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Zu nichts zu gebrauchen, aber zu allem fähig

Nach den genialsten Ninjas von ganz Otogakure nun die zwei NACHWUCHSNINJAS!
von

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Der Alte Mann und das ... Gewässer (Carnidia)

"KLEINEEER" Ein Husten, Spucken und Keuchen folgte.

Damit war ich gemeint.

Sehnsuchtsvoll warf ich einen Blick zurück auf die Poster an der Wand, bevor ich mich nach unten begab. Auch wenn ich den Alten hinten und vorn, Tag und Nacht nur bedienen musste, so hatte es doch auch Vorteile in dieser kleinen Hütte weit weg von den Haupt- und Nebenhäusern unseres Clans zu wohnen.

Dadurch, dass dem Greis das Treppensteigen nicht mehr möglich war und ich hier draußen nicht kontrolliert wurde, konnte ich mein Taschengeld ungestraft für das Ausgeben, wovon ich bereits mein ganzes Leben lang besessen war.

Ninjas, Ninjas und Ninjas.

Dass ich diese Helden so verehrte und das in einem Land, welches selbst keine hatte, war wahrscheinlich einer der Gründe, warum ich mich nun um diesen halbtoten Typen kümmern musste. Aber diesen Preis zahlte ich nur allzu gern.

Ich liebte Ninjas seit ich denken kann und war mir immer sicher dazu berufen zu sein später ein großer Krieger zu werden. Egal ob alle lachten und mit den Fingern auf mich, bzw. meine, zugegebenermaßen ziemlich dicke, Brille zeigten.

Und dann kam der Tag an dem ich mit 14 Jahren ausriss um mir die legendäre Chu- Nin- Prüfung in Kirigakure anzusehen. Diese einmalige Gelegenheit konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen, selbst wenn ich dafür wochenlang mit Hausarrest und weniger Taschengeld bestraft werden würde.

Eine Ninjaprüfung so zum Greifen NAH!

Und dort sah ich SIE!

Tey!

Sie war der perfekte Ninja!

Diese Schnelligkeit, diese Stärke, diese Perfektion, diese Ausdauer und Blutgier. Kein anderer meiner Helden kam auch nur an sie heran. Selbst Gaara, der Dämon aus der Wüste, musste blass hinter ihr zurückstehen!

Von diesem Tag an war mein weiterer Lebensweg festgelegt.

Ich werde Ninja!

Um jeden Preis!

Und sie würde mein größtes Vorbild sein.

Ich besorgte mir Aufnahmen von diesem Examen aus allen möglichen und unmöglichen Ecken und Enden für jeden Preis, den mein Taschengeld irgendwie hergab. Natürlich wusste ich, dass diese Aufnahmen nie auch nur annähernd die Realität wiedergeben konnten, aber ich analysierte die Bilder und ahmte jede ihrer Tritt- und Schlagtechniken nach, bis zur Perfektion.

Ich begann mir Bücher über Selbstverteidigung zu kaufen und auswendig zu lernen.

Ich vernachlässigte meine Kumpels und Freunde, auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt bereits fast keine mehr hatte. Tief im, glücklicherweise sehr großem, Grundstück meines Clans versuchte ich mir Trainingsgeräte zu bauen, die oft nur mehr schlecht als recht funktionierten, aber ich gab nie auf.

Ich legte mir Shuriken, Nadellanzetten und Kunais zu. Die dazu passenden Taschen bastelte ich mir selbst. Ich verzichtete tagelang auf Essen und Trinken um meine Zähigkeit und Ausdauer zu steigern. Ich lernte Beeren und Kräuter auswendig und ernährte mich tagelang von dem was ich im Wald fand. Ich strapazierte jeden Tag neu meinen Körper bis aufs Äußerste durch Kraft- und Ausdauertrainig für jeden einzelnen Muskel den ich besass.

Ich provozierte wöchentlich Ältere und Stärkere und ließ mich von ihnen zusammenschlagen, nur um mein Können zu testen und Schmerzen ertragen zu lernen.

Ab und zu wehrte ich mich zwar, aber nur immer gerade so lange, dass sie nicht die Lust daran verloren gegen mich `anzutreten".

Natürlich wurde ich von meinem Clan ob meiner Besessenheit in einem Land, dass keinen einzigen Ninja ausbildete, ausgelacht und beschimpft.

Wie auch sollte ein Junge, der ohne seine dicke Brille nicht einmal einen Meter weit scharf sehen konnte jemals Ninja werden?

Doch solche Argumente prallte an mir ab. Meine einzige Angst war, dass sie bemerken könnten, dass ich zwar grün und blau geschlagen war, aber meine Sehhilfe, die ich vorsichtigerweise vorher ablegte, immer unbeschädigt war. Schließlich brauche ich mein Taschengeld für Wichtigeres.

Eines Tages kam dann unser Oberhaupt auf mich zu. Er meinte nur kurz, dass der Alte in der Hütte wollte, das ich ihn pflege und ich solle mein Zeug sofort packen.

Zuerst war ich stinksauer, denn ich befürchtete, dass ich durch die zusätzliche Aufgabe mein wertvolles Training vernachlässigen musste, jedoch lernte ich schnell die Freiheit, die mir dieser Job brachte zu schätzen. Der Greis lebte bis dahin alleine dieser Hütte, die seltsamerweise so weit weg von den anderen lag. Man sagte mir, dass auf ihm ein fürchterlicher Fluch läge und der Clan deshalb von ihm geschützt werden müsse.

Am Anfang lebte ich noch in der Hoffnung es könnte vielleicht auch etwas brauchbares sein, so wie der legendäre Sanddämon, den Gaara trägt, oder der sagenhafte Kyubi oder ... dummerweise stellte sich das ganze aber mit der Zeit als reine Gruselgeschichte für kleine Jungs heraus, denn bis auf wirklich schreckliche Käsefüße, die trotzdem kein Grund waren so zu übertreiben, bekam ich von diesem angeblichen Fluch nie irgendwas zu sehen, so sehr ich den Alten auch observierte und provozierte.

Schließlich gab ich es auf, denn ich hatte in meiner Freizeit ja schließlich wichtigeres zu tun.
 

Grimmig und stolz starrte mir meine große Heldin Tey nach, als ich also die Treppe herunter stieg um zu sehen, was der Alte denn von mir wollte.

Essen hatte ich ihm gerade erst gemacht. Konnte er mich denn nicht in Ruhe lassen?

Obwohl er die letzten Tage nur liegend verbracht hatte sass er aufrecht.

Ich wundere mich etwas, denn ich konnte mich nicht daran erinnern ihn aufgesetzt zu haben. `Ich werde sterben, es ist nun an der Zeit!", begrüßte er mich mit der üblichen krächzenden und schrecklichen Stimme.

"Ok"

Das konnte mir nur recht sein. Dann hatte ich mehr Zeit zu trainieren und außerdem das Haus für mich alleine. Falls ihn meine Antwort überrascht hatte, so ließ er sich nichts anmerken.

"Junge," - so nannte er mich schon immer, obwohl ich bereits 16 war - "Möchtest du wirklich so sehr Ninja werden? Mit deinem ganzen Herzen?"

So eine blöde Frage!

"Natürlich! Wenn ich auch nicht weiß, was dich das angeht!"

Ich rücke meine Brille zurecht. Ich hatte mir ein Gummiband dran gebastelt, so dass sie nicht herunterfiel wenn ich übte.

Der Alte sah mich an. "Ich erkenne deine Willensstärke an! Komm her!"

Oh neee!

Was kam den jetzt!

Ich hatte gedacht er wollte sterben?

Wird das heut noch was oder kann ich wieder gehen?

"Ich möchte dir etwas schenken!"

Hä?

Warum das?

Hoffentlich kam jetzt nicht eine von diesen uralten Pralinepackungen, die schon seit Generationen von Großvater zu Enkel weitergegeben worden waren und über die man sich dann künstlich freuen musste, bevor man sie dezent im nächsten Mülleimer verschwinden ließ.

Das konnte er sich aber abschminken!

"Es wird dich zu deinem Ziel führen und gleichzeitig dafür sorgen, dass du nie wieder alleine bist. Merke dir das! Ein Ninja kämpft immer nur um eine wertvolle Person zu schützen, auf welche Weise auch immer! Denke an mich, wenn dich ein Mädchen umarmt."

Hä?

Wen sollte ich bitteschön beschützen wollen?

Freunde sind doch wohl eindeutig ein Schwachpunkt!

Warum sollte ich mich von einem blöden Weibsstück von meinem wertvollen Training ablenken lassen?

Und was hat das alles mit Pralinen zu tun?

Der Alte nahm eine Kette die um seinen Hals hing und hielt sie mir hin. Irgendwie sah sie ja schon cool aus. Eine etwa 20 cm große, gekrümmte Kralle hing daran. Obwohl sie so sperrig und schwer war, war sie mir, soweit ich mich erinnern kann noch nie an ihm aufgefallen. Ich nahm sie in die Hand und untersuchte sie genauer. In Gedanken ging ich alle Tiere durch, die es bei uns, in Konoha, in Suna ... gab und danach alle Fabelwesen aus meinen Büchern, konnte die Klaue aber keinem zuordnen.

Das war seltsam!

Hatte ich etwa beim Auswendiglernen eine Tierart übersehen?

Ich musste die Bücher nochmal lernen!

"Häng sie um! Häng sie um!"

Er deute mir energisch mit seinen Händen an, die Kette um meinen Hals zu legen. Eigentlich wollte ich sie mir in die Hosentasche stecken und in mein Zimmer hochgehen um in meinen Lexika nachzuschlagen. Aber vielleich gab der Greis dann endlich Ruhe.

Also legte ich mir die Kette gehorsam um.

Fehler!

Hätte er mir nur Pralinien gegeben!

SCHMERZ!

UNENDLICHER SCHMERZ!

Meine Brust stand in Flammen!

Von allen Seiten stachen Millionen kleiner brennender Nadeln auf mich ein!

Es gab keine Unterbrechung und keine Pause.

Meine Qual schien Jahre zu dauern und dennoch mit jeder Sekunde schlimmer zu werden. Keine noch so harte Übung der Welt hätte mich auf diese Flut von Schmerzen vorbereiten können. Trotz all meines Trainings überwältigten sie mich nach kürzester Zeit und ich fiel schreiend in das gnädige Dunkel der Bewusstlosigkeit.
 

Als ich wieder aufwachte war der Alte tot und die Kette verschwunden.

Ich tastete meinen Hals und den gesamten Boden nach dem Ding ab, aber alles was ich fand, war ein vergilbter Zettel in der gekrümmten Hand des Greises.

Ich entfaltete ihn.

Sah aus wie eine Landkarte.

Ich konnte deutlich Kirigakure erkennen ...

... und dann ... Konoha, Otogakure, ...

HE! Was war das?

Bei Otogakure war ein rotes Kreuz. Darüber stand in krakeligen Lettern `Hier wartet ein Lehrer auf dich! Danke für alles, der Alte".

Erstaunt sah ich den Alten an.

Er kannte einen Ninja der mich trainieren würde?

In Otogakure?

Der genialsten Ninja- Stadt überhaupt?

Und nebenbei der bescheidene Wohnort einer rothaarigen Schönheit von Vampirin.

Ich schüttelte den Kopf über so viel unwahrscheinliches auf einmal ... aber ... wie unwahrscheinlich war es denn, dass ein halbblinder Jugendlicher Ninja wurde und trotzdem hatte es mich nicht aufgehalten.

Kurzerhand verscharrte ich den Alten, packte das Notwendigste zusammen und machte mich auf den Weg. Verabschieden wollte ich mich nicht ... von wem auch, es interessierte sowieso keinen und sie waren sicher erleichtert, wenn ich endlich weg war.

Oft brach ich in Bauernhäuser ein, um mir wenigstens ab und zu etwas vernünftiges zu Essen zu gönnen, schließlich musste ich bei Kräften bleiben. Außerdem hatte ich vor lauter Bücher, Schriftrollen und natürlich Postern, bzw. Aufzeichnungen von Tey keinen Platz für einen größeren Essensvorrat gehabt.

Nicht immer konnte ich unvernünftige Leute davon abhalten mich anzugreifen. Aber irgendwann hätte ich sowieso anfangen müssen das Töten zu üben und besser zu früh als zu spät. Ich wusste, dass in dem Dorf am Ziel meiner Reise nur auf Befähigung geachtet wurde. Also musste ich so gut wie möglich werden ... in ALLEM was ein Ninja können muss, obwohl mir natürlich bewusst war, dass diese Kerle keine Gegner für einen echten Ninja gewesen wären.
 

So reiste ich weiter, bis ich schließlich etwa eine Tagesreise vor Otogakure Rast machte.

Ich beschloss mich endlich wieder einmal zu waschen, schließlich wollte ich meinem zukünftigem Meister, sofern es überhaupt einen gab, nicht als ungewaschener Barbar unter die Augen treten.

Ich zog mein Hemd aus, legte meine Sehhilfe ab und beugte mich über das Wasser. "Was zum Tornado! ..." Schnell setzte ich wieder meine Brille auf. Der dunkle, verschwommene Fleck auf meiner Brust wurde deutlicher, als sich die aufgewühlte Wasseroberfläche wieder beruhigte.

Eine etwa 20 cm große, gekrümmte Kralle prangte frisch, eingebrannt auf meiner Haut!

Erst versuchte ich sie abzuwaschen, aber natürlich war das nicht möglich.

Ich hatte es, ehrlich gesagt, auch nicht wirklich erwartet.

Da ich nicht wusste, was ich damit anfangen sollte, beschloss ich sie fürs erste zu ignorieren und wusch mich fertig.
 

Kaum dass ich mich vollständig gesäubert hatte hörte ich ein Krachen hinter mir.

Ich drehte mich um und griff reflexartig nach einem Kunai, dass neben mir am Ufer lag.

Doch es war unnötig gewesen. Dort stand das schönste, nach Tey, was ich in meinem kurzen Leben je gesehen hatte ... ein Greif!

Ich hätte nie gedacht, dass es diese edelsten aller Chimären, halb Löwe, halb Adler, wirklich gab, aber da stand tatsächlich einer!

Er hatte wohl an die 3 Meter Schulterhöhe. Sein goldenes Fell glänzte Matt im Abendlicht und er blickte mich aus klugen und stolzen Augen an. Ihn als den König des Waldes und der Berge zu bezeichnen war wahrlich keine Untertreibung.

Schlagartig schoss mir ein Gedanke durch den Kopf, der mir zu diesem Zeitpunkt noch sehr intelligent vorkam.

Der perfekte Begleiter für einen großen Ninja ... Chomo und sein Greif!!

Ja ... das klang gut ...

Vorsichtig legte ich mein Kunai wieder auf dem Boden und bewegte mich auf ihn zu.

Dieser ruckte nervös mit seinem Kopf nach oben und seine Augen beobachteten mich misstrauisch.

"Gaanz ruhig mein Schöner! Ich tu dir nix!"

Wie konnte ich ihn nur dazu bringen mir zu vertrauen?

Ich würde wohl an seine niederen Instinkte appellieren müssen ... Essen!

Alle einfach gestrickten Tiere ließen sich davon anlocken!

Immer noch vorsichtig und behutsam öffnete ich meinen Rucksack und holte ein großes Stück geräuchertes Fleisch heraus. Es tat mir in der Seele weh, dass ich das einzige was ich bis Otogakure noch zu essen hatte weggeben musste, aber für solch ein edles Tier opferte man seinen Vorrat doch nur zu gerne.

"Ich hoffe du magst so etwas!", flüsterte ich ihm leise zu und streckte die Hand mit dem Fleisch darin so weit es ging in seine Richtung.

Natürlich wusste ich, dass es keine Sinn machte mit einem Tier zu sprechen, aber ich hoffte auf eine beruhigende Wirkung meiner Stimme.

Noch immer ruhten seine Augen auf mir ...

Der Beginn einer wunderbaren Feindschaft (Kalashin)

Als ich etwa einen Schritt vor dem Tier war, legte es den Kopf schief, als wollte es etwas fragen.

Ich beobachtete es weiter atemlos.

Nicht, dass ich Angst empfunden hätte, oder so etwas kindisches wie Aufregung.

Ich wollte einfach nicht, dass mir mein Reittier durch so einen grundlegenden Fehler wie zu lauter Atem davonlief.

Dann, schnell wie eine gespannte Feder, ruckte der Kopf des Greifen vor und riss mir das Stück Fleisch aus den Händen.

Ich hatte die Hand gerade noch rechtzeitig zurückziehen könne, damit aus ihr nichts raus gerissen wurde.

Der Greif hantierte etwas mit dem großen Stück Fleisch, um es dann schließlich in einem Stück runter zu würgen. Mit schiefgelegtem Kopf verlangte er nach mehr.
 

Ein paar heruntergewürgte Fleischbrocken später schien ich ihn gezähmt zu haben. Er folgte mir auf Schritt und Tritt, aber wahrscheinlich nur, um noch etwas Fleisch zu ergattern.

Aber nicht mehr mit mir, ich hatte wahrlich schon genug an dieses Vieh verfüttert, ein wenig davon brauchte ich schließlich noch für mich selbst, wenn ich in dieser Wildnis überleben wollte ohne Gewicht zu verlieren.

Außerdem wurde es Abend, und ich war tierisch müde.

Also ging ich mit der unschuldigsten Miene, die ich aufsetzen konnte, auf den Greif zu.

"Tut mir leid, aber ich will ja gewährleisten, dass du über Nacht nicht wegfliegst..."

Irgendwie war es doof, mit einem Tier zu reden, dass mich so offenkundig nicht verstand, aber wenigstens hielt er still.

Ich packte das Seil hinter meinem Rücken fester und begann, weiter auf den Greifen los zu schleichen. Und dann kam meine Chance:

Der Greif war offenkundig müde und streckte sich. Dadurch war sein Hals in meiner Reichweite. Ich stürzte vor, legte das Seil um seinen Hals, zog zu, damit die Schlinge sich fester um seinen Hals zog und hüpfte aus seiner Reichweite.

Das Seilende, das ich in der Hand hielt, ruckte und straffte sich, als der Kopf nach oben ruckte und ich konnte ihn nur mit einigem Kraftaufwand festhalten.

Eine Stimme rief etwas, laut und etwas rau, aber immerhin eine Stimme.

"HEY, DU TROTTEL!! WAS TUST DU DA?" und mit einer Mischung aus Verwunderung und Bedauern bemerkte ich, dass wohl der Greif es gewesen sein musste.

Ein sprechender Greif mochte von einigen als noch cooler angesehen worden sein, aber ich persönlich hätte lieber ein schweigsames Exemplar gehabt.

Das war einfach schonender für die Ninja-nerven.

Wahrscheinlich war er weiblich.

Ich würde wohl über einen Maulkorb nachdenken müssen ... oder einen Knebel oder so etwas ähnliches.

"Ich sorge dafür, dass du heute Nacht nicht wegläufst!", gab ich gleichgültig zurück, während ich einen möglichst dicken Ast suchte, um das Seil anzubinden.

Das Tier zog noch immer wie verrückt an der provisorischen Leine.

"WAS SOLL DER BLÖDSINN?! MACH DAS AB!!", forderte der Gefangene von mir.

Ich schüttelte bloß spöttisch den Kopf und band das Seil um einen recht kräftigen Baum.

Geübt knotete ich einige Schlingen in rascher Reihenfolge in einander, die niemand so schnell lösen könnte, wie sie entstanden waren.

Doch zu meinem Ärger hatte der Greif nun ein anderes Mittel entdeckt, um zu entkommen: Er begann, auf dem Seil herumzureißen und zu -beißen.

Sollte er doch.

Spätestens wenn er zu der Eisenverstärkung in der Mitte kam, würde er...

"AU!" Das dumpfe Aufschlagen eines Schnabels auf einen Eisendraht.

... die Lust daran verlieren.

Triumphierend grinste ich das Tier an, das ebenso böse zurück starrte. "Und was bezweckst du damit, mich hier festzuhalten?"

"Ich habe dich als Reittier erwählt!", gab ich großspurig und doch in wohlwollend- gnädiger Stimmung zu.

Ich hatte jetzt wirklich alles erwartet, schreien, protestieren, weitere Fragen, Betteln, sogar eine Einwilligung.

