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Festival of Blood

von

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Frustriert knörend kickte Samantha ihre Bettdecke von sich und starrte an die Zimmerdecke. Was zum Teufel war gestern Abend bloß Tommys Problem gewesen? Seinetwegen hatte sie in der letzten Nacht kaum geschlafen, sich andauernd unruhig hin und her gewälzt, der Typ dürfte sich heute aber ein gewaltiges Donnerwetter anhören, wenn er ihr unter die Augen trat.

Die junge Frau setzte sich in ihrem Bett auf und ließ den Blick durch ihr Zimmer wandern. Heute war der erste Abend des Mondscheinfestes, worauf sich alle so sehr freuten, sie bis gestern Abend mit eingeschlossen Doch im Moment war ihre Stimmung dermaßen am Tiefpunkt, dass sie sich nicht mal sicher war, ob sie ihre Räumlichkeiten heute überhaupt verlassen wollte. Dann knurrte jedoch ihr Magen.

„Okay, okay. Ich geh ja schon“, murmelte sie und schwang ihre nackten Füße aus dem gemütlichen Bett auf den Holzboden.

Die Dielen knarrten dezent bei jedem ihrer Schritte, als sie ins Bad ging, sich wusch und ein wenig alltagstauglich zurecht machte.

Unten im Gasthaus angekommen war keine Menschenseele zu sehen. Samantha blickte auf die Uhr ihres mittlerweile endlich wieder vollgeladenem Handys und stellte fest, dass es noch ziemlich früh am Morgen war. Alle würden wahrscheinlich gerade voll in den Vorbereitungen stecken, sie würde also in die Küche gehen und sich selbstständig etwas zum Essen machen.

Sie ging hinter die Bar und durch die hölzerne Schwingtüre hindurch, wo Martha in ihrer aktuellen Tätigkeit innehaltend überrascht aufsah.

„Guten Morgen“, grüßte Samantha und kam zu der großzügigen Kücheninsel, wo die Wirtin ihr gerade gegenüber stand.

„Kindchen!“, rief die Frau freudig, dennoch überrascht aus, „haben wir dich etwa geweckt?“

„Nein. Ich konnte nicht wirklich schlafen.“

„Oh nein! Ist etwas mit deinem Bett nicht mehr in Ordnung?“

„Alles bestens. Es hat überhaupt nichts mit dem Zimmer oder euch zu tun…“

Die junge Frau lehnte sich mit beiden Armen auf die Arbeitsplatte der Kücheninsel und beäugte Marthas Tätigkeiten. Die ältere Frau grinste wohl wissend und legte den Kopf schief, wodurch ihr einige blonde Locken in die Stirn fielen.

„Liebeskummer bringt uns alle um Schlaf und Verstand, meine Liebe“, lächelte sie und schob das fertig geschnittene Gemüse in eine große Schüssel.

„Liebeskummer?“, wiederholte Samantha unglaubwürdig, „keineswegs!“

„Oh doch, oh doch. Ich sehe doch den gequälten Ausdruck in deinen wunderschönen braunen Augen. Lass es mich wissen, wenn ich jemanden bestimmtes die Ohren lang ziehen soll!“

Samantha musste bei dem Gedanken, wie Martha Tommy die Leviten lies breit grinsen. Die Frau ging dem Kerl doch maximal nur bis zur Brust…

„Falls du den Drang verspüren solltest, deinem Frust Luft zu machen, oder einfach nur dein Herz ausschütten willst, ich bin für dich da“, verkündete die Wirtin herzlich.

