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Wie Phoenix aus der Asche

28 Wohnungen, 7 Etagen, 1 Haus
von

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Die Prophezeiung

Kapitel siebzehn
 

***
 

tamariske
 

Siehst du das klare Glas?

Die dunkle Schrift zeigt für wen es bestimmt ist.

Die Prophezeiung, die dein Schicksal enthüllt.
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Donnerstag, 28. November
 

"Wie bist du in Hufflepuff gelandet? Slytherin wäre passender.", schüttelte Hermione den Kopf und sah auf die bewusstlose Hexe hinunter, die auf Zacharias Konto ging.

"Ich bin sehr stolz darauf.", verteidigte dieser sich. "Außerdem sollst du im ersten Jahr auch nicht besser gewesen sein. Neville regt sich heute noch darüber auf."

"Der und in Slytherin?", spottete Draco. "Merlin sei dank nicht. Ein Theodor reicht. Der kann anstrengend genug sein."

"Was soll das denn heißen?"

"Weiter.", sagte Draco leicht verärgert.

Bis jetzt hat noch niemand sonst von ihnen Notiz genommen. Es war auch niemand sonst zu sehen.

Sie gingen an dem Schalter vorbei, an dem die Zauberstäbe geprüft wurden.

Sie schritten durch die Portale auf die Fahrstühle zu. Herm hatte die Karte im Auge, doch noch näherte sich ihnen keiner.

"Welchen nehmen wir?", fragte Draco und sah die goldenen schmiedeeiserne Gitte entlang.

"Den." Hermione zeigte auf einen am Ende.

"In den anderen sind welche drin, oder sie brauchen zu lange um hier zu sein."

Die Drei stellten sich vor dem Fahrstuhl, der kurz darauf seine Tür aufschwang.

Der Fahrstuhl glitt eine Etage tiefer, in die neunte.

Mysteriums Abteilung.

"Hier arbeiten die Unsäglichen.", murmelte Draco.

"Die was?", fragte Zacharias.

"Keiner weiß, was sie hier machen.", erklärte Hermione.

Sie stiegen aus und sie sah wieder auf die Karte.

"Keiner in der Nähe."

"Dann weiter."

Hermione runzelte die Stirn. Sie standen in einem runden Raum.

"Ich hätte nicht gedacht, da sich hier noch mal freiwillig zurück komme.", murmelte sie.

"Stimmt, du warst ja auch schon mal hier. Dann weißt du ja wo es lang geht. Willst du voran gehen?", bot Draco großzügig an.

"Nein, vielen Dank. Das hier ist dein Reich, sozusagen, also, überlasse ich es gerne dir."

"Hier war ich auch erst einmal. Mal sehen." Er kniff die Augen zusammen. "Was sagt die Karte?"

"Zweite Tür von rechts."

"Schöne, dann mal los." Entschlossen schritten sie darauf zu.

Sie drückten die Tür auf und standen in dem Raum für Zeitumkehrer.

Weiter ging es durch eine Tür, am Ende des Raums. Das angrenzende Zimmer, war leer, hatte jedoch vier Türen, auf jeder Seite eine.

Draco ging auf die, die rechts von ihm war zu und öffnete sie.

Er ließ sie wieder zurück schwingen. Dann nahm er die Nächste, Zacharias die dritte.

"Hier ist es.", sagte Draco und blieb im Rahmen stehen.

Sie starrten auf eine glatte Wand.

"Ist das alles ewiges Eis?", fragte Zacharias und trat ein. Die Tür hinter ihnen viel zu.

"Scheint wohl so." Hermione legte den Kopf in den Nacken. Die Wand zog sich rund, bis zu Decke und über sie hinweg.

"Wie viel brauchen wir?", fragte Draco und berührte die Wand.

Hermione zog ein Glas hervor.

"Das wäre mehr als genug." Sie reichte es ihm und er machte sich daran, das Glas zu füllen. Es wirkte wie Schnee, es knirschte auch so, aber es war nicht kalt. Eher wie Glas, das überirdisch blau schimmerte. Das Glas leuchtete nun auch bläulich.

"Sind wir dann fertig?", fragte Zacharias.

"Ja, lass uns gehen."

Sie kamen zurück in den Raum mit den vier Türen. Zacharias wollte gerade in den, der Zeitumkehrer, als Hermione ihn zurückzog.

"Nicht. Da ist jemand und... großartig, er kommt auf diese Tür zu."

"Zurück?", fragte er.

"Nein, nicht in eine Sackgasse.", schüttelte Draco den Kopf.

"Da lang.", bestimmte Hermione und sie traten durch die linke Tür, die Draco als erste geöffnet hatte.

"Was ist das?"

Es war dunkle und nur schwach glomm ein Licht von der Decke. Es fühlte sich an, als wären sie in einem Raum von Spinnenweben.

"Ron würde hier drin ausflippen.", murmelte Herm.

"Ach wirklich?", grinste Draco und ging zu der Tür, die auf der anderen Seite lag.

"Was ist da hinter?", fragte Zacharias vorsichtig.

"Das werden wir ja gleich sehen." Hermione schob die Tür auf und sie standen im runden Raum.

"Soweit, so gut, aber welche ist jetzt die die zu den Fahrstühlen führt?"

Hermione sah auf die Karte und sah dann auf.

"Es wäre diese, aber von da kommt jetzt gleich jemand rein."

"Dann zurück?"

"Schlechte Idee. Kommt hier her."

Sie zog sie mit sich, in einem anderen Raum.

Die Tür fiel hinter ihnen ins Schloss. Keine Sekunde zu früh, wie sich herausstellte.

Sie hörten Schritte und Stimmen.

"Hier geht es ja zu, wie in einem Taubenschlag.", murmelte Zacharias.

"Kommt weiter. Nicht das sie uns noch finden."

Sie öffnete mit dem Rücken eine weitere Tür und glitt in den Raum dahinter, ohne zu gucken.

"Hermione runter.", zischte Zacharias und Draco zielte mit dem Zauberstab auf etwas, was sie selber nicht benennen konnten.

Er war eine Art Nebelerscheinung.

Zacharias schob wahllos eine andere Tür auf und schupste sie dort hinein. Dann stand auch Draco neben ihnen.

"Was war das?"

"Keine Ahnung.", zuckte Draco mit den Schultern. "Aber ist wieder in dem Raum." Er sah zu Herm.