Aber das, wie der Greif darauf reagierte, hatte ich wirklich nicht erwartet:

"Nein."

Das war kein entsetzter Aufruf, sondern ausgesprochen wie eine unwiderrufliche Tatsache.

Irgendwie war das arme Tier wohl ein wenig realitätsfremd, sonst hätte es seine Lage besser beurteilen können.

"Und warum nicht?", wollte ich müde wissen.

Ich hatte doch gewusst, dass es besser wäre, das Vieh würde schweigen.

Das viele ungewohnte Reden ermüdete mich tierisch.

"Weil ich dich nicht mag! Die Brille ist mir zu hässlich, du bist zerrupft, dreckig und überhaupt seltsam! So eine suspekte Person lasse ich nicht auf mir reiten, das wär ja noch schöner!"

Ich seufzte tief.

"Du bist nicht in der Position, zu verhandeln! Du bist an einem Baum festgebunden und ich bin mir sehr sicher, dass du das Seil nicht abstreifen, durchhacken oder den Knoten lösen könntest. Und selbst wenn, würdest du nicht sehr weit kommen, weil ich schneller hinter dir her sein würde als du 'Piep' sagen kannst. Also sei froh, dass du mein Reittier sein darfst und motz nicht auch noch rum!"

So viele Worte auf einen Haufen ... furchtbar!

Ich würde Monate schweigen müssen um wieder auf mein übliches Pensum pro Jahr zu kommen.

"Da ist wohl jemand sehr von sich überzeugt..."

Wenn das Viech mit dem Schnabel höhnisch lächeln könnte, hätte es das jetzt bestimmt getan.

"Ich habe meine Gründe!", gab ich ebenso flapsig zurück.

Wo waren wir denn?

Sollte ich mich etwa mit meinem eigenen Reittier herum prügeln?!

Das Ding hatte gefälligst zu gehorchen und damit Ende der Diskussion.

"Dann wäre ich bereit, sie mir jetzt anzuhören! Und bete, dass sie gut sind!"

Irrte ich mich, oder war die Stimme jetzt weniger rau?

Und... das Viech... begann zu Schrumpfen!

Doch das war erst der Anfang:

Die Schwingen zogen sich langsam in den Körper zurück, der Greif wurde aufrechter, als die Hinterbeine dünner und gerade wurden.

Auch die Vorderklauen wurden kleiner und länger.

Der Reif, der bis jetzt um den Hals des Tieres gelegen hatte, fiel mit einem Klimpern zu Boden.

Der Schnabel zog sich in den Kopf, die Federn ‘rutschten’ irgendwie nach hinten und bäumten sich dort auf, es bildeten sich Lippen, Augen... und gewisse ‘Rundungen’ die mir bestätigten, dass ich es nicht mit einem männlichen Artgenossen zu tun hatte.

Das war aber auch so kaum zu übersehen.

Sie war kleiner als ich und dünner, aber ihr Blick aus bernsteinfarbenen Augen glich das zum Teil wieder aus.

Ihre Haare, die den selben goldbraunen Ton wie die Federn des Greifen hatten, standen überall hin ab, do dass es eher aussah, als hätte sie einen Heuhaufen auf dem Kopf.

Und mit meiner scharfen Beobachtungsgabe fiel mir auf, dass dieses Mädchen furchtbar knapp bekleidet war. (Mein alter Opa hätte wahrscheinlich schon bei dem Anblick einen Herzinfarkt gekriegt)

Trotzdem hatte sie alles, was ein Ninja so brauchte, irgendwie untergekriegt.

An ihrem Gürtel baumelten Schriftrollen, Kunais und Senbon waren in Halterungen befestigt.

Die Hose, die fast da aufhörte, wo die angefangen hatte, ihre braune Haut und auch ein verdammt kurzes Oberteil reizten mich zu folgender, wohlüberlegter Frage:

"Na toll! Und wo ist mein Greif?"
 

"Ich bin nicht DEIN Greif!!", fauchte sie schlechtgelaunt. "Außerdem ist mir Kalt!"

"Das ist ja auch kein Wunder, so wie du rumläufst!!"

"Wie, wie ICH rumlaufe?!"

"Schau dich doch mal an!" Ich gestikulierte zu ihrem mehr als knappen Outfit "Wieso hast du dich zurückverwandelt?"

"Weil irgendein Idiot mir einen Reifen um den Hals gestülpt hat!!"

"Das war ja auch nicht schwer bei deiner schlechten Deckung!"

"Willst du mir damit etwa sagen, och würde meine Deckung vernachlässigen?"

"JA!"

"ACH JA?"

"JA!"

"Wo willst du eigentlich hin?"

"Nach Otogakure!"

"Wie, mit deinen bescheidenen Fähigkeiten?"

"Immer noch besser als halbnackt durch den Wald zu wandern!"

"Ach, und was ist mit halbblind? Maulwurf?"

"Ich muss mich halt nicht nur auf meinen Sehsinn verlassen wie gewisse andere Leute!"

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Ich hatte es gar nicht bemerkt, aber während unseres Streites waren wir immer weiter vom ursprünglichen Lagerplatz abgekommen und eilten nun in einem Mordstempo durch den Wald, während wir uns in nicht geminderter Lautstärke miteinander keppelten.

Ich wollte natürlich nicht zugeben, dass ich nicht wusste, wo wir hingingen, viel lieber hätte ich mir meine Zunge abgebissen, aber ich zweifelte ebenfalls daran, dass sie wusste, wohin wir da eigentlich rannten. Bis wir eine Stimme hörte.

"Ohne Pass sind sie jetzt tot!"

Belustigt bemerkte ich, wie das Mädchen aufkreischte, sich aber schnell wieder beruhigte.

"Gaaanz ruhig! Ich hab einen Pass!" Sie hielt ein Stück Papier hoch und neben uns landete jemand:

Der Kerl hatte sechs Arme, eigentlich sehr skurril, aber ich kannte ihn natürlich schon von der Chu-Nin Prüfung.

Kidoumaru.

Er drehte seine Augen zu mir und sah mich herausfordernd an und plötzlich fiel mir wieder ein, dass ich mir ja noch überlegen wollte, wie ich die ganze Sache erklären sollte...

Ich sah wie sich die Augen der Ninja ungläubig weiteten

"Du hast KEINEN Pass?!"

Wie gewonnen ... (Carnidia)

Ein ganz dickes Danke an unsere treuen Kommischreiber Schnurli und chaotic_chan. Was täten wir ohne euch.

^.^v
 

Verwirrt blickte ich das komische Mädchen an. „Mir hat niemand gesagt, dass man sowas hier braucht, ..."

Kaum ausgesprochen bereute ich diese Worte schon wieder.

Es klang nur nach einer mehr als schlechten Ausrede und diese Vermutung wurde mir durch die Gesichter meiner Gegenüber sofort bestätigt.

Kramphaft überlegte ich nach einer schnellen Lösung und prompt kam mir eine geniale Idee!

Der Alte hatte sicher bereits für meinen Eintritt gesorgt!

„... aber dafür habe ich das hier!"

Ich stellte meinen Rucksack auf den Boden und kramte darin herum.

Ich bemerkte, wie meine ... Begleiterin einen interessierten Blick auf das restliche Essen warf.

Schließlich fand ich den Zettel von dem Alten mit der Wegbeschreibung drauf und zeigte ihn stolz her.

Noch bevor Kidoumaru nach dem Wisch greifen konnte, hatte die Ex- Greifin ihn mir entrissen und starrte nun mit bewundernd aufgerissenen Augen darauf ...

... oder auch nicht, denn als nächstes fing sie an ungehemmt los zu prusten.

„Pfffff! Welcher freche Straßenhändler hat dich denn damit übers Ohr gehauen! Wie blöd muss man eigentlich sein, sowas zu glauben? Da wär ja nicht mal Kimimaru im Vollrausch drauf reingefallen!"

Mir gefiel das gar nicht, wie sie so abfällig über einen meiner großen Helden sprach, aber im Augenblick konnte ich wohl nichts dagegen tun, vor allem weil ich mich zuerst mit einem viel größeren Problem, namens ‘grimmiger Torwächter, kontrolliert von bösartiger Amazone’, auseinander setzen musste.

Dieser beäugte mich neugierig „Was meinst du? Wie lange hält er durch? Fünf oder zehn Minuten?" Ohne nachzudenken fragte ich ihn: „Was?"

Doch dann wurde mir klar, dass der sechsarmige Typ nicht mit mir, sondern mit dieser blonden Kratzbürste gesprochen hatte und ich hatte den starken Eindruck, dass ich eigentlich gar nicht genauer wissen wollte, worüber die beiden da sprachen.

"Wie kommt man denn an so einen Pass?", versuchte ich sie von den unschönen Gedanken abzulenken.

Den grinsenden Gesichtern nach, die sich mir nun zeigten, war das auf jeden Fall die falsche Frage gewesen.

Ich konnte langsam fühlen, wie mir die Probleme über den Hals wuchsen, ohne dass ich etwas hätte dagegen unternehmen können.

Das komische Mädchen beugte sich zu mir nach vorne.

Und ihr Lächeln verhieß nichts gutes ... gar nichts gutes.

"Tjaaaa!", sprach es gedehnt. "wirklich begabte Ninjas haben zwei Möglichkeiten. Erstens: sie sind so gut, dass Rochi persönlich auf sie aufmerksam wird und ihnen einen gibt oder zweitens sie sind so gut, dass sie es schaffen eine Person aus Otogakure zu töten und ihr den Pass abzunehmen. Wenn sie es dann damit zu ihm schaffen, kann es durchaus sein, dass er sie am Leben lässt und ihnen einen eigenen Pass spendiert."

Ich versuchte eine intelligente Bemerkung von mir zu geben, damit ich nicht wie ein völliger Trottel dastand.

"Klingt nicht so leicht?"

OK, intelligente Bemerkung versaut!

"Stimmt", antwortete sie nun strahlend.

"Und damit nicht jeder dahergelaufene Trottel das versucht, müssen misslungene Versuche natürlich möglichst abschreckend bestraft werden!"

Bei ihren letzten Worten hatte mich Kidoumaru mit vier Armen blitzschnell gepackt und fing nun an mich wie eine Fliege einzuwickeln!

Ich musste irgendetwas tun, bevor auch mein Mund verklebt war.

"HALT!"

Ich hatte zwar keine Ahnung, was ich als nächstes sagen sollte, aber zumindest unterbrach der Spinnenninja für einen Augenblick seine Tätigkeit.

Versuchten wir es doch einmal mit der Wahrheit, sehr viel schlimmer konnte es ja für mich nicht mehr kommen.

"Der Zettel ist von dem Alten. Er hat mir gesagt, ich soll nach seinem Tod hierher reisen wenn ich ein Ninja werden wollte und dass ich hier einen Meister finden würde, der mit trainiert!"

Ich beschloss die Kette vorerst nicht zu erwähnen, weil ich mir nicht sicher war, ob sie mir nicht nur noch mehr bissige Bemerkungen einbringen würde.

Im schlimmsten Fall würde man sie mir nehmen wollen und da sie festgewachsen war, konnte ich mir nicht sicher sein ob ich das überlebe.

Es schien zu helfen, beide schauten sich fragend an.

Kidoumaru fragte nach meinem Namen und ich antwortete ohne zu zögern: "Chomo"

Die Amazone verdrehte die Augen "Der Name deines Clans du Depp!"

"Drach Ren"

Erneut schauten sich beide fragend an.

Dann zuckte der Spinnenninja mit den Schultern.

"Noch nie gehört!", und fuhr fort mich einzuspinnen, bis nur noch die Augen frei waren.

Ich kam mir vor wie eine Frühlingsrolle, bloß dass eine Frühlingsrolle wohl nicht das dringende Bedürfnis verspürte die Beine in die Hand zu nehmen.

Währenddessen konnte die blonde Kuh es natürlich nicht lassen sich meinen Rucksack zu schnappen und die letzten Reste meines eisernen Vorrats zu vernichten.

"Weist du wasch Kidoumaru?“, fing sie an noch während sie den Mund voll hatte. „Er hat mich übertscheugt! Diesche hertschtschrreischende Schtory von einem armen Jungen, der von scheinem Groschvater verlaschen ...“

Endlich schluckte sie runter und fütterte nicht mehr mit jedem Wort den Waldboden.

"... Gaaaaaanz alleine hierhergezogen ist um einen Ninja zu finden, den es gar nicht gibt!"

Künstlich schnäuzte sie sich in ein nichtvorhandenes Taschentuch.

Ich wusste nicht wie ich das anstellen würde, aber ich schwor mir sie noch eigenhändig umzubringen, ... später.

So hatte ich mir meinen Einzug nach Otogakure natürlich nicht vorgestellt!

Getragen von einem gleichgültigen Torwächter, eingewickelt in weiße Spinnenfäden, daneben eine sarkastische Begleitung, die fortfuhr zu sticheln und völlig bewegungslos.

Meine größte Angst war, dass Tey mich sehen könnte, aber ich hatte Glück. Ich glaube wenn meine große Heldin diese Szene als ersten Eindruck von mir erhalten hätte, hätte ich auf der Stelle und völlig freiwillig Suizid begangen, sicher zur großen Freude des Greifenmädchens.

Nichts desto trotz wurde ich von allen Seiten trotz meiner Situation nicht beachtet, was mir zeigte, dass die meisten Bewohner dieses Dorfes ziemlich abgebrüht waren.

Ganz anders war es bei meiner Begleiterin.

Ihr schien von allen Seiten großer Respekt entgegengebracht zu werden.

War es so etwas besonderes sich in einen Greif verwandeln zu können?

Also ich persönlich fand da die Sharingan wesentlich interessanter!

Nicht dass ich überhaupt eine dieser genialen Fähigkeiten besessen hätte.

Schließlich stammte ich aus einem völlig uninteressanten Clan in einem der langweiligsten Ländern des Kontinents, was konnte also ich schon von dieser faszinierenden Welt der Ninjas ahnen ...

... die übrigens gerade dabei war, dafür zu sorgen, dass ich auch ganz schnell in die nächste Welt befördert werden würde. Wahrscheinlich gerade weil ich keine dieser besonderen Befähigungen besass!

Ich wollte das nicht!

Ich hatte mir das viel ...

... leichter vorgestellt.

Ein weiser Meister, der bereits auf mich wartete und mich zum berühmtesten Krieger trainieren würde und nicht eine blöde Nuss, die mich ohne zu Blinzeln dem nächsten Torwächter auslieferte!

Wahrscheinlich wäre ich ein paar Minuten später tot gewesen, ... oder zumindest nahe dran, wenn ...

... ja wenn da nicht etwas passiert wäre.

Es war nichts Weltbewegendes und nicht einmal etwas Besonderes, aber dass es genau da geschah rette mir das Leben ...

... zumindest für die nächste halbe Stunde.

Kidoumaru riss ein Band am Schuh!

„NA UND?", werdet ihr jetzt fragen?

„Das ist mir auch schon passiert und trotzdem hat das keinem das Leben gerettet!"

Tja, da habt ihr wohl recht, aber das löste eine Reihe von Verkettungen aus, die für mich mehr als günstig endeten.

Da der Torwächter nicht in Eile war, wollte er das Band sofort reparieren, bevor er vor Orochimaru trat. Deshalb wollte er sich bücken um mit einem seiner Fäden die Stelle zu überbrücken.

Da ich aber zu diesem Zeitpunkt bereits die 1,80 überschritten hatte war ich zu sperrig, als dass er sich ohne größere Umstände mit mir zusammen hätte hinunter beugen können.

Weil die beiden von mir, eingepackt wie ich war nichts zu befürchten hatten, stellte er mich auf den Kopf und sagte zu dem blonden Quälgeist: „Halt mal!"

Mir brummte der Schädel, aber ich war von meinem Training schlimmeres gewohnt.

Natürlich hatte die blöde Kratzbürste nichts besseres zu tun, als mit ihren Armen meine Füße zu umfassen und mich als lebenden Gehstock zu benützen.

Danke auch.

Ich weiß nicht warum, aber das reichte glücklicher Weise aus, um ... aber ich beschreibe besser erst den Zustand in dem ich mich zu diesem Zeitpunkt befand...

Eingerollt wie eine Mumie in diese Klebfäden musste ich völlig bewegungslos alles über mich ergehen lassen, was die beiden mit mir taten.

Ich schwitzte in dem Zeug wie ein Gnu in der Wüste und zusätzlich lief mir langsam alles Blut in den Kopf, womit ich, zusammen mit meiner übergroßen Brille, wohl mehr als lächerlich aussah.

Auf einmal jedoch stürzten Tausende von verschiedenen Eindrücken auf mich ein.

Mir wurde wieder kühler.

Kalt.

Und es war eng, ...

Verdammt eng!

Und wurde immer enger!

Ich fühlte mich, als würde ich wachsen.

Meine Knie, ja all meine Gelenke an den Beinen fingen an zu schmerzen, als ob sie völlig überdehnt wären.

Ohne dass ich mich bewegt hätte fing meine Brille an nach hinten über die Stirn zu rutschen.

Augenblicklich wurde ich so blind wie immer, jedoch schien es mir plötzlich, als ob neben?über?durch?unter? dem, was ich normalerweise so sah ein zweites, völlig eigenständiges Bild gelegt worden wäre in dem bunte?farbige?schattige?helle? Flecken, die von noch bunteren?grelleren?dunklerein?helleren? Adern durchzogen wurden zu leuchten begannen.

Als hätte ich ein zweites Augenpaar bekommen, welches ein völlig anderes Bild zeigte, als das, welches ich zu sehen gewohnt war.

War ich schon tot, ohne dass ich es bemerkt hatte?

Meine Finger wurden seltsam taub und danach meine Haut, als hätte man mir Leder um den ganzen Körper gewickelt. Ich vernahm immer lauter ein Geräusch wie von reißendem Stoff. Zu diesem Zeitpunkt etwa ließ meine ständige Peinigerin vor Schreck los und ich schlug unsanft auf dem Boden auf.

Dann fing meine Nase, zusammen mit dem gesamten Unterkiefer an anzuschwellen und drängte mein Augen auf die Seite, was dazu führte, dass sich mein Blickfeld auf etwa 270 Grad erweiterte.

Es war trotzdem kein angenehmes Gefühl.

Auf meiner Haut erschienen komische grüne Hugel, die sie schnell völlig bedeckten. Auf meinem Kopf wurde es kühl, als ob ich alle Haare verloren hätte und meine Ohren fühlten sich an, als ob sie nach hinten gezogen und gespreizt würden.

Ich fühlte, wie mein Zähne sich verformten und, vor allem die oberen Eckzähne, spitzer und länger wurden.

Mein Kopf wurde nach hinten gedrückt und mein Hals länger und beweglicher, als er es vorher gewesen war.

Mein gesamter Oberköper begann sich zu strecken und machte platz für zwei weitere Armpaare, die unter dem "normalen" aus meinem Körper ... wuchsen, was nun endlich mein Stoffgefängnis dazu brachte mit einem letzten "Ratsch" auseinander zu reißen.

Sofort schnalzten meine Beine nach vorne und die Schmerzen ließen nach. Aus meinen, nun 6, Ellenbogen waren 6 scharfe, nach hinten abstehende Dornen gewachsen und mein gesamter Körper war nun mit circa 3 cm großen, grünen, glänzenden Schuppen bedeckt.

Meine Beine waren so dermaßen verbogen und verkrümmt, dass ich mich fragte, wie ich mich jemals mit den Teilen fortbewegen sollte!

Die Antwort gab mir ein komisches Ding, dass nun schwer an meinem Verlängertem Rücken herunter, oder besser, da ich ja am Boden lag, daneben hing.

Ein echter Schweif, er war relativ unbeweglich und das war gut so, denn erstens musste er mir wohl als Gegengewicht für meine Arme dienen und zweitens hingen an seinem Ende vier etwa jeweils 50 cm große Dornen, die doch recht scharf aussahen.

Meine Armpaare waren unterschiedlich lang, von den kürzesten oben, die nur geringfügig länger waren als meine Bisherigen, bis zu den längsten unten, die bis zu meinen Zehenspitzen langten.

Apropos Zehen.

Ich hatte nur noch 4!