„Das ist so lieb, vielen Dank. Eigentlich wäre das jetzt der Moment, in dem ich meine überfürsorgliche Mutter anrufe, aber ich befürchte, dass der Mast immer noch nicht repariert ist. Ich habe hier null Empfang.“

„Der Mast ist wieder völlig hergestellt. Vielleicht stattest du später mal Earl und Tommy einen Besuch auf der Ranch ab, die liegen um einiges besser wie wir hier unten im Tal. Da solltest du auf jeden Fall Empfang haben.“

Samantha rollte demonstrativ bei Tommys Namen mit ihren Augen und Martha verstand sofort. Sie zog einen Schmollmund, ließ alles stehen und liegen, wuselte um die Kücheninsel herum und drückte ihren Gast mütterlich von der Seite.

„Ach Kindchen...die Männer machen es uns nicht leicht, hm?“

Samantha seufzte schwerfällig, nickte zustimmend und klemmte sich eine locker gewordene Haarsträhne hinters Ohr.

„...aber sei ihm nicht allzu nachtragend, ja?“, bat die ältere Frau, „er weiß es doch auch nicht besser. Stell dir vor, das arme Ding wurde von Earl ganz alleine großgezogen, und der macht mir nun wirklich nicht den Eindruck, als dass er was von Romantik verstehen würde.“

„Arbeiten Tommys Eltern im Ausland?“

„Er hat es dir also noch gar nicht erzählt?“

„Um ehrlich zu sein…“, überlegte Samantha und legte den Kopf schief, „ich weiß noch nicht einmal sein Alter. Ich weiß rein gar nichts über ihn.“

Martha, welche bereits wieder auf ihren ursprünglichen Arbeitsplatz stand machte ein sehr trauriges Gesicht. Schweigend schnitt sie für ihren Gast einen perfekt roten Apfel auf, reichte ihn ihr und seufzte schwerfällig.

„Eigentlich steht es mir gar nicht zu, über anderer Leute Schicksal zu reden...aber ich kenne Tommy, seit er geboren wurde und weiß daher auch, dass er von alleine niemals mit der Sprache heraus rücken würde. Wir drücken also ein Auge zu und verraten ihm nichts.“

Samantha biss in ein Stück des saftigen Apfels und horchte gespannt auf, um ja kein Wort zu verpassen, was ihr die Frau gleich erzählen würde.

„Tommys Eltern, Henry und Louise, ein zauberhaftes Paar waren sie. Zusammen mit Henrys Bruder, Earl, bauten sie die Ranch oben auf dem Hügel auf. Begannen damit Schafe zu züchten und lebten von dem Verkauf ihrer Wolle. Damals hatten sie deutlich mehr Tiere, machten also ein recht lukratives Geschäft und konnten gut von dem Erlös der verkauften Wolle leben. Die Ranch blühte aber erst so richtig auf, als ihr erstes Kind zur Welt kam. Tyler nannten sie es. Ein zauberhafter kleiner Junge, wenn auch recht lebhaft aber so sind Kinder nun mal, richtig? Beinahe täglich besuchten sie uns hier unten im Tal, ich würde sagen, dass wir ziemlich gut befreundet waren. Henry baute sich zu dieser Zeit noch die Werkstatt auf, als zweites Standbein sozusagen. Er hatte schon immer gerne Dinge repariert, half auch immer hier unten im Dorf aus, wenn etwas durch ein Unwetter zu Schaden kam.“

Meine Güte, dachte sich Samantha und biss in ein weiteres Stück Apfel, das hört sich ja wie im Bilderbuch an!

„...ein paar Jahre später kam dann Tommy auf die Welt. Louise und Henrys Glück hätte nicht größer sein können, doch leider begann zur selben Zeit ein wildes Tier hier in den Wäldern sein Unwesen zu treiben. Regelmäßig riss es Schafe aus ihrer Herde. Waren es anfangs nur einzelne Tiere gewesen, so hatte sich ihre Anzahl binnen eines Jahres verdreifacht. Henry und Earl gingen regelmäßig auf die Jagt nach dem Tier, kamen jedoch immer mit leeren Händen zurück.“

„Das Tier mit den roten Augen?“, entwich es Samantha sofort.

Martha schüttelte niedergeschlagen den Kopf und reichte ihrem Gast den fertig aufgebrühten Tee.