"Bitte schick uns nicht in die Todeskammer."

"Wo sind wir denn jetzt?"

Sie beugten sich über die Karte.

"In eine Art Gang. Am Ende ist eine Tür, die in den runden Raum führen sollte. Lumos." Hermiones Zauberstab flammte auf.

"Gehen wir."

"Ich wünschte wir wären wieder draußen. Langsam wird mir hier unten unheimlich."

"Ach was?", fragte Herm sarkastisch.

Sie kamen am Ende des Ganges an und öffneten die Tür.

Sie starten ins nichts.

"Was soll das? Ich dachte, wir wären im runden Raum?", wunderte sich Zacharias.

Doch dem war anscheinend nicht so. Viel mehr standen sie in der Mitte einer riesigen Wand. Über ihnen streckte sie sich mehrer hundert Meter hoch, genauso unter ihnen. Die gegenüberliegende Wand war mehrer Meter entfernt.

"Zurück" Sie waren wieder im Gang.

Sie sahen sich fragend an. Die Karte war für die Katz. Hier unten schien sie jedenfalls nicht mehr zu funktionieren.

Hermione sah in das Büro, das sich nun vor ihnen auftat.

Auf einem Schreibtisch stand eine Glaskuppel. Herm kannte das Schauspiel, das sich dort drin ihnen bot. Ein Kolibri schlüpfte aus einem Ei und wurde in das zurück gebracht.

"Da hinter ist der Raum der Prophezeiungen.", sagte Hermione. "Und irgendwo ist dann auch das Rondell."

"Aber wo?"

"Ich weiß es nicht.", zuckte sie mit den Schultern. "Es sind zu viele Türen."

"Dann probieren wir sie eben alle aus."

Sie gingen auf eine zu, doch diese ließ sich nicht öffnen. Hinter der zweiten hörten sie Stimmen. Die dritte schließlich ließ sich öffnen und offenbar war auch niemand darin.

"Das ist der Raum der Prophezeiungen.", sagte Hermione, die auf die staubigen Glaskugeln, die dicht in Regalen lagen, blickte.

"Sieh mal, die sind noch ganz neu." Zacharias deutet auf einige, die noch klar und sauber waren. Er stutzte.

"Hier ist eine von dir." Zacharias sah zu Hermione, die schon fast durch den Raum war.

Draco war stehen geblieben und las die Innenschrift.

"F.C. an C.C. Granger und dunkler Lord. Was soll das denn heißen?"

Er sah auf und Hermione kam zu ihnen hinüber.

Sie streckte ihre Hand danach aus, doch da hörte man Schritte und Draco zog sie weg.

Ihre Fingerspitzen streiften kurz das Glas, als sie zusammen zuckte.

Irritiert sah sie auf die Kugel, dann stolperte sie hinterher.

"Wo ist der Ausgang?", flehte nun Zacharias.

"Da lang." Hermine erinnerte sich nur wieder und entschlossen schritt sie auf die Tür zu.

Sie stieß sie auf und atmete erleichtert auf. Sie waren wieder im runden Raum.

"Das muss sie sein."

Sie traten durch einen Bogen und standen wieder vor den Fahrstühlen.

"Und jetzt nichts wie weg hier."

Im Atrium war reger Betrieb. Die Hexe, die Zacharias am Anfang in die Bewusstlosigkeit geschickt hatte, war offensichtlich zu sich gekommen und berichtetet nun, was geschehen war, doch viel konnte sie nicht sagen, den Draco hatte ihr das Gedächtnis gelöscht gehabt.

Musst ja nicht sein, dass sie sich an die Gesichter erinnerte.

"Ist das Moody?", raunte Hermione und zog die anderen beiden ein Stück zurück.

"Warum muss der auch immer und überall sein?", meckerte Zacharias.

"Weg hier.", raunte Draco und sie disapparierten.
 

***
 

Die anderen warteten im hohen Kellerraum.

"Ihr habt euch aber Zeit gelassen.", sagte Theodor.

"Die Karte hat da unten nicht funktioniert und ich befürchte Zacharias hat mit seinem Fluch bei der Empfangshexe für Aufregung gesorgt. Moody war auch da.", sagte Draco und ließ sich in seinem Stuhl fallen.

Harry sah missbilligend auf. "Da kann ich mir ja morgen was anhören.", seufzte er.

"Wieso du?"

Cathleen nickte. "Wir dürfen den ganzen Papierkram erledigen. Damit wir es von Grund auf lernen.", sagte sie sarkastisch.

"Oh. Na dann sollte ich euch faireshalber auch sagen, das Draco ihr das Gedächtnis gelöscht hat."

Adrian blickte zu ihm hinüber. "Wie?", fragte er.

"Illegal.", grinste er zurück.

"Dann denken sie vielleicht es war der dunkle Rat.", vermutete Parvati.

"Wohl kaum. Die haben das Ministerium unter Kontrolle und wissen ganz genau, was sie getan haben.", entgegnete Vincent düster. "Du hättest doch auch einen anderen nehmen können, Adrian und Terry haben uns doch genügend beigebracht."

"Die sind aber nicht so effektiv.", gab Draco zurück.

"Du meinst sie machen nicht soviel spaß?", griente Theodor

"Egal, das können wir jetzt nicht mehr ändern. Das nächste Mal lassen wir aber verbotene Flüche.", beendete Millicent die Diskussion.

Draco verdrehte die Augen. Wozu hatte er sie alle gelernt, wenn er sie nicht anwenden durfte.

Das war doch absurd.

Er schon ihr das Glas hinüber und sie sah es sich genauer an.

"Eigentlich schade es einzuschmelzen.", murmelte Mireille, die neben ihr saß.

"Ja, eigentlich schade. Ach, ehe ich es vergesse. Am Sonntag um sechs."

Die anderen nickten und standen auf.

Nur Blaise blieb sitzen und sagte: "Da kann ich nicht."

"Wieso nicht?"

"Da feiere ich meinen zweiten Hochzeitstag."

Alle setzten sich sprachlos wieder hin.
 

Sonntag, 1. Dezember
 

Blaise drehte sich zu Antonin herum. Er schlief noch tief und fest.

Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen.

Dann ließ sie langsam ihre Hand unter der Decke entlang gleiten.

Sie beobachte genauesten sein Gesicht.

Noch regte sich dort nichts. Unter ihrer Hand hingegen sah das ganz anders aus.
 

