssel zu bekommen.

Nach einer ganzen Weile war es endlich geschafft, Uriel hatte den Schlüssel von der Haupttüre endlich in der Hand und drehte sich zum Bettrand, schwang seine Beine aus dem Bett und wollte zur Tür, doch er blieb stehen. Sein Herz raste und es schmerzte auch sehr, denn er wusste, wenn er jetzt gehen würde, er würde ihn vielleicht nur noch auf dem Schlachtfeld wieder sehen. Langsam drehte er sich um und sah zu dem Gefallenen, der immer noch friedlich schlief. Leise schlich er sich zu ihm und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. " Ich weiß, es wird dich schmerzen wie es mich schmerzt und doch ist es besser so..." wisperte er leise und drehte sich dann schnell weg, durchquerte das Schlafzimmer und verließ es. Einen Moment blieb er an der Tür stehen, die Hand immer noch an der Klinke und atmete tief durch, erst dann ging er zu Camuels Zimmer und schlüpfte hinein. Der kleine Engel schlief in seinem Bett, nichts ahnend und Uriel kniete sich zu ihm vors Bett und versuchte seinen Sohn sanft und vorsichtig zu wecken. "Camuel....Camuel wach auf...." wisperte er ihm leise zu und als er sah, dass der Kleine aufwachte sprach er weiter: "Beeil dich mein Sohn, wir werden fliehen...jetzt..." erklärte er und strich Camuel durchs Haar. "Komm zieh dich an...Ich helf dir.... Leise, es darf uns niemand hören..."

Der kleine Engel nickte verschlafen, als Zeichen, dass er verstanden hatte und stand dann auch auf, schlüpfte aus seinem Schlafanzug und in seine eigentliche Kleidung hinein, ließ sich dabei von seinem Vater helfen, denn scheinbar musste alles nicht nur leise, sondern auch schnell gehen. Nach einem kurzen Augenblick war Camuel dann auch angezogen und wartete darauf, wie es weitergehen sollte. "Müssen wir wieder weglaufen? Wie ich vor den Soldaten hier, als ich hergekommen bin?" fragte er leise, griff nach Uriels Hand und umklammerte sie mit seinen beiden kleinen Händen, schaute mit großen Augen zu ihm hoch.

Uriel lächelte sanft und schüttelte den Kopf. "Nein, du musst nicht mehr vor den Soldaten davon laufen, wir wenden einen Trick an, verstehst du? Aber dazu brauch ich deine Hilfe...Ich werde mich in einen Dämonen verwandeln, einen Krieger und du sollst meinen Gefangenen spielen....verstehst du Camuel?" fragte er sanft und erst als er sah, dass sein Sohn nickte verwandelte er sich in einen Dämonen und nahm Camuel an die Hand. "Vertrau mir, wir werden gleich draußen sein....Du musst einfach so tun als würdest du mich nicht kennen und auch nicht erschrecken, wenn ich dich etwas grob behandeln muss, das gehört zu dem Trick...."sagte er und sah Camuel an, mit seinen Augen, denn die hatte der Zauber nicht vertuschen können.

"Das krieg ich hin...ich stell mir einfach vor, du wärst einer von den Soldaten, die mich fangen wollten." erklärte er voller Überzeugungskraft. Jetzt wo sein Papa bei ihm war und sich so einen tollen Trick ausgedacht hatte würde es sicher klappen und sie könnten fliehen und zusammen zurück in den Himmel, den der kleine Engel schon vermisste, selbst wenn es ihm hier nie wirklich schlecht gegangen war.

So traten sie beide, nachdem alles geklärt war aus dem Zimmer heraus und entfernten sich so schnell es ging von Sariels Gemächern, welche ja direkt neben Camuels Zimmer gelegen waren, denn wenn der General Lucifers aufwachen würde und sie entdecken würde, dann wäre sicher alles was die Flucht betraf schneller vorbei, als ihnen lieb war.

Aber glücklicherweise kam den Beiden erst einige Gänge entfernt eine Wache entgegen, so setzte Camuel ein trotziges Gesicht auf und zerrte immer wieder an der Hand seines Vaters, als wolle er sich aus dessen Griff lösen, sich losmachen um nicht länger gefangen zu sein.

Uriel war stolz auf seinen Sohn, denn er machte das einfach nur perfekt, wie er sich wehrte und sich trotzig gab und so war es leicht, dass sie Beide überzeugend wirkten. Auch der Erzengel verstellte sich und machte ein wütendes Gesicht, zerrte Camuel weiter mit sich, eben etwas grober als er es in Wirklichkeit je tun würde. "Beweg dich! Ich hab nicht den ganzen Abend Zeit!" schnauzte er und sah dann zu der Wache, die ihn fragend ansah. "Ich muss diesen kleinen Rotzengel vor dem Himmelstor abliefern, du weißt doch, Kinder töten is verboten..." sagte er und schüttelte den Kopf. "Und nun muss ich den Weg auf mich nehmen nur damit der kleine Bengel hier nach Hause kommt...." sagte er missmutig. Die Wache schüttelte auch den Kopf. "Wenn es nach mir ging würde ich auch die töten, aber wir haben stolz und halten uns an unsere Abmachungen...." erwiderte dieser und Uriel nickte auch wieder zustimmend. Schließlich verabschiedeten sie sich und das gleiche wiederholten sie ein paar Mal, bis sie vor dem Tor angelangten, das nach Athen führte. In Athen, in einem alten Tempel der Griechen, war das Tor zum Himmel versteckt und ihnen kam zugute, dass die Hölle viel mehr Tore und Zugänge zur Erde hatten als der Himmel. Auch am Tor zeigte sich keiner misstrauisch, denn Uriel gab sich so, wie sie immer waren und viele zeigten Mitleid für ihn, der so spät abends noch einen kleinen Engel abliefern musste. So geschah es, dass sie aus der Hölle raus kamen und nachdem sie in einem kleinen Wald aus Zypressenbüschen und Pinienbäumen verschwunden waren, nahm Uriel seine normale Gestalt wieder an. Lächelnd sah er zu Camuel, kniete sich zu ihm und nahm ihn in den Arm. "Wir haben es geschafft! Du warst großartig!" sagte er und küsste sanft seine Stirn.

Der Kleine Engel strahlte übers ganze Gesicht, dass sie es tatsächlich geschafft hatten aus der Hölle heraus zu kommen und vor allem, dass sie sich nun endlich wieder normal benehmen durften, obwohl es eben nicht wirklich schlimm gewesen war. Camuel hatte das Ganze eben eher als eine Art Spiel aufgefasst und hatte eben so gut er konnte mitgespielt. "Du auch Papa. So hat es viel mehr Spaß gemacht...als in die Hölle rein zukommen. Und jetzt gehen wir wieder in den Himmel, nicht wahr? Ich freu mich schon Großvati wieder zu sehen." erklärte der kleine Sohn des Erzengels, auch weiterhin mit strahlenden Augen und einem ebenso strahlenden Lächeln auf den Lippen.

In der Zwischenzeit waren Uriel und der kleine Camuel weiter gegangen, hatten sich eigentlich auch nicht weiter beeilt, denn der Erzengel rechnete nicht damit, dass irgend jemand sie verfolgen würde, denn er glaubte, dass Sariel tief und fest bis zum nächsten Tag schlafen würde. Deshalb rannte er auch nicht mehr, denn er sah auch, dass Camuel ziemlich müde war, hatte er ihn doch vorhin erst geweckt und der Kleine hatte auch nur ein paar Stunden Schlaf gehabt. Er schwieg eine ganze Weile, war in eigenen Gedanken und wo anders waren die als bei dem Gefallenen? Er fragte sich wie er reagieren würde, wenn er merkte, dass die Türe offen war und der Schlüssel noch am Schlüsselloch stecke, dann würde er sofort wissen, dass sie geflohen waren. Innerlich schmerzte es ihn sehr, denn so schlecht war es in der Hölle nicht gewesen und doch durfte er nicht bleiben. Wegen Camuel nicht und vor allem wegen seinem Vater nicht, denn das Versprechen, das er ihm gegeben hatte, würde er nicht brechen. "Wir sind bald da mein Sohn, dann geht es wieder in den Himmel...nach Hause...", sagte er lächelnd. "Ja, dann siehst du deinen Großvater wieder und glaub mir er wird sich sehr freuen..." sagte er.
 

Zur gleichen Zeit erwachte der Gefallene aus seinem Schlaf, denn ein für ihn selbst unergründliches und schlechtes Gefühl machte sich in ihm breit. Langsam öffnete er die Augen, welche sich im nächsten Moment ruckartig öffneten. Wo war Uriel hin? Er hatte doch vorhin, bevor er eingeschlafen war, noch neben ihm gelegen. Hastig sprang Sariel fast aus dem Bett, griff zu seiner Kleidung und zog sich an, rief immer wieder nach Uriel, aber keine Antwort kam. Zuerst rief er sich noch selbst zur Ruhe und suchte alle Räume seines Gemachs ab, aber alle waren leer, der Erzengel nirgendwo zu finden. Ohne drüber nachzudenken griff der General Lucifers im nächsten Moment in seine Hosentasche, um die Tür nach draußen aufschließen zu können, doch der Schlüssel war fort...genauso wie Uriel....

Ausweglos

Hallo zusammen *_____________*

Endlich haben wir es geschafft und wir haben das neue Kapitel zur Weihnachtszeit fertig gestellt, das heisst, es kommt drauf an wann es frei geschaltet wird *lach*

Wir wünschen euch an dieser Stelle frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr ^__________^

Freuen uns wie immer über Kommis *smile*

*alle knuddel*
 

Viel Spaß beim Lesen!
 

Eure Ela und Ura
 

Kapitel 11
 

Ausweglos
 

Where a bridge breaks, another is built. But where is the bridge to connect the trust that is broken when you're in love?
 

Nachdem Sariel hatte feststellen müssen, dass der Schlüssel zu seinem Gemach von außen steckte und die Tür natürlich dadurch bedingt nicht abgeschlossen war und vor allem, nachdem er einen kurzen Blick in Camuels Zimmer geworfen hatte, welches leer gewesen war stand außer Zweifel, dass Uriel zusammen mit seinem Sohn geflohen war.

Ohne lange zu überlegen eilte der General Lucifers durch die Gänge, direkt hin zum Gemach seines Herrn und eine ganze zeitlang pochte Sariel mit der Faust gegen die Tür, bis Lucifer irgendwann entnervt die Tür öffnete. "Verdammt...was ist los Sariel, das du wie ein Verrückter gegen meine Tür hämmerst? Steht das gesamte himmlische Heer vor der Tür, oder was kann so Dringendes sein um diese Zeit?" fragte der Höllenfürst seinen General, der ihn geradewegs aus dem Bett geholt hatte. "Nein...das nicht, aber Uriel...er ist weg...scheinbar hat er mir meinen Türschlüssel genommen und ist dann verschwunden. Der kleine Engel Camuel ist auch fort..." antwortete Sariel ernst. Schlagartig schien der Höllenfürst dadurch wach und schnell schritt er an Sariel vorbei, den Gang entlang, winkte ihm, dass er folgen sollte. "Er hat die Hölle schon verlassen...ungefähr vor einer halben Stunde hat er das Schutzschild durchschritten...wie auch immer er das geschafft haben mag. Sicher will er in den Himmel zurück. Ich werde dir ein Portal öffnen, dass dich in die Nähe des Tempels bringt, der das Himmelstor in sich birgt...du weißt wo. Bring ihn zurück hierher..."sagte Lucifer, kam nach kurzer Zeit in dem Raum an, der eines der Portale enthielt, durch das man auf die Erde gelangen konnte. Sariel nickte und trat zu dem Portal. "Ich werde ihn zurückbringen..." erklärte er noch, danach jedoch verschwand er sofort durch das Portal und landete in Athen, sah sich sofort nach dem Tempel um, den er aufsuchen musste und wie Lucifer gesagt hatte, war dieser nicht weit auf einem Hügel. "Hoffentlich ist Uriel noch nicht wieder im Himmel..."murmelte der Gefallene, eilte zu dem Tempel und sah sich um. Nun hieß es wohl warten und so lehnte er sich an eine Säule und ließ den Blick immer wieder umherschweifen.

Uriel war mit seinem kleinen Sohn den Weg hinauf auf den Hügel gegangen, wo der Tempel stand und nun war es nicht mehr weit, denn sie mussten nur um ihm herum zum Eingang und der Erzengel fühlte sich sicher, so als würde nichts schief gehen. Zu sicher....

Niemand kam ihnen entgegen oder sah sie, denn es war tiefe Nacht auch auf der Erde und somit still und ruhig, niemand bemerkte die beiden himmlischen Wesen, die im Begriff waren heimzukehren.

"Gleich sind wir da, Camuel....Vater wird sich sicher freuen, dass wir wieder zurück sind, denn er hat uns auch ganz bestimmt vermisst...." sagte er, wollte noch weiter reden, doch er verstummte, denn als er um den Tempel bog und nur ein paar Schritte vor dem Eingang stand, sah er jemanden, von dem er dachte, dass er ihn nie wieder sehen würde. Dort stand Sariel, an eine Säule gelehnt, nur ein paar Schritte entfernt und Uriel wusste, dass er nicht entkommen konnte, denn dafür war er zu langsam, besonders weil er Camuel sicher nicht im Stich lassen konnte. So blieb er stehen und sah stumm zu Sariel, ertappt und auch etwas reumütig, denn er hatte sich gewünscht, dass er das nicht hätte tun müssen. Nun würde der Gefallene sicher kein Vertrauen mehr zu ihm haben und ihn wegsperren wie ein edlen Kristall oder ein wertvolles Schmuckstück.

Camuel hatte Sariel erst nicht gesehen, folgte nun aber dem Blick seines Vaters und erblickte auch den Gefallenen. Er hatte nichts gegen ihn, aber selbst der kleine Engel verstand sehr gut, dass Sariel ihnen ihre Flucht sicher versauen würde und sie wieder zurück in die Hölle schleppen würde. Nun völlig verunsichert klammerte der kleine Engel sich an einem Bein von Uriel fest, schaute zu ihm auf, dann wieder hin zu Sariel, wagte aber im Moment irgendwie nicht etwas zu sagen.

Der General Lucifers erblickte Uriel in dem Moment, in dem scheinbar auch der Erzengel ihn erblickt hatte und auch er schwieg einen Moment, bedachte ihn lediglich mit einem teilweise enttäuschten, aber auch leicht wütendem Blick. Nach einem kurzen Augenblick kam er dann auf Uriel und Camuel zu. "Hast du wirklich geglaubt, dass du so einfach entkommen kannst? Ich weiß nicht, wie du es geschafft hast quer durch die Hölle zu kommen, aber hier ist dein Weg zu Ende. In den Himmel werde ich dich nicht lassen...komm freiwillig wieder mit zurück und mach keine Schwierigkeiten, dass ist für uns Beide oder wohl besser für uns Drei leichter." erklärte Sariel, dann doch in recht sachlichem Tonfall, hoffte er doch, dass es auch so klappen würde.

Der Erzengel Gottes wich immer ein wenig zurück, je näher Sariel kam. Er wusste sehr wohl, dass es nun schwerer sein würde und doch wusste er auch, dass Sariel in gewissen Dingen nicht an seine Macht heran kam. Doch er wollte den Gefallenen nicht verletzen und darum setzte er, wie Sariel selbst auch, auf Diplomatie und Reden: " Du glaubst, dass du nun gewonnen hast....Aber du weißt selbst, welche Macht in mir schlummert...Ich bitte dich, lass uns gehen...Du weißt genau, dass du gegen meine Mächte nichts ausrichten kannst...", sagte er und sah Sariel weiter an, hoffte, dass er es verstehen würde und auch, dass er aufhören würde ihn so enttäuscht und wütend anzusehen, denn es brach ihm fast das Herz.

"Ich vielleicht nicht, aber Lucifer schon..." erwiderte der Gefallene knapp, schüttelte dann den Kopf. "Warum nicht den Weg ohne Widerstand?" murmelte er seufzend und hob im nächsten Moment eine Hand, murmelte eine Formel und als er geendet hatte lockerte Camuel seinen Griff um Uriels Bein und sank in sich zusammen, doch bevor der kleine Engel ganz zu Boden ging hatte Sariel den kleinen Engel bei sich auf dem Arm, besaß er doch eine Gabe, welche ihm in diesem Fall sehr nützlich gewesen war. Er war blitzschnell neben Uriel gewesen und genauso schnell war er wieder an die Stelle zurückgelangt, an der er vorhin gestanden hatte, nur eben mit dem Unterschied, dass er nun den kleinen Camuel praktisch als Druckmittel bei sich hatte. "Ich hatte nicht zu solchen Mitteln greifen wollen, aber du lässt mir ja keine andere Wahl. Du hast nun zwei Möglichkeiten Uriel...entweder du gehst jetzt durch das Himmelstor dort...und lässt Camuel bei mir, sodass er mit zurück in die Hölle kommt...oder...du kommst mit Camuel zusammen mit zurück in die Hölle." zählte der Gefallene die Möglichkeiten auf. In diesem Moment pokerte er und setzte darauf, dass der Erzengel seinen Sohn sicher nicht allein lassen würde und sich so beugen würde.

Uriel stand da, immer noch etwas verwirrt, doch nun auch etwas wütend, denn er hatte geglaubt, dass Sariel keinen Trumpf in der Hand hatte, doch da hatte er sich wohl sehr getäuscht. Einen Moment überlegte er, dass er in den Himmel gehen und Camuel später zurückholen konnte, doch er hatte zuviel Angst, dass ihm was geschah. Seufzend gab er sich geschlagen und nickte. "In Ordnung....Ich komme mit..." sagte er leise und niedergeschlagen und am liebsten hätte er geweint, in diesem Augenblick und doch hielt er sich zurück. Er würde kein Wort mehr mit Sariel reden und das hielt er auch, als er stumm neben ihn trat und darauf wartete, dass er ihn zurück in die Hölle führte. Geben würde Sariel Camuel ihm nicht, bis sie in der Hölle waren, dass wusste er.

Sariel nickte und obwohl er gewonnen hatte, war es nicht wirklich ein Triumph, den er feiern mochte, denn er merkte, dass Uriel das Ganze ganz sicher traf und auch irgendwie mitnahm, dass seine Flucht misslungen war und er auch weiterhin nicht in den Himmel zurückkehren könnte. Der Gefallene schwieg ebenfalls, führte Uriel hin zu dem Tor, durch welches er selbst eben hierher gekommen war und welches sie Drei wieder zurück in die Hölle bringen würde. "Nach dir..." war das Einzige, was Sariel sagte. Er wartete, bis Uriel das Tor passiert hatte, erst danach trat er mit Camuel durch das Tor und als sie in der Hölle zurück waren ließ der General Lucifers sich das Portal in der Menschenwelt schließen. Weiterhin schweigend ging er dann mit Uriel an seiner Seite durch die Gänge des Palastes, hin erst zu Camuels Zimmer, wo er diesen ins Bett packte und schlussendlich mit Uriel zusammen in sein eigenes Gemach zurück. Lucifer würde morgen Bescheid bekommen, dass der Erzengel zurück war, denn schon wieder wollte Sariel seinen Herrn nicht wecken. "Da sind wir wieder..." sprach der Gefallene leise und schaute hin zu Uriel.

Doch Uriel gab ihm keine Antwort, denn immer mehr stieg die Wut in ihm auf. Die ganze Zeit hatte er geschwiegen, auf dem ganzen Weg, wieder in die Hölle zurück. Er hätte wissen müssen, dass etwas schief gehen würde und er verwünschte sich dafür, dass er nicht gerannt war, er hätte Camuel tragen können. Doch alles hin und her half nun nichts mehr, denn er war wieder in der Hölle und er wusste auch, dass er die Idee zu fliehen gleich vergessen konnte, denn nun würde er mehr denn je bewacht und eingesperrt werden. Er ignorierte Sariel weiter und trat selbst an das Fenster. Es war noch tiefe Nacht und die Hölle lag still vor ihm, nichts regte sich und alles schien zu schlafen. Uriels Blick wanderte aber sofort hinauf, hinauf in den Himmel, dorthin wo er nun hätte sein können, wenn er vorsichtiger gewesen wäre. Sanft legte er eine Hand an das Fenster und sein Blick war noch nie so sehnsüchtig gewesen, aber auch noch nie so besorgt.

Sariel blieb eine ganze Weile schweigend mitten im Raum stehen und beobachte den Erzengel, wie er dort am Fenster stand und selbst wenn er Uriels Gesichtsausdruck nicht sehen konnte, konnte er sich sehr gut vorstellen, wie dieser aussah. Sicher war er furchtbar enttäuscht, aber auch wütend, dass es nicht geklappt hatte mit seiner und Camuels Flucht, zumindest eben nicht ganz in den Himmel zurück, sondern lediglich bis kurz vor die Himmelspforte. Erst nach einer Weile bewegte sich der Gefallene, ging langsam hin zu dem Sohn Gottes und blieb hinter ihm stehen, schaute hinauf, jedoch fixierte er eher den Mond, als dass er irgendwie hinauf in den Himmel blickte. "Was war das nur für eine dumme Idee von dir einfach zu fliehen!? Du hättest doch ahnen müssen, dass das nicht gut gehen kann...selbst wenn du die Wachen täuschen konntest...Lucifer konnte sofort sagen, dass du das Schutzschild verlassen hast..." erklärte Sariel leise und legte in diesem Moment seine Hände auf Uriels Schultern, drehte ihn dann zu sich herum, legte eine Hand unter Uriels Kinn, da dieser keinerlei Anstalten machte ihn anzublicken. Schlussendlich legte der Gefallene seine Lippen auf die von Uriel, küsste den Erzengel, denn er selbst war irgendwie einfach nur furchtbar erleichtert, dass dieser wieder hier war.

Uriel hingegen war innerlich total verwirrt und durcheinander und er konnte nicht anders als einfach wütend sein, deshalb erwiderte er den Kuss nur halb, stieß ihn dann von sich und sah ihn wütend an. "Pah! Wenn du weiter geschlafen hättest, hätte selbst der Herr der Finsternis erst etwas gemerkt, wenn ich schon lange im Himmel gewesen wäre...." sagte er trotzig und machte sich los, hatte er doch Tränen in den Augen und wollte ihm diese nicht zeigen. "Was für eine dumme Idee das war...Was für eine andere Idee sollte ich haben als von hier zu fliehen..." sagte er und drehte sich schlagartig um, als er Sariel näher kommen hörte." Fass mich nicht an!" sagte er gefährlich und doch wusste er, er würde den Gefallenen damit nur reizen und doch war es ihm in diesem Moment egal. "Lass mich in den Himmel zurück..." sagte er eindringlich und sah ihm flehend an. "Es ist sehr wichtig...Mir ist es wichtig....Er wartet auf mich..." sagte er und musste wieder die Tränen schlucken, die in ihm aufstiegen.

Sariels Augen hatten sich immer weiter verengt, je mehr Uriel eben gesagt hatte und sein letzter Kommentar hatte das Fass sozusagen zu überlaufen gebracht. Wütend kam er nun doch näher und packte den Erzengel an einem Arm, nicht sehr grob, aber auch nicht gerade zimperlich. "Erstens fasse ich dich an, wann es mir passt, denn du scheinst wieder einmal vergessen zu haben was oder wer du hier bist...MEIN Sklave...MEINER..." fauchte der Gefallene nun fast. "Und wenn ich dich so reden höre, ist es ja zweitens erst recht gut, dass ich dich abgehalten habe wieder in den Himmel zurückzukehren...wer auch immer er ist, er kann sich abschminken, dass er dich wieder sieht. Am besten räum ich denjenigen gleich aus dem Weg...mache es so wie mit deinem Verlobten...dem hast du dann ja wohl auch das blaue vom Himmel gelogen, wenn da noch irgendwer anders war..." Sariel sprach es nicht wortwörtlich aus, aber es war die pure Eifersucht auf diesen mysteriösen Jemanden, der im Himmel auf Uriel zu warten schien und zu dem dieser zurückwollte, die aus seinen Augen sprach. Auch blieb der Ton, in dem er mit Uriel redete nicht wirklich sachlich oder gar verständnisvoll, sondern eher voller Wut und darum auch, trotz das es mitten in der Nacht war, sprach der General Lucifers lauter, aufgebrachter als sonst, fast schrie er den Erzengel an.

Uriel hatte einen Moment etwas Angst vor Sariel, der ihn hier fast anschrie und doch kam da wieder sein Temperament zum Vorschein, aber auch die pure Verzweiflung, die Verwirrtheit und alles was zuviel gewesen war in den letzten Tagen, brach mit einem Mal aus ihm heraus. Energisch befreite er sich aus dem Griff des Gefallenen und sein Blick wurde kalt und fast hasserfüllt. "Was erlaubst du dir, du Gefallener!" schrie er nun und man merkte, dass er wirklich sehr wütend war. "Ich bin der Sohn Gottes und nicht IRGENDWER! Ausserdem war Ariel gar nicht mein Verlobter, das habe ich dir schon einmal erklärt, er gehörte zu den Auserwählten, mehr nicht!" Er konnte sich nicht mehr zurückhalten, die Tränen die er vorher zu schlucken versucht hatte rannen ihm nun über seine Wangen. "Ich habe von meinem Vater gesprochen, du gefühlloser Trampel! Ich habe ihm versprochen niemals zu gehen! Er sagte ICH sei das Einzige, was ihn noch am Leben erhält! Weißt du was geschieht wenn GOTT sich tötet? Wenn der Allmächtige stirbt?! Auch die Hölle wäre davon betroffen! Habt ihr mal daran gedacht? Oh ich vergaß, hier denkt man nicht!" schrie er weiter.

Er konnte sich fast nicht beruhigen, schluchzte unkontrolliert, doch er zügelte seine Wut und sagte nur noch leise: "Ich hasse dich....Ich hasse dich abgrundtief...." Dann legte er sich schluchzend ins Bett und weinte, weinte bitterlich, ließ all seine Trauer, Angst und Wut raus in dem er weinte.

Sariel hatte, erstaunt über diesen plötzlichen Wutausbruch des Erzengels, lieber geschwiegen, hatte sich all das angehört und irgendwie kam er sich, anders als vielleicht erwartet in diesem Moment unglaublich dumm vor. Uriel hatte Recht, wenn er ihn als gefühllosen Trampel bezeichnete, aber eben in dem Moment hatte er nichts gegen diese Eifersucht tun können, die plötzlich in ihm aufgestiegen war. Und nun? Was hatte er davon? Der Erzengel weinte...seinetwegen weinte er, wegen seinen Worten. Aber auch Uriel hatte eben Worte ausgesprochen, die den Gefallenen trafen, die er nicht wahrhaben wollte. Er wollte doch nicht, dass Uriel ihn hassen würde, denn eigentlich war es doch genau das Gegenteil gewesen, was er sich von Uriel gewünscht hatte. War es nicht seine Liebe gewesen, die er sich gewünscht hatte? Und was hatte er nun erreicht? Das Uriel ihn hasste. Langsam ging der Gefallene zum Bett und setzte sich auf die Bettkante, blieb scheinbar regungslos sitzen, den Blick auf seine Hände gesenkt. "Ich hätte eben nicht so..." Er war drauf und dran ,eifersüchtig' zu sagen, aber ließ es sein seufzte stattdessen leise."...SO reagieren sollen. Aber selbst, wenn ich nun verstehe, warum du fliehen wolltest nützt es ja doch nichts, denn letztlich bist du nicht mein Gefangner, sondern Lucifers Gefangener...er müsste dich freigeben...und seinem Befehl beuge ich mich, denn ich habe nicht vor ihn zu hintergehen...weil mir dann überhaupt nichts mehr bleiben würde, wenn er mich auch aus der Hölle wirft." erklärte der Gefallene leise, erneut seufzend.

Uriel beruhigte sich langsam wieder und schluchzte nicht mehr so fest, hörte Sariel auch zu, denn wie der Gefallene ihm zugehörte hatte, so tat er es nun auch. Irgendwie verstand er ihn auch und das hatte zur Folge, dass Uriel sich schlecht fühlte, weil er Sariel so behandelt hatte. Die Erzengel waren schuld, dass Sariel nicht mehr im Himmel lebte, sie waren schuld daran, dass Uriel und er praktisch Feinde waren. Er war irgendwie immer noch etwas wütend auf ihn und doch hatte er Recht, er hatte Recht, dass er gar nicht Schuld daran war, dass er hier fest saß und nicht fliehen konnte, sondern es war Lucifer, der den Befehl erteilte. Schniefend richtete er sich auf, sah auch, wie Sariel in sich zusammengesunken dasaß, anscheinend tat es ihm genauso leid, wie Uriel selbst auch. Einen Moment sahen sie sich stumm an und Uriel überwand seine Wut und auch die Verwirrtheit in seinem Innern, warf sich in Sariels Arme, schmiegte sich an ihn und schluchzte leise. "Es tut mir leid...ich wollte solche Dinge nicht sagen...Ich weiß du kannst wenig dafür und deine Beweggründe sind mir auch klar...Es...ist einfach...zuviel für mich im Moment..." sagte er und brach erneut in Tränen aus, denn er weinte auch ein wenig aus Angst, Angst davor was sein Vater tun würde, wenn er nicht wiederkehren konnte.

Sariel legte seine Arme nun ganz um den Erzengel, wo sie vorher nur so halbwegs um ihn gelegen hatten. Doch nun drückte er ihn sanft an sich, strich über den Rücken von Uriel. "Ich weiß...du bist nicht wie ich...du bist nicht freiwillig hergekommen...und du hast jemanden, der auf dich wartet. So war es bei mir nie, darum ist die Hölle auch schnell meine neue Heimat geworden." erzählte Sariel leise, strich dabei dem Sohn Gottes nun auch durch das silberne Haar. "Es mag hart klingen, aber du solltest dich tatsächlich damit abfinden, dass hier deine neue Heimat sein wird. So schlecht ist es hier in der Hölle nicht, im Grunde ist es dem Himmel hier nicht unähnlich..." Was sollte er denn jetzt auch anderes sagen? Er konnte teilweise Verständnis aufbringen, aber er konnte Uriel bei seinem Problem und bei seinen Sorgen nicht wirklich helfen, denn einfach laufen lassen konnte er den Erzengel auf keinen Fall und eigentlich wollte er das auch nicht, denn das hieße auch Uriel sicher für immer zu verlieren.

Uriel schniefte leise, lauschte Sariels Worten und seufzte. Er wusste, dass der Gefallene irgendwie Recht hatte und doch wollte er es nicht akzeptieren, denn er wusste auch, dass seine Vater im Himmel auf ihn wartete. Was würde er sich antun, wenn Uriel nicht zurückkehrte? Was würde er machen, aus Wut und Verzweiflung? Sie sprachen hier nicht über irgendjemanden sondern über den Allmächtigen...Er konnte alles zerstören, wenn er wollte.

"Ich kann nicht, dass weißt du nun....Mein Vater wird sich etwas antun, wenn er merkt das ich nicht wieder kommen kann....Er wird alles daran setzen mich hier heraus zu holen....Auch wenn ich mich vor das Tor der Hölle stellen und sagen würde, dass ich hier bleiben will, wird er mich wieder haben wollen...Er hängt an mir und ich hänge an ihm...Also verzeih mir...Wenn ich dir widersprechen muss..." sagte er leise und gab ihm einen sanften Kuss, zur Versöhnung. Dann legte er sich hin, wartete darauf, dass Sariel sich neben ihn legte. "Wundert euch nicht....Wenn mein Vater das gesamte himmlische Heer vor euern Toren aufstellt..." sagte er leise.

Es brachte nichts Uriel weiter zu widersprechen, denn der Gefallene hatte auch nicht wirklich Argumente, die gegen die Worte des Erzengels sprachen. Dennoch hoffte er, dass dieser nicht wirklich Recht damit hatte, was er sagte, denn dann würde sicher nicht nur Uriel bestürzt sein, sondern noch jemand hier in der Hölle...niemand anderes, als der Höllenfürst persönlich. Gerade das war ja nun mal der Grund, warum Uriel hier bleiben sollte, jetzt noch eher als zuvor...jetzt da Lucifer wusste, dass er Jahwes Sohn hier bei sich hatte. Aber genau diesen Grund konnte der Gefallene nicht erzählen, hatte er es seinem Herrn und Freund doch geschworen darüber zu schweigen. So legte er sich einfach wortlos neben Uriel, rückte näher heran und strich ihm über seine Wange. "Ich weiß...darauf werden wir uns früher oder später wohl vorbereiten...aber das ist erstmal nicht mein Problem...und ich denke, dass Lucifer es weiß...und mit diesem Risiko leben kann." Vielleicht auch nur, um den Allmächtigen auf diesem Weg wieder zu sehen, wenn auch auf dem Schlachtfeld und sicher nicht so, wie er es sich wünscht, fügte der General des Höllenfürsten schließlich in Gedanken an.

Uriel seufzte leise: "Wir werden sehen, was die Zeit bringt..." meinte er nur noch leise, denn im nächsten Augenblick war er schon eingeschlafen.
 

Am nächsten Morgen erwachte der Erzengel, sah sich verwirrt um und gewahrte, dass er nicht im Himmel war, wie in seinem Traum, sondern in der Hölle. Ihm wurde wieder bewusst, dass er es nicht geschafft hatte zu fliehen und das schmerzte ihn sehr, denn er wusste nicht, wie es weiter gehen würde und auch hatte er Angst um seinen Vater. Wider aller Erwartungen konnte der Allmächtige sterben, zwar nicht wie die Menschen an Altersschwäche oder so, sondern durch Verletzungen und die konnte er sich leicht zufügen.

Einen Moment sah er zu Sariel rüber, der noch schlief und erhob sich leise, schwang die Beine aus dem Bett und verließ das Zimmer. Sein Weg führte ihn ins Bad, wo er sich wusch und umzog, eines der vielen Gewänder anzog, die Sariel ihm besorgt hatte und schließlich ging er in den Speisesaal. Dort traf er auf ein paar niedere Dämonen, die gerade daran waren den Tisch zu decken. Ehrfürchtig verbeugten sie sich vor ihm, denn sie erkannten die Aura und hatten deshalb auch Angst vor ihm, hatten sie auch schon gehört welche Macht in ihm wohnte. Uriel lächelte sanft, vermittelte auch so, dass er ihnen nichts Böses wollte, im Gegenteil, er half ihnen den Tisch weiter zu decken und die Speisen herein zu tragen.

Als Sariel die Augen aufschlug stellte sich dasselbe verwirrte Gefühl ein, wie gestern Nacht auch schon, denn erneut war Uriel nicht mehr neben ihm im Bett. Hatte er etwa einen erneuten Fluchtversuch gestartet, der diesmal auch geglückt war? Hatte er gestern Recht gehabt als er sagte, dass der Gefallene nichts bemerkt hätte, wenn er nicht durch Zufall aufgewacht wäre!? So schien es fast und schnell war Sariel wieder aus dem Bett, warf sich erneut ein neues Gewand über und ging schnellen Schrittes durch sein Gemach, in der Hoffnung diesmal, anders als gestern Abend, den Erzengel anzutreffen. Erst als der Gefallene in den Speisesaal eintrat war ein deutliches Aufatmen seinerseits zu hören, denn dort war Gottes Sohn, deckte mit irgendwelchen niederen Dämonen zusammen den Tisch. "Da steckst du also...Guten Morgen..." sprach der Gefallene nun wieder lächelnd, strich sich nun erst etwas sein vom schlafen noch wirres Haar zu Recht. Nachdem der Erzengel ihm auch einen Guten Morgen gewünscht hatte ergriff Sariel wieder das Wort. "Ich muss vor dem Frühstück noch etwas erledigen...es wird sicher nicht allzu lang dauern. Zwanzig Minuten schätzungsweise..." erklärte der General und verschwand dann, ohne eine Antwort abzuwarten mit einem kurzen Wink. Draußen führte ihn sein Weg dorthin, wo er auch gestern Abend hingeeilt war und nach einiger Zeit stand er erneut vor der Tür des Höllenfürsten und klopfte erneut einige Zeit, bevor sich etwas regte. Der Höllenfürst war erneut aus dem Bett geklopft worden, sprach man ihn eh am frühen Morgen besser nicht an, nachdem er gerade erst erwacht war. Mit mürrischem Gesichtsausdruck öffnete er die Tür und schaute zu Sariel auf. "Das ist das zweite Mal heute, dass du mich aus dem Bett reißt...ich sollte einen Zauber auf die Tür legen, der das Klopfen zu bestimmten Uhrzeiten unterbindet." Murrte Lucifer, bat seinen Freund dann aber doch herein. "Was ist diesmal so Dringendes? Ist es wegen Uriel? Er ist wieder in der Hölle, dass spüre ich...wie hast du ihn zurückbringen können?" fragte Lucifer, während er sich kurz gähnend streckte und seinen schwarzen Morgenmantel etwas zurecht zupfte. "Ich hab praktisch vor der Himmelspforte auf ihn gewartet und dann...ist es mir gelungen den kleinen Engel Camuel mit einem Schlafzauber zu belegen und ihn ,in meine Gewalt zu bringen'...sprichwörtlich. Dem Kleinen ist nichts geschehen...und der Rest? War wohl klassische Erpressung...entweder er geht in den Himmel und sieht Camuel nie wieder, weil dieser in der Hölle bleibt oder er kommt mit seinem Sohn zusammen mit." Erläuterte Sariel, wie er es geschafft hatte Uriel dazu zu bringen mitzukommen. "Er wollte zu seinem Vater zurück..." begann Sariel, doch Lucifer schnitt ihm sogleich das Wort ab. "Ich weiß...ER will ihn ja scheinbar auch wieder im Himmel haben. Aber...ich kann ihn nicht gehen lassen..." Ein leises Seufzen kam über die Lippen des einstigen Lichtbringers. "Solange er hier ist...habe ich einen Teil von Jahwe hier...zwar nur seinen Sohn, aber trotzdem. Er wird sicher wieder fliehen wollen, oder? Selbst wenn er nun etwas Anderes behauptete hat mag ich dem Frieden nicht so recht trauen..." Sariel schaute seinen Herrn verwirrt an. Was würde nun kommen? Was ging in diesem Moment in Lucifers Kopf vor? "Was willst du tun? Freiwillig wird er sich den Streitkräften der Hölle niemals anschließen." Soviel konnte Sariel nun mit Bestimmtheit sagen und der Höllenfürst schien zu verstehen, denn ein langsames und nachdenkliches Nicken kam von ihm. "Aber wenn er zu einem Gefallenen werden würde...dann müsste er zwangsläufig hier bleiben...im Himmel werden Gefallene nicht geduldet, also bliebe ihm nur die Hölle. Du hast ein Auge auf ihn geworfen...und ich sehe dir schon die ganze Zeit an, dass du mich darum bitten wolltest den Befehl aufzuheben, oder nicht? Mach was du willst...ich gebe dir lediglich einen Rat mit auf den Weg...stell dich nicht allzu dumm an...nicht, wenn du wirklich etwas für ihn empfindest, sonst wird er dich danach sicher keines Blickes mehr würdigen..." Sariel war mehr als erstaunt, dass Lucifer nun diese Worte sprach, selbst wenn er wohl verstand, dass der Höllenfürst so einzig und allein wirklich garantieren konnte, dass Jahwes Sohn hier in der Hölle bleiben würde. "Ja...ich weiß schon...ich werde dann mal...zurück in mein Gemach. Ich könnte dir ja jetzt danken, aber sicher hast du es nicht meinetwegen getan, dass weiß ich..." meinte der Gefallene zu seinem Herrn, der nur nickend in Richtung des Bades verschwand. "Du hast es erfasst...dafür bin ich eben der Teufel. So ganz ohne Eigennutz ist keine meiner Entscheidungen, dass solltest du mittlerweile gelernt haben." Kaum nachdem dies ausgesprochen war, war Lucifer im Bad verschwunden und so gab es für Sariel auch keinen Grund mehr zu bleiben, also kehrte er lieber wieder zu seinem Gemach zurück, wenn auch irgendwie mit gemischten Gefühlen.

Uriel hatte in der Zwischenzeit fertig gedeckt und sich danach mit Camuel beschäftigt, denn dieser war auch bald aufgewacht. Einer der niederen Dämonen entpuppte sich als Gefallener, dem die Flügel abgeschlagen wurden und mit dem redete er noch eine ganze Weile. Er hieß Zofiel und war noch recht jung und eigentlich war er zu Unrecht hier. Zofiel empfand Mitleid mit Uriel und Uriel empfand Mitleid mit dem Gefallenen und so riet der junge Gefallene ihm, nicht aufzugeben und versuchen zu fliehen, er vermisse den Himmel auch so sehr. Weiter konnten sie nicht reden, denn Zofiel musste weiter seine Arbeit anderswo verrichten, doch Zofiel versprach sicher wieder zu kommen und mit ihm zu reden. Nun hatte er Camuel gewaschen und gebadet, frisch angezogen und ihn dann aufgefordert seine Lieblingsspielsachen in die Bibliothek zu bringen, denn dort würde Uriel sich nachher verschanzen um Sariel nicht wirklich über den Weg zu laufen. Arbeiten wollte er nicht mehr, er wollte einen Weg finden hier raus zu kommen und er würde alles daran setzen, wieder in den Himmel zu gelangen. Nachdenklich stand er wieder am Fenster und sah wieder einmal zum Himmel hoch. ,Vater', dachte er ,Warte auf mich, ich werde wieder kommen.....'

