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Wie Phoenix aus der Asche

28 Wohnungen, 7 Etagen, 1 Haus
von

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Ich brauche Bedenkzeit

Kapitel zwölf
 

Sonntag, 13. Oktober (immer noch)
 

Die Krankenschwester wandte sich verwundert um.

Sie hatte sich beobachtet gefühlt, ja, es war fast, als wollte sie jemand mit einem Blick sezieren, doch sie sah nur eine Hexe mit knallroten Haaren, deren Farbe so unecht aussah, die ihre Lider gesenkt hatte und auf dem Boden schaute.

Sie schüttelte ihre blonde Mähne und setzte wieder ein verführerisches Lächeln auf, als sie sich zu dem Heiler umwandte, der nachdenklich in einem Pergament las.

Da hob er den Kopf und stutzte.

"Entschuldigen Sie mich.", sagte er zu den Kollegen.

Die üppige Blondine zog einen Schmollmund und sah ihm frustriert nach.

"Blaise, was machst du denn hier?", fragte er nun die rothaarige Hexe.

"Hermione wurde gestern Abend eingeliefert."

Antonin sah auf das Pergament in seiner Hand.

"Miss Black?", fragt er.

"Ja. Das solltest du eigentlich wissen. Aber wahrscheinlich hast du mir nicht zu gehört."

Antonin versuchte zu lächeln. Er hob eine Hand und wollte ihre Wange streicheln, doch sie zuckte zurück und er sah sie verwundert an.

"Wie geht es ihr?", fragte sie stattdessen.

"Sie haben ganze Arbeit geleistet und es war sehr dumm von ihr nicht gleich hier zu kommen, aber es wird schon wieder. Sie ist schließlich in den besten Händen.", lächelte er.

"Du behandelst sie?", wunderte sich Blaise.

"Ja. Warum?"

Blaise zuckte mit den Schultern und ging davon. Eigentlich wollte sie Hermione besuchen, doch plötzlich verspürte sie nur noch den Wunsch zu verschwinden.
 

***
 

Die Tür zu Hermiones Krankenzimmer wurde weiter aufgerissen. Harry, Cathleen, Padma, Adrian und schließlich auch Ron kamen hinter Ginny zum Vorschein.

"Guten Morgen.", grinste Adrian und trat ein. "Wir haben dir etwas mitgebracht. Damit dir nicht so langweilig ist."

Von seinem Arm sprang eine rotes Pelzknäul, direkt auf Hermiones Bett.

"Krummbein.", jubelte sie und vergrub ihre Finger in das dichte Fell.

"Ob das erlaubt ist?", zweifelte Padma.

"Wir konnten ihn unmöglich in Malfoys Wohnung lassen.", zuckte Harry mit den Schultern.

"Was macht ihr in meiner Wohnung?", knurrte Draco nun böse und fixierte Harry.

"Was ist das denn?", fragt da eine Stimme von der Tür.

Sie drehten sich alle um und bekamen erst einmal einen Schock.

"Tiere sind im Krankenhaus nicht erlaubt.", sagte Antonin knapp und beförderte das Tier zum Fenster.

Er öffnete die Scheibe und ließ es fallen.

Ginny sprang zum Fenster und sah entsetzt hinterher.

"Nun. Miss Black." Antonin sah Hermione lächelnd über seine Lesebrille an. "Sie hatten also eine unangenehme Begegnung mit Death Eatern." Er schüttelte seufzend den Kopf.

"Unangenehme Flüche, nicht wahr? Aber warum sind sie nicht gleich hergekommen, da hätten sie sich einige Schmerzen ersparte."

Da drehte sich Draco um.

"Das habe ich ihr auch gesagt, aber sie ist stur wie ein Esel.", sagte er.

Antonin nickte nachsichtig. "Das kenne ich." Dann wandte er sich wieder an Herm.

"Keine Sorge, ich bekomme Sie wieder auf die Beine."

"Sie rühren mich nicht an.", sagte sie nun fassungslos, nachdem sie endlich ihre Sprache wieder gefunden hatte. "Sie sind ein Mörder." Anklagend zeigte sie zum Fenster, ohne ihn aus den Augen zu lassen.

Draco, auf den sie zeigte, sah an sich hinunter.

"Krummbein geht es gut.", sagte da Ginny und drehte sich von der Scheibe weg.

"Unter deinem Fenster ist ein Dach."

"Sie sind ein Heiler?", fragte nun Ron.

"Spezialisiert auf Fluchschäden."

"Das ist keine Überraschung.", murmelte Adrian und Padma nickte.

Antonin zeigte keine Reaktion auf die offenen Spitzen. Stattdessen, sah er Hermione nun prüfend an.

"Nun, Miss Black. Es ist natürlich Ihre Entscheidung, ob Sie sich von mir behandeln lassen, allerdings sollten Sie wissen, das es im Moment keinen besseren Heiler für Sie geben wird." Er hielt inne und ließ die Worte wirken, bevor er fortfuhr: "Sie waren bewusstlos und hatten Schmerzen. Ihre Beine und Arme waren geschwollen und die Tinktur hat nur kurz geholfen. Sie fühlten sich Top fit und glaubten, dass es überstanden wäre, aber dann kamen die Schmerzen wieder. Stärker, als vorher. Ihnen wurde schwindelig und der Raum begann sich schnell zu drehen. Richtig?"

Harry verschränkte die Arme. "Die meisten Flüche haben solche Symptome.", sagte er misstrauisch.

Antonin sah weiter zu Hermione. "Als der Fluch Sie traf, hatten Sie da das Gefühl sie würden von innen verbrennen?"

Hermione nickte unsicher.

"Sie bekamen kaum Luft und ihre Lunge presste sich gegen die Brust."

Hermione wurde nun stumm.

"Und Ihre Gedanken setzte aus, als Sie von einem grellblauen Licht geblendet wurden."

"Woher wissen Sie das alles?"

Antonin lächelte nur und schrieb etwas auf das Pergament.

"Sie bekommen etwas gegen die Schmerzen, Miss Black. Ich schau heute Mittag noch einmal rein."

Dann drehte er sich um und ging, ohne irgendjemand noch eines Blickes zu würdigen hinaus.

Ginny fasst sich als erste. "Unfassbar.", murmelte sie. "Dann hatten Fred und George doch Recht."

Cathleen sah auf die Uhr und dann erschrocken auf. "Himmel, schon so spät, tut mir Leid, ich muss los."

Sie winkte kurz in die Runde und war dann auch schon verschwunden.

Auch Padma und Adrian verabschiedeten sich recht bald.

Da wurde die Tür erneut aufgerissen.

"Ich habe sie gefunden.", rief Fred und winkte irgendjemand auf dem Gang zu.

Kurz darauf standen mit ihm auch Alicia, Angelina, Millicent und Gregory im Zimmer.

Sie hielten inne und ließen das sich ihnen bietende Bild kurz wirken.

