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Phantom der Macht

von

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Phantom der Vergangenheit
 

Vorwort
 

Die Geschichte folgt den neuen Rechtschreibregeln. Das als erstes vorweg.
 

Diese Geschichte ist auf mehrere Diskussionen zurückzuführen. Es erleichtert das Verständnis,

wenn man meine Geschichte "Sailor Moon auf Avalon" gelesen hat, aber unbedingt notwendig ist

es nicht.
 

Es kommen ein paar Dinge vor, die einen ohne diese Geschichte etwas verwirren können:
 

- Naru wurde in der Geschichte Sailor Nemesis. Hier wird einem das mal so einfach vor den

Latz geknallt.
 

- Kessy ist die von mir kreierte Freundin von Chibi-Usa, die sie in der Zukunft haben wird

(s. "Rückkehr nach Avalon").
 

- Der Merlin ist der Endgegner in der Geschichte "Sailor Moon auf Avalon".
 

Es gibt eine "Geschichte in der Geschichte", diese ist immer mal dazwischengeschoben und fängt

mit '<' an und endet bei '>'.
 

Der Rest ergibt sich aus der Fernsehserie oder wird in der Geschichte erklärt.
 


 

Kapitel 1
 

Bunny, Minako, Makoto, Rei, Ami und Naru hatten an diesem Sonntag einen Ausflug zum See

gemacht. Dort lagen sie in ihren Badeanzügen auf den Handtüchern und sonnten sich.
 

"Puh", stöhnte Minako. "Ist das heute eine Hitze. Ich habe gar keine Lust mich zu bewegen oder

schwimmen zu gehen."
 

"Mir ist es einfach zu voll im See", antwortete Rei. "Da kann man ja gar nicht richtig

schwimmen."
 

"Ihr habt recht", meinte nun Makoto. "Allerdings weiß ich nicht, wie man bei dieser Hitze noch

lesen kann, so wie Ami."
 

"Aber wir schreiben doch morgen eine Arbeit", meinte Ami nun. "Da muß ich doch noch für

lernen."
 

"AAAAH", schrie Bunny. "LERNEN! Kannst du dieses grausame Wort nicht wenigstens heute

weglassen?"
 

Die anderen grinsten sich an.
 

"Wie es wohl Chibi-Usa geht?", fragte nun Naru.
 

"Ach, die hat bei ihrer Klassenfahrt bestimmt viel Spaß", winkte Bunny ab. "Sie hat sich schon

seit Wochen darauf gefreut und mich damit genervt. Ein Glück, dass sie weg ist."
 

"Und ich dachte, du stehst jetzt ganz gut mit ihr."
 

"Stimmt ja auch. Aber manchmal nervt sie eben doch noch ganz schön. Und weil Mamoru wegen

seiner Arbeit nicht in Tokio ist, hatte ich sie die ganze Zeit auf dem Hals. Das ist ganz schön

anstrengend, das sage ich euch. Ich glaube, ich werde mir es noch überlegen, ob ich sie in der

Zukunft wirklich bekommen will."
 

"Ach, Bunny. Sei doch nicht so. Schließlich hast du ja auch schon deine Freude an ihr gehabt,

oder?"
 

"Stimmt. Aber schaut mal, dahinten. Sieht die nicht aus wie Black Lady? Ich meine, Chibi-Usa

als Erwachsene."
 

Die anderen schauten in die Richtung, in die Bunny gerade zeigte.
 

"Tatsächlich", meinte Makoto erstaunt. "Das ist sie. Kommt, wir müssen sehen was sie will. Und

wieso sie hier ist. Ich dachte, die Sache mit Black Lady wäre ausgestanden."
 

"Seht euch doch ihre Kleidung an", meinte Ami. "Das ist nicht Black Lady. Aber ich bin mir

sicher, dass es Chibi-Usa ist. Nur halt als Erwachsene."
 

"Und wie ist sie so schnell erwachsen geworden?", fragte Minako.
 

"Vielleicht ist sie das gar nicht", antwortete Naru ihr. "Chibi-Usa kann doch mit ihrem Schlüssel

durch die Zeit reisen. Wahrscheinlich hat sie es so gemacht."
 

"Du hast recht. Kommt, schauen wir was sie will. Sie scheint nämlich jemanden zu suchen."
 

Die sechs standen auf und gingen auf die Frau zu. Als diese die Fünf sah, kam sie mit schnellen

Schritten auf sie zu. Bei ihrem Zusammentreffen umarmte die Frau als erstes Bunny und grüßte

sie mit: "Hallo, Mama", bevor sie auch die anderen herzlich begrüßte.
 

Gemeinsam gingen sie nun zu ihrem Platz zurück, wo sie sich unterhielten.
 

"Also, Chibi-Usa", begann Bunny. "Wieso kommst du zu uns? Als Sailor-Kriegerin dürftest du

jetzt fertig ausgebildet sein, oder?"
 

"Stimmt", antwortete Chibi-Usa. "Ich bin hier, weil ich eure Hilfe brauche."
 

"Unsere Hilfe? Das kann dann doch nur in der Zukunft sein, oder?"
 

"Ja. Wir werden dort angegriffen."
 

"Aber wieso kämpfen dann nicht die Sailor-Krieger der Zukunft?"
 

"Das geht nicht. Sie sind nämlich nicht da. Sie helfen im Sonnensystem Proxima Centauri, wo ein

sehr mächtiger Gegner angegriffen hat. Bis auf Sailor Saturn und Sailor Chibi-Venus sind alle

weg."
 

"Sailor Chibi-Venus?", fragte Minako nun. "Wer ist denn das?"
 

"Ich werde sie euch vorstellen. Das heißt - natürlich nurm wenn ihr mitkommt. Sie hat allerdings

ihre vollen Kräfte noch nicht entwickelt."
 

"Sicher kommen wir mit. Aber wer hat eigentlich angegriffen?", fragte Bunny.
 

"Es sind alte Bekannte von euch. Aber mehr will ich jetzt noch nicht sagen."
 

"Mir fällt da noch was ein", meinte nun Ami. "Wenn die anderen alle weg sind, wieso seid ihr

dann noch da?"
 

"Wir sollten solange aufpassen. Also gehen wir?"
 

"Jetzt gleich?", fragte Bunny.
 

"Natürlich. Wir dürfen keine Zeit verlieren."
 

"OK. Aber nicht hier vor allen Leuten. Wir gehen dort hinten zu den Bäumen. Da kann uns

niemand sehen."
 

"Und was machen wir mit unseren Sachen?", fragte Rei.
 

"Die räumen wir schnell zusammen und verstecken sie. Für den Rest haben wir keine Zeit."
 

Also räumten sie alles zusammen und gingen mit Chibi-Usa zu den Bäumen. Dort verwandelten

sie sich und Chibi-Usa öffnete das Tor zu Raum und Zeit.
 


 

Kapitel 2
 

"Die Zeit unserer Reise können wir ja benutzen, um uns ein wenig zu unterhalten", meinte Bunny.

"Mich würde zum Beispiel interessieren, warum du in diese Zeit gereist bist und nicht in eine, wo

du nicht bei uns bist."
 

"Eigentlich wollte ich in eine andere Zeit. Aber irgendwie muß ich diesmal einen Fehler gemacht

haben. Ist mir noch nie passiert. Und Po hat doch gesagt, ich darf den Schlüssel nicht zu oft

benutzen. Deshalb mußte ich euch in dieser Zeit suchen und fragen."
 

"Und was ist mit Chibi-Venus?", fragte Sailor Venus.
 

"Die neuen Sailor-Krieger werden ausgebildet, weil irgendwann auch ihr nicht mehr stark genug

seid für die einfallenden Feinde. Allerdings weiß niemand, ob ihr eure Kräfte ganz verliert, ob ihr

alt werdet und so weiter. Bisher hat sich da nichts getan. Im Moment habt ihr wohl eure volle

Kraft entwickelt, meinte jedenfalls Mama."
 

"Es werden noch weitere Sailor-Krieger ausgebildet? Kennen wir sie?"
 

"Ich werde sie euch vorstellen. Ihr wisst ja, man soll nicht zu viel über seine Zukunft wissen.

Leider lernt ihr ein wenig nun über sie kennen. Die Ausbildung ist übrigens nicht so leicht wie wir

gehofft hatten. Vielleicht schicken wir die eine oder andere mal zu euch in die Vergangenheit, ihr

wart als Ausbilder bei mir ja ganz gut."
 

"Wo liegt das Problem?", fragte Ami.
 

"Ihre Kräfte sind noch sehr schwach. Bei weitem noch nicht so stark wie bei euch, als Luna und

Artemis euch erweckten."
 

"Woher weißt du das?", fragte Sailor Venus.
 

"Luna hat es gesagt. Kommt, da vorne ist der Ausgang. Wir sind da."
 

Sie schritten durch das Portal und landeten auf einer Wiese vor dem Kristall-Palast. Chibi-Usa

führte sie in den Palast, wo Sailor Saturn sofort auf sie zugerannt kam und sie freudig begrüßte.

Hinter ihr stand eine Gruppe von Jugendlichen und wartete sichtlich gespannt.
 

"Dies sind die neuen Sailor-Krieger", stellte Chibi-Usa sie vor. Dann lief sie von links nach rechts

und zeigte bei jedem Namen auf ein Mädchen. "Sailor Chibi-Mars, Sailor Chibi-Venus, Sailor

Chibi-Uranus, Sailor Chibi-Saturn, Sailor Chibi-Merkur, Sailor Chibi-Pluto, Sailor Chibi-Jupiter,

Sailor Chibi-Neptun, Sailor Chibi-Nemesis."
 

"Und wer sind die anderen?", fragte Sailor Mars und zeigte auf eine Gruppe von weitern

Jugendlichen, die leicht abseits standen.
 

"Oh, das sind die Geschwister der Sailor-Krieger", antwortete Chibi-Usa. "Sie leben auch hier im

Palast. Es ist einfacher so."
 

Sailor Jupiter schaute verträumt in Richtung der zweiten Gruppe.
 

"Hey, was ist los?", fragte Sailor Venus leise und stieß ihr einen Ellbogen in die Seite.
 

"Der braunhaarige, da rechts", antwortete Sailor Jupiter verträumt, "sieht er nicht göttlich aus? Er

erinnert mich..."
 

"an deinen Ex-Freund", fiel Venus ihr ins Wort.
 

"Hm? Woher weißt du das?"
 

"Na, alle Jungs die dir gefallen sehen aus wie dein Ex."
 

Verlegen lachte Jupiter.
 

"Kommt, wir haben jetzt nicht die Zeit uns um Jungs zu kümmern", meinte nun Ami ungeduldig.

"Vielleicht später. Erst einmal muß Chibi-Usa uns erzählen was los ist."
 

"Ja. Kommt, wir gehen in Papa's Konferenzraum. Dort haben wir genug Ruhe. Außerdem steht

dort der große Monitor, an dem ich euch alles zeigen kann." Chibi-Usa führte die Sailor-Krieger

in einen Raum, in dem eine Ovale Tafel stand. Die Tafel war so groß, das Sailor Moon dachte,

man müsse schreien um sich zu unterhalten. Aber Chibi-Usa erklärte, dass die Akustik des

Raumes so angelegt sei, dass man ein normal gesprochenes Wort am anderen Ende so verstehen

könne, als sässe man direkt nebeneinander. Um die Tafel herum standen 40 Stühle.
 

"Warum sind es so viele?", fragte Sailor Venus.
 

"In diesem Raum werden alle Verhandlungen geführt und alle Beratungen abgehalten. Vergesst

nicht, dass es inzwischen neben dem inneren Kreis, dem äußeren Kreis und den Starfightern auch

die Chibi-Scouts gibt. Sie sind zwar erst am Anfang ihrer Ausbildung, doch werden sie bei vielen

Besprechungen dazu geladen. Ihre Meinung ist Mama sehr wichtig. Das sind schon zwanzig

Krieger."
 

"Moment mal", unterbrach Sailor Merkur sie. "Ich bin jetzt nur auf neunzehn gekommen. Wer ist

der zwanzigste?"
 

"Oh, äh... Ich muß mich verzählt haben." Chibi-Usa war knallrot angelaufen.
 

"Entschuldigt, kleine Lady." An der Tür stand eine Frau mittleren Alters und machte einen

Hofknicks. "Ihr solltet vielleicht die Besprechung auf später verschieben. Das Essen ist fertig. Die

Familien wären sicher erleichtert, euch zu sehen. Und vor allem die Sailor-Krieger. Durch den

Angriff sind die Leute etwas unruhig geworden."
 

Chibi-Usa seufzte. Dann antwortete sie: "Ja, wir kommen gleich. Vielen Dank." Dann wandte sie

sich wieder an die Sailor-Krieger. "Ich glaube, sie hören erst auf mich kleine Lady zu nennen,

wenn ich die Königin geworden bin."
 

"Aber du bist hier nun einmal die kleine Lady", meinte Sailor Mars. "Und es ist nur richtig, wenn

sie dich so nennen."
 

"Prinzipiell hast du recht, Sailor Mars. Aber ich komme mir immer wie ein kleines Kind dadurch

vor. Zum Glück sagen sie inzwischen öfter Prinzessin. Das ist nicht so schlimm für mich."
 

"Wie war das eigentlich bei dir, Bunny?", fragte nun Sailor Nemesis.
 

"Ich? Wie meinst du das?", erstaunt sah Sailor Moon sie an.
 

"Ich meine, du warst doch schließlich mal Prinzessin Serenity. Hatte man da auch einen

Spitznamen für dich?"
 

"Ja. Als ich noch klein war."
 

"Bitte, erzähl uns die Geschichte." Flehend sah Sailor Venus sie an.
 

Sailor Moon lächelte verlegen. Dann sagte sie: "Ja, vielleicht werde ich es tun. Aber zuerst gehen

wir zum Abendessen. Die warten schon auf uns. Und danach sehen wir dann weiter."
 


 

Kapitel 3
 

Nach dem Essen führte Chibi-Usa sie wieder in den Konferenzraum. Die Chibi-Krieger hatten

mitbekommen, dass Bunny eine Geschichte aus der Zeit des Mondkönigreichs erzählen wollte und

waren deshalb alle gekommen - und hatten ihre Geschwister mitgebracht. Und die Dienstboten des

Palastes waren natürlich neugierig, warum alle anwesenden Bewohner sich versammelten. So

kam es, dass praktisch der gesamte Palast sich in diesem einen Raum traf. Dadurch war der Raum

trotz seiner Größe überfüllt.
 

Die Sailor-Krieger hatten sich inzwischen wieder zurückverwandelt und sassen in der ersten

Reihe. Vorne hatten sich Bunny und Chibi-Usa - als einzige - auf Stühlen hingesetzt, damit alle sie

sehen konnten. Bis auf die Dienstboten, die an der Wand standen, hatten sich alle auf den Boden

gesetzt. Direkt neben Makoto sass der Junge, den sie bei ihrer Ankunft so angehimmelt hatte.
 

"Minako", flüsterte Makoto ihrer Freundin zu. "Sieh nur. Der gut aussehende Junge sitzt direkt

neben mir. Ist er nicht herrlich? Ob ich ihn mal ansprechen soll?"
 

"Ich glaube, das erledigt sich. Er scheint dich gerade ansprechen zu wollen", gab Minako zurück.
 

Tatsächlich tippte der Junge Makoto nun an die Schulter und fragte: "Sag mal, wieso seid ihr

eigentlich hier? Soweit ich die Geschichte der Sailor-Krieger kenne, müßtet ihr doch alle

Geschichten, die mit Königin Serenity zusammenhängen, kennen."
 

"Damit hast du recht", antwortete Makoto. "Wir werden wohl alle Geschichten, die mit der

Königin von Crystal Tokio zusammen hängen, kennen. Aber hier will sie eine Geschichte

erzählen, die in unserem früheren Leben geschehen ist. Leider können wir uns nicht an alles

erinnern, was damals passiert ist. Und dann gab es natürlich auch eine Zeit, in der wir Prinzessin

Serenity nicht kannten. Und so eine Geschichte will sie heute erzählen."
 

Nun stand Chibi-Usa auf und klatschte in die Hände. Sofort erstarb das Murmeln im Raum und

alle schauten gespannt zu der Prinzessin, ihrer derzeitigen Herrin.
 

"Liebe Freunde", begann Chibi-Usa. "Wie ihr alle wisst haben wir heute Besuch aus der

Vergangenheit. Eigentlich wollten wir hier heute unsere Lage besprechen. Jedoch hat unsere

Königin - dass heißt unsere zukünftige Königin - beschlossen, uns einen Gefallen zu tun und uns

eine Geschichte aus dem Mondzeitalter zu erzählen. Wie wir hier feststellen können, seid ihr alle

interessiert daran, wie es dort war. Was war anders? War es schöner? Diese Antwort kann wohl

niemand beantworten, auch unsere geliebte Königin nicht. Aber vielleicht können wir aus ihrer

Geschichte ja etwas lernen."
 