Sanft legte er eine Hand gegen die Scheibe und merkte gar nicht, dass eine Träne seine Wange hinunter rann.

Sariel kam dann doch etwas später, als er es Uriel eigentlich gesagt hatte und dennoch hatte es auch einen ganz bestimmten Grund, denn er war, statt direkt zu seinem Gemach dann noch in Lucifers Rosengarten gewesen, hatte sich erdreistet sieben Rosen dort abzupflücken. Diese trug er nun quer durch den Palast, jeden anknurrend, der ihn auch nur schräg anschaute, wegen der Blumen in seiner Hand. Er hoffte eben, dass er Uriel einen Freude machen könnte, wenn er ihm einen kleinen Strauß rote Rosen mitbringen würde.

Leise trat er ein, den Strauß Blumen hinter seinem Rücken erstmal versteckt, ging er in das Speisezimmer, glaubte er doch, dass er Uriel dort antreffen würde, allerdings fand er ihn schon auf dem Weg dahin, am Fenster stehend vor. "Ich...bin zurück..."sagte er leise, um nicht schon wieder zu riskieren, dass Uriel sich gleich so sehr erschrak, dass er wieder seine Macht unbeabsichtigt einsetzte und der Gefallene wieder Bekanntschaft mit der nächsten Wand machen würde.

Langsam trat er hinter den Erzengel und schaute ihm über die Schulter, hinaus...den Blick über die Hölle schweifen lassend.

Uriel erschrak trotzdem etwas, denn er war tief in Gedanken gewesen und so hatte er den Gefallenen auch nicht eintreten gehört. Nun merkte er auch, dass er geweint hatte und schnell wischte er sich die Tränen fort und bemühte sich gefasst zu bleiben, distanziert und sachlich. "Verzeiht ich habe euch nicht gehört..." sagte er und sprach ihn wieder in der Höflichkeitsform an, dennoch drehte er sich nicht um "Wir können nachher gleich frühstücken, Camuel wird sicher bald da sein..." meinte er und sah über die Hölle, doch eigentlich galt sein Blick dem Himmel. Der Erzengel wollte nicht, dass der Gefallenen sah, dass er weinte.

Doch dieser hatte es auch so gemerkt, war er doch nicht ganz der unsensible Trampel, als der er gestern Nacht von Uriel betitelt worden war. In diesem Punkt konnte man Sariel kaum etwas vormachen und so glaubte der Gefallene in diesem Moment auch, dass der Erzengel eine Aufmunterung durch die Blumen mehr als nötig haben könnte. So holte er die sieben roten Rosen hinter seinem Rücken hervor und drehte den Sohn Gottes mit sanfter Gewalt zu sich, denn einfach lieblos hinhalten wollte er die Blumen dann doch nicht." Hier...die sind für dich, ich hab sie vorhin aus Lucifers Rosengarten gepflückt..." gab der Gefallene zu. Eigentlich hatte er mit dem Gedanken gespielt ein ,zufällig' in den Satz einzubauen, aber warum sollte er denn jetzt nicht endlich einmal ehrlich mit seinen Gefühlen sein? Ehrlich zugeben, dass er diese Rosen EXTRA für Uriel gepflückt hatte!?

Uriel wurde sichtlich rot, als er die Rosen entgegen nahm. Sie waren purpurrot und als er etwas daran roch, roch er einen intensiven fast betörenden Duft. Sanft hielt er die Rosen an sich gedrückt, aber so dass sie nicht kaputt gingen, wusste einen Moment nicht einmal was sagen, denn damit hatte der Erzengel niemals gerechnet. Es war fast so, als würde Sariel sich sehr viel Mühe geben, Uriels Herz zu gewinnen und das erweichte ihn natürlich auch: "Danke....", sagte er hochrot und verlegen: "Sie sind wirklich wunderschön...."

"Ich geh und suche eine Vase....So halten sie sicher lange, denke ich...", sann er nach und wollte an Sariel vorbei gehen, doch er blieb mitten in der Bewegung stehen und sah dem Gefallenen in die Augen, die strahlten und sahen ihn genau an. Uriel schenkte ihm ein sanftes Lächeln, stellte sich etwas auf die Zehenspitze und gab ihm einen sanften Kuss: "Ich bin gleich wieder da...", sagte er bevor er verschwand. Gedanken schossen ihm durch den Kopf, als er so nach einer Vase suchte: Wie konnte es nur so weiter gehen? , fragte er sich. Sariel machte es immer schwerer zu fliehen, weil er sich immer mehr erneut in ihn verliebte....

Erfüllung

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Vorwürfe

Halloooo zusammen ;D

Endlich is wieder ein Kapitel von Love over the Border online ;D Is im Moment bei mir (Ela) ein wenig stressig wegen der Schule ^_____^

An dieser Stelle wollen wir auch noch ein wenig Werbung für unser neues FF: Till the next Sunrise, machen. Vielleicht gefällt euch das auch *strahl* *__________* Wir freuen uns auf jeden Fall über Kommis ^_____^ Ihr seid echt tolle Leser, was wären wir ohne euch? *verbeug* Dankeeee!

Disclaimer: All diese Charas sind von mir und meiner Liebsten selbst erfunden und gehören nicht der Bibel <________< *gggg* Und auch der Papst hat bei uns nichts zu sagen oder zu suchen (der schon gar nicht <.< *knurr* XD)
 

Viel Spass beim lesen ;D
 

Eure Ela und Ura ^___^
 

Titel: Vorwürfe
 

"Don't push me away because you're scared. I know you love me, and it's hard to love you if you won't let me."
 

Eine ganze Weil starrte er nur das Zeichen an und wollte nicht glauben was er da sah, doch dann war alles wieder da. Er hatte sich hinreißen lassen, er hatte sich Sariel hingegeben ohne nachzudenken und nun? Nun war er ein Gefallener geworden, weil er nicht Acht gegeben hatte. Ja, es war schön gewesen, doch auch Sariel hätte ihn stoppen müssen, er wusste doch dass er wieder in den Himmel musste, doch nun? Benommen richtete er sich auf, nackt wie er war, es war ihm egal und taumelnd wollte er ins Bad gehen, doch auf seinem Weg stieß er gegen eine Vase, die klirrend zu Boden fiel.

Sariel schreckte auf, als er es auf einmal klirren hörte und sah sich wohl fast ebenso verwirrt um, wie Uriel eben. Und schon wieder, wie die letzte Nacht und dann auch am letzten Morgen fiel sein Blick auf das leere Bett, wo eigentlich hätte Uriel liegen müssen. Ein wenig verwirrt, weil auch noch leicht verschlafen sah sich Sariel dann weiter um und erblickte Uriel, wie er fast zitternd dastand und zuerst auf die zerbrochene Vase starrte und dann ihn anzustarren schien. "Uriel..." kam es über die Lippen des Generals und ein kurzes Lächeln huschte ebenfalls über seine Lippen.

Doch der Erzengel lächelte nicht, ihm liefen Tränen über die Wange, bittere Tränen über seine eigene Dummheit und Unvorsichtigkeit, aber auch wegen der Wut. Er war wütend auf Sariel, denn in seinen Augen hatte er diese Situation schamlos ausgenutzt. Zitternd blieb er stehen und sah zu ihm. "Was willst du?....Was willst du mehr von mir? Hast du mir nicht schon alles genommen?" rief er und brach dann in die Knie, weinend. "Ich hasse dich..." sagte er voller Wut: "Ich nehme alles zurück was ich gestern Abend gesagt habe...Aber ich hasse dich wie niemals zuvor....Warum hast du es zugelassen?...." Er kniete so halb in den Scherben und als er die Hand zur Faust ballte hatte er auch ein paar Scherben erwischt und die stachen nun in seine Hand.

Sariels Augen hatten sich bei jedem Wort, welches der nun auch gefallene Engel sprach, mehr und mehr geweitet. Hatte er gerade richtig gehört? Als wenn er gestern nicht vor dem entscheidenden Teil, welcher Uriel eigentlich erst zum Gefallenen gemacht hatte, nochmals nachgefragt hatte! Dennoch kam keiner der berüchtigten Wutanfälle, dafür war der General in diesem Moment einfach zu enttäuscht. Aus der Traum davon, dass Uriel ihm wirklich nach dieser Nacht seine Liebe geschenkt hatte, wie Sariel es sich so sehnlich gewünscht hatte.

Langsam und mit nunmehr versteinert Miene stieg er aus dem Bett und ging hin zu Uriel, kniete sich vor ihn und griff nach der Hand des Engels. "Warum? Weil du es zugelassen hast...darum..." antwortete er nur knapp und deutete Uriel, er solle die Hand öffnen.

Widerwillig tat Uriel auch, was Sariel wollte doch im nächsten Augenblick nahm er eine der Scherben, die etwas größer war als die anderen und richtete sie auf den Gefallenen. "Ich sollte dir diese Scherbe ins Herz rammen...Aber das kann ich nicht weil du kein Herz hast...Ich war kopflos gestern Abend, aber du wusstest doch genau, dass ich nicht zum Gefallenen werden durfte! Ich habe es dir sogar anvertraut! Wie konnte ich dir nur trauen! Wie konnte ich nur!" schrie er, warf die Scherbe zu Boden und erhob sich dann wieder, auch so dass Sariel genau sehen konnte, wo sein Zeichen war und wie es aussah, doch das kümmerte Uriel nicht, es war ihm auch egal, dass er nackt war. Weinend lief er ins Bad und sank dort wieder auf die Knie, jetzt schluchzend. "Vater, es ist alles meine Schuld...wenn du stirbst is es meine Schuld...weil ich ihm vertraut habe...weil ich nicht glaubte, dass etwas geschehen könnte....weil ich die Dummheit in Person bin..."

Sariel blieb zurück, am Boden kniend und sicher war es besser gewesen, dass Uriel gegangen war, denn wenn er geblieben wäre, dann hätte es sicherlich eine recht genervte und beleidigte Antwort von Sariel im Gegenzug gehagelt. Nun erhob er sich lediglich von seinen Knien, ging zum Kleiderschrank und nahm ein Gewand hinaus, knallte dann die Türen des Schrankes regelrecht zu, schmiss sich das Gewand über und einen Moment spielte er mit dem Gedanken Uriel die Meinung zu sagen, aber genau das brachte er dann doch nicht übers Herz. Zum Teil hatte der Erzengel ja sogar Recht...er hatte ihm anvertraut, dass er kein Gefallener werden dürfte und doch hatte Uriel doch gestern alles zugelassen. Zu Anfang hätte er den General doch ganz so wie sonst einfach zurückweisen können...dann wäre es doch gar nicht soweit gekommen. Kopfschüttelnd, wütend und auch ein ganzes stückweit enttäuscht rauschte dieser kurz darauf aus dem Zimmer, die Tür hinter sich zuschlagend. Vielleicht würde es ja helfen, sich in die Arbeit zu stürzen und einfach nicht weiter darüber nachzudenken.

Währenddessen kniete der Erzengel nackt im Bad und weinte, weinte bitterliche Tränen, denn er hatte eingesehen, das Sariel wenig Schuld traf, doch das geschah nur im Unterbewusstsein, denn sein Verstand schob die Schuld allein dem Gefallenen zu. Er zitterte am ganzen Leib und er wusste nicht wie er sich beruhigen sollte, denn er hatte Angst, Angst davor was sein Vater tun würde, wenn er es erfahren würde. Er richtete sich wankend auf, seine Beine und Hände waren schon voller Blut von den Schnitten die er sich zugezogen hatte, doch er merkte es nicht, denn sein Blick war auf etwas gerichtet, das an einen Stuhl in diesem riesigen Bad gelehnt dastand und eine Lösung für seine Probleme darstellte. Mit zitternden Schritten und bitterlich weinend ging er auf das Schwert zu, umfasste es am Griff und zog es aus der Scheide. Er würde es gegen sich selbst richten und sich selbst bestrafen, denn nichts anderes verdiente er.

Sariel hatte sich unterdessen einige Akten geschnappt und sich angefangen damit zu beschäftigen, doch so wirklich hatte er im Moment keinen Nerv dazu so etwas zu bearbeiten und auch die Konzentration dazu fehlte ihm, denn immer wieder kam Uriel in seinen Kopf, der ihm vorwarf, dass der General Lucifers allein schuld daran sei, dass er zu einem Gefallenen geworden war. Kopfschüttelnd und immer noch wütend warf er einige der Papiere um sich, strich sich das Haar zu Recht. Vielleicht würde ein wenig Draußen rum rennen und unfähige Dämonen zusammenzustauchen helfen, sich zu beruhigen. "Wo hab ich mein verdammtes Schwert gelassen?" murmelte er vor sich hin und nach einigem Nachdenken fiel ihm wieder ein, dass er es gestern im Bad abgelegt hatte. Im Moment war es Sariel auch recht egal, ob es Uriel passte, dass er rein kam. So stand er auf und ging einfach zum Bad, klopfte kurz und trat dann ein. Als er aber hineinblickte und er dieses Bild vor sich sah, Uriel mit dem Schwert in der Hand, da blieb Sariel fast das Herz stehen, vor allem, da der neue Gefallene voller Blut war. "Uriel...was hast du gemacht?" fragte er verwirrt und auch bestürzt.

Uriel erschrak zutiefst, denn er hatte nicht gedacht, dass Sariel nun rein kommen würde. Er dachte, dass dieser wütend auf ihn war und gegangen war oder zumindest ihn ignorieren würde, doch nun stand er dort und der ehemalige Erzengel richtete das Schwert auf sein eigenes Herz. "Bleib dort stehen..." sagte er leise, aber auch mit einem gefährlichen Unterton in der Stimme. "Ich will nicht mehr...dieses Herz hat mich dazu gebracht solche Dinge zutun...Ich will nicht mehr...Ich will nicht mit ansehen müssen, wie mein Vater leidet....Eher sterbe ich zuvor und er wird nie erfahren, dass ich ein Gefallener wurde..." sagte er mit tränenerstickter Stimme. "Das Blut ist von den Scherben...ich habe mir noch nichts getan...NOCH nicht..." sagte er. "Lass mich nun alleine...Ich brauche dich nicht um meinem Leben ein Ende zu setzen...Geh und weide dich daran, dass du mich zerstört hast....wie mein Herz schuld daran ist, dass ich nun zu....zu so etwas geworden bin..." Uriel selbst fühlte, dass seine Macht nicht versiegt war, er wusste, dass er die Macht des Feuers in sich hatte und auch all die anderen Mächte waren ihm geblieben, doch das würde ihm alles nichts mehr nützen, er konnte nie mehr in den Himmel zurück, nie mehr zu seinem Vater. Zitternd und immer noch nackt stand er dort und weinte bitterliche Tränen, schluchzte auch leise, das Schwert immer noch auf sich selbst gerichtet.

Sariels Augen weiteten sich immer mehr vor lauter Entsetzen, dass Uriel scheinbar wirklich vorhatte, die eben gesprochenen Worte wahr zu machen. Alle Wut, die der Gefallene eben noch gefühlt hatte schien verflogen oder hatte einfach nur der furchtbaren Angst um den ehemaligen Erzengel Platz gemacht. Er wollte doch nicht, dass Uriel starb...das würde ihm das Herz brechen, wenn derjenige, den er wirklich liebte sich einfach das Leben nehmen würde. Langes Reden schien hier jetzt nicht zu helfen, dass wollte Sariel auch nicht riskieren...nicht bevor er es geschafft hatte dem Engel sein Schwert abzunehmen. "Uriel...mach keinen Unsinn verdammt noch mal..." sagte der General dann doch beschwichtigend und auch, um diesen ein klein wenig abzulenken. Er selbst setzte seine Gabe erneut ein, die es ihm auch ermöglicht hatte Camuel an sich zu bringen. Blitzschnell war er bei Uriel, drehte dessen Hand leicht um, wenn auch nicht unbedingt sanft, dennoch umso effektiver und so hatte der Gefallene auch keine größeren Schwierigkeiten Uriel das Schwert abzunehmen. Nach einem wirklich sehr kurzen Augenblick stand er wieder an seinem alten platz und blickte Gottes Sohn an, schüttelte etwas den Kopf. "Als wenn man durch den Tod Probleme lösen könnte. Jetzt bist du ein Gefallener...aber du lebst. Was meinst du würde dein Vater tun, wenn du tot wärst? Schön...dir könnte es ja egal sein, du wärst ja auch tot, falls er sich mal umbringt und die ganze Welt zerstört oder sonst was tut..."

Uriel sah ihn hasserfüllt an. Wie konnte es dieser Gefallene nur wagen, aber was hatte er anders erwartet? Seine ganze Wut war wieder da und sie entlud sich auch wieder, aber dieses Mal so richtig: " Du bist wirklich herzlos...Wie dumm konnte ich nur sein? Das alles...diese Nacht...all das hätte nicht geschehen dürfen...Es war dein Auftrag von Lucifer mich zum Gefallenen zu machen hab ich Recht? Ist es nicht so?", schrie er. "Und nun weidest du dich an meinem Leid, weil es dir Spaß macht andere Leiden zu sehen!", sagte er und konnte nicht verhindern dass ein Schluchzer über seine Lippen kam. Er wollte an Sariel vorbei gehen, hinaus ins Schlafzimmer, damit er sich endlich anziehen konnte, doch der Gefallene hielt ihn fest. Erzürnt entriss er ihm seine Hand und schlug ihm eine Ohrfeige: "Fass mich nicht an!", schrie er: "Wie konnte ich mich je in dich verlieben! Ich hätte genauso gut einen Stein lieben können, du Ungeheuer!", zischte er und stürmte dann aus dem Zimmer, wieder bitterlich weinend. Er ging ins Schlafzimmer und wusch sich dort erst einmal, zog sich an und kam langsam wieder zur Ruhe. Was hatte er getan? Er hatte gerade Sariel zugestanden, dass er sich in ihn verliebt hatte, dass er ihn liebte, doch das würde nun auch keine Rolle mehr spielen. Er würde nicht mehr zulassen, dass er in seine Nähe kommen würde und auch keine Gefühle mehr für den General Lucifers zulassen. Dennoch, obwohl er sich das schwor, nahm er sich eine Rose, die ihm Sariel geschenkt hatte und roch daran, stellte sich ans Fenster und sah wieder gen Himmel, diesmal sehnsüchtiger denn je.

Sariel blieb erneut zurück, seufzend und erneut niedergeschlagen. Warum machte Uriel es ihm denn so verdammt schwer? Was für eine Art von Aussage hatte er denn nun erwartet? Es war die Wahrheit gewesen, wenn sie vielleicht auch nicht unbedingt im richtigen Tonfall, oder großartig einfühlsam und sicher wäre es auch von Vorteil gewesen, wenn er das ausgesprochen hätte, was tatsächlich durch seinen Kopf gegangen war, anstatt irgend so etwas zu erzählen. Aber Gesagtes war dummerweise gesagt und das einzige, was er tun könnte wäre sich bei Uriel für das, was er gesagt, oder besser wie er es gesagt hatte, zu entschuldigen. Zumal er eben ja auch endgültig die Bestätigung erhalten hatte, dass auch Uriel ihn eigentlich liebte. Das Schwert umbindend verließ er den Raum nach einer Weile und als er kurz ins Schlafzimmer ging, um seinen Mantel zu holen fand er den einstigen Erzengel vor, mit einer Rose in der Hand am Fenster stehend, schaute erneut in den Himmel, den er wohl nun nie wieder sehen würde. Leise räusperte sich der General, doch wie erwartet kam keine rechte Regung von Uriel, so begann er einfach so zu sprechen. "Ich hätte...eben anders reagieren sollen...ich denke, so einfach wirst du eine Entschuldigung nicht annehmen...darum will ich zumindest, dass du weißt, dass ich gestern nicht auf Lucifers Befehl hin mit dir geschlafen habe...und dass es mir ganz sicher keinen Spaß macht, dich leiden zu sehen..." Mit diesen leisen und doch ernst gemeinten Worten drehte Sariel sich um, wartete erst gar nicht auf eine Antwort, sondern schnappte sich lediglich seinen Umhang, band ihn sich im hinausgehen um und verschwand dann gänzlich aus seinen Gemächern.

Uriel drehte sich nicht um und wollte ihm auch gar nicht Antworten, denn er glaubte ihm kein Wort. Der General war bereits gegangen als Gottes Sohn leise in den stillen Raum sprach. "Deine Entschuldigungen nützen rein gar nichts mehr...du hast mir mein Herz gebrochen Sariel...Du hast mein Vertrauen missbraucht...Dafür werde ich dich hassen....glaub mir...dafür werde ich dich hassen...so einfach..."
 

In der Zwischenzeit, ganz wo anders ereignete sich ein Geschehen, dass man so schon lange nicht mehr gesehen hatte. Der Allmächtige stand wütend in einem zerstörten Teil eines paradiesischen Waldes, schwer atmend und völlig außer sich. Es gab auf der Erde zerstreut Teile des Paradieses und Dieses hier, in dem er gerade stand, Dieses war von Lucifer in Besitz genommen worden, weil es das Einzige war, das keinen Schutzschild mehr hatte und Jahwe wusste genau, dass der Fürst der Finsternis diesen paradiesischen Teil aus dem Himmel liebte, das Einzige was an die Heimat im Himmel erinnerte. Wieder ließ er eine Kugel aus Feuer durch die Bäume gehen. Die Bäume knickten und verbrannten, die Blumen welkten, die Zerstörung zeigte, wie wütend der Allmächtige war, darüber dass man seinen Sohn zum Gefallenen gemacht hatte.

Der Fürst der Finsternis war unterdessen ebenso wutentbrannt auf dem Weg zu besagtem Paradiesteil, denn es war ihm nicht verborgen geblieben, dass dort jemand wütete und er konnte sich auch sehr gut vorstellen, WER da so wütete. Knurrend besah er sich die Verwüstung erst von weitem, sah dass Bäume brannten und das alles dort in Chaos zu versinken schien. Er landete mittendrin und genau derjenige, den er hier vermutet hatte stand dort, machte gerade wieder ein Stück dieses Paradiesteils dem Erdboden gleich. "Bist du verrückt geworden?" schrie der einstige Lichtbringer aufgebracht und rauschte auf Jahwe zu, funkelte ihn böse an. "Dass du es überhaupt wagst hierher zu kommen...das ist mein Paradiesteil...meiner..." wetterte er aufgebracht weiter und tippte Jahwe dabei unsanft immer wieder, fast hämmernd auf die Brust.

Jahwe hatte genau auf das angespielt, dass Lucifer auftauchte und nun entlud sich, wie zuvor bei seinem Sohn schon, seine totale Wut. "Deiner?! Das ist mir völlig egal!" schrie er. "Wie konntest du nur meinen Sohn zu einem Gefallenen werden lassen?! Er ist MEIN Sohn!" sagte er wütend und trat sehr nahe an ihn heran, sah auf ihn herab, sodass Lucifer nicht mehr auf seine Brust tippen konnte. "Sag bloß du hast es getan? Sag schon! Hast du es getan? Hast du ihn zum Gefallenen gemacht?!"

Lucifer ließ sich kein Stück davon einschüchtern, dass Jahwe ihn so anbrüllte. Warum sollte er auch? Er hatte schon in Kriegen gegen ihn gekämpft, da machte ihm so was schon lange nichts mehr aus...zumindest zeigte er es nicht äußerlich. Aber was Jahwe hier abzog und vor allem, was er ihm da anhängte war ja wohl die Höhe. Wenn Uriel ein Gefallener geworden war, so musste er sicher mit Sariel geschlafen haben, dass war für den Höllenfürsten sofort klar, aber Jahwe das auf die Nase zu binden, dazu hatte er keine Lust im Moment. "Mhmm...ja...war eine nette Nacht und ich hatte endlich einmal wieder meinen Spaß. Anders als mit dir das letzte Mal..." entgegnete Lucifer kühl, doch mit einem bösen Grinsen auf den Lippen. Jetzt würde es sicher ein Donnerwetter geben, aber das scherte ihn ebenso wenig, wie das Donnerwetter eben.

Jahwe konnte nicht mehr, sondern holte aus und schlug Lucifer so eine gewaltige Ohrfeige, dass er ein ganzes Stück danach zurück taumelte und zu Boden fiel." Bist DU wahnsinnig! Er ist dein Sohn!" schrie er und hielt sofort inne, denn er hatte nun sein Geheimnis einfach preisgegeben. "Du hast richtig gehört..." sagte er nun etwas ruhiger, dennoch immer noch wütend, als er Lucifer etwas verwirrten und fragenden Blick sah. "Er ist nicht nur mein Sohn, sondern auch deiner...Ich habe ihn aus unser beider Blut geschaffen....er ist unser Sohn....Und DU hast mit ihm geschlafen...Du hast ihn zum Gefallenen gemacht! Bist du zufrieden mit deiner Leistung? Was glaubst du wird er tun wenn er das erfährt? Er wird dich hassen! Und glaub mir, ich werde nichts unversucht lassen! Du hast mir alles genommen und nun nimmst du mir auch noch meinen Sohn, das werde ich nicht zulassen, niemals!" schrie er und trat wieder nahe heran, sah auf Lucifer wieder herab.

Lucifer schaute zu seinem einstigen Schöpfer hinauf, verwirrt wie überrascht. Es war ihr Sohn? Sein Sohn mit Jahwe zusammen? Warum war dieses Kind nicht früher schon gewesen? Vielleicht hätte Jahwe dann anders gehandelt, weil es noch etwas mehr gewesen wäre, dass sie verbunden hätte. Trotz der innerlichen Freude über dieses Kind, war dieses Gefühl auch ein stückweit gemischt mit Enttäuschung und Wut über Teile von der Aussage des Allmächtigen. Aber auch eine andere Empfindung mischte sich zusätzlich hinein, nämlich Reue, dass er Jahwe angelogen hatte...zumindest das musste er wieder klarstellen.

"Ich habe nicht mit ihm geschlafen..." kam es leise vom Höllenfürsten, der in diesem Moment eher am Allmächtigen vorbeischaute, als dass er ihn ansah. Nachdem diese Worte ausgesprochen waren rappelte Lucifer sich auf und stand Jahwe nun wieder gegenüber, musste zwar immer noch zu ihm aufschauen, aber er fühlte sich nun nicht mehr so von oben herab behandelt wie zuvor. "Aber was ich dir alles genommen haben soll...dass müsstest du schon näher erklären. Du hast dir doch alles selbst kaputtgemacht damals..."

Jahwe sah den Fürsten der Finsternis nun überrascht an und schüttelte dann seufzend den Kopf. Froh war er, dass es nicht Lucifer gewesen war und doch, es schmerzte so sehr, denn er wusste, er konnte bei seinem Sohn keine Ausnahme machen, sonst würden alle kommen und wieder in den Himmel wollen und das konnte er nicht zulassen, oder etwa doch?

"Du hast recht....Ich habe mir selbst alles kaputt gemacht....Aber ich wollte neu beginnen mit unserem Sohn...aber selbst das wurde mir genommen...." sagte er und hielt sich nicht mehr zurück. Eine Träne rann über seine Wangen und er schüttelte wieder den Kopf: "Es hat keinen Sinn mehr...Ich will nicht mehr und ich kann nicht mehr....Immer wieder versuche ich es aber ich kann es nicht...." sagte er leise und sah dann Lucifer direkt an. "Du hast gewonnen , Fürst der Finsternis, ich gebe mich geschlagen....Du hast mich besiegt....du hast mich gebrochen...Ich werde gehen und meinem Leben ein Ende setzen...Aber die Herrschaft werde ich jemandem übertragen, damit die Welt nicht zerstört wird...Damit unser Sohn lebt...denn ich will nicht, dass er stirbt...dafür ist er mir zu wertvoll....aber ohne ihn leben kann ich auch nicht...." sagte er. "Ich konnte schon...nicht ohne dich leben...schon damals bin ich einmal gestorben...nun stirbt diese Hülle endgültig....Ich will nicht mehr leiden..." sagte er sanft und beugte sich hinab, küsste Lucifer sanft. "Du brauchst dich vor mir nicht mehr zu fürchten...Ich werde nicht länger dein Feind sein....Lebwohl....und sorge gut für Uriel...." wisperte er leise.

Der Höllenfürst glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Was sagte Jahwe da? Das konnte nicht sein ernst sein. Das wollte Lucifer nicht...selbst wenn er Jahwe immer wieder vorspielte, dass er ihn hassen würde, ihn verspottete, beschimpfte oder sogar Kriege gegen ihn focht, so wollte er nicht, dass er starb...wollte auf keinen Fall wissen, dass sein Jahwe einfach nicht mehr war.

Und dann dieser Kuss...praktisch ein Abschiedskuss, der den Fürsten der Finsternis tief in seinem Inneren so unendlich schmerzte.

Und doch machten ihn Jahwes Worte, trotz des Schmerzes den er fühlte doch wütend. "Jahwe..."schrie er und ging ihm nach, da der Allmächtige sich schon ein Stückchen entfernt hatte, packte ihn dann am Handgelenk und zog ihn zu sich herum. "Weißt du eigentlich, wie furchtbar einfach du dir da alles machst? Zu sterben? Ist das ein Weg? Was ist das für ein Weg....erzähl es mir...he? Ich kann auch nicht einfach gehen und sagen, dass mir überhaupt nichts mehr geblieben ist...und einfach sterben gehen. Du bist doch selbst schuld, dass ich damals gegangen bin und dass Uriel nun nicht zurückkann, daran trägst du auch eine verdammte Mitschuld. Ich sag nur, alle müssen gleich behandelt werden. Man kann vorher noch so besonders sein und dann? Dann ist man doch, wie jeder noch so kleine gewöhnliche Engel...selbst wie die, die nur zum Putzen da sind." knurrte Lucifer und doch hatte er Tränen in den Augen, denn genau das war es doch. Das war es, was damals schon alles kaputt gemacht hatte und was auch nun ihrem Sohn die Rückkehr in den Himmel verwehrte. "Uriel wird es gut gehen in der Hölle..."flüsterte er dann leise, holte tief Luft und trat kopfschüttelnd zurück, halb auf den Boden blickend.

Jahwe stand da und um liebsten hätte er Lucifer angeschrieen, doch er konnte nicht, er wollte es auch nicht. "Ich weiß...Aber ich wollte dich unsterblichen machen damals...Ich wollte nicht, dass du stirbst...weil ich dann selbst auch tot gewesen wäre, aber wenn ich ehrlich bin, dann war ich es schon als du den Himmel verlassen hast...Ich verdiene all das Leid, dafür, dass ich dir das angetan habe...dafür, dass ich dich habe leiden lassen...Es tut mir leid...Aber, vielleicht freut es dich zu hören, dass ich als Allmächtiger sterben kann...und wenn ich sterbe, dann qualvoll und ganz langsam...das ist es doch was du dir wünscht oder? Ich mach es mir nicht einfach...Es wird ein paar Wochen gehen bis ich sterbe, wirklich sterbe...Es ist ALLES meine Schuld...dass du gegangen bist...all die Toten in den Kriegen...dass unser Sohn nun nicht mehr in den Himmel kann...all das ist meine Schuld...ich selbst habe die erste Sünde begangen, nicht du..." sagte er und schüttelte den Kopf. "Ich weiß, dass Uriel es gut haben wird bei dir...denn auch wenn er einen Teil von mir in sich trägt wirst du ihn nicht töten deswegen, denn er trägt genauso einen Teil von dir in sich...Und nun...entschuldige mich...Ich muss alles vorbereiten, bevor ich mich selbst zerstöre, denn das ist das einzige was mich töten kann...die Selbstzerstörung...Sag Uriel das ich ihn liebe...und red nicht allzu schlecht von mir...." sagte er und lächelte traurig. Sanft strich er noch mal seinem Lichtbringer über die Wange. "Du hast nie aufgehört in meinem Herzen zu existieren..." wisperte Jahwe leise und verschwand dann.

Der Höllenfürst blieb zurück, starrte eine ganze Weile auf den Punkt, an dem Jahwe verschwunden war. Die Tränen versuchen zurückzuhalten klappte nicht wirklich und so stand Lucifer da, an einem verkohlten Baumstamm lehnend und weinte. Erst nach einer ganzen Weile beruhigte sich der Fürst der Finsternis wieder, strich sich die Tränen fort und atmete tief durch. Jahwe hatte gesagt, es würde ein paar Wochen dauern. Vielleicht überlegte er es sich ja doch noch anders, oder der einstige Lichtbringer würde einen Weg finden, ihn doch von dieser Entscheidung abzuhalten. Und Uriel? Den wollte er nun auch noch nicht scheu machen, fragte er sich doch außerdem noch, wie er es ihm erklären sollte, dass er auch sein Sohn war. Während all diese Gedanken ihm durch den Kopf schossen hatte er sich wieder in die Luft erhoben um zu dem nicht allzu weit entfernten Portal zu gelangen, welches ihn in die Hölle zurückführte. Dort angekommen versuchte er einfach wieder der kühle und distanzierte Herrscher zu sein, wie sonst auch. Sein Weg führte ihn dann auch schnell zurück zu seinem Arbeitszimmer, in dem er hoffte ein wenig Ruhe und Zeit zum Nachdenken zu finden.
 

Zur gleichen Zeit, nachdem Uriel eine ganze Zeit lang mit Camuel gespielt hatte, hatte er versucht an die Tür zu kommen und tatsächlich war sie nicht abgeschlossen. Nach einer Weile überlegen fragte er Zofiel, der fast immer in den Gemächern sauber machte, wenn Sariel nicht da war, ob er denn einen Moment auf Camuel aufpassen konnte. Als dieser zusagte kniete er sich zu seinem Sohn. "Camuel, hör mir genau zu ja? Ich muss kurz zum Herrn dieses Reiches gehen und mit ihm reden...Da kannst du aber nicht mitkommen und deswegen wird Zofiel auf dich aufpassen, ja? Sei ein braver Junge..." sagte er sanft und küsste dessen Stirn. Nachdem er sich bei dem Gefallenen bedankt und sich erklären lassen hatte, wie er zu Lucifer gelangen konnte, trat er hinaus und sah sich einen Moment lang ziellos um. Dann ging er noch mal Zofiel Worte im Kopf durch und fand so nach einiger Zeit zu Lucifers Arbeitszimmer. Einen Moment lang zögerte er, doch dann nahm er sich zusammen und klopfte, denn er hatte nichts zu verlieren, nun, da er ein Gefallener geworden war.

Lucifer wischte sich ein paar erneute Tränen fort, als es an der Tür klopfte. Er durfte hier keine Schwäche zeigen und vor allem durfte niemand herausfinden, was ihn im Moment so sehr beschäftigte, dass der Fürst der Finsternis sogar weinte.

"Ja...bitte..." rief er, wartet ab, wer da hereinkam und wenn ihm derjenige nicht passte, würde er eben ganz schnell wieder herausfliegen. Die Person, die dann jedoch eintrat, nämlich niemand anders als sein Sohn, würde er sein Ohr schenken. "Uriel...was führt dich so ganz allein zu mir?" fragte er lächelnd, setzte sich wieder, da er sich eben ganz kurz erhoben hatte.

Uriel, der eingetreten war sah zu Lucifer und wusste einen Moment nicht, wie er sich verhalten sollte, doch dann verbeugte er sich leicht und blieb stehen wo er war. "Ich bin zu euch gekommen mit einer Bitte....Ich glaube ihr wisst bereits, dass ich zu einem Gefallenen geworden bin...und auch wenn ich das...nicht gerade freiwillig geworden bin...muss ich wohl oder übel mein Schicksal hinnehmen... Deshalb...würde ich mich sehr freuen, wenn ich ein paar eigene Zimmer bekommen könnte...denn ich denke nicht, dass ich weiterhin der Sklave, dieses...", sagte Uriel und wollte schon ein Schimpfwort für Sariel ausdenken, doch dann ließ er es lieber sein. "...eures Generals sein muss...Ich wäre euch sehr verbunden..."

Lucifer wurde hellhörig, als Uriel sagte, er sei nicht gerade freiwillig zu einem Gefallenen geworden war. Wie sollte er dies denn jetzt deuten? Er hatte Sariel doch extra noch den Rat mit auf den Weg gegeben sich trotz der Erlaubnis nicht gegen Uriels Willen praktisch über ihn herzumachen. Das hieße wohl, dass er darüber nachher noch ein ernstes Wörtchen mit Sariel wechseln müsste, denn so in Ordnung fand Lucifer es sicher nicht. "Natürlich kannst du eigene Gemächer bekommen...und nein...du musst nicht länger Sariels Sklave sein. Du bekommst, wenn du es wünscht auch eine Arbeit, die dir angemessen ist. Soweit ich gehört habe, bist du meinem General bisher immer gut bei irgendwelchen Schreibarbeiten zur Hand gegangen." Erklärte er und erhob sich dann hinter seinem Schreibtisch, ging zu dem nun gefallenen Engel hin. "Aber erstmal werden wir schauen, wo wir ein passendes Gemach für dich finden...sicher wirst du den kleinen Engel auch mitnehmen wollen, mhm? Deinen Sohn wie ich hörte..." Und somit war der kleine Camuel ja auch sein Enkel, wie dem Höllenfürsten erst nun bewusst wurde.

Uriel war sehr erstaunt darüber, wie sanft Lucifer plötzlich war, nicht kalt und unnahbar wie letztes Mal, nein freundlich und verständnisvoll. Er sah ihn einen Moment irritiert an und nickte dann aber. "Das würde ich sehr gerne...Schließlich ist er mein Sohn..." sagte er sanft und folgte dem Fürsten dann, als er hinaus ging und ihn zu einem Gemach führte. Lucifer bedeutete ihm sich umzusehen und auch ihm zu sagen, ob es ihm gefiel und das tat Uriel gründlich, denn wenn er schon hier bleiben musste, dann wollte er sich auch wohl fühlen, zumindest ein Stück weit. Die Zimmer waren allesamt schon eingerichtet und auch dieses Gemach verfügte über eine Bibliothek. Die Zimmer waren sehr groß und die Aussicht wieder auf den Turm und die Wiesen voller Mondblumen und das gefiel Uriel sehr. Das Einzige was man noch tun musste waren seine Gewänder und die Spielsachen von Camuel herbringen. In diesem Moment fiel ihm wieder etwas ein und deshalb drehte er sich zu Lucifer um, der ihm gefolgt war und lächelte etwas, denn er war Lucifer dankbar, dass er nun seine eigenen Zimmer hatte. "Ich danke euch....diese Zimmer sind wundervoll....Hier werde ich mich sicher wohl fühlen...", sagte er. "Ich hoffe es ist nicht zu vermessen aber...Ich würde gerne den einen gefallenen Engel hier in meinen Gemächern wissen...er heisst Zofiel und er hat schon ein paar mal auf Camuel aufgepasst...Wenn ich Arbeiten verrichten soll kann ich schlecht auch auf meine Sohn aufpassen, nicht wahr?..." fragte er sanft. Lucifer war schließlich freundlich zu ihm und so war er auch freundlich zu dem Fürsten der Finsternis.

Lucifer war zwar etwas überrascht über den Wunsch, welchen Uriel äußerte und doch hatte er nicht vor ihm diesen Wunsch abzuschlagen. Also nickte der Höllenfürst mit einem Lächeln auf den Lippen. "Natürlich...Zofiel sagst du? Das wird sicherlich gehen. Er wird den Auftrag bekommen, dass sein persönlicher Dienst dir gilt. Er ist dann sozusagen dein Leibdiener...und der von deinem kleinen Sohn natürlich." erklärte der Höllenfürst und ging dann wieder in Richtung Ausgang, deutet seinem Sohn ihm zu folgen. Sie gingen recht zielstrebig zu Sariels Gemächern zurück, auf dem Gang wurden ein paar Diener angesprochen, dass sie mitkommen sollten um gleich Dinge von einem Gemach in ein Anderes zu befördern, was letztlich auch genauso geschah. Uriel hatte Camuel erklärt, dass er jetzt ein neues Zimmer bekommen würde...eigentlich eher eine Art Wohnung, wie diese hier, nur dass es ihre Eigene sein würde, was der kleine Engel auch sofort verstanden hatte und wogegen er auch sicherlich nichts einzuwenden hatte. Auch Zofiel ging gerne mit Uriel mit um von nun an nur noch persönlich ihm zu dienen und so dauerte es alles in allem nicht lang und alle Habseligkeiten von Uriel und Camuel waren in ihrem Gemach verstaut. Lucifer sah alles mit großer Zufriedenheit mit an und nickte schließlich als alles fertig war mit einem sanften Lächeln auf den Lippen Uriel zu. "Hast du noch einen Wunsch? Wenn nicht, würde ich mich nun gern zurückziehen. Was deine Arbeit betrifft, so werde ich dich zu gegebener Zeit darüber informieren."