An der einen Wand, neben dem Fenster, stand Draco, die Arme verschränkt.

Ihm gegenüber Harry, nicht minder finster dreinblickend. Ron saß eher unsicher auf einem Stuhl und Ginny auf der Bettkante bei Hermione.

"Was ist denn hier los?", fragte Fred.

"In diesem ganzen Haus ist keine Vase aufzutreiben.", meckerte da jemand. Vincent trat ohne umschweifen auf Hermione zu und legte einen Blumenstrauß auf den Tisch neben ihr.

"Der ist von uns allen.", sagte er schlicht und machte eine umgreifenden Handbewegung, die sowohl die anderen ein, als auch ausschloss.

"Du bist nur mal wieder zu dämlich zum gucken.", grummelte Draco.

"Wie geht es dir?", fragte nun Alicia und setzte sich auf der anderen Seite des Bettes.

"Ich hoffe ich bekomme bald etwas gegen die Schmerzen."

Da stieß sich Draco von der Wand ab und verließ das Zimmer.

"Was macht der denn hier?", fragte Fred und deutete Richtung Tür.

"Wenn ich das wüsste. Als ich aufgewacht bin, saß er schon da.", zuckte Hermione mit den Schultern.

"Komisch.", wunderte sich Angelina.

Eine Schwester kam herein und reichte Hermione einen Trank. Hinter ihr erschien auch wieder Draco, mit einer Vase.

Er reichte sie Vincent und nahm seinen Platz am Fenster wieder ein.

Angelina sah ihn an, als ihr Blick verwundert inne hielt. "Ist das nicht Krummbein?", fragte sie und deutete auf ein hopsendes Fellknäuel.

"Ja, Adrian hatte ihn mitgebracht und Dolohov hat ihn wieder ausgesperrt.", erwiderte Ginny.

"Dolohov?" Freds Kopf wirbelte zu Hermione.

"Er ist mein behandelnder Heiler.", entschuldigte sie sich.

"Pass bloß auf, das du nicht schlimmer lädiert wieder herauskommst, als du reingekommen bist.", murmelte er düster.

"Fred.", wies Ginny ihn zurecht, als sie sah, das Hermione blass wurde.

"Das würde er nie tun.", sagte nun Gregory.

"Nein, natürlich nicht.", entgegnete Fred düster. "Viel zu offensichtlich."

"Du legst einen Zynismus an den Tag, das ist wirklich überraschend.", sagte nun Millicent.

"Aber recht hat er.", stimmte Harry Fred zu.
 

***
 

krokus
 

Was soll ich sagen? Wie kann ich mit dem Wissen, das mich erbarmungslos überrannt hatte dir noch vertrauen?

Ich würde es gerne, doch ist es nicht schon zu spät dafür?

Was soll ich tun?

Ich brauche Bedenkzeit.
 

"Verlasst euch auf unsere Verschwiegenheit. Wir werden keine Namen nennen."
 

***
 

Blaise kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe.

Was sollte sie nur tun? Antonin wurde schon misstrauisch, weil sie ihm aus dem Weg ging. Lange würde er das nicht mehr so einfach hinnehmen.

Sie sah auf und auf eine große Uhr. Es war noch nicht mal zehn.

Blaise steuerte ein nahes Cafe an. Sie musste erstmal nachdenken.

Wie lange noch konnte sie ohne Verdacht zu erregen der Zabinivilla fern bleiben.

Sie musste Antonin ja auch die Informationen von Black Diamond zukommen lassen.

Da lächelte sie.

Sie klopfte den Löffel sacht am Tassenrand ab und sah, wie sich die schwarze Flüssigkeit vom Löffel perlte.

Schwarz.

Black.

Black Diamond.

Was für ein komischer Name. Lavender hatte sie so genannt. Aber passte er nicht?

Sie alle verrieten ihre Familie. Ihre Seelen waren so schwarz wie dieser Stein.

Was für eine Ironie, dass sie den ihn als erstes gestohlen haben.
 

***
 

Ron war mit den Alicia, Fred und Angelina gegangen. Auch die ehemaligen Slytherins waren weg. Draco nahm Krummbein wieder mit.

Nur noch Harry und Ginny standen noch im Raum.

Es klopfte leise.

Hermione wandte sich zur Tür.

"Hallo.", sagte Lisa, die ihren Kopf hereinstreckte.

"Dürfen wir?"

Hermione winkte ihr zu. Hinter ihr erschien Georg mit einer großen Tüte. Dann trat Laureen ein, die etwas genervt war und gleich drauf erkannten sie auch den Grund.

Marcus funkelte Oliver böse an.

"Du hast nicht das Recht mit meiner Schwester auszugehen.", zischte er.

Oliver verdrehte die Augen.

"Können wir das vielleicht auf später verschieben? Wir besuchen jetzt Hermione." Er zeigte auf das Bett, wo Herm sie fragend ansah.

Marcus setzte sein strahlenstetes Lächeln auf.

"Natürlich, entschuldige. Wie geht es dir?"

George reichte ihr die Tüte und sie sah hinein.

"Soll ich platzen?", fragte sie entgeistert, als den Inhalt ausschüttete.

"Mhmmm, Schokofrösche.", leckte sich Ginny die Lippen und nahm einen in die Hand.

"Möchtest du?" Hermione schob ihr einen zweiten zu. Ginny wollte einen schon öffnen, als Marcus ihn ihr jedoch aus der Hand. "Das darfst du nicht.", sagte er bestimmt.

Laureen verzog nun wütend das Gesicht.

"Reicht es nicht, dass du auf deinen eigenen Schwestern herumhackst, musst du das jetzt auch noch bei anderen machen?", fragte sie aufgebracht.

George legte misstrauisch den Kopf schief.

"Sie bekommt Ausschlag, von den Dingern.", verteidigte sich Marcus.

George kniff die Augen zusammen. "Schon, aber normalerweise, kannst du das gar nicht wissen, weil die Pusteln nur auf ihrem Bauch sind.", stellte er sachlich fest.

Marcus sah ihn herausfordernd an. "Willst du mir irgendwas sagen, Weasley?"

"Durch aus nicht, Flint. Ich wollte nur was klar stellen."

"Schön, das hast du ja jetzt."

Marcus nahm Ginny den zweiten Schockfrosch aus der Hand und stopfte ihn wieder in die Schachtel zurück.

Ginny war enttäuscht. Sie wollte gerade abbeißen.

"Fiesling.", grummelte leise. Dann stand sie auf und umarmte Herm.

"Ich komme morgen wieder.", versprach sie und verließ den Raum. "Hier sind mir zu viele Aufpasser." Mit einem finsteren Seitenblick auf Marcus stand sie auf und ging.

George wandte sich zu Flint. "Ich hoffe sehr für deine Gesundheit, das du dich bei ihr entschuldigst." Marcus kniff die Lippen zusammen. Oliver feixte und auch Harry konnte eine schadenfrohes Lachen nur mühsam verkneifen.