Chibi-Usa setzte sich und zustimmendes Gemurmel ging durch den Raum. Als es sich gelegt hatte

räusperte sich Bunny und begann: "Ich möchte mich jetzt schon mal entschuldigen. Ich bin keine

sonderlich gute Erzählerin. Und außerdem bin ich fürchterlich nervös. Oh, hoppla. Entschuldige

Rei." Diese hatte den Apfel abbekommen, der Bunny aus der Hand geflogen war. Rei sprang

sofort auf und knurrte Bunny böse an, die sich schon mal vorsichtshalber duckte. Aber Rei

schnaufte nur noch einmal kurz und setzte sich wieder hin. Bunny setzte sich wieder gerade hin

und räusperte sich noch einmal. Dann begann sie...
 

<Vor langer Zeit gab es ein Zeitalter, in dem der Mond bewohnt war. Es war eine friedliche Zeit.

Die Menschen waren glücklich. Dieses Zeitalter wurde von einer Königin beherrscht, der

legendären Königin Serenity (Ich bin mir sicher, ihr alle habt von ihr gehört - und ich meine damit

NICHT mich!). Das Schicksal wollte es, dass sie eines Tages eine Tochter gebar (Ja, ja, jetzt

meine ich mich). Dieses Kind war das ganze Glück der Königin, wie das eben so bei Kindern ist.

Das Kind wurde nach der Königin, nämlich Serenity, benannt. Eine Sache, die unter Adeligen ja

nicht unüblich ist. Als das Kind drei Jahre alt war, ging die königliche Familie zu einem Picknick.

Die kleine Prinzessin genoss die Sonne und lachte ständig und mit ihrer Lebhaftigkeit machte sie

ihren Eltern eine große Freude. Zur Mittagszeit legten sie sich dann auf der Wiese zu einem

kleinen Nickerchen hin. Durch die Ruhe trauten sich viele Tiere aus ihren Schlupflöchern.

Staunend beobachtete die kleine Prinzessin die ganzen Tiere. Besonders fiel ihr ein Tier auf, dass

nur ein paar Meter von ihr seinen Kopf hob. Die kleine Nase des Tieres schien ständig in

Bewegung zu sein und die langen Ohren standen wachsam hoch. Ihr wisst natürlich schon alle,

dass ich einen Hasen meine. Staunend erhob sich die Prinzessin und lachte das süße Geschöpf an,

um dann zu ihm zu laufen. Aber der Hase hatte sich blitzschnell umgedreht und war

davongehoppelt. Und sosehr sich die Prinzessin auch bemühte, sie fand den Hasen nicht.
 

Glücklicherweise hatte Serenitys Vater mitbekommen, dass die Kleine losgelaufen war und hatte

sie beobachtet und als sie in Gefahr geriet, außer Reichweite zu kommen, holte er sie zurück.
 

In den folgenden Jahren ließ der Hase der Prinzessin jedoch keine Ruhe. Was immer sie malte, es

kam ein Hase darin vor. Bei jeder Gelegenheit erzählte sie etwas neues über Hasen. So war es

nicht weiter verwunderlich, dass ihr Vater sie irgendwann sein kleines Häschen nannte. Aber die

Prinzessin ärgerte es, und sie wusste noch nicht einmal warum. Deshalb nannte ihr Vater sie dann

nur noch Bunnylein, denn diese Sprache kannte Serenity noch nicht. Es ärgerte sie deshalb auch

nicht sonderlich.
 

Die Prinzessin wurde älter und aus Bunnylein wurde Bunny- ein Name, den sie so schnell nicht

loswerden sollte. Und immer noch zierte viele ihrer Sachen der Hase.
 

Als Bunny so etwa elf war, wollte sie ihren Eltern einen Blumenstrauß bringen. Diese standen auf

einem Balkon und unterhielten sich. Gerade als Bunny durch den Vorhang treten wollte hörte sie,

wie ihr Vater sagte: "Wir müssen es tun. Es bleibt uns keine andere Wahl."
 

Dann herrschte einen Moment Ruhe. Schließlich sagte Königin Serenity: "Soll so alles enden?"
 

"Nicht, wenn wir es verhindern können."
 

"Gibt es wirklich keinen anderen Weg?"
 

"Wie sollte es. Du hast doch die Kriegserklärung vor dir liegen. Wir müssen etwas unternehmen

oder dieses friedliche Leben wird in Knechtschaft enden."
 

"Es ist so schrecklich. Ich hatte gehofft, dass dieser Tag niemals kommen würde."
 

"Aber er ist da. Wir müssen die Sailor-Krieger suchen."
 

"Hast du schon eine Idee, wie wir sie finden können?"
 

Wieder herrschte eine Weile schweigen. Dann antwortete der König leise: "Wir werden sie finden.

Ich bin mir sicher."
 

Bunny schlich sich derweil wieder weg, damit ihre Eltern nicht merkten, dass sie gelauscht hatte.

Sie wollte nachdenken und ging deshalb in den Park. Dort strich sie eine Weile kreuz und quer

herum. Schließlich entdeckte sie einen Gärtner, der gerade die Hecken schnitt. Der Gärtner

verbeugte sich ehrfürchtig und grüßte sie. Aber Bunny war zu sehr in Gedanken um sich darum

zu kümmern. Aber plötzlich sah sie einen roten Zipfel hinter einem Busch hervorgucken.

Neugierig schlich sie sich näher und lugte um den Busch. Dort hockte ein Mädchen und pflückte

Blumen. Das Mädchen hatte ein wunderschönes rotes Kleid an. Ihre langen schwarzen Haare

hingen offen an ihrem Rücken herunter. Gerade als sich Bunny bemerkbar machen wollte, drehte

das Kind sich herum, sah sie und schrie vor Schreck auf.
 

Von diesem Schrei selbst völlig erschrocken sprang Bunny zwei Schritte zurück - und war gegen

ein Hindernis gelaufen. Nun ebenfalls völlig verschreckt schrie sie auch auf und drehte sich, auf

alle möglichen Unholde gefasst, schnell herum. Aber zum Glück stand dort nur der Gärtner.
 

"Entschuldigt, Prinzessin", sagte der Gärtner, "ich wollte euch nicht erschrecken. Was ist denn

passiert."
 

"Da... da war...", stammelte Bunny, als auch schon das fremde Mädchen um die Ecke kam.
 

"Wer ist diese freche Person?", fragte das Mädchen den Gärtner.
 

"Aber, aber. Wie sprichst du denn von der Prinzessin?", fragte der Gärtner das Mädchen.
 

"Ihr kennt sie?", fragte nun Bunny den Gärtner.
 

"Aber ja. Das ist meine Nichte. Ich habe sie heute mitgebracht, damit sie sich einmal den schönen

Garten ansehen kann. Sie ist übrigens in eurem Alter und heißt Rei."
 

Nun wandte sich Bunny an Rei: "Du, sag mal, wollen wir nicht zusammen ein wenig spielen?"
 

"Spielen?", fragte Rei verächtlich. "Ich bin doch nicht so kindisch wie du!"
 

Bunny streckte ihr dafür die Zunge heraus. "Bäh. Du bist vielleicht doof!"
 

"WAAS? Na warte, dir werde ich's zeigen!" Damit stürzte Rei sich auf Bunny.
 

"Kinder, Kinder. Hört auf euch zu streiten", meinte nun der Gärtner. "Das gehört sich doch nicht

für eine Prinzessin. Und du, Rei, solltest etwas mehr Respekt zeigen."
 

"Für so eine doofe Nuss? Niemals!"
 

"Was ist denn los?", kam nun die gütig fragende Stimme der Königin, die gerade um die Ecke

getreten war. "Bunny, wie siehst du denn aus? So völlig zerzaust. Was hast du denn wieder

gemacht?"
 

"Das war ich nicht, das war Rei", antwortete Bunny. "Sie hat mich angegriffen."
 

"Aber sie hat den Streit angefangen", erwiderte Rei. "Sie ist schuld!"
 

"Nein, sie!"
 

Und wieder fingen die beiden an sich zu raufen und der Gärtner und die Königin hatten alle Mühe

sie zu trennen.
 

"Bunny, du gehst jetzt auf dein Zimmer!", befahl die Königin.
 

"Aber Mama ..."
 

"Keine Wiederrede! Sofort!"
 

Mit gesengtem Kopf trottete Bunny davon.
 

"Und Rei möchte ich morgen im Thronsaal sehen", meinte die Königin dann zum Gärtner

gewandt.
 

"Oh, bitte", meinte dieser dann, "es kommt nicht wieder vor. Ich bringe sie nie wieder mit. Aber

bitte, bestraft sie nicht so hart. Sie ist doch noch so jung..."
 

"Sie ist alt genug. Ich will sie morgen um Punkt elf im Thronsaal sehen. Habt ihr verstanden?"
 

"Ja, Königin. Sie wird da sein."
 

"Gut. Dann also bis morgen." Sie lächelte Rei noch einmal an und ging. Rei schaute ihr völlig

verwirrt nach.
 

Am nächsten Morgen mußte Bunny sich wie für einen Staatsempfang herausputzen. Dies gefiel

ihr natürlich überhaupt nicht, vor allem weil sie den Grund dafür nicht kannte. Ihre Mutter hatte

sich völlig in Schweigen gehüllt.
 

Um elf Uhr betraten die Königin und der König den Thronsaal. Zwei Schritte hinter ihnen schritt

die Prinzessin, die sich wie sonst auf den ihr zugedachten, leicht abseits stehenden Platz setzen

wollte, aber die Königin bedeutete ihr mit einer Geste, sich neben ihren Thron zu stellen. Im Saal

hatten sich die bedeutendsten Leute des Königreiches versammelt. Die Königin rief noch einen

Diener herbei und flüsterte ihm etwas ins Ohr, wobei sie nach hinten in den Raum zeigte. Bunny,

die diesem Fingerzeig folgte, wollte ihren Augen nicht trauen. Dort stand tatsächlich dieses

unverschämte Ding von gestern, das Rei hieß. Und zu diesem Mädchen ging der Diener jetzt auch

noch und führte sie in die erste Reihe.
 

Inzwischen hatte sich die Aufregung etwas gelegt, die entstanden war, weil Bunny neben ihren

Eltern stand. Der König stand nun auf und fing an zu reden: "Verehrte Anwesende. Ich will heute

nicht um den heißen Brei reden, denn die Sache ist ernst. Gestern ereilte uns eine Kriegserklärung

vom Königreich des Dunkeln."
 

Ein lautes Raunen ging durch den Raum, das der König jedoch mit einer Handbewegung schnell

wieder ersterben ließ. Dann sprach er weiter. "Dadurch sehen die Königin und ich uns

gezwungen, Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Wir hatten gehofft, diesen Schritt niemals gehen zu

müssen, doch nun ist es soweit: Wir werden die Sailor-Krieger erwecken."
 

Ein weiteres Raunen ging durch den Saal. Der König setzte sich und überließ alles weitere der

Königin, die nun aufgestanden war. "Das Problem ist, die Sailor-Krieger zu finden", erklärte

Serenity. "Doch die erste ist schon gefunden."
 

Die Königin schritt direkt auf Rei zu und zog diese auf den höchsten Absatz der Treppe, damit

alle im Saal sie sehen konnten. Vor Schreck zitterte Rei fürchterlich, aber das konnte nur die

Königsfamilie sehen, die ja direkt bei Rei stand.
 

Die Königin flüsterte nun irgend etwas in Reis Ohr und diese nickte leicht. Dann fragte die

Königin laut an Rei gewandt: "Junge Untertanin, bist du bereit für die Aufgabe, die dir das

Schicksal zugedacht hat?"
 

Rei krächzte ein "Ja" und Bunny hatte alle Mühe ernst zu bleiben, was ihr einen strengen Blick

ihres Vaters einbrachte. Dann fuhr ihre Mutter fort: "Dann ernenne ich dich hiermit zur Kriegerin

des Mars. Lerne seine Kraft zu nutzen, um das kostbarste Gut unseres Reiches zu schützen."
 

Nun drang ein erstauntes Gemurmel durch den Saal, durch das sich die Königin aber gar nicht

beirren ließ. Sie winkte ihre Tochter zu sich und sprach weiter: "Die Thronfolgerin und damit die

nächste Hüterin des Silberkristalls soll unter deinem Schutz stehen. Willst du dies tun?"
 

Rei schaute zum Boden und stieß dann ein "Ja" hervor.
 

"Dann schwöre ihr deinen Eid."
 

Rei kniete vor Bunny nieder und senkte den Kopf. Dann sagte sie: "Ich, Sailor Mars, schwöre dir,

Prinzessin Serenity, Nachfolgerin in der Hüterung des Silberkristalls, meine ewige Treue. Ich

schwöre, dich unter Einsatz meines Lebens zu beschützen und vor allem Bösen zu behüten. Möge

der Mars mich bestrafen, wenn ich jemals diesem Schwur nicht folgen sollte."
 

Die Königin nickte nun ganz leicht ihrer Tochter zu. Diese zögerte kurz und legte dann ihre

Hände auf Reis Kopf. Dann sagte sie: "Ich, Prinzessin Serenity, nehme hiermit deinen Schwur

entgegen und verspreche, dir alle Vorzüge meines persönlichen Beschützers zukommen zu lassen.

Der Mond möge mein Zeuge sein."
 

Dann nahm sie den Füller, den ihr ihre Mutter vor der Zeremonie gegeben hatte und überreichte

ihn Rei. "Dies ist dein Zeichen der Macht. Hiermit wirst du die Kräfte des Mars nutzen können.

Hüte es gut."
 

Rei nahm den Füller und erhob sich dann. Die Königin zeigte ihr heimlich an, dass sie zur linken

Wand gehen solle und Rei verbeugte sich noch mal vor den drei Königlichen und stellte sich dann

an die Wand, während die Prinzessin sich wieder neben den Thron ihrer Mutter stellte.
 

Nach der Zeremonie gab es ein großes Festessen. Bunny sass neben ihrer Mutter und ihre neue

Beschützerin neben ihr.
 

Leise wandte sich Bunny nun an ihre Mutter: "Sag mal, woher wusstest du eigentlich, dass Rei

Sailor Mars ist?"
 

"Ich habe es gesehen", antwortete die Königin.
 

"Wie gesehen?"
 

"Als ihr euch gestern gezankt habt, hat bei euch das Symbol der Macht aufgeleuchtet. Der Gärtner

hat es anscheinend nicht wahrgenommen, aber ich schon."
 

"Das Zeichen der Macht? Was ist das?"
 

"Es liegt um den Halbmond auf unserer Stirn. Bei Rei ist es das Zeichen des Mars. Wenn ihr

nachher alleine seid, kannst du sie ja bitten es dir zu zeigen."
 

"Und wie geht das?"
 

"Sie muß nur ihren Zauberfüller an den Halbmond halten, dann erscheint das Zeichen schon."
 

Nun dachte Bunny einen Moment nach, bevor sie weiterfragte: "Du hast gesagt, bei uns beiden

hätte das Zeichen der Macht aufgeleuchtet. Heißt das, das ich auch eine Sailor-Kriegerin bin?"
 

Der Gesichtsausdruck der Königin war nun nicht mehr ganz so glücklich. Sie nahm einen Schluck

Wein und sah dann Bunny in die Augen. Schließlich wandte sie sich wieder ihrem Essen zu und

meine leise: "Ich weiß es nicht. Möge der Himmel uns davor bewahren.">
 


 

Kapitel 4
 

"Entschuldigt, aber ich brauche jetzt eine Pause", meinte Bunny nun zu ihrem Publikum.
 

Chibi-Usa übernahm nun wieder und sagte: "Ich gebe ihr recht. Wenn es Bunny recht ist, treffen

wir uns in einer Stunde wieder hier." Bunny nickte nur.
 

Die Menschenmasse verließ den Raum und nur die Sailor-Krieger der Vergangenheit blieben mit

Chibi-Usa da. Bunny und Chibi-Usa setzten sich zu den anderen auf den Boden, die inzwischen

einen Kreis gebildet hatten.
 

"Ich will euch jetzt alles erzählen", begann Chibi-Usa. "Vor ein paar Monaten kam ein

abgesandter aus dem Königreich Proxima Centauri, unserem Nachbar-System. Er erklärte, dass

sein Königreich in ernster Gefahr sei und sie dringend unsere Hilfe bräuchten. Der König und die

Königin dachten lange darüber nach und entschlossen sich dann, die lange Reise anzutreten.

Wegen der großen Entfernung haben wir keinen Kontakt zu ihnen. Außerdem dauert diese Reise

selbst mit unseren hochmodernen Schiffen über einen Monat. Deshalb fiel es den beiden auch so

schwer, diese Entscheidung zu treffen.
 

Vor etwa zwei Wochen hatten Sailor Chibi-Mars und Sailor Chibi-Venus einen Traum. Beide

meinten, er wäre sehr verwirrend gewesen. Zuerst maßen wir dem ganzen nicht viel Bedeutung

bei - was ein Fehler war."
 

Chibi-Usa machte eine kleine Pause in der sie traurig auf den Boden sah.
 

"Aber wieso?", fragte Rei. "Es ist doch nichts bisher geschehen, oder? Ich meine, bisher konnte

ich keine Schäden oder so was feststellen."
 

Mit Tränen in den Augen sah Chibi-Usa sie an, als die Tür geöffnet wurde und eine Bedienstete

den Raum betrat. "Entschuldigt die Störung, Prinzessin", sagte die Frau, "ich wollte nur fragen,

ob ihr etwas zu trinken haben möchtet."
 

"Ja", antwortete Chibi-Usa mit fester Stimme. "Bring uns etwas Saft. Vielen Dank."
 

