Vergiss die Anderen
Hallo und willkommen zu meiner zweiten Fanfic. xD Auch eine KouKou. (luv this Pairing >///<!! Und ich schreib an meiner alten FF natürlich auch noch weiter ^^)
Aber das hier ist wohl eine etwas eigenwillige Fanfic...
Und zwar ist Kouji 6 Jahre jung, geht in die 1. Klasse und Kouichi ist bereits 10. ^^ (und geht in die 4. ^.^') Also nix mit Zwillingen. xD Und sie kennen sich halt schon, gehen auf dieselbe Schule und so... Ihre Eltern sind folglich auch nicht getrennt. Kouichi trägt auch den Nachnamen Minamoto. Orientiert sich damit auch nicht an der Frontier Staffel. ^^' Und es ist ziemlich OOC, zumindestens bei Kouichi... Ihr werdet schon sehen warum. *g*
Warnung!: Shônen-Ai (/Shotâ), Twincest, OOC
1. Kapitel ~ Vergiss die Anderen
Traurige blaue Augen blickten auf das aufgeregte Treiben auf dem Schulhof. In diesen Augen spiegelte sich ein Meer wider, ein Ozean mit Stürmen und Stränden, die Sonne strahlte in das tiefe Wasser. So schien es.
Wasser. Salziges Wasser, ein Ozean, ein Meer. Es brach aus diesen Augen.
Tränen liefen dem kleinen Jungen die blassen Wangen hinunter. Schon wieder.
Er saß auf einer Bank abseits, sein schwarzes langes Haar wehte in der leichten Brise und sein blaues Kopftuch war etwas schief umgebunden.
Plötzlich spürte er eine warme Hand auf seiner Schulter. Ein älterer Junge setzte sich neben ihn, er sah ihm sehr ähnliche, hatte jedoch kurze Haare.
Dieser Junge beugte sich zu dem Gesicht des Kleineren und küsste ihm die Tränen weg.
"Nicht weinen...", hauchte er dann mit sanfter Stimme, "Kouji, sie sind es nicht wert mit dir zu spielen!"
"Aber...", fing Kouji an, "... ich will mit ihnen spielen! Sie sehen so fröhlich aus... Warum darf ich denn nicht zu ihnen gehen, großer Bruder?"
"Weil sie dich nur verletzen würden... Diese Kinder sollen dir nicht wehtun."
"Warum sollen sie mir denn wehtun? Das haben sie doch nicht vor!"
"Doch, das haben sie... Weißt du nicht mehr, letzte Woche? Yuka war böse zu dir, sie hat dich nicht auf die Rutsche gelassen!"
"Ja, ich weiß, aber sie sagte nachher dass sie das nur gemacht hat weil sie dachte ich hätte ihre Brotdose versteckt!"
"Aber warum hat sie dich verdächtigt? Verdächtigen sie dich nicht alle?!"
Kouji wollte etwas sagen, senkte dann aber den Kopf. Sein großer Bruder, Kouichi, hatte Recht.
"Hey, Kouji!", rief plötzlich ein Junge vom nicht weit entfernten Fußballfeld, "Du Angsthase! Du machst dir bestimmt noch in die Hosen! Denn nur so jemand hat Angst vor einem Ball!"
Er lachte fies, die Jungs um ihn herum stimmten in das Gelächter ein.
Kouichi erhob sich ruckartig und setzte einen tötenden Blick auf. Die Jungen verstummten, sie hatten ihn vorher wohl nicht richtig erkannt. Dann knackte der Schwarzhaarige mit den Fingern.
"Nein, Kouichi!!", rief Kouji während er immer noch weinte, "Bitte, schlag sie nicht schon wieder! Die Lehrer sind schon ganz böse auf dich, hab ich gehört!"
Kouichi jedoch stand bereits vor dem Jungen, holte aus und gab ihm eine saftige Ohrfeige.
"Du beleidigst nie wieder Kouji! Nie wieder, hast du verstanden?!", zischte er mit demselben hasserfüllten Blick den er jedem entgegen brachte der seinem kleinen Bruder etwas antun wollte, "Jetzt verschwinde lieber aus meiner Nähe, geh flennen zu deinen Wanzenfreunden!"
Der Junge tat wie ihm geheißen und rannte weg.