„Sie sprachen nie darüber, was genau sie jagten, alles was wir wussten, war, dass es ein sehr großes Tier sein musste. Viele Männer aus dem Dorf schlossen sich ihnen zur Jagt an, immer erfolglos. Ungefähr zu in diesem Zeitraum kam auch Hunter das erste Mal zu uns. Er und Henry hatten zwar immer wieder Meinungsverschiedenheiten, was dieses Tier genau anging, doch auf der Jagt waren sie immer ein gutes Team gewesen! Dann war es lange Zeit ruhig um das Tier geworden und wir hatten bereits die Hoffnung geschöpft, dass es sich ein neues Revier gesucht hat. Aber das war ein großer Irrtum gewesen...die Nacht, in welcher es passierte...es war einfach nur schrecklich…“

Martha wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel, ging zum Waschbecken, um sich kaltes Wasser über die Handgelenke laufen zu lassen. Sie blickte aus dem Fenster, weit weg in die Ferne der Vergangenheit und atmete zittrig aus.

„Louise war eine sehr gute Freundin gewesen...ich vermisse sie so sehr…“

„Das Tier…“, begann Samantha ehrfürchtig und schluckte schwer, „es hat sie umgebracht…?“

„Es war das reinste Massaker gewesen. Wir hatten in der Nacht plötzlich laute Schreie gehört und du weißt ja, wie weit die Ranch entfernt ist. Wie in Frankensteins Monsterfilmen eilten wir ihnen zur Hilfe mit Fackeln, Mistgabeln und geladenen Gewehren, doch als wir ankamen...es war so viel Blut…“

Erneut ging Marthas Atem zittrig und ein leises Schluchzen war zu hören. Sie tätschelte sich ihre Wangen und ging gefasst an die Kücheninsel zurück.

„Henry und Earl müssen es überrascht haben, als es wieder Schafe reißen wollte und ein in die Ecke getriebenes Tier ist unberechenbar! Louise war im Haus geblieben, bei ihren Kindern, doch als das Tier Henry getötet und Earl schwer verwundet hatte holte es sich Tyler und seine Mutter. Tommy hatte sich unter der Kommode versteckt, er war zu seinem Glück noch ziemlich klein gewesen und kam mit seinem Leben und einem großen Schrecken davon. Am nächsten Tag wollten wir Earl bei der Beerdigung helfen, doch er hatte bereits die Leichen vergraben.“

„Sagtest du nicht, dass er schwer verwundet wurde?“

„Ich habe es damals nicht persönlich gesehen, aber es muss anscheinend schlimmer ausgesehen haben, als es dann tatsächlich war. Seit dem zieht er Tommy groß und glaube mir, wenn ich dir sage, dass er sein Bestes gegeben hat.“

Samantha nickte wie in Trance. Plötzlich tat ihr Tommy sehr leid und sie hätte sich ohrfeigen können, gestern Nacht noch so schlimm über ihn gedacht zu haben. Sie würde später zu ihm gehen und sich dafür entschuldigen.

So, als wolle sie die schlechte Stimmung von ihnen abschütteln hüpfte Martha kurz zwei, dreimal auf der Stelle, tätschelte ein letztes Mal ihre roten Wangen und setzte wieder ein Lächeln auf.

„Genug aber jetzt mit der schlechten Stimmung! Heute beginnt endlich unser Mondscheinfest und ich muss noch so viel Essen vorbereiten! Du weißt, dass ich dich auf dem Fest erwarte, junge Dame?“

„Natürlich“, grinste ihr Gegenüber, „darf ich fragen, was es denn alles leckeres zu Essen gibt?“ Samantha lehnte sich nun mit ihrem Oberkörper auf die Arbeitsplatte, konnte allerdings außer geschnittenem Obst und Gemüse nichts weiter entdecken. Ein Festmahl sah in ihren Augen weitaus anders aus.