Gerade als die Frau den Raum verlies, betrat Sailor Saturn ihn. Sie setzte sich neben Chibi-Usa.

Diese fuhr dann fort: "Doch, es ist etwas geschehen. Wir wurden vor vier Tagen angegriffen. Aber

wir waren zu schwach. Außer Crystal Tokio konnten wir nichts verteidigen. Der Feind hat die

Welt besetzt. Und wir wissen nicht, wie lange wir ihm hier noch standhalten können."
 

"Aber der Palast wird doch vom Silberkristall beschützt, nicht?"
 

"Ja", antwortete nun Saturn. "Aber nur Serenity oder die Prinzessin können ihn voll kontrollieren.

Deshalb darf Chibi-Usa den Palast nicht verlassen. Wenn die Prinzessin im Kampf fällt, ist der

Palast verloren. Und dann fällt auch der Silberkristall in die Hände des Feindes."
 

"Aber wir haben jetzt doch zwei Silberkristalle hier. Bunny hat ihren ja auch da. Und beim Kampf

gegen das Phantom der Macht haben wir gesehen, dass sich die zwei Kristalle gegenseitig

beschützen."
 

"Dies ist auch unsere einzige Hoffnung. Der Feind ist sehr mächtig."
 

"Wer ist es überhaupt?", fragte Ami nun.
 

"Wir wissen es nicht", antwortete Sailor Saturn traurig. "Aber wir kennen seine Handlanger - und

das wird für Naru nicht einfach sein."
 

"Für mich?", fragte die Genannte überrascht. "Wieso?"
 

"Es sind die vier großen aus dem Königreich des Dunkeln."
 

"Aber das Königreich des Dunkeln ist vernichtet", sagte nun Rei. "Und seine Generäle auch."
 

"Ja. Es ist nicht das Königreich des Dunkeln", meinte nun Chibi-Usa wieder. "Aber dessen

Generäle. Und sie haben eine unglaubliche Macht. Saturn war schon versucht, ihre gesamte Macht

einzusetzen, aber ich konnte sie glücklicherweise davon abhalten. Wir werden sie noch brauchen."
 

Die Dienerin hatte inzwischen den Saft gebracht und die acht machten sich durstig darüber her.

Naru sass betrübt da. Es war offensichtlich, dass sie nur schwer verstehen konnte, daß Neflite jetzt

ihr Feind sein sollte. Ihre Liebe zu ihm war ungebrochen.
 

"Ich glaube nicht, dass ich gegen Neflite kämpfen kann", sagte sie nun. "Ich kann ihn doch nicht

verletzen!"
 

"Ich verstehe dich." Bunny sah ihrer Freundin mitfühlend in die Augen. "Ich hatte dieses Problem

auch einmal. Doch vertraue dir selbst. Du wirst das richtige tun."
 

Naru lächelte sie traurig an. "Ich danke dir, Bunny."
 

Nun kamen nach und nach die Bewohner des Schlosses wieder und die Kriegerinnen begaben sich

zu ihren Plätzen. Als wieder alle da waren fuhr Bunny fort.
 

<Inzwischen waren ein paar Wochen vergangen. Die Zauberer des Königreichs unterrichteten Rei

und Bunny im Umgang mit ihren Kräften. Schließlich sollte Bunny einmal den Platz der Königin

übernehmen und Hüterin des Silberkristalls werden. Rei nahm ihre Aufgabe wirklich ernst. Selbst

in ihrer Freizeit fuhr sie fort mit den Übungen und Bunny schaute ihr dabei oft zu. Außer Rei gab

es in dem Schloss keine Mädchen in ihrem Alter und mit den Jungs verstand sie sich nicht so gut.

Eigentlich war Bunny immer bei Rei, wenn sie konnte. Die beiden stritten sich zwar oft, aber

trotzdem waren sie kaum voneinander zu trennen.
 

Um die anderen Sailor-Krieger zu finden, hatte die Königin die beiden Königlichen Berater Luna

und Artemis auf die Suche geschickt.
 

An einem warmen, sonnigen Tag beschlossen Bunny und Rei dann, ein wenig in die Stadt zu

gehen. Da Rei ja die Beschützerin der Prinzessin und momentan ihr Leibwächter war, hatte die

Königin nichts dagegen.
 

Die beiden Mädchen schlenderten also durch die Stadt. Bunny war noch nicht oft dort gewesen

und so freute sie sich über alles mögliche. Rei dagegen war von dem ganzen etwas gelangweilt, da

sie ja in der Stadt aufgewachsen war. Inzwischen wohnte sie allerdings auch im Palast.
 

Schließlich kamen sie zu einer Gasse. Dort stand ein Mädchen, dass sich mit fünf Jungs

herumschlug. "Wir müssen ihr helfen", rief Bunny und rannte los.
 

"Warte!" Rei versuchte noch, sie aufzuhalten, aber sie war zu langsam und so rannte sie fluchend

hinter Bunny her. Diese war gerade bei der Gruppe angekommen und hatte sich den ersten

geschnappt. Zwischen den beiden entspann sich ein heftiger Ringkampf, in den sich Rei gerade

einmischen wollte, als sie von einem anderen Jungen angegriffen wurde. Gerade als Rei ihren

Gegner bezwungen hatte, hatte auch Bunny ihren Sieg errungen. Zusammen wollten sie der

Fremden zur Hilfe eilen, aber diese schlug auch ihren letzten Feind gerade in die Flucht. Die drei

Mädchen standen nun beisammen und Bunny fragte besorgt: "Geht es dir gut? Ist alles in

Ordnung?"
 

"Ja", antwortete das Mädchen. "Aber warum habt ihr euch eingemischt? Ich hätte die Kerle auch

alleine geschafft."
 

Damit drehte sie sich um und ging weg.
 

Bunny wollte ihr hinterher, aber Rei hielt sie fest. "Wir müssen uns mal dringend unterhalten",

sagte sie streng. "Wie soll ich dich denn beschützen, wenn du einfach so in die Gefahr rennst? Das

hätte Böse ins Auge gehen können. Mach sowas nicht noch mal, hörst du?"
 

"Entschuldige Rei", antwortete Bunny niedergeschlagen. "Es kommt nicht mehr vor. Aber was

hältst du von der?"
 

"Sie ist ziemlich stark. Es scheint so, also könne sie sehr gut für sich selbst sorgen."
 

"Und für die Prinzessin", meinte nun eine weitere Stimme. Bei den beiden stand Luna, die diesen

Kommentar abgegeben hatte. "Sie ist nämlich auch eine Sailor-Kriegerin. Ich muß ihr folgen,

damit ich weiß wo sie wohnt. Macht's gut." Und schon war sie wieder weg.
 

Am Abend kam die Königin zu den beiden Mädchen. Diese teilten sich Reis Zimmer, da Bunnys

Zimmer gerade renoviert wurde. Da das Bett sehr groß war, schliefen sie zusammen in einem,

obwohl Rei das eigentlich gar nicht recht gewesen war. Aber das Argument, dass Rei dann auch

nachts ihre Funktion als Beschützerin bestens wahrnehmen könne, hatte sie dann überzeugt. Die

Königin setzte sich zu den Beiden aufs Bett. Dann sagte sie: "Morgen wird wieder eine

Einführungs-Zeremonie stattfinden."
 

"Habt ihr noch weitere Sailor-Krieger gefunden?", fragte Bunny.
 

"Ja. Sailor Jupiter, Sailor Venus und Sailor Neptun wurden gefunden."
 

"Sailor Neptun? Aber habt ihr nicht erzählt, dass sie zum äußeren Kreis der Krieger gehört?

Diejenigen, die das Sonnensystem nach außen schützen?"
 

"Richtig. Aber da wir die Sailor-Krieger erwecken, haben wir beschlossen, auch den äußeren

Kreis der Kriegerinnen zu erwecken."
 

"Mir fällt da noch etwas ein. Du hast mir einmal vom Tor zu Raum und Zeit erzählt. Muß dieses

denn nicht bewacht werden?"
 

"Du stellst da eine sehr gute Frage. Ja, auch das Tor muß bewacht werden. Ich werde mir

überlegen, welche Sailor-Kriegerin dies übernehmen soll. Aber schließlich hat dies noch etwas

Zeit. Aber wir haben da noch ein Problem. Sailor Saturn. Wir sind uns sicher, dass auch sie

geboren wurde. Aber selbst wenn sie gefunden wird, werden wir ihre Kräfte vielleicht nicht

wecken."
 

"Wieso nicht?"
 

"Sie ist die Kriegerin des Todes. Wir wissen noch nichts über sie. Niemand außer ihr selbst kann

ihre Kräfte richtig einschätzen. Aber die meisten befürchten, dass es der Untergang der Welt wäre,

wenn sie geweckt wird. Aber wir haben jetzt genug über meine Probleme diskutiert. Schlaft jetzt,

damit ihr morgen fit seid."
 

Sie küsste die beiden Mädchen auf die Stirn und ging dann.>
 

Inzwischen war es spät geworden und so beendete Chibi-Usa den Abend und schickte alle

schlafen. Den Sailor-Kriegern der Vergangenheit zeigte sie ihre Zimmer. Eigentlich wollte sie

Bunny das Schlafzimmer des Königs und der Königin geben, aber diese weigerte sich standhaft,

und so bekam sie einen anderen Raum.
 


 

Kapitel 5
 

Beim Frühstück, das der gesamte Hof zusammen einnahm, sass Makoto dann wieder neben dem

Jungen, den sie so mochte. Trotz aller Bemühungen war es den Freundinnen nicht gelungen,

Bunny rechtzeitig zu wecken, wodurch diese zum Frühstück zu spät kam.
 

"Sieht er nicht toll aus?", fragte Makoto Rei, die beim Frühstück neben ihr sass.
 

"Was?", fragte Rei zurück. "Oh, du meinst deinen Nachbarn? Ja, er sieht ganz gut aus. Aber er

erinnert mich an jemanden. Ich komme nur gerade nicht drauf an wen."
 

Makoto schaute den Jungen verträumt an der ihr zulächelte. Dann fragte er: "Wann erzählt sie

denn weiter aus ihrer Vergangenheit?"
 

Ziemlich überrascht schaute Makoto ihn an und antwortete: "Äh, wie? Du meinst... Also, äh,

vielleich nach dem Frühstück. Sieh nur, die Prinzessin steht auf. Sie scheint etwas sagen zu

wollen."
 

Tatsächlich war Chibi-Usa aufgestanden und hatte an ihr Glas geklopft. Sofort trat Stille ein.
 

"Meine lieben Freunde", begann sie. "Ihr seid sicher genau so gespannt wie ich, wie es mit

Prinzessin Serenity und ihren Freunden weiter ging. Leider müssen wir aber noch ein paar Sachen

erledigen, bevor sie fortfahren kann. Deshalb treffen wir uns in zwei Stunden wieder im

Konferenzsaal. Danke."
 

Sie setzte sich wieder hin und das Frühstück wurde fortgesetzt. Nur der Junge neben Makoto war

schon aufgestanden und gegangen.
 

"Und?", fragte Rei Makoto. "Was ist jetzt mit ihm? Worüber habt ihr gesprochen?"
 

"Wen meinst du?", fragte Makoto zurück.
 

"Na, den neben dir. Ihr habt doch miteinander gesprochen."
 

"Ach so. Es war nichts wichtiges."
 

Nach dem Frühstück trafen sich die Sailor-Krieger mit Chibi-Usa wieder im Konferenzraum. Die

Chibi-Sailor-Krieger waren auch da.
 

"Ich denke es wird Zeit, dass ich euch die neuen Krieger vorstelle", begann Chibi-Usa. "Sie sind

eure Töchter."
 

Die Sailor-Krieger standen wie vom Blitz getroffen da. Währenddessen ging Chibi-Usa von links

nach rechts und stellte die Mädchen vor: "Sailor Chibi-Mars, die Tochter von Rei. Sailor Chibi-Merkur, die Tochter von Ami. Sailor Chibi-Nemesis, Narus Tochter. Sailor Chibi-Jupiter, Tochter

von Makoto. Sailor Chibi-Uranus, Harukas Tochter. Sailor Chibi-Pluto, Tochter von Setsuna.

Sailor Chibi-Saturn, Hotarus Tochter. Und Sailor Chibi-Neptun, die Tochter von Michiru."
 

"Ich gebe zu, sie sehen uns ziemlich ähnlich", meinte nun Rei. "Aber nicht Sailor Chibi-Venus.

Wer ist sie?"
 

"Da sprichst du ein kleines Problem an, Rei", antwortete Chibi-Usa. "Leider hat Minako bei der

Geburt ihrer Zwillings-Söhne leichten Schaden genommen. Es ist an sich nichts schlimmes, nur

leider kann sie keine Kinder mehr bekommen. Und da dies ihre ersten Kinder wahren, hat sie

keine Tochter und kann auch keine bekommen. Um diesem Dilemma zu entgehen, hat die

Königin beschlossen, Kessy zu Minakos Nachfolgerin zu machen. Sie ist ja meine Freundin und in

meinem Alter, also durchaus geeignet. Es hat allerdings ziemlich viel Mühe gekostet, die Kraft zu

erzeugen, die normalerweise von Geburt an vorhanden ist."
 

"Und warum habt ihr nicht einen von Minakos Söhnen zu deren Nachfolgerin gemacht?", fragte

Ami. Daraufhin schaute Chibi-Usa sie erstaunt an.
 

"Auf diese Idee ist bisher niemand gekommen", antwortete sie. "Selbst du nicht, zumindest in

deiner Zukunft."
 

"Oh weh, jetzt entwickelt sich aber ein Problem", meinte nun Makoto. "Wenn sie jetzt in der

Vergangenheit darauf gekommen ist, dann weiß sie es in der Zukunft auch noch. Das heißt, die

ganze Zukunft ist verändert."
 

"Dazu werde ich unsere Wissenschaftler noch befragen. Vielleicht ändert sich ja gar nichts."
 

"Hoffen wir's", meinte Rei zweifelnd. "Aber mal eine andere Frage. Wir wissen nun, dass Jedite,

Neflite, Zeusite und Kunzite wieder leben. Aber wie ist das möglich? Wir selbst haben gesehen,

wie Neflite und Kunzite gestorben sind. Und Kunzite hat klar gemacht, dass auch Zeusite tot ist.

Gut, über Jedite haben wir nichts gehört, aber wenn er nicht tot ist, was ist dann mit ihm passiert?"
 

"Inzwischen haben wir erfahren was passiert war", erklärte Sailor Saturn. "Jedite war von

Königin Perillia mit dem ewigen Schlaf bestraft worden. So war es für den Gegner sehr einfach

ihn zu erwecken, Perillia existiert ja nicht mehr. Die anderen drei mußten aus dem Reich des

Todes zurück geholt werden. Wie er oder sie es geschafft hat wissen wir nicht, aber es ist so.

Neflite scheint wegen Naru ein Problem gewesen zu sein. Er hat als einziger sein Gedächtnis

verloren. Vermutlich wurde es gelöscht, damit er sich nicht an seine Liebe zu Naru erinnert. Die

anderen drei geben euch die Schuld für ihren Tod und sinnen auf Rache. Dies vervielfacht ihre

Kräfte."
 

"Das könnte ein Problem werden", meinte Ami. "Schließlich hatten wir damals schon Probleme,

sie zu besiegen. Wenn sie nun noch stärker sind..."
 

"Aber wir sind auch stärker geworden", setzte Rei dagegen. "So dürfte dieses Problem

ausgeglichen sein."
 

"Und dann haben wir ja jetzt Hilfe", meinte Makoto. "Die Chibi-Senshi werden uns sicher

unterstützen, oder?"
 

Die jungen Kriegerinnen nickten zustimmend.
 

"Nur leider können wir es nicht so, wie wir gerne möchten", meinte das Mädchen, das als Sailor

Chibi-Mars vorgestellt worden war. "Wir haben nämlich noch nicht sehr viel über unsere Kräfte

erfahren. Aber vielleicht könnt ihr uns trainieren?"
 

"Wir würden gerne", antwortete Rei, "aber wir werden wohl kaum die Zeit dafür haben."
 

Betrübt sahen die Mädchen zu Boden. "Ich fürchte, du hast recht, Mama", antwortete Sailor

Chibi-Mars. Rei sah sie erschrocken und erstaunt zugleich an.
 

"Daran habe ich eben gar nicht gedacht", sagte Rei dann. "Durch dieses Gespräch über die

Generäle ist mir glatt entfallen, dass das ja unsere Töchter sind. Ein komisches Gefühl, Mama

genannt zu werden. Vor allem, weil ich ja noch kein Kind zur Welt gebracht habe."
 

Nun sah sie ihre Tochter erstaunt an. "Soll ich dich nicht Mama nennen?", fragte die Kleine.
 

"Es wäre mir lieber, wenn du mich Rei nennst. Aber ich überlasse es dir. Wie steht es mit euch?"

Diese Frage richtete sie an ihre Freundinnen, die Zustimmung murmelten.
 

Nun klopfte es an der Tür. Nachdem Chibi-Usa herein gerufen hatte, trat eine Dienerin ein und

sagte: "Vor der Tür hat sich schon fast der gesamte Palast versammelt. Darf ich sie hereinlassen?"
 

Chibi-Usa seufzte und sagte: "Hoffen wir, dass wir nicht allzu bald angegriffen werden. In

Ordnung, lass die Leute herein."
 