Da stand er auf und ging Ginny nach.
 

***
 

Blaise sah die Strasse hinab. Die Fenster spiegelten leicht ihr Gesicht, das so unglaublich deprimiert aus, als sie von ihren Gedanken abgelegt wurde.

Sie sah, wie Ginny aus dem St. Mungo gestürmt kam, dicht gefolgt von Marcus.

Sie runzelte die Stirn und dachte an Antonin.

Marcus hielt Ginny am Arm fest und sie drehte sich zu ihm um. Er sagte etwas zu ihr und sie sah trotzig zum Boden.

Blaise verstand nicht was er sagte, doch Ginny hob dann den Kopf und sagte etwas zu ihm. Er lächelte und zusammen gingen sie die Strasse hinab.

Blaise ließ ihren Blick auf ihre Tasse schweifen. Sollte sie sich auch mit Antonin aussprechen?

Aber wie würde er reagieren, wenn er erfuhr, was sie gesehen hatte. Und welch einen Schock es ihr versetzt hatte?

"Weißt du was, Theodor. Ich mache es selber.", sagte da eine Stimme, vom Eingang.

"Fein.", zischte dieser.

Blaise drückte sich weiter in die Ecke. Sie hatte keine Lust, jetzt von den beiden gesehen zu werden, doch sie hatte Pech.

Parvati hatte sie bereits entdeckt und steuerte auf ihren Tisch zu.

"Hallo, was machst du denn hier?", fragte sie und setzte sich ohne zu fragen.

Blaise verzog innerlich das Gesicht. Sie mochte Parvati, doch manchmal konnte sie eine echte Landplage sein.

Es wunderte sie, wie Theodor es mit ihr aushielt und dabei waren sie nur befreundet, jedenfalls hatten sie das immer behauptet.

"Ich weiß nicht was so falsch an den Geschenk ist?", sagte nun Theodor und nahm offensichtlich das Streitgespräch von eben wieder auf.

"Ich sage dir was falsch daran ist. Hermione liegt mit Schmerzen im Bett. Das letzte was sie jetzt gebrauchen kann, ist ein Fachbuch über Flüche."

Da musste Blaise grinsen.

"Das stimmt.", pflichtete sie ihr bei. "Ihr Heiler ist Spezialist genug."

Nun sah Parvati sie fragend an. "Wie meinst du das?"

"Es ist Antonin.", sagte sie schlicht und setzte die Tasse an die Lippen.

Der Kaffee war kalt.

Eine Kellnerin kam zu ihnen und Theodor bestellt für eine heiße Schokolade und einen Cappuccino. Beides kam kurz darauf und Parvati vertauschte die Tassen, kurz nachdem die Kellnerin die heiße Schokolade vor ihr abgestellt hatte.

Theodor setzte die Tasse an und zog genüsslich den Duft ein.

Parvati hatte sich nun schon oft über diese Vorliebe lustig gemacht, doch das ließ er sich nicht nehmen.

Blaise hatte das ganze mit Erstaunen verfolgt. Die Bestellung und das Zurechtrücken der Tassen waren so selbstverständlich, dass man nicht glauben mochte, wie oft sie sich stritten.

Sie lehnte sich zurück und musterte die Beiden. Sie waren so verschieden und doch herrschte zwischen ihnen so was wie eine Einigkeit.

Wieder sah sie aus dem Fenster.

Man hatte auch von Antonin und ihr gesagt, dass sie so verschieden waren.

Zu verschieden.

Stimmte das? Und wenn, was machte das aus?

"Ist alles in Ordnung?", fragte nun Theodor und musterte sie.

Blaise versuchte zu lächeln.

"Wie geht es Herm. Hast du sie heute Morgen besucht?"

"Nein, noch nicht, es waren zu viele da und da dachte ich mir, ich gehe heute Abend."

In dem Moment kamen Oliver, Laureen, Lisa und Georg aus dem Krankenhaus.
 

***
 

Draco sah auf die Uhr. Es war fast Mittag.

Er schaute sich auf der Strasse um. Eigentlich könnte er etwas essen.

Aus einem ihm unerfindlichen Grund stand er wieder in Hermiones Zimmer. Sie sah ihn einigermaßen verwirrt an, ebenso wie Harry.

Hinter ihm ging dir Tür auf und Antonin kam wieder hinein spaziert. "Alle die nicht krank sind, verlassen den Raum.", befahl er. "Das gilt auch für dich, Draco. Auch wenn dir die Krankenhausregeln nicht in den Kram passen. Ich würde dich übrigens bitten in Zukunft nicht meine Schwestern mitten in der Nacht zu Tode zu erschrecken. Es herrscht Personalmangel zurzeit."

Er ging, ohne Kommentar an Antonin vorbei hinaus.

Harry folgte ihm und hielt ihn vor der Tür zurück.

"Was meinte er damit?", fragte er.

Draco zuckte mit den Schultern. "Der Mann ist verrückt, er saß fünfzehn Jahre in Azkaban." Dann ging er davon. Wie gesagt, es war Zeit um was zu Essen.
 

***
 

Dolohov stand vor Hermiones Bett und sah sie prüfend an.

"Wie geht es Ihnen, Miss Black? Hat der Trank geholfen?", fragt er.

"Ja. Danke.", sagte sie unsicher.

Was würde jetzt kommen?

Er schlug die Decke zurück und sah sich ihre Arme und Beine an.

"Die Schwellungen gehen zurück, sogar besser ich erwartet habe.", sagte er und schrieb etwas auf ein Pergament.

"Sonst irgendwelche Schmerzen oder Problem?"

"Ich hätte eine Frage.", sagte sie nun.

"Ja?"

"Die beiden Death Eater waren aus dem dunklen Rat."

Antonin zog die Augenbrauen hoch.

"Wer hat ihnen gesagt, dass ich Loreleys Assistentin bin?"

Dolohovs Gesicht war ausdruckslos. "Warum fragen Sie mich das?"

Hermione setzte sich etwas auf. Es war gewagt und vielleicht auch leichtsinnig, dennoch wollte sie es wissen.

"Es kommt eigentlich nur eine Person in Frage, die davon wissen konnte. Sie, Mr Dolohov."

Antonin lachte nun leise auf. Dann legte er das Papier aus der Hand und mit einem Wink verriegelte sich die Tür.

Hermiones Herz klopfte ihr bis zum Hals.
 

***
 

Harry drehte sich verwundert um. Hatte er da gerade gehört, wie das Schloss in der Tür zuschnappte?
 

***
 

Antonin schob sich nun ein Stuhl an das Bett und sah Hermione an.

Sie wurde nervös. Nur allzu deutlich war das Schloss zu hören gewesen, wie es einrastet.

Was hatte er vor?

"Erstaunlich, das sie die Mitglieder des dunklen Rates zu kennen scheinen, Miss Granger.", sagte er.

