Boss, Tank und Crybaby saßen bei President zu Hause, gegenüber seiner Mutter.
Diese schwafelte Lobeshymnen über ihren Sohn auf und ab.
"Er ist ja so schlau. Und so ein lieber Junge. Anders, als meine anderen Söhne. Und er ist zuverlässig. Sowas, was ihr sicher cool nennt, oder?"
Boss und Tank sahen sich an und nickten dann eifrig, während Crybaby sich ein Lachen unterdrückte.
Die Mutter sprach weiter:
"Und er war ja auch noch nie betrunken oder hat sonst welche Drogen genommen. Er raucht ja nicht mal..."
Presidents großer Bruder trat plötzlich ins Wohnzimmer. Sofort verfinsterte sich die Miene der Mutter.
Der Bruder, sein Name war Marlon, lachte herzhaft.
"Das mein kleiner Bruder noch nie betrunken war, kann ich widerlegen, und er raucht schlimmer, als n Schornstein!"
Die Mutter wurde rot vor Wut im Gesicht und Tank und Co. sahen Marlon erstaunt an.
"WIE KANNST DU ES WAGEN, SO SCHLECHT VON DEINEM GUTEN BRUDER ZU REDEN??!!", die Mutter war aufgesprungen und stieß den Tisch um.
Marlon grinste nur. "Willst du wissen, wo dein toller Sohn grade ist? Dann komm mit", sagte er und fügte an Boss und Co. gewannt zu, "Ihr am Besten auch. Ich will nicht, dass ihr ein so schlechtes Bild von President habt. Er ist nicht immer die Heulsuse, die er versucht zu sein."
"Wie meinst du das mit: Versucht zu sein?", fragte Boss und stellte zusammen mit Crybaby den Tisch wieder hin.
Tank sah Marlon noch immer erstaunt an.
Marlon lächelte jetzt freundlich: "Kommt mit, und ihr werdet es erfahren!"
Dann warf er seiner Mutter ihre Jacke zu und lud diese und Boss, Tank und Crybaby in sein Auto und fuhr los.
Während der Fahrt stritt Marlon sich mit seiner Mutter. Boss, sein Bruder und Tank schwiegen die ganze Fahrt über.
Marlon hielt erst wieder an einer großen Disco oder sowas an.
Auf einem großen Logo war Rockpalace zu lesen.
Die fünf stiegen aus dem Auto aus und gingen zum Eingang. Laute Musik war von innen zu hören. Wohl Lifegesang. Und der war nichtmal schlecht.
Marlon redete kurz mit dem Türsteher. Er schien ihn zu kennen. Dann durften alle, ohne Eintritt bezahlen zu müssen, hinein.
"Der Türsteher und President sind ziemlich gut befreundet. Mein kleiner Bruder ist öffter hier, und das seit drei Jahren. Ab und zu steht er auch vor der Tür", erklärte Marlon seiner Mutter und den anderen.
Boss fragte, wie gut President als Türsteher war.
"Nun", überlegte Marlon, "Er ist einer der Besten. Nicht, dass er so stark oder so ist. Aber er hat einen Umgangston drauf, wenn er will. Da traut keiner sich mehr was zu sagen. Leider ist das auch nur einer seiner vielen Masken."
"Wie viele hat er?", fragte nun Crybaby.
"Mindestens sechs. Die Heulsuße, der Türsteher, der Rockmusiker, der President, der verdammt trinkfest ist, der eiskalte Typ und der, der sich immer bei Lehern und Müttern einschleimt."
Das letzte sagte er an seine Mutter gewandt, die nur stur wegsah.
---------------------------------------------------------------------------
Ende Kapitel 1!
