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Tochter des Hohepriesters

Das Schicksal eines kleinen Mädchens
von

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XIV

XIV
 

"Ia-Re? Wer war das? Kennst du ihn?", löcherte Kanah, die ich schnell wiedergefunden hatte, mich, als wir wieder in den Tempel zurückgekehrt waren. Wie nur so oft konnte ich nur den Kopf schütteln. Ohne Zweifel hatten die Menschen ihn gefeiert und das Fest hatte zu seiner Ehre stattgefunden. Ich hatte erkannt, dass er kein normaler Mensch war. Um ihn herum war die Aura der Macht gewesen.
 

Es klopfte an der Tür meiner Kammer. Kanah stand auf und öffnete. Der oberste Hohepriester Amarru trat herein. Er begrüßte uns.
 

"Ia-Re, Kanah!" Er nickte uns beiden zu, setzte sich unaufgefordert zu uns, dann lächelte er mich an.
 

"Mir ist zu Ohren gekommen, du hast beim Fest getanzt! Die Leute waren begeistert, ebenso höre ich großes Lob vom Königshaus! Die halbe Stadt kennt dich nun schon und redet über dich!", berichtete er mir. Ich sah ihn verunsichert an. Warum bekam ich Lob vom Königshaus?
 

"Amarru... Es ehrt mich sehr, aber... Was schert sich das Königshaus darum, wenn eine Hohepriesterin vor dem Volke tanzt?", fragte ich den Hohepriester. Dieser sah mich etwas verständnislos an, doch schien er etwas zu verstehen und er lächelte mitleidig. Er legte mir seine Hand auf die Schulter.
 

"Nun... Ich vergaß, dass du sieben Jahre in Siwa verbracht hast... Die Zeit ist nicht spurlos vorbeigegangen, weder bei dir noch bei mir, noch bei anderen Menschen... Du erzähltest mir von deinen beiden Begegnungen mit dem Pharao, bei deiner ersten Begegnung vor elf Jahren... Doch du trafest nicht nur den Pharao, du machtest zuvor ungewollt Bekanntschaft mit seinem ältesten Sohn, Prinz Isaias. Um auf den Punkt zu kommen, das Fest, das heute veranstaltet wurde, war zu seinen Ehren, da er erfolgreich von einem Streifzug nach Nubien zurückgekehrt war. Ihm bist du heute wieder begegnet!", erklärte mir Amarru.
 

Ich erstarrte. Ich war... dem Kronprinz begegnet? Diesem reifen Mann mit den dunkelblonden Haaren... Nun machte auch alles einen Sinn. Seine unglaubliche machtdurchflossene Aura, seine erhabene Gestalt! Doch wie hätte ich einen siebenjährigen Jungen, der nun... achtzehn Jahre jung war, nach elf Jahren erkennen können? Er, der feindselige, vergrämte Junge, der auf Schritt und Tritt von seinem Vater beobachtet wurde und vor meinen Augen von ihm gescholten wurde, er hatte mich sicher auch nicht erkannt. Doch mittlerweile durfte er wissen, wer ich gewesen war... Doch ich verwarf den ausschweifenden Gedanken schnell wieder. Wahrscheinlich war das unsere letzte Begegnung gewesen...
 

***
 

Hier im Tempel musste ich nicht jeden Tag die Riten vollziehen. An einem Tag der Woche musste ich bei Sonnenuntergang die Abendriten vollziehen, da es hier viel mehr Priester gab, doch ich wurde auch öfter von anderen Tempeln gebeten, die Tänze zur Verehrung der Maat, der Isis oder der Hathor zu vollziehen. Ich tat dies mit Vergnügen. Außerdem schickte man mich oft auf Feste, wo ich, zusammen mit ausgebildeten Tänzerinnen, die verschiedensten Tänze aufführte. Ich verbrachte immer viel Zeit in der Tanzschule von Memphis, da ich dort neue Tänze lernen konnte und auch mal dem Tempelalltag entfliehen konnte. Außerdem hatte ein weiteres Lebensjahr bei mir begonnen und ich war jetzt einen Monat lang siebzehn Jahre alt.
 