"Das ist ja kein Geheimnis.", entgegnete sie und versuchte sich zu straffen.

Fieberhaft überlegte sie, wo ihr Zauberstab war, doch sie konnte noch nicht einmal mit Gewissheit sagen, dass er überhaupt im Krankenhaus war.

Jemand rüttelte an der Tür und Antonin stand auf und öffnete.

"Lassen Sie das, Mister Potter.", wies er denjenigen zurecht und schloss sie wieder, ehe Harry in das Zimmer kommen konnte.

"Waren Sie es?", nahm Herm ihre Frage wieder auf.

Antonin ging zum Fenster und blickte hinaus.

Langsam nahm er die Brille ab und steckte sie in seine Tasche.

"War Ihnen schon einmal ein Mensch so wichtig, dass Sie alles für ihn getan hätten, Miss Granger? Ungeachtet, wer dafür herhalten müsste?"

Hermione sah nun verwundert auf, doch Antonin schaute nach wie vor hinaus.

"Meinen Sie Blaise?", fragte sie.

Doch Antonin reagierte darauf nicht.

"Sie wohnen in einem merkwürdigen Haus. Es wird nur noch eine Frage der Zeit sein, bis auch der dunkle Rat davon weiß. Wie lange, glauben Sie können Sie deren Misstrauen zerstreuen." Nun drehte er sich doch um und seine Augen schienen ihr bedrohlich.

"Der dunkle Rat fragt nicht erst höflich an, wie die Phoenix Order. Wenn sie Verrat aufdecken, dann wird die Ursache ausgelöscht, mit allem drum und dran."

Er kam auf sie zu und setzte sich nun auf die Bettkante.

"Wie kommen Sie darauf, dass wir den dunklen Rat verraten?", fragte Hermione unsicher.

Was wusste er?

"Es scheint das Naheliegendste. Ein Haus, wo Death Eater neben Muggelfreunden wohnen und das auch noch freiwillig, schreit gerade zu nach Verrat."

Hermione kniff die Augen zusammen und konzentrierten sich auf sein Gesicht. Sie wollte jetzt nicht den Blick abwenden. Das wäre fast wie ein Schuldeingeständnis.

Und sie hatte nichts zu gestehen. Gar nichts.

"Sie hatten Glück, dass man nicht mehr aus Ihrem Gedächtnis geholt hatte, als man braucht. Sonst würde es das Haus nicht mehr geben."

Da setzte sich Hermione richtig auf. "Sie haben sie doch auf mich gehetzt.", zischte sie nun. Sie wusste nicht, woher sie den Mut nahm.

"Das ist nicht wahr." Antonin stand auf.

Seine Miene war nun verschlossen und er sah sie kalt an.

"Ich kann nicht sagen, dass es mir Leid tut, dass es Sie erwischt hat, doch werde ich mein bestes tun, damit es Ihnen wieder besser geht."

"Ist das jetzt die Ehre als Heiler?", giftete Hermione. Sie hatte jede Vorsicht vergessen.

Irritiert sah sie zu ihm auf. Lächelte er?

"Nein, nicht die Ehre als Heiler, aber ich würde ein echtes Problem kriegen, wenn ich Ihnen nicht helfen würde. Ich gebe Ihnen einen Rat. Laufen Sie nicht mehr allein nachts in den Strassen von London herum. Keiner von euch sollte das mehr tun."

"Wie meinen Sie das?"

Hermione folgte ihm mit den Augen, als er zur Tür ging und das Schloss zurückschnappen ließ.

Er legte eine Hand auf die Klinke und drehte sich noch einmal um.

"Es sind schon eine Menge Leute wegen weniger als Verrat gestorben", dann fiel die Tür ins Schloss.
 

***
 

Harry drehte sich zu der Tür von Hermiones Zimmer um, als diese aufsprang. Neben ihn standen Lena und Sirius.

Das Mädchen hatte ihre Finger in den Umhang von Harry gekrallt und starrte nun fasziniert auf die Gestalt, die den Raum verließ.

Sirius hob überrascht den Kopf.

Dann kniff er die Augen zusammen, als Antonin sich offensichtlich dazu entschied zu ihnen hinüber zu gehen.

Kaum stand er vor ihnen, als sich auch schon zwei kleine Hände an sein Hosenbein klammerten.

Antonin sah verwundert an sich hinunter und geradewegs in zwei leuchtende eisblaue Augen.

Das erste was ihn in den Sinn kam war, dass das ein Kind der Malfoys sein musste. Er verwarf jedoch den Gedanken, da Sirius die Kleine zu Recht wies.

"Komm zu Daddy, Lena.", sagte er streng, doch das Mädchen blieb unbeeindruckt.

Gegen seinen Willen war Antonin gerührt und er lächelte dem Kind zu, bevor er Sirius vollkommen ignorierend sich an Harry wandte.

"Ich gebe Ihnen den Rat Ihre Freundin mehr zu schonen. Der dauernde Besucht ist nicht besonders gut für die Genesung. Es ist schon erstaunlich, wie groß ihr Freundeskreis ist." Er sah auf und an Harry vorbei. "Und wer alles zu gehört.", setzet er noch nach. Dann löste er die Finger von Lena von seiner Hose und schob sie zu Sirius hinüber.

Kurz sah er ihn an, dann ging er davon.

Sein überraschtes Grinsen konnten sie nicht mehr sehen.
 

***
 

"Bitte sag mir, dass ich mich gerade verguckt habe.", murmelte Loreley, als sie zu Harry und Sirius trat.

"Ich fürchte nicht.", schüttelte dieser den Kopf.

"Aber was tut er hier?"

Harry sah düster auf. "Er ist der behandelnde Heiler von Herm."

Loreley war einen Moment überrascht, dann atmete sie erleichtert auf. "Dann ist sie ja in den besten Händen.", sagte sie zufrieden und spazierte auf das Krankenzimmer zu.

"Nimm es mir nicht übel, Sirius, aber manchmal habe ich das Gefühl, das deine Frau einen kleinen Dachschaden hat.", flüsterte Harry.

Sirius verzog sein Gesicht zu einer Grimasse.

Da konnte Harry Recht haben.

"Wo sind denn Remus und Moody abgeblieben?", fragte er Loreley, als sie in das Zimmer traten.

"Moody wollte den behandelnden Heiler sprechen. Und Remus versucht ihn jetzt zu beruhigen."

"Wie? Hat er schon erfahren, das es Dolohov ist?"

"Nein, sie sind meinem Bruder über den Weg gelaufen und Moody unterzieht ihm jetzt einem Verhör."

"Armer Draco."

"Was schleicht er auch hier rum?", zuckte Hermione ungerührt mit den Schultern.

Da flog die Tür zu Zimmer auf.

"Stimmt das?", rief Moody und stierte zu Hermione.

"Stimmt was?" Sie hatte keine Ahnung wovon er redete. Welche von den vielen Fragen regte ihn denn auf?