Eine kleine verkümmerte auf der Rückseite der Ferse, zwei lange und kräftige Exemplare zum Laufen und eine, die nach oben gebogen war und auf der eine Kralle sass, die mir verdammt bekannt vorkam.

Sie wirkte recht schwer und scharf, hatte eine Länge von etwa 20 cm und ich war mir sicher ein ähnlich aussehendes Brandmal auf der Brust zu besitzen.

JETZT wurde ich wohl angestarrt, aber das sah ich ob meiner an den ... Ohren?Kämmen? baumelnden Brille nicht.

Ich versuchte erstmal mich aufzurichten, fiel aber sofort ganz unelegant wieder auf die Seite.

Gott war das kompliziert diese ganzen Arme, Beine und das Balancierding da hinten gleichzeitig zu koordinieren ohne aus dem Gleichgewicht zu kommen!

Als auch der zweite Versuch missglückte, probierte ich es anders.

Ich stellte mich auf die zwei untersten Armpaare und zog die Beine und den Schweif dann vorsichtig nach.

Es mochte blöd aussehen, aber es gelang wenigstens.

Besser!

Zumindest stand ich jetzt.

Etwas wackelig, breitbeinig und garantiert sah es völlig bescheuert aus, aber das juckte in dem Augenblick herzlich wenig.

Ich bemerkte, dass ich nun viel größer war, als zuvor. Ich musste schätzen, aber ich ging davon aus, dass meine Schultern so in etwa 2 Meter Höhe hingen, Kopf nicht mitgerechnet.

Ich lauschte.

Diese Aktion hatte nicht nur mich geschockt, sondern anscheinend auch der frechen Greifin endlich das Maul gestopft!

Das war echt ... coooool!

Jetzt wenn mich Tey sehen könnte!

Ich nutzte die Beweglichkeit meines Halses sofort dazu mich vorsichtig, genauestens zu inspizieren, als neben mir eine gelangweilte Stimme erklang.

"Na Toll! Jetzt muss ich doch Orochimaru selbst benachrichtigen! Setz deinen Echsenhintern in Bewegung und komm mit!"

Langsam setzte ich mich in Bewegung.

Das Vorwärtskommen mit all diese Gliedmaßen ohne gleich wieder hinzudonnern war tatsächlich mehr als kompliziert uns gelang mir nur bedingt.

„He du Depp geht`s vielleicht auch schneller?"

Konzentration unterbrochen ... viel zu schnell sprang mich der Boden an.

„Hsssss!"

War das ich?

AU!

Diese blöde Nuss!

Was musste sie mich auch ansprechen!

Sollte sie doch still sein!

Doofe Kuh!

„Ssh d`ch ssthill!"

Ich würgte und griff mit meiner Hand an den Hals.

Was war denn mit meiner blöden Stimme los?

Ich versuchte mal ein a „h" ein b „b" c „tssss" d „d" e „h" .... i „hi" o „h" u „h", weiß der Orkan warum, aber mit diesem bescheuertem Teil war es fast unmöglich Vokale auszusprechen.

Na toll: ich konnte nicht mehr laufen, nicht mehr sprechen ... was kam als nächstes?

Nichts desto trotz musste ich erstmal aufstehen.

Auch wenn es wohl bescheuert aussah, wendete ich wieder die „erst-Arm, dann-Rest" Taktik an, die ziemlich gut funktionierte.

Kidoumaru sah kopfschüttelnd zu.

ER hatte leicht reden, er hatte diese Massen an Armen ja schon länger ...

Währenddessen gab die Amazone wieder ihre Kommentare ab.

„Na Toll! Statt dass er nur plötzlich das Laufen verlernt hat, kann er jetzt auch nicht mehr sprechen! Hast du vor lauter Schreck deine Zunge verschluckt? Wenn du jetzt auch noch das Essen verlernen würdest, müssen wir dich wenigstens nicht mehr lange aushalten!"

Mangels übriger Konzentration hatte ich das ganze mehr als überhört und stand endlich wieder einigermaßen aufrecht.

Man war mir vielleicht arschkalt!

Ich wollte jetzt nur noch ins Warme.

Glücklicherwiese waren wir auch schon nahe bei dem großen Haus in der Mitte des Dorfes.

Die Türe schien sehr schwer zu sein, denn Kidoumaru musste sich mit aller Kraft dagegenstemmen um sie öffnen zu können.

Während er sie aufhielt schritten wir durch das Tor.

Vor lauter Staunen bekam ich den Mund, ... oder besser gesagt mein Maul nicht mehr zu!

Wir standen in einer gewaltigen Säulenhalle.

Viel größer, als es die Maße des Hauses, von außen betrachtet, eigentlich zugelassen hätte.

Zu meinem leisen Bedauern war es hier drinnen noch sehr viel kälter als draußen.

Aber der Anblick entschädigte mich vollkommen.

An den Säulen waren Plastiken von sich emporwindenden Schlangen zu sehen.

Ebenso wie am Boden.

Gerade vor uns, in etwa 30 Meter Entfernung, der Punkt, zu dem sich alle Schlangen in diesem Raum hinzubewegen schienen, stand auf einem erhöhten Fleck eine Art ... schlichter Thron, der von einem Lichtstrahl der von oben kam, sanft beleuchtet wurde.

Kidoumaru verschwand kurz darauf hinter einer Säule links von uns.

Während ich noch in Andacht die Schlangen in meiner Nähe, so fern ich sie mit meinen Augen scharf sehen konnte und das waren nur die ersten 20 cm, bewunderte, begann die freche Kröte neben mir in der Gegend rum zu hopsen.

Konnte die nicht mal zehn Sekunden lang ruhig stehen?

Das hier war das Zentrum der Macht Orochimarus!

Da konnte man doch wenigstens etwas Ehrfurcht erwarten!

"Khnnsst dh nhicht rhhig sshin?"

Man war das schwer einigermaßen vernünftige Worte mit diesem Hals auszusprechen!

Sie beugte sich mit einem breiten Grinsen vor.

"Waaaas? Ich kann dich nicht verstehen!"

Ich versuchte es noch einmal, man wollte ja guten Willen beweisen und mein Gleichgewichtssinn reichte derzeit leider nicht um ihr vorlautes Maul mit meiner Faust zu stopfen.

"Khnnsst dh nhicht rhhig sshin?"

Ich bekam als Antwort nur ein Schulterzucken.

"Tuuuuut mir leid, aber ich kann dich partou nicht verstehen!"

Ich konzentrierte mich und schnappte mir ihren Arm und zog sie zu mir her.

"Hhlt dhie Klhpphe!"

HE!

Langsam wurde das ja was!

Zumindest dass E hatte ich inzwischen auch raus!

Ich war stolz auf mich!

Das sollte mir erst mal einer nachmachen!

Der Exgreifin schien das gar nicht zu gefallen.

"Lass mich los oder du wirst das ganz schnell bereuen!"

Sie funkelte mich von unten an, aber damit sie konnte mich nicht einschüchtern, schließlich hatten wir ja schon festgestellt, dass ich der stärkere von uns beiden war.

"Neihn!"

Ich wollte gerade den Versuch starten dieser Ignorantin beizubringen, etwas Andacht zu zeigen, als ...

... ich plötzlich eine schwarze Gestalt aus den Augenwinkeln langsam auf uns zukommen sah.

„Was soll das bitteschön werden wenns fertig ist?,“ erklang eine eiskalte Stimme, mit der man leicht Stahl hätte schneiden können.

Ich konnte geradezu fühlen, wie es noch ein paar Grad kälter wurde.

Orochimaru, machtvoller Herrscher über das Nuke-Nin-Dorf Otogakure und legendärer Ninja, hatte gerade die Bühne meines Lebens betreten ....

Sippenwirtschaft (Kalashin)

"Oh... Onkel Orochimaru!" Eigentlich wollte ich gerade dem Freizeit-Saurier neben mir so eine aufs Maul verpassen, dass er nicht mehr wissen würde, wo oben und unten war, um meinen Arm loszukriegen, aber das war leider, leider nicht mehr möglich. Denn die Krallen des Mistviechs erschlafften nämlich automatisch, als es meinen Onkel sah.

Schnell wand ich meinen Arm aus dem furchtbar rauen Griff dieser seltsamen Echse und brachte mich ein paar Schritte in Sicherheit, dann verbeugte ich mich vor der blassen Gestalt Orochimarus... meines Onkels.

Der schien mich aber gar nicht wahrzunehmen. Seine Augen, etwas gelber als meine eigenen, funkelten immer noch den neuen gefährlich an.

Kidoumaru und ich tauschten einen Blick hinter seinem Rücken, und wir beide meinten das gleiche:

Keine zehn Sekunden mehr für den Jungen!

War mir eigentlich auch egal, was mit ihm passierte.

Liegt an meiner Familie, denke ich, oder das, was davon übrig ist:

Meinen Vater kenne ich nicht, es könnte theoretisch jeder sein, der mir begegnet.

Meine Mutter ist die Schwester von Orochimaru... Oder war. Sie war der erste Körper, den er übernommen hat, ich denke, bei Familienmitgliedern geht sowas leichter.

Einige hoffnungslose Romantiker würden vielleicht vermuten, dass ich mich irgendwie rächen will, aber so blöd bin ich nicht:

Ich denke, solange ich ihn nicht angreife, kann ich in Rochis Dorf leben, und das ist es, was zählt, da ich nicht wirklich irgendwo anders sein will.

Sicher, in Otogakure gibt es weniger Leute, die sagen 'Ach, bist du ein süßes Baby, duziwuziwuz!' als viel mehr 'Verrecke, du Monstrum!' Aber andererseits... Als Nichte von Orochimaru hat man in diesem Dorf gewisse Vorteile.

Orochimaru hat mich aufgezogen.

Nein, wenn ihr jetzt vermutet, dass irgendein Teil meiner Mutter noch in ihm wäre und er mich dadurch doch irgendwie mochte, liegt ihr definitiv falsch.

Orochimaru wäre niemals so blöd, um solche groben Fehler zu machen.

Ich denke, ich bin in diesem Dorf aus dem Grund, aus dem die anderen auch hier sind:

Um im Notfall als Ersatzkörper zu fungieren.

Nun, genug von dieses tragischen Geschichten, bevor ihr mir noch einschlaft. Schließlich wurde es gerade so richtig interessant:

Orochimaru-ojisan (Onkel) knüpfte sich nämlich den Neuling vor. Und das zwar folgendermaßen:

"Name?"

"Ch.... Cchomo Dr'cchnen"

"Warum bist du hier?"

"Hss... Icch wollte ein Ninj'h werden..."

"Was?"

"Icch w-wollte ein Ninj'h wer..."

"Und warum belästigst du dann mich damit?"

"Dss.. Dieser Herr h't micch hierhergebr'ccht!"

Hey! Das war eine gute Antwort! Geschickt die Schuld auf andere geschoben und sich trotzdem gleichzeitig noch tiefer in den Mist geritten. Kidoumaru begann in knappen Sätzen meinem Onkel die Situation zu erklären. Ich nützte die Gelegenheit um den Kerl am Boden einmal schadenfroh anzugrinsen. Orochimaru drehte sich wieder zu dem Freizeitsaurier um.

"Nun, ehrlich gesagt, ich habe absolut keinen Nutzen von dir. Kidoumaru hat mir berichtet, dass du dich nicht einmal gescheit aufrichten kannst in dieser Gestalt. Wie willst du also kämpfen?"

Ich sah etwas Schrecken in den kleinen Echsenaugen. Was hatte er denn erwartet? Die Schlüssel der Stadt und einen roten Teppich? Wir sind hier in einem NINJADORF, du Trottel!

"Also, wenn du mir nichts mehr zu sagen hast, dann stirb!!"

Mein Onkelchen gab Kidoumaru einen Wink. Noch bevor der kleine Godzilla etwas einwenden konnte, rasten schon vier Geschosse auf seinen Hals zu.

Er konnte nur darauf starren, als sie direkt vor ihm waren. Dann machte es plötzlich

'KLINK' und die Geschosse prallten an seinen Schuppen ab.

Wäre er doch gestorben.

Es wäre für uns alle SO VIEL leichter geworden... Aber an uns denkt dieser egoistische Mistkerl ja gar nicht. Er starrt nur auf die Shuriken am Boden und zu meinem Bedauern hat ihn der Schock auch nicht umgebracht.

Orochimaru-sama mustert ihn nachdenklich und zieht noch einmal ein Shuriken und wirft es. Wieder prallt es ab

"Interessant..." Nein! Verdammt! Soll das heißen, er ist an diesem Looser da interessiert?! Das konnte ich nicht zulassen! Ich WILL nicht, dass so einer ins Dorf kommt!

In dem Moment gibt es einen Knall und aus der Echse ist wieder der Junge geworden. Noch während ich mich frage, in welcher Gestalt ich ihn weniger ausstehen kann, flüstert Kidoumaru meinem Onkelchen was ins Ohr. Er sieht ihn an und nickt dann.

"Das ist eine Idee!"

Er dreht sich wieder zu dem Jungen um, der immer noch ehrfürchtig auf die Shuriken starrt und sich dann an den Hals fasst, als könnte er gleich abfallen

"Hör mir zu, Chomo!"

Sofort rucken die Glubscher des Bodengastes nach oben

"Orochimaru-sama?"

"Du bekommst eine Chance, dich zu bewähren! Du wirst..."

Sein bleicher Finger zeigte auf mich

"... ihr Leibwächter!"

Es ist schwer zu sagen, wen von uns beiden das mehr geschockt hatte.

Hätte er nicht einfach abkratzen können? WENN ich einen Leibwächter will, dann einen GUTAUSSEHENDEN, und FÄHIGEN jungen Mann wie Gaara, der mir zu Füßen liegt und KEIN ernstes Schuppenproblem hat! Der da würde mit seiner 1m Brille den Attentäter auf mich doch erst sehen, wenn der auf seinen dicken Gläsern Tango tanzen würde! Sowas ist doch kein Leibwächter! Höchstens ein Hofnarr!

Aber was hätte ich tun sollen? Orochimaru widersprechen und dabei gleich schauen können, wie gut mein neuer Leibwächter mich beschützen könnte?

Also grinste ich so weit ich konnte (Ich fürchte, es sah arg verzerrt aus) und würgte ein

"Oh, das war doch nicht nötig Onkelchen... Brauchst du ihn nicht für irgendwas wichtigeres?" //...Zum Beispiel, um Manda mit ihm zu füttern?// heraus, während ich sämtliche Würgereize unterdrückte.

Orochimaru schüttelte nur den Kopf "Nein, er ist dein Leibwächter! Und jetzt RAUS HIER! Ich hab auch noch wichtigeres zu tun!" Kidoumaru und ich verbeugten uns noch, als mein Onkel hinausrauschte.

Ich starrte auf den Jungen, der sich wieder aufgerichtet hatte und immer noch ungläubig die Hände an seinem Hals hatte

"Und ich KANN und WERDE dich NIE leiden können!" murrte ich.

"Nun, es tut mir ja leid euch zwei Turteltäubchen zu stören..." Noch bevor ich irgendwas schreien könnte, das vermutlich sehr unanständig gewesen wäre und meiner derzeitigen Laune entsprochen hätte, sprach Kidoumaru weiter

"... aber es gibt zurzeit ein unbewachtes Tor und da muss ich wieder hin, also kommt hier endlich raus, die Tür kriegt ihr nicht auf!" er wälzte mit allen sechs Händen das große Steintor auf, das den Weg nach draußen blockierte und lies uns passieren. Dann wandte er sich zum gehen.

"Warte!" ich lief ihm nach "Wo ist seine Hütte?"

Ungerührt drehte sich Spiderman nicht einmal um "Er ist DEIN Leibwächter... Also schläft er in DEINER Hütte!"

"WAAAS?!" Tausende von furchtbaren Gedanken und Vorstellungen von der Zukunft prasselten auf mich nieder

"NEIN! DAS KANNST DU NICHT MACHEN! DAS GEHT NICHT!!" Ich stürzte mich vor und packte Kidoumaru am Bein.

"Er ist ein... MANN! Und ich bin nur ein kleines wehrloses Mädchen! Er wird über mich herfallen! Er wird spannen! Er wird mein ganzes Zeug klauen! Er wird CHAOS in meine Hütte bringen! Ich hab gar keinen PLATZ für ihn! Können wir ihn nicht irgendwo anders hintun?" //Zum Beispiel in den Kerker?//

Aber den sechsarmigen Freak schien meine Seelenpein und meine gefährliche Situation nicht zu kümmern

"Er kriegt eins von deinen Zimmern. Alleine. Wenns dich sicherer macht, kannst du ja zusperren! Und jetzt lass mich los!!"

Da war nichts mehr zu machen. Er pflückte mich von seinem Bein ab und stapfte in Richtung Tor. Und lies mich einfach so zurück. Ein einsames unschuldiges wunderschönes armes Mädchen in den Klauen dieses Tieres!

Zitternd drehte ich mich zu diesem etwas mit Brille um, das mich mit hochgezogenen Augenbrauen anschaute

"Führst du dich immer so auf?"

"Duuuu..." ich holte tief Luft und stapfte auf ihn zu. Ab liebsten hätte ich ihn zusammengefaltet, zwischen seine Brillengläser geklemmt und ihn bis ans Ende der Welt geschleudert, aber da kann man nichts machen. Jetzt war er wohl oder übel Oto-Nin. Wie oft hatte ich mir schon gewünscht, einen männlichen, gut aussehenden Mitbewohner zu haben, der mich schützt?

Der Kerl war nicht gut aussehend und ich wette, beim ersten Anzeichen von Schwierigkeiten läuft er weg anstatt für mich heldenhaft unterzugehen. Wodurch ich ihn auch nicht einfach loswerden könnte, indem ich mich in irgendwelche gefährlichen Situationen brächte.

Mittlerweile hatte ich ihn erreicht. Beinahe hätte ich ihm am Kragen gepackt, aber wer weiß, welche Krankheiten ein Wesen wie der übertragen könnte.

Ich meine, gut, die Verwandlung war schon cool, aber hätte er nicht so bleiben können? Dann wäre wenigstens sein Gesicht erträglicher gewesen und die Tatsache, dass er schon ewig unterwegs war, konnte man auch sehr deutlich an seiner Kleidung sehen. Mit einem Wort:

Un-hy-gie-nisch!

War es denn zu viel verlangt, sich wenigstens 3 Mal pro Tag zu waschen? Das konnte ja heiter werden...

"... hör mir zu!!"

Wir stapften durch Otogakure. Einige Leute, die uns schräge Blicke von der Seite zuwarfen, blitzte ich so wütend an, dass sie, wenn Blicke töten könnten, in ein paar Sekunden 9 Mal wiedergeboren wären.

Er schaute mich sehr uninteressiert an, aber das war mir gleich! Dieser Provinzbarbar hatte sich an die Regeln zu halten, die ICH aufstelle! Es war ja auch MEINE Hütte!

"Und wo schlafe ich?"

Er schaute sich in meiner wunderschönen, sauberen, geschmackvoll eingerichteten und für IHN zu kleinen Hütte um. Er passte da ungefähr so gut rein wie ein Hering in die Sahara.

"Im Garten!" fuhr ich ihn an. Dann holte ich eine leere Schriftrolle aus dem Regal

"Das ist die Hausordnung!"

Wütend setzte ich die Feder auf und begann zu schreiben. Dieser Prolet würde wahrscheinlich nicht einmal lesen können.

"1.: Die Kleidung wird immer gewaschen, wenn sie älter als 2 Tage ist!

2.: Vor Betreten SCHUHE AUSZIEHEN!"

Ich starrte missbilligend auf seine Stiefel und hoffte, dass sie in Flammen aufgehen würden. Allerdings waren weder er noch seine Stiefel sonderlich beeindruckt. Seufzend wandte ich mich wieder an die Liste und fing wieder an, darauf zu schreiben:

"3.: Bei den Hausarbeiten wird geholfen!

4.: Ordnung halten!"

Ich hörte ihn irgendwas sagen, ignorierte ihn aber einfach

"5.: Die Gaara-Poster an den Wänden werden NICHT berührt, kritisiert oder sonst irgendwie beschädigt, sonst wirst du bezahlen!

6.: Jeden Tag wird sich gewaschen!

7.: Besucher nicht ohne meine Erlaubnis!

.

.

."