***
 

Ein kleines Mädchen hopste auf das Bett und starrte seine Eltern an.

Sirius drehte sich murrend um.

"Was willst du?", fragte er seine Tochter.

"Wir ziehen heute um.", jubelte sie.

"Aber doch noch nicht jetzt.", gab er zurück.

"Da-dy! Mo-my!", rief sie und sprang auf und ab.

"Deine Tochter ist nervig, Sirius.", murmelte Loreley und öffnete die Augen.

Lena jubelte und sprang auf den Teppich und fegt davon.

"Woher hat sie die Energie?", wunderte sich Sirius.

"Nicht von mir.", gähnte seine Frau und blinzelte zur Uhr. Dann sank sie seufzte in die Kissen. Sie konnte sich eine wirklich angenehmere Art um acht Uhr geweckt zu werden vorstellen.
 

***
 

Antonin stöhnte und schlug die Augen auf.

"Was tust du da?", fragte er.

"Ich wecke dich.", sagte Blaise.

Antonin sah an sich hinunter.

Blaise hob zufrieden den Kopf und wischte sich den Mund ab. Sie grinste und sah zu ihrem schwer atmenden Ehemann hinauf.

Dann hob sie sich selber auf ihn und legte ein Kopf auf seine Brust, die immer noch schwer atmete.

"Das ist ja mal ne Art geweckt zu werden."

"Ich weiß.", säuselte Blaise. "Einen schönen Hochzeitstag."

Jetzt war er wach, soviel war mal sicher.
 

***
 

"Aufstehen.", sagte Gregory.

"Nein.", murmelte Millicent und klammert sich an das Kissen.

Gregory zog kurzerhand die Decke weg.

"Ey, es ist kalt, es ist Dezember.", beschwerte sich Mill.

"Ich weiß.", sagte er ungerührte und sah auf sie hinunter.

"Gib sie mir wieder." Millicents Arm ruderte in der Luft, als sie versuchte sie zu greifen, während sie sich nach wie vor beharrlich weigerte die Augen zu öffnen.

"Du hast gesagt, ich soll dich wecken."

"Wie spät?"

"Acht Uhr vierzehn."

"Verdammter Mist." Millicent blinzelte.

"Ich mag nicht aufstehen. Es ist noch nicht mal hell. Gib mir die Decke, ich tu auch alles was du willst."

Gregory sah sie nachdenklich an. "Alles?", fragte er.

"Alles.", nickte sie.

"Gut." Er warf ihr die Decke über und spazierte aus dem Raum.

Mill hatte eine komische Ahnung, war dann aber wieder im Reich der Träume verschwunden.
 

***
 

Ginny kam gerade die Treppe hinauf, als sie stehen bliebe und die Stirn runzelte.

Marcus sah auf.

"Was?", fragte er gereizt.

"Gar nichts.", gab sie im gleichen Tonfall zurück.

Laureen sah nachdenklich zu den beiden hinunter. Die sollten sich endlich vertragen.

Da war sie mit Cathleen einer Meinung.

Und am besten gleich.

Entschlossen stieg sie die letzten Stufen hinunter und lachte Ginny fröhlich an.

"Hast du schon gefrühstückt?", fragte sie.

Ginny sah sie verwundert an.

"Nein."

"Schön. Mireille doch sicher auch nicht."

"Die ist bei Ron."

"Umso besser, dann stören wir sie ja nicht. Ich hole nur schnell die anderen."

Ginny hob alarmierend den Kopf. Die anderen? Sie wollte jetzt allein sein und sich über Marcus aufregen und nicht mit 'anderen' frühstücken, doch da war Laureen auch schon wieder in der siebenten Etage und klingelte Hermione heraus.

Dann apparierte sie zu Lavender und schließlich zu Alicia.

Cathleen, die gerade aus der Wohnung von Harry kam, sah sie verwundert an.

"Was tust du hier?", fragte sie.

"Dich habe ich gesucht. Du gehst jetzt zu Marcus und quetscht aus ihm heraus, was am Wochenende passiert ist. Dieses Elend mit den Beiden kann sich ja keiner mehr mit ansehen.", bestimmte Laureen.

Cath nickte.

Dann warf sie Harry das Geld zu und ging zu Marcus hoch.

Harry sah ihr verwundert nach. "Was denn nun?"

"Dringende Familienahngelegenheiten."

"Kann das nicht bis nach dem Frühstück warten?"

"Nein.", schüttelte sie den Kopf.

Ron kam gerade vorbei. "Was ist?", fragte er.

Harry verzog genervt das Gesicht. "Gar nichts.", meckerte er und zog die Tür zu.
 

***
 

"Das war ebenso.", begann Ginny seufzend und angelte nach dem Gemüse.

"Wir kamen in dem Hotel an und es stellte sich heraus, dass es dort keine Versammlung gab. Marcus war stink sauer. Er hat geflucht, wie sonst was. Der arme Hotelangestellte. Er war ganz erschrocken. Wir hätten natürlich gehen können, aber ich habe ihn gebeten doch zu bleiben. Sieh es als Urlaub habe ich gesagt und dann knurrte er. Er wünschte er hätte eine andere Gesellschaft. Ihr glaubt gar nicht, wie mir der Atem gestockt ist." Ginny ballte ihre Hand zu einer Faust und die Tomate darin floss als Saft zwischen ihren Fingern heraus.

Laureen riss die Augen auf. Soviel Trampel hatte sie in ihrem Bruder gar nicht vermutet. Wie konnte er nur so etwas sagen?
 

***
 

"Ich meine stell dir vor, du bist dort in diesem Hotel und hinter dir läuft ein Brautpaar vorbei. Was soll man denn da denken? Und da sagt Ginny, ich soll es Urlaub sehen. Wie stellte sie sich das vor? Diese Umgebung und die Leute. Wenn man uns zusammen gesehen hätte...", sagte Marcus und sank in den Sessel zurück.

"Urlaub ausgerechnet zwischen einer Hochzeitsgesellschaft, ich hätte mir eine andre Gesellschaft gewünscht."

Cathleen sah ihn nachdenklich an. "Und dann? Ihr seid doch geblieben."