"Dolohov ist dein Heiler?"

Ach die.

"Ja und er ist richtig gut.", nickte Herm.

Hinter Moody erschien nun Remus.

"Ich habe dir ein Buch mitgebracht.", sagte er und ging, um es ihr auf den Nachttisch zu legen.

"Wie geht es dir?" Er sah sie prüfend an.

"Besser. Danke." Sie las den Umschlag des Deckels und legte es dann wieder weg.

"Warum hast du keinen Einspruch erhoben?", hob nun Moody wieder an.

"Warum sollte sie? Einen besseren kann sie gar nicht finden.", mischte sich nun Loreley ein.

"Er ist ein Death Eater.", zischte Moody und sein magisches Auge rollte unheilvoll.

"Gibt es irgendwelche Probleme?", fragte da eine Stimme von der Tür.

"Haben ich Ihnen nicht gerade gesagt, dass Miss Black Ruhe braucht, Mister Potter?"

Harry drehte sich zu ihm um und sah ihn an.

Diesen Gesichtsausdruck kannte er nur zu gut. Genauso sah Snape aus, wenn er wütend war.

Doch Harry kam gar nicht dazu sich zu verteidigen, denn Moody war aufgesprungen und eilte zu Antonin hinüber.

"Ich werde dafür sorgen, dass Sie aus diesem Krankenhaus verschwinden. Leute wie Sie kann man hier nicht gebrauchen."

Antonin sah ihn ungerührt an. Dann zog er seine Brille aus der Tasche und setzte sie auf, nur um dann auf ein Pergament zu sehen.

"Mister Alastor Moody, nehme ich an."

Er sah wieder auf.

"Was ist das?", fragte Moody misstrauisch.

"Die Besucherliste, von Miss Black. Also, Mister Moody. Wenn Sie sich nicht benehmen, lasse ich Sie rauswerfen." Ein schmales Lächeln umspielte nun Antonins Lippen und Moody wurde weiß vor Zorn.

Harry kam nicht umhin zu grinsen.

Ja, genau wie Snape, dachte er.

Dolohov warf einen Blick in die Runde und dann sah er zu Herm.

"Wenn Sie sich nicht wohl oder belästigt fühlen." Sein Blick wanderte wieder zu Moody. "Dann sagen Sie Bescheid, Miss Black. Die Schwester wird sich dann darum kümmern."

Moody baute sich nun vor ihm auf.

"Sie hinterhältiger, niederträchtiger Death Eater.", zischte Moody.

"Das reicht. Raus. Ich verbiete Ihnen den Umgang mit meiner Patientin. Sie regen Sie nur auf.", bestimmt er.

Hermione saß gelassen in ihren Kissen und sah wie auch die anderen interessiert zu den Beiden hinüber.

"Das ist überhaupt nicht wahr. Dolohov."

"Zweifeln Sie an der Aussage eines Heilers?"

Nun stand Remus auf und kam zu ihnen hinüber.

"Vielleicht solltest du wirklich gehen, Moody.", wandte er leise ein und Antonin sah triumphierend auf.

Es hätte Harry nicht gewundert, wenn Dolohov Moody fünfzig Punkte wegen widersetzten eines Lehrers abgezogen hätte.

Es lag wahrscheinlich daran, dass auch Dolohov im dunklen Rat saß, das er ihn ständig an Snape erinnerte.

Vielleicht wurde man so, wenn man Voldemort diente?

Moody ging zähneknirschend.

Dann verschwand auch Antonin.

"Wo ist mein Bruder hin?", fragte nun Loreley Remus und setzte Lena auf den Boden. Jetzt wo Antonin nicht mehr da war, lief Lena zu Harry hinüber.

"Er wollte sich etwas zu essen holen, wenn ich das richtig verstanden habe.", sagte er.

"Essen.", seufzte Hermione und schloss die Augen. "Ich rieche förmlich die Pizza mit extra viel Käse."

Draco stand in der Tür und sah irritiert auf die Pizza in seine Hand.

"Mit Salami und Peperoni und Champignons und..."

"Schon gut ich hol dir auch eine.", sagte er genervt und ging wieder hinaus.

Herm ruckte hoch.

Sie hatte Draco gar nicht kommen hören.
 

***
 

Blaise saß immer noch im Cafe. Zu Parvati und Theodor hatten sich inzwischen auch Dean und Zacharias gesellt.

"Da kommt Moody.", sagte Theodor.

"Er sieht wütend aus." Parvati runzelte die Stirn, als sie angestrengt nach draußen blickte.

"Da ist Draco. Wo will er denn hin?"

"Hatte er eben nicht noch eine große Pizza in der Hand? Wie schnell futtert der denn?" Dean schüttelte den Kopf und sah auch die Uhr.

"Lavender lässt sich aber Zeit.", murmelte er und sah wieder hinaus.

Auch Zacharias war unruhig. "Neville und Seamus sollten längst hier sein. Ich hoffe, dass es nicht einer von beiden noch versaut hat."

"Wie meinst du das?"

"Bei denen explodiert immer alles."

In dem Moment kamen Neville und Seamus herein.

"Wir hätten auch eine Pizza essen sollen.", sagte Neville gerade, als sie sich an den Tisch setzten.

"Auch eine?"

"Malfoy hat sich gerade eine gekauft."

"Noch eine?"

Da schwang die Tür auf und eine atemlose Lavender trat ein.

"Bin zu spät, ich weiß." Entschuldigend sah sie in die Runde.

"War es wenigstens schön?", fragte Theodor und grinste sie an.

"Schön, wie meinst du das?" Lavender sah sich unsicher um. Dean zuckte kaum merklich mit den Schultern.

"Dein Pullover ist links und verkehrt herum.", flüsterte Parvati ihr zu und Lavender sah an sich hinunter.
 

***
 

"Wir sollten gehen.", sagte gerade Loreley, als Draco mit einer Pizza in den Raum kam.

"Hier.", sagte er, als er inne hielt. Die Schachtel, in der seine eben noch gelegen hatte, zeichnete sich durch Leere aus. Hermione sah entschuldigend auf und leckte sich gerade die Finger ab.

"Sie wäre kalt geworden.", sagte sie. Und schloss den Deckel der Schachtel.

"Das hätte ich mir ja denken können.", grummelte Draco.

"Du hättest sie eben nicht hier liegen lassen sollen.", sagte Hermione nun ungerührt, ohne eine Spur von Reue.

Da setzte er sich auf einen freien Stuhl und klappte den Deckel auf.

Schon stand Lena vor ihm und sah ihn aus flehenden, blauen Augen an.

"Was ist, Knirps?", fragte er und versuchte möglichst missgelaunt zu klingen. Er hatte nämlich keine Lust auch diese Pizza Zwangszuteilen.

"Nur ein kleines Stück, bitte, bitte Onkel Draco."

"Lena, wir wollen gehen.", mischte sich nun Sirius mit ein.