Die Kriegerinnen setzten sich wieder zum Zuhören bereit und auch Makoto's Liebling setzte sich

wieder neben sie. Gerade als Bunny beginnen wollte, lehnte er seinen Kopf an ihre Schulter.

Makoto war zwar ziemlich überrascht darüber, ließ es aber geschehen.
 

<Bunny, also Prinzessin Serenity, hatte wieder ihr bestes Kleid angezogen. Kurz bevor Bunny und

Rei losgingen, verwandelte Rei sich in Sailor Mars. Dann gingen sie zum Eingang zum Thronsaal,

wo sie auf Bunny's Eltern warteten. Endlich erschienen diese. Nachdem noch einmal alle ihre

Sachen zurecht gerückt hatten, betraten sie dann den Thronsaal, Bunny zwei Schritte hinter ihren

Eltern und Sailor Mars wieder zwei Schritte hinter Bunny. Sailor Mars stellte sich gleich auf der

linken Seite an die Wand, direkt neben den kleinen Thron der Prinzessin. Diese stellte sich jedoch

wieder neben den Thron ihrer Mutter. Dann sah sie sich gelangweilt die erste Reihe an. Dort

standen auch drei Mädchen, von denen Bunny annahm es seien die gefundenen Sailor-Kriegerinnen. Alle drei schienen ziemlich nervös zu sein und starrten entweder zum Boden oder

den König an. An dem Mädchen links war nichts auffälliges zu bemerken. Sie war schlank, hatte

lange blonde Haare, die mit einer Schleife zusammengehalten wurden.
 

Das zweite Mädchen war dagegen schon etwas interessanter. Es schien etwas älter zu sein als das

erste, aber besonders auffällig fand Bunny die grünen Haare, die sie lange betrachtete.
 

Dann wandte sie sich dem dritten Mädchen zu. Es war das Mädchen, dem Rei und sie gestern

geholfen hatten. Bunny sah zu Sailor Mars hinüber und deutete leicht mit dem Kopf in Richtung

der neuen Sailor-Kriegerinnen. Sailor Mars schaute hin, hob leicht die Augenbrauen und nickte

dann leicht.
 

Inzwischen war im Saal Ruhe eingekehrt und die Königin begann die Zeremonie. Zuerst rief sie

das Mädchen mit den grünen Haaren hoch und stellte sie als Sailor Neptun vor, nachdem sie ihre

Bereitschaft erfragt hatte. Genau so fuhr sie mit dem blonden Mädchen fort, das Sailor Venus sein

sollte. Schließlich kam dann das starke Mädchen mit den braunen Haaren an die Reihe, die die

Königin als Sailor Jupiter vorstellte. Während der gesamten Zeremonie hatte dieses Mädchen nur

zum Boden gestarrt. Die Königin winkte nun Bunny heran, damit die neuen Sailor-Kriegerinnen

ihr den Eid schwören konnten. Selbst während dessen und auch während Bunny's Erwiderung

schaute das Mädchen nicht hoch. Erst danach, als sie aufstanden und die Füller von Bunny

bekamen, schaute sie Bunny an. Man sah deutlich wie sie erschrak und sie wäre sicher die Treppe

herunter gefallen, wenn Sailor Neptun sie nicht festgehalten hätte.
 

Die neuen Sailor-Krieger stellten sich zu Sailor Mars, wobei Sailor Jupiter von Neptun geführt

wurde, so nervös und verwirrt war Jupiter. Damit war die Zeremonie zu ende und die Königlichen

verließen den Thronsaal, die Sailor-Krieger hinter ihnen her.
 

Nach dem Mittagessen (ist es bei uns nicht bald so weit?) unterhielten sich die fünf Mädchen.
 

"Dich kenne ich doch?", fragte Rei das Mädchen mit den grünen Haaren. "Du bist doch aus der

Küche, oder? Midoru oder so ähnlich heißt du, nicht?"
 

"Michiru", antwortete die Angesprochene. "Du hast recht. Ich habe bisher in der Küche

gearbeitet. Entschuldigt die Unverschämtheit, ich bin eurer nicht Wert." Sie senkte ihren Blick zu

Boden und sah ziemlich betrübt aus.
 

"Aber nein", antwortete Bunny sanft. "Wie kommst du denn auf die Idee? Schließlich bist du

Sailor-Kriegerin. Wie die anderen auch."
 

Michiru lächelte sie scheu an. "Meint ihr wirklich, Prinzessin, ich bin es wert bei euch zu sein?"
 

"Bei mir? Jeder Mensch ist es wert bei mir zu sein und das ich mit ihm rede. Ich müßte eher euch

fragen, ob ich es wert bin bei euch zu sein. Aber ihr seid zu meinem Schutz und vor allem zum

Schutz dieses Sonnensystems hier. Damit seid ihr alle es wert, meine Freunde zu sein, denn

schließlich riskiert ihr damit euer Leben."
 

Es herrschte betretenes Schweigen im Raum. Den neuen Sailor-Kriegerinnen wurde bewusst, dass

sie sich diese Tatsache noch nicht so richtig klar gemacht hatten. Aber sie wussten auch, daß es

kein zurück mehr gab.
 

Nach einiger Zeit atmete Rei tief durch und fragte Michiru weiter: "Hm, wie bist du denn

gefunden worden?"
 

"Es war mehr Zufall", antwortete Michiru. "Ich war zum Servierdienst eingeteilt. Ich habe dem

König seinen Nachmittagstee gebracht. Als ich ihm eingießen wollte, fiel etwas vom Schreibtisch

und auf meinen Fuß. Vor Schreck habe ich mir Tee über die Hand gegossen. Das hat höllisch weh

getan, ich glaube, ich habe sogar geweint. Genau weiß ich es nicht mehr. Ich weiß nur noch, dass

der König mich auf einmal ganz erstaunt ansah. Dann hat er irgendwas erzählt, dem ich nicht

zuhören konnte, weil ich ja solche Schmerzen hatte. Und dann sagte er, ich solle heute in den

Thronsaal kommen. Das ist eigentlich alles. Und wie war es bei euch?"
 

"Ich wurde von dieser weißen Katze angesprochen", fuhr das blonde Mädchen fort. "Ich heiße

übrigens Minako. Ich hatte gerade in einem Kaufhaus etwas - äh - erledigt und deshalb einen

kleinen Streit."
 

"Du meist, du hast etwas geklaut und musstest dich dann mit den Kaufhausdetektiven

herumschlagen", stellte Rei klar.
 

Minako nuschelte daraufhin etwas, das keiner verstand. Deshalb fuhr Artemis fort: "Sie hat sich

tatsächlich gerade mit allen Kräften gegen zwei Männer gewehrt. Dabei ist ihr Zeichen

aufgetaucht. Ich beobachtete gerade ein anderes Mädchen und bin dort nur zufällig vorbei

gekommen."
 

"Und was ist dann passiert?", fragte Bunny neugierig.
 

"Sie haben sie mitgenommen", antwortete Artemis. "Und die Polizei hat sie dann abgeholt. Ich

habe das ganze dem König berichtet und er hat sie herausgeholt. Da er gesagt hat, sie stände ab

sofort unter seiner persönlichen Kontrolle, haben sie Minako gehen lassen."
 

"Und das verdanke ich nur dir", sagte Minako lächelnd und kraulte Artemis zärtlich hinter den

Ohren, der daraufhin genussvoll schnurrte.
 

"Und wie kommst du hierher?", fragte Michiru nun das große Mädchen.
 

"Mich hat diese schwarze Katze, die sich Luna nennt, angesprochen."
 

"Mehr nicht?", Minako war ziemlich enttäuscht. "Wie heißt du eigentlich?"
 

"Makoto. Und mehr nicht."
 

"Quatsch", meinte nun Bunny. Ich weiß nicht wieso Luna dort war, aber sie hat Makoto entdeckt,

als sie sich gestern mit fünf Jungs geprügelt hat."
 

"Und woher weißt du das?", fragte Michiru.
 

"Ich? Ach, Rei und ich sind zufällig gerade vorbeigekommen."
 

"Vorbeigekommen?", rief Makoto wütend. "Sie haben sich eingemischt! So als würde ich mit so

ein paar Schmarotzern nicht klar kommen!"
 

Die anderen sahen sie erstaunt an und es herrschte einen Moment lang Stille.
 

Rei versuchte nun, das ganze zu erklären: "Erstens einmal wollte ich das auch nicht, aber Bunny

ist einfach zu gutmütig. Ihr Sinn für Gerechtigkeit ließ es nicht zu, dich alleine gegen fünf Gegner

kämpfen zu lassen. Und das kann ich gut verstehen.
 

Außerdem konnten wir ja nicht wissen, dass du keine Hilfe haben willst.
 

Aber mich würde auch einmal interessieren wieso ihr gekämpft habt."
 

Nun sah Makoto sie mit großen Augen an. Dann senkte sie den Kopf und sagte: "Entschuldigt. Ihr

habt es ja nur gut gemeint. Aber es war wichtig. Es ging in dem Kampf um meinen Bruder. Er ist

Mitglied einer Straßengang. Wenn ich gewonnen hätte, hätte ich ihn vielleicht mitnehmen können.

Wisst ihr, es war sehr schwer, ihn zu finden. Aber da sie alle abgehauen sind, werde ich ihn wohl

nicht mehr finden können."
 

Danach drehte sie sich weg. Im Raum herrschte betretenes Schweigen, bis Bunny nach einiger

Zeit leise zu schluchzen anfing.
 

"Es tut mir leid", sagte Bunny, stand auf und rannte aus dem Zimmer.>
 

Bunny hatte aufgehört zu erzählen. Aber nur Chibi-Usa, die neben ihr sass, sah, wie eine Träne an

ihrer Wange herunter lief.
 

Als Bunny nach einiger Zeit immer noch da sass ohne weiter zu erzählen, leerte sich der Raum.

Nur Bunny's Freunde blieben da.
 

"Machst du dir immer noch Vorwürfe wegen damals?", fragte Minako.
 

"Nein", antwortete Bunny. "Aber es macht mich trotzdem traurig. Und ich frage mich, ob alles

anders gelaufen wäre, wenn ich mich nicht eingemischt hätte. Was ist aus Makoto's Bruder

geworden?"
 

"Man kann seinem Schicksal nicht entkommen", meinte nun Ami. "Es war sein Schicksal, so wie

unser Schicksal Crystal Tokio ist."
 

"Ja, du hast recht", antwortete Bunny ihr lächelnd. "Seht, die Dienerin dort an der Tür. Ich

glaube, es ist Zeit für's Mittagessen."
 


 

Kapitel 6
 

"Nein, Herrin", antwortete die Dienerin. "Silena möchte euch sprechen."
 

"Warum kommt sie dann nicht herein?", fragte Chibi-Usa.
 

"Sie ist im Beobachtungslabor und sagte, ihr sollt dort hinkommen. Es sei sehr wichtig."
 

"Danke. Wir kommen."
 

Jetzt ging es nach oben. Bunny kam es so vor, als wären sie schon direkt unter dem Dach, da

öffnete Chibi-Usa eine Tür und sie traten ein. In dem Raum befanden sich viele Sternenkarten und

Fernrohre, zweifellos war dies ein Observatorium. An einem der Fernrohre, die nach draußen

gerichtet waren, stand das Mädchen, das sie als Sailor Chibi-Mars kennen gelernt hatten.
 

"Was gibt es, Silena?", fragte Chibi-Usa.
 

"Seht selbst", antwortete Silena und zeigte auf das Fernrohr.
 

Chibi-Usa trat zu ihr und sah hindurch. "Oh. Wir müssen uns bereitmachen. Sag allen Bescheid,

wir kommen gleich."
 

Als Silena weg war fragte Bunny: "Habt ihr keine Kommunikatoren?"
 

Chibi-Usa antwortete: "Schon, aber leider sind noch nicht alle Kriegerinnen mit Kommunikatoren

ausgerüstet. Deshalb müssen wir eben noch auf konventionelle Weise arbeiten."
 

"Dabei fällt mir ein, dass wir Naru noch ausrüsten müssen", meinte nun Ami. "Denk daran wenn

wir zurück sind, Luna. Aber nun würde ich gerne wissen was los ist. So wie ihr reagiert habt, steht

wohl ein Kampf bevor, oder?"
 

"Stimmt", meinte Chibi-Usa. "Allerdings ist keiner der Generäle zu sehen. Es scheinen ein paar

Youmas zu sein, also die Handlanger der Generäle."
 

"Wen willst du losschicken?", fragte Minako.
 

"Ich dachte, wir gehen alle", antwortete Chibi-Usa verwundert.
 

"Ich glaube, das lohnt sich nicht", meinte Makoto. Schicke die Chibi-Senshi. Und damit alles glatt

läuft, gehen Venus und ich mit. Einverstanden?"
 

Die anderen nickten und so verwandelten sich Minako und Makoto. Zusammen gingen sie dann

nach unten, wo die Chibi-Senshi und Sailor Saturn schon warteten. Sailor Saturn war etwas

erstaunt als sie hörte, dass nur Sailor Jupiter und Sailor Venus mitgehen sollten, aber sie

widersprach nicht.
 

Chibi-Usa wünschte den Kriegerinnen noch viel Glück, bevor diese den Palast verließen und nicht

weit davon auf die Angreifer warteten, die schon ziemlich nah waren.
 

"So, dann zeigt mal was ihr könnt", sagte Sailor Jupiter zu den Chibi-Senshi. "Jede von euch

nimmt sich einen Youma vor, es sind schließlich nur sechs."
 

"Aber wir sind doch zu neunt", meinte Sailor Chibi-Merkur. "Euch zwei nicht mitgerechnet. Was

machen die restlichen drei?"
 

"Die schauen, wo sie am dringendsten gebraucht werden", antwortete Sailor Venus. "Und ich

schätze mal, dass du die gleichen Fähigkeiten wie Sailor Merkur hast. Damit sind deine Kräfte am

Anfang für uns nicht so von Vorteil. Du solltest die anderen erst einmal machen lassen."
 

"Und was macht ihr zwei?", fragte Sailor Chibi-Uranus.
 

"Wir werden nur im Notfall eingreifen", antwortete Sailor Jupiter.
 

"Und wie sollen wir die Youmas besiegen?", fragte Sailor Chibi-Mars. "Ich meine, in den

Geschichtsbüchern steht, dass selbst die Sailor-Krieger ihre Gegner nur schwächen konnten.

Besiegt hat sie dann Sailor Moon."
 

"Das ist zwar zum größten Teil richtig", antwortete Sailor Venus, "aber nicht ganz. Auch wir

haben den einen oder anderen Feind besiegt. Und seit dem Kampf gegen das Königreich des

Dunkeln sind wir stärker geworden. Wir können mit Sicherheit die Youmas besiegen."
 

"Aber wir nicht", meinte nun Sailor Chibi-Venus. "Wir sind noch nicht so stark."
 

"Ihr müßt euch selbst vertrauen", meinte nun Sailor Venus. "Diese Kraft steckt in euch. Ihr müßt

ihr nur vertrauen. Ihr besiegt diese Feinde. Da bin ich mir ganz sicher. Macht euch bereit, dort

kommen sie."
 

Die Youmas bildeten einen weiten Kreis um die Sailor-Kriegerinnen. Die Chibi-Senshi dagegen

stellten sich um Venus und Jupiter auf, so als wollten sie einen Schutzwall für sie bilden. Die

Gegner schauten sich eine Weile nur wachsam an. Schließlich entschieden die Youmas sich den

Sailor-Kriegern zu nähern. Entgegen sonstiger Angewohnheiten machten sie dabei jedoch keine

Geräusche. Jedoch plötzlich, wie auf Kommando, stürmten die Youmas los und griffen die

Krieger an. Chibi-Uranus, Chibi-Mars, Chibi-Neptun, Chibi-Jupiter und Chibi-Pluto nahmen sich

sofort jeweils einen Gegner vor. Chibi-Saturn und Chibi-Venus gingen zusammen auf einen

Youma los, während Chibi-Nemesis und Chibi-Merkur abwarteten.
 

Die Kriegerinnen begannen fast gleichzeitig ihre Attacken, aber bis auf Chibi-Pluto und Chibi-Mars hatte keine Erfolg, bei Chibi-Saturn funktionierte es sogar gar nicht erst.
 

"Sie sind tatsächlich nicht so stark wie wir wahren", flüsterte Jupiter Venus zu.
 

"Ja", flüsterte Venus zurück. "Lass jetzt erst mal Chibi-Nemesis eingreifen. Vielleicht hat sie

mehr Erfolg." Laut fügte sie dann hinzu: "Los, Chibi-Nemesis, Chibi-Jupiter ist ziemlich in der

Klemme. Hilf ihr."
 

Sofort machte sich die Angesprochene auf den Weg. Tatsächlich sah es um Chibi-Jupiter nicht so

gut aus. Der Youma hatte es geschafft, von hinten an sie heran zu kommen und sie in den

Schwitzkasten zu nehmen. Nun war er dabei, sie wie einen Kokon zu umspannen.
 

Währenddessen hatte es Chibi-Mars geschafft, ihren Gegner zu Boden zu bringen. Der Youma lag

schlaff da und so sah sich Chibi-Mars um, wer Hilfe benötigte. Sie bemerkte, dass Chibi-Pluto

ihren Gegner im Griff hatte, auch wenn er noch nicht besiegt war. Chibi-Uranus hatte zwar noch

nicht gewonnen, aber bei ihr bestand im Augenblick anscheinend keine Gefahr. Deshalb half sie

nun Chibi-Neptun, die mit ihrem Gegner etwas zu kämpfen hatte.
 