"Natürlich, sind wir geblieben. Ich konnte ihr doch nicht den Wunsch abschlagen. Außerdem war ja alles schon bezahlt. Sie haben unsere Koffer in das Zimmer gebracht. Es hat sich rausgestellt, dass wir die zweite Hochzeitssuite hatten. Wenn ich den in die Finger kriege, der das arrangiert hat." Er ballte die Hand zu einer Faust und schlug auf die Lehne.

Cathleen rutschte tiefer in die Polster, blieb aber stumm.
 

***
 

"Es hat sich herausgestellt, dass unser Zimmer, das einzige war, was noch frei war. Ein Traum von einem Zimmer. Ein fantastischer Ausblick. Marcus stand nur da und zog ein finsteres Gesicht. Er ging hin und ließ den Koffer auf das Bett fallen. Wie er alles gemustert hat. Nichts entging ihm.

Mir war das dann zuviel. Ich bin dann erst mal baden gegangen."
 

***
 

"Das Zimmer war eigentlich schön, wenn nicht alles auf Romantik ausgelegt gewesen wäre. Ich sage dir, sogar die Gläser hatten Herzen." Marcus verzog das Gesicht und griff nach seinem Glas.

"Ginny ist dann ins Bad gegangen. Ein Glück, so konnte ich auf andere Gedanken kommen."

"Aber wenn du nicht mit Ginny dableiben wolltest, wieso bist du dann nicht gegangen?"

"Das war ja das Problem." Marcus trank einen Schluck und lehnte seinen Kopf gegen den Sessel.

"Ich wollte mit ihr da sein. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich sie das ganze Wochenende gar nicht aus dem... Zimmer gelassen." Er rieb sich mit der Hand über die Augen. Cathleen beugte sich interessiert vor.

"Nur aus dem Zimmer?", hackte sie nach. Marcus sah sie gequält an.

"Die Tür zum Bad war verglast. Nicht klar, aber doch so, das man die Schatten sehen konnte.", sagte er ohne Übergang. "Schon ihre Umrisse reichten. Ich habe irgendwas zum ablenken gebraucht, aber find in diesem Zimmer mal was. Der Balkon war meine Rettung. Es war minus zwölf Grad draußen. Hast du das gewusst?"

Cathleen schüttelte den Kopf und lächelte.
 

***
 

"Da dann komm ich aus der Wanne und was fühle ich da?" Ginny sah in die Runde. Die anderen warteten.

"Ein Luftzug. Der Kerl wollte mich umbringen. Öffnet er die Tür zum Balkon, nur um mich zu ärgern. Er wusste, dass ich baden wollte."

"Vielleicht hat er nicht daran gedacht.", warf Hermione ein.

"Doch. Der Spalt unter der Tür ist ihm doch gleich als erstes aufgefallen. Er hat es gewusst. Das war pure Absicht. Ich bin dann raus."

"So wie du warst?", rief Lavender.

"Nein, ich habe mir ein Handtuch um geschlungen. Und da steht er denn. Mitten in der Tür, bei mindestens minus zwanzig Grad und starrt in die Weltgeschichte."

"Nur mit einem Handtuch bekleidet.", schüttelte Alicia den Kopf und biss in ihr Brötchen.

"Und weiter?", forderte Laureen Ginny auf.

"Ich habe gefragt, ob er mich umbringen will. Wie er sich dann umdrehte und mich angestarrt hat. Das Gesicht verzog sich, als würde er irgendwas Unerträgliches sehen. Ich habe ihm dann gesagt, dass er die Tür gefälligst schließen soll. Wenn er frische Luft brauchte, soll er raus gehen und das hat er dann auch getan."
 

***
 

"Nur mit einem Handtuch bekleidet, das muss man sich mal vorstellen. Diese ganze Abkühlaktion war damit natürlich für die Katz.", jammerte Marcus.

"Warum hast du nicht gesagt, warum du die Tür aufgemacht hast?"

"Einen Moment habe ich wirklich daran gedacht. Aber wie stellst du dir das vor?"

Cathleen lächelte. "Na wie schon? Weißt du wie ich mit Harry zusammengekommen bin?"

Er schüttelte den Kopf.

"Ich habe ihn gesagt, dass ich scharf auf ihn bin und habe ihn zum Essen eingeladen."

"Das hast du nicht."

"Sicher habe ich das. Manchmal bist du viel zu anständig. Ist dir je in den Sinn gekommen, das Ginny nur da bleiben wollte, weil sie dort mit dir alleine sein konnte?"

"Sie hat gesagt, sie war dort noch nie und wollte sich die Gegend ansehen."

"Und das hast du ihr geglaubt?"

"Natürlich. Willst du mir sagen, sie hat mich angelogen?"

Cathleen schüttelte halb verzweifelt den Kopf und schloss die Augen. Und so was nannte sich großer Bruder, nicht zu fassen.

"Hast du das Potter wirklich gesagt?", fragte Marcus in die Stille.

"Nicht mit den Worten."

"Wie lange geht das mit euch eigentlich schon?"

"Etwas über ein Jahr."

"Und?"

Cathleen zuckte mit den Schultern. "Ich mag ihn sehr gern."

Marcus sah sie nachdenklich an. "Ein bisschen wenig für über ein Jahr."

Seine Schwester lächelte. "Wir reden jetzt aber nicht von mir und Harry, sondern von dir und Ginny."

"Sie hat gesagt, ich soll gehen und das habe ich dann auch getan. Ich bin durch die Stadt gegangen und habe überlegt, wie ich die Nacht überstehen soll. Vor einem Laden für Zaubertränke habe ich überlegt, ob ich mir nicht einen Schlaftrank holen sollte. Einen wirklich starken. Aber ich habe es dann gelassen."
 

***
 

"Ich war wirklich erstaunt. Ich hatte nicht gedacht, dass er wirklich geht. Einen Augenblick sah es so aus, als wollte er mir etwas sagen, aber dann hatte er seinen Umhang genommen und ist verschwunden. Na ja, ich habe mich angezogen und bin dann auch weg. Ich habe mir ein Buch gekauft. Denn soviel war mal klar, das würde eine lange und kalte Nacht werden."

Ginny pulte das Innere von einem Brötchen heraus und sah sich den Teigball an, als sie grinste. "Ich habe dem Portier gefragt, wenn mein Mann fragen sollte, wo ich hin bin, soll er ihm ausrichten, ich käme in zwei Stunden wieder."

"Dein Mann? Wie konntest du so was sagen?", fragte Alicia erstaunt.