Lena sah enttäuscht zu Boden, da reichte Draco ihr ein Stück und das Mädchen war zufrieden.

Die Tür fiel ins Schloss. Es waren alle gegangen. Nur Draco war zurück geblieben.

Hermione drehte sich zu ihm und sah ihn eine Weile beim Essen zu.

Draco hielt inne. "Was ist?", fragte er.

"Warum bist du hier?"

Da klopfte es.

"Hey, Hermione. Wie geht es dir?", rief Zacharias.

"Wir haben dir was mitgebracht. Unsere neueste Erfindung. Fred und Georg haben uns geholfen. Ist gigantisch. Pass auf.", rief nun Seamus aufgeregt und setzte sich auf die Bettkante.

Neville hob eine Schachtel hervor und wollte gerade den Deckel öffnet, als es laut und vernehmlich krachte.

Hermione hatte vor Schreck die Augen geschlossen und blinzelte nun hervor.

"Was war das?", fragte sie und wedelte mit der Hand ein paar Rauchfäden weg.

"Unsere neueste Erfindung.", murmelte Neville.

"Hab ich es nicht gesagt? Ich lass euch nie wieder was beenden. Ihr zerstört immer alles." Zacharias baute sich vor den beiden auf und Dean versuchte ihn zu beruhigen, doch der andere dachte gar nicht daran, als sie Tür auch schon aufflog.

"Was ist denn hier los?", rief eine Schwester von der Tür und hustete.

Mit großen Schritten war sie am Fenster und riss es auf.

"Ich werde Mister Dolohov holen.", drohte sie und die anderen sahen erschrocken auf.

"Warum?", fragte Theodor, als die Schwester verschwunden war.

"Der ist doch nicht etwa hier als Heiler angestellt?"

"Doch ist er.", nickte Neville.

"Ein Death Eater und Mitglied des dunklen Rates?"

"Wenn du noch lauter brüllst Theodor, werde ich dafür sorgen, dass Weihnachten für dich ausfällt.", kam da eine inzwischen Herm bekannte Stimme von der Tür.

"Morgen.", sagte Theodor kleinlaut.

"Also, was ist hier los?", fragte nun Antonin und sah auf das rußbedeckte Bett, das mehrere Brandflecken aufwies. "Habe ich nicht gesagt, dass Miss Black Ruhe braucht?" Er sah sich um, doch Harry war weg. Schon wandte er sich an Draco.

"Dann hast du jetzt dafür zu sorgen.", zeigte er mit dem Finger auf ihn.

Dann schwang er seine Zauberstab und Hermione Bett war wieder sauber und als Zugabe waren auch gleich sämtliche Kleider aller Anwesenden in einem strahlenden Weiß getaucht.

Theodor sah angewidert an sich hinunter.

Dann waren sie auch schon wieder allein.

"Ist ja eklig." Theodor versuchte die Farbe zu ändern, doch schaffte er es nur, dass die ohne hin weißen Kleider noch stärker leuchteten.

"Wir haben übrigens deine Cousine gefunden. Sie ist gesund und munter.", sagte nun Lavender.

"Aber deine Angst war nicht unbegründet. Sie war in der Nacht tatsächlich im Museum. Sie ist wirklich faszinierend. Wusstest du, das sie die Zukunft erträumen kann?", sagte sie und Theodor sah erstaunt auf.

"Woher weißt du das?", fragte er lauernd.

"Ich bin Journalistin.", entgegnete Lavender, doch irgendwas in ihrer Stimme machte ihn stutzig. Die Antwort kam ihm zu schnell.

Hermione richtete sich auf. "Du hast Faith gesehen?", fragte sie.

"Nein, nicht gesehen. Ich..." Lavender brach ab und sah unsicher zu Dean, der sie anschaute.

"Wenn du sie nicht gesehen hat, woher weißt du dann das sie die Zukunft träumt? Faith hat nie jemanden davon erzählt, weil sie selber nicht daran glaubt."

"Aber du?", Parvati drehte sich nun zu Hermione.

"Sie sah den Tod meiner Eltern, bevor es geschah. Genau so wie es passierte, nicht wie man uns erzählte. Ja, ich glaube, dass sie es kann."

"Wenn es solche Beweise gibt, warum ignoriert sie es dann?", fragte nun Neville.

"Sie sah auch den Tod ihrer Familie und seit dem will sie nicht daran glauben, denke ich."

Betroffene Stille trat ein.

Theodor sah nachdenklich aus dem Fenster.

Eine Muggel, die in den Träumen die Zukunft sehen kann. Wo habe er das nur schon mal gehört?

Er sah zu Parvati, die eine Augenbraue hoch zog.

Genau da.

MacNair hatte so was erwähnt.

Aber woher wusste Lavender dann davon?
 

***
 

Blaise hatte nun ihre sechzehn Tasse Kaffee vor sich stehen. Sie seufzte. Inzwischen waren alle aus ihrem Haus bei Hermione gewesen. Eben war eine Gruppe vollkommen weiß gekleideter Magier, die ihr alle vertraut gewesen waren, hinaus gekommen. Sie musste lächeln. Solch einen Zauber hatte sie auch schon mal erlebt.

Damals war Antonin sauer auf sie gewesen und hatte ihr bordeauxfarbenes Seidenkleid in strahlendes Weiß verwandelt.

Der Zauber ließ sich nicht mehr umkehren und so hatte sie ein Kleid im Schrank hängen, das aussah wie ein Hochzeitskleid.

In der Tür waren sie Susan, Terence, Mireille, Ernie, Hannah, Mandy und Terry begegnet und es war offensichtlich, dass die sich über die anderen kaputt gelacht hatten.

Doch auch sie waren inzwischen alle gegangen.

Sie legte die Stirn auf ihre Hand und seufzte.

Als sie sah, dass auch Antonin ging, bezahlte sie und machte sich auf den Weg zum Krankenhaus.

Sie hatte seit um neun Uhr morgens in dem Cafe gesessen und nur darauf gewartet, dass er weg ging.

Acht Stunden.
 

***
 

Es klopfte und Blaise drückte vorsichtig die Klinke hinunter.

Hermione saß erschöpft im Bett.

"Ich hoffe ich störe nicht.", sagte Blaise leise.

"Nein, durchaus nicht. Komm rein." Hermione winkte ihr zu.

Blaise setzte sich und sah die andere freundlich an.

"Du hattest einen anstrengenden Tag, nicht? Ich habe gesehen, wie alle aus dem Haus dich besucht hatte. Und einige der Phoenix Order auch."

"Hast du das Haus die ganze Zeit beobachtet?", fragte Hermione lächelnd.

"Ja, das habe ich tatsächlich.", murmelte die andere und sah zu ihren Fußspitzen.

"Warum?"

"Ich wollte jemanden aus dem Weg gehen."

"Antonin?", fragte Hermione und sah dies andere aufmerksam an.