„Ach, das kommt ganz darauf an, was er erwischt hat.“

„Erwischt? Du meinst Erlegt?“

„Erwischen, Erlegen ist doch das Gleiche“, winkte Martha ab, ohne sie anzusehen.

Samantha dachte nicht weiter über ihre Aussage nach und überblickte die vielen Zutaten, welche verstreut in der großen Küche lagen. Alles sah so frisch und lecker aus, dass die junge Frau sich jetzt umso mehr auf das Mondscheinfest freute.

„Ich weiß ja, dass ich hier keinen Finger rühren darf“, druckste Samantha schmunzelnd, „aber kann ich dir vielleicht nicht doch mit etwas behilflich sein?“

In dem Moment, als Martha sich ihr zuwandte, gleichzeitig nach Luft schnappte, um eine Standpauke auf ihren Gast loszulassen sprang die Schwingtür zur Küche auf und ein Mann mit einem toten Reh über seinen Schultern trat ein.
 

~*~
 

Mit einem dumpfen Geräusch warf er regelrecht das Tier direkt vor Samantha auf die Ablage und blickte ihr dann überrascht in die Augen. Diese Augen…

„Tommy!“, rief Martha in einer Mischung aus Freude und Entrüstung, „doch nicht vor dem Gast!“

Der junge Mann ignorierte die Wirtin völlig und starrte seinem Gegenüber immer noch tief in die Augen. Samantha war der Meinung gewesen, dass er sich anscheinend etwas unwohl in ihrer Gegenwart fühlte.

„Guten Morgen“, sagte sie deshalb freundlich und trat einen Schritt von dem Tier zurück, welches sie aus seinen toten Augen anblickte.

Tommy erwiderte nichts, er guckte zwischen ihr und Martha überfordert hin und her, dann wandte er sich wortlos ab und verschwand so schnell aus der Küche, wie er gekommen war.

„Was war das denn?“

Martha kam kichernd um die große Kücheninsel herum gewuselt und tätschelte dem Reh respektvoll den Rücken.

„So ein schönes Exemplar!“

Erneut schwang die Tür zur Küche auf, Tommy trat erneut ein, diesmal brachte er erlegte Hasen, zwei große Vögel, welche Gattung Samantha gerade nicht zuordnen konnte und verschwand schon wieder. Beim dritten Mal erschien der junge Mann mit Steve im Schlepptau, sie beide hatten jeweils zwei Eimer gefüllt mit Bachwasser und reichlich noch lebenden Fisch dabei. Die Frauen beobachteten, wie die Männer die Eimer sogleich in die gekühlte Kammer trugen, als sie wieder in die Küche traten klopfte Steve Tommy ehrfürchtig auf die Schultern und bedankte sich wortwörtlich für die fette Beute.

„Du scheinst eine gute Jagt gehabt zu haben“, entgegnete Martha respektvoll und reichte Tommy einen großen Krug zu Trinken an.

Er zögerte einen Moment, Samantha bemerkte, wie er verstohlen aus dem Augenwinkel heraus zu ihr rüber blickte, nahm dann jedoch den Krug dankend entgegen und leerte ihn zur Hälfte. Er schien sich in ihrer Anwesenheit deplatziert zu fühlen und Samantha fragte sich, ob es tatsächlich „nur“ mit dem Ereignis des letzten Abends zu tun hatte. So, wie sie ihn allerdings kennen gelernt hatte zweifelte sie daran, dass es an so etwas simplen lag, dass er sich plötzlich dermaßen zierte. Anscheinend hatte Earl ihm eingehämmert, dass er sich zukünftig in Gegenwart einer Lady besser zu benehmen hatte.

Samantha schmunzelte bei dem Gedanken, wie der alte Mann Tommy während einer Standpauke mit erhobenem Zeigefinger drohte. Noch breiter grinste sie, als sie sich gedanklich ausmalte, wie der Junge auch noch ehrfürchtig vor seinem Ziehvater kuschte.