Ginny hob trotzig den Kopf. "Wir waren auch unter den Namen Flint eingebucht, also warum nicht? Außerdem wusste ich, dass es ihn aufregen würde.

Er saß im Sessel, als ich ins Zimmer kam. Schon wieder sauer, oder immer noch. Ich frage mich wirklich, warum er geblieben ist, wenn er mich so wenig leiden konnte. Inzwischen habe ich schon überlegt, ob ich nicht fahren sollte, aber dann hatte er vorgeschlagen, das wir wieder fahren und dann wollte ich nicht mehr."

"Purer Trotz."

"Ja." Ginny biss die Zähne aufeinander.
 

***
 

"Als ich zurückkam, war sie nicht da. Keine Nachreicht, nichts. Ich hatte keine Ahnung wo sie war. Ich bin dann runter zu Rezeption und habe gefragt, ob sie wüssten wo sie hin ist.

Sie haben gesagt, dass meine Frau in zwei Stunden zurück sein würde. Meine Frau, habe ich dann gefragt und der Typ hat mich ganz mitleidig angeschaut. Wahrscheinlich dachte er wir hätten uns gestritten."

"Na ja, das habt ihr ja auch.", warf Cath ein.

"Aber meine Frau? Wie kommt sie auf so was? Wir sind noch nicht verheiratet. Ich meine, wir sind doch nicht verheiratet.", korrigierte sich Marcus.

Cath nickte lächelnd. Das Gespräch wurde immer aufschlussreicher.

"Ich habe ihr dann gesagt, sie soll solche Scherze lassen und wir sollten wieder fahren und dann hat sie auf stur gestellt.

Beim Abendessen war sie still und hat mich ignoriert. Na ja, war vielleicht auch gut so, da konnte ich mich wenigstens ablenken. Das Essen war wirklich ausgezeichnet. Alles verlief ganz gut, bis der Kellner kam und ein Dessert für zwei servierte. Du hättest ihr Gesicht sehen sollen. Am liebsten hätte sie es mir an den Kopf geklatscht." Marcus seufzte. "Hätte sie es mal getan."

"Und dann? Habt ihr euch den ganzen Abend angeschwiegen?"

"Auf dem Zimmer hat sie dann ein Buch herausgezogen. Das war auch so eine Spitze gegen mich. Es hieß 'Mein Nachbar, der Schwarzmagier'."

Cathleen verschluckte sich. "Weißt um was es in dem Buch geht?", fragte sie schließlich, als er sie irritiert ansah.

"Nein und ich will es auch gar nicht wissen. Wahrscheinlich um eine Hexe, die ihren Nachbar fertig macht und sie hat sich Anregungen daraus geholt, welchen Fluch sie auf mich anwendet."

Cathleen grinste.
 

***
 

"Das Dessert war grandios. Da hatte ich endlich irgendwas mit dem ich mich ablenken konnte. Wisst ihr wie schwer es ist jemanden nicht anzusehen, denn man den ganzen Tag betrachten könnte? Aber wie er dann geguckt hatte. Ich bin sicher, er hätte dem Kellner einen Fluch auf den Hals gehetzt. Na ja. Im Zimmer hab ich dann mein Buch gelesen."

"Was für eins?", fragte Hermione.

"'Mein Nachbar, der Schwarzmagier'", sagte Ginny.

Alicia verschluckte sich an ihrem Tee und hustete.

"Um was geht es da?", fragte Hermione und Lavender sah sie mit einem eigenartigen Grinsen an.

Laureen verzog den Mund um sich auch ein Lachen zu verkneifen. "Du kennst es nicht?", fragte sie.

"Nein.", schüttele Hermione den Kopf.

"Natürlich nicht. Sie hat immer nur Fachbücher gelesen. Katie Bell hatte es mal gehabt. Als McGonagall es gefunden hatte, hatte sie ein langes Gespräch mit ihr. Das Buch hat dann seine Runde gemacht.", antwortet Alicia.

Ginny hatte es inzwischen vorgekramt und Hermine gegeben. Es war ein rotes Buch mit schwarzen Blockbuchstaben als Titel. Sonst war nichts zu lesen.

"Es hat gar kein Bild auf dem Cover.", stellte diese fest. "Und es ist komplett leer. Da steht ja noch nicht mal ein Autor."

Laureen grinste. "Damit du es lesen kannst musst du mit deinem Zauberstab auf den Deckel tippen und den Titel laut sagen."

Hermione sah unsicher auf, doch die anderen grinsten nur, also probierte sie es.

Tatsächlich erschienen Zeile für Zeile die Buchstaben und sie begann die ersten Worte zu lesen.

Ihr Mund klappte auf.

"Verstehe.", sagte sie und ließ die Seiten bis zum Schluss durch ihren Finger gleiten.

Dann stockte sie.

Auf der letzten Seite erschien ihr Name, als würde jemand mit einer unsichtbaren Feder darauf schreiben.

"Hier steht mein Vorname.", sagte sie verblüfft.

"Lustig, oder?"

"Wieso habt ihr mir nichts gesagt?"

"Das ist der Humor der Autoren. Soviel ich weiß gibt es nur dieses eine Exemplar und sobald ein Magier oder Hexe es öffnet und die Buchstaben zum erscheinen bringt, wird er hinten mit dem Vornamen festgehalten. Lies dir mal die Liste durch, das ist wirklich interessant.", warf Ginny ein.

"Später.", forderte Laureen "Erst will ich wissen, wie es weiter ging."

Hermione klappte das Buch wieder zu und sie vermutete richtig, dass auch die Buchstaben alle wieder verschwunden waren.

"Marcus ist dann irgendwann ins Bett gegangen und ich habe das Buch zu Ende gelesen. Dann brauchte ich frische Luft und bin dann für eine halbe Stunde auf den Balkon, bevor ich auch schlafen ging."
 

***
 

"Sie ist nachdem sie das Buch zu Ende gelesen hat auf den Balkon. Wollte sie sich den Tod holen, dachte ich und habe schon überlegt, sie wieder einzuholen, aber ich habe es dann gelassen. Sollte sie doch tun und lassen, was sie wollte."

Cathleen schmunzelte. "Ich habe das Gefühl, das sie nicht getan hatte, was sie gerne wollte."

"Wie meinst du das?"

"Du kennst das Buch wirklich nicht?"

"Nein? Was spielt das auch für eine Rolle?"