Blaise lächelte wehmütig.

"Darf ich fragen warum?"

Blaise machte eine wegwerfende Handbewegung und sah aus dem Fenster.

Sie sagte nichts und Hermione wartete. Es war zur Abwechslung mal ganz angenehm, wenn man nicht im Mittelpunkt des Interesses stand.

"Moody hat gesagt, dass ich ihn nicht kenne. Ich habe ihn für verrückt erklärt, aber dann stellte sich heraus, das wirklich so ist."

Hermione runzelte die Stirn.

"Ich etwas gesehen, das mir Angst macht."

Hermione nickte stumm.

"Du glaubst gar nicht wie grausam er sein kann. Das hatte ich nicht für möglich gehalten. Wie naiv von mir." Nun blinzelte Blaise und Hermion dachte sie würde gleich in Tränen ausbrechen, doch das konnte auch eine Täuschung sein, denn das Zimmer lag inzwischen im Halbdunklen da.

"Wie soll ich ihm jetzt noch vertrauen?"

Hermione seufzte und sah auf.

"Ich versteh dich schon. Ich weiß nicht was vorgefallen ist, aber du kannst sicher sein, das er alles tun wird, um dich zu beschützen."

"Wie kannst du das wissen?"

"Er hat es mir gesagt. Deshalb liege jetzt ich, nicht du oder jemand anders hier."

"Das hört sich an, als würdest du geopfert."

"Das hört sich nicht nur so an, so ist es auch.", nickte Hermione.

Blaise lächelte bitter auf. "Das bestätigt doch nur, das was ich gesagt habe."

"Nein. Das bestätigt, dass du ihm weiter vertrauen kannst. Und das wir weiter machen müssen. Er ist ein wirklich guter Heiler."

Blaise atmete schwer aus. "Und was soll ich tun?"

"Möchtest du zu ihm zurück?", fragte Herm.

Blaise sah auf.

"Siehst du eine Zukunft?"

Blaise lächelte.

"Rede mit ihm. Es wird sich alles aufklären, du wirst sehen."

Dann trat wieder Stille ein.

Die Tür wurde leise aufgeschoben und eine Schwester sah hinein.

"Entschuldigen Sie aber die Besuchszeit ist vorbei.", sagte diese leise und Blaise stand auf.

Sie lächelte Hermione zu.

"Ich danke dir."
 

***
 

Blaise verließ das Haus und seufzte, als sie Schritte hinter sich hört.

"Du gehst mir aus dem Weg.", stellte jemand sachlich fest.

"Ich dachte du wärst schon weg, Antonin."

"Ich wollte dich sehen. Schon schlimm, dass ich das nur kann, wenn ich dir auflauere."

Blaise drehte sich zu ihm.

"Was willst du, ich habe wenig Zeit."

"Warum muss ich um meine Frau zu sehen einen Termin machen?"

"Das ist doch Quatsch, ich habe nur in letzter Zeit viel zu tun."

"Du kommst auch nicht mehr nach Hause, außer um irgendwas zu holen."

Antonin zog sie nun in eine Seitengasse und sah sie eindringlich an.

"Was ist los, Blaise?"

"Ich habe wirklich keine Zeit." Sie beugte sich zu ihm hoch und küsste ihn flüchtig, dann disapparierte sie.
 

***
 

Mireille sah sich in dem hohen Kellerraum um, es waren alle da, bis auf Hermione natürlich, aber, zu ihrer Verwunderung, auch Cathleen.

"Zu Halloween, werden wir zusammen Abend essen.", sagte sie und sah sich in der Runde um.

"Eine Party?", fragte Mireille und ihre Augen leuchten auf.

"So in etwa. Ab jetzt treffen wir uns dann einmal im Monat und essen zusammen."

"Ist gut, Mommy.", rief Zacharias.

"Da muss dein Vater aber stolz auf dich sein, Gregory. So viele Enkelkinder.", grinste nun Theodor.

Braune Augen funkelten die beiden Störenfriede an.

"Ihr könnt froh sein, das ich meine 'Kinder' so gerne habe.", zischte er und die anderen lachten.
 

***
 

Im St. Mungo herrschte nächtliche Stille.

Leise quietschten die Sohlen von Schwester Benedet auf dem Boden, als sie ihrer nächtlichen Kontrolle nachging.

In den Zimmern war es ruhig und sie musste lächeln, als sie an die Wort ihrer Kollegin der Tagesschiechte dachte.

Demnach sollte am Tag ganz schön was los gewesen sein. Im Zimmer von Miss Black hatten sich die Besucher die Klinke in die Hand gegeben und der unerlaubte Kater war da wahrscheinlich noch harmloser gewesen, als die Explosion.

Benedet war erstaunt zu hören, dass Antonin Dolohov sogar einen Besucher rausgeworfen hatte.

Sie hatte Dolohov noch nie ausflippen sehen. Sie hielt ihn für den ausgeglichensten Heiler des ganzen Krankenhauses.

Es hieß, dass er eine ganze junge Frau hatte.

Sie öffnet die letzte Tür zu Hermiones Zimmer.

Das Zimmer lag im Dunkeln.

Es war alles wie es sein musste.

Die Schwarzverhüllte Gestallt hinter der Tür sah sie nicht. Ihre Hände waren in schwarzem Seidenhandschuh gehüllt und die Finger legten sich nun sacht um das Bettgestell.

Die Schritte entfernten sich wieder hinter der Tür und die Person kam um das Bett herum, wo Hermione still und fest schlief.

"Widerliches Schlammblut.", zischte eine helle Stimme fast tonlos.

Niemand sah, wie sie gekommen war und niemand sah, wie sie wieder ging.
 

***
 

Harry lief unruhig in der Wohnung auf und ab.

Er war bei den Flintschwestern, obgleich nur Laureen da war.

"Du machst mich ganz nervös.", sagte sie nun und wippte unruhig mit dem Fuß.

"Ich mach mich selber ganz nervös." Zum Millionsten Mal sah er nun auf die Uhr.

"Sie sollte längst wieder das sein.", sagte er.

"Und wenn wir sie suchen gehen?"

Harry blieb stehen und sah nachdenklich aus dem Fenster. "Ich geh noch mal ins Hauptquartier."

Er griff nach Cathleens Besen und war auch schon aus der Balkontür davon.
 

***
 

Im Schatten eines Hauses stand Cathleen, den Zauberstab bereithaltend.

Sie presste sich gegen die Mauer.

Zwei Meter um die Ecke stand Duane Avery, was an sich nicht so schlimm, war, mit dem wäre sie fertig geworden.

Viel wichtiger jedoch schien, dass er sich mit jemand traf.

Es war eine helle Stimme, die ihm etwas sagte, jedoch so leise, dass sie kaum etwas verstand.

Undeutlich hörte sie, wie Avery nach Dolohov fragte, jedenfalls meinte Cathleen den Namen herauszuhören.