In der Zwischenzeit hatte es Chibi-Nemesis geschafft, Chibi-Jupiter zu befreien. Jupiter hatte das

ganze sorgenvoll beobachtet und war sichtlich erleichtert, dass ihre Tochter wieder frei war.

Zusammen griffen sie nun den Youma an, der dadurch nur noch defensiv agieren konnte.
 

"Ich denke es reicht", sagte nun Venus zu Jupiter. "Wir sollten das ganze jetzt beenden. Wir

haben genug gesehen."
 

"Du hast recht. Greifen wir ein."
 

Die beiden nahmen sich jetzt einen Youma nach dem anderen vor und in kürzester Zeit waren die

Feinde vernichtet.
 

Die Chibi-Senshi waren ziemlich erschöpft. Trotzdem waren sie ziemlich guter Laune, weil das

Ganze so gut gelaufen war.
 

Kurze Zeit später trafen sich alle Kriegerinnen wieder im Konferenzraum.
 

"Nun, was sagt ihr?", fragte Chibi-Usa.
 

"Sie müssen wirklich noch an sich arbeiten", antwortete Ami.
 

"Allerdings ist ihr Zusammenhalt ziemlich gut", fügte Rei hinzu.
 

"Aber es war Glück, dass es nicht mehr waren", erwiderte Makoto.
 

"Ich finde, sie machen sich nicht schlecht", sagte nun noch Bunny.
 

"Aber es darf nicht sein, dass sie alleine von einem Youma besiegt werden", fiel Minako noch ein.
 

"Gut, wir werden noch trainieren", sagte Kessy. "Heute Abend. Kommt ihr und helft uns?"
 

"Wenn wir Zeit haben", antwortete Ami ihr. "Aber jetzt kommt, es ist Zeit fürs Mittagessen.

Eigentlich sind wir durch den Kampf schon viel zu spät dran."
 

"Stimmt", meinte Bunny. "Mein Magen hängt mir schon in den Knien. Dafür werde ich diese

Fieslinge bestrafen."
 

"Im Namen des Mondes?", fragte Silena.
 

"Nein, im Namen von Bunny Tsukino's Magen."
 


 

Kapitel 7
 

Nach dem Mittagessen, das in sehr angespannter Atmosphäre stattfand, trafen sich die

Palastbewohner wieder im Konferenzraum.
 

<Bunny war also aus dem Zimmer gerannt. Aber nicht nur das, sie hatte sogar den Palast

verlassen. Nun rannte sie schluchzend durch die Stadt und suchte einen von den Jungs, die sie am

Vortag vertrieben hatten, obwohl sie natürlich wusste, dass dies aussichtslos war. Sie lief bis es

dunkel wurde. Dann setzte sie sich erschöpft und enttäuscht auf die Treppe vor einer Villa. Nach

einer Weile schlief Bunny dann auf der Treppe ein.
 

Jemand schüttelte Bunny an der Schulter. "Hey, wach auf!" Sie öffnete die Augen und schaute

einem dunkel gekleideten Mädchen in die Augen. Die Haare waren dunkel und etwa schulterlang,

während die Augen einen dunklen lila Farbton hatten. "Meine Güte, du hast vielleicht tief

geschlafen." Das Mädchen lächelte Bunny an. "Komm, ruh dich lieber in unserem Haus aus. Hier

draußen wird es Nachts doch viel zu kalt."
 

Bunny schaute sie erstaunt an. "Vielen Dank, aber ich muß nach Hause", antwortete sie. "Die

anderen machen sich bestimmt schon Sorgen um mich."
 

"Die anderen?"
 

"Ja, meine Freunde und Eltern."
 

"Ach so. Dann begleite ich dich. Sicher mögen es deine Eltern nicht, wenn du alleine im Dunkeln

durch die Stadt gehst. Hier gibt es zwar wenig Verbrechen, aber es gibt sie."
 

"Und wie ist das bei dir?"
 

"Bei mir? Mir tut niemand was. Dafür sorgen meine Freunde schon."
 

"Wenn meine Freunde bei mir sind, bin ich auch sicher."
 

"Und wieso sind sie nicht bei dir?"
 

"Ich habe einen Fehler gemacht. Aber dich muss ich auch fragen: Wieso bist du sicher, obwohl

deine Freunde nicht bei dir sind?"
 

"Sie sind immer in meiner Nähe. Ein Pfiff genügt und sie sind innerhalb weniger Sekunden da.

Los, gehen wir."
 

Als Bunny aus dem Raum gerannt war wollte Makoto ihr zuerst nachrennen, Rei hielt sie jedoch

fest.
 

"Sie muss jetzt erst einmal für sich alleine sein", sagte Rei. "Dann kommt sie sicher zurück."
 

Als jedoch die Dämmerung einsetzte und Bunny noch nicht zurück wahr, machte sich auch Rei

sorgen. Die vier suchten das gesamte Schloss ab, aber Bunny konnten sie nicht finden. Um im

Dunkeln noch ausreichend zu sehen, suchten sie den Garten mit Laternen ab. Aber alles suchen

und rufen half nichts, Bunny blieb verschwunden.
 

"Sie wird doch keine Dummheiten machen, oder?", fragte Makoto.
 

"Was meinst du?", fragte Rei zurück.
 

"Na, dass sie in die Stadt gerannt ist und dort meinen Bruder sucht."
 

"Leider ist es ihr zuzutrauen."
 

"Mein Gott, dann ist sie in ernster Gefahr. Nachts sind einige Gangs aktiv. Und sie hat heute

nachmittag nur normale Kleidung getragen. Niemand wird sie als Prinzessin erkennen. Und wenn

sie dann in die falsche Gegend kommt... Ich will lieber nicht daran denken, was die mit ihr

anstellen."
 

In der Gruppe herrschte betretenes Schweigen. Alle dachten nach, was man machen könnte.
 

"Da drüben sind Lichter", sagte das fremde Mädchen zu Bunny. "Das sind wahrscheinlich deine

Freunde, die dich suchen."
 

"Ja. Vier Laternen, das werden sie sein. Komm, gehen wir zu ihnen... Äh, wie heißt du

eigentlich?"
 

"Hotaru. Aber ich verlasse dich hier lieber alleine."
 

"Ich bin... Bunny. Wieso willst du schon gehen? Die anderen wollen sich sicher auch bei dir

bedanken."
 

"In dieser Gegend fühle ich mich nicht wohl. Lebe wohl. Und pass in Zukunft besser auf dich

auf."
 

"Wenn du nicht willst, dann eben nicht. Vielen Dank für das herbringen. Ich hoffe wir sehen uns

bald wieder."
 

"Ich glaube es nicht. Trotzdem war es schön, dich kennen gelernt zu haben, Bunny. In diesen paar

Minuten mit dir hatte ich eine ganze Menge Spaß."
 

Mit diesen Worten drehte sich Hotaru um und verschwand im Dunkeln. Bunny schaute ihr kurz

nach und rannte dann zu ihren Freunden. Diese umdrängten sie und waren sichtlich erleichtert.>
 

In diesem Moment kam eine Dienerin in den Raum. Sie brachte Chibi-Usa einen Brief, den diese

sofort öffnete und las. Sie gab ihn an Bunny weiter und sagte: "Meine lieben Freunde, leider

müssen wir diese Geschichte hier unterbrechen. Dieser Brief macht es erforderlich, dass wir sofort

eine Beratung halten. Deshalb möchte ich alle, die nicht zu den Kriegern gehören, bitten, den

Raum zu verlassen."
 

Als die neuen und alten Sailor-Krieger alleine waren, begann Chibi-Usa: "Wir haben einen Brief

von unseren Feinden bekommen. Sie sagen, wir haben sechs Stunden um uns zu ergeben, sie

wollen dann nur die Sailor-Krieger gefangen nehmen, alle anderen bleiben frei und am Leben.

Wenn wir uns nicht ergeben, wird der gesamte Palast vernichtet und alle Bewohner getötet. Was

meint ihr dazu?"
 

Rei meinte: "Wir dürfen uns nicht ergeben! Wenn der Silberkristall in die Hände der Feinde fällt

ist das ganze Universum in Gefahr."
 

"Aber wenn wir uns nicht ergeben und verlieren, haben sie zwei Silberkristalle", meinte Chibi-Merkur. Im Gegensatz zu ihren Müttern hatten sich die Chibi-Krieger verwandelt. Sie meinten,

das müsse so sein, wenn es um Angelegenheiten der Sailor-Krieger ginge.
 

"Und wenn wir uns ergeben, würde das auch passieren", meinte Minako.
 

"Ihr müsstet eben vorher in die Vergangenheit zurück", erwiderte Chibi-Merkur.
 

"Aber dann wäre Crystal Tokio verloren", sagte nun Ami.
 

"Wir bleiben und werden kämpfen", beschloss nun Bunny. "Die werden uns mal so richtig kennen

lernen."
 

"Genau", riefen die anderen Sailor-Krieger zusammen.
 

Dann fragte Rei: "Hat jemand schon einen Plan?"
 

"Wir sollten versuchen sie zu überraschen", meinte Ami. "Angriff ist die beste Verteidigung.

Wisst ihr schon wo unsere Feinde sich aufhalten?"
 

"Es ist ein Meteorit, der sich in der Nähe unseres Sonnensystems aufhält", meinte Chibi-Mars.

"Und wir haben auch Raumfähren, mit denen wir dort hingelangen können."
 

"Wir wollen doch versuchen sie zu überraschen", meinte Makoto. "Und eine Raumfähre fällt

doch auf. Da entdecken sie uns bestimmt. Können wir mit dem Sailor-Beam dort hingelangen,

Ami?"
 

"Nein, die Entfernung ist zu groß. Wir müssen wirklich die Raumfähre benutzen. Aber wir

können uns ja dort herausbeamen wenn wir nah genug am Meteorit sind. Dann ist es glaube ich

immer noch überraschend genug."
 

"Aber wir beherrschen den Sailor-Beam noch nicht", meinte non Chibi-Uranus. "Wir müssen die

Raumfähre nehmen."
 

"Ihr bleibt hier", antwortete Minako. "Es ist nicht auszuschließen, dass die Feinde Youmas

schicken während wir sie angreifen. Und dann müsst ihr hier die Verteidigung übernehmen."
 

"Aber ich komme mit", meinte nun Chibi-Usa. Ich kann euch nicht alleine gegen einen Feind

kämpfen lassen, der meine Angelegenheit ist."
 

"Also gut", sagte Bunny nach kurzem Nachdenken. "Machen wir uns auf den Weg."
 

Nun verwandelten sich auch Ami, Bunny, Chibi-Usa, Naru, Makoto, Minako und Rei. Danach

führte sie Chibi-Moon zur Raumfähre und sie machten sich auf den Weg.
 


 

Kapitel 8
 

"Ich glaube wir sind jetzt nah genug", sagte Merkur. "Halte die Raumfähre an, Chibi-Moon. Gut.

Jetzt komm zu uns, damit wir beginnen können."
 

Wenige Sekunden später befanden sich die sieben auf dem Asteroiden.
 

"Wenn wir sie überraschen wollen, müssen wir versuchen so schnell wie möglich zu ihrem

Hauptquartier zu kommen", meinte Venus. "Merkur, kannst du herausfinden wo es ist?"
 

Sailor Merkur beschäftigte sich bereits mit ihrem Computer und antwortete: "Ja. Wir müssen in

diese Richtung. Los geht's."
 

"Nicht so eilig", erklang eine für Sailor Moon, Mars und Merkur bekannte Stimme hinter ihnen.

Die Kriegerinnen drehten sich um und sahen, wie sich Jedite gerade Materialisierte. "Ich habe da

etwas dagegen. Ich werde euch nicht zum Hauptquartier durchlassen."
 

"Jedite!", rief Mars. "Mit dir Feigling haben wir noch ein Wörtchen zu reden. Lauft weiter",

wandte sie sich dann an den Rest der Gruppe. "Ich halte ihn auf."
 

"Ich bleibe hier und helfe dir", sagte darauf Merkur. "Ihr anderen müsst weiter. Beeilt euch."
 

"Viel Glück", wünschte Chibi-Usa noch, bevor die restlichen Fünf weiterliefen. Sie hörten noch

eine Weile, wie sich die drei bekämpften, aber gerade als sie sich in Sicherheit wiegten, erschien

Neflite vor ihnen.
 

"Na, ist das nicht nett, dass ihr uns besuchen kommt?", fragte Neflite. "Leider kann ich euch nicht

weiter lassen, die Party muss hier stattfinden."
 

"Neflite!", rief Nemesis. "Bitte, erinnerst du dich nicht an mich?"
 

"Nein. Wer bist du? Kenne wir uns?"
 

"Ich bin's, Naru. Naru Osaka. Du musst dich doch an mich erinnern!"
 

"Ich kenne keine Naru. Also, lass mich in Ruhe. Obwohl, wenn ich mit euch fertig bin, bist du

sowieso ruhig."
 

"Das werden wir ja sehen!", schrie Jupiter. "Donnerschlag - flieg!"
 

"Lassen wir die beiden alleine", meinte Venus. "Los, weiter!"
 

Sie rannte los und die anderen folgten ihr, aber wieder dauerte es nicht lange bis sie auf ihrem

Weg gestört wurden.
 

"Also wirklich", sagte Zeusite, die in einem Blumenwirbel erschienen war. "So unartige

Mädchen. Wird Zeit, dass ich euch Manieren beibringe. Man kommt doch nicht so einfach

uneingeladen vorbei."
 

"Das erledige ich", sagte Venus zu den restlichen Drei. "Mit der werde ich schon fertig." Dann

wandte sie sich an Zeusite. "Los, du hässliche Schrapnelle, jetzt zeig mal was du kannst!"
 

"Waaas? Ich eine hässliche Schrapnelle? Na warte, du kannst was erleben!"
 

Damit stürzte Zeusite sich auf Venus, die geschickt auswich. Sailor Moon, Sailor Chibi-Moon und

Sailor Nemesis rannten inzwischen weiter, jedoch nur wenige Meter, dann wurden sie von Kunzite

aufgehalten.
 

"Ihr seid wirklich hartnäckig", sagte er. "Und ziemlich weit gekommen. Doch hier ist eure

Endstation."
 

Sailor Nemesis hielt sich nicht mit langen Vorreden auf und griff direkt an. Sailor Moon wollte ihr

helfen, aber Chibi-Moon zog sie weiter. "Dort drüben, die Höhle, das muß der Eingang zum

Unterschlupf sein", sagte Chibi-Moon. "Nemesis ist vom äußeren Kreis. Sie ist stark genug, um

mit Kunzite fertig zu werden. Los, wir dürfen keine Rücksicht auf sie nehmen um den Feind zu

besiegen, das weißt du doch."
 

"Ja, ich weiß. Gehen wir."
 

Die beiden rannten in die Höhle und durch einen langen Gang, in dem es seltsam hell war. Sie

rannten eine ganze Weile, bevor sie in eine große Höhle kamen. Dort stand eine Gestalt in einem

braunen Umhang, die sich langsam umdrehte, als die beiden stehen blieben.
 

"Willkommen", sagte die Gestallt. "Nun, ich wollte ja eigentlich nur den einen Silberkristall aus

dieser Zeit. Nun bekomme ich gleich zwei Stück. Sehr rücksichtsvoll von euch."
 

"Wer bist du?", fragte Sailor Moon. "Was, ihr erkennt mich nicht? Nun, es ist eine Weile her.

Aber das soll uns nicht stören. Euer Besuch hier war sehr nett. Ich muß mich jetzt wichtigeren

Dingen zuwenden. Wenn wir uns wiedersehen, ist Crystal Tokio in meiner Hand!"
 

Damit verschwand die Gestalt mit einem sarkastischen Lachen.
 

"Und was jetzt?", fragte Chibi-Moon.
 

"Wir müssen zurück. Zuerst den anderen helfen und dann Crystal Tokio retten. Und das alles so

schnell wie möglich."
 

Als die beiden aus der Höhle kamen, sagte Kunzite gerade zu Nemesis: "Du bist stark, aber wenn

ich Zeusite geholfen habe, werden wir dich gemeinsam angreifen. Dann hast du keine Chance."
 

Damit verschwand er, noch bevor Sailor Moon oder Chibi-Moon etwas tun konnten.
 

"Geh und hilf Jupiter", sagte Moon zu Nemesis. "Ich werde zusammen mit Chibi-Moon Venus

zur Seite stehen. Hoffentlich kommen wir noch rechtzeitig."
 

Sailor Moon und Sailor Chibi-Moon erreichten Sailor Venus gerade, als es für diese ziemlich

schlecht stand. Zeusite und Kunzite hatten ihr ziemlich zugesetzt und wollten sie gerade endgültig

vernichten, aber Sailor Moon griff noch rechtzeitig ein. Ihr Mondstein streifte erst Zeusite und

prallte dann voll auf Kunzite's Brust, der von dem Angriff völlig überrascht war und deshalb

seinen Schutzschild nicht aufgebaut hatte. Vor Schmerzen schrieen die beiden Generäle auf. Dann

sahen sie, wie sich Sailor Moon und Chibi-Moon zum Angriff bereit machten und sprangen von

Venus weg. Dann sagte Kunzite: "Diesmal habt ihr uns besiegt, aber wir sehen uns wieder. In

Crystal Tokio. Wir warten auf euch."
 