Kanah hatte sich inzwischen auch gut eingelebt. Sie kannte nun die gesamte Tempelanlage wie ihre Westentasche und war für mich unverzichtbar. Mein Terminkalender auf zwei Beinen sorgte immer dafür, dass mir immer neue modische Gewänder zukamen, sie achtete ungeheuer auf meine Gesundheit, redete deshalb schon manchmal wie eine Mutter mit mir und versäumte es auch nicht, mich überall hin zu begleiten. Ich zeigte ihr auch immer mehr von der Stadt, sodass sie langsam auch alleine hinausging, wenn auch nicht weit weg, um etwas wichtiges zu besorgen.
 

Mein Auftrag heute war, einige Opfergaben des Tempels zum königlichen Palast zu bringen. Der Priester, der dies immer machte, ein alter Greis, war verstorben und man hatte seine Aufgabe mir zugeschrieben, da ich sowieso nicht viel zu tun hatte und diese Tätigkeit ja auch nur einmal im Monat anfiel.
 

Ich war also mit einem kleinen Ochsengespann unterwegs zum Palast, wie immer, in Begleitung von Kanah. Er war ein kühler Tag und ich hatte mir einen weiten Mantel mit Kapuze übergeworfen. Ich war noch nie im Palast gewesen, ich war jedoch schon oft an ihm vorbei gekommen. Die Leute wichen freundlich vor meiner kleinen Karawane zurück und von machen wurde ich aufmerksam gegrüßt. Ich war wahrlich eine der bekanntesten Personen der Hauptstadt geworden.
 

Ich dachte manchmal, dass die Leute mich meiden würden, da sie vielleicht ein Ähnlichkeit zwischen mir und Theron erkennen würden, doch ich hatte nun, im Gegensatz zu meiner Kindheit keine feuerroten, sondern helle kupferrote Haare. Keine brachte mich auch nur ein wenig mit Theron in Verbindung. Übrigens fehlte er mir kein bisschen. Ich hatte ihn sogar schon fast vergessen.
 

Dass ich nun den Palast betreten musste und ich so vielleicht den Pharao oder den Prinzen wiedersehen konnte, erfreute mich zutiefst. Am Haupttor des Palastes wollte man nicht mal das Schriftstück sehen, dass Amarru mir mitgegeben hatte, das mich als Hohepriesterin des Re auswies. Die Wachen gaben mir sofort bewundernd den Weg frei. Meine Bekanntheit schien sich als sehr nützlich zu erweisen.
 

Wir wurden von einem elegant gekleideten Mann zu den Vorratskammern geführt, wo dann genau registriert wurde, was die Abgaben des Tempels beinhalteten und wer und wann die Gaben geliefert wurden. Ich bekam ein kleines Tontäfelchen, dass ich in die königliche Schreiberstube zum obersten Schreiber bringen sollte.
 

Ich machte mich also auf den Weg, den man mir beschrieben hatte. Ich staunte nicht schlecht über die schön verzierten Gänge des Palastes, die Bodenfliesen stellten verschiedene Götterbilder oder Szenen aus den Göttersagen dar. Überall liefen Menschen herum, Köche, Gärtner, Frauen mit Schminktöpfen und viele andere. Ich vergaß fast was ich zu tun hatte vor lauter Staunen.
 

Der oberste Schreiber, der gleichzeitig des Königs Sandalenträger, also sein engster Vertrauter war, empfing mich freundlich. Nachdem wir die Formalitäten erledigt hatten, verfielen wir in einen lockeren Plausch. Er fragte mich über mein Dasein als Hohepriesterin aus.
 

"Ich habe noch nie von einem so jungen Hohepriester gehört, geschweige denn von einer Hohepriesterin!", gab der Beamte, dessen Alter dem des Herrschers gleichkommen mochte, belustigt zu.
 