Uriel schüttelte sanft den Kopf und verbeugte sich wieder leicht vor seinem neuen Herrn. "Nein....Ihr habt mir schon viel mehr gewährt als ich ehrlich gesagt erwartet habe...Ich bin euch sehr dankbar dafür..." sagte er und nickte auch wegen der Arbeit. Danach verabschiedete sich Lucifer und Uriel sah zu Camuel, der sich auch anständig bedankt hatte und lächelte sanft. "Was meinst du? Hast du Lust eine Runde schwimmen zu gehen? Die Badewanne ist sehr groß...." sagte er lachend und als sein kleiner Sohn zustimmte, ließ er zusammen mit Zofiel das Wasser ein und bereitete alles vor. Immer wieder sah er aus dem Fenster, denn schräg gegenüber des Badfensters und auch des Schlafzimmerfensters, so hatte es ihm Lucifer gesagt, war Sariels Gemach und so sah der ehemalige Erzengel auch immer wieder hinüber, zwang sich selbst aber immer wieder zu Reason, zwang sich wütend auf Sariel zu sein und seine Gefühle für ihn zu vergessen.
 

Gerade in dem Moment, als der ehemalige Erzengel wieder einen Blick hinüber warf, trat der Sariel in sein Gemach ein. Er hatte seinen Rundgang beendet, hatte sich selbst wieder ein stückweit beruhigt, auch dadurch, dass irgendwelche Dämonen, die etwas nicht so taten, wie sie es eigentlich tun sollten zum Teil ganz schön von dem General angeschnauzt worden waren. Die Gedanken des Gefallenen waren aber nie so richtig bei der Sache gewesen, sondern sie waren immer wieder hingewandert zu Uriel...zu der gestrigen Nacht und dann auch zu all dem, was der ehemalige Erzengel ihm an den Kopf geworfen hatte.

Er musste einfach noch mal mit ihm reden...und diesmal einfühlsamer, ruhiger, sich erneut entschuldigen für die kühlen und wenig einfühlsamen Worte vorhin, doch für eines konnte er sich einfach nicht entschuldigen, nämlich dafür, dass sie miteinander geschlafen hatten.

Ein klein wenig suchen strich er dann durch die Zimmer, in Gedanken versunken, doch irgendwie wurde es immer seltsamer. Uriel müsste doch hier sein. Sein Weg führte ihn ins Schlafzimmer, wo der Gefallene den Kleiderschrank aufriss und zu seiner extrem großen Verwunderung waren Uriels Gewänder allesamt fort. Wo waren sie und vor allem was noch viel wichtiger war...wo war Uriel?...

Wahrheiten

Laaaaaaliiiiihoooooo *lach* ;D
 

Schon sind wir wieder mit einem neuen Kapitel da und dieses Mal ging es doch wirklich schnell oder? ;D *nick nick* Und wir freuen uns über die zahlreiche Leserschaft und die Kommis vielen, vielen Dank ;D Wir sind darum bemüht das es nie langweilig wird *gg*

Disclaimer: All diese Charas sind von mir und meiner Liebsten selbst erfunden und gehören nicht der Bibel <________< *gggg* Und auch der Papst hat bei uns nichts zu sagen oder zu suchen (der schon gar nicht <.< *knurr* XD)
 

Und nun viel Spass beim Lesen!
 

Eure Ela und Ura ^___^
 

Kapitel 14
 

Titel: Wahrheiten
 

When you love someone deeply

Letting go is not an option

You got to fight with all your love

And pray it's strong enough

To win the battle
 

Lucifer musste auf seinem Weg zurück zu seinem Arbeitszimmer unweigerlich an Sariels Gemach vorbeigehen und als er sah, dass die Tür offen stand konnte eigentlich nur sein General im Raum sein, denn eben noch hatten sie sein Gemach wieder verschlossen, nachdem sie alle Sachen von Uriel und Camuel herausgebracht hatten. Langsam trat er ein und sah sich um, wo er den Gefallenen denn wohl antreffen könnte, doch er fand ihn erst, als er seinen Kopf durch die Tür zu Sariels Schlafzimmer steckte. "Da bist du ja Sariel..." sagte der Höllenfürst und trat ein, als sein General sich zu ihm umdrehte und eine leichte Verneigung andeutete. "Lucifer...wo ist Uriel hin? Er scheint schon wieder fort..." sprach der Gefallene sofort aus, was ihn eben so beschäftigt hatte und man konnte die Verwirrung ganz deutlich sowohl in seiner Stimme als auch in seinen Augen erkennen.

"Uriel? Er ist zu mir gekommen und hat ein eigenes Gemach verlangt. Sollte ich es ihm abschlagen, wo er doch nun auch ein Gefallener ist? Ausserdem...gibt es noch einen anderen Grund, warum ich ihm diesen Wunsch nicht abschlagen konnte..." erklärte Lucifer und schaute seinen General und Freund ernst an. "Er hat sein eigenes Gemach...mhm..." murmelte Sariel selbst etwas in Gedanken, schaute dann auf und in Lucifers grüne Augen, die ihn seltsamerweise sehr an die Uriels erinnerten. "Noch einen Grund? Welchen?" fragte er dann interessiert, was seinen Herrn dazu veranlasst hatte dies zu genehmigen. "Er ist nicht nur...Jahwes Sohn...er ist genauso genommen Jahwes und mein Sohn...aus unserem Blut geschaffen..." erklärte er mit einem kurzen, ein wenig traurigen Lächeln auf den Lippen, welches jedoch auch schnell wieder verschwunden war. "Dein Sohn!?" kam es etwas erstaunt von Sariel. "Aber das scheint Uriel ja nicht zu wissen, oder?" Lucifer schüttelte nur den Kopf. "Nein...er weiß es nicht und ich will auch noch warten es ihm zu erzählen..." erklärte er und unterbrach sich selbst, räusperte sich kurz. "Eins noch, bevor ich wieder gehe...Uriel sagte er wäre nicht freiwillig zum Gefallenen geworden. Du hast ihn nicht vergewaltigt oder Sariel?" fragte der Höllenfürst frei heraus, konnte aber eigentlich schon an Sariels Gesichtsausdruck ablesen, dass es sicher nicht so gewesen war. "Nein...ich schwöre bei meinem Leben. Ich meine er sagt es so, dass er es nicht gewollt hat...aber gestern Abend...er hat keinerlei Einwände gehabt. Es ist...weil er doch in den Himmel zurückwollte, darum sagt er nun so was und lässt mich auch links liegen, sagt dass er mich hassen würde." erläuterte Sariel, wie die Situation in seinen Augen aussah.
 

Lucifer seufzte leise, nickte dann aber. "Ich glaube dir, dass es so gewesen sein kann. Wenn...du ihn wirklich liebst, dann lässt du dich von solchen Worten jetzt nicht abschrecken..." sprach der Fürst der Finsternis, ehe er sich umdrehte und in Richtung der Tür verschwand. "Er hat das Gemach das du sehen kannst, wenn du aus deinem Zimmer im Wohnzimmer schaust. Nun entschuldige mich bitte..." sagte Lucifer im hinausgehen und verließ das Zimmer um, wie vorhin schon geplant in sein Arbeitszimmer zurückzukehren.

Sariel stand einen Augenblick da und überlegte...überlegte, was er tun sollte, doch dann rang er sich tatsächlich dazu durch Lucifers Rat zu folgen und schnell hatte auch er sein Gemach verlassen, eilte durch die Gänge des Palastes und stand nach kurzer Zeit vor Uriels Tür, klopfte an.

Uriel war vor kurzem aus dem Bad gekommen und hatte Camuel noch im Bad gelassen, denn sein kleiner Sohn planschte so gerne und ausserdem war Zofiel dabei. Er hingegen hatte sein nun halb trockenes Haar gebürstet und war dann in die kleine Bibliothek gegangen um sich die Bücher anzusehen. Es waren darunter sehr viele interessante, sodass Uriel sicher ein paar über die Hölle gefunden hatte und auch so etwas über seine neue Heimat erfahren konnte. Als es klopfte kam er gerade wieder mit einem Buch über die Hölle und ihre Landschaften aus der Bibliothek und blieb einen Moment unschlüssig im Gang stehen, doch dann Schritt er an die Tür und öffnete sie, denn es konnte Lucifer sein, der noch etwas wollte oder so. Doch er täuschte sich, es war Sariel der davor stand und zu ihm hinab sah. Uriels freie Hand begann leicht zu zittern und am liebsten hätte er die Tür zugeschlagen, doch weil er ahnte, dass er sicher mit ihm zusammen arbeiten musste, wollte er wenigstens die freundliche Basis beibehalten. "Sariel....Komm rein..." sagte er sanft und ließ den General eintreten, der sich auch sogleich umsah. "Was führt dich zu mir?" fragte er und blieb sachlich und distanziert, in der Hand immer noch das Buch über die Hölle.

Der General war überrascht, dass Uriel auf einmal so durchaus freundlich reagierte, dass er ihn sogar hereinbat. Was die Frage anbelangte so war er dann aber doch etwas enttäuscht, denn lag es nicht eigentlich auf der Hand, was er hier wollte? "Schön hast du es hier..." sagte er zuerst, ohne Uriels Frage zu beantworten, sich weiterhin kurz umschauend, ehe sein Blick wieder bei dem einstigen Erzengel hängen blieb. "Eigentlich bin ich aber nicht hier um dein neues Gemach zu bestaunen...sondern eigentlich...weil...weil ich mich entschuldigen wollte, für meine kühle Art heute Morgen. Es tut mir aufrichtig Leid. Können wir es denn nicht miteinander versuchen? Ich liebe dich Uriel...darum hab ich gestern mit dir geschlafen..." Er wollte weiterreden, doch Uriel unterbrach ihn mitten im Satz.

Der ehemalige Erzengel wollte es nicht hören, auch wenn sein Herz bis zum Hals schlug. "Ich will das nicht hören, denn ich weiß, das ist gelogen...Wenn du mich lieben würdest, hättest du mich gehen lassen und nicht so egoistisch gehandelt...lieben heisst alles andere aufgeben...aber das hast du nicht getan...Dir war es nur wichtig dich Lucifers Befehl nicht zu widersetzen...nichts weiter...Bitte, wenn du nichts anderes zu besprechen hast möchte ich das du gehst..." sagte er und blieb dabei ruhig, obwohl er seinen Tränen hinunter schlucken musste, doch als Sariel wieder versuchte das Wort zu ergreifen schrie er ihn an: "Geh endlich!" Der General schien verstanden zu haben, denn er verließ kopfschüttelnd und mit einem traurigen Blick den Raum und Uriel schlug die Türe hinter ihm zu, dann sank er weinend an der Türe entlang zu Boden, weinte bitterliche Tränen, weil er erkannte was für ein Narr er doch war, doch nun hatte er den ersten Schritt getan und es würde kein zurück mehr geben. Würde er so leben können?
 

Es war bereits eine Woche vergangen, als Uriel geschäftig durch die Gänge des Palastes ging. Man hatte ihm alles gezeigt und obwohl der Palast sehr groß war, hatte Uriel keine Mühe sich zu Recht zu finden, das Schloss im Himmel war genauso ein Labyrinth und er hatte einen guten Orientierungssinn. Lucifer hatte ihm, wie er es gesagt hatte, Arbeit gegeben, mit der der neue Gefallene zufrieden war und die er gewissenhaft erledigen konnte. Das Einzige, dass ihn etwas störte war, dass ihn diese Arbeit zwang immer wieder mit Sariel zusammen zu arbeiten, doch damit musste er sich wohl oder übel abfinden. Nun ging er gerade wieder in sein Arbeitszimmer, nachdem er in der großen Bibliothek des Palastes die etwas zehnmal so groß war wie die, die er in seinen Gemächern hatte, war. Auf dem Weg traf er ab und an einen Dämonen oder gefallenen Engel an und alle verneigten sich ehrfürchtig, denn Lucifer hatte ihn zur seiner zweiten Hand gemacht, neben Sariel. Bei seinem Arbeitszimmer angekommen legte er die geholten Bücher auf den Tisch und flüchtete sich sofort an sein Fenster. Ihm war schlecht und schwindlig und sein Blick wanderte wieder zum Himmel, sehnsüchtig wie immer und besorgt, denn er wusste nicht, wie es seinem Vater ging und was er tat.
 

Sariel, durch die Tatsache, dass er mit Uriel zusammenarbeitete, hatte durchaus bemerkt, dass es dem einstigen Erzengel von Tag zu Tag schlechter ging. Selbst wenn Uriel immer so tat, als wolle er nichts von dem Gefallenen wissen wollen, machte dieser sich Sorgen um ihn, denn er hoffte eigentlich immer noch, dass Lucifers Sohn vielleicht seine Meinung über ihn ändern würde. Er selbst hatte trotz allem seine Liebe für den Engel nicht aufgegeben, aber im Moment war einfach kein herankommen an ihn...zumindest nicht für ihn und so hatte er sich vorhin dazu durchgerungen Lucifer auf den Zustand seines Sohnes anzusprechen. Darum stand er nun auch vor dessen Tür und trat nach einem "Herein" seines Herrn ein, setzte sich als Lucifer ihm dies anbot. Was führt dich diesmal zu mir?" fragte der Höllenfürst seinen General, sah ihn fragend an. "Es ist...wegen Uriel. Ich glaube ihm geht es nicht besonders gut...er gibt es nicht zu, aber ich glaube er isst zu wenig und ihm scheint auch ab und an immer mal wieder schwindelig zu sein." erklärte Sariel, was er von der Sache hielt.

Der Fürst der Finsternis nickte mit ernster Miene. "Und du kommst momentan nicht an ihn ran, mhm? Ich denke, dass ich vielleicht einmal mit ihm reden sollte. Am besten wird ich es gleich machen...ich habe gerade Zeit." erwiderte Lucifer und erhob sich, nachdem Sariel mit dankendem Blick genickt hatte.

Nach kaum zwei Minuten stand Lucifer dann auch wie versprochen vor Uriels Zimmertür, klopfte erst, doch als niemand öffnete nahm er sich einfach die Freiheit heraus einzutreten. Schweigend schritt er durch das Gemach, ehe er den einstigen Erzengel am Fenster gewahrte.

Mit einigen Schritten war der Höllenfürst neben Uriel, schaute ihn kurz schweigend an, dann räusperte er sich kurz. "Dein Blick richtet sich in den Himmel, habe ich Recht?" fragte der Höllenfürst leise, sah den Engel unverwandt an.
 

Uriel erschrak sehr, als der Fürst der Finsternis plötzlich vor ihm stand. Schnell richtete er sich auf und verbeugte sich. "Verzeiht, ich habe euch nicht kommen hören..." sagte er schnell, denn er wollte Lucifer keinesfalls verärgern. Die Frage wollte er eigentlich umgehen, doch er wollte seinen neuen Herrn auch nicht belügen, so sprach er ehrlich aus was er fühlte. "Ja, das ist er...Ich vermisse den Himmel sehr...doch leider kann ich nie wieder einen Fuß dahinein setzen...Aber am meisten..." sagte er und sah wieder zum Himmel. "Am meisten vermiss ich meinen Vater...Er hat mich aufgezogen und das mit viel Liebe...nie wollte er, dass ich gehe...er sagte immer wieder, dass ich das Einzige bin, was ihm geblieben ist..." Mit diesen Worten drehte er sich um. "Nachdem ihr gegangen seid..."

Lucifer war einen kurzen Moment erstaunt, als er die Worte von Uriel vernahm und doch machte das Erstaunen in seinen Gesichtszügen schnell einer anderen Empfindung platz. Ein trauriges Lächeln kam auf das Gesicht des ehemaligen Lichtbringers und kurz strich er sich, wohl selbst etwas durch den Wind, durchs Haar, denn nun kamen seine Gedanken auch wieder zu Jahwe, von dem er immer noch nicht wusste, ob er seine Worte wahr gemacht hatte. "Das ich gegangen bin wissen alle...warum ich gegangen bin glauben alle zu wissen, doch keiner der Dämonen weiß es wirklich und im Himmel wird es sicher totgeschwiegen...was Jahwe und ich waren. Dir scheint er es anvertraut zu haben...dass wir mehr...viel mehr waren als Herrscher und seine rechte Hand. Was glaubst du wie oft ich ähnlich wie du am Fenster gestanden habe...hinausgeschaut, doch nicht über die Hölle...sondern den Blick nach oben gerichtet. Die Hölle...sie ist so, wie sie ist, weil auch mir der Himmel fehlt, doch mittlerweile ist es zu spät...mittlerweile ist sicher alles zu spät." sagte Lucifer leise, schaute nun auch aus dem Fenster und nicht mehr Uriel an, wie zuvor.
 

Der neue Gefallene war einen Moment überrascht, überrascht dass der Höllenfürst ihm das alles sagte, fast so als würde er ihm vertrauen. Das bestätigte wieder, dass Uriel ihm auch vertrauen konnte, zumindest verließ er sich dabei auf seinen Instinkt. "Ja, ich weiß es...Ich bin damit aufgewachsen..." sagte er und musste etwas lachen, als er Lucifers fragenden Blick sah. "Ich lebte mit meinem Vater immer in seinen Gemächern und das Schlafzimmer...man könnte es fast den Lucifer Tempel nennen, denn da hängen alles Bilder von euch und damit bin ich aufgewachsen....Er hat mir auch stets gesagt, dass ich euch niemals in einem Krieg töten soll...Das sei das Schlimmste was ich tun könne...." erzählte er. Etwas traurig schüttelte er den Kopf. "Er wird sich etwas antun...Und ich habe Angst davor...weil ich weiß, dass ich schuld daran bin....Ich kann ihm nicht sagen, dass ich es nicht wollte, dass es mir leid tut...und auch, dass ich ihn sehr vermisse...."

Irgendwie gaben diese Worte Uriels dem Höllenfürsten so was wie einen Stich ins Herz. Jahwe schien ihn nie vergessen zu haben, aber andersherum war es ja ebenso eigentlich, selbst wenn Lucifer das Bild von seinem einstigen Schöpfer lediglich in seinem Kopf und in seinem Herzen mit sich trug. In diesem Moment hielt den Fürsten der Finsternis auch nichts mehr und sanft schloss er seinen Sohn in die Arme, merkte wohl, dass dieser scheinbar mehr als überrascht war. "Glaub mir...er weiß es...er weiß es, das du ihn vermisst. Es ist eben nur, dass er nicht über seinen eigenen Schatten springen kann...und für diejenigen, die er über alles liebt vielleicht doch einmal eine Ausnahme machen kann. Ich...ich will nicht zu schlecht von ihm reden..." sagte Lucifer und holte tief Luft, schluckte einmal schwer und trotz allem konnte man ihm ansehen, als er sich den einstigen Erzengel losließ und ihn ansah, dass er Tränen in den Augen hatte. "Ich denke, wie sehr Jahwe und ich es uns auch insgeheim wünschen mögen...es ist zu spät. Wir haben mit dieser Feindschaft alles kaputtgemacht. Und doch scheint nicht alles zerstört, denn es gibt etwas oder besser jemanden, der uns, solange er lebt miteinander verbindet. Hast du dich jemals gefragt, wer dein zweites Elternteil ist?" fragte der einstige Lichtbringer, der sich gerade eben dazu entschlossen hatte auch vor Uriel mit offenen Karten zu spielen.

Der gefallene Erzengel runzelte etwas verwirrt die Stirn, denn das hatte er sich wirklich niemals gefragt, aber auch, dass Lucifer ihn nun umarmte verwirrte ihn sehr. Dennoch schüttelte er ehrlich den Kopf. "Das habe ich mich nie gefragt, weil ich eigentlich dachte, dass nur mein Vater eben mein Vater ist und ich keinen weiteren Elternteil habe...Und wenn ich einen habe, dann hat Vater nie davon gesprochen...", sagte er leise und seufzend. "Ihr liebt ihn noch immer, hab ich Recht? So wie ihr redet...die Trauer in eurer Stimme..." sagte er leise und drehte sich zum Herrn der Finsternis um.
 

Lucifer nickte, sein Blick spiegelte nun noch mehr seine Gefühle wieder, denn mit eben jenen Worten traf es Uriel recht genau, wie der Lichtbringer tief in seinem Herzen fühlte. "Aber das ist nicht mehr von Belang...wenn wir uns treffen, dann streiten wir nur und tun uns gegenseitig weh..." erwiderte er leise, schüttelte dann auch den Kopf. "Aber ich denke es ist gut, dass du nun darüber Bescheid weißt, wie auch ich fühle...denn so wirst du das, was ich dir erzähle sicher um einiges besser verstehen." sagte Lucifer, nun wieder ein wenig lächelnd. "Du bist nicht nur Jahwes Sohn...du...bist auch mein Sohn. Du bist aus Jahwes und meinem Blut entstanden..." sagte Lucifer mit scheinbar ruhiger Stimme, doch eigentlich zitterte er, zitterte alles in ihm, auch vor Anspannung, wie Uriel darauf reagieren würde.

Uriels Augen weiteten sich und einen Moment stand er einfach wie angewurzelt da, konnte sich nicht rühren und alles in seinem Kopf schien sich zu drehen. Was sagte Lucifer da? Das er sein Sohn war? Das der Herr der Finsternis sein zweiter Vater war? Seine Hände begannen zu zittern, weil er dem gefallenen Engel glaubte, der vor ihm stand, denn warum sollte er ihn anlügen? "Ihr seid...mein Vater? Ich meine, ihre seid der zweite Elternteil? Aus eurem und Vaters Blut entstanden?" fragte er und schüttelte fassungslos seinen Kopf. "Nun macht alles Sinn, ich meine warum Vater immer sagte, ich solle euch nie töten, dass sei das Schlimmste was ich tun könnte....und auch, als er sagte ich sei das Einzige der ihm geblieben ist..." Uriel blieb weiterhin stehen. "Ich...ich glaube euch...aber... ich weiß gerade nicht, wie mir ist...Wie soll ich mich nun...verhalten?" fragte er vorsichtig.

Der Höllenfürst war froh, dass Uriel ihn nicht als Lügner abstempelte, sondern es ihm zu glauben schien. Es war ja nun mal auch die Wahrheit, selbst wenn sein Sohn sie nicht hätte wahrhaben sollen. Lächelnd nahm der Höllenfürst seinen Sohn erneut in die Arme, trat dann wieder ein Stück zurück und legte seine Hände lediglich an Uriels Arme. "Wie du dich verhalten sollst? Erstmal denke ich solltest du mich duzen. Ich glaube kaum, dass du Jahwe gesiezt hast damals. Und alles weitere...alles Weitere muss im Grunde dein Herz entscheiden. Ich habe dir die Wahrheit erzählt und würde mich freuen, wenn du auch mich als Vater ansiehst und akzeptierst, jedoch kann ich kaum verlangen, dass du das für mich empfindest wie für Jahwe. Dafür kennen wir uns leider viel zu wenig fürchte ich..." erläuterte der Fürst der Finsternis, wie er die Dinge sah. Er wollte Uriel wohl seine väterliche Liebe schenken, zumal wenn Jahwe wirklich ernst machte mit seinen Worten. Es war wie ein unausgesprochener Schwur, den Lucifer Jahwe geleistet hatte, als dieser ihm verkündete, was er selbst tun wolle, weil Uriel nicht mehr bei ihm war.
 

Der ehemalige Erzengel lächelte sanft und nickte. "In Ordnung....duzen..." sagte er und man merkte, dass er sichtlich verwirrt und durcheinander war. "Ich glaube Zeit zum kennen lernen haben wir genug oder nicht? Ihr...ich meine du..." korrigierte sich Uriel. "Du musst mir einfach Zeit geben und ich glaube auch du selbst brauchst etwas Zeit, nicht wahr? Du bist nicht gewohnt einen Sohn zu haben und ich nicht einen zweiten Vater..." sagte er und überlegte dann einen Moment. "Wenn, dann werde ich dich Paps nennen...ich kann dir nicht denselben Kosenamen wie Vater geben...." sagte er und wurde im nächsten Augenblick wieder traurig. "Wenn er sich etwas antut ist es allein meine Schuld... wie soll ich nur mit dieser Schuld leben?" fragte er und sah Lucifer fragend an, legte seinerseits nun eine Hand auf Lucifers einen Arm.

Lucifer schluckte hart, bei Uriels Worte Jahwe betreffend. Einen kurzen Moment schoss der Gedanke in seinen Kopf seinem Sohn einfach zu erzählen, dass er mit Jahwe gesprochen hatte und was dieser gesagt hatte. Nur was würde es bringen? Was würde es bringen, wenn er es Uriel nun erzählte? Er konnte es nun genauso wenig noch verhindern wie Lucifer selbst irgendwas hatte tun können. "Es...geht ihm noch gut...er lebt noch, zumindest das fühle ich. Weißt du...Jahwe und ich, wir sind durch unsere Seelen miteinander verbunden. Ich habe einen Teil seiner Seele in mir...die Hälfte um genau zu sein. Lass....uns zusammen hoffen, dass er sich nichts antut. Ich will nicht, dass er stirbt...darum habe ich auch ganz klargestellt, dass keiner meiner Dämonen sich einfallen lässt gegen ihn anzutreten. Unter dem Vorwand dass es mein Privileg sein solle bin immer nur ich ihm entgegengetreten, denn so konnte ich sicher sein, dass ihm nichts geschieht. Ich...hätte ihn nie getötet..." gestand der Höllenfürst nun leise, wie er es all die Jahre in erbitterten Schlachten immer wieder getan hatte. Bisher wusste nur Sariel davon, aber es war unglaublich befreiend mit noch jemand darüber reden zu können und Lucifer sah in diesen Dingen auch keinen Grund, warum Uriel es nicht wissen sollte. Im Gegenteil, so schien es ihm sogar besser, wenn Uriel das wusste.
 

Uriel sah seinen Vater an, von dem er erst gerade erfahren hatte und sein Blick wurde noch trauriger, als er eh schon gewesen war. "Ich verstehe...Das ist das Gleiche, wie Vater immer gesagt hat, das niemand gegen dich antreten soll, weil du zu stark bist...und nur er könne dich besiegen....Keinem der Engel wäre es je in den Sinn gekommen, dass dieser Befehl einem ganz anderen Zweck dient..." sagte er und schüttelte seinen Kopf, drehte sich um und sah wieder aus dem Fenster gen Himmel. "Weißt du...Es ist hier nicht einmal schlecht...aber das ist nicht der Platz an dem ich geboren wurde...das ist nicht der Ort meiner Bestimmung... Ich wurde dazu erzogen den Thron des Himmels eines Tages zu übernehmen...Was bleibt mir hier?" fragte er und sah einen Moment zu Lucifer: "Versteh mich nicht falsch...Ich freue mich darüber, dass ich nun weiß, dass du auch mein Vater bist, dass ich dein Fleisch und Blut bin...Auch glaube ich nun zu verstehen, warum du unbedingt wolltest, dass ich bleibe...Aber das kann ich nicht...Ich wollte nicht...Auch wenn es dich nun schmerzt...Ich wäre nun viel lieber im Himmel und sicher, dass es Vater gut geht, als hier...Hier bleibt mir nichts als die Ewigkeit dein Diener zu sein vor den anderen Dämonen...sie sagen es nicht aber sie hassen mich schon jetzt weil ich eine höhere Position habe als alle anderen...obwohl ich erst seit kurzem hier bin..." Sanft legte er eine Hand an die Scheibe: "Ich habe einen riesen Fehler gemacht...Ich hätte mir selbst und auch Sariel nicht trauen dürfen..." sagte er kopfschüttelnd. "Ich wünschte mir ich wäre nie geboren worden...." wisperte er leise, denn er sah alleine die Schuld bei sich.
 

Lucifer blieb an der Stelle stehen, an der er auch eben gestanden hatte und eine einsame Träne suchte sich ihre Bahn über seine Wange. Er weinte, ebenso wie Uriel weinte, wobei die Gründe aus denen sie weinten sich nicht mal großartig unterschieden. Dennoch fing Lucifer sich schneller wieder als sein Sohn, obwohl sich in seinem Kopf momentan alles zu drehen schien. Wenn er Uriel so zuhörte, dann fühlte sich Lucifer ganz elend, weil er ihn unbedingt als Gefangenen hatte behalten wollen und ihm verwehrt hatte in den Himmel zurückzukehren. Letztlich war es nicht Uriels Schuld, wenn Jahwe sich wirklich etwas antat, sondern es war seine Schuld...die Schuld des Engels, der eigentlich geschworen hatte Licht ins Leben des Allmächtigen bringen zu wollen. "Sag so was nicht Uriel...es ist meine Schuld...es war damals schon meine Schuld. Aber...es lässt sich nun mal nicht mehr ändern. Wir müssen sehen, was wir am Besten aus dieser Situation machen...ohne uns dabei selbst zu Grunde zu richten. Das habe ich in all den Jahrtausenden gelernt. Es nützt nichts, in Selbstmitleid zu zerfließen...daran geht man kaputt. Seelisch wie körperlich. Das würde Jahwe nicht wollen...dass du so redest...oder nichts isst und dich so gehen lässt." Sagte Lucifer seufzend, strich sich währenddessen mit einer Hand durchs Haar. "Was die Sache angeht, dass die Dämonen tuscheln...ich werde öffentlich machen, dass du mein Sohn bist. Dann wird niemand auch nur wagen zu tuscheln oder schlecht über dich zu reden. Das dulde ich nicht...denn ich weiß sehr gut, wie es ist, wenn man nur schikaniert wird und niemand wirklich etwas dagegen unternimmt. In dem Punkt...unterscheiden Jahwe und ich uns...grundlegend." erklärte der Fürst der Finsternis und ging nun doch zu Uriel, legte einen Arm um ihn und strich tröstend über diesen Arm.

Uriel lehnte sich ein wenig an Lucifer und genoss das Tröstende, das sein Vater ihm zu geben versuchte. Er hatte natürlich Recht, denn wenn er sich selbst kaputt machte, dann würde es seinem Vater im Himmel rein gar nichts nützen. "Du hast recht...Ich sollte mich nicht einfach so gehen lassen...Vater würde das sicher auch nicht wollen..." sagte er nickend und seufzte etwas, wischte sich seine Tränen fort und drehte sich dann zu Lucifer um. "Du willst den Dämonen sagen, dass ich dein Sohn bin? Werden sie das dulden?" fragte er und lächelte dann aber sanft. "Ich werde versuchen, dir genauso ein guter Sohn zu sein, wie ich es immer für Vater war..." meinte Uriel und wollte dann noch etwas hinzufügen als plötzlich die Tür einfach aufging und eine Wache, der ein gefallener Enge war, völlig außer Atem im Türrahmen stand. " Mein Herr, verzeiht mein Benehmen!" rief er und verbeugte sich. "Es ist dringend....Vor dem Tor ist der Erzengel Raphael und er behauptet, dass er eine Nachricht für euch hat...aber die Dämonen, sie glauben ihm nicht und greifen ihn an! Sie werden ihn töten wenn ihr nichts tut!"

Uriels Augen weiteten sich in Entsetzen: "Raphael!? Mein Lehrmeister!" sagte er und sah voller Angst zu Lucifer....

Die Schatten werden länger...

*reinschleich**duck**schon mal auf die Knie fall*

Endlich, ENDLICH haben wir ein neues Kapitel fertig bekommen und unsere Leserschaft möge uns vergeben und uns verzeihen T____T Ich (Ela) hatte sehr viel Stress in letzter Zeit, steht die Abschlussarbeit mir im Nacken und darum auch nur spärlich immer wieder mal ein Kapitel. Aber wir wollen uns gaaaaanz fest bemühen wieder eine Regelmässigkeit hinzubekommen was das Schreiben von Kapiteln angeht ;D Auf jedenfall bedanken wir uns gaaaanz herzlich bei allen Lesern die immer noch zu uns halten und uns mit tollen Kommis beglücken *_________* DANKEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE ;D *verbeug*

Disclaimer: All diese Charas sind von mir und meiner Liebsten selbst erfunden und gehören nicht der Bibel <________< *gggg* Und auch der Papst hat bei uns nichts zu sagen oder zu suchen (der schon gar nicht <.< *knurr* XD)
 

Und nun viel Spass beim Lesen!
 

Eure Ela und Ura ^___^
 

Kapitel 15

Titel: Die Schatten werden länger...
 

Friends are those who speak to you after others don't.

The best mirror is an old friend...
 

Lucifer hatte sich eben nur halb umgedreht, doch als er hörte, was der Bote dort zu berichten hatte drehte er sich ruckartig um und starrte den gefallenen Engel an, der eben diese Botschaft überbracht hatte. Der Höllenfürst hatte seine Worte, die er damals Raphael gegenüber ausgesprochen hatte und die ihre Freundschaft betrafen sicherlich nicht vergessen. In einigen Schlachten waren Raphael und er sich begegnet, doch sie hatten nur stumme Blicke getauscht und waren Beide dann wieder ihrer eigenen Wege gegangen. Aber das sich nun seine Dämonen einfallen ließen Raphael zu verletzen oder ihn sogar zu töten, dass konnte Lucifer nicht zulassen. "Wie oft hab ich gesagt Boten werden nicht verletzt?" knurrte er und rauschte Richtung Tür. "Ich denke du willst mitkommen Uriel, oder?" fragte er seinen Sohn und als dieser nickte eilte Lucifer regelrecht mit Uriel im Schlepptau durch die Gänge seines Palastes und er hoffte, dass er nicht zu spät kommen würde. "Eins schwör ich...ist Raphael auch nur ein Haar gekrümmt, dann rollen Köpfe..." bemerkte er wütend mehr zu sich selbst als zu Uriel.

Auch der gefallenen Erzengel sputete sich, denn er wollte auf keinen Fall, dass seinem ,alten' Lehrmeister etwas zustieß. Als sie jedoch vor das Tor kamen bot sich ihnen ein Bild des Schreckens. Raphael lag am Boden und einige Dämonen traten auf ihn ein. Seine Beine hatte er an den Körper gezogen um sich etwas zu schützen und sein Gesicht war schmerzverzerrt. Uriel konnte sich nicht mehr beherrschen und ging sofort dazwischen: "Hört auf!" schrie er und mit einer Machtwelle, die für ihn ein Leichtes war flogen, die Dämonen einfach einige Schritte davon. Der neue Gefallene kniete sich sofort zu Raphael, der sich stöhnend aufrichtete. "Warte...ich helfe dir..." sagte er leise und legte einen von Raphaels Armen um seine Schulter und half ihm dann auf. Erst da trafen sich ihre Blicke und der Erzengel Gottes lächelte, obwohl er so verletzt war: "Uriel....du lebst...."

Hätte Uriel das nicht erledigt die Dämonen von Raphael fortzujagen, dann hätte der Höllenfürst persönlich sich dieser Aufgabe sicher angenommen, aber dann wären wohl fast sicher, wie er angekündigt hatte, ein paar Köpfe gerollt und das nicht nur redensartlich.

Als der Fürst der Finsternis sah, dass sich sein Sohn erstmal um Raphael kümmerte nahm er sich dann doch seine Dämonen zur Brust, die es gewagt hatten Raphael zu verletzen. "Was seid ihr eigentlich für Schwachköpfe?" kam es aufgebracht von Lucifer, der sich nun mit bedrohlichem Blick vor den Dämonen aufbaute. "Hat euch niemand beigebracht wie Boten zu behandeln sind? Sie genießen das Recht der Neutralität ihr Idioten...müssen sie erst mit einer weißen Fahne wedeln, damit ihr es kapiert?" schrie der Höllenfürst nun regelrecht und gestikulierte dabei wild mit einer Hand in der Luft, als er von der weißen Fahne sprach. "Ich sollte euch für diese Dummheit den Höllenhunden vorwerfen..." fügte er dann knurrend und kopfschüttelnd an. "Euer Lohn wird gekürzt...halbiert für vier Monate. Möchte sich irgendwer beschweren?" fragte er und schaute in die Runde, in der alle nur betreten zu Boden schauten. "Gut...sonst hätte derjenige auch damit rechnen können, dass er an den Daumen aufgehängt in einer Zelle gelandet wäre." Langsam drehte Lucifer sich um und ging zu Uriel und Raphael, schulterte den Erzengel auf der anderen Seite. "Komm bitte mit in die Hölle...dort kann ich mich um deine Verletzungen kümmern. Du bist kein Gefangener ..." erklärte Lucifer leise, zu seinem einstigen besten Freund hinschauend.

Raphael sah etwas verwirrt zu Lucifer und sein Blick wurde etwas traurig, doch er nickte nur stumm und ließ sich von den beiden in ein Zimmer bringen. Uriel hatte Lucifer davon überzeugen können, dass es das Beste war Raphael zu ihm zu bringen, denn so konnte er ihn auch pflegen. Als sie ihn endlich auf das Bett gelegt hatten, begann der neue gefallene Engel sofort Raphaels Wunden zu heilen, doch dieser packte seine Hände und zog den jungen Mann zu sich. "Uriel du musst zurückkehren...du musst, hörst du? Dein Vater! Er liegt im Sterben Uriel....Komm zurück....Er wird sonst sterben..." sagte er und hustete dann Blut. In Uriels Augen stiegen Tränen und er konnte sie auch nicht zurückhalten. "Oh beim Himmel und den ewigen Gestaden das würde ich...ich schwöre es ich würde....aber ich kann nicht Raphael...Ich bin ein Gefallener....Ich darf nicht..." sagte er und brach schluchzend in die Knie, vergrub sein Gesicht am Bettrand, hielt aber weiterhin Raphaels Hand. Raphael sah bestürzt zu Uriel und schüttelte verzweifelt den Kopf. "Nein, das kann nicht sein...bitte Uriel, sag das das nicht wahr ist...." Dann sah er zu Lucifer. "Du weißt es, nicht wahr? Du hast es nicht zugelassen, dass man deinen Sohn zu einem Gefallenen macht, oder Lucifer? Er liegt im sterben....er wird sterben und mit ihm....sein Sohn..." Uriel sah erschrocken hoch und richtete sich dann auf: "Ich werde mit Vater sterben, wenn er stirbt?" fragte er und sah auch das Raphael nickte.

Lucifer stand wie angewurzelt da und hatte Raphaels Worten zugehört. Hatte es Jahwe also wirklich wahr gemacht, was er gesagt hatte. Das konnte doch nicht wahr sein. Erneut stiegen Tränen in Lucifer auf. Sollte er nun etwas Jahwe und Uriel verlieren? Und was hatte er dann noch? Was war sein Leben denn dann noch wert? Und er musste es weiterleben, ob er wollte oder nicht, selbst wenn der Schmerz über Jahwes Tod unerträglich sein würde. "Er ist so ein Narr...warum macht er das? Warum Raphael? Und warum kann er nicht verdammt noch mal endlich diese Regeln aufheben? Dann könnte Uriel doch zurück...ich...ich würde ihn gehen lassen, selbst wenn mir dann wieder überhaupt nichts mehr bleiben würde...nichts. Ich wäre wieder allein..." sprach der Fürst der Finsternis, immer leiser dabei werdend.

"Gibt es wirklich schon einen neuen Herrscher?" fragte Lucifer dann leise, während er sich auf einen Stuhl niederließ, einen Arm auf der Lehne abstützend und darauf seinen Kopf gebettet, sodass er nun auch nur unter seinen Haaren heraus zu dem Erzengel blickte, der in Uriels Bett lag.

Raphael nickte leicht. "Ja, er hat Hagiel ernannt...und ich bin auch hier um dich zu warnen...Er wird bald einen Krieg gegen dich anzetteln, so schnell es nur geht, denn er benutzt Uriel als Grund. Er behauptet, dass Uriel getötet worden ist und dass der Herr deswegen im Sterben liegt." Uriel schüttelte den Kopf. "Aber ich lebe, wenn ich auf das Schlachtfeld laufe dann..." doch weiter kam er nicht. "Nein! DAS darfst du nicht, hörst du? Das will er doch, dass du dich ihm anbietest. Dann würde er dich ohne zu zögern töten...du bist der Einzige der ihm den Thron streitig machen kann..." sagte er und hustete wieder. Uriel seufzte leise und begann den Erzengel zu heilen. "Wehr dich nicht, du kennst meine Macht und weißt, dass ich dich heilen kann..." "Deine Macht reicht nicht...Uriel hör auf...Kehr zurück...Aber vielleicht wäre es auch besser du bliebest hier...Sie würden dich sofort töten, denn deine Aura hat sich verändert..." sagte er leise und sah dann zu Lucifer. "Lucifer...du musst etwas tun...Du darfst ihn nicht sterben lassen! Ich weiß das du ihn nicht hasst!" sagte er und diesmal rang er nach Atem, denn er hatte sich zu sehr angestrengt.

Lucifer erhob sich schnell von seinem Stuhl und trat neben Uriel, legte ebenfalls seine Hände auf Raphaels Wunden, schaute kurz vielsagend zu Uriel, ihm mit einem Nicken deutend, dass er nicht aufhören solle Raphaels Wunden zu heilen. Sein Sohn schien zu verstehen, dass auch Lucifer als einstiger Hauptengel die Kunst der Heilung beherrschte und so begannen sie gemeinsam Raphaels Wunden zu versorgen. "Er wird Uriel töten wollen, weil er nicht weiß, dass Jahwe ihn ohnehin mit in den Tod nimmt, oder? Ich...will weder, dass Jahwe, noch das Uriel stirbt. Du hast ja Recht Raphael...ich hasse ihn nicht, selbst wenn es damals wehgetan hat so verraten zu werden. Ich...kann ihn nicht hassen...ich kann so tun als ob, aber ich kann es nicht mit meinem Herzen. Nur...was soll ich tun? Ich kann nicht in den Himmel...ich kann nie und nimmer zu ihm gelangen, es sei denn er würde auf die Erde kommen...aber...wenn er im Sterben liegt..." Der Höllenfürst schüttelte den Kopf und seufzte traurig. "...dann wird er auch nicht auf die Erde kommen. Beantworte mir zwei Fragen...wie kann ich Jahwe helfen und wann muss ich mit einem Angriff vom himmlischen Heer unter Hagiels Führung rechnen?"