Nachdem ich ihm nun auf höflichste und netteste Art meine 345 Punkte für die Hausordnung dargelegt hatte, hob ich den Kopf. Und was mussten meine armen, unschuldigen Augen erkennen?

Diese Beleidigung für jeden visuellen Bereich war verschwunden. Er kam aus einem Zimmer das er OHNE MEINE ZUSTIMMUNG BETRETEN HATTE (Was ausdrücklich in §24 und §189 der Hausordnung verboten wird) und hatte einen Stapel Poster in der Hand

"Die wollte ich dir geben... ähm..." meinte es. Ich riss ihm das Papier aus den Händen und begann, die Poster durchzusehen: Gaara-Poster!!

Ich juchzte innerlich und schaute den Stapel weiter durch. Wahnsinn! Da waren sogar einige von den seltenen dabei, die ich selbst nur viermal hatte!

"Das ist toll! Die selben hab ich auch! Bist du auch Gaara-Fan?" Aber wenn ihr jetzt gedacht habt, er würde nicken und somit zugeben, dass Gaara nun mal einfach der beste Oto-Nin war, was ja für mich schon längst eine Tatsache war, und so also nur für seinen Intellekt gesprochen hätte, der meiner Ansicht nach schon im Minus war, also wenn ihr gedacht habt, er würde nicken ... Dann habt ihr euch geschnitten!! Diese Ausgeburt der Dummheit verzog nur das Gesicht!

"Naja... Gaara is schon ganz nett, aber ich find Tey 1000 mal besser!"

Ab da sah ich rot. Wer konnte diese Tey schon ausstehen? Sie ist potthässlich, so richtig bleich und hat ganz gewöhnliche braune Haare, friert bei den kleinsten Minustemparaturen, hat einen miesen Charakter und kämpft nicht einmal gut. Und Essen tut sie auch nur Blut, das ist doch ekelhaft!

Das einzig dumme ist: Gaara ist nun mal ihr Freund. Das ist übrigens auch das einzig gute an ihr.

Kurz gesagt, ich konnte meinen neuen Untermieter schon wieder auf einen Schlag um vieles weniger leiden.

Dann dämmerte es mir, als ich zu dem Zimmer schaute, aus dem er gekommen war:

Es fehlte das Poster von Gaara, das ich auf die Tür geklebt hatte!

"Du..." Ich stieß ihr zur Seite (Leider brach er sich nichts) und hetzte an ihm vorbei zur Tür. Mich traf fast der Schlag, als ich sie öffnete:

Überall, ich betone: Überall waren meine geliebten Gaara-Poster entfernt worden, die ich gerade in den Händen trug und durch Poster dieser... abnormalen Verrückten Tey ersetzt worden. Ich zog scharf die Luft ein und stieß sie wieder aus

"Wiiie kannst du es waagen?"

"Ich hab dich gefragt!" maulte er und stapfte an mir vorbei

"Ich hab dich zweimal was gefragt, einmal, ob ich das Zimmer nehmen darf und einmal, ob ich dieses hässliche Zeugs von den Wänden reißen darf."

"H-HÄSSLICHES ZEUGS?!"

Ich legte die Poster sorgfältig beiseite, um die Hände freizuhaben, wenn ich ihn erwürgte

"HÄSSLICHES ZEUGS? DU DRAPIERST DIE GESAMTEN WÄNDE MIT DIESER HÄSSLICHEN ZICKE UND NENNST GAARA HÄSSLICH! Ooooh, ICH BRING DICH UM!"

Ich hätte das wahrscheinlich wirklich getan und in Otogakure passierte sowas ja eh jeden Tag, aber wiedereinmal bekam ich (unerwünschten) Besuch:

Ohne sich die Füße abzutreten, zu klopfen oder sich sonst irgendwie anzukündigen, von einem 'Darf ich reinkommen?' ganz zu schweigen, stand Kabuto plötzlich neben uns und sah interessiert zu, wie wir uns fröhlich gegenseitig würgten.

"Störe ich?"

JA, NATÜRLICH störst du, Kabuto, aber dich hat das doch bis jetzt nie interessiert, also warum solltest du plötzlich jetzt damit anfangen?

"Neinnein Onkel Kabuto... Komm doch rein!" Ich hatte selbstverständlich den Hals von meinem Übel losgelassen, schließlich wollte ICH rein zufällig NICHT als brutales Mannsweib bekanntwerden. Da langte es schon, dass mit dem Einzug von SechsArm-NullHirn mein Ruf wahrscheinlich schon im Keller war, ich wollte ihn nicht noch weiter nach unten treiben.

Ich sah mit innerlich tränenden Augen zu, wie Kabuto es sich mit seiner Kleidung, die er seit der letzten Operation oder dem letzten Auftragsmord (So genau sah man den Unterschied nicht) nicht gewechselt hatte, auf meiner bis jetzt blütenweißen Couch bequem machte und sie um ein paar Flecken erweiterte. Ich biss mir auf die Zunge, ließ mich auf einem Sessel nieder und spielte wieder das fröhlich-naive Mädchen

"Warum bist du denn hier, Onkel Kabuto?" Kabuto hustete kurz (Tausende von Bazillen, die sich sicherlich in meinem Wohnzimmer häuslich niederlassen werden) und winkte mit der Hand (Wobei er sicherlich mindestens 193 Hautschuppen verlor, die sich dann bei mir als Staub einen schönen Tag machen werden-Igitt!) "Nur ein Botenjob! Ihr bekommt einen Sensai und trefft ihn morgen früh am Dorfplatz!"

"Aber... aberaberaber..." stotterte ich fassungslos. Kabuto sah mich fragend an und ich beschloss, doch besser die Klappe zu halten. Ich wusste schließlich, wozu dieser Mann fähig war und wollte nicht noch mehr Flecken auf meinem Sofa und seiner Kleidung hinterlassen

"Nein... schon gut!" Kabuto nickte und stand auf (Ich versuchte, beim Anblick meines Sofas nicht in Tränen auszubrechen) "Dann geh ich mal wieder..." "Ja... Danke, Kabuto-sensei!"

Mit diesen Worten stapfte er nochmal durch mein Wohnzimmer (Mein Teppich! Ich musste ihn wohl einschläfern lassen, das bekommt man nicht so schnell raus!) und schloss mit einem Knall (Blätter und Erde beschlossen per Zugluft-Airs noch schnell reinzukommen und dem Fass den Boden auszuschlagen) die Tür. Endlich Ruhe. Sofort machte ich mich ans aufräumen. Ich holte Staubsauger, Besen, feuchte Lappen und versuchte zu retten, was zu retten war- inklusive meines Verstandes, denn solange ich zu putzen hatte, musste ich nicht über Kabutos Botschaft nachdenken. Ich hatte noch NIE einen Sensai! Warum auch? Warum ich? Und warum ausgerechnet mit einem Typen, dessen einziger Schutz die Tatsache war, dass er so potthässlich ist, dass ihn eh keiner anschauen will?

Die Welt ist einfach nicht fair!

Als wären Furien hinter ihm her ... (Carnidia)

#Schnurli- sama gehört ausschließlich sich selbst und ich hab sie mir nur ausgeliehen. ^.^v#
 

Ich war verwirrt, aber mir war klar, dass man mir das in diesem Dorf nicht anmerken durfte. Jeder war hier mein Feind und ich durfte niemandem Vertrauen. ...

...

... eigentlich war alles genauso wie daheim ... außer ... der alte Greis war ein angenehmer Zeitgenosse gewesen. Mit ihm hatte ich die Hütte gern geteilt, denn er ließ mich in Ruhe und ich ihn.

Diese seltsame Furie dagegen ...

Nicht nur, dass sie immer wieder, aus mir völlig unerfindlichen Gründen und ohne jede Provokation plötzlich begann auszusteigen, sondern sogar behauptete, dass dieses Sandmännchen Gaara besser wäre als die herrliche Tey!

Ich kicherte, denn das war ein wirklich lächerlicher Gedanke.

Kam das davon, wenn man zu lange in Otogakure lebte und geistig labil war?

Ich seufzte und entrollte meinen Schlafsack auf dem Boden.

Den Stapel Bücher am Kopfende platziert und ich war fertig mit Einrichten.

Jetzt war ich also ein echter Krieger Orochimarus und noch dazu der ehrenwerte Leibwächter seiner kleinen Nichte!

Auch wenn sie das Temperament eines Rohrspatz hatte.

Das war DIE Chance für mich!

Mir war klar, dass ich nur wegen dem Geschenk des Alten überlebt hatte.

Er war wirklich sehr nützlich gewesen.

Jetzt musste ich nur noch versuchen, die Leute hier von meinem überdurchschnittlichen Talent zu überzeugen.

Ich würde diese selbstmörderisch veranlagte Spottdrossel vor allen möglichen Attentätern beschützen und dadurch meine bedingungslose Loyalität unter Beweis stellen!

Zusammen mit meiner neuen Fähigkeit würde Orochimaru mein herausragendes Können bald schätzen lernen und da er sehr klug ist, sicher schnell verstehen, dass er auf mich einfach nicht verzichten kann.

Sicher wäre ich innerhalb kürzester Zeit ein Torwächter und damit auf dem gleichen Rang wie mein großes Vorbild!

Breit grinsend heftete ich sorgfältig meine letzten Tey- Poster an die Wand.

Ich würde wohl nicht alle unterbringen, ... mehr als die Hälfte passte einfach nicht an die Wände, aber ich hatte sowieso vor gehabt einen Teil, so wie er war, eingeschweißt in den wasserfesten Schützhüllen, zu lassen.

Mein Magen knurrte.

Kein Wunder, war ja auch schon Zeit für das Abendessen und meine letzte gescheite Mahlzeit hatte ich ja an diese komische Göre im Greifenkostüm verschwendet.

... obwohl ...

Irgendwas war an diesem Greifen seltsam gewesen ...

Irgendwas ...

Ich schüttelte den Kopf.

Wenn es wichtig war, würde es mir sicher noch einfallen, schließlich bin ich nicht dumm.

Ich ging hinunter in die Küche, wo das Mädchen endlich das tat, was man von ihm erwartete, nämlich etwas vernünftiges.

Sie war gerade dabei den Teppich zu saugen, als ich die Treppe herunterkam.

Da ich ja nicht weiß, ob dieser Pseudo- Angriffsgeier nicht eine sehr schwere Kindheit hatte und deshalb so verrückt ist, besinne ich mich all meiner Höflichkeit und frage sie freundlich:

“Wann gibt`s was zum Abendessen? Ich hätte Hunger.”

Seid mal ehrlich: War an diesem Satz IRGENDETWAS provozierendes, das ihre Reaktion gerechtfertigt hätte?

Ich meine ... seit ich in diesem tollen Dorf voller fähiger Ninja ausgerechnet an SIE geraten bin, tut sie doch nix anderes, als mir an die Gurgel zu gehen oder zu versuchen mich noch tiefer in den Mist reinzureiten.

WAS bitteschön hab ich ihr getan?

Ich habe schon oben in meinem Zimmer eine ganze Minute ernsthaft darüber nachgedacht, bin mir aber nun wirklich keiner Schuld bewusst!

Wie auch jetzt.

Denn kaum habe ich diese Worte gesagt, schmeißt sie den Staubsauger auf den Boden - sie hätte ihn ja auch ablegen können, wenn sie ihn loswerden will, da muss man doch nicht gleich alles kaputt machen - und baut sich mit in die Hüften gestemmten Armen vor mir auf.

“JETZT HÖR MAL ZU DU WANDELNDES SCHUPPENPROBLEM! DAS HIER IST M. E. I. N. E. HÜTTE UND WENN DU WAS ESSEN WILLST, DANN HOL’S DIR GEFÄLLIGST SELBER!”

Ihr Gesicht ist so rot, dass ich, fürsorglich wie ich bin, mir schon überlege, ob sie vielleicht krank ist und hohes Fieber hat, dass würde auch ihre gereizte Stimmung erklären.

Insgeheim muss ich mich ja für die geradezu unendliche Geduld bewundern, die ich bis jetzt für sie aufgebracht habe.

Selbstlos wie ich bin frage ich sie deshalb: “Bist du krank?”, was aber komischerweise wieder nicht die gewünschte Wirkung zeigt.

Sie tut etwas, was ich niemals für möglich gehalten hätte ... sie läuft noch röter an und dann plötzlich tritt ein kleines Funkeln in ihre Augen.

Ohne ein Wort zu sagen dreht sie sich auf dem Absatz um und stürmt an mir vorbei.

Schulterzuckend gehe ich zum Kühlschrank und öffne ihn.

Wenigstens einkaufen kann sie anscheinend, auch wenn nichts ordentliches dabei ist.

Alles sieht so ... grün aus ... vergeblich halte ich nach Brot, Butter und Wurst ausschau und muss mich deshalb mit Joghurt begnügen.

Ich muss ihr morgen wohl eine Liste schreiben, was sie beim Einkaufen ab jetzt immer mitnehmen soll.

Da soll noch einer behaupten Frauen würden ohne uns Männer zurecht kommen.

Eigentlich erstaunlich, wie man so unselbstständig sein kann und trotzdem in Otogakure überlebt, aber auf der anderen Seite werde ich dass dann doch leichter schaffen können als ich gedacht hatte.

Ich bin ja schon gespannt auf unseren Meister!

Sicher ist es ein mutiger, fähiger und tapferer Ninja, denn er soll ja die Nichte Orochimarus unterrichten, da wird er sich sicher den Besten der Besten aussuchen ...

Ja ich hatte wirklich Glück!

... dachte ich.
 

Am nächsten Morgen wurde ich von einem heiseren Schrei geweckt.

Sofort war ich wach und meine hart antrainierten Reflexe nahmen die Überhand.

Ich griff mir Brille und ein Kunai und flog geradezu nach unten.

Wurde sie schon jetzt angegriffen?

IN Otogakure?

Sehr gut!

Dann würde ich bereits jetzt mein Können unter Beweis stellen dürfen.

Mit einem einzigen Sprung landete ich am Fuß der Treppe und blickte mich um ... kein Angreifer weit und breit, wenn man großzügig davon ausging, dass das Spülbecken keine niederen Absichten hegte.

Anscheinend bemerkte sie mich und sofort zeigte sie mit vor Zorn zusammengezogenen Augen auf den leeren Jogurtbecher von gestern Abend.

“Sag mal hast du schon mal was von dem Wort ‘Hygiene’ gehört?”

Langsam begann ich zu ahnen, dass dieser hyperaktive Zustand bei ihr vielleicht normal sein könnte ...

Na toll, da hatte ich mir ja was Schönes aufgehalst.

Ich bemühte mal wieder meine unendliche Geduld.

Ich würde sie hier wohl noch öfter brauchen.

“Natürlich! Das ist, dass man sich die Hände wäscht und das Gesicht und morgens und abends Zähne putzt.” antwortete ich ruhig.

Sie sah mich einen Augenblick lang mit einer Mischung aus Entsetzten und Mitleid an.

“Du hast keine Ahnung oder? ...” Sie seufzte und fuhr fort. “DAS da!” Mit diesen Worten zeigte sie wieder fuchtelnd auf die Überresten vom Abendessen. “Ist ein wandelnder Bazillenherd! Weißt du wie schnell sich Bakterien vermehren können, wenn sie einen guten Nährboden haben? Und das bei Zimmertemperatur! ... Du verseuchst mein ganzes Haus!!! VER. STEHST. DU?!!!”

Nein, ich verstand nicht, aber das war ich mittlerweile ja gewöhnt.

Bevor ich mir noch mehr von ihrem unverständlichen Gebrabbel anhören musste, drehte ich mich um und ging nach oben, schließlich war ich ihr Leibwächter und nicht die Putze.

Wenn sie wollte, dass das Zeug vor Übermorgen, ich habe gelernt, dass es bei einem zwei Personen Haushalt locker reicht, wenn man nur alle drei Tage abwäscht, verschwand, dann müsste sie das schon selber machen!

Ich hatte wichtigeres zu tun.

Zuerst musste ich herausfinden, wie, bei Tey`s göttlichen Locken, ich in diese Echsengestalt gekommen war.

Solange ich das nicht wusste, hatte ich bei Orochimaru schlechte Karten länger zu überleben.

Es war von äußerster Wichtigkeit dass ich möglichst schnell lernte mich in meinem Reptilienköper genauso sicher und gewandt zu bewegen wie in dem menschlichen.

Nachdenklich kam ich eine halbe Stunde später, wieder sauber, aus der Dusche.

Anscheinend legte mein kleiner Schützling sehr viel Wert auf Sauberkeit und da wollte ich ihr nicht vor den Kopf stoßen.

Kaum trat ich aus der Dusche rauschte diese personifizierte Medusa an mir vorbei in das Badezimmer und als hätte ich es nicht gewusst, folgte kurz darauf ein schriller Schrei.

Dann düste sie wieder heraus. “Duuuu ... duuuu ... duuu fehlgeleiteter, bebrillter Barbar! WENN du schon in MEINEM Bad duschen musst, dann verwende gefälligst DEINE Seife!!! Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich DAS DING DA jetzt noch benutzen kann!! Du wirst mir die Seife natürlich ersetzen! Und putz gefälligst die Dusche aus, wenn du rausgehst! ... Und was FÄLLT DIR EIN meine Handtücher zu benutzen!! ... OK! Jetzt ist das Maß voll!!!”

Mit diesen Worten sprang sie mir ... wieder mal ... an die Kehle und drückte zu.

Und sie war für ihre dürre Gestalt erstaunlich kräftig.

Und ich durfte sie nicht töten, da ich ja ihr Leibwächter war.

Ich hätte somit sicher ernste Schwierigkeiten gehabt, den ersten Tag zu überleben, wenn nicht mein Körper, ... oder was auch immer ... in diesen Augenblick nicht beschlossen hätte in Aktion zu treten.

Zwei Sekunden später war ich wieder eine Echse.

Leider beeindruckte das diese junge Hexenvettel überhaupt nicht und da ich nicht in der Laune war auszuprobieren, wie sich ihr scharfes Kunai in meinem Auge fühlen würde, schmiss ich sie sanft in die nächste Ecke.

Ich habe keine Ahnung, was ich richtig, oder falsch, gemacht hatte, aber erst verzog sie schmerzhaft das Gesicht und dann sprang sie auf und rannte mit einem siegesgewissem Grinsen nach draußen.

Pflichtbewusst, wie ich nun mal bin, ich sofort hinterher um sie zu beschützen, obwohl ich mich in dieser Echsengestalt immer noch nicht so ganz vertraut fühle und viel lieber etwas trainieren würde.

Sie steuerte zielsicher eine Lehmhütte an, was nicht sonderlich schwer ist, da es in Otogakure NUR Lehmhütten gibt.

Auf jeden Fall stürmte sie da rein und dort stand dieser Kerl, ihr wisst schon, dieser Kabuto, Orochimarus rechte Hand.

Dieser Drache in Menschengestalt steuerte direkt auf ihn zu und deutete dann auf ihren Arm.

Ich weiß ja nicht genau, wann sie dieses ich- bin- knapp- am- heulen- Gesicht aufgesetzt hatte, aber es sah echt verflixt glaubwürdig aus!

Einen Augenblick lang überlegte ich schon, ob ich einen Angreifer übersehen hatte.

“DA!” Ich sah genauer hin, meine Brille war ja frisch geputzt. ... ein blauer Fleck ... nicht sonderlich groß.

Auch Kabuto sah erstmal nicht sonderlich beeindruckt aus und hob nur zweifelnd eine Augenbraue.

“Ja und ...”

So wie die mit den Armen fuchteln konnte, war sie gar nicht in der Lage schwer verletzt zu sein.

Mehr oder weniger erstaunt stellte ich mich in den Türrahmen und passte auf die Umgebung auf.

Niemand sollte mir nachsagen können ich wäre ein schlechter Leibwächter, ... bis ich ihre Stimme in meinem Rücken hörte.

“Das ist ein BLUTERGUSS!!! ER hat mich ANGEFALLEN, kaum dass er in der Echsengestalt war!!! BESTIMMT hat er Tollwut und wenn du nicht bald eine Seuche in Otogakure haben möchtest, musst du ihn möglichst bald einschläfern lassen!”

Moooooment!

Ich drehte mich erstmal um.