"Ich dachte nur, weil es auf jeden Fall deine Mitschüler gelesen haben."

"Wie meinst du das?"

"So ziemlich jeder der jetzt hier wohnt."

Marcus sah sie verwirrt an und fuhr dann fort.

"Erst wirft sie mir vor, dass ich den Balkon aufmache und dann stellt sie sich selber da raus."

Cath schloss die Augen und betet stumm. "Ihr seit schon zwei. Da habt ihr ein exzellentes Hotelzimmer, meilenweit von der London und ihren Brüdern entfernt und ihr giftet euch nur an."

"Was spielt das jetzt schon für eine Rolle? Und dann am nächsten Morgen..."
 

***
 

"Und du bist sicher, dass Marcus keine Andeutung gemacht hat, dass er dich mag? Das kann ich gar nicht glauben.", sagte Laureen. Sollten sie und Cath sich so geirrt haben?

Ginny legte die Stirn in Falten. "Da war etwas. Ich lag noch wach und habe ihn angesehen. Er hat es ja nicht gemerkt. Hat geschlafen, wie ein Baby, aber dann hat er plötzlich meine Hand gegriffen und mich angeschaut."

Die anderen beugten sich vor. "Ja?"

"Nichts. Er hat mich nur angesehen und ist dann wieder eingeschlafen."

Ginny betrachtete sich ihre Hand. "Aber die hat er bis zum Morgen nicht mehr losgelassen.", murmelte sie "Als ich aufgewacht bin, lag ich in seinen Armen, aber er hat noch geschlafen. Ich bin dann aufgestanden, ohne ihn zu wecken."
 

***
 

"...das war ein Schreck. Als ich aufgewacht bin, hatte ich sie im Arm. Sie schlief noch tief und fest. Ich weiß nicht, wie es dazu kam. Aber ich wollte sie auch nicht loslassen. Als sie aufwachte, habe ich mich schlafen gestellt. Ich dachte schon, ich hatte mich geirrt, weil sie sich so gar nicht bewegte, aber dann ist sie doch aufgestanden. Kaum waren wir abfahrt bereit, hatte sie schon wieder ihr abweisende Miene auf. Und das war es. Das war der ganze Ausflug."

Cathleen sah ihren Bruder schweigend an.

"Du magst sie, nicht?"

"Sie kann mich aber nicht leiden."

"Woher willst du das wissen?"

"Ich habe ihr Gesicht gesehen."
 

***
 

Ginny seufzte und lehnte ihren Kopf in die Polster.

"Was sagt ihr dazu?", fragte sie, erwartete aber keine Antwort. "Er mag mich nicht."

Laureen wiegte den Kopf. "Dann wäre er nicht geblieben und hätte auch nicht so einen Aufstand gemacht, weil du so lange warst und dann am Morgen... Ich bin mir da nicht sicher, ob er dich nicht mag."

"Und, wie soll ich das raus finden, wenn er sich so abweisend verhält? Am liebsten würde ich ihn nehmen und..."

Hermione stellte ihre Tasse ab. "Dann tu es doch. Schlechter als jetzt kann es dir danach auch nicht gehen."

Ginny schielte zu ihr hinüber. Sie hob den Kopf und nickte leicht.

"Du hast Recht. Schlimmer kann es nicht kommen." Sie stand auf und griff nach ihrem Zauberstab.

Alicia und Lavender sahen sich erschrocken an. Herm und Laureen waren schon aufgesprungen und eilten Ginny hinterher.

Aus der Tür von Marcus Wohnung kam gerade Cathleen.

Ginny ging entschlossen zu der Tür.

Verwundert sah er sie an.

"Ich muss etwas wissen.", sagte sie schlicht, zog ihn zu sich hinunter und küsste ihn.

Zu ihrer Verwunderung erwiderte er den Kuss und ging rückwärts in seine Wohnung, sie mit sich ziehend.

"Ob ich mir das Buch leihen kann?", überlegte Hermione und Lavender sah sie erstaunt an.
 

***
 

"Was ist?", fragte Blaise und drehte sich mit einem Lächeln um.

Doch da war niemand.

"Bin ich jetzt schon bescheuert?", fragte sie sich.

Sie hätte schwören können einen Luftzug an ihrem Hals gespürt zu haben. Ihr Herz dröhnte fast in ihren Ohren.

Sie ließ das Messer fallen und ging hastig in den Nachbarraum. Dort fand sie Antonin sitzen. Er starrte fassungslos auf seinen linken Unterarm.

Sie folgte dem Blick. Die Tätowierung leuchtete blutrot.

"Faith?", fragte sie. Sie hatte Antonin von ihr und ihren Träumen erzählt.

"Nein, das ist nicht diese Muggel.", schüttelte er den Kopf.

"Nein, das ist sie nicht.", nickte auch Blaise.

Wenn Faith träumte, war es nie rot gewesen.

"Ich gehe trotzdem und frage sie.", entschloss sie sich und ehe Antonin sie aufhalten konnte, war sie auch schon zur Tür hinaus und disapparierte.

Da erlosch das Mal plötzlich.
 

***
 

Faith saß in einem Sessel und hatte sich ein Video rein geschoben. Zufrieden knabberte sie an einer Pizza, als es klingelte.

Sie drückte auf Pause und ging zur Tür.

"Blaise.", sagte sie verwundert.

Diese stürzte in den Raum. "Hast du geschlafen?"

"Jetzt? Nein."

"Sicher nicht?"

"Ganz sicher nicht. Ich guckte gerade ein Film." Sie deutete auf den Fernseher, wo zwei Figuren leicht zuckend verharrten.

"Was ist denn los, du bist ganz blass. Ist irgendwas mit Antonin?"

"Das Mal hat geleuchtete und gebrannt. Aber wenn du nicht geschlafen hast, wie konnte es dann sein?"

"Ich weiß es nicht."

Blaise nickte. "Danke.", sagte sie nur schlicht und ging wieder hinaus.

Nachdenklich setzte sich Faith in den Sessel.

Sie sah auf den Bildschirm und schaltete den Fernseher schließlich ab.

Sie fröstelte, als ein kalter Windhauch über sie hinweg zog. Sie sah zum Fenster. Die Gardine wehte leicht.

Hatte sie das Fenster aufgelassen?

Sie ging hin um es zu schließen und starrte fassungslos auf die Scheibe.

Das Fenster war geschlossen. Fahrig fuhr sie herum.