Raphael seufzte wieder leise, ließ dieses mal zu, dass die beiden ehemaligen Engel ihn heilten, er genoss sogar die sanfte Wärme die sich in seinem Körper ausbreitete. Einen Moment schwieg er und überdachte alles sehr genau, denn er war im Begriff seinen ganzen Ruf aufs Spiel zu setzen, doch für seinen besten Freund tat er das gerne. " Übermorgen wird er angreifen, so heißt es im Himmel...ich konnte mich unbemerkt aus dem Himmel schleichen..." sagte er und sah dann Lucifer eindringlich an. "Du musst zu ihm und ich kann dich zu ihm bringen...Einer meiner Mächte kennst du nicht...Ich kann Tränke mischen...Und ich habe einen entwickelt, der deine Aura verändern kann...Keiner wird merken, dass du im Himmel bist...bitte Lucifer...du musst zu ihm..." sagte er. Uriel schüttelte den Kopf: "Raphael was redest du denn da? Er...Vater würde doch nicht auf ihn hören...oder?"

"Ich denke er würde...wenn ich meinen Sturkopf ausschalte und vernünftig mit ihm rede....und vor allem, wenn ich endlich ehrlich mit mir selbst und mit meinen Gefühlen bin. Ich glaube, wenn ich in dem Punkt ehrlich bin...und zugebe, dass ich ihn eigentlich auch noch liebe, dann könnte er aufhören sich selbst zu zerstören. Ich...habe vor ungefähr einer Woche mit ihm geredet...und wir haben gestritten...wegen dir Uriel. Wir...wir hätten nicht streiten sollen, sondern eine gemeinsame Lösung finden." sprach der Höllenfürst, zum Teil stockend, immer wieder seine Tränen herunterschluckend. "Hält er bis übermorgen aus? Ich denke, es wird noch einfacher, wenn ich die Wirren des Krieges ausnutze um in den Himmel zu gelangen...dann sind dort auch weniger Engel als normal. Alles was die Schlacht betrifft werde ich Sariel überlassen, er wird mich sicher nicht enttäuschen." überlegte der einstige Lichtbringer laut, schaute zu seinem einst einzigen Freund im Himmel. Er war entschlossen zu gehen, denn zumindest den Versuch Jahwe aufzuhalten war es wert.

Der Erzengel nickte, nun wieder völlig geheilt. Sofort sprang er auf und ging im Zimmer einen Moment auf und ab, dann sah er wieder zu Lucifer. "Der Selbstzerstörungsprozess hat vor drei Tagen begonnen, das heisst er hat noch sechs Tage Zeit...er wird durchhalten...Aber er leidet...und weißt du was? Er scheint es auch noch zu wollen...Immer wieder hat er mir gesagt, dass er es verdient...er sagte, dass er diese Höllenquallen verdiene...er kann nicht schlafen...er isst nicht mehr...er kann sich kaum noch bewegen...Der Fluch...es ist das Schlimmste, was er sich selbst auferlegen konnte..." sagte er und nickte dann zur Bestätigung von Lucifers Worten zuvor. "Die Wirren des Krieges sind ideal, zumal viele Engel nicht wirklich kämpfen wollen, wenn ihr wahrer Herr im Sterben liegt...der ganze Trouble wäre gut, um dich in den Himmel zu schmuggeln..." erklärte Raphael. Uriel trat zu seinem Lehrmeister. "Ich will mit Raphael, ich will auch zu meinem Vater...." sagte er und doch schüttelte Raphael den Kopf. "Nein, du bringst dich so nur unnötig in Gefahr, verstehst du? Dich würden sie sofort erkennen, aber Lucifer eher weniger, weil viele Jahrtausende vergangen sind, seitdem er gegangen ist..." erklärte er.

"Ich denke auch es ist besser wenn du erstmal bleibst Uriel...ich...wir finden eine Lösung. Ganz bestimmt...eine Lösung, dass er aufhört sich selbst zu zerstören und vielleicht ja auch...eine Lösung für uns alle. Es mag völlig absurd klingen, aber das wäre es, was ich mir wünschen würde...eine Lösung für uns...als Familie." sagte Lucifer und sah ein wenig zuversichtlich lächelnd zu Uriel hin. "Wir sollten alles recht genau planen...wie ich es sehe, darf nicht viel schief gehen, sonst könnte es tatsächlich eine Katastrophe geben." überlegte der Fürst der Finsternis nun erneut laut und tippte sich mit einem Finger nachdenklich gegen die Lippen. "Ich werde Sariel Bescheid geben müssen, dass er das Heer in Bereitschaft setzt...was ist mit diesem Trank Raphael? Brauchst du irgendwas dafür? Wenn ja hoffe ich, dass wir es hier haben." sprach Lucifer alles aus, was im ersten Moment in seinen Augen wichtig war. Es musste alles perfekt laufen, denn das Jahwe sterben würde, dass musste verhindert werden und sicher hatte Raphael Recht, wenn er sagte Lucifer wäre fast der Einzige, der etwas unternehmen konnte und dieser war in diesem Moment entschlossener denn je, endlich seine Gefühle wieder zuzulassen. "Raphael...eins noch. Ist...ist es wahr, dass Jahwe einen Anderen hat?" fragte der Höllenfürst unsicher, musste er doch an Jahwes Worte denken, nachdem sie miteinander geschlafen hatten.

Raphael sah Lucifer überrascht an und schüttelte dann den Kopf. "Nein, niemals....Er hatte niemals einen Anderen an seiner Seite, nie Lucifer. Er hat seine Gefühle für dich zwar versteckt, aber ich kenne ihn nun gut genug um sagen zu können, dass er dich immer noch liebt...Nachdem du gegangen bist hat er sich in seinem Atrium verschanzt und niemanden an sich rangelassen...danach war Uriel da und ich auch...Wir haben niemals einen anderen bei ihm gesehen..." sagte er und seufzte wieder etwas. "Du hast Angst, dass er einen Anderen haben könnte? Wo denkst du hin? Hast du nie bemerkt, dass er sich nach dir verzerrt, dass er leidet, unendlich leidet wenn er dir im Krieg begegnete? Er liebt dich und er kann dich nicht vergessen...Niemand kann deinen Platz einnehmen, niemand..."

Uriel lauschte Raphaels Worte und nickte zustimmend, denn sein Vater hatte niemals einen Anderen gehabt, weil er stets glaubte, dass Lucifer wiederkommen würde.

Lucifer hörte ebenfalls aufmerksam zu und atmete hörbar erleichtert auf, als Raphael erklärte, dass Jahwe nie einen anderen Engel gehabt hatte. Sicher war es nur von ihm gesagt worden, weil der einstige Lichtbringer selbst solche Gemeinheiten vom Stapel gelassen hatte, als sie für kurze Zeit hier in der Hölle wieder zueinander gefunden hatten, anders konnte sich Lucifer das Ganze, nach Raphaels Worten zumindest nicht mehr vorstellen. "Ich...weiß...und doch habe ich Dummkopf ihm geglaubt, als er mir diese Lüge auftischte. Ich denke er tat es nur, um mir zu zeigen, wie grausam ich bin, wenn ich so abweisend bin immerzu. Kaum einer wusste es...aber ein paar Mal...haben wir uns eher zufällig getroffen. Darum fragte ich...weil er mir einmal von einem neuen Gefährten erzählt hat." erklärte der Fürst der Finsternis leise, strich sich erneut leise seufzend durchs Haar und lächelte dann matt. "Aber wenn das so ist...dann habe ich ja wirklich direkt noch eine Chance..." Ein kurzes, eher aufgesetztes Lachen kam über seine Lippen, dann wurde der Blick des Höllenfürsten wieder ernst. "Nun ja...hmmm...Raphael, wie ist es? Brauchst du irgendetwas für den Trank? Und du Uriel...wärst du so freundlich und würdest Sariel holen und ihn in mein Arbeitszimmer mitbringen? Ich muss mit ihm wegen dem bevorstehenden Krieg reden." sagte Lucifer und schaute die Beiden an. Zwei der drei Personen, denen sich Lucifer anvertraut hatte standen vor ihm und der Dritte würde gleich dazukommen, was eine ungemeine Ruhe, aber auch Entschlossenheit in dem Herrn der Gefallenen aufkommen ließ.

Raphael lächelte etwas und nickte. "Ich habe eine Liste hier, was ich alles brauche, aber ich denke es wird sich alles hier finden lassen....Er ist nicht allzu schwer herzustellen..." meinte er und reichte Lucifer das Stück Pergament auf dem geschrieben stand, was er brauchte. "Mondblumen habe ich bereits gesehen, dass du die hier auch hast... und Alraunen wirst du sicher auch haben oder?" fragte er seinen besten Freund.

Lucifer nahm seinem Freund das Pergament ab, nachdem er seinem Sohn nachgeschaut hatte, als dieser das Zimmer verließ. "Mondblumen sind definitiv genug da und Alraunen müsste ich in meinem Labor noch haben. Im Kräutergarten müsste es jedoch auch frische Alraunen geben. Und der Rest, der hier aufgelistet ist, den habe ich auch vorhanden. Das sollte also überhaupt kein Problem sein." Sagte er und schaute Raphael dann wieder an. "Ich...bin froh, dass du hier bist...dass du mir gesagt hast, wie es um ihn steht...und das du für mich sogar erneut dieses Risiko in Kauf nimmst, dass..." meinte der einstige Lichtbringer ehrlich und ein dankbares Lächeln erschien auf seinen Lippen. "Würdest du mich in mein Arbeitszimmer begleiten? Erstmal? Dort kommt Uriel ja auch erstmal wieder hin. Ich denke du könntest dann mit ihm mitgehen." erklärte der Fürst der Finsternis sein weiteres Vorhaben.

Währenddessen ging Uriel, wie von seinem Vater aufgetragen zu Sariel, obwohl es ihm nicht so wirklich behagte. Ihm war so unendlich schlecht und schwindelig und jeder Schritt schien ins Leere zu gehen, doch er hielt sich wacker und gelangte unversehrt zu Sariels Arbeitszimmer, wo er auch anklopfte. Der General Lucifers machte ihm auch auf und Uriel trat ein, deutete eine leichte Verbeugung an, denn für ihn stand Sariel immer noch über ihm. "Verzeih, dass ich störe...Aber Lucifer will dich sprechen...dringend...Er erwartet dich im Arbeitszimmer..." erklärte er und legte dann plötzlich eine Hand auf seine Stirn, wankte leicht, denn der Schwindelanfall wurde stärker.

Sariel war eben ein wenig erstaunt, dass Uriel vor seiner Tür stand und doch kam, ein wenig zu seiner Enttäuschung ja bald die Erklärung dafür. Jedoch war die Erklärung schon kurz darauf total nebensächlich, als Uriel auf einmal zu wanken begann, denn das ganze passte zu allem, was der Gefallene schon einige Zeit vorher immer wieder beobachtet hatte und weswegen er ja letztlich auch Lucifer gebeten hatte, nach seinem Sohn zu sehen. "Ich gehe, aber du gehst keinen Schritt mehr allein so wie du schwankst. Du solltest dich ausruhen und wieder mal vernünftig essen..." sagte Sariel kopfschüttelnd und kurzerhand hatte er sich den einstigen Erzengel geschnappt und wie eine Braut trug er ihn nun, ob er sich wehrte oder nicht. "Musst du unbedingt mitkommen zu Lucifer? Sonst liefere ich dich gleich in deinem Gemach ab, da kannst du dich hinlegen..." fragte Sariel seufzend, denn es bereitete ihm wirklich Sorge Uriel SO zu sehen.

Uriel wehrte sich nur kurz, aber dann war er eigentlich dankbar dafür, dass Sariel ihn hielt, denn alleine hätte er es sicher nicht mehr geschafft. So legte er sanft seine Arme um seinen Nacken und seinen Kopf etwas an seine Schulter und schloss die Augen, als er ihm antwortete. "Ich muss mit...Paps erwartet mich mit Raphael...Ich musste Raphael heilen, er war ganz verletzt....Ich konnte ihn nicht so lassen....Ich habe nur ein bisschen meine Kraft wieder zu sehr genutzt....Paps will uns alle Drei sprechen, deshalb muss auch mit...." erklärte er. Der General schaute etwas verdattert, als er den Namen Raphael hörte. "Der Erzengel Raphael ist hier? Dann ist er aber kein Gefangener..." fragte er leise und sah Uriel nicken. Etwas anderes hatte sich Sariel auch nicht vorstellen können, denn auch dies war etwas, was Lucifer ihm anvertraut hatte...das Raphael damals sein einziger Freund im Himmel gewesen war und er es im Grunde bis heute war. "Naja...ich nehme dich erstmal mit, aber nachher geht's ins Bett. Das kann doch so nicht weitergehen. Du musst wieder zu Kräften kommen." murmelte Sariel weiterhin besorgt, während er seinen Weg zu Lucifers Arbeitszimmer hin fortsetzte. Die Dämonen, welche ihnen entgegenkamen schauten schon gar nicht mehr, denn als Uriel noch Sariels Sklave gewesen war, war es ja durchaus auch ein paar Mal vorgekommen, dass der General den ehemaligen Erzengel durch die Gegend geschleppt hatte.
 

In der Zwischenzeit waren Lucifer und Raphael in das Arbeitszimmer gegangen. "Du brauchst dich nicht zu bedanken Lucifer...Das ist meine alte Schuld, die ich immer noch wieder gut machen muss....Ich habe dich damals nicht beschützt und das werfe ich mir noch heute vor..." sagte er kopfschüttelnd. "Aber sag...du scheinst zu wissen, dass Uriel nicht nur Jahwes Sohn ist, nicht wahr? Und Uriel offenbar auch...Ich will dir keinen Vorwurf machen, aber...sag nicht er wurde gezwungen zum Gefallenen zu werden! Wer war es?"

Lucifer war gerade daran ein paar Karten herauszusuchen und doch hörte er Raphael sehr genau zu, was er sagte. "Erstens brauchst du dir wegen damals keine Gedanken zu machen...und Vorwürfe schon gar nicht...das will ich nicht...und was die Sache mit Uriel angeht...ja...ich weiß, dass ich sein Vater bin...und er weiß, dass er auch mein Sohn ist. Was die Tatsache angeht, dass er zum Gefallenen wurde..." Der Höllenfürst räusperte sich kurz. "Ich habe bisher zwei Versionen gehört...Uriel behauptet es wäre nicht freiwillig gewesen und Sariel...du erinnerst dich vielleicht an ihn, spätestens wenn du ihn siehst, behauptet Uriel hätte aus freien Stücken mit ihm geschlafen. Halt mich für leichtgläubig, naiv oder dumm...aber ich glaube Sariel mit seiner Version..."

Raphael lächelte wissend. "Ich denke...es stimmen beide...Du weißt ich kann Gedanken lesen mhm? Ich habe seine Wut bemerkt...Er ist wütend auf Sariel, weil dieser ihn nicht aufgehalten hat...weil er Uriel nicht davon abgehalten hat sich hinzugeben aber er ist auch sehr wütend auf sich selbst, du musst ihm Zeit geben und Sariel auch, dann wird alles gut werden..." sagte er. Gerade als er zu Ende gesprochen hatte klopfte es und schwang auch gleich die Tür auf. Herein trat Sariel mit Uriel auf dem Arm und Raphael runzelte die Stirn. "Was ist denn mit dir Uriel?" fragte er sanft. Uriel strampelte sich nun frei und Sariel ließ ihn auch runter, wenn auch nur widerwillig, blieb aber nahe bei ihm stehen, denn Uriel wankte noch immer etwas. Raphael begriff sofort. "Du hast deine Heilkraft wieder überanstrengt mhm? Wie viele Male hab ich dir gesagt, dass du das nicht tun sollst? Es könnte dich dein Leben kosten!" schalt Raphael ihn und war auch sogleich neben ihm, strich sanft über seine Stirn, gab ihm seine Kraft wieder zurück, was ein Leichtes war als Erzengel, der die Macht des Heilens besaß. Uriel ließ alles zu und lehnte sich etwas an Raphael. Er war stets ein Vertrauter gewesen und deshalb standen sie sich auch sehr nahe. Nachdem Raphael ihn regeneriert hatte legte der Erzengel seine Arme um Uriel und drückte ihn an sich. "Tu das nie wieder...das hat dich schon einmal fast zerstört....benutze lieber deine anderen Gaben und Mächte..."

Sariels Blick sprach in dem Moment, als Raphael Uriel in die Arme schloss sicher Bände. Irgendwie passte es ihm nicht, dass der Erzengel Lucifers Sohn so nah kommen durfte und er es nicht mehr durfte. Dennoch war da noch Lucifer, der seinen General mahnend ansah und so versuchte Sariel sich zu beugen und nicht weiter großartig darüber nachzudenken. "Warum hast du mich holen lassen?" fragte Sariel dann seinen Herrn und Freund interessiert, auch um sich selbst ein wenig abzulenken.

Lucifer hatte eben genau gesehen, WIE sein General geschaut hatte und diesen Blick kannte er zu gut von sich selbst, als das er hätte nicht erkennen können, dass Sariel scheinbar eifersüchtig auf Raphael zu sein schien, dabei war der Erzengel, soweit der Höllenfürst es verstanden hatte, nie mehr als eine Art Lehrmeister für Uriel gewesen und hatte sicherlich keinerlei Interesse an seinem Schüler, was die Liebe betraf. "Wie mir von Raphael zugetragen wurde gibt es einen neuen Herrscher im Himmel und dieser will binnen 48 Stunden einen Krieg gegen uns beginnen. Das heißt für uns, dass das Heer bereit sein muss." "Es gibt einen neuen Herrscher? Was ist mit IHM passiert?" fragte der General etwas überrascht über diese Tatsache und schaute in die Runde, von der er sich sicher war, dass einer die Antwort kennen würde. "Das ist die zweite Sache, die damit zusammen hängt. Jahwe liegt im sterben...und ich...werde in den Himmel gehen um mit ihm zu reden. Das heißt in der Schlacht obliegt dir der Oberbefehl...ich werde dir alle nötigen Anweisungen geben, aber ich denke, dass du sehr gut weißt, was in welchem Falle zu unternehmen ist." erklärte der Höllenfürst und schaute Sariel fragend an, der im nächsten Moment bestätigend nickte.

Raphael ließ seinen ehemaligen Schüler wieder los, spürte er doch auch Sariels Eifersucht und doch musste er lächeln, denn das deutete bloß auf wunderbare tiefe Liebe hin. Er würde mit Uriel noch reden, bevor er gehen würde. "Ich weiß auch schon ihren Schlachtplan, Sariel. Ich kann dir alle Angaben und Informationen geben..." sagte er und sah den General an, der ihn dennoch immer noch etwas böse ansah. Damit sich keine Feindschaft zwischen ihnen entwickelte sagte er so ganz beiläufig. "Ich war Uriels Lehrmeister und glaubt mir, wenn ich euch sage, dass Jahwes Sohn mehr Fähigkeiten besitzt als euch lieb ist....Das Gemisch war eben perfekt...Die Macht der beiden mächtigsten Wesen in sich vereint....Er wird euch eine große Hilfe sein..." erklärte er lächelnd und Uriel wurde etwas rot, bei diesem Kompliment.

"Ich tue was ich kann....Aber dieser Herrscher...du sagtest Hagiel nicht wahr?" fragte Uriel und sein Blick verfinsterte sich als Raphael nickte. Er hatte keine guten Erinnerungen an diesen höher stehenden Engel. "Wenn ich ihn in die Finger kriege...Wird er sterben..." sagte er knurrend und man sah nun sehr gut wessen Sohn er war.

Sariel besänftigte die Tatsache, dass Raphael nur Uriels Lehrmeister gewesen war und irgendwie konnte er es den Beiden dann ja nicht mal übel nehmen, dass sie so vertraut waren, denn im Grunde hatte der Gefallene zu Lucifer eine ganz ähnliche Beziehung, in so fern, dass Lucifer so etwas wie sein Lehrmeister in vielen Dingen gewesen war, die er im Himmel nicht gelernt hatte und doch unterschied sich ihr Vertrauensverhältnis wohl doch noch ein wenig in der praktischen Umsetzung. Als der Name Hagiel fiel läuteten auch bei Sariel die Alarmglocken, denn auch er hatte diesen Engel nicht wirklich positiv in Erinnerung, selbst wenn dieser ranghohe Engel im Endeffekt wenig mit ihm und auch nichts mit seiner ,Vertreibung' aus dem Himmel zutun gehabt hatte. "Hagiel sagst du? Nun gut, aber ich denke, dass wir einen entscheidenen Vorteil haben, nämlich zuverlässige Informationen von Raphael. Das heißt wir können uns taktisch klug platzieren und das Heer ausgewogen verteilen." Erklärte Sariel und nahm Lucifer eine Karte ab, die er ihm hinhielt und breitete diese dann auf dem Schreibtisch des Höllenfürsten aus. Lucifer hingegen ging noch mal kurz auf Uriels Kommentar von eben ein, ehe er sich der Karte widmete, die er Sariel eben ausgehändigt hatte. "Du weißt doch, dass wir es als besser befinden, wenn du nicht mit in die Schlacht ziehst. Es wäre zu riskant...wenn dir etwas zustoßen würde...ich glaube, dann würde es auch nicht wirklich mehr etwas bringen, wenn ich mit Jahwe rede..."

Uriel wollte schon aufbegehren, doch Raphael ging dazwischen und sah zu Lucifer. "Nimm meinen Rat an Lucifer, lass ihn gehen. Er wird sonst auch so auf dem Schlachtfeld landen... glaub mir...Es ist besser du lässt ihn kämpfen und er verspricht in der Nähe von Sariel zu bleiben, ich denke nicht, dass der General zulässt, dass deinem Sohn etwas geschieht..." sagte er. Er war sich seiner Worte nicht nur deswegen sicher, dass Uriel Lucifers und Jahwes Sohn war, sondern auch weil er merkte, wie viel der General Lucifers für den neuen Gefallenen empfand. Raphael sah, dass weder Sariel noch Lucifer begeistert waren und vor allem nicht glaubten, dass Uriel was dagegen tun könnte, wenn sie ihn einsperren würden oder etwas anderes in der Art. Seufzend wandte er sich an Uriel. "Zeig es ihnen Uriel, zeig deine versteckte Gabe...." sagte er. Jahwes Sohn sah einen Moment unsicher zu Raphael, der aber noch mal bestätigend nickte und so schloss Uriel die Augen und konzentrierte sich. Raphael sah ihm dabei zu, wieder einmal fasziniert davon wie gut er Gottes Sohn in seinen Gaben geschult hatte. Es ging ganz schnell und man konnte die Veränderung, wie sie geschah kaum sehen, denn auf einmal stand ein Dämon vor ihnen in voller Rüstung, ranghoch und furchteinflößend.

Sowohl Sariel als auch Lucifer selbst staunten nicht schlecht, als Uriel plötzlich so vor ihnen stand. Wie er nun aussah hätte er tatsächlich für einen sehr ranghohen Dämonengeneral hier aus der Hölle gehalten werden können. "Wie hast du das gemacht?" wagte Sariel dann zu fragen, denn so eine Art der Verwandlung hatte er noch niemals zuvor gesehen. Lucifer schritt auf seinen Sohn zu, musterte ihn von oben bis unten, strich auch prüfend über die Rüstung. "Eine Illusion ist es auf jeden Fall nicht..." sagte er und schaute zu seinem General, dann zu Uriel und Raphael. "Ich denke am ehesten könnte man es mit den Werwölfen erklären, die auch in der Hölle hausen. Du weißt...diese aufmüpfigen Biester. Sie sind normalerweise auch ganz normale Dämonen...können sich aber, wenn auch nicht willentlich, verwandeln. Sie brauchen den Vollmond als auslösenden Faktor und Uriel...er schafft es, weil er so trainiert ist denke ich mir. Weil diese Macht geschult wurde...und wenn sie von Raphael geschult wurde, dann ganz sicher nicht schlampig."

Der angesprochene Erzengel lachte leise. "Gut, dass du mich kennst..." sagte er und schüttelte dann den Kopf. "Nein, ich habe ihn gut trainiert, deinen Sohn....Seine ganze Ausbildung geht schon über tausend Jahre...und ich glaube, er kann noch viel mehr, was wir bisher aber noch nicht entdeckt haben....Aber er ist der Einzige unter den Engel der sich willentlich verwandeln kann...eine sehr praktische Gabe..." erklärte Raphael und sah dann zu Uriel. "Zeig ihnen ein paar weitere Gaben, damit sie auch überzeugt sind, dass du im Krieg bestehen kannst..." Uriel lächelte sanft. Er gab es nicht immer zu, aber ab und an zeigte er gerne was er konnte, denn er war stolz auf seine Fähigkeiten. Er deutete eine leichte Verbeugung in Richtung Raphael an und verwandelte sich zuerst in Raphael, dann Sariel und Lucifer und am Ende verschwand er plötzlich ganz. Er hatte sich unsichtbar gemacht und schlich nun im Raum umher und da er ein Engel war, war er sehr leise. Er sah, wie die drei Personen im Raum sich verwirrt umsahen, ihn suchten, doch er wusste, dass sie ihn nicht sahen. Er beobachtete sie kurz und sah dann automatisch zu Sariel, der sich auch suchend umblickte. Sein Herz schmerzte einen Moment und dann tat er plötzlich etwas, was er sich sichtbar sicher nicht erlaubt hätte. Er trat an Sariel heran und gab ihm einen sanften Kuss auf seine Lippen, nur kurz aber dennoch zärtlich. Dann löste er sich sofort von ihm und stellte sich wieder an seinen Platz, machte sich wieder sichtbar. "Da bist du ja! Bist du rum gelaufen?" fragte Raphael lachend. Uriel schüttelte den Kopf. "Nein, ich bin stehen geblieben aber ich kann auch rumlaufen, man würde mich nicht hören..." erklärte er und sah bewusst nicht zu Sariel, dessen Blick heftend auf ihm lag.

Sariel jedoch, war sich trotz Uriels Worten, dass er nicht herumgelaufen war fast 100% sicher, dass der einstige Erzengel herumgelaufen sein musste. Hatte er nicht eben ganz deutlich einen Kuss gespürt? Das konnte keine Einbildung gewesen sein...vieles vermochte sich Sariel einzubilden, aber dieser Kuss war echt gewesen. Kurz legte er, scheinbar nachdenklich seine Hand an den Mund und strich sich dann mit dem Daumen über die Lippen, als wenn er den Kuss von eben noch finden könnte und doch fand er nichts als seine eigenen Lippen.

Lucifer hingegen sah nur überrascht und auch anerkennend zu seinem Sohn und ein Lächeln kam auf seine Lippen. "Ich denke...Raphael hat Recht wenn er sagt, ich sollte es dir freistellen auch in diesen Krieg mitzuziehen. Aber es ist wahr, dass ich dich bitten möchte in Sariels Nähe zu bleiben, denn selbst die Mächtigen haben nur zwei Augen und dann ist es besser, wenn noch ein zweites Paar Augen hinzukommt um auf dich acht zu geben. Aber wie genau das aussieht, dass sollten wir nun planen. Zuerst sollten Raphael und ich nach den Zutaten für den Trank schauen und Sariel und du Uriel, ihr solltet den Offizieren Bescheid geben, dass sie sich darum kümmern das Heer auf die Beine zu stellen." erklärte der Fürst der Finsternis sein weiteres Vorhaben, schaute in die Runde und da niemand irgendwelche Einwände hervorbrachte trennten sich ihre Wege hier erst einmal, um die Aufgaben auszuführen.

Dunkle Stunde

Hidihoo an all die treuen Leser und auch an alle, die das FF vielleicht grad neu entdecken ;D

Diesmal waren wir etwas schneller damit das neue Kapitel zu schreiben und auch hochzuladen. Wir hoffen mal, dass ihr nicht allzu sehr warten musstet, aber wie es eben so ist stehen für Ela einige Prüfungen an etc. und ich (Ura) bin am Bewerbungen schreiben wie eine Bekloppte O_o'

Lange Rede kurzer Sinn, wir wünschen euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel, freuen uns auf eure Kommis, sei es nun Lob oder auch Kritik ;D

Disclaimer: All diese Charas sind von mir und meiner Liebsten selbst erfunden und gehören nicht der Bibel <________< *gggg* Und auch der Papst hat bei uns nichts zu sagen oder zu suchen (der schon gar nicht <. < *knurr* XD)
 

Und nun viel Spaß beim Lesen!
 

Eure Ura und Ela ^___^
 

Kapitel 16
 

Titel: Dunkle Stunde
 

Noch liegt die Welt im Dunkeln da,

Kein Mond, kein Stern, erhellt die Nacht.

Seh' schemenhaft deinen Körper liegen,

halt an deinem Lager wacht…
 

Zwei Tage waren vergangen und das ganze höllische Heer stand Kopf. Im Himmel vermisste man Raphael bereits und es ging das Gerücht um, dass er entführt worden sei und somit hatte Hagiel noch mehr einen Grund, das himmlische Heer gegen die Bewohner der Hölle aufzustacheln. Doch weder Lucifer noch all die anderen Mitwissenden scherten sich darum, denn es war viel wichtiger im Moment das Heer auf die Beine zu stellen und den Trank zu brauen. Viele Pläne, Notfallpläne wurden geschmiedet und alles wurde ins genauste geplant und abgesprochen. So waren sie nicht überrascht als der Kriegsbeginn ausgerufen wurde und die Nachricht kam, dass das himmlische Heer vor ihren Toren stand. Nun musste alles ziemlich rasch gehen. Lucifer, Raphael, Sariel und Uriel standen im Arbeitszimmer des Höllenfürsten und gingen noch einmal alles durch. „Nun, für mich ist alles klar…Ich habe versprochen ich bleibe in der Nähe von Sariel und ich glaube kaum, dass mir etwas geschehen wird, er wird sicher gut auf mich aufpassen, oder?“ fragte Uriel Sariel und dieser nickte. Seitdem das mit dem Kuss war, bei dem sich der General Lucifers immer noch nicht sicher war, ob er es sich nur eingebildet hatte, waren sie sich wieder etwas näher gekommen. Raphael nickte. „Sehr gut, dann werden ich und Lucifer uns nun auf den Weg machen um den Herrn davon abzuhalten sich selbst zu zerstören…“ sagte er und hielt dann dem Herrn der Finsternis den Trank hin. „Er schmeckt scheußlich, ich weiß, aber da musst du nun durch….“ erklärte der Erzengel.
 

Lucifer nahm Raphael die Ampulle ab und betrachtete das bläuliche Gebräu, dass seine Eintrittskarte in den Himmel darstellte und so würde er ganz sicher nicht kneifen und es jetzt nicht zu sich nehmen, wie scheußlich es auch schmecken mochte. „Egal…jetzt wird ich ganz sicher nicht kneifen, egal wie scheußlich er schmeckt…“ erwiderte der Höllenfürst nur mit einem kurzem Lächeln und dennoch merkte man ihm ganz deutlich die Anspannung an. Ohne großartig daran zu riechen setzte er dann im nächsten Moment die Ampulle an die Lippen und trank sie komplett leer, ließ dann die leere Ampulle keuchend zu Boden fallen und verzerrte kurz angewidert das Gesicht, ehe er sich, kurz schüttelnd wieder etwas beruhigt hatte. „Schmeckt tatsächlich scheußlich…aber…wie ist es? Wirkt es? Ich meine, kann man meine Aura noch als meine erkennen?“ fragte der Fürst der Finsternis und bekam von seinem General als erstes Antwort auf diese Frage. “Also wenn ich nicht wüsste, dass du vor mir stehst könnte ich es nicht spüren. Nur ich weiß nicht…selbst wenn du gleich einen Mantel überziehst um dein Gesicht zu bedecken sind immer noch die schwarzen Flügel da, die nicht ins Bild passen. Soweit ich weiß gibt es keinen anderen Engel, auch keinen gefallenen Engel, mit schwarzen Flügeln als dich…“ brachte Sariel seinen Bedenken hervor, die vorher keiner wirklich bedacht zu haben schien und die doch den ganzen Plan letztlich ins Wanken bringen könnte.
 

Uriel lachte sanft als er die verzweifelten Blicke der Anwesenden sah, denn sie dachten nun sicher der Plan würde nun doch schief laufen. Kopfschüttelnd trat er vor und legte seine Hände auf die Flügel seines Vaters. „Ich kann Abhilfe schaffen…“ sagte er sanft und zwinkerte ihm zu. Er schloss die Augen und murmelte Worte in der Sprache der Gelehrten und plötzlich waren Lucifers Flügel weiß. „Das ist eine Illusion...“ erklärte sein Sohn ihm, nachdem er wieder zurück getreten war und ihn prüfend ansah. „Die Illusion wird so lange wirken, bis ich sie wieder von dir nehme…Du brauchst also keine Bedenken haben, dass sie sich vorher auflöst…“ Sanft lächelte Uriel seinen Vater an. Sie waren sich auch näher gekommen, auch weil Lucifer sich bereit erklärt hatte mit Jahwe zu sprechen und dem ein Ende zu machen, dieser Feindschaft. Raphael nickte anerkennend. „Das ist sehr gut...Danke Uriel…Aber nun sollten wir gehen, die Zeit ist bald vorbei…“ sagte er und sah zu Lucifer. Uriel stand nun neben Sariel und ihre Arme berührten sich sacht, weil sie so nahe standen.

Sowohl Sariel als auch Lucifer stimmten Raphael in dem Punkt zu, dass es Zeit wurde, denn das Heer draußen stand bereit und die Scharen des Himmels warteten ebenfalls schon vor den Toren der Hölle. Sariel Blick ging noch mal kurz zu Uriel, der so nah neben ihm stand und den er geschworen hatte zu beschützen, zur Not auch mit seinem Leben.
 

„Gut…wenn dann alles so weit ist, dann lege ich nun alles in eure Hand. Ihr werdet das Heer sicher würdig anführen, ohne dass man überhaupt bemerken wird, dass ich nicht anwesend bin.“ Sagte Lucifer und nahm einen weißen Umhang von seinem Stuhl. „Wie lang ich schon kein weiß mehr getragen habe...“ bemerkte der Höllenfürst und schüttelte sich ein wenig, denn man konnte nicht wirklich behaupten, dass diese Farbe seine Lieblingsfarbe war. „Es wird alles gut werden…pass auf dich auf Uriel…“ sprach Lucifer und ging zu seinem Sohn, schloss ihn noch mal kurz in die Arme, ehe er sich zu Raphael drehte und diesem deutete, dass sie nun gehen würden, was sie dann auch, nach einer kurzen Verabschiedung Raphaels taten. So quer durch die Hölle und dann durchs Tor zu marschieren war eher unangebracht, darum würde wieder eines der Portale von Raphael und Lucifer benutzt werden, welches sie nahe an das Himmelstor bringen würde.

Sariel schaute mit Uriel zusammen kurz den Beiden nach, ehe auch sie Beide sich auf den Weg hinaus machten. „Wir werden gewinnen…hoffe ich.“ meinte der Gefallene eher beiläufig während des Gehens und fasste kurz prüfend zur Seite, zu seinem Schwert, streifte dabei eher ungewollt die Hand des ehemaligen Erzengels.
 

Uriel zuckte nur kurz zusammen und ließ sich dann wieder hinreißen, strich einmal sanft mit dem Zeigefinger über seinen Handrücken, zog dann die Hand zu sich und tat so als wäre nichts gewesen. „Das werden wir…glaub mir…“ sagte er sanft. Uriel hielt einen Moment an. „Warte…ich brauche noch etwas…“ sagte er und bedeutete Sariel ihm zu folgen. Sie gingen zu seinem Gemach und er holte Pfeil und Bogen, aber auch ein kleines Säckchen, dass er Sariel überreicht. „Hier sind Kugel drin, kleine Kugeln wie Murmeln….Wenn du sie auf den Boden wirfst wird die Magie frei gesetzt und deine Gegner werden geblendet….Das…“ sagte er und zögerte einen Moment, sprach dann aber doch weiter. „Das wird nur die Engel blenden….es ist einen Waffe, die ich entwickelt habe gegen die Engel…“ sagte er leise und ging dann an ihm vorbei und hinaus. Er hatte sich schon von Camuel verabschiedet. Er wartete noch auf Sariel. „Sariel….ich habe eine Bitte…“ sagte er und sah zu ihm auf. Der Gang war totenstill und leer, nur sie Beide standen dort, als der Sohn Gottes weiter sprach. „Wenn mir etwas zustoßen sollte…dann wirst du dich doch um Camuel kümmern, oder? Versprichst du mir das? ...“ fragte er mit Tränen in den Augen.
 

Sariel schaute den einstigen Erzengel ernst an, atmete tief durch, nickte aber fast sofort. „Natürlich werde ich mich im Falle des Falles um Camuel kümmern. Aber bevor ich das tun muss werde ich eher erst einmal zusehen, dass dir nichts geschieht.“ Erwiderte der General lächelnd und hob kurz seine Hand, strich Uriel über die Wange, ließ die Hand dann aber wieder sinken. „Nun komm…wir müssen uns langsam wirklich beeilen.“ fügte er dann an, ehe Uriel irgendwas wegen der Berührung sagen konnte. Kurz lächelnd blickte er Lucifers Sohn noch einmal an, ehe er sich umdrehte und voranging, nach einigem Gehen nach draußen kommend, wo schon das Dämonenheer wartend bereitstand. “Das himmlische Heer steht vor unseren Toren. Lasst uns kämpfen…für die Hölle…für unseren Herrn und vor allem für uns…“ Es war nur eine kleine Ansprache, denn die Zeit drängte und Sariel war auch nicht Lucifer und um den Dämonen erst gar nicht groß Zeit zum nachdenken zu geben, wo ihr Herr denn wohl war und so schritt der General mit Uriel an seiner Seite auch schnell voran, sodass sich auch das Heer in Bewegung setzte.

Der ehemalige Erzengel ging mit gemischten Gefühlen hinaus auf das Schlachtfeld. Er hatte das Kämpfen erlernt, es war also nicht die Unwissenheit, sondern eher, weil es das erste Mal auf der anderen Seite war. Nun war er ein Gefallener und würde gegen die kämpfen, mit denen er aufgewachsen war und doch wusste er auch, dass es nichts mehr wert war. Sie sahen ihn als Feind und wenn er überleben wollte musste er auch sie als seine Feinde sehen. Das Schwert an seiner Hüfte war ein Geschenk seines neuen Vaters Lucifer, denn er hatte es extra für ihn schmieden lassen und Uriel hatte sich gefreut. Es war wunderschön gearbeitet und nicht so schwer wie die normalen Schwerter, die die Dämonen hatten und deshalb für Uriel leichter zum handhaben. Immer wieder sah er zu Sariel, fragend wie auch besorgt, denn er hatte ein so schlechtes Gefühl dabei und einen Moment nahm er die Hand des Generals und drückte sie sanft, ließ sie aber auch gleich wieder los, seine Wangen röteten sich etwas. Trotz des schlechten Gefühls traten sie auf das Schlachtfeld. So standen sich das himmlische und höllische Heer gegenüber, bis ein Hornstoss sie aufschreckte und den Beginn des Krieges einläutete. Uriel zog das Schwert und stand kampfbereit dort. Er würde für Lucifer aber auch für Jahwe kämpfen, aber auch für Sariel, den er trotz allem noch liebte.
 

Auch der General, der nun den Oberbefehl über die Truppen hatte, hatte sein Schwert gezogen und schaute mit düsterer Miene zu dem himmlischen Heer und als der Hornstoß ertönte beugte sich Sariel schnell noch ein letztes Mal zu Uriel hinab. „Ich pass auf dich auf…was auch passiert…“ sagte er zu ihm, bevor er seine Lippen auf die des ehemaligen Erzengels legte und küsste ihn kurz, dennoch liebevoll. Doch löste er den Kuss schnell wieder und drehte sich dann ohne ein weiteres Wort um und stürmte voran, den ersten Engeln entgegen, die in Richtung des höllischen Heeres drängten, mit erhobenen Schwertern. Der Gefallene kam ihnen ebenfalls mit erhobenem Schwert und dem höllischen Heer um sich entgegen. Als die beiden Heere aufeinander prallten waren schnell die ersten Verletzten und Toten zu beklagen, wobei der General jedem Angriff noch geschickt auszuweichen oder diese zu blocken wusste.