„Dann erwarte ich dich gleich beim Zerlegen“, verkündete Steve und klopfte Tommy erneut auf die Schulter, „ruh dich aber noch kurz aus. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.“

Tommy nickte stumm, ging zu dem Waschbecken rüber und ließ sich kaltes Wasser über Kopf und Nacken laufen.

„Scheinst ja schnell zu überhitzen“, bemerkte Samantha und legte ihr Kinn auf ihre zum Dach gefalteten Hände.

Sie konnte einfach nicht anders und musste ihm diesen Seitenhieb verpassen. Tommy drehte sich ausdruckslos zu ihr um, seine Augen fixierten sie nur für den Bruchteil einer Sekunde, dann verschwanden sie unter dem Handtuch, welches Martha ihm über den Kopf schmiss.

„Ich habe vorhin erst gewischt!“, schimpfte sie, „und du tropfst mir alles wieder nass!

„Reg dich nicht so auf...du wirst auch morgen wieder durchwischen…“, erwiderte Tommy gleichgültig und rubbelte sich die Haare trocken.

Ah…, dachte Samantha und atmete erleichtert durch, da war er ja wieder, der gute alte Tommy. Als hätte er seinen Namen in ihren Gedanken gehört schmiss er das nasse Handtuch auf die Ablage hinter sich und kam zu ihr rüber. Sie musste den Kopf in den Nacken legen, um seinen herausfordernden Blicken stand halten zu können, als er so nah vor ihr stand, dass sich ihre Körper fast berühren konnten. Sie spürte sofort wieder dieses Ziehen in ihrem Unterleib und eine Gänsehaut machte sich auf ihren Armen breit. Dieses verdammte Kribbeln! Dieser verräterische Körper! Sie schmunzelte ihn übermütig frech an, da sie sich in Marthas Gegenwart ziemlich sicher fühlte, er hingegen blickte auf sie nieder und dann setzte er dieses von ihr so hassgeliebte schelmische Schmunzeln auf, griff hinter sie und löste ihren Haargummi. Wie eine Jagdtrophäe hielt er ihn ihr stolz vors Gesicht, während sie niedergeschlagen in sich Grinste. Dieser Punkt ging an ihn, dass musste sie sich eingestehen.

„Besser?“, fragte sie Tommy und er nickte.

„Viel besser.“

Sie griff nach ihrem Haargummi, schlang es sich um das Handgelenk und verkündete Martha, dass sie sich für einen Anrufversuch auf die Ranch begeben würde. Die Wirtin wünschte ihr einen schönen Tag und machte sich wieder an die Arbeit, während Samantha Tommy ein letztes Mal einen vielsagenden Blick zuwarf, sich dann mit genügend Schwung zum Gehen umdrehte, dass ihre nun offenen Haare nur so durch die Luft flogen. Noch bevor sie an der Schwingtür angekommen war konnte sie sein intensives Einatmen hören und wie er einen Moment inne hielt. Sie grinste triumphierend. Nun stand es 1 zu 1!

Vor dem Wirtshaus hielt die junge Frau abrupt inne und blickte Wilma fragend an, welche breitbeinig mit Händen in die Hüfte gestemmt vor ihr stand und frech grinste.

„Guten Morgen“, grüßte Samantha überrascht, „was machst du denn hier?“

„Ich muss dir was zeigen!“, klatschte die Wicca in die Hände, „komm schnell mit!“

„Leider will ich erst versuchen meine Mutter zu erreichen.“

„Aber das kannst du doch auch von unterwegs aus machen.“

Wilma wollte bereits nach ihrem Handgelenk greifen, doch genau in diesem Moment trat Tommy hinter Samantha aus dem Gasthaus und ließ ein bedrohliches Brummen von sich ertönen. Wilma wich erschrocken einen großzügigen Schritt nach hinten, blickte dann fragend zwischen Samantha und Tommy hin und her.