"Wer ist da?", fragte sie in die Stille.

Ein Schatten türmte sich vor ihr auf und zwei dunkelrote Lichter flammten auf.

Ein Zischen war zu hören, doch sie verstand die Worte nicht.

Da griff sie nach dem Mantel und den Schal und stürzte aus der Wohnung in die Nacht.
 

***
 

Ginny sah unsicher zu Marcus, der nachdenklich aus dem Fenster blickte.

"An was denkst du?"

"Wie ich deinen Brüdern entkomme.", scherzte er und sie lachte.

"Keine Sorge, die haben mit sich genug zu tun. Vor allem Ron."

Marcus grinste und lehnte sich wieder zurück.

"Ja, das stimmt. Kann einem direkt leid tun."
 

***
 

Faith zwang sich ruhig zu gehen. Einmal mehr wünschte sie, sie hätte jemanden in der Stadt, zu dem sie gehen könnte.

Doch ihre beste Freundin war tot, genauso wie ihre Familie.

Es gab nur noch Hermione, doch deren Haus war vor ihren Augen verschwunden und so wie sie die beiden Hexen verstanden hatte, gab es für sie als Muggel auch keine Möglichkeit mehr es zu finden.

Sie kniff die Augen zusammen und versuchte sich zu beruhigen. Sie schlug die Hände vor das Gesicht. Sie hatte sich schon lange nicht mehr so hilflos gefühlt.

"Faith?", fragte jemand, direkt vor ihr und sie zuckte zusammen.

Sie sah auf in zwei vertraute Augen.

"Death Eater.", entfuhr es ihr und sie drehte sich um, um zu fliehen, auch wenn sie wusste, dass es töricht war.

Er hielt sie am Arm fest und zog sie zurück.

"Du solltest nicht so spät alleine durch die Gegen laufen.", sagte er.

"Hier laufen doch gar nicht so viele Schwarzmagier herum.", erwiderte sie und sah auf.

"Den Muggeln trau ich noch viel weniger."

Er sah sie ernst an. "Du erinnerst dich also wieder?"

Sie nickte. "Man hat mir alles erzählt. Du bist Michael MacNair, der jüngste von euch dreien.", stellte sie sachlich fest.

Da lächelte er. "Stimmt wir wurden uns nie wirklich vorgestellt. Michael MacNair."

"Faith Cronin." Sie reichten sich die Hände und drückten sie kurz.

"Ich bring dich nach Hause.", bot er ihr an.

"Du hast doch bestimmt was anderes vor.", wandte sie ein.

"Der kann warten.", winkte Michael ab und zog sie ein Stück zur Seite, als ein paar betrunkene Jugendliche auf sie zukamen.

Sie sah ihnen nach. Ihre Hand ruhte auf dem dunklen Stoff seiner Jacke, als er zusammen zuckte.

Faith sah ihn erschrocken an.

Michael zog den Ärmel unter ihrer Hand ein Stück hoch und sie riss die Augen auf.

Rot glühte dort das Mal, das sie schon oft in ihren Träumen gesehen hatte.

"Aber ich bin doch wach.", stammelte sie.

Michael sah sie an. "Ja, du bist wach.", nickte er. "Woher weißt du davon?"

"Wie gesagt, man hat mir viel von euch erzählt." Sie legte ihre kalte Hand auf das Mal.

Die Kühle tat gut und schließ verschwanden sowohl der Schmerz, als auch das Leuchten.

"Das hat Blaise auch erzählt.", murmelte sie und ging voran. Er kam hinter ihr her und sah sie von der Seite an.

"Was erzählt?"

"Ihrem Freund ging es genauso. Sie war heute Abend vorbeigekommen und hat gefragt, ob sich wieder geträumt habe und als ich verneinte, wurde sie ganz panisch und ist wieder weg."

Michael runzelte die Stirn. "Wann soll das gewesen sein?"

"Vielleicht eine halbe Stunde bevor ich dir über den Weg gelaufen bin."

"Ich habe den Schmerz heute das erste Mal erlebt.", schüttelte Michael den Kopf. "Es ist genauso, wie wenn er uns ruft. Als wäre er am Leben.", raunte er und sah sich um.

"Der dunkle Lord? Voldemort?", fragte Faith. "Aber Hermione sagt, er wäre tot. Wie kann er euch rufen?"

Sie blieb stehen und ein Schauer lief ihr über den Rücken. "Ich bin aus der Wohnung gerannt, weil ich das Gefühl hatte beobachtet zu werden. Irgendwas war da und hat auf mich gelauert."

Sie schüttelte den Kopf und schritt weiter aus. Sie lief schneller und blieb schließlich vor der Haustür stehen.

"Hier wohne ich.", sagte sie. "Danke für die Begleitung."

"Soll ich mit aufkommen und sehen, ob da noch etwas ist?"

"Wenn da etwas war, dann ist es jetzt weg."

"Sicher?"

Sie lächelte und nickte.

Er sah sie nachdenklich an. "Glaubst du an Geister, Faith?", fragte er schließlich und sie blickte auf.

Bis jetzt hatte sie es nicht getan, aber aus irgendeinem Grund war sie aus der Wohnung geflüchtet.

"Nein.", sagte sie entschieden, doch sicher war sie sich nicht.

"Bis bald." Michael reichte ihr die Hand und sie ergriff sie kurz.

Einen Augenblick starrten sie sich stumm an.

Dann zwang sie sich seinen Hand loszulassen, drehte sie sich um und steig die Stufen hoch. Als sie aus dem Fenster sah, erkannte sie ihn auf der Strasse, wie er zu ihr hinauf schaute. Sie winkte ihm kurz zu und dann drehte er sich um verschwand vor ihren Augen.

Sie blickte in die Wohnung.

Was immer auch da gewesen war, jetzt war es weg.

Dennoch ließ sie die Lampe auf ihrem Nachttisch brennen.
 

***
 

"Kannst du mir mal sagen, warum du zu spät kommst?", meckerte Jason, als er herumgewirbelt war und erschrocken auf seinen jüngeren Bruder schaute, der gerade vor seiner Nase auftauchte.

"Es ist etwas dazwischen gekommen.", murmelte er.

"Lass mich raten, es hatte lange Beine und dichte Wimpern.", grummelte Jason.

"Die langen Beine habe ich nicht sehen können.", grinste sein Bruder und der andere nickte gnädig.