Der ehemalige Erzengel, der einen Moment ganz verwirrt dagestanden hatte, rannte den Engeln nun auch entgegen. Er hatte sich geschworen nicht zu töten, sondern nur so auszuschalten, dass sie nicht mehr kämpfen konnten. So schlug er die meisten bewusstlos oder rammte ihnen die stumpfe Klinge in den Magen, sodass sie verletzt und meistens bewusstlos zu Boden sanken. Das ging eine ganze Weile so, bis er plötzlich sah, wie Sariel zu Boden sank und Hagiel über im stand. In dem neuen Gefallenen brach alles heraus, dass sich in den letzten Tagen angestaut hatte. Mit einem Schrei entlud sich eine große magische Macht und schleuderte jeden in seiner Nähe davon, sei es nun Dämon oder Engel. Er ging auf Hagiel zu, der ihn nur böse angrinste und dann sogleich angriff, doch er konnte nicht bestehen, denn Uriel war viel zu wütend und diese Wut packte er in jede Bewegung. Er parierte immer wieder und trieb den neunen Herrscher vor sich her, bis dieser nicht mehr konnte und der Sohn Gottes ihm sein Schwert ins Herz rammte. Genau in diesem Moment ließ der Zorn nach und Uriel erkannte was er getan hatte. Nun war er wirklich ein Gefallener, denn er hatte einen Engel getötet. Dennoch zog er das Schwert heraus und lief zu Sariel, murmelte einige Worte sodass sie unter einem Schutzschild waren, auch damit niemand ihnen von hinten ein Schwert in den Leib rammen konnte oder so. „Sariel...Sariel, wach auf…bitte…“ flehte er fast und drehte den General Lucifers auf den Rücken. Er machte sich große Sorgen um ihn und es liefen ihm auch bereits Tränen über die Wangen.
 

Sariel hatte von allem eben nichts mitbekommen. Das letzte, was er gesehen hatte war dieser neue Herrscher vor sich und kurz darauf hatte er nur noch einen stechenden und doch dumpfen Schmerz am Kopf gespürt und war dann zu Boden gegangen und in genau jenem Moment setzten seine Erinnerungen aus. Als der Gefallene nun die Augen einen spaltbreit öffnete erblickte er Uriel über sich und ein leicht gequältes Lächeln kam auf Sariels Lippen, denn der Schmerz an seinem Kopf war immer noch da. “Uriel…“ sagte er dann und hob eine Hand, strich dem einstigen Erzengel sanft über die Wange. „Nicht weinen…nicht wegen mir…“ meinte der General und strich mit seiner Hand nun auch eine Träne fort. Dann fiel sein Blick auf den leblos erscheinenden Körper des Himmelsherrschers Hagiel. „Uriel…ist…er tot? Oder nur…verletzt? Was ist eben passiert?“ fragte er im nächsten Moment ein wenig verwirrt und richtete sich auf, Lucifers Sohn dabei fragend an.

Der ehemalige Erzengel zitterte immer noch, wegen der Tat, die er begangen hatte. „Ich…nun…Ich habe gesehen, dass er dich verletzt hat…da…da habe ich nur noch rot gesehen…und ich war so wütend…wir haben gekämpft…und dann habe ich ihn getötet….“ sagte er leise und sah betreten weg.

Sariel schaute Uriel mit einer Mischung aus Anerkennung, aber auch Bestürzung an. Nun klebte sogar das Blut eines Engels an den Händen des einstigen Erzengels. Kurz schloss er Uriel in seine Arme, strich über seinen Rücken. “Shhh…du konntest es doch nicht verhindern…und wenn du ihn nicht getötet hättest, dann hätte er sicherlich dich getötet...und ich sehe lieber ihn tot als dich…das ist jawohl sicher…“ versuchte Sariel beruhigende Worte zu finden. Dann ließ er ihn wieder los und rappelte sich selbst auf, half auch Uriel beim aufstehen. „Komm…die Moral der himmlischen Streitmacht scheint geschwächt. Wir sollten sie soweit treiben, dass sie sich zurückziehen…“
 

In der Zwischenzeit hatten sich Raphael und Lucifer aus der Hölle geschlichen und waren zum Himmelstor gegangen und siehe da, sie wurden eingelassen ohne dass jemand sie aufhielt. Es war eh fast totenstill in den Straßen der himmlischen Stadt und keiner beachtete sie, als sie in den Palast gingen und zu Jahwes Gemach. Uriels Illusion hatte gewirkt, denn die Wachen hatten tatsächlich nur auf die Flügel geschaut und sie eingelassen. Nun gingen sie schnellen Schrittes zum Gemach und Raphael sah Lucifer an: „Beeil dich…Ich halte hier Wache zur Sicherheit…Wenn etwas sein sollte werde ich heftig an die Tür klopfen, ja?“ fragte er und sah Lucifer prüfend an. „Bist du sicher, dass du das tun willst?“

Lucifer, der gehofft hatte, dass es so einfach gehen würde und niemand sie aufhalten würde nickte bei Raphaels Frage. „Ja…ich bin mir sicher. Glaub mir…ich habe die letzten Tage, seit dem ich um Jahwes Zustand wusste sehr viel nachgedacht und wenn, dann hätte ich vorher gekniffen…aber nicht jetzt und hier vor seiner Tür…“ entgegnete der Höllenfürst matt lächelnd, ehe er die Türklinke zu Jahwes und seinem alten Gemach hinunterdrückte und nach einem kurzen Nicken in das Gemach verschwand. Drinnen fielen ihm, bevor er Jahwe im Bett überhaupt gewahrte, erstmal etliche Bilder ins Auge, die allesamt Lucifer selber zeigten. Es stimmte also wirklich, was Uriel gesagt hatte. Es war tatsächlich fast ein Tempel für den einstigen Lichtbringer. Nachdem er ein paar Schritte auf das Bett zugetan hatte fiel ihm dann doch der Allmächtige ins Auge und dieser Anblick erschreckte den Höllenfürsten zutiefst.
 

Jahwe lag im Bett, schweißüberströmt und zitternd. Er war bleich und er wimmerte leise, bewegte sich etwas hin und her. Seine Fäuste waren geballt und sein Gesichtsausdruck war schmerzverzerrt, Leid und Pein stand ihm ins Gesicht geschrieben.

Langsam ging Lucifer auf das Bett zu, leise wie es allen Engeln möglich war. Jahwe schien ihn nicht mal zu bemerken, denn er schaute nicht auf und auch nicht in Lucifers Richtung.

Als der Fürst der Finsternis bei dem Bett angekommen war setzte er sich auf den Bettrand und lüftete seine Kapuze, schaute niedergeschlagen und auch immer noch ein Stück bestürzt zu Jahwe hinab. „Jahwe…“ kam es zuerst nur leise von ihm, denn obwohl er vorgehabt hatte gleich soviel zu sagen fiel es ihm nun unendlich schwer und Tränen, die langsam in ihm aufstiegen schnürten ihm in diesem Moment die Kehle zu.

Jahwe reagierte im ersten Moment gar nicht, bis ihn der Höllenfürst ein weiteres Mal ansprach. Erst da öffnete er seine Augen, keuchend und wimmernd und sah dann zu Lucifer. Seine Augen weiteten sich etwas und er schüttelte sanft den Kopf, so gut es eben ging. „Ich bin schon wahnsinnig geworden, oder? Ich habe solche Schmerzen, dass mir mein Verstand Trugbilder zeigt….Wie gerne würde ich dich wirklich hier haben, damit du siehst, wie ich leide…ich glaube, das würde dir gefallen….dann hättest du deinen Genugtuung, dass ich leide…leide, so wie ich dich leiden lassen hab….Ich bin Schuld, dass du gegangen bist…Ich bin schuld, dass du dir ein neues Reich gebaut hast….Ich bin Schuld, dass wir uns bekriegen und all diese unschuldigen Opfer sterben müssen….Ich bin an allem Schuld…:“ sagte er und stöhnte wieder vor Schmerz auf, sein Körper zitterte und man sah, dass er fast am Ende seiner Kräfte war.
 

Lucifer, mittlerweile mit Tränen in den Augen schüttelte verzweifelt den Kopf und legte seinen Kopf auf das große Kissen, auf das Jahwe gebettet lag, sodass seine Stirn die leicht kühle Wange seines einstigen Herrn berührte. Für einen kurzen Moment blieb er so liegen, dann richtete er sich jedoch auf und hauchte einen liebevollen Kuss auf die Lippen seines Jahwes. „Fühlt sich so eine Illusion an Jahwe? So sanft? Wie ein Kuss? Ich bin wirklich hier…Lucifer…dein Lucifer.“ sagte er mit leiser Stimme und doch war es bei der sonstigen Stille hier bei weitem laut genug. „Und ich will nicht, dass du leidest…verstehst du denn nicht, dass es mir das Herz bricht? So wie es dir damals das Herz gebrochen hat, als du mich so Leiden gesehen hast!? Du hast geweint damals…und …wolltest mir helfen…und ich hab die Hilfe, die ich wirklich gebraucht hätte ausgeschlagen. Ich war ein Narr Jahwe…ich war ein Narr zu gehen…weil ich dich nie vergessen konnte…ich hab’s mir eingeredet, dass ich es könnte…genauso, wie ich es mir eingeredet habe, dass ich dich hassen kann…aber das alles…waren nichts als Lügen…“ Diesmal war es die Wahrheit, die Lucifer aussprach…einmal keine Lüge aus seinem Mund…und diese Wahrheit kam unter Tränen von ihm, die Stimme ebenfalls vom weinen etwas bebend. „Bitte…hör auf damit…hör auf…dich selbst zu zerstören Jahwe….“

Doch Jahwe wollte nicht hören. „Du bist tatsächlich gekommen…“ sagte er und lachte leise, nur um dann qualvoll husten zu müssen. „Ich kann nicht aufhören, es ist zu spät….Aber es ist gut, dass du hier bist….und siehst, dass ich leide…denn das wird dir sicher etwas inneren Frieden geben…diese Sicherheit das ich gelitten habe….Es ist zu spät Lucifer und ehrlich gesagt glaube ich dir auch nicht mehr….nach so vielen Malen, in denen ich dich versuchte zurück zu gewinnen, hast du mich nur immer wieder zurück gestoßen und verletzt….und das will ich nicht mehr…aber ich will auch nicht ohne meinen Sohn leben….Er ist mein Ein und Alles neben dir…und doch habe ich dich verloren und ihn verlor ich auch…nun hat alles keinen Sinn mehr….“ sagte er und stöhnte wieder vor Schmerz auf, krümmte sich und hustete qualvoll. Er wurde immer schwächer das merkte man an der Aura und auch wurde er immer bleicher und kälter.
 

Lucifer schluchzte verzweifelt und Tränen bahnten sich immer wieder aufs Neue ihren Weg über die blassen Wangen des Höllenfürsten. Er hatte ja nicht erwartet, dass Jahwe sich nur allein durch sein Auftauchen umstimmen lassen würde, aber dass er so derartig blocken würde und scheinbar überhaupt nicht sah, dass sein einstiger Lichtbringer es dieses Mal ernst meinte, dass schockierte ihn nun doch gewaltig. Vorsichtig griff er nach einer von Jahwes Händen, die schon wirklich erschreckend kühl war und welche scheinbar vor Anstrengung, aber auch vor Schmerz zitterte. „Warum sollte ich lügen Jahwe? Warum sollte ich diesmal lügen? Wäre ich dann hier? Warum sollte ich die Gefahr im Himmel gefangen genommen zu werden auf mich nehmen, wenn es mir egal wäre, ob du stirbst? Wenn du mir egal wärst? Würde ich weinen, wenn ich mich wirklich an deinem Leid weiden würde? Würde ich dann nicht eher hier stehen, auf dich hinabschauen und dich auslachen?“ fragte der Fürst der Finsternis verzweifelt und mit tränenerstickter Stimme. „Warum? Warum…willst du nicht mal…über eine Lösung…für Uriel, dich und mich…nachdenken…? Bitte Jahwe…was soll ich denn noch tun, damit du damit aufhörst? Alles…ich würde alles tun…“ sagte Lucifer, immer leiser werdend.

Jahwe lachte leise, hustete aber wieder qualvoll. „Ach Lucifer….hast du nicht zugehört? Auch wenn ich wollte könnte ich es nicht mehr aufhalten, ich habe keine Kraft mehr dazu den Prozess zu stoppen…es tut mir leid….“ sagte er sanft und auch ihm rannen Tränen über seine Wangen. „Ich liebe dich…Lucifer…vergiss das nicht….“ sagte er noch, doch plötzlich stockte ihm der Atem und seine Augen weiteten sich, seine Hände krallten sich in das Laken und alles ging sehr schnell. Dann lag der einstige Herrscher über Himmel und Erde da, bleich, bewegungslos und leblos...der Allmächtige war tot….
 

Zur gleichen Zeit, nachdem Sariel zu Ende gesprochen hatte geschah fast dasselbe bei Uriel. Der neue Gefallenen griff sich ans Herz und rang nach Atem, seine Augen zeigten Pein und auch tiefe Angst, doch bevor er noch etwas sagen konnte fiel er vornüber, tot dem Boden entgegen…

Wer bin ich?

Halloooo zusammen ;D
 

Endlich haben wir Kapitel 17 fertig und wir entschuldigen uns, dass es so lange gedauert hat, aber ich (Ela) arbeite an meiner Abschlussarbeit, nämlich ein Roman ;D Darum also auch dieser Stress aber keine Angst es geht weiter, es braucht halt ein wenig länger. Aber eine gute Nachricht, das nächste Kapitel ist auch schon bald fertig ;D *alle knuddel* Wir danken allen treuen Lesern, die so Geduld mit uns haben ;D

Wir feuen uns wie immer über Kommis und Anregungen so wie auch Kritik was wir besser machen könnten ;D
 

Disclaimer: All diese Charas sind von mir und meiner Liebsten selbst erfunden und gehören nicht der Bibel <________< *gggg* Und auch der Papst hat bei uns nichts zu sagen oder zu suchen (der schon gar nicht <. < *knurr* XD)
 

Und nun viel Spaß beim Lesen!
 

Eure Ura und Ela ^___^
 


 

Kapitel 17

Titel: Wer bin ich?
 

Ich bin aus Staub und Lehm gemacht,

Aus Feuer und aus Licht...

Ein Tier, das trauert und das lacht...

Ich greife nach den Sternen...

Ein Ding, das Gut und Böse kennt,

Dass barfuß durch die Wüste rennt...

Ich bin Gebieter und Lakai...

Weißt du wer ich bin?
 

Lucifer schrie panisch, aber auch verzweifelt auf, seine Augen geweitet und voller Schrecken starrte er auf den nun völlig leblosen Körper. Keine Aura mehr, keine Bewegung, kein Atem und scheinbar auch kein Puls. „Jahwe…Jahwe…nein….nein…das darf nicht wahr sein…das ist ein Alptraum…“ wisperte er unter Tränen und fuhr mit zitternder Hand über die kalte und schweißnasse Stirn seines ehemaligen Herrn und Geliebten. „Nein…..“ schrie er nun regelrecht und schlug mit der Faust auf das Bett, sank dann darauf nieder, seinen Kopf auf Jahwes Brust legend, wie früher. Doch im Gegensatz zu früher war da nichts…keine sanften Arme, die einen umschlossen, kein beruhigender Herzschlag…keine Wärme…Nichts. „Warum lässt du mich allein? Was soll ich denn noch allein hier? Ich…ich will auch sterben…es tut so weh…Jahwe…warum lässt du mich allein?“ fragte er leise, immer wieder von Schluchzern durchsetzt. Er bemerkte in diesem Moment der totalen Verzweiflung nicht mal, dass Raphael leise eingetreten war.

Raphael, der Lucifers Schrei vernommen hatte trat ein und sah zu Lucifer und dem Allmächtigen. Eigentlich war es ihm nicht erlaubt in das Gemach Gottes einzutreten, doch nun übersah er dieses Gebot einfach, denn es war wichtig. Erschrocken sah er zu den Beiden und sah auch sofort, dass der Allmächtige tot war, seine Aura war weg wie seine Wärme auch. Der Erzengel ging sofort zu Lucifer und tippte ihn an. „Lucifer! Du kannst ihn retten! Du brauchst das Lebenselixier…“ sagte er leise, denn er hatte schon fast geahnt, dass so was geschehen würde.
 

Der einstige Lichtbringer schaute aus verweinten Augen zu Raphael auf, als dieser ihn antippte Im ersten Moment realisierte er nicht mal wirklich, was der Erzengel eben gesagt hatte. „Er ist tot…ich…dann…dann ist Uriel auch…“ flüsterte er verzweifelt und legte eine Hand vor den Mund. Erst als Raphael ihn sanft an den Schultern nahm und ihm erneut sagte, dass er ihn und somit auch Uriel retten könnte kam der Fürst der Finsternis wieder ein wenig zu sich, versuchte sich zu beruhigen. „Ich kann…sie Beide retten? Mit einem Lebenselixier? Ich…tu alles…“ entgegnete er leise und stand vom Bett auf, schaute weinend zu seinem Jahwe und dann wieder zu Raphael. „Was…braucht man dafür? Ich besorge alles…egal woher und wie schwer zu beschaffen…“ sagte Lucifer nun wieder durchaus überzeugend klingend, denn seine Worte waren sicher keine Lüge. „Ich bin zu spät gekommen um das zu verhindern…nun werde ich alles daran setzen, Jahwe und Uriel wieder ins Leben zurückzuholen…“ sprach der Höllenfürst bestimmt, atmete dann auch tief durch und versuchte sich noch ein Stück mehr zu beruhigen, versuchte sich selbst klarzumachen, dass es noch nicht zu spät war und er Jahwe und Uriel retten konnte, selbst wenn es momentan logisch gesehen anders schien.
 

Raphael atmete einen Moment lang auf, denn er hatte Lucifer überzeugen können. „Sehr gut…Ich werde einen Zauber über ihn legen, so dass sein Körper nicht verwesen kann…Die Zutaten, die ich brauche, alle habe ich sie bei dir in der Hölle gesehen, die meisten bekommt man auch nur aus der Hölle…das Einzige…“ sagte er und sah den Höllenfürsten eindringlich an. „Das Einzige was….was fehlen würde für den Trank…ist die Feuerblume….“ sagte er leise. Die Feuerblume, einer der seltensten Blumen überhaupt, fand man nur im schwarzen Nebelgebirge und sie wurden von einem Balrog, einer gefährlichen feurigen Bestie bewacht, die niemandem als sich selbst gehorchte. „Wenn du die Blume holen willst, dann gehen wir zusammen…ich will dich begleiten….Aber lass uns dann zuerst in die Hölle gehen, um uns zu vergewissern, dass auch alles da ist…Ausserdem sollten wir dafür sorgen, dass niemand Uriel bestattet…wir müssen auch dafür sorgen, dass er nicht verwest…“ sagte er und sprach Worte, in der Sprache der Gelehrten und eine Aura legte sich um den Herrscher über Himmel und Erde, so dass er nicht verwesen würde.
 

Lucifer hatte bei allem was Raphael eben gesagt hatte immerzu zustimmend genickt und nun schaute er ihm zu, wie er den Schutz über Jahwes Körper legte. Bedächtig ging der Höllenfürst noch einmal zu Jahwe, setzte sich kurz aufs Bett, strich ihm über die Stirn. „Wenn du wieder lebst…vielleicht denkst du dann ja besser von mir. Und vielleicht…lässt du dich dann auf eine Lösung für uns als Familie ein. Ich liebe dich…noch immer…“ sprach der Fürst der Finsternis mit leiser und sanfter Stimme, beugte sich dann zu ihm hinab und küsste seinen toten einstigen Herrn zärtlich, ehe er sich wieder aufrichtete und zu Raphael ging. „Dann mal los…zurück in die Hölle…“ meinte der einstige Lichtbringer knapp und ging voraus, wartete dann, bis auch Raphael das Gemach des Allmächtigen verlassen hatte. Mit einem Zauber, den er im Himmel erlernt hatte und bei dem nun sicher auch niemand Verdacht schöpfen würde, dass der Höllenfürst ihn ausgesprochen hatte, versiegelte dieser die Tür, denn er wollte nicht, dass sich irgendwelche Engel vielleicht über das uralte Verbot hinwegsetzten und zu Jahwe gelangten. Lediglich er selbst würde dieses Siegel brechen können.

Raphael sah das und verstand auch, dass es wichtig war, dass keine Engel in das Gemach gelangten, denn sie würden ihren Herrn auch mit dem Schutz bestatten wollen und das durfte nicht geschehen. So konnten sie ohne Bedenken an ihre Aufgabe gehen. Sie gingen Richtung Himmelstor und immer wieder kamen ihnen verstörte und auch weinende Engel entgegen, entmutigte Krieger und hilflose Wesen, die einst so strahlend unter der Herrschaft des Allmächtigen gewesen waren und nun…nur noch Schatten ihrer selbst….

Als sie zur Erde hinab gingen und zum einen Höllentor, sagte Raphael leise. „Ich kenne einen Zauber, er bringt uns direkt vor die Höhle, so können wir Zeit sparen…“ Dabei sah er Lucifer fragend an, doch dieser gab nur ein Nicken zur Antwort. Zielstrebig gingen sie zu Uriels Gemach, wo sie vermuteten, dass Sariel den Leichnam hingebracht hatte…
 

Sariels Augen weiteten sich, als Uriel auf einmal einfach nach vorn wegkippte. Bis auf diesen kurzen Moment eben war vorhin doch noch alles mit ihm in Ordnung gewesen. Der Gefallene fing den einstigen Erzengel erschrocken auf und kniete sich mit ihm in den Armen hin. War Uriel etwa ohnmächtig geworden? Doch der ehemalige Erzengel war kalt und steif und so versuchte der General verzweifelt ein Lebenszeichen desjenigen zu finden, den er über alles liebte. Doch da war kein Lebenszeichen…Uriel war tot. „Uriel…nein…das kann nicht wahr sein…du kannst nicht tot sein…“ wisperte er mit zitternder Stimme und brach dann verzweifelt in Tränen aus, drückte den leblosen Körper an sich. Das Schutzschild, welches Uriel zuvor gespannt hatte war erloschen, doch niemand wagte anzugreifen, denn fast zeitgleich mit Uriels Tod und somit, wie Sariel wusste auch dem Tod Gottes bezog sich der Himmel mit pechschwarzen Wolken, aus denen Blitze zuckten und ein ohrenbetäubendes Donnern nach dem anderen war zu hören. Alle blickten erschrocken in den Himmel und sowohl Engel als Dämonen wussten nicht, was sie tun sollten, als es plötzlich auch fast sinnflutartig zu regnen begann und ein starker Wind aufzog. Obwohl keiner es wirklich wusste ging ein Raunen durch die Menge: „Der Allmächtige ist tot…“

Das Heer stob auseinender, jeder in seine eigene Heimat. Alle flüchtenden durcheinander davon und bald herrschte einfach nur pures Chaos auf dem Schlachtfeld, besonders weil die Engel nun keinen Anführer hatten.

Der Gefallene hatte kaum Augen für das Chaos um ihn herum, obwohl er merkte, dass beide Heere sich ohne einen Befehl zurückzogen, scheinbar aus Angst vor den plötzlich hervorbrechenden Naturgewalten. Sariel selbst saß immer noch weinend mit Uriels leblosem Körper im Arm auf dem Schlachtfeld, wiegte ihn sanft hin und her, bis plötzlich ein Dämonenoffizier zu dem General kam und sich vor ihn kniete, ihn sanft an den Schultern packte. „Mein Herr…es tut mir Leid, was Herrn Uriel passiert ist, aber wir sollten uns zurückziehen. Kommt bitte mit…es ist sicherer…“ sagte der Offizier und schaute den Gefallenen an, der zitternd nickte. „Ja…ja…Rückzug…in die Hölle zurück…“ sagte Sariel zustimmend und erhob sich mit Uriel im Arm, drückte ihn auch weiter an sich. „Das ist nicht fair…dass ER dich einfach mit in den Tod reißt.“ flüsterte er verzweifelt und trug den leblosen Körper langsam und mit zittrigen Knien in Richtung Höllentor zurück.

Er kümmerte sich nicht darum, dass alle Dämonen verwirrt waren, sich fragten was geschehen war und was nun wurde aus dem Himmel, ihrem Feind, wenn der Allmächtige und selbst der Ersatzherrscher tot waren. Der General schlug den Weg zu Uriels Gemach ein und betrat es dann auch, nachdem er mit etwas Mühe die Türe auf gemacht hatte. Doch…er blieb in der Tür stehen, als er mit verweinten Augen Zofiel und den kleine Camuel im Flur stehen sah.

Zofiel, der gefallene Engel, der seinen neuen Herrn, nämlich Uriel, sehr lieb gewonnen hatte warf sich weinend auf die Knie und legte seine Arme um den kleinen Engel, drückte ihn an sich damit er nicht zu seinem toten Vater sah.

Doch Camuel hatte seinen Vater gesehen…und er spürte seine Aura nicht, was noch nie so gewesen war. Selbst wenn sein Papa krank gewesen war oder geschwächt, dann hatte er dessen Aura spüren können, aber nun? Nun war da keine Aura und so verstand auch der kleine Engel ohne ein Wort, dass sein Vater tot sein musste. Bitterlich weinend und schluchzend vergrub er erst sein Gesicht an Zofiels Brust, schmiegte seinen kleinen, vom Weinen bebenden Körper an ihn. „Papa…Papa…ich will meinen Papa wieder haben…ich will…Papa…mein Papa…“ schluchzte er herzzerreißend und versuchte sich von Zofiel loszumachen…wollte er doch zu seinem Vater.
 

Sariel, der sich auf dem Gang vorhin wieder ein ganz klein wenig gefasst hatte stand nun da und als er Camuels Worte hörte brach auch er erneut in Tränen aus, ging weinend mit Uriels Körper durch den Raum in das Wohnzimmer und legte ihn sanft auf dem Sofa ab, hauchte noch einen Kuss auf seine Lippen, ehe er sich Camuel zuwandte, der es geschafft hatte sich aus Zofiels Griff zu befreien. Verzweifelt schloss er den kleinen Engel in die Arme, der ebenso weinte, wie er selber. „Camuel…“ Mehr kam in diesem Moment auch nicht über Sariels Lippen und eigentlich ging es auch mehr in ein Schluchzen über.

Zofiel erhob sich, zitternd und weinend und in seinem Schmerz merkte er gar nicht was er tat. „Wie konntet ihr ihn nur sterben lassen?“ fragte er leise und vorwurfsvoll, auch weil der gefallene Engel gar nicht wusste, dass Sariel keine Schuld traf. „Ihr seid doch ein General…ihr hättet es verhindern müssen…Ich habe geglaubt ihr liebt meinen Herrn….“ sagte er kopfschüttelnd. Gerade in diesem Moment traten Lucifer und Raphael herein und Zofiel verbeugte sich ehrfürchtig vor ihm, sprach auch nichts mehr.

Raphael wurde wieder etwas bleich, als er Uriel sah und doch riss er sich zusammen, ging an Sariel vorbei und legte auch ihm die Aura um. „Keine Angst Uriel….deine Seele wird nicht lange in der Unterwelt sein…und wenn ich sie persönlich holen muss…“ sagte er leise und strich dem toten ehemaligen Erzengel über die kalte Stirn. „Noch ist nicht alles verloren…“
 

Sariel schaute Raphael ungläubig an, als er sagte, dass nicht alles verloren sei. Sah er denn nicht, dass Uriel tot war? Wie konnte er dann so was sagen? Wie zuvor Zofiel erntete auch der Erzengel nun einen Blick, der deutlich machte, was Sariel von all diesen Aussagen hielt, nämlich nicht viel bis gar nichts. “Was redet ihr da? Er ist tot…wie könnt ihr davon reden, dass noch nicht alles verloren ist? Er ist einfach umgefallen…einfach so…tot…“ schrie Sariel verzweifelt und schaute sowohl zu Raphael, als auch zu Lucifer und Zofiel, den kleinen Camuel auch weiter an sich drückend, der immer noch bitterlich weinte, scheinbar auch nicht verstehend, wie Raphael so was sagen konnte.

Lucifer hatte einen momentlang auch geschockt zu seinem Sohn gesehen, der tot dort auf dem Sofa lag, wie Jahwe vorhin in seinem Bett und vor allem ihre Ähnlichkeit löste erneut ein bedrücktes Gefühl in ihm aus. Dennoch besann er sich schnell wieder darauf, dass es durch das Lebenselixier ein Mittel gab, welches sie Beide, Uriel und Jahwe, wieder ins Leben zurückholen würde. Das Sariel und auch die anderen Anwesenden im Raum nicht verstanden, was Raphael eben gesagt hatte war klar und so nahm er es seinem Freund und General sicher nicht übel, dass er sie in seiner Verzweiflung so anfuhr. „Ruhig Sariel…Raphael hat ja Recht, wenn er sagt es nicht noch nicht alles verloren. Es gibt ein sogenanntes Lebenselixier…fast alle Zutaten dafür lassen sich in der Hölle finden…nur eine nicht, die äußerst seltene Feuerblume…und die werde ich besorgen, koste es was es wolle. Mit diesem Trank…können wir nicht nur Uriel wiedererwecken…“ sprach der Höllenfürst vielsagend und er wusste sehr genau, dass Sariel ihn verstehen würde, aber vor Zofiel wollte Lucifer in diesem Moment nicht viel deutlicher werden.
 

Raphael stand immer noch da und er hatte sehr wohl begriffen, dass Sariel es verstehen würde. Sein Blick blieb an Camuel hängen. Er kannte den kleinen Engel und wusste, dass er Uriel als seinen Vater ansah und deshalb konnte er verstehen, dass er so bitterlich weinte, weil er glaubte, dass Uriel nie mehr aufstehen würde. Der Heiler Gottes kniete sich zu ihm und strich ihm über den Kopf. „Camuel…Du weißt noch wer ich bin ja? Du brauchst keine Angst zu haben…Ich und Lucifer werden uns auf den Weg machen und ein Heilmittel finden, das deinen Papa wieder gesund macht….Deine Aufgabe ist es auf ihn aufzupassen solange wir weg sind…“ sagte er und sah dann zu Sariel. „Ihr müsst ihn immer zugedeckt haben, er darf nie kalt werden, nie so kalt das er blau wird versteh ihr? Im Himmel kann das nicht passieren aber hier schon, darum muss man stets bei seinem Körper bleiben…“

Zofiel stand wie angewurzelt da, als Raphael da sprach. Er kannte den Heiler sehr wohl noch und wusste welche hohe Stellung er hatte und deshalb behandelte er ihn mit großem Respekt, besonders weil er einer dieser Engel war, die nicht schlecht mit Gefallenen umgingen und Respekt vor Lucifers Schöpfungen hatten. Als er gehört hatte, was Raphael zu Sariel sagte, trat er ein wenig vor und verbeugte sich. „Herr, ihr braucht euch nicht zu sorgen, ich werde mich um den Leichnam von Master Uriel kümmern….“ sagte er und sah wieder zu Uriel, dessen Haut zwar weiß war, aber nicht bläulich. Dennoch zitterte er ein wenig, denn er wusste, wenn sie die Feuerblume nicht beschaffen konnte, dann würde es aus sein und zwar für immer. Raphael nickte zustimmend und erhob sich. „Gut, dann gehen wir am besten nachsehen, ob die anderen Zutaten da sind und machen uns dann sofort auf den Weg, mit dem Zauber, der uns an den Höhleneingang bringen wird…“ sagte er und sah Lucifer fragend an.
 

Lucifer jedoch schüttelte den Kopf. „Wir machen es anders…sicherer…“ entgegnete Lucifer, kam aber nicht viel weiter, denn fast sofort fiel Sariel ihm ins Wort. „Ich komme mit dir…“ Lucifer hob eine Augenbraue und schüttelte erneut den Kopf. „Nein…ich hab gesagt sicherer…du weißt, warum es sicherer ist, wenn ich allein gehe. Du wirst dich hier um die Arbeit kümmern, die eben nach einer Schlacht so anfällt und Raphael wird am besten schon damit beginnen den Trank soweit fertig zu machen, dass lediglich die Feuerblume noch hinzugefügt werden muss. Zofiel wird sich dann, wie er es versprochen hat um Uriels Körper kümmern…“ erklärte Lucifer das Vorhaben, wie er es eben für sich im Stillen geplant hatte und schaute dann in die Runde, ob es irgendwelche Einwände dazu gab. „Und ich? Was mach ich, damit es Papa schnell wieder gut geht?“ fragte der kleine Camuel schüchtern und wischte sich schniefend mit dem Ärmel ein paar Tränchen weg. Der Höllenfürst, zuerst etwas erstaunt ging dann zu seinem Enkel hin, kniete sich zu ihm und strich ihm sanft über den Kopf. „Du hilfst Zofiel auf deinen Papa aufzupassen, mhm? Du musst dann auch immer aufpassen, dass er so bleibt, wie er jetzt ist.“ Erklärte der Fürst der Finsternis und schaute Camuel an, der verstehend nickte. Danach erhob sich der einstige Lichtbringer wieder und sah Raphael an. „Sag mir welchen Zauber ich brauche, um dort vor die Höhle zu kommen…ich werde es schaffen…„

Raphael sah etwas zweifelnd aus, nickte dann aber. „In Ordnung…Du brauchst den Zauber der Feuerhöhle, den solltest auch du erlernt haben…“ sagte er und sah Lucifer an.
 

Der Höllenfürst nickte, denn diesen Zauber hatte er tatsächlich gelernt, selbst wenn er sich immerzu gefragt hatte, wozu dieser Zauber denn einmal Nutze sein sollte. „Ja…ich kenne den Zauber…und zur Hölle zurückzukommen sollte das kleinste Problem sein.“ entgegnete er nochmals zustimmend nickend.

Raphael nickte ebenfalls wieder. „Gut, dann werde ich mich darum kümmern, dass ich den Trank gebraut bekomme, aber Lucifer? Wenn ich den Trank zu brauen beginne brauche ich die Feuerblume innerhalb von sieben Stunden, sonst war die ganze Arbeit für die Katz…“ sagte er und sah Lucifer eindringlich an. „Zeig mir dein Labor, dann werde ich mit dem Lebenselixier anfangen…“ sagte er und als sie sich von den anderen verabschiedet hatten, brachte Lucifer seinen besten Freund ins Labor, der sich sofort umsah und alles zusammensuchte was er brauchte. „Sehr gut, du besitzt alles was ich benötige um den Trank zu brauen, außer der Feuerblume…“ sagte er und sah zu Lucifer, umarmte ihn freundschaftlich. „Bitte gib auf dich Acht ja? Und beeil dich…“

Lucifer schaute Raphael lächelnd an und nickte. „Mir wird nichts passieren…keine Sorge. Ich bin nicht umsonst unsterblich…“ meinte er zuversichtlich lächelnd und klopfte Raphael auf die Schulter. „Ich verlass mich auf dich, dass du den Trank fertig bekommst…ich wird mich beeilen…und rechtzeitig wieder zurück sein.“ Mit diesen Worten trat er ein Stück zurück und schloss die Augen, begann im nächsten Moment leise eine Formel in der Sprache der Gelehrten zu murmeln und schon kurz darauf war der Höllenfürst in ein goldenes Licht gehüllt und begann sich dann aufzulösen.
 

Als der Höllenfürst die Augen wieder öffnete fand er sich wie er es gehofft hatte vor besagter Höhle wieder, zumindest könnte es die Höhle sein, dachte er bei sich und ging etwas vor und nach ein paar Schritten befand er sich in der Höhle und sah sich um. „Also hier ist weder die Blume noch besagter Balrog…“murmelte der Fürst der Finsternis vor sich hin und ging kopfschüttelnd weiter in die Höhle hinein. Obwohl oder vielleicht auch gerade weil Lucifer wusste, was ihn erwarten würde, war er nicht sonderlich nervös oder gar ängstlich, sondern eher ein wenig verstimmt, dass jener Balrog so lange auf sich warten ließ.
 

Doch er stieß nicht auf den Balrog sondern kam nach einer Weile an ein Hindernis, nämlich drei Tunneleingänge und Lucifer fragte sich schon, welchen er nehmen musste. Doch bevor er überhaupt nachdenken konnte trat ein bärtiger Alter plötzlich vor ihn. Erschrocken trat er einen Schritt zurück, denn er hatte nicht gesehen woher der alte Mann kam. „Wer bist du?“ fragte er dann knurrend, weil er keine Zeit hatte.

Der Alte kicherte etwas. „Ich bin der, der nicht gesehen werden kann, außer man braucht ihn….Du scheinst mich zu brauchen…“ sagte er und stützte sich auf seinen hölzernen Stock, lachte wieder als Lucifer meinte er brauche seine Hilfe nicht. „Oh du törichter Narr….die brauchst du denn nur einer dieser drei Gänge wird dich zu dem Ziel führen…du suchst die Feuerblume, nicht wahr? Du bist in Zeitdruck…Du brauchst sie schnell…wenn du aber einen falschen Gang wählst wird das eine Sackgasse sein und die falschen Gänge sind Labyrinthe, du würdest kostbare Zeit verlieren…Ich sage dir, welchen Gang du nehmen musst, wenn du mir drei Rätsel löst….“ sagte er. „Bist du einverstanden?“ fragte er und wartete Lucifers Reaktion und Antwort ab.

Lucifer knurrte erneut, denn er hatte keine Lust auf irgendwelche dummen Rätselspielchen, aber ihm blieb wohl kaum eine andere Wahl, wenn er nicht direkt in eines dieser Labyrinthe laufen und damit sehr viel kostbare Zeit vertrödeln wollte, die er nun wirklich nicht großartig hatte. “Schon gut…schon gut…fang an…wie du selbst bemerkt hast hab ich nicht ewig Zeit alter Mann.“ kam es dann auch lediglich recht genervt als Antwort des Höllenfürsten.

„Gut, dann stelle ich dir das erste Rätsel…. Ich suche etwas, dass am Morgen vier Beine hat, am Mittag zwei und am Abend drei...Was ist es?“ fragte der Alte und sah Lucifer fragend an.
 

Der Fürst der Finsternis, der sich mittlerweile an eine der Höhlenwände gelehnt hatte schaute den Alten nach dieser Frage erstmal einen Moment nur an, während er in seinem Kopf alle von Jahwes Schöpfungen durchging, sei es etwas Lebendes oder etwas Totes, sortierte und überdachte und irgendwann blieb er eher zufällig mit seinen Gedanken bei diesem Volk hängen, dass Jahwe ja unbedingt auf der Erde hatte haben wollen. Ihre Kinder krabbelten, ebenso wie kleine Engel oder kleine Dämonen. Ab einem bestimmten Alter gingen sie, wie Engel und Dämonen ebenfalls auf zwei Beinen aufrecht durch die Welt. Es gab nur einen ganz bestimmten Unterschied. Sowohl Engel wie auch Dämonen hörten ab einem bestimmten Zeitpunkt auf zu altern, doch der Mensch alterte weiter und brauchte, ebenso wie der alte Mann vor Lucifers Augen, einen Stock, auf dem sie sich abstützen konnten, also praktisch ein drittes Bein. So stand die Antwort für den Fürsten der Finsternis fest. “Der Mensch müsste die Antwort auf deine Frage sein alter Mann…als Baby krabbelt er auf allen Vieren, wenn er größer ist geht er auf zwei Beinen und wenn er sehr alt ist, dann braucht er ein drittes Bein…so wie du einen Stock.“

Der alte Mann nickte zufrieden. „Sehr weise, das ist die richtige Antwort…und da du sehr in Eile bist, habe ich dir auch schon das zweite von drei Rätseln… Mit ihr ist man glücklich ohne sie traurig, Schmerzvoll sie zu verlieren und schmachvoll sie zu erzwingen, sie zu verdrängen wär fatal, sie jedoch gebend das größte Glück allemal… Was suche ich?“, fragte er und sah wieder fragend zu Lucifer, der auch wieder sehr genau nachdachte. „ Ich gebe dir zwei Chancen, falls deine erste Antwort mal falsch sein sollte…“ sagte er bedächtig.
 

„Überaus gütig von dir alter Mann…“ antwortet Lucifer und doch war er schon wieder in Gedanken versunken, ließ sich die Frage noch mal durch den Kopf gehen. Diesmal jedoch, schien es ihm überhaupt nicht so schwer des Rätsels Lösung zu finden. Mit der Liebe war man glücklich und ohne die Liebe war man traurig. Schmerzvoll ist es die Liebe zu verlieren und schmachvoll Liebe erzwingen zu wollen. Liebe zu verdrängen war fatal und Liebe zu geben das größte Glück allemal. Kurz veränderte sich der Gesichtsausdruck des Fürsten der Finsternis…nicht mehr Genervtheit oder Nachdenklichkeit war in seinem Gesichtsausdruck zu erkennen, sondern Trauer und Verzweiflung prägten sein Antlitz. Dieses Rätsel stellte in allen Facetten dar, was er und Jahwe schon geteilt hatten. Zusammen waren sie glücklich gewesen und ohne einander und ihre Liebe traurig. Als Lucifer den Himmel verließ und ihrer Liebe keine Chance mehr gab war es schmerzvoll und alle Versuche von Jahwes Seite aus sie zu erzwingen waren schmachvoll gewesen und ebenso war es fatal gewesen vom Höllenfürsten sie zu verdrängen, was nicht geklappt hatte und wenn er zurückdachte, dann war er immer glücklich gewesen Jahwe seine Liebe schenken zu können…und eben aus diesem Grund auch war Lucifer ja eigentlich hier. Um Jahwe wieder seine Liebe schenken zu können.
 