„Er hat gerade...das Essen...gebracht“, hob die junge Frau entschuldigend beide Arme, „du kannst mich ja zur Ranch begleiten?“

„Nein, kann sie nicht“, erwiderte Tommy sofort, kaum dass Samantha ihren Satz beendet hatte.

„Dann komm zuerst mit mir mit. Es dauert auch nicht lange“, versprach die Wicca und grinste siegessicher.

„Möchtest du mir wieder dreiäugige Salamander zeigen?“, grinste die junge Frau breit.

„Viel besser“, grinste Wilma ebenfalls breit zurück und streckte Samantha ihr die Hand entgegen.

„Sie hat gesagt, dass sie bereits andere Pläne hat“, knurrte Tommy und schlug Wilmas Hand mit seiner eigenen fort.

Was dann geschah verwirrte Samantha nur noch mehr und sie schien endgültig den Glauben zu verlieren. Er ging lässig die Stufen auf den großen Platz runter, holte mit seinem Arm aus und schlug ihr dann kräftig auf den Hintern. In dem Moment, als Samantha mehr aus Schreck als Schmerz wegspringen wollte griff Tommy ihr in die offenen Haare, drückte ihr Gesicht dann zur Seite, vergrub seine Nase an ihrem Hals und fuhr so einmal großzügig über ihre Wange, während er übertrieben laut durch die Nase einatmete. Dabei ließ er Wilma nicht eine Sekunde aus den Augen.

„Wir sehen uns heute Abend“, raunte er dann in Samanthas Ohr, biss kurz hinein und ging in Richtung Steve, welcher breit grinsend auf ihn wartete.

„WAS ZUM…?“, presste die junge Frau hervor und wischte sich über die glühende Wange, „hey! Was zum Teufel sollte das eben?!“

„Dämlicher Köter“, fauchte Wilma deutlich verärgert und blickte zu Samantha, „kommst du nun mit oder nicht?“

„Wie gesagt...ich will zuerst versuchen meine Mutter zu erreichen. Sagen wir, dass ich dich gleich danach an deiner Hütte abhole?“

Wilma machte eine enttäuschte Miene, stimmte ihr dann jedoch zu.

„Ich werde warten…“
 

~*~
 

Während sie den kleinen Hügel erneut emporstieg hätte Samantha sich unter schwerem Atmen selber ohrfeigen können. Wieso hatte sie nicht einfach Tommy gefragt, ob er sie auf die Ranch hätte mitnehmen können? So viel, wie sie die letzten Tage zu Fuß zurück gelegt hatte würde sie für den Rest ihres Lebens nicht mehr tun!

Als sie die Gebäude endlich erkennen konnte merkte sie, wie die berührte Stelle ihrer Wange von Tommys Nase wieder zu kribbeln begann und kratzte sich, um es endlich zu vertreiben.

Aber irgendwo hatte diese Geste ihr dermaßen zugesetzt, dass ihr ganzer Körper sich jetzt anfühlte, als würden unendlich viele Ameisen auf ihr krabbeln. Es lief ihr lauwarm die Wirbelsäule hinunter und in ihrem Kopf machte sich die Szene vom gestrigen Abend erneut breit. Seine Hände, wie sie sie mit Leichtigkeit auf seine Hüften gehoben hatten, sein Mund, sein Geruch…

„Oh! Hör auf damit! Du machst es nicht wirklich besser!“, rief Samantha wütend aus und stampfte mit ihrem Fuß auf dem Boden auf.

„Wir sind heute Morgen aber gut gelaunt, Miss“, ertönte plötzlich Earls Stimme, welcher wie immer um die Ecke auf seiner Veranda im Schaukelstuhl saß.

Das Schild seiner Cap tief ins Gesicht gezogen musste er wahrscheinlich gerade ein Nickerchen gemacht haben.

„Tut mir leid, wenn ich dich geweckt habe…“, entschuldigte sich die junge Frau peinlich berührt.