Er sah auf die Uhr. "Todd wartet bestimmt schon.", sagte er.

Sie schlängelte an den Leuten vorbei und bogen in eine Seitengasse ein.

Fast hätten sie eine junge Frau umgerempelt.

"Hast du die gesehen?", fragte Michael.

"Wen?"

"Die eine Hexe, die gerade in ihren Taschen gekramt hat. Mit Mütze, bis zu den Augen und einen Schal, bis zur Nasenspitze."

Jason drehte sich um, doch es waren zu viele Menschen unterwegs gewesen.

"Keine Wunder, das sie uns vor die Füße gestolpert ist, es ist tiefste Nacht und die rennt mit Sonnenbrille herum.", meckerte Michael weiter.

Jason zuckte mit den Schultern und öffnete die Tür zu einer Kneipe.
 

***
 

"Mensch, Alicia, so wie du aussieht, erkennt man dich ja kaum.", sagte Angelina und tippt ihr auf die Schultern.

Diese sah auf. "Ah, ihr seid es.", sagte sie aufatmend. "Eben haben mich fast zwei Volltrottel umgerannt." Sie senkte wieder den Blick und kramte weiter. "Wo zu Kuckuck habe ich es wieder hingepackt, verdammt."

"Was suchst du denn?"

Triumphierend holte die ihren Galeonenpager hervor. "Das hier, gefunden. Aber jetzt brauch ich ihn ja nicht mehr, ihr seid ja jetzt da."

"Komm schon, der Laden macht gleich zu und dann nichts wie nach Hause. Millicent hat gesagt, wir sollen pünktlich um sieben da sein."
 

***
 

In der neuen Redaktion:
 

Saturn: *schock* Was- ist- das?
 

Blue: Die neue Redaktion, du hast die alte ja in die Luft jagen lassen.
 

Saturn: *fingerschnipp* Gleda.
 

Gleda: Aye, Aye, Chefin. *fegt wie ein Harry-can ('tschuldigung Tippfehler) Hurrikan durch die Redaktion*
 

Saturn: *nick* Schon viel besser.
 

Knacksi: *flüster* die Vase *tuschel*
 

Gleda: *Hand ausfahre* Besser?
 

Vase: *schepper*
 

Saturn: Ah, sehr gut, wie in der alten. Wo ist mein Sekretär?
 

Chanti: Hier. Wollte sich aus dem Staub machen.
 

Gloomy: Haben ihn noch aufhalten können.
 

Saturn: Sehr schön. Dafür könnt ihr euch was wünschen.
 

Knacksi: Apropos. Leserbrief. Es werden andere Gäste als die Bösen vom dunklen Rat gewünscht.
 

Blue: Was ist an dem dunklen Rat verkehrt?
 

Saturn: Keine Ahnung. Also, wen haben wir denn da? *vorlese* Severus Snape. Abgelehnt, der hat zu tun. Marcus Flint.
 

Blue: Verhindert.
 

Saturn: *weiter lese* Antonin Dolohov. Der sitzt doch auch im dunklen Rat.
 

Gleda: Hat eh gerade gar keine Zeit.
 

Saturn: Aha. *immer noch lese* Sirius Black.
 

Chanti: Kann nicht.
 

Saturn: Hat irgendjemand Zeit? *weiter entziffer* Harry Potter. *grübel* Harry Potter? Das kommt mir bekannt vor.
 

Gloomy: *tuschel* Von dem Typen gibt es fünf Bücher.
 

Saturn: Ernsthaft? Dann immer herein mit ihm.
 

Harry: Was soll das? Mitten in der Nacht, ich habt ihr sie doch nicht mehr alle?
 

FireTiger: Ruhe, auf den billigen Plätzen.
 

Knacksi: Sieh mal was ich gefunden habe. *noch jemand herein schiebe*
 

Draco: *zetter* Mitten in der Nacht!
 

...to be continued



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-11-05T20:18:13+00:00 05.11.2004 21:18
Du kannst schreiben?
Wie denn?
Innerhalb eines unbegrenzten Zeitraumes findest du dann doch mal 'ne Taste?
Anerkennung!
Chanti schreibt noch langsamer!

Mi.
Von: abgemeldet
2004-11-05T20:15:34+00:00 05.11.2004 21:15
ICH BIN NICHT LANGSAM! *grummel*
Tolles Kapi Schwesterchen, immer schön weiterschreiben! *grins*
Schließlich will ich noch ein paar Kommis schreiben!

^.~
Blue.
Von: abgemeldet
2004-11-05T20:12:22+00:00 05.11.2004 21:12
Ach ja, dass Buch!
Ich wusste doch, dass ich was vergessen habe!
Wann stellst du endlich weiter aus?
ich will weiterlesen!
Hab gehört Blue ist nicht mehr dein Beta - Leser, also müsste das doch schneller gehen!
Außer dein neuer Beta -Leser liest noch langsamer als Blue!

Mi.
Von: abgemeldet
2004-11-05T20:09:06+00:00 05.11.2004 21:09
Ja, genau!
WAS MACHT BLAISE DA?!!!!
Und Mi, dass ist nicht Jerry der hier komsich denkt!
Wie auch immer!
Tolles Kapi, schön weiterschreiben!
Über das Buch würd ich auch gern mal mehr erfahren!

Mein Herz.
Von: abgemeldet
2004-11-05T20:05:56+00:00 05.11.2004 21:05
Also mal wieder super Kapi aber ein paar Fragen hätte ich da noch?
1. Was muss Millicent dafür tun, dass greg sie schlafen lässt?
2. Was genau macht Blaise da mit Antonin? *grins*
P.S. Nicht falsch verstehen aber ich denke nicht so komisch! Dat is alles Jerrys Schuld ich schwör es!
Aber trotzdem geiles Kapi!
Schön weiterschreiben!

Mi.
Von:  -Anika-
2004-10-26T03:01:15+00:00 26.10.2004 05:01
geiles chap *ggg*

Schreib ganz schnell weiter.
kann nicht genug von dieser ff bekommen ;))
baba Ani
Von: abgemeldet
2004-10-23T23:38:10+00:00 24.10.2004 01:38
1te *g*

so jetz san die kapitel doch noch on!
komisch! naja, eben animexx!

ich würd echt gern meh rüber des buch erfahren! des is geil!
ich freu mich schon auf des negste kap *g*

Annemie


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