„Die Liebe ist die Antwort auf dieses Rätsel alter Mann…die Liebe…“

Wieder nickte der Alte und lächelte gütig. „Sehr gut, Herr der Finsternis, sehr gut….Du bist deinem Ziel sehr nahe…und nur ein Rätsel musst du noch lösen, dann sage ich dir, welchen Weg du nehmen musst…Also höre genau zu….“ sagte dieser und setzte sich nun auf einen Felsen und begann das Rätsel aufzusagen. „Was ist größer als Gott, teuflischer als der Teufel, die Reichen wollen es nicht, die Armen haben es und wenn Du es isst wirst Du sterben?“ sagte dieser und sah Lucifer prüfend an.

Lucifer runzelte die Stirn und sah den alten Mann ebenso prüfend an, ließ sich die Frage durch den Kopf gehen…immer und immer wieder, murmelte sie diesmal sogar laut vor sich hin. Er wurde immer nervöser, denn diesmal…dieses eine Mal fiel ihm rein gar nichts dazu ein. „Von Rätselraten hat mir Raphael nichts erzählt…“ murmelte er auch zwischendurch missmutig, denn es machte ihn ganz gereizt, dass er keine Antwort auf diese dumme Rätselfrage wusste. Was sollte schon Größer als Gott und teuflischer als der Teufel sein?
 

Diese beiden Aussagen störten ihn viel mehr, als die restlichen, die die Frage enthalten hatte. Das konnte doch nicht wahr sein. Nun hatte er zwei Fragen beantwortet und auf die dritte kam er nicht!? Und wenn er dann Pech haben würde, würde er auch noch den falschen Weg wählen und Raphael hätte den Trank völlig umsonst gebraut. Erneut knurrend fuhr er sich mit seinen Fingern durchs Haar, biss sich auf die Unterlippe und begann vor den Augen des alten Mannes auf und ab zu laufen. Plötzlich blieb er abrupt stehen und schaute den Alten böse an. „Was soll diese verdammt schwachsinnige Frage überhaupt? Das kann ja wohl nicht wahr sein…wie soll man da eine Antwort finden? Nichts kann größer als der Allmächtige sein und nichts teuflischer als der Teufel…wenn doch geh ich und vernichte das Wesen eigenhändig…“ schrie Lucifer wütend und war drauf und dran den Alten am Kragen zu packen und ihn einfach zu zwingen, ihm den richtigen Weg zu verraten.
 

Der alte Mann lachte amüsiert, nickte aber, blieb ruhig, während ihn der Höllenfürst anschrie. „Das ist die richtige Antwort…NICHTS ist größer als der Allmächtige und NICHTS teuflischer als der Teufel, die Reichen wollen NICHTS , die Armen haben NICHTS und wenn du NICHTS isst, dann stirbst du….“ erklärte er sanft und lächelte. „Du hast alle drei Rätsel richtig beantwortet und ich halte mein Wort…nimm den linken Tunnel, er wird dich zu der Wiese der Feuerblumen bringen, aber auch zum Balrog, der Wächter dieser Wiesen….Einen Rat geb ich dir…“ sagte er und sah ihn ernst an. „Die Schwachstelle des Balrog ist sein Kopf….Ich wünsche dir Glück bei deiner Suche….Herr der Finsternis….“
 

Lucifer, immer noch überrascht, dass er SO auf die richtige Antwort gekommen war schaute von dem Alten hin zu dem linken Tunnel, der ihn an sein Ziel führen würde. „Danke alter Mann…es mag unhöflich klingen, aber ich hoffe, dass wir uns nie wieder sehen…“ sagte Lucifer mit einem Nicken und wandte sich dann dem linken Tunnel zu und ging zielstrebig darauf zu, dann trat er hindurch und ging einen kurzen Tunnel entlang, ehe es vor ihm hell wurde und er vor seinen Augen tatsächlich die Wiese mit den Feuerblumen fand. Das seltsame war, dass weit und breit kein Balrog zu sehen war, wie von Raphael und auch dem Alten angekündigt. „Was soll’s…umso besser, wenn ich nicht so ein Vieh am Hals hab…“ murmelte Lucifer und bewegte sich langsam in Richtung der Blumen hin, sah sich auch nicht weiter um.

Der Balrog aber war nicht weit, denn er hatte den Eindringling schon sehr lange vorher gewittert und darum hatte sich dieses so genannte „Vieh“ auch zurück gezogen, um zuerst nachzusehen, wer hier in sein Revier eindrang. Als er Lucifers Worte jedoch hörte, schnaubte er wütend und kam aus seinem Versteck, baute sich groß vor Lucifer auf. „Wer wagt es in mein Revier einzudringen!? DU Dieb! Du wolltest meine Feuerblumen stehlen!“ brüllte der Balrog auf und die Flammen die seinen ganzen Körper umgaben, züngelten gefährlich in Lucifers Richtung.
 

Lucifer, im ersten Moment etwas erschrocken, aber auch überrascht wich einige Schritte nach hinten, als sich dieses Ungetüm vor ihm aufbaute, denn irgendwie hatte er nicht mehr damit gerechnet, dass der Balrog überhaupt auftauchen würde, aber das war wohl ein gewaltiger Fehler gewesen. Nachdem jedoch die erste Schrecksekunde vorbei war baute auch Lucifer sich seinerseits vor dem Balrog auf, der Blick fast furchtlos zu ihm heraufgerichtet, mit stolzer und herrischer Miene. „Wer es wagt? Ich…Lucifer, der Fürst der Finsternis persönlich…an deiner Stelle würde ich meine Zunge also hüten und mich nicht als Dieb beschimpfen…wozu habe ich denn diese verdammten Fragen beantwortet? Ich will so eine Feuerblume und ich werde sie bekommen…“ antwortete der Höllenfürst kühl und mit einem abschätzigen Blick hin zu diesem ‚Vieh’. Seine Hand fuhr langsam hinab und dann, doch recht rasch, hatte Lucifer sein Schwert gezogen, dessen schwarze Klinge wegen dem Feuer des Balrogs gefährlich funkelte.

Der Balrog knurrte wütend und dieses Knurren pflanzte sich in einer kleinen Erschütterung weiter, besonders als auch noch mit seinen riesigen Pranken auf dem Boden herumstampfte. „Herr der Finsternis, auch du hast nicht das Recht dir einfach zu nehmen was du willst! Das lasse ich nicht zu!“ schrie die Bestie und machte einen riesen Satz vorwärts auf Lucifer zu.
 

Lucifers Augen weiteten sich, als die Bestie, die sicher fast die Größe eines kleinen Wachturms hatte, plötzlich auf ihn zugestürmt kam und doch wich Lucifer nicht zurück, denn was blieb ihm denn für eine andere Wahl als sich dem Balrog zu stellen!? Knurrend holte der Fürst der Finsternis mit seinem Schwert aus und machte dann ebenfalls einen Satz auf das ‚Vieh’ zu und traf es mit der Schwertklinge in sein Bein. Dann sprang Lucifer sofort ein Stück zurück und doch half es nicht viel, denn der Balrog, den das ganze wohl nur ein wenig gekitzelt zu haben schien stürmte erneut knurrend auf den Höllenfürsten zu.

Der Balrog, der ein altes Wesen der Finsternis war, war eine der Ausgeburten, die geblieben waren und wenn die Apokalypse ihren Lauf nehmen würde, dann würde auch diese Bestie zusammen mit den anderen an die Erdoberfläche treten und ihr Werk vollenden. Knurrend raste er wieder auf den Höllenfürsten zu und schnappte nach ihm, doch dieser traf ihn am Kopf und jaulend zog er sich einen Moment zurück, bis er wieder angriff und dieses mal erfolgreich war, denn er hatte Lucifer an seinem Arm erwischt und hinterließ ihm einen blutigen Kratzer dort. „Geh! Du hast hier nichts zu suchen!“ sagte der Balrog mir knurrender Stimme und kam langsam näher.

Der Höllenfürst hielt sich mit einer Hand den Arm, an dem er eben getroffen worden war und schaute den Balrog wütend an. Die Wunde war mehr als ein kleiner Kratzer und ein kleiner Rinnsaal Blut rann den Arm und die Waffenhand des Fürsten der Finsternis hinunter. „Vergiss es…ich geh nicht eher, als ich diese Blume habe…“ schrie er dem Ungetüm entgegen und hob mit ein wenig Mühe den Arm mit dem Schwert in Richtung des Balrog, breitete seine immer noch weißen Schwingen aus und stieß sich vom Boden ab, flog ihm entgegen.
 

Der Balrog kam ihm wütend entgegen gestürmt und packte Lucifer, lachte höhnisch. Die Flammen die den Körper der Bestie umgaben züngelten nach dem Fürsten und sengten ihn auch teilweise an. „Was tust du nun, du Herrscher? In meinen Pranken bist du klein und winzig und kannst dich nicht wehren…Du wirst mich nicht besiegen!“ schrie er und während er das noch sagte traf ihn ein harter Schlag am Kopf. Verwirrt sah er zu Lucifer hinab und wollte ihn schon zermalmen, als ihn schon der nächste Hieb traf und dann auch schon der dritte. Das reichte um das Ungeheuer zu schlagen und der Balrog ließ Lucifer fallen und fiel selbst zu Boden, sich nicht mehr regend. Tot war es dennoch nicht, denn es atmete noch, doch so schnell würde es nicht aufwachen.

Der Höllenfürst fiel direkt auf die Wiese, zwischen all die Feuerblumen und blieb einen Moment liegen und atmete tief durch. Sämtliche Knochen taten ihm weh, von dem nicht unbedingt zimperlichen Griff des Ungetüms. Langsam rappelte Lucifer sich auf, stützte sich auf seinem Schwert ab und schaute kurz zu dem Balrog hin, ehe er sich mit etwas Mühe herunterbeugte und gleich vier oder fünf Feuerblumen abpflückte und sie in einem Zauber versiegelt in seinen Mantel steckte. Mühsam richtete er sich wieder auf und verließ die Wiese und den Raum hinaus, genau den Weg nehmend, den er gekommen war. Der Alte war wirklich nicht mehr da, als der Höllenfürst an dem Punkt angelangte, wo er vorhin die Rätsel hatte lösen müsse.
 

In der Zwischenzeit war Raphael den Trank am brauen und er sah immer wieder nervös aus dem Fenster, denn es begann Nacht zu werden. „Lucifer….beeil dich doch….die sieben Stunden sind fast um….“ wisperte er leise in die Stille des Raumes. Der Trank war fast fertig und bald waren die Stunden um und dann? Dann müsste er den Trank von neuem brauen, denn die Wirkung war begrenzt, in dieser Zeit musste man alle Zutaten beigefügt haben…Doch einen neuen brauen konnte er dann nicht, weil einige Zutaten dann wieder fehlen würden und sie wieder beschaffen würde zuviel Zeit kosten. Jemanden wieder zum Leben zu erwecken konnte nur innert den 24 Stunden nach dem Tod geschehen, danach wäre nichts mehr zu machen. „Du hast nicht mehr viel Zeit….Lucifer….Wenn du IHN retten willst, dann musst du nun schnell sein….“

Lichtblick

Halli Hallo ;D
 

Wir sind endlich wieder da o__O Und wir entschuldigen uns jetzt schon dafür, dass es sich so hinzieht aber wie gesagt, da ich an einem Roman schreibe und meine Freundin Ura mich tatkräftig unterstützt, haben wir nicht mehr so viel Zeit an der FF zu arbeiten ;D Wobei wir euch keinesfalls vergessen haben T___T

Danke, Danke und nochmals Danke für die tollen Kommis von euch ;D

Sie ermutigen uns immer wieder ein weiteres Kapitel zu schreiben ;D Und glaubt mir, die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende ;D
 

Disclaimer: All diese Charas sind von mir und meiner Liebsten selbst erfunden und gehören nicht der Bibel <________< *gggg* Und auch der Papst hat bei uns nichts zu sagen oder zu suchen (der schon gar nicht <. < *knurr* XD)
 

So nun viel Spass beim lesen *_______________*
 

Eure Ela und Ura

*alle knuddel* ;D
 

Kapitel 18
 

Lichtblick
 

Don't you die on me,

You haven't made your peace.

Live life, breathe, breathe!
 

Von der Stelle, an der der Alte mit den Rätseln gewesen war, bis zum Ausgang war kein allzu weiter weg und der Höllenfürst war guter Dinge, denn länger als eine bis zwei Stunden hatte er sicherlich nicht gebraucht. Was er dann allerdings gewahrte, als er die Höhle verließ, ließ ihm das Herz stehen bleiben. Die Nacht brach bereits herein!? Wie konnte das sein? Als er aufgebrochen war, war es erst früher Nachmittag gewesen und nun brach die Nacht herein? Was der Herr der Finsternis nicht wusste war, dass in der Höhle in der er sich befunden hatte die Zeit anders verging als außerhalb der Höhle und so waren die sieben Stunden hier außerhalb der Höhle schon beinahe verstrichen. „Wie kann das sein? Was, wenn ich schon zu spät bin?“, murmelte der Fürst der Finsternis und schüttelte im nächsten Moment den Kopf. Darüber nachzudenken war momentan noch weniger Zeit vorhanden, ehe war es im Moment wichtig in die Hölle zurückzukehren Noch einmal nahm er alle Kraft zusammen und begann einen Spruch in der alten Sprache aufzusagen, der nach seiner Vollendung ein Portal erscheinen ließ, dass den einstigen Lichtbringer direkt zurück in sein Reich bringen würde, was ebenso geschah, als er es durchschritt. „Mein Herr!? Ihr seid verletzt…“, bemerkte eine Wache, die Lucifer plötzlich vor sich stehen sah und doch reagierte der Höllenfürst lediglich etwas gereizt. “Lass mich durch…ich muss in mein Labor…“, murrte er und rauschte im nächsten Moment davon, rannte zu seinem Labor und riss dort die Tür auf und kam, abgekämpft und völlig außer Atem hereingestürzt. “Raphael…bin ich….zu spät?“
 

Raphael sah erschrocken zu Lucifer. „Da bist du endlich!“, rief er und nickte „Gerade noch so, wo hast du die Blume?“, fragte er nervös und als Lucifer ihm die Feuerblume aushändigte, lief er schnell zum Topf und warf sie hinein, rührte schnell mit dem Holzkellen darin. Nach einiger Zeit atmete er erleichtert auf. „Es war in der Zeit….“, sagte er und füllte das Gebräu in eine Glasflasche, reichte sie seinem besten Freund und sah ihn ernst an. „Du musst seinen Mund öffnen und ein paar Tropfen reinträufeln, dann ein bisschen auf die Brust tun wo das Herz sitzt und verreibst es sanft, dann wird es seine volle Wirkung entfalten…Ich werde in der Zwischenzeit zu Uriels Leichnam gehen, denn dieser sollte, wenn du den Herrn wieder erweckt hast, von alleine wieder zum Leben erwachen…“, sagte er und sah Lucifer fragend an. Als dieser bestätigend nickte, eilte Raphael zur Tür, sah aber noch mal zu Lucifer. „Beeil dich….“, sagte er und verließ dann den Raum um zu Uriels Gemach zu gelangen, wo auch Sariel, Zofiel und Camuel weilten.
 

Sariel war der Erste, der aufschaute, als die Tür aufging und Raphael erblickte, der hereinkam. „Hat Lucifer es geschafft die Blume zu besorgen?“, fragte er sofort, denn so ganz konnte er Raphaels Gesichtsausdruck nicht deuten, der eine Mischung von Besorgnis und Erleichterung. Camuel, der nah bei seinem Papa saß und penibel darauf achtete, dass die Decke vernünftig lag und dass es seinem Vater gut ging, wenn man in diesem Zustand davon reden konnte, sah auch zu Raphael und hoffte, dass dieser erzählen würde, dass alles gut werden würde.

Raphael schrak aus seinen Gedanken und setzte ein Lächeln auf. „Ja, er hat es in der Zeit geschafft…und nun…wird er Uriels Leben retten…“, sagte er. Zofiel sah ihn misstrauisch an. „Warum ist er dann nicht hier? Muss er das Elixier nicht Master Uriel einflössen?“, fragte er.

Der Erzengel trat neben den Leichnam von Gottes Sohn und seufzte leise. „Er muss etwas anderes tun, um Uriel wieder zum leben zu erwecken, mehr darf ich dazu nicht sagen…Jedenfalls habt ihr sehr gut geachtet das er nicht kalt wird…“, sagte er und wandte sich dann wieder an Zofiel. „Ich weiß, du hörst nur auf Uriels Befehle, aber ich bitte dich den kleinen Camuel raus zu bringen….Wenn Uriel zum leben erwacht wird er verwirrt sein, weil er eine Weile unten im Hades war, im Totenreich, darum sollten nicht so viele um ihn herumstehen…“, sagte er und strich Camuel sanft über den Kopf. „Das ist nicht böse gemeint Cami, das ist nur zum besten deines Papas, damit er gesund wird, das verstehst du, ja?“, sagte er sanft und sah ihm dann nach wie er mit Zofiel brav mitging, der ihn ins Spielzimmer mitnahm und mit ihm was zu spielen begann, auch um ihn abzulenken, denn trotz allem war er noch ein kleiner Engel. Raphael wandte sich selbst dann Sariel zu. „Ich lasse dich mit ihm alleine…Ich denke…du bist derjenige, der ihm alles erklären kann und auch der, den er am meisten zu sehen wünscht als erstes, nach Camuel…“, sagte er und wartete nicht auf seine Antwort ab, sondern verließ auch den Raum.
 

Er hoffte sehr, dass alles gut gehen würde, während er im Flur auf und ab ging.

Der General sah dem Erzengel kurz nach, ehe er sich auf einen Stuhl neben das Sofa setzte, auf dem Uriel immer noch gut zugedeckt lag und aussah, als wenn er lediglich schlafen würde. “Hoffentlich hat Raphael Recht…und hoffentlich schafft Lucifer es, den Allmächtigen wieder zum Leben zu erwecken…“, wisperte Sariel und griff sanft nach einer von Uriels immer noch kalten Händen, umfasste sie mit seiner und führte diese zu seinen Lippen, küsste den Handrücken ganz kurz. „Hoffentlich gibt es für uns ebenfalls eine zweite Chance, wenn du die Augen öffnest…“
 

Lucifer, der eigentlich gehofft hatte, es würde nun nicht alles so hektisch ablaufen müssen, machte sich, nachdem sein und Raphaels Weg sich erneut getrennt hatten, auf den Weg in das Portalzimmer. Dort, recht abgehetzt angekommen, öffnete er erneut das Portal, das relativ direkt zum Himmelstor führte. Nachdem er es durchschritten hatte eilte er schnell hin zu dem alten Tempel und klopfte sprichwörtlich ans Himmelstor. Erneut schauten die Wachen nur auf die weißen Flügel, die leicht zerfleddert waren, aber nach dem Krieg wunderte sich niemand mehr. Vielleicht war der Engel ja einer, der für tot gehalten worden war und ausserdem war es momentan eh egal, denn das Chaos im Himmel war immer noch vorhanden, da man scheinbar überhaupt nicht wusste, was man ohne den Allmächtigen tun sollte und wen man nun zum Nachfolger des Herrn machen sollte, wo Hagiel nun auch tot war. Lucifer schritt durch Massen von Engeln, die diskutierten, wehklagten und manche sogar weinten. Doch der Höllenfürst ließ sich nicht aufhalten, denn er musste schnell zu Jahwe, musste ihm das Mittel geben. Im Palast rannte er regelrecht, schaltete einige Wachen sogar mit einem Schlafzauber aus, die ihm erzählten, es würde in die Richtung nicht weitergehen, da wäre lediglich das Gemach des Allmächtigen, dass man nicht betreten durfte. Doch Lucifer betrat es, nachdem er sein eigenes Siegel gebrochen hatte…alles war so, wie er es verlassen hatte mit Raphael und Jahwe lag so auch ebenfalls noch so da. Mit lautlosen Schritten ging Lucifer auf seinen einstigen Herrn zu, holte schnell, ohne weiter nachzudenken, das Fläschchen mit dem Lebenselixier heraus, öffnete mit einem Finger sanft den Mund des Allmächtigen und träufelte, wie Raphael es angeordnet hatte einige Tropfen der roten Flüssigkeit hinein, dann setzte er sich an den Bettrand, öffnete Jahwes Gewand und strich es ihm von der Brust, benetzte dann seine eigenen Hände mit dem Elixier und begann die Brust, nahe Jahwes Herz einzureiben. „Bitte…es muss klappen. Mach die Augen auf…lebe…für mich…und für Uriel…“, flüsterte der Fürst der Finsternis, während er sehr genau beobachtete, ob etwas geschah oder nicht.

Der Körper des Allmächtigen begann rot zu glühen und ein leichtes Zittern durchfuhr ihn.
 

Das Herz begann plötzlich wieder zu schlagen und das Blut rauschte wieder durch seine Adern. Dann, ganz plötzlich öffnete er ruckartig seine Augen, als Jahwe seinen ersten Atemzug tat, füllten sich die Lungen wieder mit Luft. Erst nachdem er einige Atemzüge getan hatte, richtete sich sein Blick auf den Höllenfürsten. „Luci…Lucifer…“

Lucifer hatte erleichtert aufgeatmet, als er plötzlich wieder Lebenszeichen bei Jahwe erkannt hatte und als dieser nun seinen Namen aussprach liefen dem Höllenfürsten Tränen der Freude über die Wangen. „Jahwe…du…lebst wieder…“, flüsterte er und in diesem Moment war ihm auch alles egal. Ohne weiter zu überlegen legte er sich halb aufs Bett, sodass lediglich seine Beine noch hinaus baumelten und legte seinen Kopf an Jahwes Schultern, sowie seine Arme um den Allmächtigen. Er wollte so vieles sagen, was davon reichte Jahwe eine gehörige Standpauke zu halten, was er sich dabei gedacht hatte, bis hin einfach zu sagen, dass er froh war, dass der Herr über Himmel und Erde wieder lebte. Und doch schwieg Lucifer in diesem Moment, denn gerade fiel alle Anspannung des ganzen Tages von ihm ab und er weinte einfach nur noch. Der doch von allen so gefürchtete und als kalt und grausam beschriebene Höllenfürst weinte erneut.

Jahwe war zuerst viel zu verwirrt um wirklich zu verstehen was gerade geschehen war, darum legte er seine Arme um seinen geliebten Mondengel, drückte ihn an sich und strich sanft über seinen Kopf. Am meisten verwirrte ihn, dass Lucifer keinen schwarze Flügel mehr hatte und dass er hier war, dass er lebte, denn er wusste noch, er hatte sich selbst bestraft, in dem er den Selbstzerstörungsprozess aktiviert hatte. Dennoch genoss er die Nähe und langsam dämmerte ihm was geschehen sein könnte. „Warum? Warum hast du mich wieder belebt Lucifer?“, fragte er leise, nicht vorwurfsvoll, sondern einfach nur fragend. „Du musst mich wirklich hassen….wenn mein Leben dir Frieden bringen kann, mein Leid…“, wisperte er leise und nun rannen auch ihm Tränen über die Wangen.

Der einstige Lichtbringer schaute auf, direkt in die blauen Augen des Allmächtigen, die ebenfalls mit Tränen gefüllt waren, wie seine eigenen smaragdgrünen Augen und fast verzweifelt anmutend schüttelte er den Kopf.
 

„Warum sagst du das schon wieder? Warum kannst du nicht erkennen, dass ich dich nicht Leiden sehen will!? Und das ich dich noch weniger tot sehen will!? Ich werde dir sagen, warum ich dich wieder belebt habe…weil ich dich liebe…darum. Du wolltest mich auch nicht tot sehen, darum hast du mich unsterblich gemacht…“, sprach der Fürst der Finsternis leise und hob eine Hand, strich dem Allmächtigen vorsichtig und sanft einige Tränen fort. „Ich will doch einfach nur…dass wir wieder zueinander finden…ich will dir und auch mir selbst keinen Hass mehr vorspielen.“

Jahwes Augen weiteten sich einen Moment, doch dann seufzte er. „Lucifer…glaub mir…das was du sagst lässt mich auf keinen Fall kalt…aber ich denke an die vielen Male, an denen ich dich verletzt habe und du mich….diese Dinge können wir nicht einfach wegwischen, als sei nichts gewesen und das weißt du…“, sagte er sanft und strich Lucifer über die Wangen. „Die Zeit in der wir wieder zueinander hätten finden können, ist schon lange vorbei mein Lichtbringer uns bleibt nichts als der Hass und dir? Durch meine Schuld bleibt dir die Ewigkeit…ja ich wollte nicht, dass du durch mich stirbst…Wenn ich vor Wut blind war, hätte ich dich bestimmt schon ein paar Mal getötet, aber im nachhinein hätte ich es zutiefst bereut…Warum hast du mich nicht sterben lassen, du weißt doch genau, dass es nicht gehen kann, nicht wie früher, denn zuviel ist geschehen und zuviel Hass steht zwischen uns…“, wisperte er leise und schloss die Augen, damit er Lucifers Blick besser ausweichen konnte.

Lucifers Blick wurde immer verzweifelter und doch flammte in ihm ein gewaltiger Kampfgeist auf. Er wollte jetzt nicht aufgeben…nicht jetzt, nachdem er sich endlich seine Gefühle eingestanden hatte. Und diesmal war es nicht einfach nur, um Jahwe zu besitzen oder um ihm zu zeigen, dass der Allmächtige ihm, dem Höllenfürsten noch immer hörig war. Diesmal war es wirklich, weil er seine Liebe zurücksehnte…seine reine, unendliche Liebe. “Der Hass steht nur zwischen uns, wenn wir uns diesen Hass weiter einreden.“, entgegnete er leise und legte eine Hand an die Wange seines einstigen Herrn und Geliebten. „Es liegt doch nur an uns, ob die Zeit wirklich vorbei ist, in der wir hätten zueinander finden können…ich meine…niemand setzt uns ein Zeitlimit. Selbst wenn es mittlerweile sicher nicht mehr so leicht ist, aber warum sollte es uns Beide denn stören? Bitte…Jahwe…warum willst du uns denn keine Chance mehr geben? Woher willst du wissen, dass die Zeit vorbei ist? Kann denn die Zeit für wirkliche Liebe jemals vorbei gehen?“, fragte er seufzend und griff nach der Hand des Allmächtigen und drückte sie sanft.
 

Jahwe lag einen Moment da, dann richtete er sich auf und sah gerade aus, nicht zu Lucifer, denn er wollte seine Gefühle in seinem Innern ergründen und doch brauchte er eigentlich nicht lange suchen, denn er wollte wieder mit Lucifer zusammen sein,. Doch er hatte Angst, Angst davor, dass der Höllenfürst nur sein Spiel mit ihm trieb, denn das Vertrauen, dass auch so wichtig für eine Beziehung und Liebe war, war in all den Jahren verloren gegangen. Gerade als er sich umdrehen wollte, um Lucifer Antwort zu geben, klopfte jemand wild an die Tür. „Herr?! Ihr seid doch da drin, oder?! Wir spüren eure Aura wieder! Geht es euch gut?“, rief eine Stimme durch die Tür hindurch und Jahwe seufzte leise. Den Engeln blieb es nicht verborgen, dass er lebte und er selbst spürte, dass der Zauber, der ihn Lucifers Aura nicht hatte bemerken lassen, langsam nach ließ. Langsam stand er auf, noch etwas schwach und doch entschlossen, sprach einen Zauber für ein Portal aus, direkt zur Hölle und sah zu Lucifer. „Schnell, du musst gehen, bevor die Wachen dich hier sehen….“, sagte er und als Lucifer vor ihm stand seufzte er wieder leise. „Ich würde gern meinen Sohn bald sehen…wenn es geht…“, sagte er und ignorierte das Klopfen einfach einen Moment lang.

Obwohl er keine Antworten auf all seine Fragen bekommen hatte, sah der Höllenfürst ein, dass es sicherlich gefährlich war, wenn er noch länger bleiben würde, denn auch er selbst spürte, dass der Trank, der seine eigene Aura veränderte langsam aber sicher seine Wirkung verlor und wenn er bleiben würde, dann würde dass nur Ärger bringen und auch nur den Versuch, wieder zusammen zu finden, schon in der Wurzel ersticken. „Natürlich…lass mir eine Nachricht zukommen, wann genau du ihn sehen willst…ich…werde dann mit ihm auf die Erde kommen.“, antwortete Lucifer dem Allmächtigen und eigentlich war er schon drauf und dran den Himmel durch das Portal zu verlassen, doch dann drehte er sich noch einmal zu Jahwe um und ging zu ihm zurück. „Denk über meine Worte nach…ich meine es ernst diesmal…“, sagte er leise und stellte sich auf die Zehenspitzen, gab dem Schöpfer des Himmels und der Erde einen liebevollen Kuss, ehe er sich dann doch zum gehen aufmachte. Langsam und sogar rückwärts ging der Fürst der Finsternis zu dem Portal hin und als er schon fast hindurch war sah er noch einmal sehnsüchtig und mit Tränen in den Augen zu Jahwe, schloss dann die Augen und war mit noch einem Schritt zurück in dem Portal verschwunden.

Fast hätte Jahwe einen Schritt auf Lucifer zu getan und ihn an sich gerissen, denn der Anblick hatte ihn so sehr geschmerzt. Er wollte nicht, dass seine schönste Schöpfung weinte, doch bevor er ihn erreichen konnte, hatte Lucifer die Augen schon geschlossen und war durch das Portal getreten. Etwas verzweifelt stand der Allmächtige nun da und seufzte leise, das Klopfen ging ihm auf die Nerven. So ging er zur Tür und öffnete sie. „Ich bin hier, hört auf zu klopfen…“, sagte er und ging dann, von einer Engelschar begleitet, hinaus ins Atrium, um eine Botschaft zu schreiben.
 

Nachdem der Allmächtige zum Leben erwacht war, geschah das gleiche zur gleichen Zeit in der Hölle. Auch Uriel wurde von einem roten Schein eingehüllt, und auch sein Herz begann wieder zu schlagen, das Blut durch seine Adern zu pumpen und seine Lungen füllten sich mit süßer Luft. Dennoch verhielt er sich anders. Er öffnete nicht nur ruckartig die Augen, sondern richtete sich erschocken hoch, sah sich fast panisch um, ängstlich und sehr verstört.

Sariel war etwas zurückgeschreckt, denn mit so einer plötzlichen Reaktion hatte er nicht gerechnet. Erst nach einem kurzen Augenblick gewahrte er, dass Lucifer es geschafft haben musste den Herrn wieder zu erwecken und dass dadurch nun auch Uriel wieder am Leben war. „Uriel…Uriel…ganz ruhig…du bist in der Hölle…du lebst wieder.“, sagte Sariel mit sanfter Stimme und vorsichtig beugte sich der General vor und schloss den einstigen Erzengel in seine Arme, strich ihm über den Rücken und über den Kopf. Sicher hatte Raphael Recht gehabt und Uriel musste erst einmal begreifen, dass er nicht mehr im Reich des Hades war, sondern wieder unter den Lebenden weilte.
 

Uriel hörte Sariels Stimme und schon alleine das reichte eigentlich, um ihn zu besänftigen. Er lebte wieder? Er musste nicht mehr im Totenreich umher irren, mit dem schlechten Gewissen, dass er Sariel keine Chance gegeben hatte und dass er einfach alles vermasselt hatte, anstatt das Beste daraus zu machen. Sanft klammerte er sich an den General Lucifers und weinte bitterlich, schluchzte leise, denn er wollte nie wieder da hinunter, nicht mit diesen quälenden Gewissensbissen. Nach einiger Zeit sah er zu Sariel auf, ihm direkt in die Augen, dann streckte er sich ein wenig und legte seine Lippen auf die Seinen und küsste ihn, sanft und voller Liebe und in den Kuss mischte sich auch leise eine salzige Träne.

Der Gefallene erschauderte und sein Herz schien Purzelbäume zu schlagen, als der Engel seines Herzens ihn plötzlich so völlig unvermittelt küsste. Nach dem kurzen Moment der Verwirrung erwiderte Sariel jedoch den Kuss ebenso sanft und voller Zärtlichkeit, legte eine Hand an Uriels Wange und strich mit seinem Daumen vorsichtig eine Träne fort, die sich ebenfalls den Weg hin zu ihren Lippen suchte. Mit der anderen Hand drückte er den einstigen Erzengel sanft an sich, strich auch weiter sanft über Uriels Rücken.

Uriel war in diesem Moment unendlich glücklich, denn er lag in den Armen desjenigen, den er am meisten liebte und sein Vater lebte auch wieder. Nach einer Weile löste er den Kuss und sah Sariel in die Augen, doch die Tränen versiegten nicht. „Es tut mir so unendlich leid…Sariel….so unendlich leid…mir ist in der Unterwelt etwas aufgegangen…und ich hatte tiefe Gewissensbisse…Ich habe dir keine Chance gegeben…ich habe uns keine Chance gegeben und…“, sagte er sanft und seufzte leise. „Das tut mir sehr leid….ich liebe dich doch…und…“, sagte er und wollte weiter sprechen, doch er fand keine Worte mehr, nur ein leiser Schluchzer kam über seine Lippen.
 

Sariels Herz schien erneut schneller zu schlagen, als er Uriel das erste Mal wirklich die Worte ‚Ich liebe dich…’ aussprechen hörte. Sanft lächelnd legte er einen Finger auf die Lippen des einstigen Erzengels und schüttelte den Kopf. „Du warst wütend auf mich…mittlerweile habe ich sehr gut verstanden warum…wenn es mich auch im ersten Moment enttäuscht hat, dass du mich so zurückgewiesen hast. Ich…konnte dich schon sieben Jahre lang nicht aus meinem Kopf verbannen, selbst wenn ich sieben Jahre lang nur deine Augen in meinen Gedanken hatte. Lass…uns jetzt einfach richtig beginnen…ich liebe dich auch Uriel…und ich bin so unendlich froh, dass du wieder lebst…“, wisperte er und nahm dann den Finger von den Lippen des neuen Gefallenen, strich sanft über dessen Wange und durch das silbrige und seidige Haar, ehe er seine Lippen erneut für einen zärtlichen Kuss auf die von Uriel legte.

Der ehemalige Erzengel legte seine Arme um Sariels Nacken und schmiegte sich an ihn. Wie sehr hatte er sich doch das gewünscht? Das sie einfach zusammen finden würden? Und war er es nicht gewesen, der es sich nun zum Schluss verbaut hatte? Doch er wollte nun nicht mehr darüber nachdenken, denn er erwiderte sanft den Kuss und genoss Sariels Nähe, die Wärme und auch den Schutz, den er ihm damit bot. Erst nach einer Weile löste er den Kuss und strich Sariel sanft über die Wangen. „Ich bin so froh….“, sagte er sanft und sah dann zur Tür, die sich ein spaltbreit geöffnet hatte. Der Erzengel des Wassers hatte hineingeschaut und Uriel lächelte ihn sanft an. „Raphael….danke…“, sagte er und löste sich von seinem Liebsten, ging zu ihm und umarmte ihn herzlich. Er wusste, er war der Einzige, der hatte helfen können. „Danke vielmals….“ „Keine Ursache…das ist selbstverständlich“, erwiderte er und ließ ihn dann wieder los. Fragend sah Uriel nun Beide an. „Wo ist Camuel? Und Lucifer?“
 

Sariel hatte sich eben von seinem Platz erhoben und stand nun, nachdem er einige Schritte gegangen war etwas hinter Uriel, falls dieser sich vielleicht doch noch nicht wieder so ganz fit fühlte, dann könnte der General ihn halten. „Also Camuel ist mit Zofiel in seinem Spielzimmer…und Lucifer. Ist er denn noch nicht aus dem Himmel zurück?“, fragte Sariel den Erzengel des Wassers. Der General hoffte schon, dass es für Lucifer ähnlich verlaufen war, wie für ihn selbst, denn Sariel wusste ja auch wohl fast als Einziger in der Hölle sehr genau, wie sich sein Freund fühlte und wie sehr er eigentlich seiner Liebe zu dem Allmächtigen immer noch nachtrauerte.

„Doch, er ist wieder hier, ich spüre seine Aura…Ich hoffe er konnte es regeln…“, sagte er ehrlich. Uriel sah zuerst etwas verwirrt drein, begriff dann aber und nickte auch. „Ich hoffe es, denn ich glaube Beide könnten es gut gebrauchen…“, sagte er und verflocht sanft seine Hand mit der Sariels, drückte sie leicht. „Ich will meinen Sohn sehen…“, sagte er sanft und sah zu Sariel hoch.
 

Dieser nickte verständnisvoll, denn er hatte nichts anderes erwartet, als das was sein Engel da sagte und er würde sich sicherlich nicht anmaßen jetzt ‚Nein’ zu sagen, auch in Camuels Sinne nicht. „Natürlich…komm, wir gehen gemeinsam zu ihm…“, antwortete der General des Höllenfürsten und schaute fragend zu Raphael, ob dieser ebenfalls mitkommen wolle, was er dann auch mit einem verstehenden Nicken bestätigte. So gingen sie zu Dritt in Camuels Spielzimmer, wo der kleine Engel mit Zofiel zusammen auf dem Boden hockte und mit diesem ein Spiel spielte. Als Camuel jedoch bemerkt hatte, wer da eingetreten war, war das Spielen ganz schnell vergessen und hastig stand er auf und rannte zu seinem Papa, flatterte dann auch etwas mit seinen Flügelchen, fiel Uriel um den Hals und schmiegte sich schnell an ihn, als dieser ihn in die Arme schloss. „Papa…..Papa….du bist wieder da…ich hab dich so doll vermisst…“, rief der Kleine, wobei ihm ein paar Tränchen über die Wangen kullerten.

Uriel drückte den Kleinen an sich und auch ihm liefen einige Tränen über die Wangen. „Ach mein kleiner Sohn….Ich habe dich auch vermisst, selbst als ich im Totenreich war…Ich bin so unendlich froh, dass ich wieder hier bin….“, sagte er und sah dann zu Zofiel. „Danke dass du so gut auf ihn aufgepasst hast Zofiel, auch dir bin ich sehr dankbar…“, sagte er. Zofiel, erleichtert und erfreut, dass sein Herr lebte, verbeugte sich. „Ihr braucht euch nicht zu bedanken, Master…Ich bin sehr froh, dass ihr am Leben seid….“, sagte er und alle Anderen nickten, während Uriel strahlend da stand und seinen Sohn im Arm wiegte.
 

Währenddessen eilte ein Dämon durch die Gänge und wollte zu Lucifer und vor seiner Tür stieß er fast mit ihm zusammen. Entschuldigend verbeugte er sich eilig. „Verzeiht Herr, das ist eine Botschaft des Allmächtigen…Ich dachte ich müsse sie sofort zu euch bringen….“, sagte er und hielt Lucifer den Brief hin.

Der Höllenfürst, welcher eben vollkommen in Gedanken gewesen war und den Soldaten nicht mal angeschnauzt hatte, weil dieser ihn halb umgerannt hatte, schreckte schlagartig aus seinen Gedanken auf, als er hörte, dass der Brief vom Allmächtigen kam. Er riss dem Dämon die Botschaft regelrecht aus der Hand und verschwand mit einem dankenden Wink in seinem Arbeitszimmer, schloss die Tür hinter sich zu und öffnete dann den Brief und allein die erste Zeile ließ ein Lächeln auf seinen Lippen erscheinen.
 

‚Lieber Lucifer….

Vielleicht klingt es nun frech, aber ich möchte Uriel so schnell wie möglich sehen, wenn es geht schon heute….

Ausserdem…wollte ich mich noch von Angesicht zu Angesicht bei dir bedanken, dass du mich wieder belebt hast, was in meinen Augen keine Selbstverständlichkeit ist….

Ich warte auf deine Antwort…und freue mich schon euch wieder zu sehen…
 

In Liebe,

Jahwe’
 

Immer wieder überflog der Fürst der Finsternis die Zeilen, als wenn er sich wirklich sicher sein wolle, dass dieser Brief und diese Nachricht kein Traum war. Doch diesmal war es kein Traum und das ließ Lucifer regelrecht strahlen. Schnell ging der einstige Lichtbringer zu seinem Schreibtisch, nahm sich ein Pergament und Feder und Tinte und begann die Antwort an Jahwe zu schreiben.
 