Inzwischen war Nemesis bei Jupiter und Neflite angekommen. Neflite hatte einige Schrammen,

aber Jupiter hatte keine Zeit mehr, selbst einen Angriff zu starten, so prasselten die Angriffe von

Neflite auf sie herab.
 

"Nemesis-Nebel, erscheint", rief Sailor Nemesis und hüllte Neflite in einen schwarzen Nebel ein.

Neflite schrie auf, da der Nebel ihm seine Energie entzog. Als der Nebel verschwand, lag Neflite

bewusstlos auf dem Boden. Nemesis ging zu Jupiter und fragte: "Alles in Ordnung?"
 

Als Jupiter nickte, ging Nemesis zu Neflite und nahm seinen Kopf in ihren Schoß. Dann weinte

sie und sagte: "Neflite, warum musstest du uns angreifen? Ich muß doch meine Freunde

verteidigen. Bitte, verzeih mir. Ich wollte dich nicht verletzen. Aber du hast mich dazu

gezwungen."
 

Sailor Mars und Merkur hatten mit Jedite ziemlich zu tun. Dieser war ziemlich schnell und konnte

all ihren Attacken ausweichen, landete selbst aber immer wieder Treffer. Schließlich wurde es

Merkur zu dumm. Als Jedite gerade mal wieder Mars angriff, schickte sie ihren Wasserstrahl los,

der beide traf und einfror.
 

"Es tut mir leid, Mars", sagte Merkur. "Aber ich werde dich bald befreien. Sobald die anderen da

sind. Jetzt muß ich sie erst einmal suchen."
 

Sailor Moon trat zu der immer noch schluchzenden Nemesis und legte ihr den Arm um die

Schultern. Nun fing Nemesis aus voller Kraft an zu weinen und warf sich Sailor Moon in die

Arme, die sie nur tröstend halten konnte. Als Merkur zu der Gruppe kam, lies Nemesis Weinen

gerade etwas nach und sie wandte sich an Bunny: "Was... <Snirf> was ist mit Ne... <schnif>

Neflite? Warum... <schluchz> warum kann er sich <Hust> nicht an mich erinnern? <Schnif>"
 

"Das interessiert mich auch", antwortete Sailor Moon. "Merkur, weißt du es vielleicht?"
 

"Ich untersuche es gerade. Ja, jetzt habe ich es. Neflite ist von einer dunklen Kraft durchsetzt.

Aber es ist nicht seine eigene, die schimmert mehr so leicht gräulich hindurch. Es sieht so aus, als

ob Naru's Liebe ihn zum Guten bekehrt hätte. Aber der ihn erweckt hat, hat ihn so mit seiner

Kraft vollgepumpt, dass er sich an diese Zeit nicht mehr erinnern kann."
 

"Kannst du nichts machen?", fragte Nemesis flehend Sailor Moon.
 

"Ich weiß nicht. Kann der Silberkristall...?" Fragend schaute Sailor Moon Sailor Merkur an.
 

"Ich glaube schon. Aber es kostet dich viel Kraft. Und die wirst du wohl noch brauchen."
 

"Das ist jetzt egal. Ich muß es tun."
 

Damit löste sich Moon von Nemesis und stand auf. Sie nahm den Silberkristall und sprach:

"Macht des Silberkristalls, befreie ihn!"
 

Das Licht des Silberkristalls erstrahlte und breitete sich über Neflite aus. Es schien so, als würde

Neflite's Körper pulsieren und nach einiger Zeit erlosch es dann. Sailor Moon klappte erschöpft

zusammen und die Sailor-Krieger sammelten sich besorgt um sie.
 

"Geht schon", sagte Sailor Moon schwach. "Hat - es geklappt?"
 

Nemesis eilte zu Neflite, der ein Stöhnen von sich gab. Dann öffnete er die Augen - und lächelte.
 

"Naru", sagte Neflite. "Aber nein! Du bist nicht Naru. Wer bist du?"
 

"Ich bin Naru", antwortete Nemesis. "Aber inzwischen bin auch ich Sailor-Kriegerin geworden.

Ich bin Sailor Nemesis. Ich bin ja so glücklich, Neflite. Endlich sind wir wieder zusammen."
 

"Ja, ich bin auch glücklich, Naru. Aber was ist eigentlich geschehen. Ich - kann mich nicht

erinnern. Ich hatte so einen merkwürdigen Traum. Ich träumte, ich würde mit Jupiter kämpfen.

Und dann war es so dunkel - voller Schmerzen. Aber der Traum war so real."
 

"Lieber, du hast wirklich mit Jupiter gekämpft. Aber das konnte ich nicht zulassen. Die

Schmerzen sind meine Schuld. Bitter vergib mir."
 

"Was? Das ich euch angegriffen habe? Nein, du hast getan was du tun musstest."
 

Jetzt richtete sich Neflite auf und sah die anderen Sailor-Krieger.
 

"Auch bei euch muß ich mich entschuldigen", sagte er. "Aber wenn ich mich richtig erinnere

müßt ihr euch jetzt beeilen. Crystal Tokio ist in Gefahr."
 

"Aber vorher müssen wir Mars befreien", fiel nun Merkur ein.
 

"Befreien? Was ist mit ihr?", fragte Moon.
 

"Ich habe sie eingefroren."
 

"Du - hast was? Und wieso hast du sie nicht gleich wieder befreit?"
 

"Ich habe sie mit Jedite zusammen eingefroren. Und wenn ich Mars befreit hätte, hätte ich auch

Jedite befreit."
 

"Dann sollten wir uns beeilen."
 

"Ja. Aber ich werde mich um Jedite kümmern", sagte Neflite, während sie alle zu Mars und Jedite

rannten. "Ihr müßt so schnell wie möglich zurück nach Crystal Tokio."
 

"Und was ist mit dir?", fragte Nemesis. "Kommst du nicht mit?"
 

"Nein, Naru. Ich werde hier bleiben."
 

"Und wann sehen wir uns wieder?"
 

"So traurig es ist, hier endet unser gemeinsamer Weg auch wieder, so schnell wie er begonnen hat.

Und es wird ein Abschied für immer sein."
 

"Nein! Neflite, nicht wieder! Das verkrafte ich nicht!"
 

"Bitte, sei vernünftig. Unser Schicksal hat es so für uns bestimmt. Das weißt du."
 

Die Gruppe war inzwischen bei den beiden Eingefrorenen angekommen. Nemesis fiel Neflite noch

einmal in die Arme. Die beiden küssten sich und dann sagte Nemesis: "Ich wünsche dir alles

Gute, Neflite. Was hast du vor?"
 

"Ich werde mich mit Jedite in den Raum des ewigen Schlafes transportieren. Dort werden wir bis

ans Ende der Zeit bleiben. Meine geliebte Naru, auch dir wünsche ich alles Gute. Lebe wohl.
 

Merkur, taue die Beiden auf. Ich wünsche euch allen viel Glück."
 

Sailor Merkur taute Mars und Jedite wieder auf Neflite hatte sich hinter Jedite gestellt und griff

ihn sich sofort. Inzwischen nahmen die Sailor-Krieger Mars und transportierten sich auf die

Raumfähre.
 

Kapitel 9
 

Sailor Nemesis hatte sich alleine ganz hinten hingesetzt und starrte jetzt aus einem der Fenster.

Auch die anderen fühlten sich nicht wohl, weshalb Stille in dem Gefährt herrschte.
 

Nach einiger Zeit sagte Sailor Mars zu Sailor Moon, die neben ihr sass: "Willst du nicht mit

Nemesis reden? Sie braucht dich jetzt. Schließlich bist du ihre beste Freundin."
 

"Das stimmt. Aber ich weiß nicht, was ich ihr sagen soll. Sie hat die selbe Person jetzt zum

zweiten Mal verloren. Beim ersten Mal war es schon sehr schlimm, wie ist es da jetzt erst?"
 

"Eben deswegen musst du zu ihr gehen. Setz dich doch erst einmal einfach zu ihr, vielleicht

spricht sie dann von selbst darüber."
 

Also stand Sailor Moon auf und setzte sich zu Nemesis. Diese reagierte gar nicht darauf, und so

sassen die beiden lange Zeit schweigend nebeneinander.
 

Nach einiger Zeit sagte Nemesis, ohne den Blick vom Fenster zu lassen: "Danke, Bunny!"
 

"Danke? Wofür?"
 

"Dass du mir Neflite für kurze Zeit wiedergegeben hast."
 

"Aber Naru..."
 

"Nein, Bunny. Sag nichts. Neflite hatte recht. Wir können unserem Schicksal nicht entfliehen,

sosehr wir es auch wünschen."
 

"Ach, Naru. Ich wünschte mir für dich, dass Neflite für immer bei dir geblieben wäre. Aber er hat

sein Leben gegeben, damit wir leben können. Es wusste, dass Jedite für uns ein weiteres Problem

gewesen wäre."
 

"Ja. Aber wir konnten noch immer nicht das Eis essen gehen, das er mir versprochen hat. Es war

mein größter Wunsch, aber das Schicksal hat uns was anderes zugedacht. Warum? Warum muß

ich diese Schmerzen ertragen, Bunny? Warum darf ich nicht glücklich leben, wie so viele

Menschen?"
 

"Wenn ich das wüsste. Ach, Naru. Auch mir hat das Schicksal einen herben Schlag versetzt. Ich

wäre so gerne ein ganz normales Mädchen geblieben, aber es sollte nicht sein. All diese Leiden zu

sehen ist für mich schrecklich. Immer wieder werden meine besten Freunde verletzt, geraten meine

geliebtesten Menschen in Gefahr. Aber ich weiß, dass nur wir die Welt retten können. Deshalb

habe ich mich damit abgefunden, aber es tut jedesmal wieder weh."
 

"Oh Bunny!" Nemesis warf sich jetzt Sailor Moon um den Hals und weinte noch einmal. Sailor

Moon hielt sie einfach nur fest.
 

Nach einiger Zeit beruhigte sich Sailor Nemesis wieder. Dann lächelte sie Sailor Moon an und

sagte: "Wenn wir wieder zuhause sind, gehen wir ein Schokoladeneis essen, als Ersatz für unsere

Wünsche, in Ordnung?"
 

"Ja, Naru."
 

"Wir sind zurück", kam nun die Stimme von Chibi-Moon. "Crystal Tokio wurde von den

Youmas angegriffen. Und zwar von einer ganzen Menge. Die Chibi-Senshi halten sich nicht mehr

lange. Wir müssen uns beeilen."
 

"Chibi-Usa, du gehst in den Palast und schützt ihn mit dem Silberkristall", verteilte Sailor Moon

die Arbeit. "Die Sailor-Krieger und ich, wir helfen den Chibi-Senshi. Los geht's."
 

Tatsächlich hatten die Chibi-Senshi einiges zu tun mit den Youmas. Jede einzelne hatte es mit fünf

oder mehr zu tun. Die Sailor-Krieger taten ihr bestes, aber es sah lange Zeit so aus, als würde der

Feind zu mächtig sein. Aber die Sailor-Krieger und insbesondere Nemesis und Moon erledigten

einen Youma nach dem anderen und so schafften sie es, den Feind immer weiter zurück zu

drängen und schließlich war auch der letzte vernichtet. Aber weder von den Zeusite und Kunzite,

noch von der merkwürdigen Gestalt in der braunen Kutte war etwas zu sehen gewesen.
 

Gemeinsam gingen die Kriegerinnen der Vergangenheit und der Gegenwart in den Palast zurück.

Dort erwartete sie bereits Chibi-Usa und berichtete: "Auch hier haben ein paar Youmas

angegriffen, aber ich konnte sie leicht besiegen. Aber dann ist da noch eine Nachricht gekommen.

Zeusite und Kunzite fordern euch heraus, Sailor Team. Sie sagen, wenn ihr um Mitternacht nicht

am alten Flughafen erscheint, werden sie eine Stadt nach der anderen vernichten."
 

"Dann gehen wir", beschloss Bunny. "Aber die hätten sich diesmal ruhig was neues ausdenken

können."
 


 

Kapitel 10
 

"Liebe Freunde", begann Chibi-Usa ihre Rede im Konferenzraum. "Heute will unsere zukünftige

Königen uns den Rest ihrer Geschichte erzählen."
 

Makoto sass wieder neben dem Jungen, der ihr so gut gefiel. Sie lächelte ihn an und er fragte:

"Warst du damals wirklich so wütend auf die Prinzessin?"
 

"Am Anfang ja", antwortete Makoto. "Aber als sie solange weg war habe ich meinen Ärger

vergessen. Schon am nächsten Tag waren wir echt gute Freunde."
 

"Das freut mich, Mama."
 

<"Steh auf, mein Schatz." Die Stimme von Königin Serenity drang sanft in Bunnys Bewusstsein

ein. "Es wird Zeit. Ein großer Tag liegt vor uns."
 

Bunny öffnete erst das eine Auge und als sie das sanfte, herzerwärmende Gesicht ihrer Mutter sah,

öffnete sie auch das andere Auge. Sie streckte sich und gähnte herzhaft. Dann umarmte sie ihre

Mutter und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
 

In der Nacht war Bunny stürmisch von den Sailor-Kriegerinnen bestürmt worden. Alle hatten sich

sorgen gemacht, vor allem Makoto hatte sich selbst Vorwürfe gemacht, immer wieder gesagt, sie

sei schuld. Und natürlich waren alle glücklich, dass Bunny zurück war. So waren sie dann in den

Palast zurück gekehrt und schlafen gegangen.
 

"Guten Morgen, Mama", grüßte Bunny zurück. "Ich finde es toll, dass du mich selbst weckst.

Aber wieso eigentlich? Sonst schickst du doch immer eine Dienerin."
 

"Ich wollte es einfach einmal selbst tun. Als Königin darf ich nicht nur über allen anderen stehen,

sonst verliere ich den Kontakt zu meinen Untertanen."
 

"Bist du deshalb manchmal Abends weg?"
 

"Ja, aber mehr sage ich dir dazu nicht. Komm, geh nun ins Bad. Ich will noch deine

Zimmergenossin wecken. Wir sehen uns dann beim Frühstück."
 

Bunny räkelte sich noch mal und stand dann auf. Während sie ins Bad ging, hörte sie wie ihre

Mutter Rei auf die gleiche Weise weckte wie sie selbst.
 

Das Frühstück nahm die Königsfamilie heute mit den Sailor-Kriegern ein, die sonst einen anderen

Raum hatten.
 

"Gestern haben wir die restlichen Sailor-Krieger gefunden", begann der König nach einiger Zeit

ein Gespräch. "Sie sollen übermorgen vereidigt werden."
 

"Wurde auch Sailor Saturn gefunden?", fragte Michiru.
 

"Nein, sie ist die einzige, die wir noch nicht gefunden haben. Und Gott möge geben, dass wir sie

auch nicht finden."
 

"Wieso?", fragte Rei.
 

"Ich habe noch nicht viel über sie heraus finden können", antwortete die Königin. "Aber es sieht

so aus, als wäre es die Mächtigste der Sailor-Kriegerinnen."
 

"Aber dann wäre es doch gut sie zu finden", meinte Makoto.
 

"Ja, deswegen schon. Aber sie wird die Kriegerin des Todes genannt. Warum wissen wir nicht,

aber es gefällt uns nicht. Es ist besser, wenn wir schlafende Geister ruhen lassen, seien sie nun gut

oder böse.
 

Nun, Bunny. Wo warst du gestern eigentlich? Ich habe gehört, die Sailor-Krieger haben dich

gesucht?"
 

Bunny wurde rot. "Ich - bin in die Stadt."
 

"Wo da?"
 

"Ich weiß nicht genau. Ich hatte mich verlaufen."
 

Die Königin runzelte die Stirn. "Wie bist du dann zurück gekommen?"
 

"Ein Mädchen hat mich hergebracht. Allerdings frage ich mich jetzt, woher sie wusste, wo ich

wohne."
 

"Eine gute Frage. Wer war sie denn?"
 

"Sie heißt Hotaru. Ich war auf der Treppe vor ihrem Haus eingeschlafen."
 

"Nun, es ist ja alles noch einmal gut gegangen. Aber wenn ich erfahre, dass du noch einmal den

Palast ohne Begleitung einer Sailor-Kriegerin verlässt, dann versohle ich dir den Hintern. Und

zwar persönlich!"
 

Danach wandte sich das Gespräch anderen Dingen zu. Bunny sass geknickt da und achtete kaum

darauf. Sie wurde erst wieder hellhörig als ihr Vater sagte: "Nach Meinung unserer

Wissenschaftler soll noch eine Sailor-Kriegerin geboren sein. Ihre Kraft soll sie aus dem Mond

beziehen. Und es soll die Mächtigste sein, die alle Kräfte vereinen kann."
 

"Aber ich dachte, Sailor Saturn sei die Mächtigste", fragte Michiru erstaunt.
 