Leider vergaß ich dabei das neue Anhängsel, dass ich an meinem Hintern bappen habe und stolpere recht unelegant, bis mich der Boden auffängt.

Wenigstens auf die Schwerkraft kann man sich verlassen.

Ich konzentrierte mich und richtete mich langsam wieder auf.

“DA SIEHST DU`s NICHT EINMAL RICHTIG LAUFEN KANN ER MEHR! BESTIMMT ist er sowieso schon halbtot! HA!! Ich weiß! In Konoha haben sie eine tödliche Seuche entwickelt und ER ist der Überträger, weil sie hofften, dass Orochimaru- sama da nicht wiederstehen kann!!”

Ich denke das hätte sie lieber nicht sagen sollen, denn sofort zogen sich Kabutos Augen zusammen und wurden zu kleinen Schlitzen.

Seine Stimme war trotzdem noch so freundlich wie die eines Arztes, der gerade dabei ist, dir eine Spritze in die Vene zu jagen.

“Möchtest du damit etwa andeuten, dass Orochimaru- sama eine falsche Entscheidung getroffen hat?”

Also eins muss man ihr lassen, sie erkennt Gefahren sofort, wenn sie vor ihr stehen ... das braucht man in Otogakure wahrscheinlich auch, wenn man da länger überleben will.

Wie weggewischt sind die Tränen und das mitleidige Gehabe und statt dessen ist sie die personifizierte Liebenswürdigkeit.

“Ich tät mich ja gerne länger über diese interesaaante, aber natürlich vöööllig abwegige Theorie unterhalten, aber leider muss ich jetzt gehen, ... das tägliche Training, sie wissen schon ...”

Sie verbeugt sich mehr als sie geht und drückt sich so rückwärts an mir vorbei durch die Türe und da ich teilweise immer noch unkoordiniert auf dem Boden der Tatsachen herumliege ist das eine ziemliche Leistung.

Ich falte mich auf und folgte ihr, doch kaum bin ich draußen fällt sie schon wieder über mich her.

“DUUUU IDIOT! Was soll Kabuto- sama eigentlich von mir denken! Wie KONNTEST du mich nur so blamieren! Das ist ALLES deine Schuld!”

Ich verstehe schon wieder nix ...

“Wieso bin jetzt ich schuld?” frage ich noch einmal höflich nach, aber das war wohl die falsche Frage, denn schon wieder fällt die Hobbyhexe mir um den Hals und versucht mich zu erwürgen.

Ich jedoch bleibe stocksteif stehen und bewege mich keinen Millimeter.

Glaubt mir, ich habe JEDES Poster, dass es von IHR gibt, aber keines wird IHR auch nur annähernd gerecht.

Ich wage es nicht mich auch nur ein klitzekleines bisschen zu bewegen, aus Angst SIE könnte mich bemerken, und das ist mit einer tobenden Hexe auf dem Hals ziemlich schwierig.

Richtig!

Die herrliche, göttliche und unvergleichliche Tey, der Grund für mein Wunsch Ninja zu werden, war soeben in mein Blickfeld gerückt.

Neben ihr gingen die beneidenswerten Juliane Hyuga und Isabel Hyuga, ihre tapferen und heldenhaften Gefährtinnen.

Und Gaara.

Meine ... Plage hatte wohl bemerkt, dass ich mich auf einmal versteife und folgt meinem Blick.

Noch bevor ich mich versehe, schubst sie mich auf die Seite, dass ich, wieder einmal, unsanft auf dem Boden lande und lehnt sich dann lässig an die nächste Hauswand.

NATÜRLICH, haben Tey und Co das jetzt bemerkt und acht Augen wenden sich uns zu.

Ich versuche mich möglichst schnell aufzurappeln und stiefle dann zu meinem Schützling hin, was Tey angeht verstehe ich einfach keinen Spaß. “W’SS FÄLLD DIR EIN ...”

Doch sie schubst mich sofort wieder von ihr Weg und zischt ein “GSCHHT! GEH WEG DU HÄSSLICHES VIEH!” und etwas leiser “Ich kann mich doch nicht mit dir vor Gaara sehen lassen, sonst ist mein guter Ruf auf ewig dahin!”

Ich fragte mich, welchen guten Ruf sie wohl meinte, rappelte mich erneut auf ... langsam wurde ich darin echt geschickt ... und stapfte wieder zu ihr hin. “ ‘ch geh ja gleich, aber ‘ch bin doch dein Leibwächter, da muss ‘ch doch bei dir bleiben!”

Sie versuchte mich erneut wegzudrücken und lächelte dabei den Träger des Sanddämons mit ihrem Ich- Bin- Lieb- Und- Süß- Lächeln an.

“Entschuldigung, aber dieser Kerl bildet sich ein dauernd meinen Leibwächter spielen zu müssen!”

Ich runzelte die Stirn. “Orochimaru- sama hat mir das befohlen!”

Die vier sahen sich fragend an, schüttelten den Kopf, zuckten mit den Schultern und gingen dann weiter.

Dabei legte Gaara, dieser lüsterne Kerl, der seine Finger nie bei sich behalten kann, seinen ARM um die herrliche Tey!!!

Perplex und immer noch ineinander verknotet starrten wir den beiden nach. “Mistkerl!” “Miststück!”

Dieser gemeinsame Ausruf brachte ihre Aufmerksamkeit wohl wieder zurück zu mir.

“DUUUU IDIOT! DANK DIR HABE ICH MICH AUF EWIG BEI GAARA- SAMA BLAMIERT!!! JETZT GLAUBT ER SICHER, ICH WÜRDE MICH IMMER MIT SO IDIOTEN ABGEBEN UND AUSSERDEM, DASS ICH NICHT SELBST AUF MICH AUFPASSEN KANN!!! OOOOHHH DUUUU ... “

Erneut ging sie mir an die Gurgel und ich brauchte alle sechs Arme um weiterhin an genug Sauerstoff kommen zu können.

“Euch ist doch wohl beiden klar, dass die Beschädigung von Orochimaru- samas Eigentum in Otogakure verboten ist ... und dazu gehören auch seine Ninjas!”

Eine dünne, sanfte Stimme drang an mein Ohr und ich sah mich um, konnte jedoch niemanden entdecken.

Mein ... Schützling dagegen wusste sofort, wohin sie ihre Augen zu wenden hatte, nämlich nach unten.

Dort stand eine kleine schwarz- weiß getigerte Katze und starrte uns aus unergründlichen Augen an.

Aber NOCH mehr verwunderte mich wieder einmal dieses plötzliche Umschalten meines menschgewordenen Alptraums, denn ihre wütende Miene war plötzlich wie weggewischt und statt dessen erstrahlte dieses unterwürfige Lächeln.

“Schnurli- sama! Natürlich habe ich das nicht vergessen! Ich wollte ihm bloß zeigen, wie aggressiv manche Leute werden können und wie er mich am Besten davor schützt!”

Es hätte nur noch gefehlt, dass sie sich auf den Boden schmiss, ... gut dass ich das nicht nötig habe.

Ich lag schließlich noch immer darauf.

Verwirrt schloss und öffnete ich meine Augen in schneller Reihenfolge.

“Das komische Katzenvieh spricht?”

Mein kleiner Schützling sah mich genervt an.

“Das ist die ehrenwerte Schnurli- sama!”

Trotz dieser mehr als dürftigen Informationen war mein scharfer Verstand natürlich sofort in der Lage die Situation richtig zu analysieren. “... ach soo! Du bist auch ein Ninja! ... aber wieso gibt sich Rochi mit jemandem ab, der seine Kräfte an so eine schwächliche Jutsu verschwendet?”

Woher hätte ich denn wissen sollen, dass das Vieh tatsächlich nix anderes als eine sprechende Katze ist?

Schnurli`s Schwanz zuckte kurz und ihre kleinen gelb- grünen Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.

Dann drehte sie sich wortlos um und stolzierte davon.

Kurz bevor sie jedoch um die nächste Hausecke verschwand drehte sie noch einmal ihren Kopf zu meiner Nemesis, nickte in meine Richtung und meinte:

“Wenn er da morgen tot ist, werde ich Orochimaru überzeugen, dass es ein dummer Unfall war.”

Noch während ich stumm am Boden sass, begann die flügellose Harpyie neben mir zu lachen.

“OH Mann! Du bist echt das Dümmste was mir je untergekommen ist! Beleidigt doch glatt gleich am aller ersten Tag in Oto Rochi`s Lieblinghaustier! Wie kann man bloß so bescheuert sein! Das hat noch nicht mal Jirobou geschafft und der ist doch schon so beschränkt!”

Sie wälzte sich kichernd am Boden und die Lachtränen liefen ihr die Wange hinunter.

Nun ... zumindest schien ich die Nichte Orochimarus angenehm zu unterhalten ... darüber sollte ich doch eigentlich froh sein ... oder?

Sensai, Sensai, wie hohl sind die Köpfe? (Kalashin)

#Da ist das Kal wieder! *grüß* Wie gehabt wieder aus der Sicht von der guten alten Greifin... Ist eigentlich jemandem aufgefallen, dass bis jetzt ihr Name noch gar nicht genannt wurde? XDD#
 

Natürlich war mir klar, dass ich den Kerl irgendwie loswerden musste, aber heute war mein erster Tag mit einem Sensei, und, wer weiß, vielleicht brauche ich jemanden, um Schuld abzuladen. Also konnte ich leider Schnurlis großzügiges Angebot nicht ausnützen, aber ich behielt es im Hinterkopf.

Der stinkfaule Kerl ließ sich gleich nach dem Abendessen ins Bett fallen, und überließ mir natürlich den ganzen Aufräumdienst. Er hätte eh niemals meine nun wieder blitzsaubere und bakterienfreie Küche betreten dürfen, da hätte ich ihn mit Tod und Teufeln davongejagt, aber er hätte ja wenigstens fragen können, oder?

Ich spülte also ab und ließ seinen Teller gleich in den Müll wandern. Den würde er mir natürlich ersetzen, aber DAS konnte man wirklich unmöglich noch irgendwie retten. Ich setzte einen weiteren Betrag auf seine Rechnung und räumte zufrieden die Teller ein. Dann wischte ich noch etwas Staub- Ich hatte keine Lust, irgendwelche Hautschuppen von ihm, die der Wind davongetragen haben könnte, in meiner Küche liegen zu haben.
 

Dann ging ich auch zu Bett. Meinen Wecker stellte ich auf 3:00 Uhr.
 

Am Morgen stand ich leise auf und ließ den Wecker verstummen. Dann nahm ich die Stoppuhr vom Nachttisch und schlich mich in die Küche, der Raum in der ganzen Hütte, der am weitesten von dem Zimmer des Dorftrottels entfernt war. Dann drückte ich auf den Auslöseknopf der Stoppuhr und schrie so laut ich konnte.

Und sah auf die Uhr.

1 Minute- nichts. Wo war der Kerl? Nicht auszudenken, was in der Zeit schon mit mir angestellt werden könnte. Gut, ich gebe zu, ich hab ihm gestern heimlich Schlafmittel ins Essen getan, aber von solchen Kleinigkeiten sollte er sich wirklich nicht aufhalten lassen!

2 Minuten- nichts. Verärgert und entsetzt setzte ich mich auf einen Stuhl. Wo blieb er? Das sollte ein Leibwächter sein? Der erkannte ja einen Attentäter erst, wenn er mit einem 50-Meter-Schwert UND lautem Geschrei meinen Kopf von den Schultern schlug und anschließend noch auf mir rumtrampelte.

3 Minuten- immer noch nichts. Mittlerweile nutzte ich die Zeit, um mir möglichst grausame Strafen für diesen Idioten auszudenken. Wo kommen wir denn da hin, wenn alle Leibwächter so beschränkt sind?

4 Minuten- Jetzt ist das Maß voll!! Ich stand wütend auf und raste in Richtung seines Zimmers. Die Stoppuhr hatte ich in der Küche gegen die Wand gedonnert und das würde er mir ersetzen! Ich hätte in dieser Zeit schon 100x Mal getötet werden können!! 100x mal!!!

Ich stand vor seiner Tür und wie um mich zu verhöhnen starrte mir diese Tey entgegen. Wütend riss ich das Poster von der Tür, zerknüllte es, zeriss es in 1000 kleine Fitzelchen und warf sie auf den Boden. Dann öffnete ich die Tür und hielt erst einmal die Luft an, als mir ein Schwapp Luft entgegenströmte, so dick, dass er mich ernsthaft verletzten hätte können. Danach musste ich erst einmal nach Luft schnappen, um den Anblick des einst blitzsauberen Raums verkraften zu können.

Die Wände waren tapeziert mit scheußlichen Postern von dieser abartigen Vampirin! Ich weiß nicht, ob ich den Kleber je wieder von den Wänden kriegen werde! Auf dem Boden waren Kleidungshaufen, die nach Benzin und Feuer schrien. Und mittendrin, eingewickelt in eine miefende, fusslige, stinkende Decke, die ihn hoffentlich einmal im Schlaf erwürgen würde, lag der, der das alles verschuldet hatte! Und er SCHLIEF AUCH NOCH! TOT bin ich, wenn ich mich auf ihn verlassen würde TOT TOT TOT TOT!

Ich baute mich vor ihm auf und weckte ihn mit einem gut gezielten Tritt ins Gesicht. Ich weiß, das ist etwas brutal, aber ich werde versuchen, den Schuh danach noch irgendwie zu retten!

Er blinzelte verschlafen und versuchte, im hellen Licht mich noch irgendwie zu erkennen. Wenn ich ein Attentäter wäre... Ich holte tiiief Luft und fing an, lauter zu schreien, als ich bis jetzt dachte, dass ich konnte.

"OK! JETZT HÖR MIR MAL ZU DU GESCHUPPTER NICHTSNUTZ! IIICH BRING DICH UM! WAS HAST DU MIT DIESEM ZIMMER GEMACHT?! UND WEIßT DU EIGENTLICH, WAS MIT MIR HÄTTE PASSIEREN KÖNNEN!? NAA?! DU BIST DOCH KRANK! WILLST DU ETWAS LEIBWÄCHTER SPIELEN, UND NICHT MAL AUFWACHEN, WENN MIT EINER BLECHTROMMEL UND FANFAREN EIN GANZES HEER VON ATTENTÄTERN AN DIR VORBEIMARSCHIERT?!"

Und was macht der Kerl?

Der rappelte sich auf, schaut mich müde an und meint dann "Gibts schon Frühstück?"

Das war der Moment, an dem ich beschloss, Schnurlis Angebot doch noch zu nutzen.
 

Als ich mich wieder aus Angst vor Bazillen aus dem Zimmer zurückzog und schnell die Tür schloss, ließ ich eine verwirrte Echse zurück, die die ganze Zeit 'W'ss hab hch denn g'machcht?' zischte.

Dreck, was musste sich der Kerl auch immer zur falschen Zeit verwandeln?!

Wütend stampfte ich über die Schnipsel einer gewissen Vampirin und schmiss den Staubsauger an, um auch das von meinem Boden zu tilgen. Gewisse Befriedigung beherrschte mich, als auch der letzte Schnipsel im Staubsauger verschwand.

Pfeifend schlenderte ich in die Küche und hinterließ ihm einen Zettel, in dem ich ihm mitteilte, dass ich schon zu unserem Meister gehen würde. Dann holte ich mit einen Apfel und schlenderte los.
 

Als ich am Treffpunkt ankam, konnte ich unser neues Teammitglied entdecken. Er lehnte im Schatten eines Baumes und sah nicht mal schlecht aus. Er hatte schwarze Haare und schwarze Augen, ein feingeschnittenes Gesicht und einen guten Klamottenstil. Wenn er jetzt auch noch intelligent war, dann würde Gaara ernstliche Konkurrenz kriegen.

Seine Augen erfassten mich und schienen mich zu mustern, dann lehnte er geringschätzig seinen Kopf wieder an den Stamm und murmelte ein "Tse."

OK, Intelligenztest durchgefallen. Das war einer von diesen Machos, die Oto-Nin werden wollten, weil sie dachten, sie kämen damit bei den Frauen besser an. Idiot!

Ich machte ebenfalls ein "Tse!" Und setzte mich auf eine nahe Bank (Natürlich nicht, ohne sie vorher mit einem Lappen, den ich immer bei mir trug, abzuputzen)

Der Kerl musterte mich und runzelte die Stirn "Willst du mich etwa anmachen? Bedaure, aber zurzeit habe ich kein Interesse an Frauen. Ich bin ein Rächer!!"

"Aha." meinte ich desinteressiert und spielte mit meinem Kunai rum. Hoffentlich kam Chomo bald, dann hatte ich wenigstens einen, den ich wirklich reizen konnte. Bei dem Neuen wusste ich noch nicht, ob er Frauen schlagen würde und wenn ja, wie stark er war. Also hieß es: Abstand halten.
 

Meine Langeweile wurde schon bald unterbrochen, als mein persönlicher Hofnarr vor Wut rauchend den Weg entlang gestapft kam.

Ich drehte mich zu ihm, als er zum dritten Mal meinen Namen wutentbrannt gekreischt hatte. Langsam drehte ich mich um und bedachte ihn mit einem deutlich genervten Blick

"Kannst du nicht ein bisschen leiser sein, mein Gott? Gewisse Leute haben nunmal feine Ninjasinne!"

Das nahm ihm aber keineswegs den Wind aus den Segeln. Schade.

"ICH SOLL LEISER SEIN?! WAS IST MIT DEM POSTER AN MEINER TÜR PASSIERT!!"

"Pah.." ich schüttelte den Kopf über soviel Dummheit "... Ich habs entsorgt! Den Fetzen kann ja keiner anschaun! Außerdem ist er von der Tür abgestanden und war somit auf meinem Flur, wo Poster dieser Art verboten sind!"

Ich bemerkte am Rande, dass unser neuer Teamkamerad vergeblich versuchte, unauffällig mitzuhorchen.

"Du... Du hast... Du..." Ich sah interessiert zu, wie mein liebster Feind mit einem Nervenzusammenbruch kämpfte, während er auf einer dünnen Brücke stand, unter der brodelnder Wahnsinn kochte

"... Du... hast... WAS?!"

"Ich habs entsorgt. Irgendwas dagegen? Wenn nicht, dann hör auf, dich wie ein Geistesgestörter zu benehmen und begrüß deinen neuen Teamkameraden. Ich denke ihr werdet euch glänzend verstehen, da er auf deinem Niveau zu sein scheint!"

"Du... Du..." Ich sah wie er sein inneres Lexikon auf der Suche nach einem geeignetem Schimpfwort durchkämmte. Mein Gott, der Kerl konnte einem wirklich leid tun

"Schnepfe? Blöde Kuh? Dumme Nuss? Minderbemitteltes dumpfbackiges hirnrissiges strunzdummes saublödes arrogantes altes Möchtegernweib?"

Ich sah buchstäblich die kleinen Zahnräder in seinem Kopf rotieren "Ja."

"Was nun?"

"Alles zusammen!"

"Duuuuuu..."

Weiter kam ich nicht, denn ein Schatten fiel plötzlich auf uns beide.

"Aberaber..." Eine Hand packte mich am Nacken, die andere zerrte das Echsenvieh von mir weg. Ich schaute den Ärmel entlang, der mich hielt, am Hals entlang zu dem Gesicht.

Dann fiel ich automatisch in Ohnmacht, denn auch mein Hirn hat einen gewissen Selbsterhaltungstrieb.
 

Schwärze... Vielleicht wars ja nur ein Traum gewesen... Das konnte unmöglich unser Sensei sein!

Ich beschloss, meine Augen geschlossen zu lassen und erstmal zu lauschen

"Wann wacht sie endlich auuuf?"

"Tse, Baka!!"

"Oh! Oh, das arme Mädchen! Glaubt ihr, es hat sie erschreckt, dass ich sie einfach von hinten gepackt habe? Sollte ich einen Medinin holen? OhmeinGott! Warum muss das immer mir passieren?!"

Genüßlich blieb ich weiter liegen. Die Stimme schien unserem neuen Sensei zu gehören, und vielleicht musste ich dann heute nicht mitmachen...

"Keine Angst, Sensei, die bringt so schnell nichts um!!"

Na warte, Chomo!! Mit DIR als Leibwächter KANN ich ja nicht ein hilfloses kleines Mädchen sein! Manchmal frag ich mich, wer hier auf wen aufpasst

"Vielleicht sollten wir ihr Disteln in die Nase stecken..."