‚Lieber Jahwe…
 

Es klingt keinesfalls frech und ich werde dir deinen Wunsch gerne erfüllen…

Ich werde mit Uriel in etwa eineinhalb Stunden an dem Strand sein…ich denke du weißt, welchen ich meine…

Wir freuen uns auch, dich wieder zu sehen…
 

In Liebe,

Lucifer’
 

Das Pergament rollte er zusammen und versiegelte es mit einem Zauber, sodass nur Jahwe in der Lage wäre es zu öffnen und es keinem anderen Engel in die Hände fallen würde und dieser es lesen würde. Als alles soweit vorbereitet war öffnete der Fürst der Finsternis das Fenster und pfiff einmal kurz und nach einiger Zeit erschien sein Bote, der die Botschaft bis vors Himmelstor bringen würde. Ein Rabe landete auf Lucifers Schulter und krächzte ihm ins Ohr. „Hör gut zu Abraxas…diese Botschaft muss vors Himmelstor. Es ist egal, wer sie erhält, aber achte darauf, dass sie jemand an sich nimmt.“, erklärte er dem pechschwarzen Vogel und gab ihm die Botschaft, die direkt an den Allmächtigen ‚adressiert’ war und auch durchaus ersichtlich von ihm, Lucifer verfasst war. Nachdem der Höllenfürst Abraxas noch mal kurz sein Gefieder gekrault hatte erhob sich dieser wieder in die Lüfte und machte sich daran, seine Botschaft zu überbringen.

Abraxas erfüllte den Auftrag zur Zufriedenheit seines Herrn, denn wie befohlen brachte er die Botschaft vors Himmelstor und machte davor so einen Lärm, dass eine Wache raus kam und die Botschaft sah, sie dann auch aufhob und sie dann sofort dem Allmächtigen brachte.

Jahwe war gerade im Atrium als er die Botschaft bekam und schloss die Tür, denn der Engel, der sie ihm überbracht hatte schaute neugierig, als würde er sie vor ihm öffnen. Doch das würde er ganz sicher nicht tun und so öffnete er sie erst, nachdem er ganz sicher ungestört war. Auch auf seine Lippen stahl sich ein Lächeln, als er die Nachricht seines geliebten Mondengels las. Sofort erhob er sich und eilte in sein Gemach, zog sich um und war dann auch schon auf der Erde, durch ein Portal, verschwunden, wartete an besagtem Strand, auf die beiden Wesen, die ihm am meisten bedeuteten.
 

Uriel und die Anderen saßen im Wohnzimmer, als Lucifer eintrat und es war das erste Mal, dass der ehemalige Erzengel, den Höllenfürsten so ansprach. „Paps…“, sagte er und erhob sich, verbeugte sich zuerst und umarmte ihn dann. „Danke…ich weiß, dass ich nur durch deine und Raphaels Hilfe wieder lebe…“, sagte er. „Was ist mit V….“, wollte er fragen, doch Lucifer unterbrach ihn, als habe er es eilig.

„Dafür brauchst du dich nicht bedanken…“, sagte der Höllenfürst lächelnd und strich seinem Sohn sanft über eine Wange. „Aber neben der Tatsache, dass ich sehen sollte wie es dir geht…hab ich noch eine Überraschung für dich…jetzt sofort, ich denke du wirst dich dafür losreißen können…“, sagte Lucifer, besonders mit Blick auf seinen General, der eben ganz deutlich erkennbar Uriels Hand gehalten hatte. Uriel stimmte zu, selbst wenn er nicht genau zu wissen schien, was Lucifer denn nun vorhatte und was für eine Überraschung ihn erwarten würde. „Zieh dich ordentlich an…es geht nach draußen.“, sagte Lucifer amüsiert und zog selbst seinen schwarzen Mantel über, den er schon über den Arm getragen hatte, wartete bis Uriel sich auch einen Mantel geholt hatte. Nachdem der Fürst der Finsternis allen noch ein kurzes Lächeln geschenkt hatte, sogar Zofiel und Uriel sich von allen erstmal verabschiedet hatte ging Lucifer mit ihm zum Portalzimmer und öffnete dort das Portal, hinter dem ein Strand zum Vorschein kam. „Ich wette die Überraschung wird dir gefallen…“, sprach der Höllenfürst lächelnd und wartete, bis Uriel durch das Portal getreten war, dann trat er selbst, mit einem Lächeln auf den Lippen durch das Portal, welches sich erstmal hinter ihm und seinem Sohn wieder schloss.

Eine zweite Chance?

Sodala, Ela und ich leben wirklich noch, selbst wenn man von uns schon lange kein Lebenszeichen mehr erhalten hat.

Ein dickes Sorry, dass ihr soo lang auf ein neues Kapitel warten musstet *auf die Knie fall* ;(

Aber Ela ist eben im Abschlussjahr und ihr wisst ja: Schule geht vor ;)

Jetzt soll es auf jeden Fall weitergehen mit einem frischen Kapitel von Love over the Borders.

Wir hoffen ihr habt Spaß beim lesen und wie immer sind wir sowohl für Lob, als auch für Kritik offen ;)
 

Disclaimer: All diese Charas sind von mir und meiner Liebsten selbst erfunden und gehören nicht der Bibel <________< *gggg* Und auch der Papst hat bei uns nichts zu sagen oder zu suchen (der schon gar nicht <. < *knurr* XD)
 

So nun viel Spass beim lesen ;D
 

Eure Ura und Ela

*alle knuddel* ;D
 


 

Kapitel 19
 

Eine zweite Chance?
 

Die Zukunft hat viele Namen.

Für die Schwachen ist sie die Unerreichbare,

für die Furchtsamen ist sie die Unbekannte,

für die Tapferen ist sie die Chance.

(Victor Hugo)
 

Uriel trat neugierig durch das Portal und sah sich erst einmal staunend um, als er merkte, dass sie an einem Strand waren. Gerade als er fragen wollte, warum Lucifer ihn hierher gebracht hatte, sah er dort eine Gestalt stehen und seine Augen weiteten sich.

„Vater…“, wisperte er ungläubig, doch dann überwand er seine Überraschung und rannte auf Jahwe zu.

„Vater!“ Mit Tränen in den Augen aber einem glücklichen Lächeln flog er in Jahwes Arme, der ihn stürmisch an sich drückte und sanft durch sein Haar strich. „Uriel…Ich bin so froh…so unendlich froh…“, sagte er und schob ihn dann etwas von sich, musterte ihn genau und lächelte dann zufrieden, schloss ihn wieder in die Arme und drückte ihn an sich.

“Es geht dir gut…“, wisperte er leise.

Dann sah er kurz lächelnd zum Höllenfürsten.

„Lucifer…“, sagte er leise und nickte ihm zu, dann sah er seinen Sohn wieder an. „Es tut mir leid…es tut mir alles so leid Uriel…Ich hätte dich niemals auf diese Mission schicken sollen…“, sagte er und seufzte leise, schüttelte den Kopf, doch auch Uriel tat dies.

„Nein, es muss dir nicht leid tun Vater, denn es ist nicht deine Schuld…Ich…ich bin selbst Schuld, dass ich zu einem Gefallenen wurde….Ausserdem, habe ich denjenigen wieder sehen können….den ich so sehr liebe…“, sagte er und lächelte traurig, denn er hatte Angst seinen Vater zu verletzen.

Jahwe war einen Moment etwas erschrocken, doch dann lächelte er wissend.

„Ah, du meinst Sariel…“, sagte er und lachte, als Uriel etwas erstaunt drein sah.

„Meinst du dein Vater weiß nichts?“, sagte er weiter und seufzte leise.

„Ich mache dir keine Vorwürfe…und ich wünsch dir viel Glück…Glück, dass es klappt mit diesem Sariel…werde glücklich mein Sohn und mach nicht denselben Fehler wie ich…“, sagte er leise und sah einen Moment zu Lucifer, dann aber wieder zu Uriel.

Dieser seufzte auch und schüttelte den Kopf.

„Das werde ich nicht, aber ich will auch dich sehen…ich will nicht einfach…in der Hölle leben müssen und dich vergessen, das will ich nicht…das kann ich nicht…“

Lucifer hörte Uriels Worte und er musste zugeben, dass es ihnen sehr ähnlich erging. Auch er hatte Jahwe nie vergessen können und da er genau dies nun eingesehen hatte wollte er Uriel auch keinesfalls zwingen für immer und ewig in der Hölle zu leben und Jahwe zu vergessen, ihn nie wieder zu sehen.

Ausserdem wollte er es Jahwe nicht antun seinen Sohn nie wieder sehen zu dürfen und innerlich hoffte der Höllenfürst ja auch immer noch, dass es Jahwe nicht nur bei Uriel so erging, sondern dass er ihn auch in Zukunft wieder sehen wollte. Das sie Beide sich in Zukunft auch sehen könnten und zwar nicht im Krieg…in einer Schlacht Auge in Auge, mit erhobenen Schwertern, obwohl sie sich doch eigentlich gar nicht bekämpfen wollten.

Eben hatte Lucifer etwas mehr im Hintergrund gestanden, hatte Uriel und Jahwe Zeit gelassen und erst jetzt trat er näher, schaute von seinem Sohn zu seinem einstigen Herrn, ernst und doch lächelnd.

„Genau darum ist mir soviel daran gelegen, dass wir eine Lösung finden. Ich will dich nicht in der Hölle einsperren Uriel…meinetwegen kannst du Jahwe so oft sehen, wie du möchtest, auf der Erde, wie nun auch zum Beispiel…“, erklärte der Höllenfürst und schaute dann zu Jahwe.

“Eine Lösung für uns…als Familie…selbst wenn es völlig utopisch klingen mag…“

Jahwe seufzte leise, denn er wusste sehr genau auf was Lucifer da aus war, aber irgendwie war der Allmächtige nun der pessimistische von den Beiden.

Er konnte oder wollte einfach nicht glauben, dass es wieder gut werden würde, denn er hatte Lucifer zuviel angetan und Lucifer hatte ihn zusehr verletzt, als das sie wieder zusammen finden würden.

Dennoch wollte er das nun nicht vor seinem Sohn diskutieren.

„Ja, das wäre wunderbar!“, sagte Uriel, sah glücklich zu den Beiden und doch merkte er, dass nicht alles stimmte und deswegen entschloss er sich etwas zutun. „Hör zu Vater, ich habe ganz vergessen, dass du Camuel bestimmt auch wieder sehen willst, mhm? Ich geh ihn kurz holen, dann komm ich wieder…“ ,sagte er.

Das sagte er aber auch, um den Beiden etwas Zeit zu geben miteinander zu reden. „Mach dir keine Mühe Paps, ich weiß wie das mit dem Portal funktioniert...“, sagte er und zwinkerte ihm etwas zu und war dann auch schon im nächsten Moment verschwunden.

Jahwe sah auf den Punkt an dem Uriel verschwunden war, dann sah er zu Lucifer, sagte aber nichts.

Sie standen sich nur zwei, drei Schritte gegenüber und doch schwieg Jahwe weiter, denn er wusste nicht was er sagen sollte.

Am liebsten wäre er geflüchtet, besonders vor Lucifers Nähe, die er hasste und doch zugleich so sehr liebte.

Der einstige Lichtbringer wahrte die kleine Distanz, welche zwischen ihnen war, obwohl er nun eigentlich viel lieber Jahwes Nähe gespürt hätte, in seinen Armen gelegen hätte.

Und dennoch wollte er, dass Jahwe sah und auch begriff, dass all dies diesmal kein Spiel war, sondern dass der Fürst der Finsternis es dieses Mal wirklich ernst meinte.

Einen ganzen Moment lang herrschte lediglich betretenes Schweigen zwischen ihnen Beiden, ehe sich Lucifer dann doch ein Herz fasste und die Stimme erhob.

„Jahwe…das, was ich eben gesagt habe, dass ist nicht nur so dahingesagt…“, bemerkte der Höllenfürst leise und schaute den Allmächtigen erneut regelrecht sehnsüchtig an.

„Ich weiß…es ist vieles zwischen uns passiert, was so hätte nicht geschehen sollen und was einen Neuanfang natürlich erschwert…aber…ich vermisse dich…dass ich manchmal weder Ein noch Aus weiß…“

Es war schwer diese Worte auszusprechen, weil die Wahrheit nicht so leicht in Worte zu fassen war, wie jegliche Lüge, die vorher ausgesprochen worden war und man konnte es dem Fürsten der Hölle durchaus anmerken, dass er ein wenig mit sich selbst zu kämpfen hatte, vor allem auch deshalb, weil Jahwe scheinbar alles nur negativ sehen wollte.

Der Allmächtige war erstaunt, denn er hätte niemals gedacht, dass Lucifer so etwas sagen würde und er sah ihn auch sehr erstaunt an.

Seine steife Haltung nahm etwas ab und er seufzte leise.

Er war in diesem Moment sehr verwirrt und doch berührten ihn die Worte seines Mondengels schon wieder.

„Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Ich meine…du hast das schon ein paar Mal gesagt, weißt du noch? Du hast mir damals etwas vorgespielt und nach einigen schönen Nächten hast du mich wieder von dir gestoßen und beim zweiten Mal, als ich wieder glaubte es würde endlich klappen, hast du das Gleiche wieder getan…Ausgelacht hast du mich, aber nichts anderes habe ich verdient, ich weiß…“, sagte er und schüttelte sanft den Kopf.

„Ich wollte ich könnte dir glauben…“, sagte er leise, blieb stehen als Lucifer die Distanz nun doch überwand und nun wieder ganz nah bei ihm stand.

„Die Angst wieder verletzt zu werden ist vie zu groß…obwohl…“, sagte er leise und sah weg, als er weiter sprach.

„Obwohl es mich zu dir hin zieht…“

Lucifer schaute zu seinem einstigen Herrn und Geliebten auf, selbst wenn dieser erneut wegsah und er selbst musste sich eingestehen, dass Jahwe wirklich Recht hatte mit dem, was er da sagte.

Genau diese Ereignisse hatten nicht wirklich dazu beigetragen, dass noch großartig Vertrauen da war, was nun mehr als nützlich gewesen wäre, so hieß es nun wohl so zu kämpfen, auch ohne diese Vertrauensbasis.

„Ich weiß…“, kam es von Lucifer, wobei darauf ein leiser Seufzer folgte.

„Ich weiß, dass es schwer ist, mir noch zu vertrauen und mittlerweile könnte ich mich selbst dafür ohrfeigen, wie ich mich benommen habe…und sicher zählt mein Wort nicht mehr wirklich viel in deinen Ohren, aber…mehr als dir sagen, dass ich es diesmal ehrlich meine kann ich ja kaum…denn erst wenn du meinen Worten Glauben schenkst, dann kann ich auch beweisen, dass ich es ernst meine…“, sagte Lucifer ebenfalls leise, wobei ein Anflug von Verzweiflung in seiner Stimme zu hören war.

Vorsichtig hob der Höllenfürst eine Hand und führte sie zu Jahwes Wange, jedoch stoppte er kurz davor und schien über die Luft zu streichen.

Noch nie zuvor hatte er soviel Angst davor gehabt, dass Jahwe etwas dagegen haben könnte, wenn er, sein einstiger Lichtbringer, ihn berührte.

„Gib mir noch diese eine Chance…“

Jahwe sah zu Lucifer, sah auch, dass er ihn berühren wollte und seufzte wieder leise.

Es war zum verrückt werden, denn einerseits wollte er ihn einfach von sich stoßen und ihn auch anschreien, was das solle und ob er ihn nicht schon genug bestraft hatte und doch war da noch ein ganz anderes Gefühl, stark und unauslöschbar.

Er schwieg eine Weile, dann seufzte er noch einmal bevor er Antwort gab auf die eigentlich gestellte Frage.

„In Ordnung…ich gebe dir noch eine Chance…“, sagte er und nahm Lucifers Hand und legte sie an seine eigene Wange.

„Dennoch musst du mich verstehen, dass ich nicht alles auf einmal vergessen kann, wie du das auch nicht kannst. Gib mir Zeit…wenn du es ehrlich meinst…“, sagte er und sah dann Lucifer tief in die Augen.

Lucifers Augen weiteten sich ein wenig, als er hörte, dass Jahwe ihm tatsächlich noch eine Chance geben wollte. Zärtlich strichen seine Finger über die weiche Haut der Wange des Allmächtigen und schaute diesem ebenfalls in die Augen, wollte ihm auch durch seinen Blick beweisen, dass er es diesmal tatsächlich ernst meinte.

„Ich gebe dir soviel Zeit, wie du willst…und…vielleicht ist es ja am Besten, wenn…wir uns vorerst nur…immer mal wieder auf der Erde treffen. Dann hat jeder…erstmal genug Abstand und kann gehen, wann es ihm beliebt…“, erklärte der Höllenfürst, versuchte so eine Lösung für sie Zwei zu finden, die Anders war, als die letzten Male, wo es wirklich so gewesen war, wie Jahwe es gesagt hatte. Damals hatten sie sich ein Paradiesteil gesucht und einfach ein Schutzschild drum herum gezogen und hatten praktisch für ein paar Tage wieder voll und ganz miteinander verbracht, erneut zusammen gelebt.

Aber nach diesen paar Tagen war alles wieder vorbei gewesen.

Lucifer hatte Jahwe fast sprichwörtlich zum Teufel gejagt und der Allmächtige war gekränkt und verletzt in den Himmel zurück gekehrt.

Doch nun schien alles anders zu sein und Jahwe ließ sich verlocken, sich kurz hinunter zu beugen und den Höllenfürsten sanft zu küssen, nur kurz bevor er zurück trat und Lucifer wieder ernst ansah.

„Ja, das ist gut so…Aber denk dran…wenn du mich dieses Mal wieder belügst, dann…“, sagte er und ließ Lucifer den Gedanken selbst weiterspinnen.

Bevor der Fürst der Finsternis noch etwas sagen konnte, öffnete sich wieder ein Portal und daraus trat Uriel mit Camuel.

Lachend wandte sich der Fürst des Himmels ab und ging in die Knie, breitete die Arme aus.

Camuel rannte lachend in die Arme seines Großvaters und dieser freute sich auch. “Camuel! Mein kleiner Enkelsohn!“, rief er und drückte ihn an sich.

„Wie freue ich mich dich wieder zu sehen…“, sagte er und sah zu Uriel auf, der lächelnd neben Lucifer stand und etwas musste Jahwe lachen.

„Ihr habt wirklich beide dieselbe Augenfarbe…“, sagte er und strich sanft durch Camuels Haar, sah ihn an.

„Geht es dir gut Cami? Passt du gut auf Papa auf?“

Der kleine Engel strahlte seinen Opi, wie er Jahwe liebevoll nannte, an und nickte eifrig.

„Jaaaa…ich pass immer auf Papi auf…zusammen mit Zofiel, Sariel und Opa Lucifer auch…“, erzählte er strahlend und knuddelte seinen Opi aufs Neue.

„Aber ich hab dich vermisst Opi…selbst wenn ich jetzt noch einen Opa hab, hab ich dich vermisst…“, erklärte Camuel und zog ein bisschen eine Schnute, beugte sich dann vor und gab Jahwe ein Küsschen auf die Nasenspitze.

„Papa und ich finden das ganz toll, dass wir dich nun immer sehen dürfen, wenn wir wollen…dann muss ich dich auch nicht mehr vermissen, nicht wahr Opi? Das hat Onkel Raphi eben auch gesagt…“ ,erzählte der kleine Engel weiterhin strahlend.

Jahwe lächelte sanft, bis er „Onkel Raphael“ hörte, da wurde er so richtig hellhörig.

Einen Moment runzelte er die Stirn, dann sah er zuerst Uriel, dann Lucifer an.

“Raphael ist in der Hölle?“, fragte er und richtete sich auf, nachdem er Camuel auf seinen Arm gehoben hatte.

„Einer meiner Erzengel ist in der Hölle? Was hat das zu bedeuten?“, fragte er mit gefährlichem Ton.

Uriel schüttelte den Kopf und trat näher an seinen Vater heran.

„Er hat Paps nur geholfen den Trank zu brauen damit er dich und mich wieder beleben konnte…Keine Angst er kehrt in den Himmel zurück…“, sagte er sanft. Jahwe entspannte sich wieder und seufzte dann auch.

„Tut mir leid…aber ich bin zuviel verraten worden, darum reagiere ich so…“, erklärte er seufzend, sah einen Moment zu Lucifer und stupste dann sanft Camuels Nase an.

„Ich hab dir was Schönes, damit du mich immer bei dir hast…“, sagte er und plötzlich erschien eine Kette um den Hals des Kleinen, an dem ein Anhänger war. Der Anhänger sah aus wie ein Stab mit zwei Flügeln und war das Herrschersymbol des Allmächtigen.

„Trage es immer bei dir dann bin auch ich bei dir…“, sagte er lächelnd.

Camuel schaute mit großen kindlichen Kulleraugen zu der Kette, die ihm sein Opi eben einfach so hergezaubert hatte.

Strahlend griff er mit seinen kleinen Fingern nach dem Anhänger und schaute ihn sich genau an.

„Der ist richtig schön Opi…“, sagte er fröhlich lachend und gab Jahwe erneut ein Küsschen, strahlte ihn dann wieder an.

Danach drehte er sich auf Jahwes Armen zu Uriel und Lucifer um und zeigte ihnen ganz stolz seine Kette mit dem Anhänger daran.

„Schaut mal…das hat Opi mir eben geschenkt…ist der nicht toll?“, fragte er die Beiden und hielt ihnen den Anhänger entgegen.

Lucifer musste nicht lange hinschauen um zu erkennen, was für ein Anhänger die Kette trug.

Fast automatisch wanderte seine Hand in Höhe seiner Brust und konnte mit den Fingern die Umrisse von demselben Anhänger ertasten.

Er hatte ihn damals in seiner Zeit im Himmel von Jahwe erhalten und er hatte das Schmuckstück nie abgelegt, egal wie viel eingeredeter Hass zwischen ihnen gestanden hatte.

Auch Uriel trug dieses Zeichen, aber nicht wie Camuel und Lucifer um den Hals, sondern es war ein silbernes Armband um sein Handgelenk mit dem Anhänger, der daran baumelte.

Sanft lächelte er und nickte, auf die Frage seines Sohnes.

„Er ist wunderschön und sieh mal…“, sagte er und hielt ihm sein Handgelenk hin. „Ich trage dasselbe Zeichen…“, sagte er und lächelte ihn an.

Jahwe lächelte Uriel an, drückte den kleinen Camuel an sich.

Wenn er nachdachte fühlte er sich schon jetzt einsam, denn er wusste, wenn er in den Himmel zurückkehren würde, würden sie nicht mehr da sein.

Nun war er ganz alleine unter tausenden von Engeln, wo ihm keiner etwas bedeutete und er wusste auch, es würde sehr schwer werden.

Er konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten und so gab er Uriel Camuel auf den Arm.

„Verzeih mir…“, sagte er zu Uriel und verschwand dann im Dickicht des Waldes. Jahwe ging zu der Lichtung, auf der er mit Lucifer noch viele Stunden verbracht hatte und die er auch seinem Sohn gezeigt hatte, als er kleiner gewesen war. Tränen rannen seine Wangen hinunter, denn er hatte alles verloren.

Alles erschien ihm sinnlos.

Uriel, der genau gesehen hatte, dass sein Vater weinte, wollte ihm eigentlich nach, aber er wollte auch nicht Camuel alleine lassen, der genauso verwirrt war. Er sah hilfesuchend und fragend zu Lucifer.

„Paps? Gehst du? Wir warten hier solange…“ ,sagte er.

Lucifer sah Jahwe nach und seufzte leise, denn er hatte seinen Schöpfer noch nie gerne weinen gesehen und ebenso erging es ihm nun, in diesem Augenblick, als Jahwe einfach davonrannte.

So nickte der einstige Lichtbringer bei Uriels Worten, strich dem kleinen Camuel, aber auch dem einstigen Erzengel sanft über den Kopf.

„Ich gehe ihm nach…macht…euch keine Sorgen. Es wird alles gut werden…“

Das hoffte der Fürst der Finsternis zumindest und mit diesen Worten verließ er die Beiden dann auch und ging Jahwe nach.

Er fand ihn auf einer Lichtung, die er noch sehr genau kannte.

„Jahwe…du weinst…“, bemerkte der Höllenfürst leise, als er nah vor ihm stand. Vorsichtig hob er eine Hand und strich dem Allmächtigen sanft eine Träne von seinem Gesicht.

Jahwe erschrak nicht, denn er hatte Lucifers Aura schon gespürt, bevor er ihn überhaupt gehört oder dieser zu sprechen begonnen hatte.

Seufzend hielt er still, obwohl immer mehr Tränen über seine Wangen rannen, auch ein leiser Schluchzer kam über seine Lippen.

Dann sprach er aus was er dachte.

„Mir ist nichts geblieben…Du nicht…Mein Sohn nicht…mein Enkel nicht…niemand ist mir geblieben von denen, die ich liebe…niemand…Ist das vielleicht meine Strafe, dafür dass ich dir das angetan habe? Warum hast du mich nicht sterben lassen? Was bleibt mir? Mir bleibt nur die Einsamkeit und das Leid…die verdammte Einsamkeit…wie damals als du gegangen bist…nichts ist mir geblieben…aber nichts anderes habe ich verdient nicht wahr?“, wisperte er leise und sank in die Knie, der Ausdruck in seinen Augen wurde etwas leer und so als wäre er ganz weit weg. „Bist du zufrieden mit dem Lucifer? Ist es das, was du wolltest? Das ich eingehe in der Einsamkeit? Soll das meine Strafe sein?“, fragte er mit zitternder Stimme und leise schluchzend, dann vergrub er sein Gesicht in seinen Händen.

„Ich kann nicht…Ich ertrage es nicht…Ich will meinen Sohn wieder haben…an meiner Seite…dort, wo er hin gehört…“, wisperte er mit tränenerstickter Stimme.

„Es ist nur ein böser Traum… das du mich wieder haben willst…das…das kann nicht wahr sein…das ist nur wieder eine Falle, oder? Und auch das Uriel ein Gefallener ist…kann nicht wahr sein…Oh bitte, lass mich aufwachen…“

Lucifer hörte dem Allmächtigen wortlos zu und zu Anfang konnte er durchaus verstehen, was Jahwe mit seinen Worten auszudrücken versuchte.

Aber je weiter er sprach, desto schwerer wurde es für den Höllenfürsten das alles einfach zu schlucken und er war drauf und dran dem Allmächtigen eine Ohrfeige zu geben, doch er hielt sich zurück, ballte die Hände zu Fäusten und hielt sie zitternd an seinen Körper gelegt, damit er seinen Gedanken von eben nicht doch noch ausführte.

Nach kurzem Luftholen sprach nun der Fürst der Finsternis seine Gedanken aus.

“Ich versteh was du meinst Jahwe…zumindest zum Teil…aber findest du nicht, dass du endlich aufhören solltest in Selbstmitleid zu versinken? Ich versuche gerade diese Situation irgendwie zu retten…du kannst Uriel und Camuel sehen so oft und wann du willst und ich versuche dir die ganze Zeit über klar zu machen, dass ich es dieses Mal ernst meine…und das es mir bestimmt keine Freude bereitet dich leiden zu sehen. Du sprichst immer von einer Strafe…und erkennst dabei nicht, dass ich dir längst vergeben habe…“, sagte der Höllenfürst, ohne den Allmächtigen zu Wort kommen zu lassen.

„Warum vergibst du dir selbst nicht endlich? Das ist es doch…genau das ist es, was immer wieder zum Vorschein kommt…du hast dir selbst nicht vergeben, was damals geschehen ist…aber das ist verdammt noch mal Vergangenheit. Und du!? Du lebst weiter in deinen selbstgeschmiedeten Ketten und bemerkst es nicht mal…du hast deine Regeln und an die hälst du dich, anstatt für diejenigen, die du liebst und die dir etwas bedeuten eine Ausnahme zu machen…ich dachte, dass du genau das damals gelernt hättest…aber es scheint mir nicht so zu sein….“

Lucifer wurde keinesfalls laut bei seinen Worten, sondern blieb erstaunlicherweise recht ruhig und beherrscht dabei.

Die krampfhafte Haltung seiner Hände auch langsam lösend schüttelte der Fürst der Finsternis zwischendurch immer wieder mal den Kopf und seufzte leise.

Jahwe hörte Lucifer zu und Wut stieg in ihm hoch.

Wütend sah er zu Lucifer hoch.

„Nimm doch gleich einen Dolch und stoße ihn mir ins Herz, damit es so richtig fest weh tut!“, sagte er wütend und richtete sich wieder auf.

Aus verweinten Augen, die nun aber wütend blitzten sah er ihn an.

„Ich wollte Uriel wieder in den Himmel mitnehmen, aber er hat sich für seine Liebe entschieden und das akzeptiere ich auch! Also halte du mir nicht vor, ich würde über meine Regeln nicht hinweg sehen! Ich werde die Beiden ganz bestimmt nicht auseinander reißen, obwohl ich könnte! Wenn ich Uriel sagen würde, dass er wieder in den Himmel kann, obwohl er ein Gefallener ist, dann würde er sofort mitkommen, auch wenn es ihm wehtun würde, darum sage ich es ihm nicht und lasse ihn in diesem Glauben…“

Sanft schüttelte er den Kopf.

„Ich will das Glück meines Sohnes nicht zerstören…Aber das siehst du nicht, du glaubst ich tu das alles nur um mein Gesicht nicht zu verlieren…Siehst du nicht, dass ich alles aufgebe nur damit er glücklich sein kann? Wer ist hier der Egoist?“, fragte er und ballte seine Hände nun zu Fäusten.

„Und das ich dir nicht glaube ist wohl normal…Ich bin schon zweimal von dir betrogen worden…ausgelacht hast du mich…Weißt du wie schmerzhaft das war?! DU hast MIR vergeben?! Nein, hast du nicht, das hast du nie und wirst du nie…genau wie ich selbst mir nicht verzeihen kann…Was soll ich tun großer Höllenfürst?“, sagte er den letzten Satz in spöttischem Ton.

„Ich wette nun kommt eine Predigt von wegen: Lass doch alle Gefallene wieder in den Himmel dann kommt Sariel mit Uriel zurück. Aber weißt du was? Ich habe keine Lust dein Volk, dass du dir geschaffen hast und um dich hast in meinem Reich aufzunehmen, denn da gehören sie nicht hin…Und zumindest…kann ich von mir behaupten, dass ich Regeln aufgestellt habe und ich mich an diese halte…und nicht ungerecht bin und hier ne Ausnahme und da ne Ausnahme gemacht habe…Ich war immer gerecht, auch wenn es mich selbst fast umgebracht hat!“

Der Allmächtige schüttelte den Kopf.

„Ich glaube nicht mehr an eine Zeit, die wir gemeinsam verbringen können…auch wenn du es ehrlich meinen würdest….Wir streiten nur und der Hass ist da…die Wut…der Schmerz. Vielleicht hast du Recht und ich schmiede mir die Ketten selbst…aber wie gesagt, ich sehe mich immer noch als gerecht an…und für das Glück meines Sohnes werde ich alles in Kauf nehmen…und wenn es mein Tod bedeutet…Ich zerfließe lieber in Selbstmitleid…als dir wieder zu vertrauen…es…tut einfach zu fest weh. Ich hab mir beim ersten Mal schon fast das Leben genommen…weil ich wirklich glaubte…du hättest mir verziehen, dass ich dich endlich wieder bei mir haben kann, dich liebe kann…dich halten kann…aber es war alles nur ein Spiel…und dumm wie ich war habe ich dir sogar noch ein zweites Mal geglaubt…ich war so dumm…aber diesen Fehler werde ich nicht noch einmal machen…Ich will diesen Schmerz nicht mehr fühlen. Da lebe ich lieber in der Einsamkeit bis mich alle vergessen und ich sterbe…“, sagte er leise und drehte sich um.

„Ich geh nun und verabschiede mich von meinem Sohn und meinem Enkel…ich melde mich wieder…wenn ich sie sehen möchte…und Lucifer?“, sagte er und sah zum Höllenfürsten.

„Bitte tu ihnen nichts…sie können nichts dafür für das, was ich dir angetan habe. Schick mir den noch so giftigsten Trank…oder den tödlichsten Fluch, aber lass Uriel und Camuel nicht leiden…“

Mit diesen Worten wollte er gehen und man sah einen gebrochenen Herrscher, der nur noch ein Schatten seiner selbst war, ohne Hoffnung und ohne Zuversicht.

Doch Lucifer wollte den Allmächtigen nicht einfach so gehen lassen, denn zu viel war gesagt worden, was auch ihn eben gekränkt hatte und vieles, was er nicht einfach so im Raum stehen lassen wollte.

„Weißt du eigentlich wie grausam du bist? Du scheinst es nicht mal zu merken, aber ständig…ständig drohst du mir mit deinem Tod…aber hast du schon mal bedacht, dass du mit deinem Tod nicht nur mich in die totale Verzweiflung treibst? Nein…du nimmst Uriel mit dir in den Tod…und dann? Dann sind da nicht nur die abertausenden Engel, die dir nachweinen…nein…dann sitzen in der Hölle ebenfalls Personen, die weder Ein noch Aus wissen…wegen dir UND wegen Uriel. Hast du schon mal an deinen Enkel gedacht, mhm? Du hast ihn nicht weinen gesehen…und du hast auch nicht gesehen, wie nah es Sariel gegangen ist…und sogar Uriels Diener war vollkommen verzweifelt. Der Tod ist eine einfache Lösung…natürlich…einfach für einen selbst, aber ausgesprochen feige, findest du nicht? Es ist genau die Lösung, die ich mir damals aus dem Kopf schlagen sollte, wie du es gesagt hast. Ich solle mich den Engeln stellen, ihnen die Stirn bieten…und nicht weglaufen…kämpfen sollte ich. Was ist von diesen Worten bei dir selbst übrig geblieben? Scheinbar überhaupt nichts…“, sprach der Höllenfürst ebenfalls etwas aufgebracht, ließ den Griff um Jahwes Handgelenk, dass er vorhin umfasst hatte, nicht locker, sondern zog ihn sogar so zu sich herum, dass der Herrscher über Himmel und Erde ihn ansehen musste.

“Und was die Gefallenen angeht, lass dir sagen, dass sie KEIN Volk sind, dass von mir geschaffen wurde“, zischte er leicht, ehe er weiter sprach.

„Es sind die aus deinem Volk, die du nicht mehr haben wolltest…die DEINE Engel aus dem Himmel geworfen haben, bevor oder nachdem sie ihnen die Flügel abgehackt, die Augen ausgestochen oder was auch immer haben. Das ‚normale’ Engel auch zu Gefallenen werden, wenn sie mit Gefallenen schlafen, davon wusste ich selbst zu Anfang auch nichts. Aber erklär es mir…wo hätten sie alle bleiben sollen? Auf der Erde? Dass viele so grausam behandelt wurden bevor sie in der Hölle ankamen, davon weißt du sicher nichts, dass gesteh ich dir ein, denn so wie ich es hörte, ist das meiste wohl auf Michaels und Zadikaels Mist gewachsen…“

Kopfschüttelnd ließ er Jahwes Handgelenk dann doch los und schaute an ihm vorbei, auf die Bäume, die sich sanft im Wind hin und her bewegten.

“Was habe ich damals falsch gemacht Jahwe? Das es soweit gekommen ist?“, fragte der Höllenfürst plötzlich, ganz unvermittelt leise, als wäre all der Streit von eben vergessen.

„Wie konnte es soweit kommen, dass ich dieses Gesetz gebrochen habe? Und warum muss es jetzt so sein, wie es gerade ist? Eigentlich wollte ich überhaupt nicht streiten…sondern…ich hab mich so gefreut dich wieder zu sehen…weil du gesagt hast, du willst uns eine Chance geben…und jetzt?“, fragte der einstige Lichtbringer weiter, wobei seine Stimme zitterte und nun auch er, der vorher höchstens aufgebracht, wütend und verletzt gewesen war, bittere Tränen vergoss.

Jahwe selbst schüttelte nur den Kopf.

„Ich habe nicht von den Gefallenen gesprochen, sondern von deinen Dämonen, du wirst sicher nicht deine Schöpfung verleugnen oder?

Wir werden immer streiten, weil ich dich grausam verletzt habe…Ja ich bin grausam…Ich bin abgrundtief grausam und abscheulich…Jedes Mal wenn du mir das sagst werde ich es noch mehr…Es war vorhin ein Fehler von mir einfach zu sagen ich gebe uns eine Chance…wir sehen doch Beide, dass es nicht gehen kann…Du wirfst mir nur ständig vor, wie feige ich bin und das ich nicht in Selbstmitleid zerfließen soll…Meine Worte sind Luft…sie sind nichts mehr Wert und in deinen Ohren nur ein Klang ohne Bedeutung…Ja, es waren MEINE Engel, die die Gefallenen gemacht haben aber ICH habe sie gerichtet, somit liegt die Schuld wieder bei mir nicht wahr? Die Ursünde lag also nicht bei dir oder Eva, nein sie lag bei mir…Du hast getötet wegen mir…“

Der Allmächtige strich ein paar von Lucifers Tränen fort.

„Ich denke noch manchmal daran, dass du mich riefst und dann musste ich dich umarmen und du sagtest, dass ich dich festhalten und nie wieder los lassen soll…Weine nicht mehr…Du brauchst auch keine Angst haben, dass ich Uriel wieder in den Tod reiße, falls mir etwas zustößt. Ich habe diese Bande, die zwischen meinem und seinem Herzen bestanden gebrochen und so wird ihm nichts geschehen, wenn ich sterbe…Du hast nichts falsch gemacht Engel der Nacht…Du hast stets das Richtige getan…Der Richter hat versagt…die Güte hat der Grausamkeit Platz gemacht…Hasse mich Lucifer…denn ich glaube, dass ist das Einzige was mich noch am Leben erhält, dein Hass und deine Wut auf mich, wie es in deinen Augen geschrieben stand…Du willst nicht streiten…Aber du wirst stets die alten Dinge der Vergangenheit ausgraben…wie ich es tun werde…weil ich es nicht vergessen habe…Ich…will dich auch nicht mehr um Vergebung bitten, das habe ich zu oft getan und ich habe nie Vergebung erhalten, zurecht, denn ich verdiene nicht Vergebung zu erfahren, mit allem was ich getan habe…Ich bekenne mich schuldig, Fürst der Finsternis…und du hast über mich gerichtet…“, sagte er leise, zwar mit zitternder Stimmt, doch seine Augen waren leer.

Leicht verbeugte sich Jahwe vor Lucifer, dann drehte er sich um und ging über die Wiese in die andere Richtung, entfernte sich mit jedem Schritt mehr von Lucifer aber auch von seinem Sohn, denn er schlug nicht den Weg ein wo Uriel eigentlich wartete.

Er rannte fast, dann blieb er plötzlich stehen, atemlos und verwirrt, sein Blick wieder klar und nicht leer wie zuvor, fasste sich an die Stirn und weinte bitterlich, innerlich so aufgewühlt, das er weder Ein noch Aus wusste.

So lehnte er an einen Baum, mitten im Wald stehend und nur der Wind strich tröstend durch die Haare des Allmächtigen, der alles verloren glaubte.

Lucifer stand wie angewurzelt da und schaute zu der Richtung, in die der Allmächtige verschwunden war.

Jahwe hatte zwar gesagt, dass der Höllenfürst nicht mehr weinen sollte und doch konnte er nicht anders.

Ungehindert suchten sich die warmen und salzigen Tränen ihren Weg über das schöne und ebenmäßige Gesicht des einstigen Lichtbringers und ein Zittern ging durch seinen Körper.

Er wollte Jahwe doch nicht hassen…über genau das war der Fürst der Finsternis sich doch klar geworden.

Er hatte wirklich nicht streiten wollen und dieses eine Mal war sein Versprechen ehrlich gewesen und kein Spiel um dem Herrn über Himmel und Erde wehzutun.

Und das sich Jahwe dann auch noch verbeugte…vor einiger Zeit noch hätte Lucifer diese Geste der Unterwürfigkeit sicher mit tiefer Zufriedenheit erfüllt, doch nun tat es einfach nur weh, dass mit ansehen zu müssen.

Einen kurzen Moment lang stand der einstige Lichtbringer auch weiter einfach da und zwei Gedanken schwirrten in seinem Kopf umher.

Sollte er nun einfach zu Uriel und Camuel zurück und gehen?

Oder sollte er Jahwe erneut nach? Ersteres könnte zur Folge haben, dass er Jahwe verlieren würde…und zwar endgültig, also kam nur Gedanke zwei in Frage.

So ging Lucifer, zwar mit zitternden Knien und doch zielstrebig in die Richtung, in die Jahwe verschwunden war und in einiger Entfernung fand Lucifer ihn auch, an einen Baum gelehnt stehend und weinend, wie er selbst weinte.

„Jahwe…“, wisperte Lucifer mit tränenerstickter Stimme und sank auf die Knie, denn seine Beine versagten ihm ihren Dienst.

„Ich…will dich nicht verlieren Jahwe…nicht noch einmal. Weißt du, wie sehr es mir gefreut hat, dass du sagtest du würdest mir noch eine Chance geben? Ich habe wirklich gedacht, dass alles wieder gut werden könnte…“, kam es schluchzend vom Höllenfürsten, der eben die ganze Zeit über den Blick gesenkt hatte, aber ihn nun hob und den Herrscher über den Himmel aus verweinten Augen ansah. „Jahwe…bitte…halt mich fest…und lass mich nie wieder los…“

Diese Worte drangen tief in das Herz des Allmächtigen.

