Fang ihn!
Also hier der erste Teil meiner Fanfic zu Furi Kuri. Ich hab einfach mal angefangen zu schreiben, weiss
noch nicht, wie die Geschichte aufhören wird. Eventuell kommen auch noch andere Charaktere dazu.
Aber das seht ihr ja^^
Ich würde mich sehr über Kommis freuen, weil es erst meine 3te FF ist und ich Tips gut gebrauchen
kann.
Also viel Spass beim lesen ^-^
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1. Fang ihn!!!
"Wieso tust du das?", dies wollte er mehr als alles andere auf dieser Welt wissen. Wieso ignorierte sie
ihn?, machte einfach einen anderen aus ihm und trampelte auf seinen Gefühlen herum?
...Klar, sie konnte nicht wissen, was er für sie empfand... oder doch? Hatte sie seine Fassade etwa
durchschaut? Wusste sie von seiner Sehnsucht und ignorierte seine Gefühle bewusst?
Naota war zum Heulen zumute. Er lag wie jeden Nachmittag unter der grossen Betonbrücke, die über
den Fluss und die kleinen Fischerhäuschen an dessen Ufer ragte und langweilte sich schrecklich. Über
sich hörte er die Autos hupen - es war fünf und deshalb Stau. Hinter sich, das Geräusch eines
Fischerbootes, das gerade seinen Fang an Land brachte. Und vor ihm? Vor ihm war es ruhig... zu ruhig,
denn wenn Mamimi bei ihm war und sie nicht redete oder Gameboy spielte, konnte etwas nicht in
Ordnung sein. Schnell richtete er sich auf, genau in diesem Moment hörte er sie rufen: «Achtung, fang
ihn!». Der Ball prallte mit voller Wucht auf die Stirn. Der Schmerz breitete sich vom Aufschlagspunkt
über den ganzen Schädel aus. "Mein Kopf wird explodieren!", das war Keis letzter Gedanke, bevor es
Schwarz um ihn wurde.
Die Sonne blendete, als Naota wieder zu sich kam. Es musste mindestens schon neun Uhr sein, denn im
Sommer reichte das Licht erst am späten Abend bis unter die Brücke. Sein Kopf brummte, und da wo
der Baseball aufschlug prangte jetzt eine dicke Beule. Mamimi sass am Ufer und rauchte, er
beobachtete sie, immer noch am Boden liegend und fühlte sich schlechter als je zuvor. Leise stöhnte er,
ob sie es bemerkte? Er schloss die Augen, in der Hoffnung, dass sie nicht zu ihm kam. Es war still.
Langsam öffnete er sein rechtes Auge einen winzigen Spalt um nachzusehen. Mamimi rauchte immer
noch seelenruhig am Fluss an ihrer Zigarette. Er öffnete beide Augen. Eine Getränkedose stand jetzt
neben ihm. "War die vorhin auch schon da?", fragte er sich. Es war eines dieser bitteren Sodas, die er so
hasste. Mamimi trank sie immer und bot ihm dann die Hälfte ihrer Dose an, obwohl sie wusste, dass er
es nicht ausstehen konnte. «Trink! Das wird dir gut tun.», meinte sie gelassen, immer noch am Ufer
sitzend. «Du weisst, dass ich dieses bittere Zeug nicht ausstehen kann!», schnauzte er zurück, «und
was sollte das vorhin mit dem Baseball?». «War nur eine Trockenübung... dein Bruder hätte den Ball
gefangen, nicht wahr Ta-Kun?». Sie hatte ihn erwähnt, den Namen, der ihn so fertig machte, den
Spitznamen seines Bruders Tasuku, den Namen des Baseballtalents, das in den USA aufs College ging
und am schlimmsten für ihn, den Namen, der ihn immer wieder daran erinnerte, dass er im besten Fall
die zweite Geige bei Mamimi spielte.
Vor gut einem Jahr lebte Tasuku noch zusammen mit Naota,, ihrem Vater und ihrem Grossvater in
ihrem kleinen Lebensmittelgeschäft. Mamimi war Tasukus Freundin und schlief und ass deshalb oft bei
ihnen. Oft spielten sie alle zusammen in der Küche MauMau und andere Brettspiele. Naota mochte diese
Zeit, denn damals war er noch sorgenlos. Mamimi war eine gute Kollegin, mit der er Spass haben
konnte und nichts weiter. Doch mit der Zeit merkte er, dass er etwas für sie empfand. Er musste
immerzu an sie denken und wenn er von der Schule heimkam sah er sie manchmal in der Küche,
manchmal im Laden und manchmal auf der Terrasse. Aber immer mit Tasuku zusammen... das machte
ihn fertig.
So war er dann auch froh, als sein Bruder ein Stipendium an der University of Washington bekam und
für mindestens 3 Jahre in die USA gehen wollte. Mamimi veränderte sich in dieser Zeit. Sie zog sich
zurück und redete fast nur noch mit Tasuku. Als er im Frühling letztes Jahr an der Gepäckannahme
stand und Mamimi dicht neben ihm leise in sein Ohr flüsterte glaubte Naota zu wissen, was sie ihm
gesagt hatte. Sie wolle auf ihn warten, egal, wie lange es dauern würde und ihn nicht vergessen. Beide
umarmten sich und gaben sich einen letzten, innigen Kuss, bevor Tasuku hinter den Schranken
verschwand.
Mamimi kam immer noch in ihr Haus, es störte niemanden. Sie war meistens in Tasukus und Naotas
Zimmer, wo Naotai mit ihr alleine war. Er versuchte sie zu trösten, obwohl es ihm schwer viel dabei
nicht selber loszuheulen. Eines Tages fragte sie ihn, ob sie ihn Ta-Kun nennen dürfe. Er dachte sich
nicht viel dabei und stimmte zu. Von dem Tag an schien es Mamimi wieder besser zu gehen. Sie gingen
jetzt oft zusammen raus nach der Schule, meistens unter die Brücke, wo sie ungestört reden und dem
Fluss lauschen konnten. Naota war am Anfang sehr froh, dass es Mamimi wieder besser ging. Mit der
Zeit aber merkte er, was sie glücklich machte. Sie sah in ihm seinen Bruder. Es blieb nicht dabei, dass
sie ihn bei Tasukus Spitznamen nannte. Weil seine Familie nicht sehr viel Geld hatte, musste Naota die
alten Sachen seines Bruders anziehen. Die meisten, mit irgendwelchen Baseballsigneten bestickt, die er
nicht mehr abkriegte. Das gefiel Mamimi und sie nahm es als Anlass, ihm Baseballspielen beizubringen.
Einfach ausgedrückt, sie wollte ihn zu Tasuku machen, obwohl er erstens gar nicht wie sein Bruder sein
wollte und zweitens überhaupt nicht Baseball spielen konnte. Was das heutige Ereignis mal wieder
zeigte.