"Richtig. So steht es in den alten Büchern geschrieben. Aber über Sailor Saturn ist nur wenig

bekannt, und Sailor Moon, so soll sie heißen, taucht in den Büchern gar nicht auf. Von den

bekannten Kriegern ist Sailor Saturn die Mächtigste. Aber so wie es aussieht, ist Sailor Moon

noch mächtiger. Wie gesagt, sie ist die Einzige - und übrigens auch die erste - die die Kräfte der

Sailor-Krieger vereinigen kann."
 

"Und wer ist es?", fragte Bunny nun.
 

"Wir wissen es nicht. Aber wir werden sie suchen."
 

Bunny wollte unbedingt Hotaru suchen, damit sie sich bei ihr bedanken und sie fragen konnte,

woher sie wusste wo sie wohnt. Allerdings hallten ihr noch die Worte ihrer Mutter in den Ohren,

von denen sie wusste, das sie so gemeint waren. So ging sie mit Rei nach dem Frühstück los, denn

die anderen drei Sailor-Kriegerinnen sollten trainieren.
 

Immer wieder kamen die beiden in Gegenden, die Bunny "bekannt" vorkamen, aber die Villa

fanden sie nicht.
 

Mittags aßen sie aus dem Paket, das ihnen die Köchin mitgegeben hatte. Bunny's Mutter hatte

sich schon gedacht, dass die beiden Mittags nicht im Palast sein würden. Sie sassen gerade in

einem Park auf einer Bank. Rei kaute genüsslich an einem Brot herum und Bunny beobachtete

die Vögel.
 

Nach einiger Zeit richtete sich ihr Blick auf eine Gruppe von Personen. Irgend etwas besonderes

schien dort passiert zu sein, denn es scharrten sich immer mehr Leute hinzu und alle zusammen

machten einen riesigen Krach. Rei war inzwischen eingeschlafen. Bunny hatte dies aber nicht

bemerkt und schüttelte sie leicht an der Schulter ohne Rei anzusehen.
 

"Hrm. Was ist denn?", fragte Rei ärgerlich.
 

"Da drüben muß was passiert sein. Gehen wir hin."
 

Damit stand Bunny auf und ging los.
 

"Warte", rief Rei. "Nicht so schnell."
 

Als die beiden bei der Menge ankamen, war wegen der Ansammlung von Menschen nichts mehr

zu sehen. Also arbeiteten sie sich durch die Leute, die ärgerlich schimpften, durch nach vorne.

Dort lag ein Junge. Anscheinend war er von dem Baum, unter dem er lag, auf einen Stein gefallen.

Seine Seite war aufgerissen und er blutete stark. Bunny trat zu dem Jungen. Sie nahm seine Hand

und fragte die herumstehenden Leute: "Kennt ihn hier jemand?"
 

Niemand meldete sich und so sagte sie: "Ruft doch einen Arzt! Dem Jungen muß geholfen

werden!"
 

Aber wieder bewegte sich niemand und so schickte Bunny Rei los. Gerade als diese weg war,

arbeitete sich wieder jemand durch die Menschen. Es war das Mädchen mit den schwarzen

Haaren, Hotaru.
 

Sie kniete sich auf die andere Seite des Jungen und sah sich ihn sich an. Dann sah sie Bunny in die

Augen, bevor sie eine Hand auf die Wunde legte und sich konzentrierte. Man konnte richtig

zusehen wie die Wunde sich schloss. Als die Wunde zu war, kippte Hotaru allerdings um. Bunny

nahm Hotaru's Kopf in den Schoß und Hotaru öffnete kurz die Augen und lächelte Bunny an,

bevor sie ganz in Ohnmacht viel.
 

Rei arbeitete sich mit einem Arzt und zwei Sanitätern zu Bunny durch. Als sie allerdings sahen,

dass der Junge keine Verletzung hatte, waren alle vier ziemlich verwirrt. Er war zwar inzwischen

aufgewacht, aber immer noch ziemlich schwach, während Hotaru noch nicht wieder aufgewacht

war. Deshalb wurde Hotaru auf die Trage gelegt, die die Sanitäter mitgebracht hatten, und Rei

und Bunny führten den Jungen zu einem in der Nähe stehenden Krankenwagen (ja, wir hatten

auch auf dem Mond Krankenwagen und Krankenhäuser). Bunny fuhr im Krankenwagen mit und

schickte Rei, damit sie Bunny's Eltern Bescheid sagte.
 

Königin Serenity kam mit Rei ins Krankenhaus, wo Bunny sie erwartete.
 

"Also, Bunny, was ist jetzt los?", fragte die Königin. "Weshalb wolltest du Hotaru nicht

verlassen?"
 

"Sie ist Sailor Saturn", antwortete Bunny.
 

Die Königin schaute sie nachdenklich an. "Woher weißt du das?"
 

"Als sie den Jungen heilte, erschien das Zeichen des Saturn auf ihrer Stirn."
 

Wieder dachte die Königin eine Weile nach. Dann sagte sie: "Ich muß mit deinem Vater darüber

sprechen. Ihr beide passt auf, dass Hotaru nicht verschwindet. Bleibt hier im Krankenhaus. Ich

werde dafür sorgen, dass ihr bei Hotaru im Zimmer schlaft. Wie geht es ihr übrigens? Rei sagte,

sie sei immer noch bewusstlos."
 

"Ja, ist sie immer noch. Aber die Ärzte meinen, sie könne jeden Moment aufwachen. Eine

Schwester sitzt ständig an ihrem Bett. Ihre Werte sind stabil."
 

"Und was ist mit dem Jungen?"
 

"Ihm fehlt etwas Flüssigkeit, aber sonst geht es ihm gut. Er hat das Krankenhaus schon wieder

verlassen."
 

"Schön. Dann geht ihr zwei jetzt zu Hotaru. Ich werde dafür sorgen, dass die anderen Sailor-Krieger das Krankenhaus bewachen. Egal ob Sailor Saturn erweckt wird oder nicht, wir dürfen

nicht zulassen, dass sie verschwindet."
 

Tatsächlich erreichte die Königen, dass Bunny und Rei im Zimmer von Hotaru schliefen.
 

In der Nacht wachte Rei auf, als Hotaru vor sich hin redete. Rei weckte Bunny, aber beide

konnten nicht verstehen, was Hotaru sagte. Aber dann fing Hotaru an den Kopf hin- und

herzuwerfen und setzte sich dann mit einem Schrei auf. Der Schweiß stand ihr auf der Stirn und

sie atmete tief.
 

Eine Krankenschwester kam in den Raum gestürzt um zu sehen, was los ist. Hotaru schaute sich

um und legte sich wieder hin. Dann sagte sie: "Es... es ist alles in Ordnung. War nur ein Traum.

Wo bin ich?"
 

"Du bist im städtischen Krankenhaus", antwortete Bunny ihr. "Wie fühlst du dich?"
 

"Etwas schwach, aber sonst gut. Danke. Wie - lange habe ich geschlafen?"
 

Bunny schaute auf die Uhr und sagte dann: "So etwa 12 Stunden."
 

Nun meinte die Schwester: "Ja. Aber nun können sie sich wieder hinlegen und ruhig sein. Die

Patientin braucht noch etwas Ruhe. Und nachdem der Arzt da war, können sie alle wieder

schlafen."
 

Bunny und Rei setzten sich also auf ihre Betten und warteten. Der Arzt kam schon nach kurzer

Zeit und untersuchte Hotaru. Dann verordnete er ihr Ruhe und ging, und so legten sich die drei

Mädchen wieder hin.
 

Als Bunny am nächsten Morgen aufwachte, war Rei nicht da. Hotaru dagegen stand am

Waschbecken vor einem Spiegel und bürstete sich die Haare. Als Bunny sich streckte, drehte

Hotaru sich um und grüßte sie lächelnd.
 

Bunny lächelte zurück und meinte: "Guten Morgen, Hotaru. Wie geht es dir?"
 

"Ich fühle mich gut, danke. Aber sag mal, wieso darf ich nicht gehen?"
 

"Wieso?"
 

"Als ich eben gehen wollte stand ein Mädchen vor der Tür und sagte, ich müsse hier bleiben. Ihr

seid da um mich zu bewachen, nicht?"
 

Bunny wurde rot. "Ein bisschen, ja. Aber ich wollte vor allem ein wenig mit dir reden. Was du

gestern gemacht hast war echt toll."
 

"Danke. Aber wegen dieser Fähigkeit haben viele ganz schön Angst vor mir."
 

"Angst? Aber es ist doch eine tolle Sache!"
 

"Aber der Mensch hat immer Angst vor dem, was er nicht kennt und versteht. Da gibt es leider nur

wenige Ausnahmen."
 

"Vielleicht hast du recht. Aber woher wusstest du vorgestern, wo ich wohne?"
 

"Entschuldige bitte, aber ich weiß wer du bist."
 

"Ehrlich? Und trotzdem tust du so als wüsstest du es nicht?"
 

"Ich habe dich nur nicht mit Prinzessin angesprochen. Ich dachte es wäre sicherer, da wir durch

unsichere Gegenden laufen mussten."
 

"Ich wollte mich noch mal bedanken, dass du mich nach Hause gebracht hast."
 

"Nichts zu danken. Darf ich jetzt gehen? Meine Freunde warten sicher schon auf mich und

machen sich Sorgen."
 

Traurig schaute Bunny sie an. "Leider habe ich darüber nicht zu bestimmen. Meine Mutter

meinte, du darfst nicht verschwinden bevor sie mit meinem Vater geredet hat. Und mit dir will sie

auch sprechen."
 

"Mit mir? Wieso denn?"
 

"Sicher will sie sich bei dir auch bedanken, dass du mich nach Hause gebracht hast."
 

"So? Ich glaube, da steckt mehr dahinter. Aber da du es mir nicht verraten willst, werde ich eben

warten. Oh, da kommt ja unser Frühstück."
 

Nach dem Frühstück kam Rei zurück. "Die Königin kommt in einer Stunde. Sie will dir

persönlich etwas mitteilen, Hotaru. Was dann geschieht wollte sie mir nicht sagen."
 

Bunny wusch sich und zog sich an. Danach unterhielten sich die Mädchen über den Vorfall am

Vortag, bevor die Königin ins Zimmer trat. Sofort standen alle drei auf und machten den

Hofknicks. Serenity sagte aber: "Na, na, meine Mädchen. Wir sind hier nicht im Palast und es ist

auch niemand außer uns da. Da braucht ihr keinen Knicks zu machen."
 

Dann setzte sie sich zu Hotaru aufs Bett und sprach mit ihr: "Die Prinzessin hat erzählt, dass sie

gestern gesehen hat, wie du einen Jungen mit schweren Verletzungen geheilt hast."
 

"Ja, Majestät. Ich musste es tun. Ich kann niemanden einfach so sterben lassen, egal ob es ein

Freund oder ein Feind ist."
 

"Das erwartet auch niemand von dir. Aber die Prinzessin hat außerdem gesehen, wie ein Zeichen

der Macht bei dir erschienen ist."
 

"Ein Zeichen der Macht?"
 

"Ja. Das Zeichen einer Sailor-Kriegerin."
 

"Ich - ich bin - eine Sailor-Kriegerin?"
 

"Ja, und zwar eine sehr Mächtige."
 

"Wirklich?"
 

"Sicher. Du bist Sailor Saturn."
 

"Saturn! Und ich bin wirklich so mächtig?"
 

"Ja. Wir haben beschlossen, obwohl es ein Risiko für uns ist, dass deine Fähigkeiten erweckt

werden sollen. Ist dies geschehen, wirst du deine Fähigkeiten kennen. Aber du musst natürlich erst

noch lernen, sie auch richtig einzusetzen. Der König und ich, wir hoffen, das Richtige zu tun."
 

"Ich werde versuchen, euch nicht zu enttäuschen."
 

"Da bin ich sicher. Aber ich muss dafür sorgen, dass du bestimmt übermorgen, bei der

Ernennungszeremonie, da bist. Deshalb wirst du die nächsten zwei Tage im Palast wohnen.

Bunny's Zimmer ist fertig und da ist bei Rei ein Bett frei. Dort wirst du schlafen. Wir sehen uns

dann übermorgen wieder."
 

Auch die nächsten zwei Tage vergingen, für Bunny allerdings ziemlich langsam. Niemand hatte

Zeit für sie. Ihre Eltern nicht, die Diener nicht und selbst die Sailor-Krieger hatten keine Zeit, sich

mit ihr zu beschäftigen. Nur mit Hotaru unterhielt sie sich das eine oder andere mal.
 

Am Nachmittag vor der Ernennungszeremonie sassen die beiden wieder zusammen und Bunny

fragte: "Willst du mir nicht endlich erzählen, warum du in der Stadt nicht in Gefahr bist?"
 

"Ja, ich denke ich sollte es jetzt tun. Also, hier in der Stadt gibt es ein paar rivalisierende Gangs.

Tags sind sie nicht aktiv, sie respektieren nämlich die Königin. Und die läßt sie Nachts agieren.

Sozusagen ein Abkommen, damit am Tag ruhe ist. Der Tag der Königin - die Nacht den Gangs."
 

"Und wieso ist das für andere so gefährlich?"
 

"Die Gangs kämpfen auch gegeneinander. Es passiert nur selten, aber manchmal kommt da ein

Unbeteiligter zwischen zwei Fronten. Dann sieht es ganz übel für ihn aus. Und wenn jemand für

ein Anhänger einer gegnerischen Gang gehalten wird, der unerlaubt in das Gebiet einer Gang

eingedrungen ist, dann sieht es schlecht für ihn aus. Ich habe deswegen einen Weg gesucht, der

uns nur durch die Gebiete befreundeter Gangs geführt hat."
 

"Das heißt, du gehörst auch einer Gang an?"
 

"Ja. Bis jetzt. Aber als Kämpferin für die Königin werde ich mich von ihr trennen."
 

"Und wieso wolltest du nicht, dass jemand weiß, dass ich Prinzessin Serenity bin?"
 

"Wir sind durch das Gebiet einer Gang gekommen, mit der ich zwar befreundet bin, die aber

königsfeindlich ist. Sollte sie sich einen Vorteil verschaffen können, würde sie alles dafür tun -

auch mich töten."
 

"Mein Gott, wie schrecklich."
 

"Ja. Sie hat seit kurzem einen neuen Anführer. Er heißt Yukio."
 

Yukio?", fragte Makoto, die gerade ins Zimmer gekommen war. "Hat dieser Yukio braune

Haare, grüne Augen und ist etwas größer als ich?"
 

"Ja, genau. Wieso?"
 

"Das ist mein Bruder. Oh mein Gott! So schlimm ist es schon? Nein, das kann doch nicht wahr

sein. Er ist Chef einer Gang? Ich glaube es nicht. Was kann ich jetzt noch tun? Ach, Yukio. Wieso

musstest du das nur tun? Sollen wir jetzt Feinde werden? Mein armer Bruder."
 

Dann war es endlich so weit. Wieder zogen der König und die Königin zuerst ein, dann folgte

Bunny und dann die Sailor-Krieger. Wieder setzte sich das Königspaar auf die Throne, wieder

stellte sich Bunny neben den Thron ihrer Mutter und die Sailor-Krieger an die linke Wand.
 

Hotaru stand in der ersten Reihe und neben ihr zwei weitere Mädchen. Sonst waren nur noch

ältere Leute in der ersten Reihe.
 

Die Zeremonie begann, die drei Mädchen wurden hochgerufen und schworen Bunny den Eid. Ein

Mädchen mit blauen Haaren war Sailor Merkur und eines mit kurzen blonden Haaren dagegen

Sailor Uranus. Auch Hotaru schwur ihren Eid Bunny. Dann schickte die Königin die neuen

Sailor-Krieger zu den anderen. Bunny wollte sich umdrehen und wieder an ihren Platz gehen, aber

ihre Mutter hielt sie fest. Dann sprach die Königin: "Zusätzlich zu diesen Sailor-Kriegern haben

wir noch eine weitere gefunden."
 

Ein Raunen ging durch den Saal, wovon sich die Königin allerdings nicht beeindrucken lies. "Ja,

es stimmt. Es gibt noch eine neunte Sailor-Kriegerin. Unsere Wissenschaftler haben ihre Existenz

herausgefunden und sie wurde bereits gefunden."
 

Bunny schaute ihre Mutter erstaunt an. Sie wusste ja, dass es noch eine weitere gab, aber sie

dachte, diese wäre noch nicht gefunden.
 

"Es handelt sich um Sailor Moon", fuhr die Königin weiter fort. Und sie steht hier neben mir."
 

Nun herrschte absolute Stille im Saal. Die Sailor-Krieger schauten sich erstaunt an und Bunny

stand wie vom Blitz getroffen da.
 

"Ja, Prinzessin Serenity ist Sailor Moon. Und ich werde jetzt ihren Eid entgegen nehmen.
 

Prinzessin Serenity. Du bist vom Schicksal als Sailor Moon auserkoren. Bist du dir der Pflichten,

die damit auf dich zukommen, bewusst?"
 

"Ja", antwortete Bunny wie in Trance. Wie oft hatte sie darüber nachgedacht, was es für Rei und

die anderen wohl hieße, Sailor-Krieger zu sein. Wie oft hatte sie über die Pflichten, die diese

Mädchen hatten, nachgedacht. Und jetzt sollte sie selbst dazugehören.
 

"Schwörst du, den Mond und seine Partner vor allen Gefahren zu schützen, dein Leben dafür zu

opfern, dass der heilige Silberkristall nicht in die Hände unserer Feinde fällt?"
 