Kouichi. Der Schrecken aller Feinde Koujis. Wer Kouji auch nur ankratzte kam meist nicht gut heim. Viele Eltern hatten sich schon beschwert, die Lehrer wollten eingreifen und schickten wiederum Briefe an Koujis und Kouichis Eltern.
Kouichis einzige Antwort darauf war: "Wenn sie Kouji in Ruhe lassen, ignoriere ich sie auch."
In dieser Beziehung war er stur. Sturer als stur. Er galt auch als Koujis Bodyguard.
Nachdem der Junge abgehauen war setzte sich Kouichi wieder zu seinem Bruder.
"Kouichi!", sagte dieser und sah ihn vorwurfsvoll an, "Wieso tust du das nur immer?! Wieso kannst du sie nicht einfach machen lassen?"
Kouichi lächelte traurig.
"Weil ich dich liebe...", sagte er leise, "Und ich hasse die Leute dafür dass sie dich ärgern."
Kouji hatte es nie richtig verstanden, fragte immer weniger was er denn meinte.
"Lieben...", wiederholte er, "Das heißt du magst mich ganz doll?"
"Ja, ganz furchtbar doll."
"So wie Mama und Papa!"
"Nein... noch mehr..."
"Noch mehr? Geht das denn?"
"Ja. Wenn man einen Menschen ganz furchtbar doll mag und ihn noch mehr liebt als Mama und Papa, dann liebt man ihn mit ganzem Herzen."
"Aber dann ist ja gar nichts mehr für dich übrig, wenn du mich mit ganzem Herzen liebst!"
Kouichi lachte leicht.
"Nein, nein... Du verstehst das noch nicht. Vielleicht wenn du älter bist. Aber bis dahin hast du es sicher vergessen..."
"Ich vergess doch nicht wenn mich mein Bruder furchtbar doll mag und mich mit ganzem Herzen liebt! Weil dann würde ich ja... dann würde ich ja... Na ja, außerdem sagst du es mir den ganzen Tag!"
"Später werde ich es schon nicht mehr, verlass dich drauf..."
"Aber wieso denn das?!"
"Frag nicht so viel, Kleiner!", sagte Kouichi dann lächelnd und stand auf, "Die Pause ist gleich rum, ich muss dann wieder zum Unterricht und du ja auch. Wir sehen uns dann nach der Schule!"
Damit ging er Richtung Eingangstür.
Kouji saß immer noch an seinem Platz und sah ihm hinterher.
"Ich mag dich auch... furchtbar doll...", flüsterte er ihm zu.
Im Klassenraum sah Kouji wie immer aus dem Fenster. Zu den Wolken hoch, in das zarte Blau des Himmels.
Ohne seinen großen Bruder Kouichi wäre er nichts. Ohne ihn wäre er verloren, bestimmt. Ein Leben ohne ihn war undenkbar.
"... und deswegen wollen wir heute über die Probleme mit Geschwistern reden.", hörte er plötzlich die Klassenlehrerin, Frau Hiyoko, sagen, "Kouji, du hast doch einen großen Bruder. Erzähl doch mal ein bisschen über ihn und seine Angewohnheiten..."
Kouji wusste genau was sie meinte und biss sich auf die Unterlippe.
"Also...", fing er an, "Kouichi ist... eigentlich unbeschreiblich für mich. Er... ist lieb und hat immer Verständnis für mich. Wenn ich mal Sorgen habe kann ich ihm alles sagen, egal was, er hilft mir."
Schon jetzt begann aufgeregtes Getuschel in der Klasse und Kouji versuchte es zu überhören. Dennoch bekam er einige Fetzen zu Ohren.
"... lieb, pah, von wegen, der doch nicht."
"Verständnis ist für diesen Kerl doch ein Fremdwort..."
"Und Helfen erst recht."
"... der ist dumm wie Stroh und wird immer gleich handgreiflich."
"Ja, Kouji hingegen verhätschelt er total und wir müssen dafür büßen."
Wieder sammelten sich Tränen in den Augen des Langhaarigen. Er kniff seine Augen zusammen und wollte sie zurückhalten. Die Lehrerin versuchte die Klasse ruhig zu halten.