Ruckartig riss ich meine Augen auf und packte Chomo am Hals

"Untersteeeeh dich!!"

Echsenaugen starrten zurück.

Ich ließ ihn schnell los und schubste ihn weg, dann drehte ich mich zu unserem Sensei um-und wäre beinahe schon wieder in Ohnmacht gefallen

"Hallo! Ich bin dein neuer Sensei! Ich bin aufgrund des Ninja-Austausch-Programms hier! Beinahe hätt ich mir Sorgen gemacht, aber du bist ja noch voll in der Blüte deiner Ju-"

Ich fiel nicht mehr in Ohnmacht. Statt dessen bekam ich einen Schreikrampf.
 

Liebe Zephyr
 

Bitte verzeih mir, dass ich jetzt erst wieder dazu komme, dir zu schreiben, aber es ist etwas schier unglaubliches passiert.

Nun, ersteinmal herzlichen Glückwunsch zu deiner bestandenen Prüfung. Ich bin auch durchgekommen, aber eigentlich bin ich ja schon länger Ge-Nin.

Das Problem war, dass ich heute meine neue Gruppe kennen gelernt habe, und ich muss sagen, dass ich am Anfang eines Kindheitstraumas stehe.

Zum einen ist da Chomo, von dem ich dir ja bereits ausgiebig berichtet habe. Du weißt also, was für ein Idiot er ist (Heute hätte er mich beinahe mit einem Shuriken getroffen-EINEM SHURIKEN!! Ich hätte NARBEN bekommen können, ist der total BLÖD?!)

Dann zum zweiten. Ich weiß von ihm mittlerweile, dass er Sasuke Uchiwa heißt. Wahrscheinlich ist er der Bruder von DEM Itachi, aber mach dir keine falschen Vorstellungen, er ist ein... Nun, Chomo wirkt neben ihm noch vernünftig, und DAS WILL WAS HEIßEN!

Den ganzen Tag labert er mich voll von wegen er muss noch einen Typen töten (Ich hoffe, er meint entweder Chomo oder sich selber). Hey! Wenn er nur einen Typen töten muss, dann soll er sich gefälligst hinten anstellen!

Und dann noch unser Sensei.

Ich weiß ja nicht, wer den ganzen Scheiß von wegen Ninjaaustausch begonnen hat (Die Gerüchte beschuldigen ja den Mizukagen....) aber WENN ICH DEN IN DIE FINGER KRIEGE IST ER GREIFENFUTTER!!

Unser Sensei heißt Gai, man kann ihn nicht anschauen ohne schwere psychische Schäden zu kriegen und um alles noch wunderbar abzurunden kann er keine Chakra benutzen sondern nur Taijutsu und er erwartet von mir, dass ich da tatsächlich mitmache (Querfeldeinläufe, Auf Bäume ohne Chakra hoch und wieder runter, Gewichte heben...)...

Ich hoffe, du hast mehr Glück mit deinem Team! Aber ein schlimmeres kann ich mir nicht vorstellen, und wenn Orochimaru persönlich der Leiter wäre.

Jetzt muss ich aber Schluss machen, ich hab heute nämlich Riesenkrach mit Chomo gehabt und seitdem streunt er im Gang rum und beobachtet meine Gaara-Poster so seltsam...
 

Wiedersehen, deine vom Schicksal gebeutelte Brieffreundin
 

Ylim

Frauenprobleme (Carnidia)

Frauenprobleme
 

#und weiter geht`s mit einer Runde Chomo ^.^b#
 

Ich lege den Brief wieder auf den Tisch und versuche ihn mit meinem Ninjagenie zu entschlüsseln, aber es gelingt mir nicht.

Ich habe sehr viel gelesen.

Ganze Bücher!

Vor allem die Bilder!

Aber trotzdem bin ich nicht in Lage diesen Brief zu verstehen. Nun gut ... vielleicht unterhält sich Ylim mit dieser Zephyr in einer Geheimsprache die nur Frauen verstehen! ...

AH DAS wird es sein!

Zufrieden mit mir und der Tatsache, dass ein weiteres gut geschütztes Geheimnis meinem messerscharfen Verstand nicht standgehalten hat, versuche ich den Zettel vorsichtig zurück in den Umschlag zu stecken, ich will nicht noch mehr meiner wertvollen Tey-Poster verlieren, als ich von oben einen lauten Schrei höre.

So schnell es meine hervorragenden Ninja- Reflexe zulassen fliege ich nach oben, mit angriffsbereiten Kunai in den Händen.

Im oberen Stockwerk steht diese Hecke auf zwei Beinen vor der offenen Türe meines Zimmers im Gang und zeigt schreiend auf ein Kunai, dass zitternd in der Wand steckt.

Ich hätte doch nicht kommen sollen, denn jetzt bin sofort wieder ich der Schuldige. Mit hochrotem Kopf giftet sie mich an und zeigt auf die Waffe. In der linken hält sie den Staubsauger und der rechten einen Benzinkanister, anscheinend war sie schon wieder einmal beim Putzen.

Ich glaube sie hat ihren Beruf verfehlt, sie hätte lieber Hausfrau werden sollen.

Aber wahrscheinlich wollte sie keiner, wirklich wundern würde mich das nicht, bei diesem rostigen Stacheldrahtcharakter.

“WAS IST DAS?” Wenn es einen dümmsten Fragen- Preis gäbe hätte sie ihn sofort bekommen.

Wieder einmal muss ich meine unendliche Geduld bemühen, während ich meine Waffe aus der Wand ziehe. “Ein Kunai.” Sie ist ein Ninja! Sollte sie da sowas nicht kennen? Am liebsten hätte ich den Kopf geschüttelt, aber in diesem Zustand kann jede noch so kleine, unschuldige Bewegung zum sofortigen Angriff ihrerseits führen.

Ich höre wie sie empört nach Luft schnappt. “WIE BITTE? DA ERBARMT MAN SICH? BEGIBT SICH IN LEBENSGEFAHR, DAMIT DIE SEUCHEN AUS DEINEM ZIMMER NICHT AUF`S GANZE HAUS ÜBERGREIFEN. WILL GROSS REINEMACHEN UND ÖFFNET DIE TÜRE UND ...” Ich hatte nicht gedacht, dass sich ihre Lautstärke noch einmal heben konnte, aber jetzt wird sie wirklich schrill. “... DANN FLIEGT DA EIN KUNAI KNAPP AN MEINEM KOPF VORBEI!”

Ich untersuche die Vorrichtung an meiner Türe.

“Das ist ein Schutz gegen Einbrecher, aber ich muss ihn falsch justiert haben, denn er hätte eigentlich genau deine Stirn treffen müssen.” Ich finde das äußerst beunruhigend, denn im Ernstfall kann das schwere Auswirkungen haben. Es ist doch bekannt, dass man erst den Leibwächter ausschaltet und dann die ungefährliche Zielperson.

Ich blickte noch einmal zwischen Loch in der Wand und meinem Apparat hin und her und biege ihn dann etwas nach links. Das sollte helfen ... aber wohl nicht gegen sie ... ich habe gehört Stress sei ungesund ... vielleicht stirbt sie einmal an einer verfrühten Herzattacke. “WIE BITTE? ICH HÄTTE STERBEN KÖNNEN!”

Ich lasse das Kunai zurück in die Vorrichtung einrasten und wende mich zu ihr um. “Nun reg dich doch nicht auf. Du lebst doch noch!”

Diesmal bin ich vorbereitet und kann ausweichen, als sie versucht mir an die Gurgel zu gehen. In Otogakure herrscht tatsächlich ein ständiger Überlebenskampf. Kein Wunder dass nur die stärksten diesem ständigen psychologischen und physischen Stress standhalten.
 

So kommt es, dass ich diesmal tatsächlich als Mensch zum Training komme.

Ach ja!

Wir haben ein neues Teammitglied. Am Anfang hab ich mir eigentlich gedacht: Cool! Endlich noch ein Kerl! Nicht mehr 24 Stunden non-stop-Zickenterror ... aber leider ist er auch eine Zicke.

Ich hab eigentlich erwartet, dass Ylim sofort wieder zu spinnen anfängt, aber anscheinend hat sie tatsächlich noch so viel Hirn, dass sogar sie ihn nicht mag.

Es ist doch nicht alle Hoffnung verloren.

Also ich bin damals halt dann gleich am ersten Tag zu ihm hin und hab ihm meine Hand hingehalten. “Hallo, ich bin Chomo, ich wohne hier.” ... was man da halt so sagt.

Doch dieser unhöflicher Fratz streicht sich nur einmal durch sein Haar, starrt auf meine Hand und meint “Tss” ... er sagt das sowieso sehr häufig und langsam frage ich mich, ob dass nicht vielleicht eine Sucht ist ... vielleicht kann er gar nicht mehr überleben ohne dieses Wort zu sagen ... in irgendeinem Buch hab ich mal von so einem Fluch gelesen ... glaub ich. Die Bilder waren etwas verwischt.

Unser Meister dagegen ist toll. Nur selten ist mir ein so verständiger und einfühlsamer Mensch begegnet. Er scheint immer zu wissen, was seine Schüler gerade denken.

Nun gut ... das ist ja zumindest bei den anderen Beiden kein Problem. Bei Ylim hängt es irgendwo zwischen Gaara, Tobsuchtanfall und Putzen und Sasuke murmelt dauernd etwas von “Muss noch einen Typen töten” und eben dieses “Tss”. Außerdem sind seine Haare fast so lang wie die einer Frau ... ich wundere mich, dass er sich damit noch nirgendwo verfangen hat.

Aber zurück zu unserem Meister. Er sieht unglaublich gut aus und das obwohl sowohl seine Frisur, als auch sein praktischer Kampfanzug wirklich ein wahnsinnig gutes Design haben. Ich habe noch nie einem Mann gesehen, der es geschafft hat guten Geschmack und Praxistauglichkeit so gut in seiner Kleidung zu vereinen.

Ehrlich gesagt wundert es mich etwas, das Ylim nicht sofort auf ihn angesprungen ist, aber dass sie einen etwas seltsamen Geschmack hat, bewies sie ja bereits mit ihrer Vorliebe für rothaarige Sandkastenhocker mit übermäßigem Hang zu schwarzen Augenrändern.
 

Ich mag vor allem diese Körper-Trainings-Stunden.

Erst gestern durften wir 50 Runde um Otogakure laufen und es hat mich UNHEIMLICH gefreut zu sehen, dass dieser dunkelblonden Geißel der Menschheit bereits nach der zweiten die Puste ausging. Ich habe sie hämisch angegrinst, bis sie dann angefangen hat sich in einen Ast zu flacken und Kunai`s nach mir zu werfen, wenn ich vorbei kam.

Aber unser Meister hat sie natürlich dabei erwischt und meinte dann, dass wäre eine gute Übung für uns und hat ihr geholfen. Sasuke hat dann auch aufgehört, weil er ja eine Narbe bekommen könnte und so durfte ich die letzten 44 Runden ganz alleine rennen. Es war richtig entspannend! Man das war der erste wirklich gute Tag in diesem Dorf, ... dachte ich.

Doch dann kam eine dieser Chakra- Übungsstunden ...
 

Nicht dass ich es nicht könnte!

Als angehender Ninja habe ich mich natürlich HERRVORRAGEND auf das schmieden mit Chakra vorbereitet:

Stunden und Tagelang! ... aber leider scheint das nicht viel zu helfen. Auf jeden Fall sitz ich da und konzentriere mich auf das Blatt in meiner Hand, Meister Gai sagte, wir sollten es ohne uns zu bewegen von unserer Hand schubsen.

Sasuke, war offensichtlich schon etwas weiter als wir und fiel gerade zum sicher 35igsten Mal ins Wasser. Er sollte drüber laufen.

Ich freue mich tierisch über die Tatsache, dass er nachher ziemliche Probleme haben wird seine Haare wieder trockenzukriegen und da es etwas unter 10̊C hat, wird er außerdem frieren wie die Sau! ... er hat schon ein ganz blaues T-Shirt (... ok ... der is so schlecht ... entschuldigung *^.^*...)

Ich also hochkonzentriert, starre auf meine Hand, das Blatt hätte sich FAST bewegt, als ich plötzlich neben mir eine Stimme höre ... und es war EINDEUTIG ein spöttischer Unterton darin. “Sag bloos du hast es noch niiiiicht einmal bewegen können!” Ich sehe auf und wer steht, bzw. liegt da? ... Miss Landesgartenschaukopf flackt bequem auf einem Ast und um sie herum wirbeln ein paar Blätter ... ich hätte diese Angeberin am liebsten ungespitzt in den Boden gerammt.

Natürlich ist mit Konzentration jetzt Sense und so balle ich meine Hand mitsamt Blatt zu einer Faust. ‘Gaanz ruhig’ rede ich mir zu. ‘Sie kann nichts dafür, dass ihr Kopf mehr Vakuum hat, als ein leerer Luftballon. Außerdem ist sie deine Schutzbefohlene und die liieebe Nichte von Orochimaru ...’

Ich zwinge ein fröhliches Lächeln auf mein Gesicht und sehe zu ihr hinüber. “Ich habe, im Gegensatz zu gewissen Faulpelzen halt schon so viel geübt, dass meine gesamte Chakra aufgebraucht ist?”

Ich weiß nicht, ob sie das oder letztendlich ich sie gefressen hätte, aber genau in diesem Augenblick kam Meister Gai fröhlich auf uns zu. Sie lobt er und als er mich sieht stockt er und meint. “OH ... Hast du es noch nicht einmal da Blatt zu bewegen?” Ich wäre am liebsten im Boden versunken, doch unser Meister sah mich fest an und meinte dann nur: “Das ist nicht weiter schlimm! Ich bin mir sicher, mit etwas Übung schaffst auch du es! Schließ die Augen und konzentriere dich.” ...

Und das tat ich dann auch, doch durch die Stille bemerkten wir, dass das übliche ‘Quatsch, Quatsch’ von Sasukes nassen Sandalen mit anschließendem ‘Plätsch’, wenn er auf die Wasseroberfläche steigt und anschließendem ‘Pflosch’, wenn er dann komplett reinfällt, plötzlich verstummt war. Unsere drei Köpfe wandten sich dem Kerl zu der reglos auf der Wiese lag. Sofort stürzte Sensai hin und beatmete ihn professionell wieder.

Und das obwohl sich dieser Depp gewehrt hat!

Ich hasse diese Typen, die zu stolz sind um sich sogar das Leben retten zu lassen.

Die dunkelblonde Brennessel neben mir hat sich vor lauter Lachen fast nicht mehr eingekriegt und meinte nur etwas von ‘geschieht ihm Recht’. Ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung, wovor sie redet ... das muss schon wieder so eine Frauensache sein.
 

“Du Sasuke?” Schwarze Haare flattern im Wind, als der verbannte Uchiha- Spross seinen Kopf dreht und stechend schwarze Augen fixierten mich hochmütig und voller Stolz. “Tss?” Ich versuche freundlich zu sein und dem dringendem Gefühl ihm einmal, nur gaanz kurz und gaanz leicht, meine Faust in sein blödes Gesicht zu schlagen nicht nachzugeben.

“Könnte ich ein Foto von dir haben, ... bitte?” Einen Augenblick lang entgleisen seine Gesichtszüge, als er mich überrascht anstarrt. Es sieht noch dümmer aus, als sonst.

“Äh ... gern ... äh ...” hastig streicht er sich durch die schwarze Haarpracht und gibt so etwas wie ein genervtes Stöhnen von sich “ Tss ... Muss das denn sein? Ich muss nämlich noch einen Typen töten!” und hastig schickt er hinterher “ ... wofür denn?”

Ich versuche mein ernstes Gesicht zu bewahren, dieser Idiot ist einfach zu komisch. “Äh ... ich hätte gerne ein Poster von dir ...” Er nickt verständnisvoll. “Natürlich ... soll ich es signieren?”

Ich wehre hastig ab. “Lieber nicht ... äh ... ich bin schon dankbar genug, wenn ich dich nur Fotografieren darf!” Er nickt verständnisvoll und wirft sich in Pose. Ich grinse und machte eine Großaufnahme von seinem Gesicht ... hoffentlich überlebt das der Foto! Nicht dass das Ego den kleinen Kasten sprengt!
 

Zufrieden vernehme ich am nächsten Morgen den Schrei, der durch das Haus direkt bis zu mir dringt. Ich mache gerade meine allmorgendlichen Kampfübungen ganz dicht vor der Haustüre damit ich alles mitbekomme. Anscheinend hat sie gemerkt, dass ich ihr scheußliches Gaara- Bild durch das ebenso hässliche Poster von Sasuke ausgetauscht habe ... Rache ist so süß!

Ich verschiebe meinen Morgenlauf auf sofort, vielleicht hat sich ihr Temperament bis zur Trainingsstunde abgekühlt ... zumindest etwas.
 

Als ich mich vorsichtig an Sasuke vorbei in Richtung Gai schleiche, fällt sie über mich her. Sie hat mir anscheinend noch NICHT verziehen.

Sofort versucht sie mich erneut zu würgen. “ICH BRING DICH UUUMM!” Ich werde wirklich immer besser! Ich schaffe es sie mir so lange vom Hals zu halten, bis Meister Gai sie bemerkt und uns trennt. Sasuke, der Grund für diese Aufregung, steht gelangweilt daneben und meint: “Tss!”

“Kinder! Ihr wollt doch Ninja`s werden! Da müsst ihr euch schon ordentlich benehmen! Wenn ihr euch nicht in Nächstenliebe und Güte übt, könnt ihr niemals gute Menschen werden!”

Wir starren ihn perplex an, bis auf Sasuke, der dazu übergegangen ist seine Nägel sorgfältig zu feilen. Natürlich findet mein Zwangsschützling als erstes seine Sprache wieder. Frauen müssen tatsächlich ein um 40% größeres Sprachzentrum haben! “Wir sind OTO- NINS! Wir bringen Leute für Orochimaru um ... wozu brauchen wir da Nächstenliebe?” und von hinten erklingt ein: “Außerdem muss ich noch einen Typen töten ...” dass wir gemeinschaftlich zu dritt ignorieren.

Meister Gai schnappt eine kurze Zeit lang, wie ein Fisch nach Luft, dann versucht er es anders “Chomo! Du wurdest von Orochimaru- sama mit einer der ehrenvollsten und wichtigsten Aufgaben betraut, die es für einen Ninja geben kann! ... die Bewachung einer Frau! ...” Der Vortrag dauert etwa eine halbe Stunde und im Gegensatz zu den anderen beiden höre ich aufmerksam zu.
 

In dieser Nacht liege ich lange wach und denke nach. Ich gehe tief in mich und breite mein Leben vor mir aus. Ich denke nach: über mich, über die Zimtzicken, über Meister Gai, das was er uns heute über das Ninjadasein erzählt hat und die Frage, ob ich wirklich noch ein Ninja werden will, oder nicht doch lieber einfach nur Tey nacheifere und stark, unabhängig und gemein bleibe.
 

Als ich am nächsten Morgen müde die Treppe heruntersteige, liegt auf dem Küchentisch ein großer Stoß Blätter, der mit der Krakelschrift einer ganz bestimmten Hauszecke vollgeschmiert worden ist.

Ich stöhne leise und innerlich, ich habe keinen Bock von der tollwütigen Ziege angefallen zu werden.

Sind das die nächsten 100 Seiten ihrer Hausregeln? Ich habe doch noch nicht einmal den Vorgänger ganz durch und nun wirklich keinen Bock darauf mir auch noch dieses Mammutwerk anzutun.

Daneben steht ein Teller mit Frühstück ... da werde ich misstrauisch.

Will sie mich vergiften und anschließend mit dem Stapel Papier erschlagen?

“Guut das du da bist!” Sie kommt von draußen herein, ist gut gelaunt und in ihrer Stimme trieft dermaßen von gespielter Höflichkeit, dass sich mir sämtliche Haare aufstellten ... sofern ich welche haben würde.

“Was willst du?” Ich zeige auf den Haufen Geschriebenes und das Frühstück.

Sie grinst und setzt sich mit überschlagenen Beinen an den Tisch. Ich kann den Braten förmlich riechen. Meine Instinkte schlagen roten Alarm.