"Ich schwöre es."
 

"So sei es. Sailor Moon, du sollst die Anführerin der Sailor-Krieger sein, so wie es dein Schicksal

als Prinzessin des Mondkönigreichs vorgesehen hat. Viel Erfolg."
 

Damit drehte sich die Königin um und verließ den Saal. Nur Bunny hatte gesehen, wie sich

Tränen in den Augen der Königin gebildet hatten. Der König war seiner Gattin so schnell wie

möglich gefolgt und so hatten auch Bunny und die anderen Sailor-Krieger den Saal verlassen.
 

Bunny suchte ihre Eltern und fand sie im königlichen Schlafgemach. Als Bunny eintrat, weinte

ihre Mutter. Bunny eilte zu ihr und umarmte sie.
 

"Warum weinst du?", fragte Bunny.
 

"Ach, Kind. Es ist schwer für mich, dass du solch einer Gefahr ausgesetzt bist."
 

"Aber ich habe viele Freunde. Wir sind zu neunt. Es wird mir schon nichts passieren."
 

"Vielleicht. Aber hier im Palast wärst du immer sicher. Aber als Sailor-Kriegerin musst du den

Planeten verteidigen und darfst nicht in den schützenden Mauern bleiben."
 

"Aber wieso hast du mich dann ernannt, wenn du es nicht wolltest?"
 

"Dein Vater und ich, wir haben lange darüber diskutiert. Wir sind dann zum Schluß gekommen,

dass du dein Schicksal erfüllen musst. Und Sailor-Moon ist dein Schicksal."
 

"Ich verstehe. Aber ich werde alles tun, um dich nicht zu enttäuschen."
 

"Ich weiß, mein Kind, ich weiß. Doch niemand kann seinem Schicksal entfliehen, du nicht, der

König nicht und auch ich nicht."
 

"Kennst du unser Schicksal schon?"
 

"Ich kenne es, aber ich weiß nicht wann es eintreten wird. Und wie."
 

"Wie wird es sein?"
 

"Ich kann und darf es dir nicht sagen. Und ich will nicht. Also frage mich nicht weiter, ja?"
 

"Ok. Aber du darfst nicht weiter traurig sein."
 

Nun lächelte die Königin. "In Ordnung. Übrigens, ist dein Ballkleid noch in Ordnung? Wir feiern

doch heute Abend einen Ball."
 

"Einen Ball? Und ich weiß nichts davon? Das finde ich aber gemein."
 

"Wir wollten dich damit überraschen. Und wie ich sehe ist es uns gelungen. Komm, mach dich

fertig. In zwei Stunden ist es soweit.">
 

Bunny schaute wieder in Gedanken vor sich hin. Dann wandte sie sich dem Publikum zu und

sagte: "Dies war unser letzter Ball. Es war der schreckliche Abend, an dem das Königreich des

Dunkeln angriff. Alles andere ist Geschichte und ich glaube auch hier bekannt. Ich danke euch

allen, dass ihr so gute Zuhörer wart. Wir sehen uns dann wieder - irgendwann."
 

Im Saal herrschte noch nach zehn Minuten Stille, erst dann begannen die Leute, den Raum

langsam zu verlassen.
 

Naru kam zu Bunny und sagte: "Es war eine tolle Geschichte. Ist sie wirklich so passiert?"
 

"Ja. Jedenfalls soweit ich mich erinnere."
 

"Es erklärt, warum ich mich nicht an diese Zeit erinnern kann."
 

"Ja. Nemesis war nicht bekannt. Aber als Mama die Sailor-Krieger in diese Zeit schickte, um

wiedergeboren zu werden, muss das auch dich erwischt haben. Ich bin sicher, dass auch du damals

schon gelebt hast."
 

"Vielleicht hast du recht. Aber du hast nichts von Mamoru erzählt."
 

"Mamoru. Ja, ihn habe ich bei einem anderen Ball, ein paar Monate vorher, kennen gelernt. Und

an diesem verheerenden Abend hatten wir dann leider viel zu wenig Zeit füreinander. Aber das

Schicksal läßt einen weder für die schönen noch für die weniger schönen Augenblicke aus seiner

Hand."
 


 

Kapitel 11
 

"Wo sie wohl sind?", fragte Sailor Moon. Chibi-Moon hatten sie diesmal nicht mitgenommen,

dafür waren Sailor Saturn und Sailor Nemesis mit dem Sailor-Team zum Flughafen gegangen.
 

"Sie werden uns sicher einen tollen Empfang bereiten wollen", meinte Rei. "Kannst du nicht

irgendwas mit deinem Computer finden, Merkur?"
 

"Nein. Ich habe hier vier Energieanzeigen. Ich weiß nicht, welches unsere Feinde sind."
 

"Dann trennen wir uns. Ich gehe mit Merkur, Jupiter mit Venus, Nemesis mit Moon und Saturn

kann den letzten Punkt übernehmen. Einverstanden?"
 

"Ja. Schaut es euch hier auf dem Bildschirm an, dann wisst ihr, wohin ihr müßt."
 

Sailor Moon und Nemesis traten in den Raum, in dem nach Merkurs Computer eine Energiequelle

sein sollte. Aber als sie den Raum betreten hatten, flog die Tür hinter ihnen zu und lies sich nicht

mehr öffnen. Die Stimme des Unbekannten mit der braunen Kutte hallte nun durch den Raum:

"Ha, ha, ha! Da ist mir mein Häschen ja in die Falle gegangen. Nun gut, war eben viel zu einfach.

Ihr seid wirklich so dumm! Das ihr euch getrennt habt war der größte Fehler, den ihr machen

konntet. Wir werden euch jetzt einen nach dem anderen auseinander nehmen. Und euch zwei lasse

ich dabei zusehen. Zuerst einmal kümmern wir uns um diese lästigen Mars und Merkur. Ihr könnt

ja auf dem Monitor zusehen, wie wir sie vernichten. Ha, ha, ha!"
 

An der Wand, die der Tür gegenüber lag, erschien nun das Bild eines Raumes. In dem Raum

sahen sie, wie Sailor Mars und Sailor Merkur sich umschauten. Merkur hatte ihren Visor aktiviert

und schien ziemlich verwirrt zu sein. Leider war allerdings nichts von den beiden zu hören.
 

"Es ist ganz komisch", sagte Merkur gerade. "Der Computer zeigt eine Energiequelle in diesem

Raum an, aber mit dem Visor kann ich sie nicht ausfindig machen."
 

"Dann ist es eine Falle", antwortete Mars. "Los, wir müssen raus hier!"
 

In diesem Moment fiel die Tür zu.
 

"Zu spät", sagte eine bekannte Stimme. Zeusite materialisierte sich in einem Blumenwirbel vor

den beiden Senshi. "Jetzt - haben wir euch. Und jetzt rechnen wir ab wegen damals. Wegen euch

hat Perillia mich bestraft!"
 

"Ja, und dafür werdet ihr bitter bezahlen", meinte nun Kunzite, der sich hinter den Senshi

materialisiert hatte. "Ende eurer Reise."
 

Moon und Nemesis hatten mit schrecken gesehen, wie Zeusite und Kunzite ihre Freundinnen

angriffen.
 

"Wir müssen ihnen helfen", rief Sailor Moon. Dann rannte sie zur Tür und rüttelte daran. "Ich

will hier raus! Ich muß hier raus! Ich muß ihnen helfen!"
 

"Geh zur Seite", sagte Nemesis. "Ich mach das. Nemesis - flieg!"
 

Ein schwarzer Ball flog auf die Tür zu, die in tausend Stücke zersprang. Sailor Moon hatte sich

hinter einen Stuhl gekauert und so von den Splittern nichts abbekommen. Nun sprang sie auf und

rannte aus dem Zimmer, Sailor Nemesis hinter ihr her.
 

Als Sailor Moon und Sailor Nemesis bei ihren Freundinnen eintrafen, waren diese am Boden

zerstört. Zeusite und Kunzite wollten ihnen gerade den Garaus machen, als sie den Schrei

"Nemesis - flieg" vernahmen. Gerade noch rechtzeitig konnte Zeusite ausweichen. Dann sagte

Kunzite: "Pah, die zwei können uns nichts mehr anhaben. Wir kümmern uns jetzt um eure

anderen Freunde und dann sind die endgültig dran."
 

Damit verschwanden Zeusite und Kunzite.
 

"Was machen wir jetzt?", fragte Sailor Moon.
 

"Wir trennen uns", antwortete Sailor Nemesis. "Du hilfst Jupiter und Venus und ich Saturn."
 

Zeusite hatte Venus und Jupiter völlig überrumpelt. Die beiden waren natürlich auch in einem

Raum gefangen, aber nachdem sie sich umgesehen und nichts gefunden hatten, hatten sie sich

hingesetzt und gewartet. Zeusite hatte sich diesmal nicht mit langen Vorreden abgehalten und so

Venus mit dem ersten Angriff ausgeschaltet. Jupiter wehrte sich nun verzweifelt, aber als Sailor

Moon eintrat, war sie schon ziemlich fertig. Mit letzter Kraft schnappte sie sich Zeusite und

schickte ihr einen Stromstoß durch den Körper. Zeusite schrie vor Schmerz auf und warf Jupiter

voller Wut an die Wand. Aber sie kam nicht mehr dazu, die Sailor-Kriegerin endgültig zu

beseitigen, denn Sailor Moon hatte gerade ihren Angriff losgeschickt.
 

Noch einmal schrie Zeusite auf, dann klappte sie zusammen.
 

"Zeusite, nein!", rief Kunzite. Er hatte mit Sailor Saturn ziemlich zu schaffen. "Sie ist tot! Das

werdet ihr büßen, das schwöre ich euch!"
 

Voller Wut stürzte sich Kunzite auf Sailor Nemesis, die ihm nicht mehr ausweichen konnte. Er

versetzte ihr einen Schlag ins Gesicht und sie brach zusammen. Aber Saturn hatte ihre

Geistesgegenwart behalten und griff sofort Kunzite an, der nun auch zusammenbrach. Mit

ersterbender Stimme sagte er noch: "Zeusite! Geliebte, ich komme... wieder... zu dir."
 

"Ihr seid gut", sagte eine Stimme zu Sailor Moon. Sailor Moon war bei Sailor Jupiter und Venus

geblieben, die schwach aber wach waren. "Aber nun ist dein Ende und damit das Ende der Sailor-Krieger gekommen", fuhr die Stimme fort.
 

"Wer bist du?", fragte Sailor Moon. "Und wieso zeigst du dich nicht?"
 

"Hier bin ich!" Vor den drei erschien eine Gestalt in brauner Kutte, deren Gesicht nicht zu

erkennen war. "Ich bin der Merlin. Ah, wie ich an euren Gesichtern erkenne, erinnert ihr euch an

mich."
 

"Aber wir haben dich vernichtet", meinte Sailor Moon.
 

"Ihr habt meine Gestalt vernichtet, aber nicht mich. Es war ziemlich schwierig, eine neue Gestalt

zu bekommen. Aber wie ihr seht, habe ich es geschafft."
 

"Der Merlin sah aber etwas anders aus. Und auch die Stimme war anders."
 

Inzwischen war Sailor Saturn in den Raum gekommen. Sie schlich sich von hinten an den Merlin

heran und riss ihm die Kapuze herunter.
 

Sailor Jupiter schrie auf. Der Merlin hatte seinen Kopf gedreht und schaute Sailor Saturn wütend

an. Diese taumelte mit erschrecktem Gesicht drei Schritte zurück und sagte: "Yukio!"
 

"Was für ein Yukio?", fragte Sailor Moon.
 

"Mein Bruder", antwortete Sailor Jupiter.
 

"Was - dein Bruder? Aber das kann nicht sein! Er wurde getötet, damals!"
 

"Das dachte ich auch. Aber er ist es. Sailor Moon, du musst ihm helfen."
 

"Ich werde es versuchen."
 

Sailor Moon holte den Silberkristall heraus und ging auf den Merlin zu. Dieser lachte und

schickte einen Energiestoß zu Sailor Moon, von dem diese völlig eingehüllt wurde. Der Merlin

lachte bereits siegessicher, aber da erstrahlte ein weißes Licht, in dessen Mitte Prinzessin Serenity

stand.
 

"So, diesem Strahl hast du also stand gehalten", meinte der Merlin. "Nun, dann wirst du eben

meine volle Macht erhalten."
 

Die Energie, die vom Merlin ausging, drängte das Licht des Silberkristalls langsam zurück und es

sah so aus, als würde der Merlin gewinnen. Aber dann spürten die Sailor-Krieger die Bitte von

Chibi-Usa, alle sollten der Prinzessin ihre Macht schicken. Und so erstrahlten die Steine in den

Diademen aller Sailor-Krieger und der Silberkristall erstrahlte noch heller. Nun drängte das Licht

des Silberkristalls die Energie des Merlin immer weiter zurück und umschloss dann den Körper.

Es war so hell, dass niemand etwas sehen konnte, aber sie hörten erst einen langen Schrei und

dann ein Stöhnen.
 

Nachdem das Licht weg war, lag der Körper auf dem Boden. Sailor Jupiter humpelte zu ihrem

Bruder und streichelte ihn. Tränen rannen ihr über die Wangen. Yukio öffnete die Augen und als

er Sailor Jupiter sah, lächelte er. Dann sagte er: "Meine - Schwester. Es <Hust> ist schön, dich zu

sehen... nach all den Jahrhunderten."
 

"Yukio! Was hast du getan?"
 

"Oh, entschuldige <Würg> Ich - habe dich enttäuscht. Das tut mir leid. Vergibst du mir?"
 

"Natürlich. Du bist mein Bruder. Natürlich vergebe ich dir. Aber du musst hier bleiben, bei mir!

Bitte, du darfst nicht sterben!"
 

"Es ist schön, dass du mir vergibst. So kann ich in Frieden sterben. Sailor Moon. Ich - danke dir,

dass du mich befreit hast. Lebt wohl. Und vergiss mich nicht, Makoto."
 

Damit erschlaffte Yukio's Körper. Sailor Jupiter warf sich auf ihn und heulte herzzerreißend.
 


 

Kapitel 12
 

Es dauerte ein paar Stunden, bis Makoto sich genügend beruhigt hatte, um in den Palast zurück zu

kehren. Dort wurden sie schon von ihren Kindern erwartet und bejubelt, aber mehr als ein leichtes,

trauriges Lächeln hatten die Freundinnen nicht für die Menge übrig.
 

Zum letzten mal trafen sie sich im Konferenzraum.
 

"Vielen Dank", sagte Chibi-Usa. "Aber wer war es denn jetzt?"
 

"Der Merlin", antwortete Bunny, während Hotaru "Yukio" sagte.
 

"Also wer jetzt?", fragte Chibi-Usa. "Der Merlin oder Yukio?"
 

"Beide", antwortete Minako. "Der Merlin hatte von Yukio's Körper Besitz ergriffen. Seine

einzige Möglichkeit, wieder Gestalt anzunehmen."
 

"Und welcher Yukio? Etwa - doch nicht etwa Makoto's Bruder aus der Vergangenheit?"
 

"Doch, genau der", sagte Makoto traurig. "Aber ich frage mich, wie er in diese Zeit gekommen

ist. Er ist schließlich vor langer Zeit gestorben, zusammen mit so vielen Menschen auf dem

Mond."
 

"Es steht in unseren Büchern", sagte Ami's Tochter. "Ein paar Menschen des Mond-Königreiches

wurden bei dem Angriff in Felsen eingeschlossen, der sie mit Energie umgab. So waren sie

praktisch lebendig begraben, und das auf ewig. Nun, das Ewige dauerte nicht ewig. Nach und

nach zerfielen die Steine und die Menschen wurden wieder frei. Yukio muß so ein Mensch

gewesen sein."
 

"Ein grausames Schicksal", meinte Naru.
 

"Ja. Da ist der Tot gnädiger."
 

"Wie muß er gelitten haben", jammerte Makoto. "Lasst uns zurück kehren. Es war eine grausame

Zeit für einige von uns. Ich möchte es jetzt für eine Weile vergessen. Ihr nicht?"
 

Die fünf Freundinnen nickten bloß.
 

"Dann ist jetzt die Zeit gekommen", sagte nun Chibi-Usa. "Ich bringe euch in eure Zeit zurück."
 

Die Sailor-Krieger verwandelten sich. Die Chibi-Senshi waren dageblieben und verabschiedeten

sich von ihren Müttern, ebenso wie ein Gruppe von Kindern. Darunter war auch der Junge, den

Makoto so mochte. Sie fragte ihn: "Du bist wirklich mein Sohn?"
 

"Ja", antwortete er. "Sailor Chibi-Jupiter ist meine Schwester. Und wir sind stolz auf dich, Mama.

Lebe wohl."
 

"Ja, du auch."
 

Dann öffnete Chibi-Usa das Raum-Zeit-Portal und führte die sechs Sailor-Krieger in die

Vergangenheit zurück. Sie landeten an dem Abend, als sie das Tokio ihrer Zeit verlassen hatten.

Chibi-Usa gab jeder noch die Hand, umarmte Bunny und kehrte dann in ihre Zeit zurück.
 

ENDE (Version 1.00, 24.05.98)
 


 

Vielen Dank an die Testleser, vor allem für ihre guten Ideen:
 

T. Schulz (TSSchulz@gmx.de)



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