Sie beugte leicht den Kopf und sah um die Ecke.

Ein Fehler, wie sich heraus stellte, denn in dem Moment schaute die eine Person genau in ihre Richtung.

Sie lehnte sich wieder zurück, doch der Fluch streifte ihre Wange.

Ein langer roter Riss zeichnete sich nun in ihre helle Haut.

Sie tastete hinter sich, doch da war nur eine solide Wand, die sich nicht öffnen ließ.

Auch als sie den Kopf drehte, fand sie keine Möglichkeit sich weg zu schleichen.

Cathleen hörte Schritte, die nun in ihre Richtung kamen.

Blieb nur noch disapparieren.

Sie machte sich gerade bereit dazu, als sie von hinten gepackt und weg gezogen wurde.

Sie stolperte und jemand presste sie gegen die Wand und hielt ihr den Mund zu.

Zwei schwarze Augen sahen sie eindringlich an still zu sein.

Cathleen konnte nicht den Kopf drehten, aus den Augenwinkeln sah sie zwischen den Ritzten einer Tür, wie Avery und eine junge Frau vorbei schlichen.

Doch sie sahen sie nicht.

"Wer war das?", flüsterte nun die Hexe.

"Ich weiß es nicht.", gab Duane zurück.

"Egal.", winkte die Hexe ab. Cathleen sah deren schwarzen Seidenhandschuhe im Mondlicht glänzen. Die Hexe nickte Avery zu und disapparierte. Dieser blickte noch einmal in alle Richtungen und sein Blick blieb auf Cathleen haften, doch er schien sie nicht zu sehen, denn auch er disapparierte.

Langsam löste sich die Hand von ihrem Mund.

"Natürlich Avery.", zischte nun die Hexe, die ihr gegenüberstand.

Lange Schwarze Haare waren zu einem festen Zopf gebunden.

Cathleen musterte sie. Sie musste Asiatin sein.

"Wo sind wir hier?" Cathleen trat einen Schritt in die Gasse hinein und stutzte. Sie stand wieder vor einer soliden Wand. Sie streckte die Finger aus und tastete kalten Stein. Da kam die Fremde ebenfalls hervor. Mitten aus der Mauer so schien es.

Sie schwang kurz den Zauberstab und vor ihr erschien eine Holzwurmzernagte Tür mit den Ritzten zwischen den Brettern, durch die Cathleen gerade noch geschaut hat.

"Nette Illusion, nicht?", grinste die Hexe und streckte ihren Hand aus.

"Auf wieder sehen. Pass das nächste Mal besser auf dich auf, Cathleen Flint." Dann war auch sie verschwunden.

Cathleen starrte auf den Fleck, wo sie sehen noch gestanden hatte.

"Woher weiß sie meine Namen?", wunderte sie sich, als sie ein Fluch in den Rücken traf und sie nach vorne umkippte.

Eine Gestalt mit schwarzen Seidenhandschuhen trat auf die leblose Hexe zu.

"Habe ich es doch gewusst.", murmelte sie. Gerade, wollte sie einen neuen Fluch auf ihr Opfer losschicken, als sie sich erschrocken umdrehte und disapparierte.
 

***
 

Harry verzog verärgert das Gesicht. "Natürlich ist sie nicht zu Hause, sonst würde ich ja nicht hier sein um nach ihr zu suchen.", meckerte er und Sirius legte ihm beruhigend die Hand auf dessen Schulter.

"Ihr wird schon nichts passiert sein.", warf Tonks wenig überzeugt ein.

"Vermutlich genauso wenig wie Herm."

Da wurde die Tür aufgerissen und Molly stürzte in den Raum.

"Severus kam gerade, mit Cathleen, sie ist ganz durcheinander. Scheint, als habe sie ein Gedächtnisfluch getroffen, aber einer von den illegalen."

Harry und Sirius rannten in den Nachbarraum, wo Moody sich über Cathleen beugte, die auf einem Sessel saß.

"Wo hast du sie gefunden?"

"Drei Seitengassen weiter.", sagte Severus.

"Was ist passiert?" Harry sah zu Cathleen hinunter.

"Ich weiß es nicht.", schüttelte sie den Kopf.
 

***
 

Wieder in der Redaktion:
 

Blue: Sehe ich das jetzt richtig? Sie sind alle weg?! Keiner mehr da, vom dunkeln Rat?
 

Saturn: Scheint wohl so.
 

Gloomy: *fg* Ich weiß wo wir noch welche von ihnen finden.
 

Knacksi: Wo?
 

Gloomy: Was krieg ich dafür?
 

Chanti: *Gloomy den Kragen zu dreh* Dein Leben.
 

Gloomy: *röchel* Friedhof...Stadtrand.
 

Chanti: Geht doch.
 

Knacksi: *holt Stadtplan raus* Wo wollen wir langgehen?
 

Gleda: *denk* Weiß nicht? Vielleicht hier und dann hier und dann da und dann...
 

Saturn: Schnauze, ich muss denken!
 

Gleda: Immer die gleiche Wahnvorstellung.
 

Saturn: Du spielst mit deinem Leben.
 

Blue: Darf ich mitspielen?
 

Knacksi: Ich auch, ich auch.
 

Blue: Nichts für kleine Knacksis. *prügeln sich*
 

Chanti: Wo sind wir hier reingeraten?
 

Gloomy: *auf Chanti zeig* Alles deine Schuld. *prügeln sich*
 

Saturn: *kopfschüttel* Was für eine Idylle.
 

Gleda: Etwas fehlt *denk* Ach ja. *Haut Saturn eine runter, prügeln sich*
 

...Soviel zum Friedhofausflug



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -Anika-
2004-10-01T23:02:55+00:00 02.10.2004 01:02
Du musst gaaaaaaaaaaanz schnell weiter schreiben! *gg*
Bin voll in deine FF's verbarrt ^^

bye Ani
Von: abgemeldet
2004-09-27T18:15:50+00:00 27.09.2004 20:15
hey ;)
bidde bald weiter, die FF is saugeil ^.~ is jezz die 3.ff die ich von dir les un die sin alle subba *sabba*

LG aimüüü
Von: abgemeldet
2004-09-26T14:20:08+00:00 26.09.2004 16:20
Schreibt schnell weiter, schreibt schnell weiter!!! Ick verfolge eure FF schon ein weilchen und bin hin und weg!! Die ist soooo cool. Schreibt bloß schnell weiter, ansonsten krieg ich noch Entzugserscheinungen! Ick find det och so doll das ihr die Death Eater (und vorallen Bella und Rudolphus) mit einbringt. Aber auch die neuen Charas sind cool, hätte nicht gedacht das Marcus zum Brudertier mutieren kann. Istave (auch wenn der nicht von euch ist :-)) ist voll fett eingebracht. Abba, ist das Absicht das ihr Rabastan vergessen habt und nicht?? Trotzdem voll geile FF!!
grez... Streber


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