“Nuuuun.” Sie lächelt mich breit an und ich sehe mich unauffällig nach Fluchtgelegenheiten um. “Ich habe nachgedacht und bin dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass wir doch beide eigentlich nur dasselbe wollen!”

Ich hebe meine Augenbrauen und setze mich ihr gegenüber. “Ach ja?”

“Ja!” Sie beugt sich nach vorne und sticht mit ihrem Zeigefinger auf die Tischplatte ein. “Pass auf, auch wenns dir schwerfällt! Erstens: Wir beide wollen, dass Tey und Gaara sich trennen! Zweitens: Wir beide wollen, dass ich überlebe und drittens: wir beide wollen, das Sasuke möglichst bald und schnell aus unserem Team fliegt, damit sich Meister Gai ganz auf die das wahre Genie in unserer Gruppe konzentrieren kann MICH! ... na gut ... und vielleicht auch ab und zu mal um dich ... obwohl es eigentlich Zeitverschwendung ist Chakratölpel!”

Ich überhöre dezent die Beleidigung.

Es ist seltsam ... aber je mehr ich darüber nachdenke, ... sie hat ausnahmsweise tatsächlich mal recht ... bis auf den letzten Punkt natürlich!

Offensichtlich findet tatsächlich jedes blinde Huhn mal ein Korn.

Ich runzle die Stirn. “Und wie stellst du dir das vor?”

Sie grinst breit und deutet auf den Stapel vor sich. “Wir schließen einen Waffenstillstand! Genaueres steht alles da drin!” Ich riskierte einen Blick auf die erste der Seiten und bereits jetzt beginnen die Buchstaben vor meinen Augen zu verschwimmen ... das kann ja heiter werden ...

Ich hatte damals keine Skrupel Orochimaru meine Hand zu reichen, aber als ich zu ihr mein “Ok” sage, habe ich das nicht gerade angenehme Gefühl, meinen Kopf in ein Stracheldrahthalsband zu legen, an dessen anderem Ende der Leine sie grinsend die Schlaufe hält. ... Hoffentlich ist der Papierstapel nicht mit Frauensprache verschlüsselt.
 

Liebe Ylim
 

Erstmal danke für deine lieben Glückwünsche. Die Prüfung war wirklich lächerlich einfach, ... zumindest wesentlich einfacher als mein Bruder behauptet hat, aber ich habe mich schon gerächt und an die Füße seines Greifen ein paar Blechdosen gebunden ... wusste gar nicht, dass die Viecher so schnell werden können ... aber elegant war das dann nicht mehr ...

Aber das ist doch gar kein Problem, ich versteh das wirklich besser als du denkst, schließlich ist das Leben für uns Ninjafrauen noch einmal wesentlich schwerer als für Männer. Als einziger Hirn zu haben ist halt leider nicht immer nur Vorteilhaft.

Nun zu deiner Gruppe. Du hast mein vollstes Beileid, auch wenn ich sagen muss, dass du noch viel Glück gehabt hast. Ich meine ... Sasuke ist zwar offensichtlich ein Depp, aber ... meine Greifenfeder ... er schaut wenigstens gut aus!!! Was soll ich da machen?

Also als erstes wär da Cora über sie kann man eigentlich nicht viel sagen denn jedes Wort ist für diese schlichte, farblose Person zu viel des Schmuckes. Ihr IQ lässt jeden Regenwurm als Professor dastehen und von gutem Benehmen hat sie noch weniger Ahnung. Sie läuft den ganzen Tag in so einem eklig- abgetragenen Kampfanzug drin rum und jetzt kommt der absolute Hammer: er steht ihr nicht einmal!!!!

Abgesehen davon ist sie übrigens Pazifist und weigert sich beständig zu kämpfen ... das hat aber eher Vorteile, denn jetzt dürfen wir sie den ganzen Tag mit Kunai und Shuriken bewerfen ... die einzigen Highlights des Tages.

Und dann Kay ... der Kerl hat ein Face, als hätte man auf einen Würfel ein paar mal lieblos draufgehauen, so mager und kantig! Er schläft den ganzen Tag und weiß trotzdem alles besser als wir und kann alles besser als wir. DER SCHLÄFT SOGAR IM GEHEN!! Ich hätt ja nix dagegen, wenn er im ersten Kampf tief einschlafen würde und sich von seinem Gegner dann abstechen lässt, damit ich jemanden besseres, mir eher angemessenes zugeteilt bekomme, aber NIX! Außerdem wagt es dieser Kerl mich persönlich zu beleidigen! Ich meine du kennst doch meine schönen, schwarzen Flügel oder? Der Kerl hat auch welche! Aber eisblau und in Fledermaus- Style! Ich sag dir, der macht das NUR um mich zu verarschen!!!

Ach ja, das mit dem Schüleraustausch ist übrigens die Idee vom Tsuchikagen. (Du weißt schon, dieser senile alte Idiot, der bei uns vor dem Kochtopf steht, dem pinken I`like Lollipop- T-Shirt und ab und zu um Rat gefragt wird) Wenn du möchtest bin ich MEHR als gerne bereit dir bei seinem vorzeitigen Ableben zu assistieren, denn schließlich ist DER daran schuld, dass ich diesen Sensai habe:

The-ever-smiling-Arito-Viech! Als ich ihn das erste Mal gesehen hab, dachte ich noch ‘sieht ganz hübsch aus, der darf mich unterrichten’ ich UNWISSENDE! Dieser Kerl ist ein gerissenes, gewissen und rücksichtsloses Biest vor dem sogar Rochi noch was lernen kann UND er kennt meinen Vater!!!! Er hat mich so lange in der Gegend herum gescheucht, bis ich einen PICKEL!!!!! gekriegt habe! Oh ich sage dir, beinahe wäre ich als Nuke bei euch gelandet, so knapp war dieser Idiot noch nie am den Abgrund des Todes gestanden!!

Es ist für mich wirklich schockierend zu erfahren, dass es bei dir nicht besser ist. Sollten wir uns langsam Sorgen um unsere alt- ehrwürdige Ninjatradition machen?

Ich wünschte du wärst hier, damit ich mich endlich wieder mit einer Person unterhalten kann, deren IQ höher ist, als der unserer Greifen. Es tut richtig gut, dir wenigstens Briefe schreiben zu können.

Ich hoffe ich höre bald wieder von dir
 

Zephyr
 

PS: Anbei liegt eine Packung Anti- Schuppen- Shampoo, das wir immer für unsere Greifen verwenden, vielleicht hilft es ja bei deinem Hausgenossen.

Des Menschen bester Freund und Helfer (Kalashin)

Als ich in der Frühe meine Augen öffnete, hörte ich den Gesang der Vögel draußen. Die Sonne schien, ein leichter Wind fuhr durch die Bäume und anscheinend waren es so viele Vögel, dass es selbst Kidoumaru bald zu blöd wurde, sie alle abzuschießen. Vielleicht sind die Greifengene wieder mit mir durchgebrannt, auf jeden Fall konnte ich einfach nicht anders und stimmte aus voller Kehle ein Lied an, während ich mich umzog. Kaum 1 Minute hatte ich gesungen, als die Tür aufgerissen wurde und ein ganzer Schwarm Kunais auf mich zuflog, vor denen ich mich nur mit einem beherzten Sprung auf meinen zum Glück sauberen Boden retten konnte. In der Türe stand Chomo und grinste, anscheinend war er sehr stolz auf sich. Ich spürte, wie der Vogel namens Selbstbeherrschung in mir dem Mammut namens Wut Platz machen musste, ihn noch ein wenig anstachelte und dann davonfolg

"SAG MAL GEHTS DIR NOCH GUT? JETZT IST ENDGÜLTIG SCHLUSS!! MICH SCHON AM MORGEN EINFACH ANZUGREIFEN?! DU BIST MEIN LEIBWÄCHTER!! ABER JETZT HAB ICH DICH DURCHSCHAUT UND WARTE NUR, DU BIST SCHNELLER AUS OTOGAKURE DRAUßEN ALS DU ATTENTAT SAGEN KANNST!!" Tief holte ich Luft und schaute in das neben Gai wohl furchtbarste Gesicht, in dem sich zwar kein Hauch von Schuldbewußtsein zeigte, dafür aber Wenigstens etwas Verwirrung

"Wo ist denn der Angreifer?"

"WELCHER ANGREIFER?! DER EINZIGE DER MICH HIER BEDROHT BIST DU!!"

"A-Aber..." Verwirrt fuchtelte Chomo mit der Hand, um eine Feuerbeschwörung in letzter Sekunde zu löschen "... Du hast doch gesagt, wenn ich dich schreien höre, soll ich sofort kommen, weil du angegriffen wirst, und ich bin doch dein Leibwächter und gerade hast du so furchtbar geschrien, dass ich..." Alle Geduld war vorbei

"RrrrrrrrraaaAAAUUUUSSS!!" Ich packte eines der Kunai am Boden und warf es auf ihn, die anderen folgten

"RAUS HIER! RAUS! DU.... KUNSTBANAUSE! ZISCHENDES ETWAS! NICHTSWISSENDER KLEINER MÖCHTEGERN-HELD!!"

Zu meiner Verärgerung hatte Chomo nicht einmal den Anstand, sich von einem der Kunais treffen zu lassen. Nein, er musste natürlich ausweichen und sie auch noch im Flug einfangen und in seine Tasche stecken. Dabei murmelte er wütend etwas von wegen 'Dieweißauchnichtwassiewillaberehrlich...' Oh bei allen Zuchtgreifen im Hause der Harabin schwöre ich, dass ich ihn umbringen werde und wenn es das letzte ich was ich tue.

Als ich in die Küche kam, war er schon weg. Mit einem Blick auf die Unordnung am Tisch beschloss ich, dass sein Tod nicht zu schnell gehen durfte:

Schokocreme-Flecken klebten an Tisch und Eckbank, Teller und Messer (Die natürlich noch am Tisch standen und nicht im Geschirrspüler), etwas Milch war am Boden ausgeschüttet und wurde vom Sonnenlicht bestrahlt, sodass sie sicherlich schon auf der Vorstufe zum Schimmel war. Mir war wirklich nicht nach frühstücken zumute, und als ich alles desinfiziert hatte, war ich schon viel zu spät dran. Fluchend lief ich aus dem Haus und knallte die Türe hinter mir zu-In Otogakure muss man sich keine Gedanken wegen Dieben machen, weil Rochi sie hasst- und rannte in Richtung Truppentreffplatz.

Dort erwartete mich wieder mein ganz persönlicher männlicher Albtraum, zusammen mit meinem ganz persönlichem geistigem Albtraum und meinem Hygiene-Albtraum.

Der größte (und grünste) von ihnen ließ seine Zähne aufblitzen, das einzige an ihm, was wenigstens in Ordnung war

"Aber Ylim, wo kommst du denn her? Pünktlichkeit ist die oberste Tugend der Ninjas... aber... hach... Was gäbe ich dafür, nochmal so jung und frei wie ihr zu sein?" Er seufzte und schüttelte den Kopf, dann klatschte er in die Hände

"Also! Ich hab eine unglaublich tolle Neuigkeit für euch!" verkündete er strahlend.

Was denn? Ging er zusammen mit diesem Sake oder wie auch immer in sein da-wo-der-Pfeffer-wächst-gakure? Nahm er Chomo auch gleich mit? Wurde ich nach Blumen-gakure versetzt? Bekam ich ab jetzt Einzelunterricht bei einem fähigem, jungen und GUTAUSSEHENDEN Meister? Würden wir lernen, wie man andere permanent in Frösche oder Regenwürmer verwandeln könnte? Hatten sich Gaara und Tey getrennt? Ich hing quasi an seinen Lippen

"Wir haben einen Auftrag bekommen!!" Meine ganze Hoffnung brach zusammen und lachte höhnisch. Entsetzt schaute ich ihn an. Arbeiten? Er verlangte von mir, dass ich ARBEITE?! Gai verstand mein entsetztes Gesicht falsch und tätschelte meinen Kopf

"Keine Angst, es wird nichts schief gehen! Ich bin ja dabei und es ist ein einfacher Auftrag!!" Er ignorierte dabei völlig, dass ich meinen ganzen Kopf mit Desinfektionsspray zunebelte, in der Hoffnung, entweder ich oder sie würden daran ersticken.

Leider blieb auch dieser Versuch frei von jeglichen Todesfällen und so befand ich mich kurz darauf in einer Hütte von Otogakure, die ich nach Orochimarus Palast am meisten hasste: Die Aufgabenverteilung.

Der Ninja hinter der Theke-Kabuto-begrüßte uns mit einem schlichten Nicken und schob eine Schriftrolle herüber

"Stufe D Auftrag, nichts wildes... Ihr sollt ein enlaufenes Haustier der Lady Fanielle da Tórén einfangen... Es heißt Kitty!" Ich seufzte innerlich als Gai fragte "Ääähm... Und was ist das für ein Tier?" Welches Tier würde man schon Kitty nennen? Kabuto zog die Augenbrauen hoch und klopfte auf die Schriftrolle

"Ein Elefant."
 

"Das ist doch BLÖD-SIN-NIG! BLÖDSINNIG!!" tobend machte ich mich mit meiner Bürde namens Gruppe 13 auf in den Wald. Ich hoffte immernoch, ein wenig Verstand zu finden, den jemand vielleicht mal vergessen hatte, aber bei den Team'kameraden' war jede Hoffnung verloren. Das wurde mir auch wieder einmal bewiesen, als Gai mich mit einem empörten Blick strafte

"Ich bitte dich, Ylim! Jeder Dienst hilft dir, deine Fähigkeiten zu schulen, sowohl körperliche als auch geistige, auch wenn er anfangs unsinnig erscheinen mag!"

Ich bemühte mich nach Kräften, diesen Mann zu ignorieren - selbst seine Stimme war grün - und verlegte mich darauf, zu zählen, wie oft Sasuke noch 'Tse' machen würde.

Bei '238' hörte ich auf zu zählen, denn selbst für den verzweifeltsten Mann/Frau auf einer einsamen Insel wäre das kein Zeitvertreib und musste so wohl oder übel wieder Gai zuhören, der gerade einen Vortrag über diesen Auftrag und die Dinge, die wir bei ihm lernen sollten hielt:

"Und ihr meint, den Elefanten durch Spurenlesen zu finden ist einfach, aber ihr könnt ja nicht einfach rennen, bevor ihr gehen lernt und die Spuren eines Elefanten mögen zwar einfacher zu finden sein als die eines feindlichen Ninjas, aber ihr lernt dabei, auf was ihr zu achten habt, Dinge wie abgebrochene Äste oder Fußspuren, oder..."

... oder eine etwa 4 Meter breite Schneiße wie die vor uns?

Bitte! Kann Kitty nicht einfach kommen und uns alle zertrampeln?

Oder vorzugsweise nur den männlichen Teil dieser Gruppe?

Soll irgendwer eigentlich diesen Mist GLAUBEN?

Ich bin mir sicher, Gaara oder Orochimaru sind nie herumspaziert, um Elefanten zu jagen!

Mein Gott ist das PEINLICH!

Und wie sollen wir das Vieh eigentlich anhalten?

Uns draufhocken und hoffen, dass es an dem Gewicht zusammenbricht?

Es festhalten?

Ich kann mir auch schönere Todesarten denken, herzlichen Dank!

Und hoffentlich erwartet keiner von mir, dass ich irgendwie im Gebüsch rumkrieche!

Schon bei dem Gedanken an die ganzen Insekten, die nur darauf warten, sich auf mich zu stürzen, wird mir ganz anders. Auch Sasuke schaut nicht mehr so glücklich aus wie noch ein paar Minuten und sein 'Tse' klingt schon recht schwach. Geschieht ihm recht!!

Und die Erfüllung meiner Wünsche kam dann ausgerechnet mit einem Kommando von Gai:

"OK, wir setzen jetzt besser alle die Headsets auf und verteileen uns! Toitoitoi Kameraden!!"
 

Seufzend streckte ich mich auf einem Ast aus und sah zu, wie unten Chomo und Gai um die Wette hasteten, um diesen Elefanten zu suchen.

Den Elefanten konnte ich übrigens auch sehen, der trank gerade fröhlich aus einer Quelle und einer zitternder Sasuke versuchte erfolglos, von ihm wegzuschleichen, allerdings ignorierte der Elefant das Geräusch einfach, das entsteht, wenn ein Ninja zu oft gegen einen Baum lief.

Scheinbar war der 'Uschiwa-Erbä' genauso erpicht darauf den Elefanten zu finden und zu stellen wie ich. Nur stellte er sich blöder an als ich.

Aaah, Chomo hatte den Elefanten gefunden. Ich hörte seine aufgeregte Stimme durchs Headset

"Hier Chomo. Habe das Zielobjekt gesichtet, wiederhole: Habe das Zielobjekt gesichtet, over!"

"Hier Gai! Wunderbar, Chomo! Versuch, ihn auf uns zuzutreiben, damit wir ihn einfangen können, Gai over."

Guut... Die beiden würden das also unter sich regeln und ich konnte noch ein wenig hier oben sonnen...

"Habe verstanden, Chomo Ende!"

Ich schloss genießerisch die Augen und ließ mir die Sonne ins Gesicht scheinen, als der Ast, auf dem ich saß. etwas zu beben anfing... Unwillig seufzte ich... und riss die Augen auf, wobei ich von der Sonne geblendet wurde. Moment mal!!

Panisch schaute ich zu Boden und versuchte, die hellen Flecken vor meinen Augen wegzublinzeln, als plötzlich ein paar Tonnen Elefant gegen meinen Schlafbaum knallten und mir den schnellsten Weg zum Boden zeigten. Und was schreit der Idiot von einem Leibwächter

"Schnapp ihn dir, Ylim!!"
 

Liebe Zephyr
 

Ich danke dir für das Anti-Schuppen-Shampoo, gegen Chomo hat es zwar leider nichts genutzt, aber mein Boden war nie sauberer. Wie ich sehe läuft auch in anderen Ninjadörfern entsetzlich schiefund ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr mich das beruhigt. Natürlich hast du Pech mit deinem Team, aber hey, wir können uns immer noch vorstellen dass es irgendwo in den weiten dieses Landes ein bedauernswertes Mädchen gibt, das noch schlechter dran ist als wir beide.

Ich hab das Buch mit den Kampftechniken für Greifn durch und kann dir erfreut berichten, dass ich alles sehr gut gebrauchen kann, spätestens Morgen. Da haben wir nämlich unseren ersten Auftrag. Ich hoffe immernoch, dass ich mich irgendwie rausschmuggeln kann, aber ich fürchte, daraus wird nix, weil Gai ist zwar so dumm wie des Tsuchikagen Schirmständer, aber er hat so eine Art eingebauten Teaminstinkt und merkt sofort, wenn einer von uns fehlt.

Mir geht Chomo langsam wirklich auf den Zeiger. Heute hat er sich Nudelsuppe kochen wollen und spontan die halbe Küche unter Wasser gesetzt (Er besitzt sogar die Dreistigkeit zu sagen, dass das doch nur ein paar Tropfen wären). Langsam denke ich über ein schönes großes Vorhängeschloss mit einer schönen dicken Eisentür vor seinem Zimmer nach... Was benutzt ihr, wenn einer eurer Greifen durchdreht?

Langsam wird es Zeit, etwas im Garten zu arbeiten, aber der ganze Schmutz liegt mir nicht... Allerdings kann ich ihn auch nicht einfach verwildern lassen oder, noch schlimmer, ihn Chomo überlassen... Du kennst nicht zufällig eine Pflanzenart, die nett aussieht und diszipliniert wächst?

Wie ist das Wetter in Iwagakure? In Otogakure ist es irgendwie immer gleich, nicht warm genug, um schön braun zu werden aber auch nicht kalt genug, um Trainigsfrei zu kriegen.... Langsam beginnee ich zu glauben dass dieses Land nichts anderes als eine furchtbar Provokation gegen mich ist. Was hältst du davon, mal an diesem Ninjaaustausch mitzumachen? Was kann denn schon schlimmeres passieren?