"Redet nicht so!", sagte sie, "Wir wissen ja das Kouichi etwas brutal ist aber-..."
"NEIN!"
Kouji war aufgesprungen, Wut und Trauer funkelten in seinem Gesicht.
"Nein!", wiederholte er noch einmal, "Ich lasse nicht zu das ihr schlecht über Kouichi sprecht!"
Er wollte ihn verteidigen, wenigstens einmal, wollte ihm zurückgeben was sein großer Bruder ihm brachte.
"Aber Kouji", fing ein Mädchen an, "er hat Nakuyo gestern windelweich geprügelt nur weil er dich geärgert hat!"
"Ja! Wieso verteidigst du so einen Mistkerl?!"
Kouji zitterte. Dann dachte er an Kouichis Worte.
"Weil ich ihn lieb hab...", sagte er. Damit rannte er aus dem Klassenzimmer und keiner konnte ihn mehr aufhalten.
Rannte weg, aus der Schule. Seine Gedanken schweiften. Vor ein paar Monaten, ja...
Kouichi, warum weinst du?
Ach... meine Tränen sind nicht von Bedeutung. Ich bin ein furchtbarer Mensch...
Nein, großer Bruder! Du bist der tollste Mensch der Welt!
Danke dass du das sagst... Ich hab dich sehr lieb, weißt du.
Das freut mich aber! Ich hab dich auch sehr lieb! Aber warum weinst du dann?
Deswegen... gerade weil ich dich so lieb habe.
Versteh ich nicht.
Du musst das jetzt auch noch nicht verstehen. Aber... ich darf dich nicht lieb haben, Kouji.
Was? Wovon redest du? Dann dürfte ich dich ja auch nicht lieb haben!?
Das ist was anderes... Also hör zu... Deine Familie hast du meistens automatisch lieb, schon wenn du geboren wirst. Weil sie immer für dich da sind. Du bist mein Bruder, also ist es normal das du mich lieb hast. Aber ich hab dich mehr lieb, als einen Bruder... Du bist mehr für mich.
Was ganz Besonderes?
Ja, genau, was ganz Besonderes! Es ist aber verboten wenn man ein Familienmitglied mehr lieb hat als sonst...
Häh?
Guck mal, hast du schon gesehen, auf den Straßen? Da sind oft Jungs und die halten mit einem Mädchen Händchen... Und manchmal küssen sie sich auch auf den Mund, so...
Koui-...!!
... weißt du was ich meine?
Ähm, ja...
Und das bedeutet dass sie diese Person sehr lieb haben. Sie haben diese Person mehr lieb als alles Andere. In deiner Klasse haben sie doch sicher auch schon über das Verliebtsein gesprochen, oder?
Ja, der Yuto hat sich in die Sakura verliebt!! Er ist auch immer bei ihr...
Na siehst du... Und ich... habe mich in dich verliebt.
So wie Yuto Sakura liebt?!
Ja... vielleicht. Vielleicht sogar noch mehr.
Und wieso ist das verboten?
Weil es nicht normal ist... Du kennst doch die Menschen...
Kouichi? Nein, nicht schon wieder weinen! Bitte!
Kouji... Lass mich ruhig weinen, wenn man weint ist es wie wenn es regnet... Wenn sie geregnet haben geht es den Wolken besser...!
Aber wenn du weinst siehst du so traurig aus...
Der Himmel sieht auch traurig aus wenn er regnet. Und die Wolken sind grau. Es gehört dazu...
Kouichi... Ist doch egal ob es verboten ist!
Du verstehst davon noch nichts... Vergiss was ich gesagt habe!
Ich will es aber nicht vergessen... Denn... es war schön... Kannst du... mich noch mal küssen?
Na gut... wenn du willst... Dann komm...
Nein, er konnte es nicht vergessen. Er wollte einfach nicht...
Plötzlich fing es an zu regnen. Kouji war schon an der Kreuzung angekommen und blieb stehen. Er liebte den Regen. Kouichis Tränen, sie waren ein Teil von ihm, und er liebte Kouichi.
Er liebte auch den Regen aus seinen Augen, denn wenn er aufgehört hatte lächelte sein Gesicht wieder, wie das Blau des Himmels das zurückkehrt und der helle Strahl der Sonne der die grauen Wolken glänzen lässt...