"Ich gebe zu, die Bürde ist nicht leicht zu tragen, doch sie ist mir die liebste!", antwortete ich verschmitzt. Da der Schreiber noch zu tun hatte, verabschiedete ich mich, nicht ohne noch mal nach dem Rückweg zu fragen, denn ich wollte mich nicht verlieren. Ich ging also los und zog mir schon einmal wegen des aufkommenden kalten Windes die Kapuze über den Kopf. Ich wollte schnell zu Kanah zurück, sie machte sich sonst immer so schnell Sorgen. Ich gab auf den Weg Acht und doch schien ich irgendetwas nicht beachtet zu haben, denn als ich um eine Ecke bog, fand ich mich in einem kleinen Garten wieder. An einem Tisch saßen drei in schwarz gekleidete Männer beisammen.
 

"Durch den Tanz und die Speisen werden die Leute abgelenkt sein... Wie immer, wenn der König einen öffentlichen Empfang gibt!"
 

"Es wird ein Leichtes sein, sich unauffällig unter die Menschen zu mischen."
 

"Wir müssen darauf bedacht sein, dass wir zuschlagen, wenn die Tänze ihren Höhepunkt erreicht haben. Die Wachen werden sich an den Leibern der Frauen laben, während wir das königliche Blut kosten..."
 

Grausames Lachen erschallte. Ich erstarrte. Eine Verschwörung gegen den Pharao! Hier, im Palast! Ich war erschüttert. Ich löste mich aus meiner momentanen Starre und wollte unbemerkt verschwinden und machte einen Schritt zurück, als einer der Männer aufblickte und mich anstarrte.
 

"Los Mädchen, bring uns Wein, mehr Wein und zwar schnell!!!", fuhr er mich an. Er hielt mich für eine Dienerin... Innerlich atmete ich auf. Ich reagierte schnell und unauffällig. Ich deutete eine Verbeugung an, wobei mir meine Kapuze tiefer ins Gesicht rutschte und ging solange Rückwarts, bis ich außer Sichtweite war und davonrennen konnte.
 


 

(*ggg* Die Spekulationen einiger Leutchen haben sich als richtig erwiesen! XD Doch erstmal wird dieses thema beiseitegeschoben und sich einem neuen zugewandt! Ich verrat aber nix! =P

Wieder einmal vielen Dank an meine Kommischreiber, ich hoffe ihr beglückt mich auch weiterhin mit euren lieben Kommis! ^^

LG Bettyna ^.^)



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Gaea
2004-10-30T17:36:09+00:00 30.10.2004 19:36
etwas spääääätttt mein kommi aber naja!!!!

die kapi ist wieder einmal total super und sie werden immer besser und spannender +ggg+!!!!!!

freu mich schon auf ne fortsetzung +schon ne kleine vorstellung hab - das sie vielleicht ganz zufällig unseren prinzen reinrennt - könnte ja sein+!!!!!

hoffe das nächste pit lässt nicht mehr lange auch sich warten!!!!

l.g. sekhmet ^.^
Von:  DarkEye
2004-10-23T17:24:05+00:00 23.10.2004 19:24
einfach genial!1 mach schnell weiter so! und ich hab so was von gewusst das er der Prinz ist!

mach schnell wieter!

dark
Von: abgemeldet
2004-10-23T14:31:12+00:00 23.10.2004 16:31
Also manchmal frag ich mcih echt, was bei den alten leuten in ägypten so los war, dass se so begeistert von einer tänzerin sind *gg* wenn man heutzutage auch so leicht berühmt werden würde, wäre jeder 2. ein star *g*
HA!!! und ich hatte RECHT *gg* es is der PRINZ!!! *gg* lalala... ich bin ja scho mal gespannt, was iare noch so alles bei ihrem trip im schloß passiert.. vielleicht trifft sie den prinz ja beim baden, oder so??? *hehe* aber auf jeden fall verhindert sie doch das attentat... wär ja auch zu schade um den nett pharao...
ok, man sieht sich...
cu
Farnelia


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