Ah! Beinahe hät ichs vergessen! Ich hab endlich eine Möglichkeit gefunden, Chomo eins auszuwischen! Ich hab ihn dazu gebracht, einen Vertrag zu unterschrieben, ohne das kleingedruckte zu lesen. Zugegeben, in der Mitte waren die Blätter alle leer, aber jede Nacht tausche ich eines der leeren gegen ein vollgeschriebenes aus und dann hab ich ihn am Schlawittchen. Verträge gelten in Otogakure viel, weil die Einhaltung dessen das einzige ist, was man bei einem Oto-Nin sicher sagen kann.

Aah, jetzt muss ich aber Schluss machen, erstens macht es mich nervös, wenn Chomo so lange ohne einen Mucks von sich zu geben wegbleibt und zweitens muss ich mich für morgen ausruhen.

Wünsch mir tausend Federn Glück

Ylim
 

P.S.: Heute hat Gaara mit mir gesprochen! Ich weiß nicht genau, was er zu mir gesagt hat, aber ich bin glücklich! Glaubst du, er beginnt mich zu mögen?

Quod licet est iove, non licet est bove (Carnidia)

#‘Quod licet est iove, non licet est bove’ ist lateinisch und heißt so viel wie: “Was dem Jupiter erlaubt ist, ist dem Rindvieh noch lange nicht erlaubt ^.^b#
 

Ich war fast ein bisschen stolz auf sie, wie sich Ylim so todesmutig auf das große, graue Ungeheuer schwang, auf das sie von oben im Baum aufgelauert hatte, um es mit bloßen Händen zu bezwingen.

Das hatte sie sich sicherlich bei mir abgeschaut, so souverän und elegant wie das aussah. Ich meine man kann von Master Gai viel sagen und er ist wahrscheinlich eine echte Koryphäe, wenn es um Tajutsu geht, aber das Denken ist so seine Stärke nicht.

Nun gut ... als Ylim dann kreischend “Holt mich hier RUNTER!” zu schreien begann sank meine Achtung vor ihr doch wieder ein bisschen und ich seufzte leise.

Doch eine Hand schob mich plötzlich nach vorne, wies mir einen klaren Weg. “Nun ist es an dir zu beweisen, was für ein Ninja in dir steckt!”, spornte mich Master Gai furchtlos an. “Geh und rette deine Kameradin!”

Tränen der Rührung glitzerten in seinen Augen.

“Fürchte weder Tod noch Teufel und geh sie zu holen und wir werden dir derweil den Rücken freihalten! Selbst wenn der schlimmste aller Fälle eintritt, wir werden dir ein Grab wie einem Helden bereiten! Wir werden deiner gedenken, als denjenigen, der Ylim unter Aufopferung seines Lebens aus den Krallen des sicheren Todes befreit hat! Ganz Otogakure wird deinen Namen mit Andacht und Respekt flüstern und viele Jungfrauen werden an deinem Grabe trauern.”

Ganz ehrlich.

Selbst mir tapferen, knallharten Ninja standen bei solch heroischen Worten die Tränen der Rührung in den Augen, ... aber was macht die blöde Kuh?

Gerade als ich nach vorne stürmen wollte purzelte sie über den Rücken sehr unelegant und unnötig, schließlich hätte ich sie gerettet, auf den Boden der Tatsachen hinunter ... und BRACH sich nicht einmal etwas!!

Ich seufzte leise.

So schnell ging es eben als Ninja.

Soeben noch dicht davor das größte Ziel zu erreichen und dann zögert man einen kurzen Augenblick zu lange und alles war vorbei.

Das Leben ist einfach hart und ungerecht.

Apropos hart und ungerecht.

Dieser emotionale Kümmerling Sasuke hatte sich offensichtlich kein bisschen von der großartigen Rede unseres Meisters beeindrucken lassen, nachdem was er da so gelangweilt in sein mit dem Uchiha- Fächer besticktes Taschentuch schneuzte ...
 

Aber ich wusste nun, dass ich härtere Maßnahmen ergreifen musste. Ich ging tief in mich und befahl meinem Amulett mich zu verwandeln ...

... nichts ...

‘Amulett!’ sprach ich zu ihm ‘Im Namen meines Großvaters den ich vergessen, habe, befehle ich dir, verwandle mich!’

... nichts ...

Nun ... bekanntermaßen muss man diese Dinger ja immer dreimal dumm anreden, also versuchte ich es ein drittes Mal.

‘Hey du alter Staubfänger, mach mal hinne, ich muss hier die Welt retten!’

... wieder nichts ...

Also beschloss ich mich so zu verwandeln wie ich eben wusste, dass es funktionierte. Todesmutig trat ich zu meiner immer noch am Boden sitzenden und vergeblich um Mitleid heischenden Kollegin, suchte mir einen einigermaßen sicheren Stand und holte noch ein letztes Mal tiiieef Luft.

Möge mir ihre Herrlichkeit Vergebung gewähren.

“Du hast dich eben angestellt wie Tey!”

Ich kann nur sagen ... wow!

Nein, ganz ehrlich!

Wenn sie sich beim Training genauso anstellen würde, wäre sie sicher sehr bald ein toller Ninja. Ihre dürren, wohl manikürten Finger legten sich sicherlich mit einem schrillen “WIE KANNST DU ES WAAAGEN!!!” innerhalb weniger als 0,3 Sekunden um meinen Hals und drückten doch recht ordentlich zu.

Man hat die in der Zwischenzeit einen kräftigen Händedruck!

Wenn Gai sie weiter so trainiert tötet sie mich irgendwann noch wirklich!!

Ich blinzelte tapfer die Tränen aus meinen Augen und spürte erleichtert, wie die Verwandlung begann und ich zwei weitere Arme dazu nutzen konnte diese wildgewordene, blonde Dornenhecke von mir weg zudrücken. Es wäre auch sicher sehr leicht gewesen, wenn sie nur nicht so wendig wäre.

Ich war wieder einmal sehr, sehr froh um meine Schuppen, die effektiv verhinderten, dass sich ihre Fingernägel tiefer als nur ein paar Millimeter in meine Haut bohrten.

Mit vereinter Hilfe von Master Gai und dem Uchiha- Schönling vermochten wir es dann sie tatsächlich von mir zu lösen und da solle noch einer behaupten wir Ninja würden nicht jeden Tag unser Leben auf`s neue Riskieren!!

Nachdem ich nun so gewappnet war, trat ich, ganz alleine möchte ich erwähnen, denn der Rest war noch genug damit beschäftigt Ylim zu bändigen, auf das Ungeheuer zu.

Nein!

Nicht Ylim!

Das Graue!!!

Eigentlich habe ich mich da echt gut angestellt und mein Auftritt war auch echt cool! Ich bin vor das Ding hingetreten, habe mich vor ihm aufgebaut und erst einmal beruhigend auf es eingesprochen und ich bin mir sicher es hätte auch geholfen, wenn die blöde Kuh in meinem Team ... die mit den hellen Haaren nicht plötzlich los gebrüllt hätte. “DU IDIOOOT! DAS IST DER HINTERN!”

WIE bitte soll ich unter solchen Umständen vernünftig arbeiten?

Ich wollte sie gerade darauf hinweisen, dass ich das natürlich GEWUSST habe und dafür meine Gründe hatte, nach denen ich nebenbei noch immer vergeblich suchte, als sich eine grauer, warmer Schlange um meinen Hals wand.

Tapfer und vor ...

... äh ...

... Ehrfurcht vor solch einer Naturgewalt erstarrt, riss ich die Augen auf. Die Ironie in der Stimme meiner teilzeitgeflügelten Nervensäge war nicht zu überhören.

“Oooooh ist das süüüß! Como! Sie MAG dich!!!”

Ein Stoßzahn bohrte sich recht unangenehm in meinen Rücken und mein ohnehin überzogener Hals wurde sicherlich noch einmal fünf Zentimeter länger, als mich das Vieh nach oben zog.

“Aber ich mag es nicht!”, wehrte ich mich verzweifelt, aber vergeblich.

Gegen Frauen mit Armen wie Baumstämmen kam man einfach nicht an, das ist eine alte Weisheit der Mannheit.

Ich wehrte mich also nicht länger vergeblich, sondern konzentrierte mich auf die durchaus ebenfalls sehr wichtige Tätigkeit des Luftholens ... mit einer Stahlklammer um den Bauch ist das nämlich auch nicht so einfach.

Doch auch diese Aufgabe meisterte ich wie immer unübertroffen und so schaffte ich es sogar bis zurück zum Dorf, ohne ein vorzeitiges Ableben ... auch wenn der Anblick den ich bot vielleicht nicht der allereleganteste war, aber das war mir ehrlich gesagt zu diesem Zeitpunkt absolut herzlich egal.

Dank dieser Geschichte bekam ich von Kabuto nach einem trockenen “Wirbel ausgerenkt” so eine absolut unwürdige und lächerlich aussehende Halskrause verpasst.

Allerdings hatte ich das Ding weder Ylim noch Kitty zu verdanken, auch wenn diese mich nah daran brachten, sondern der überglücklichen Herrin dieses Urviechs, die mir aus lauter Dankbarkeit ebenfalls um den Hals gefallen war.

Nun war zumindest mir klar, warum die Frau Witwe war.
 

Dies war wohl auch der Grund, warum Ylim, die Waldschratfrau, in der nächsten Zeit immer so grinste, wenn sie mich die Treppe herunterkommen sah, aber ich ignorierte es geflissentlich ... bis ich sah, was sie in der Hand hielt.

War das eine neue Art die Schriftrollen herauszugeben? Möglichst desinteressiert wirkend kam ich näher. Das Subjekt sah eigentlich aus wie ein normales Buch ...

Nur dass normale Bücher keinen quietschneonorangenen Einband haben.

Es musste sehr lehrreich sein, denn schließlich las sie so gefesselt darin, dass sie sogar vergaß mir eine Beleidigung an den Kopf zu werfen.

Meinem trainierten und erfahrenen Verstand war natürlich sofort klar: hier war etwas faul!! Wenn Ylim sogar darauf verzichtete Gaara nachzuspannen, NUR um in diesem Buch lesen zu können!

Sofort begann ich mit der Analyse, welche hochwichtigen Informationen in diesem seltsamen Ding wohl eingefangen sein könnten.

Das Geheimnis Orochimaru`s Macht?

Eine der verbotenen Künste?

Der Weg zur versunkenen Stadt? (JA! WIR Bewohner des Wellenreiches glauben dran!)

Möglichst unauffällig, ich habe sogar versucht zu pfeifen, näherte ich mich ihr mit vorsichtigen Schritten.

Doch sie murrte nur ein schwaches ‘Lass den Krach, da kriegt man ja Tinitus’ und drehte sich weg.

HEY!

Wo ist das fliegende Kunai?

Das Buch musste ja wirklich fesselnd sein!

Meine Neugierde war geweckt ... mehr als geweckt.

Mit meiner Jutsu- der- tausend- Wollsocken schlich ich mich vorsichtig näher.

Aber anscheinend musste ich diese Technik noch perfektionieren, denn sie seufzte genervt und schlug das Buch zu.

“Hör zu!” meinte sie mit diesem ‘Ich bin die Nichte von Rochi und weiß deshalb von Geburt an alles besser Blick’ den ich so an ihr hasse.

“Quod licet est iove, non licet est bove ... klar?”

Das war natürlich ein Problem.

Ich konnte ja schlecht durchblicken lassen, dass ich keine Ahnung habe und so nickte ich nur wichtig und gab etwas in der Richtung. “Ja ... ganz klar ...” von mir, nickte eifrig und machte das ich davon kam.

So ... und wo bekam ich jetzt jemanden her, der mir das übersetzten konnte?

... natürlich möglichst ohne mich der allgemeinen Lächerlichkeit preiszugeben?

Ich könnte Kabuto fragen.

Der wusste schließlich immer alles.

ECHT!

Ohne Scheiß!

Als ich ihn mal gefragt habe, warum alle Frauen so Zicken sind, also bis auf die göttliche Tey natürlich, hat er gemeint, das liege an den Hormonen.

Darauf wär ich nie gekommen!!

... aber ich schweife ab.

Also: Kabuto könnte mir das sicher sagen.

Das Problem dabei war nur ... der weiß sicherlich sofort auch warum ich frage ... und er kommt mit Ylim recht gut aus, also ist die Wahrscheinlichkeit, dass die erfährt, dass ich gefragt hab doch recht groß.

Das musste vermieden werden!!!

Wen kannte ich denn noch, der nicht viel sagt ... Sasuke ... Ich grinse breit ob dieser absurden Lösung.

Eher würde Rochi anfangen Tsunade hinterher zu stiefeln, als dass dieser Kerl eine Ahnung von irgendwas hat.

Auf der anderen Seite ... ein blinder Uchiha findet bekanntlich ja auch mal ein Sharingan ... zumindest laut Sprichwort.

Ich zuckte mit Schultern und machte mich auf die Socken, ihn zu suchen.

Das war bekanntlich ja nicht sonderlich schwer, man musste immer nur dem ‘Ts’ folgen.

Tatsächlich fand ich ihn vor der Pfütze, vor der wir ihn gestern nach dem Training zurückgelassen haben, wie er in sein Spiegelbild starrt.

Wie immer begrüßte ich ihn wohlwollend mit einem kameradschaftlichen “HEY Holzkopf!” schließlich hat uns Meister Gai beigebracht, dass Freundschaft und Teamgeist unheimlich wichtig für einen Ninja sind.

Auch in Otogakure, weil ... äh ... weil ... naja, aber das ist ja jetzt nicht weiter von Bedeutung.

“Du kennst dich doch mit alten Sprachen und so einem Zeug aus!”, laberte ich drauf los, bevor er wieder mit seiner ‘Ich muss noch einen Typen töten’- Story anfängt, da ist er dann oft erstmal für Stunden nicht mehr ansprechbar! “Kannst du mir sagen, was ‘Quod licent ist iovi, non licent ist bovi ... oder so ähnlich übersetzt heißt?”

Die schwarzen Augen wandten sich keine Sekunde von der Pfütze ... oh oh ... wohl heut doch nicht so ein guter Tag wie ich gehofft habe. Ich fürchtete, dass ich mir die Übersetzung abschminken konnte.

“Was dem Juppiter erlaubt ist, ist dem Rindvieh noch lange nicht erlaubt.”, murmelte er geistesabwesend vor sich hin. “Aber ich muss noch einen Typen töten ... ts?”

Ich hatte es ja gewusst ... schon wieder total abgedriftet der Kerl ... murmelte irgendwas von Rindviechern ... naja ... Selbsterkenntnis is ja bekanntlich der erste Schritt zur Besserung.

Schulterzuckend wandte ich mich ab und schlenderte weiter ... wer könnte sowas denn noch wissen?

Tayuya?

Jaaa, aber die Frau hat ein Temperament wie ein Herbstgewitter ... nur wenn mir nix anders einfällt, nicht dass ich am Ende doch bei Kabuto lande ... wenn auch unfreiwillig.

“Hallo! Du stehst ja in der Blüte deiner Jugend!”

Meister Gai!

ER weiß es sicher!!

Ich blicke ihn hoffnungsvoll an.

“Meister Gai, ihr könnt mir sicher helfen! Ylim hat zu mir gesagt ‘Quod licent ist jovi, non licent ist bovi ... oder so ... was heißt das?”

Monströse Augenbrauen wurden nachdenklich zusammengezogen, bis sie aussehen wie eine Sturmfront im Winter. “Ich glaube das habe ich schon einmal gehört ...” murmelte er wichtig.

Ich hing an seinen Lippen. Doch schon seine nächsten Worte stießen mich erneut in tiefste Verwirrung und ich fühlte mich, als hätte man mir den Boden unter den Füßen weggezogen.

“Ich glaube es ist eine Liebeserklärung!” Plötzlich stehen Tränen der Rührung in seinen Augen.

“Ich wusste es! Sie liebt dich!” ... und ich hätte am liebsten Selbstmord begangen und gleichzeitig im Boden versunken.
 

Hallo Ylim,
 

ich kann mich noch sehr gut an meinen eigenen ersten Auftrag erinnern ... viel Glück, du wirst es brauchen! Nimm dir am Besten irgendwas gegen Pickel mit! Ach ja! Und wenn einer deiner Teamkameraden sich in ein mächtiges, uraltes, schwarzes Ungeheuer verwandelt buckel lieber hastig vor ihm!

Zu deiner Frage, was wir tun, wenn unsere Greifen durchdrehen. Wie du weißt sind es sehr empfindsame Tiere. Wenn sie durchdrehen versuchen wir es erst einmal mit gutem Zureden oder stellen ihnen einen sehr ruhigen Kollegen an die Seite. Sollte das nicht`s helfen ... es gibt sehr gute Rezepte für die Weiterverarbeitung von Greifenfleisch! Ich schick dir mal eine Dose von dem Zeug und ein Rezept mit, mit dem wir sie einschläfern, ich hoffe es hilft auch bei Echsen.

Ich frage mich, warum die Orochimaru für die Gartenarbeit keinen Diener zur Seite stellt. Er ist doch so mächtig und so, da sollte es doch kein Problem sein und ich meine für ihn ist es sicher nicht gerade gut für`s Image, wenn seine Nichte sowas selbst macht. (Bei uns macht es übrigens Mutter ... die macht das ganz gut, also behalten wir sie wohl noch etwas. Aber für mich käme auch etwas anderes als Rosen gar nicht in Frage ... zumindest vor meinem Fenster.)

ERZÄHL mir bloß nix von diesem Ninjaaustausch! Ich muss ab nächste Woche nach Konoha! Und nur weil mein bescheuerter Meister glaubt er käme uns so leicht davon! Aber da hat er sich geschnitten!! ... Ich hoffe nur die Überfahrt über das Meer zwischen Iwa und Suna wird nicht zu teuer. Außerdem ist das Salz nicht gut für meine Haut!

Ich geb dir die Adresse sobald wir da sind!
 

Möge dein Weg mit Rosen gepflastert sein,

deine Zephyr



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Kommentare zu dieser Fanfic (27)
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Von: abgemeldet
2006-01-03T12:04:49+00:00 03.01.2006 13:04
Die Äre im Nadelhaufen?! Gute Idee!

MfG Schnurli
Von: abgemeldet
2005-07-01T20:10:01+00:00 01.07.2005 22:10
wheeee...XDDD
DAS kapitel gefällt mir! XD
besonders das training...XDD
sowieso, diese ff verleitet zu unkontrollierbarem grinsen...
Von: abgemeldet
2005-05-19T23:23:11+00:00 20.05.2005 01:23
............WOW..............^-^
Von: abgemeldet
2005-05-19T23:14:10+00:00 20.05.2005 01:14
Du schreibst einfach fantastisch!
MfG Schnurli
Von: abgemeldet
2005-05-19T23:09:24+00:00 20.05.2005 01:09
Geilo!!!!!
Mfg Schnurli-Sama^-^
Von:  Rockfairy
2005-05-16T14:50:20+00:00 16.05.2005 16:50
wahaha
das is geil!
einfach nur geil!
Sowas änliches wie Chomo mit Sasuke hab ich mit nem arbeitskollegen von meinem dad gemacht^^!
Macht ganz schnell weiter!^^
HEL
bye Anbu
Von:  Rockfairy
2005-05-05T19:08:40+00:00 05.05.2005 21:08
Geil geil geil
Mach schnell weiter!
Ich lach mich immer so derbe schrott über dieses FF!
HDL
bye Anbu
Von: abgemeldet
2005-05-05T11:45:25+00:00 05.05.2005 13:45
*pruuuuust* das. war. geil. !! XDDDD~
als ich das mit dem "wann wacht sie denn endlich auuf?" gelesen hab, wusste ich, dass er nur gai sein KONNTE, der sie in ohnmacht fallen lässt...geill...XDDD
das training muss definitiv noch ausführlicher erläutert werden!! X3
...ach ja...das mädchen sollte gut auf ihre gaara poster acht geben...oO
Von: abgemeldet
2005-05-04T10:58:37+00:00 04.05.2005 12:58
*pruust* XDDD~
yai! es werden mal wieder die grinse-muskeln strapaziert! XD
hrhrhr...das wird noch lustig...XD
Von:  Rockfairy
2005-05-03T17:12:01+00:00 03.05.2005 19:12
Nyo ich weiss nich wirklich was ich DAZU sagen soll?!
Wie wärs einfsch mit:
Mach weite????
HDL
bye Anbu


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