Kein einziges Mal, als Lucifer ihm vorgespielt hatte ihn wieder zu wollen, waren diese Worte über seine Lippen gekommen und nun hatte sein Engel sie ausgesprochen, einfach so, mit Tränen in den Augen und was sah er da noch? Angst? Zitternd löste sich Jahwe aus seiner anlehnenden Haltung vom Baumstamm und ging auf Lucifer zu, kniete sich vor ihn.

Er konnte ihm die Bitte, die er ausgesprochen hatte nicht abschlagen, denn er hörte heraus, dass sie ehrlich gemeint waren.

Sanft legte er seine Arme um den zitternden Körper des Höllenfürsten und drückte ihn an sich, weinte selbst immer noch Tränen.

Und doch klopfte sein Herz wahnsinnig schnell in seiner Brust, als er zu sprechen begann.

„Ich…glaube dir…noch ein letztes Mal. Aller guten Dinge sind Drei, heisst es doch, nicht wahr? Ich gebe dir…und uns noch eine Chance…auch wenn sie mich vielleicht töten wird…“, sagte er leise.

Der Wind umspielte sanft die beiden Gestalten und trug das Lächeln des Höllenfürsten in die hereinbrechende Nacht hinaus…

Zauber der Nacht

Hallo zusammen! ;)

Nach fast einem Jahr melden wir uns frisch zurück und bitten unsere Leserschaft um Vergebung ;) Ich hab endlich meinen Abschluss hinter mir und meine Freundin hat ihre Ausbildung begonnen, sodass wir meist keine Zeit hatten!Nun wird es auch etwas zügiger voran gehen ;) Wir haben euch NICHT vergessen! ;)

Des Weiteren würden wir euch gerne ein anderes "FF" schmackhaft machen. Genau genommen wird es ein Roman sein und zwar meine Abschlussarbeit, die ich letztes Jahr geschrieben habe.(210 Seiten) Diese Geschichte wird auch regelmässig aktualisiert, da sie bereits fertig gestellt ist ;) Der Roman bzw. das FF trägt den Namen: Mondkönig ;)(Ich hoffe sie wird auch bald freigeschaltet ;D)
 

Und wegen diesem FF, Love over the Borders wird noch lange nicht fertig sein meine Lieben, sonst wären wir ja keine Charakteren-Sadisten *gg*
 

Disclaimer: All diese Charas sind von mir und meiner Liebsten selbst erfunden und gehören nicht der Bibel <________< *gggg* Und auch der Papst hat bei uns nichts zu sagen oder zu suchen (der schon gar nicht <. < *knurr* XD)
 

So nun viel Spass beim Lesen und wie immer freuen wir uns über Kommis!

*alle Knuddelz*
 

Eure Celian(ehemals Black-Ela) und Dark-Ura
 

Kapitel 20
 

Zauber der Nacht
 

Like the sun that shines

You always will be mine

It's eternal love

When the other loves are gone

Ours will be strong

We have our very own

Everlasting love

(by Ela 20.05.05)
 


 

Uriel stand hinter einem Vorhang, lief nervös auf und ab und konnte irgendwie nicht zur Ruhe kommen. Es waren einige Tage vergangen, seitdem sein Vater weinend weggelaufen war und er hatte mit Camuel einige Spiele spielen müssen, bis Lucifer und Jahwe endlich wieder zurückgekehrt waren.

Es schien fast, als hätten die Beiden endlich ihre Dinge geklärt und Uriel war zuversichtlich, dass sie es schaffen würden. Er selbst war nun einfach nur aufgeregt, denn Lucifer gab einen Ball zu Ehren von ihm, auf dem er bekannt geben würde, dass Uriel sein Sohn war und so auch dafür sorgen würde, dass Uriel mit Respekt behandelt wurde und seinen rechtmäßigen Platz einnehmen konnte. Er hatte sich vorher noch einkleiden lassen müssen und trug nun ein Gewand aus feinstem silber-weißen Stoff und sein Schwert an seiner Hüfte, seine Haare rannen offen über seine Schultern.

Uriel lächelte sanft, denn er wusste, das jetzt dann bald der Herr der Finsternis erscheinen würde und auch, dass er sicher seine Nachricht erhalten hatte. Er hatte ihm einen kleinen Brief bringen lassen, in dem stand, dass er um Mitternacht an den Strand gehen soll und dass ihn dort eine Überraschung erwarten würde. Denselben Brief hatte er auch seinem anderen Vater, dem Allmächtigen gesandt und er wusste, Beide würden hingehen, weil sie sehen wollte, was ihr Sohn da für eine Überraschung für sie hatte. Der ehemalige Erzengel teilte einen Moment den Vorhang, der hinter dem Thron war und sah hinaus, sah all die Dämonen und gefallenen Engel, die sich versammelt hatten. Die meisten waren ranghohe Personen, denn die Kundgebung für die restlichen Bewohner der Hölle würde später erfolgen.

Uriel sah auch Sariel, der ganz nahe beim Thron stand und immer wieder in seine Richtung blickte, aber ihn anscheinend nicht wirklich sah. Sein Herz klopfte schnell, besonders als eine Wache sanft auf seine Schultern tippte und meinte, der Herr wäre da und Uriel wusste, dass es nun soweit war, dass sein Paps nun zuerst hinaus gehen würde und dann musste er, nach der Verkündung auch hinaus, zu ihm treten. Jahwes Sohn drehte sich um und sah Lucifer an, verbeugte sich und fragte sich dabei, ob er nun die Nachricht erhalten hatte.

Lucifer, in einem schwarzen Gewand mit edlen Stickereien gekleidet und einem langen dunkelroten Umhang dazu, ging, bevor er hinaustrat noch zu seinem Sohn und deutete ihm, dass er die Verbeugung sein lassen solle. Stattdessen umarmte er Uriel väterlich und legte ihm dann eine Hand auf seine Schulter. “Du brauchst dich nicht vor mir zu verbeugen…du bist mein Sohn und stehst mit mir damit praktisch auf einer Stufe…“, sprach Lucifer lächelnd und ließ Uriel dann los, drehte sich um und ging zum Vorhang, sah sich noch mal zu seinem Sohn um, schenkte ihm ein Lächeln ehe er heraustrat und vor seinen Thron trat.

Zuerst richteten sich alle Blicke auf den Höllenfürsten und Sariel war der erste, der sich vor seinem Herrn verbeugte. Seinem Beispiel folgten alle anderen im Saal befindlichen Dämonen und Gefallenen, verbeugten sich oder kniete sich nieder, je nach ihrem genauen Rang, ehe Lucifer auch ihnen das Zeichen gab, dass sie wieder bequem stehen sollten.

„Ich habe euch heute Abend hier zusammen kommen lassen, um etwas Wichtiges zu verkünden. Wie wohl alle mittlerweile gehört haben sollten, befindet sich seit geraumer Zeit der Sohn des Allmächtigen, Uriel in der Hölle. Aber Uriel ist nicht nur der Sohn des Himmelsherrschers…sondern auch mein Sohn.“

Ein Gemurmel ging durch die Menge, als Lucifer diese Wahrheit offenbarte, denn es schien absurd zu klingen, dass die zwei Personen, die sich scheinbar abgrundtief hassten und Kriege gegeneinander fochten ein Kind haben sollten. Lucifer wartete einen Moment, ließ diese Wahrheit erstmal sacken, mit kurzem Blick zu Sariel, der seinem Herrn und Freund ein Lächeln schenkte und scheinbar zufrieden nickte.

„Ja, Uriel ist auch mein Sohn und wird hier in der Hölle bleiben…Ich verlange, dass man ihm den Respekt entgegenbringt, der ihm gebührt“, sagte der Fürst der Finsternis bestimmt und jedem im Raum war in diesem Moment klar, dass man sich dieser Bitte oder wohl besser dieser Anordnung Lucifers besser nicht widersetzte. Mit einem erneuten Blick zu Sariel deutete der Höllenfürst an, dass es nun an der Zeit war, dass auch Uriel hervortrat.

So ging der General zu dem Vorhang, öffnete ihn einen Spalt breit und schaute seinen Liebsten lächelnd an. “Es ist Zeit…“, flüsterte Sariel ihm zu und öffnete den Vorhang etwas mehr, deutete dann mit einer Hand in Richtung Lucifer.

Uriel hatte alles mit angehört und zitterte ein wenig. Er war nicht so gewöhnt im Mittelpunkt zu stehen und schon gar nicht vor so vielen Anwesenden. Er schluckte noch einmal und nickte dann, als Zeichen für Sariel, das er verstanden hatte, ballte seine Hände noch einmal kurz zu Fäusten und trat dann hinaus, neben Sariel vorbei. Alle Blicke richteten sich auf ihn und ein Raunen ging durch die Menge der Anwesenden, ein Raunen des Staunens und auch der Erfurcht. Einen Moment war es dann einfach still und Uriel glaubte schon, er habe etwas falsch gemacht oder er hätte etwas sagen müssen, doch dann trat sein zweiter Vater neben ihn und legte eine Hand beruhigend auf seine Schulter.

„Mein Sohn wird von nun an meine rechte Hand sein, zusammen mit meinem General Sariel….“, verkündete der Höllenfürst weiter und nahm dann Uriels rechte Hand.

Ein Diener trat heran und öffnete eine Schatulle aus der Lucifer ein Armband nahm und es seinem Sohn um das Handgelenk legte und verschloss, dann hielt er Uriels Hand in die Höhe. Man konnte nun erkennen, dass an dem Armband das Zeichen der Hölle, also ein schwarzer Halbmond hing. Nachdem jeder sehen konnte, welches Zeichen nun Uriels Handgelenk zierte brachen die Anwesenden in tosendem Beifall aus, denn alle hatten es so verstanden, dass Lucifer dem Allmächtigen seinen eigenen Sohn weggenommen hatte, dass er es geschafft hatte seinen Sohn zu sich zu holen und Uriel nun rechtmäßig der Erbe des Höllenfürsten war. Erst als sich der Beifall wieder gelegt hatte sprach Lucifer weiter.

„Lasst das Fest beginnen!“, sagte er und gab somit auch das Zeichen für die Musiker.

Uriels Herz klopfte schnell, weil er so aufgeregt war und als er sich die Anwesenden genauer ansah erkannte er sofort, dass es ranghohe Dämonen und Gefallene waren, die sich hier versammelt hatten.

Irgendwie konnte er es immer noch nicht fassen, auch weil er das mit seinem Vater im Himmel nie so getan hatte und auch nicht kannte, aber das machte er ihm auch gar nicht zum Vorwurf, denn Lucifer herrschte hier einfach anders als Jahwe im Himmel.

Uriel erschrak etwas als sich plötzlich ein stattlicher Dämon vor dem Thron zuerst vor Lucifer und dann vor ihm verbeugte. „Darf ich um den ersten Tanz bitten?“, fragte dieser und sah lächelnd zu Uriel auf. Lucifer Sohn errötete etwas. Im Himmel tanzten Männer auch mit Männer auf einem Ball, aber er war meist nicht aufgefordert worden, weil die Engel ihn nicht mochten, weil sie dachten er würde Jahwe verführen oder sonst etwas.

Fragend sah er zu seinem zweiten Vater und dieser machte eine ausholende Handbewegung als Zeichen, dass er gehen soll, wenn er mochte. Uriel sah wieder zu dem Dämon und nickte dann lächelnd. „Gerne…“, sagte er und ging dann die sieben Treppen vom Podest auf dem der Thron stand hinunter und legte seine Hand in die des jungen Mannes, der sie ihm hingehalten hatte.

In diesem Moment dachte er einfach nicht nach, dafür war er zu aufgeregt, zu aufgewühlt und all das und ausserdem waren wieder alle Blicke auf ihn gerichtet, weil er mit seinem ersten Tanz das Tanzen überhaupt einläuten würde. Sanfte Musik begann zu spielen und so begann auch Uriel mit dem Dämon zu tanzen und schon bald gesellten sich viele andere Tanzpaare auf die Fläche um zu tanzen.

Uriel lächelte zu dem jungen Mann, der wirklich gut aussah hoch und nahm sich vor seinen Vater nachher zu fragen ob er seine Nachricht erhalten hatte.

Lucifer hatte sich auf seinem Thron niedergelassen und schaute zufrieden, aber auch stolz zu Uriel hin. Die Engel im Himmel hatten seinen Sohn geschnitten…es war ihm ähnlich ergangen wie Lucifer damals, nur mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass der damalige Hauptengel nie wert darauf gelegt hatte mit jemand anderen zu tanzen oder sich mit irgendwem Anders zu unterhalten als mit seinem Jahwe. Hier jedoch war es anders für Uriel…die Gefallenen und Dämonen waren in diesem Punkt anders als die Engel.

Die Wesen der Hölle hatten gehörigen Respekt vor Lucifer und sie ehrten und achteten ihn auch, aber es war nicht so wie im Himmel, wo alle Engel regelrecht um Jahwes Aufmerksamkeit gebuhlt hatten und auf jeden eifersüchtig waren, der dem Allmächtigen nahe stand.

Aber hier war es anders und Uriel erhielt die Aufmerksamkeit, die ihm gebührte. Doch genau das schien einem hier nicht wirklich zu passen, wie Lucifer feststellen musste, als er seinen Blick hin zu Sariel lenkte, der missgünstig zu dem Dämonen schaute, der mit Uriel tanzte.

“Sariel…“ Der Gerufene wandte seinen Blick weg von der Tanzfläche und hin zum Höllenfürsten, der ihn zu sich winkte. „Was gibt es denn? Hast du einen Wunsch?“, fragte der Dämon seinen Herrn und Freund, welcher jedoch den Kopf schüttelte.

„Du hättest den ersten Tanz gern mit Uriel getan, habe ich Recht? Ich sehe es dir an…es passt dir nicht, dass er mit Kain tanzt.“

Sariel, ein klein wenig überrascht über die Auffassungsgabe Lucifers seufzte leise und schaute kurz wieder zu den Tanzenden, dann zu Lucifer. „Mhmm…nein…es...passt mir tatsächlich nicht. Warum hat er nicht ‚Nein’ gesagt?“, fragte Sariel erneut seufzend.

„Vielleicht weil er aufgeregt ist und nicht darüber nachgedacht hat, dass er das auch gekonnt hätte? So wie er es mir erzählt hat ist er im Himmel nie von jemandem aufgefordert worden zum tanzen. Hak es ab unter: Ich war zu langsam…“, entgegnete der Höllenfürst und erhob sich, winkte einen Diener mit einem Tablett mit Weinkelchen her, nahm selbst einen und drückte einen anderen Sariel in die Hand.

„Zieh nicht so ein Gesicht…ich weiß wovon ich rede, glaub mir und ich weiß auch, dass es mir sicher ähnlich wie dir ergangen wäre damals…aber gerade deshalb gebe ich dir diesen Rat“, versuchte Lucifer es weiter und stieß mit seinem General an.

„Auf Uriel…und auf eure Liebe, die er auch wenn er mit jemand anders tanzt ganz sicher nicht vergessen hat…“

Währenddessen neigte sich der erste Tanz dem Ende zu und der Dämon verbeugte sich höflich vor Uriel, führte ihn auch von der Tanzfläche, nachdem Lucifers Sohn gesagt hatte, dass er wieder zu seinem Vater wolle. Viele andere Dämonen und gefallene Engel sahen fast sehnsüchtig dem neuen Gefallenen nach, denn alle wollten sie mal mit Uriel tanzen, manche nur um zu zeigen, dass sie Lucifers Entscheid voll respektierten, andere wiederum um ihm nahe zu sein und seine Schönheit zu bestaunen, die wirklich sehr anziehend war. Uriel bedankte sich bei dem Dämon, der sich als Kain vorstellte. „Danke…Es hat mich wirklich gefreut…“, sagte Lucifers Sohn und Kain verbeugte sich schon wieder, nahm dann auch noch Uriels Hand und gab ihm einen Kuss auf den Handrücken.

„Die Freude…war ganz meinerseits…“, sagte Kain und ging dann mit diesen Worten. Uriel sah ihm nach und ging dann wieder die sieben Stufen hoch, zu seinem Vater und Sariel, die gerade Wein tranken. Strahlend ging er zu Sariel und gab ihm einen sanften Kuss, merkte er auch irgendwie, dass Sariel etwas verstimmt war und er hatte erst jetzt bemerkt, dass er eigentlich mit dem General hätte zuerst tanzen sollen, doch leider war geschehen was geschehen war und er konnte nur versuchen die Sache zu retten, indem er nun auch öffentlich zeigte, dass er und Sariel ein Paar waren und er wusste, das würde seinen Liebsten freuen. Der General freute sich tatsächlich darüber, aber jemand Anderes im Saal eher weniger. Der Dämon Kain, der eben mit Uriel getanzt hatte beobachtete die Szene vom Rand der Tanzfläche aus. Er hatte nicht erst seit eben ein Auge auf den neuen Gefallenen geworfen und so war es eher kein Zufall gewesen, dass er sofort nach einem Tanz gefragt hatte, denn nun hatte er die Gewissheit, dass Uriel überhaupt etwas mit ihm anfangen könnte. Währendessen nahm Uriel sanft Sariels Hand und verflocht sie mit der Seinen, drückte sie sanft, sah kurz zu ihm hoch und lächelte ihn strahlend an, dann wandte er sich seinem Vater zu. „Paps, das ist einfach…“, sagte er lachend und machte mit der freien Hand eine Geste, dass er es nicht beschreiben konnte.

„Unglaublich…Ich bin immer noch ganz durch den Wind… So was hatte ich im Himmel nie…“, sagte er und sein Blick wurde kurz traurig, aber schnell hatte Uriel es in sich wieder verschlossen und nur wer ihn genau kannte, wusste was er fühlte.

„Hast du meine Nachricht erhalten, Paps? Es ist bald Mitternacht…“, sagte er und strahlte. Insgeheim hoffte er zwei Dinge. Erstens, dass Sariel ihn auch endlich zum Tanz auffordern würde und Zweitens, dass er seinen beiden Vätern eine gelungene Überraschung machte.

Lucifer nickte auf Uriels Frage hin und schenkte seinem Sohn ein Lächeln. „Ja…ich habe sie erhalten. Was mich wohl für eine mysteriöse Überraschung erwartet!? Nun ja…ich werde es ja herausfinden…“, meinte der Höllenfürst lachend und stellte seinen Weinkelch wieder auf ein Tablett eines Dieners. „Du wirst mich das erste Mal würdig vertreten schätze ich.“, fügte der Fürst der Finsternis lächelnd an und strich seinem Sohn sanft über eine Wange. „Ich wünsche euch noch viel Spaß…“

Mit diesen Worten drehte sich Lucifer um und verließ das Fest auf dem Weg, auf dem er es auch betreten hatte.

Sariel schaute seinem Herrn nach und sah dann aber wieder zu seinem Engel hinab, strich ihm sanft durchs Haar. „Du siehst wirklich gut aus heute Abend…“, bemerkte der General lächelnd, doch keinen Moment später verdüsterte sich sein Blick ein wenig.

“…der Meinung scheine ich auch nicht allein zu sein…“, fügte der schwarzhaarige Gefallene an.

Uriel runzelte etwas dir Stirn und lachte dann sanft, merkte schon, dass sein Liebster eifersüchtig war. „Ach wirklich? Ich merke gar nichts davon…“,sagte er.

„Kain starrt dich an…die ganze Zeit schon…“, murmelte Sariel seufzend, beugte sich dann aber hinab und küsste den neuen Gefallenen sanft, aber auch ein stückweit demonstrativ. Nach einigen Augenblicken löste er dann den Kuss schon wieder und blickte in die grünen Augen des einstigen Erzengels.

“Darf ich um den nächsten Tanz bitten?“, fragte Sariel dann im nächsten Moment höflich, wie es sich eben gehörte, dennoch schenkte er seinem Liebsten ein sanftes Lächeln.

Uriel strahlte ihn an, denn auf nichts anderes hatte er gewartet. Lächelnd nickte er.

„Sehr gerne…“, sagte er und legte nun seine Hand in die von Sariel, die er ihm hingestreckt hatte und ließ sich auf die Tanzfläche führen. Einen Moment sah er zu Kain, sah seinen Blick, sah dann aber sofort wieder weg, denn er dachte sich nichts dabei. Er hatte heute Abend schon so viele gesehen, die ihn so angesehen hatten, sodass er es einfach nicht beachtete. Das nächste Stück wurde gespielt und Uriel schmiegte sich in Sariels Arme und ließ sich führen, sah zu ihm auf und schenkte ihm ein Lächeln, voller Liebe und zeigte ihm so, dass er nur Augen für ihn hatte. Diesen Abend würde er niemals vergessen.

Auch Sariel würde diesen Abend nicht vergessen, denn selbst wenn es Uriels Abend war, so war es doch auch irgendwie ihr Abend. Bisher hatten sie ihre Liebe auch nur hier und da offenbart und nun taten sie es vor den Augen aller, bezeugten ihre Gefühle füreinander ganz offen. Als dieses Lied endete gab sich Sariel nicht mit einem Handkuss zufrieden, sondern er schenkte seinem Liebsten stattdessen einen zärtlichen Kuss auf dessen süße Lippen. Lächelnd löste er den Kuss nach einigen Momenten und beugte sich zu Uriels Ohr.

„Wollen wir ein wenig raus? Ich habe einen Platz, den du bisher nur von weitem gesehen haben dürftest…“, flüsterte Sariel dem einstigen Erzengel zu, welcher sich darauf einließ. So zog Sariel seinen Geliebten mit sich und führte ihn hinaus in die sternenklare Vollmondnacht, hin zu Lucifers Rosengarten. „Na? Ich glaube du warst hier noch nicht, oder?“

Uriels Augen weiteten sich. Es war gespenstisch schön, denn die ganze Blumenpracht war mit einem wunderschönen Silberlicht überzogen. Es gab rote Rosen, solche die Sariel ihm einmal gebracht hatte, dann aber auch gelbe, orange und sogar weiße. Die Weißen schienen am meisten zu strahlen, weil das kalte Mondlicht auf sie fiel und Uriel kam nicht drum herum an ihnen zu riechen. „Das ist wunderschön…Dieser Garten…“, sagte er und drehte sich zu seinem Liebsten um. „Er gehört Paps nicht wahr? Liebt er Rosen? Oder haben sie eine bestimmte Bedeutung, dass er sie so schön hält?“, fragte er interessiert und schmiegte sich wieder in Sariels Arme, als dieser zu ihm kam und seine Arme um ihn legte.

Sariel betrachtete nur kurz die wunderschönen Rosen, die er schon so oft gesehen hatte mittlerweile, denn er war so ziemlich der Einzige, der den Garten wegen Lucifers Erlaubnis betreten durfte. Der General hatte viel eher Augen für den einstigen Erzengel, der in seinen Armen war und neugierig zu ihm aufschaute, Antworten auf seine Fragen erwartend.

„Ja...der Garten gehört Lucifer und nur ganz wenige dürfen ihn betreten. Unter den Dämonen und Gefallenen kursieren die wildesten Gerüchte und Erzählungen über diesen geheimen Garten.“, erklärte Sariel amüsiert lachend, strich Uriel bei seinen Worten sanft über eine Wange.

„Und ob Lucifer nun Rosen so viel mehr als andere Blumen mag...“, fügte er überlegend an und zuckte mit den Schultern.

„Aber eine ganz bestimmte Rosenart gibt es, die für ihn sehr viel bedeutet…und die es, so wie er erzählte auch im Rosengarten des Allmächtigen geben soll.“

Mit diesen Worten zog der General des Höllenfürsten seinen Geliebten mit sich, weiter in die Mitte des Gartens, wo sich umrankt von anderen Rosen eine ganz bestimmte Rose fand. Drei purpurrote Blüten waren jeweils an einem Stiel zu finden.

Als Uriel die Rosen sah wusste er sofort, um welche es sich handelte, denn er hatte diese Rosen auch im Garten seines Vaters gesehen und er kannte auch die Bedeutung dafür.

„Die Rose des Versprechens…“, wisperte er leise und ging nahe an die Blume heran, strich sanft über die Blütenblätter der einen Blüte und lächelte sanft.

„Ich kenne sie, sie blüht im Garten meines Vaters im Himmel…und ich kenne auch ihre Bedeutung…“, sagte er und sah Sariel an.

„Die Rosen stehen für eine Beziehung und für diese braucht es drei wichtige Dinge: Liebe, Vertrauen und Treue….dafür stehen die drei Rosen, die Rosen des Versprechens…Sie haben es sich einst einmal versprochen…das hat mir Vater erzählt…“, erklärte er und nahm dann Sariels Hand, als dieser neben ihn trat, drückte sie sanft.

„Ich hoffe, die Beiden finden wieder zueinander…so wie wir…nach allem zueinander gefunden haben…“, sagte er leise und sah zu seinem Liebsten hoch.

„Ich achte diese Symbole, ich bin der gleichen Meinung wie mein Vater, das sie sehr wichtig sind: Liebe, Vertrauen und Treue….Lass uns diese drei Werte auch zu unseren Werten machen….“

Das was der ehemalige Erzengel Sariel erzählte hatte dieser in ähnlicher Form schon einmal von Lucifer gehört und schon damals hatte er sich geschworen, dass er, sollte er jemals den Engel mit den grünen Augen treffen können und ihm seine Liebe entgegenbringen dürfen, genau diese Werte beachten wollte. So nickte der General lächelnd, als Uriel darauf ansprach, dass diese Werte auch ihre Werte werden sollten, denn genau damit stimmte auch Sariel eben überein.

„Ja…Liebe…Vertrauen und Treue…daran wollen wir auch festhalten. Ich denke diese drei Dinge sind eh Quintessenz jeder Liebe, oder? Auch wer die Blume nicht kennt wird sich an diese Dinge halten, wenn er wirklich liebt“, erwiderte Sariel mit einem sanften Lächeln auf den Lippen.

„Und ich liebe dich wirklich Uriel….von ganzem Herzen. Darum bin ich auch so unendlich froh, dass du uns eine Chance gegeben hast“, sprach der und ließ seinem Liebsten in diesem Moment nicht mal Zeit zum antworten, sondern entführte ihn stattdessen in einen zärtlichen Kuss, der die Worte, die er eben gesprochen hatte noch mal auf ein Neues bestätigte.

Uriel legte seine Arme um den General Lucifers und schmiegte sich an ihn, erwiderte den zärtlichen Kuss. Er hatte es vorhin unheimlich süß gefunden, dass Sariel so eifersüchtig auf Kain gewesen war, dabei brauchte er das ja gar nicht zu sein, auch wenn er den jungen Dämon sympathisch fand. Erst nach einer Weile löste er den Kuss und sah strahlend zu ihm hinauf.

„Ich liebe dich Sariel….Und ich weiß, es war so dumm von mir zu glauben ich könne dich vergessen….Eigentlich bin ich froh, dass es so gekommen ist wie es kam…“, sagte er sanft und legte eine Hand auf seine Wange.

„Du hast mich gesucht und ich habe dich gesucht und nun haben wir uns endlich gefunden…“
 

Lucifers Weg führte ihn unterdessen fast sofort zum Portalzimmer. Dort öffnete er das Portal, welches ihn direkt zu dem Strand führte, an dem sich auch alles vor ein paar Tagen abgespielt hatte. Gedankenverloren trat er durch das Portal und kam, wie erwünscht an jenem Strand an und schaute sich um. Am Strand saß bereits jemand im Mondlicht. Dessen Haare rannen wie Silber über seine Schultern und seine Augen waren himmelblau, was der Höllenfürst gewahrte, nachdem derjenige ihm sein Gesicht zugewandt hatte. Erstaunt sah Jahwe zu Lucifer hoch, der genauso überrascht da saß. „Lucifer….“

Der Angesprochene musste nach dem ersten Überraschungsmoment ein wenig lachen. „Da hat mir unser Sohn aber eine schöne Überraschung beschert.“ meinte der Höllenfürst nun lächelnd. „Darf ich mich setzen?“, fragte er den Allmächtigen, der nickend neben sich deutete.

„Bist du zufällig hier oder war das Ganze eingefädelt?“

Während der Fürst der Finsternis diese Frage stellte ließ er sich neben Jahwe in den weichen Sand sinken, zupfte etwas den langen Umhang unter sich hervor, dass er wie eine Art Schleppe hinter ihn fiel.

Der Allmächtige lächelte sanft und schüttelte den Kopf.

„Ich habe einen Brief von Uriel erhalten, in dem er schrieb, dass mich hier eine Überraschung erwartet und ich denke, dass wirklich alles eingefädelt wurde…“, erklärte er und sah zum Himmel hoch. Es war Vollmond und deshalb war alles um sie herum in kaltes, silbernes Mondlicht getaucht und Jahwe hatte das Gefühl, die Sterne hätten noch nie so hell geleuchtet wie jetzt.

„Du bist auch wirklich eine Überraschung…“, sagte der Herrscher über Himmel und Erde sanft.

„Es war genauso Vollmond als du das erste Mal deine Augen geöffnet und mich angesehen hast…“, meinte er. Es ging ihm viel besser seit dem Tag als er und Lucifer sich alles an den Kopf geworfen hatten, das war wie Reinigung für ihn gewesen. Er sah seinen Lichtbringer wieder an.

„Und deine Schönheit ist geblieben…wie am ersten Tag…“, sagte er und kam nicht drum herum, kurz die Hand auszustrecken und ihm eine Strähne seines schwarzen Haares aus dem Gesicht zu streicheln. Doch dann zuckte er zurück und hielt in der Bewegung inne und sah Lucifer tief in die Augen, sein Herz machte einen leichten Sprung, wie damals als er die Augen geöffnet hatte und sein geworden war.

Ein Lächeln war auf Lucifers Lippen erschienen, als sein Schöpfer ihm diese durchaus süßen Komplimente machte. Die darauf folgende leichte Berührung ließ einen angenehmen Schauer durch den Körper des einstigen Lichtbringers fahren, selbst wenn es ja im Grunde nicht so war, dass sie sich seit Lucifers Zeit im Himmel nicht mehr berührt hätten. Dennoch schien es nun einen Unterschied zu geben, der augenscheinlich war. Sie Beide schienen unheimlich nervös und jeder schien Angst zu haben etwas Falsches zu machen und alles mit einem Schlag zu zerstören. Doch nun, als sie sich anblickten schien alle Unsicherheit und Angst nur noch am Rande vorhanden.

„Und wie damals schlägt auch heute mein Herz schneller…“, entgegnete Lucifer weiterhin lächelnd, nahm sanft Jahwes Hand und legte sie sich auf die Brust, wo der Allmächtige das Herzklopfen des Höllenfürsten spüren konnte. Während er Jahwes Hand genommen hatte war er diesem auch noch ein Stück entgegen gekommen, sodass sein Atem nun sicher auch spürbar über die Wange des Himmelsherrn strich.

Auch den Allmächtigen durchfuhr ein angenehmer Schauer, besonders als er Lucifers Atem an seiner Wange spürte, schauderte er ein klein wenig. Tatsächlich spürte er den Herzschlag des Höllenfürsten schneller schlagen und so nahm er Lucifers Hand und legte sie auf seine eigene Brust.

„Dann haben wir etwas gemeinsam….“, sagte er leise und sanft und kam Lucifer so noch näher als zuvor schon. Ihre Blicke trafen sich und der Moment wurde immer intensiver, ihre Lippen waren sich so nahe und Jahwe spürte unter seiner Hand, die auf Lucifers Brust lag, das sein Herz noch schneller schlug, wie sein Eigenes auch. Er überwand seine Angst und auch die kleine Distanz die zwischen ihnen lag und legte zärtlich seine Lippen auf die seines Lichtbringers, küsste ihn sanft und innig, fast scheu als habe er Angst ihm weh zu tun.

Lucifers Körper durchzog ein angenehmer Schauer, als er diesen Kuss des Allmächtigen auf seinen Lippen fühlte. Obwohl sie sich schon unendliche Male geküsst hatten schien dieser Kuss etwas Besonderes zu sein…wie eine Art sicht- und fühlbares Zeichen, das den Neuanfang ihrer Beziehung besiegeln sollte. Langsam schloss der Lichtbringer die Augen und ebenfalls langsam begann er auch, den Kuss ein ganz klein wenig zu vertiefen. Die eine Hand beließ er auf Jahwes Brust, fühlte dessen Herz rasend schnell schlagen, während er seine andere Hand in den Nacken des Himmelsherrschers legte und ihn zärtlich zu kraulen begann.

Es schien alles so perfekt in diesem Moment und so unglaublich romantisch, dass der Höllenfürst beinahe glaubte, dass das alles nur ein Traum sein könnte und doch spürte er die sanften und warmen Lippen seines Schöpfers auf seinen Eigenen und das zeigte ihm, dass es die Realität war und diese eben nur traumhaft schön war.

Der Allmächtige nahm sanft seine Hand von Lucifers Brust und legte seine Arme ganz vorsichtig um die Mitte des Höllenfürsten, drückte ihn zärtlich an sich. Den Kuss vertiefte er etwas und wieder entstand so ein inniger Moment, denn sie waren sich noch näher, konnten den Herzschlag des jeweiligen andern fühlen. Nach einiger Zeit, die Jahwe wie eine Ewigkeit vorkam, löste er den Kuss und sah Lucifer tief in die Augen. Seine Arme hatte er immer noch im seine Mitte gelegt und sie waren sich immer noch unglaublich nah, auch dadurch, dass Lucifer sich an ihn schmiegte. Seinen Lichtbringer in seinen Armen zu fühlen, war einfach nur ein unbeschreibliches Gefühl. Dennoch hatte er Angst etwas falsch gemacht zu haben; „Tut mir leid…Ich wollte nicht so schnell sein…“, sagte er leise und wurde dann aber von seinem geliebten Mondengel unterbrochen.

Dieser schüttelte lächelnd den Kopf und legte seinen Zeigefinger auf Jahwes Lippen. „Nein…warum…der Kuss war schön…und deine Nähe auch…“ wisperte der Höllenfürst und strich nun sanft mit dem Finger über die Lippen seines einstigen Herrn, kam etwas hoch und hauchte ihm einen kurzen, sanften Kuss auf die Lippen. Dann erhob er sich, sah schon Jahwes traurigen Blick und hörte auch ein Seufzen, doch wieder schüttelte er nur lächelnd den Kopf, ging vor Jahwe und setzte sich dann auch vor ihn hin, besser gesagt mit dem Rücken zu ihm, was der Allmächtige durchaus zu verstehen schien und ihm so Platz zwischen seinen Beinen und an seiner Brust bot. Lucifer lehnte sich gern an die Brust des Himmelsherrschers, ließ es auch liebend gerne zu, dass Jahwe seine Arme um ihn legte. Zufrieden seufzend schaute der Fürst der Finsternis erst zum Mond hinauf und dann zu seinem Schöpfer. „So könnte ich eine Ewigkeit einfach hier sitzen bleiben…in deiner Nähe…in deinen Armen…“

Jahwe lächelte sanft und drückte Lucifer noch ein bisschen näher an sich, der nun vor ihm saß, mit dem Rücken an seine Brust gelehnt. „Wirklich? Darüber bin ich sehr froh, glaub mir. Vielleicht…vielleicht schaffen wir es diese eine Mal…“, sagte er leise und knabberte sanft am Ohr seines Liebsten.

„Unser Sohn, er hat sich was Hübsches ausgedacht, ich werde mich bei ihm bedanken, wenn ich ihn wieder sehe…“, sagte er und kraulte ihn nun sanft im Nacken.

„Heute war der Ball nicht wahr? Wie haben die Dämonen und Gefallenen ihn aufgenommen?“, fragte er neugierig und sah Lucifer fragend an.

Dieser hatte die Augen geschlossen, genoss die Nähe und die zärtlichen kleinen Liebkosungen, die der Allmächtige ihm schenkte.

„Oh…sie haben ihn sehr gut aufgenommen. Sie scheinen ihm alle den nötigen Respekt entgegenbringen zu wollen. Ich weiß auch, was sie denken…sie glauben ich hätte nun groß über dich triumphiert…dabei will ich das gar nicht. Mir ist nur wichtig, dass Uriel nun auch mit Stolz sagen kann, dass wir Beide seine Väter sind...und dass er ohne Probleme leben kann in der Hölle. Genau das wird er jetzt können…mach dir keine Sorgen.“, erklärte der Höllenfürst und hob dann seinen Blick zu seinem geliebten Jahwe.

„Ich glaube die Lösung, wie wir sie vorläufig getroffen haben ist ganz gut…“, fügte der Fürst der Finsternis lächelnd an, ehe er seinem Schöpfer mit seinen Lippen wieder entgegenkam und die beiden mächtigsten Wesen so in einen zärtlichen Kuss versanken, den nur der Mond beobachtete.



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Kommentare zu dieser Fanfic (55)
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Von:  Genesis-UC
2008-03-06T19:15:29+00:00 06.03.2008 20:15
Hach, das Kapitel war schön, egal wie lang es her ist... Habt ihr toll gemacht. Hab es in der Biostunde gelesen und muss total doof gegrinst haben! Die Lehrerin hat mich komisch angeguckt.
Der Teil mit Lucifer und Jahwe war so schön... *grins*
Immer weiter so, auch wenn ihr sie eh wieder leiden lassen werdet... *taschentücher jahresvorrat bestell*
Ich bin sodenn gewappnet!
Freue mich aufs nächste Kapitel^^
Von:  LindenRathan
2008-03-01T12:05:05+00:00 01.03.2008 13:05
So geschafft, die ganze Geschichte nochmal gelesen.
Sie gefällt mir immer noch ganz super.

Das Kapitel war große Klasse. Endlich wurden klare Verhältnisse geschaffen.
Von:  Unmei
2008-02-27T23:11:17+00:00 28.02.2008 00:11
wow
wünderschön
wieder einmal ein klasse kapi XD
und das sariel eifersüchtig war ist ja so süß >//.//<
Von:  LindenRathan
2007-04-25T18:09:20+00:00 25.04.2007 20:09
Das ist wirklich eine wunderschöne Geschichte.
Ich liebe deinen Schreibstil.
Super!!!!!!
Von: abgemeldet
2007-04-16T21:00:25+00:00 16.04.2007 23:00
das war ein tolles ende für dieses Kapitel. Ich dachte ja wirklich schon kurzfristig, dass ihr den beiden keine Chance mehr geben wollt. (Ich bin der absolute Happy-End - Romantik Freak!) und dann sowas...

also die letzten Sätze waren sehr guter Balsam für mein kleines Herzchen...

Das Kapitel an sich war sehr emotional, und voller Überraschungen. Ich bin gespannt was jetzt noch alles kommen wird.

Danke für die ENS!
Bis bald,
lg
san
Von:  Genesis-UC
2007-04-14T08:54:25+00:00 14.04.2007 10:54
Ich kann mich nur in allen Punkten anschließen.
Lucifer is einfach nur genial, ich hab richtig mit ihm mit gelitten...
Jahwe kann aber auch so was von egoistisch sein! *den pieks und kneif*
Ich ahne schreckliches. Ihr lasst die beiden jetzt bestimmt nicht so mir nichts dir nichts glücklich werden, oder?
Na ja, wir alle hoffen auf ein Happy End für die beiden, aber wer tut das nicht?
Schreibt fleißig weiter, wir warten gespannt!^^
Von:  -tenderly_honey-
2007-04-12T16:38:34+00:00 12.04.2007 18:38
Uuuuuuuuuuui, endlich geht es weiter! *___________* Also...das Kapitel ist wirklich, wirklich schön!^~^ Es sieht ganz danach aus, als könnte Alles wieder gut werden, obgleich ich noch nicht so wirklich daran glaube!!! ;____; Luzifer hat mir in diesem Kapitel, wie in den Anderen zuvor auch, sehr sehr gut gefallen! Nunja, Jahwe...was soll ich sagen, in diesem Kapitel wirkt er auf mich ziemlich egoistisch. Ständig redet er von seinen Qualen, wo bleiben da die Gefühle für seinen Lichtbringer...hnng...so wirklich zufrieden bin ich mit ihm ja nicht, aber trotz allem sind die Beiden total Zucker! Und Camuel erst...Gott, dass er ihn Opi nennt, ist so süss! xD~ *den Kleinen knutscht* Luzifer und Jahwe sollen endlich wieder glücklich werden...büdde!!! Macht weiter so, okay? *greez*
Von:  Celian
2007-04-02T09:03:54+00:00 02.04.2007 11:03
So, nun mal ein Lebenszeichen von mir und ich hoffe man liesst es ;) Es geht bald weiter, aber verzeiht mir und auch Ura-chan wenn es nicht so schnell geht weil ich mitten im Abschlussjahr bin ;( Darum geht es auch nicht sooo schnell ;) Ich verspreche aber dass ich bald ein Kapitel wieder hochlade!

Eure Ela (und auch Ura ;D)
Von:  -tenderly_honey-
2007-03-31T17:55:44+00:00 31.03.2007 19:55
Geht es bald weiter??? °_______________________° *abkratz*
Von: abgemeldet
2006-10-18T15:51:38+00:00 18.10.2006 17:51
hui, dass ging jetzt schnell! War jedenfalls schön, wieder was von euch zu hören!

Das Kapitel wirkt fast so wie ein Abschluß, freue mich aber trotzdem sehr auf das nächste Kapitel! Danke für die ENS und bis zum nächsten mal.

eure san


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