„Aber, aber“, winkte Earl ab und setzte sich in seinem Schaukelstuhl aufrecht hin, „Tommy ist gerade nicht da, falls du dich nach deinem Auto erkundigen wolltest.“

„Nein. Ich weiß wo er sich gerade herumtreibt. Martha meinte, ich hätte hier bei euch besseren Empfang. Ich muss endlich meine Mutter erreichen, sie ist sicherlich schon ganz krank vor Sorge!“

„Ach so. Dann versuch dein Glück besser im Haus, hier draußen wird dich nur das Rauschen des Windes stören.“

Samantha horchte, konnte jedoch nichts wahrnehmen, außer dem Mähen der Schafe. Wenn er es ihr allerdings schon anbot…

„Vielen Dank.“

Sie ging an dem alten Mann vorbei, ihr Handy bereits mit der gewählten Nummer ihrer Mutter in der Hand, als Earl ihr noch etwas hinterher rief.

„Tu dir nur selber einen Gefallen und geh nicht nach oben. Du weißt ja, wir sind zwei Junggesellen und wir haben es mit der Ordnung nicht so!“

Er lachte heißer auf und Samantha tat es ihm gleich.

„Ist gut, und danke nochmal!“

Sie ging durch den kurzen Flur an der Treppe nach oben vorbei in die Küche, welche an eine Werbung der 50er Jahre erinnerte, wo die glückliche Familie jeden Morgen ihr perfektes Frühstück serviert bekam. Ein Runder Holztisch stand in ihrer Mitte, fünf dazu passende Holzstühle drum herum. Samantha erinnerte sich an die Geschichte von Tommys Familie, welche sie erst heute erfahren hatte und seufzte traurig. Das Tuten ihres Handys unterbrach jedoch ihre trauernden Gedanken und sie legte sich das Gerät ans Ohr.

„Mama?“, fragte sie aufgeregt, als sie der Meinung war ihre Mutter gehört zu haben.

Doch alles, was sie in diesem Moment zu hören bekam war ein unruhiges Rauschen und Knacken in der Leitung und dann brach der Empfang ab.

„Mist!“

Die junge Frau blickte auf ihre Empfangsbalken und stellte fest, je näher sie wieder dem Flur kam, umso besser wurde er. Ein Hoffnungsschimmer machte sich in ihrer Brust breit und somit stieg sie die ersten Stufen der Treppe hinauf. Ein weiterer Balken fügte sich hinzu und Samantha strahlte über das ganze Gesicht. Sie wählte erneut die Telefonnummer und es tutete wieder.

„Hallo?“, ertönte eine ihr wohlbekannte Stimme.

„MAMA?!“

„SAMANTHA?“, rief ihre Mutter am anderen Ende der Leitung geschockt aus, „UM HIMMELSWILLEN, KIND!! WO BIST DU??“

„Oh Mama, endlich erreiche ich dich!“

„Wo bist du? Wir haben uns große Sorgen um dich gemacht! Niemand hat dich erreichen können!“

„Wenn du wüsstest, was mir alles passiert ist“, scherzte die junge Frau und wischte sich eine Freudenträne aus dem Augenwinkel.

„Die Hochzeit wurde verschoben…“

„Das weiß ich schon.“

„Woher denn das? Hast du bereits mit Nicole telefoniert?“

„Nein. Mama, das erzähle ich dir alles, wenn wir uns in Orlando wiedersehen! Ich habe dir so viel zu erzählen, das glaubst du mir nicht!“

Wieder knackte es in der Leitung und Samantha stieg zwei weitere Stufen empor.

„Ich höre dich ganz schlecht...wo um Himmelswillen bist du?“

„Warte ich hab’s gleich…“, murmelte die junge Frau und warf einen prüfenden Blick nach unten, wo sie Earls Fuß neben dem Türrahmen stehen sah.

Schnell sprang sie die letzten Stufen ins obere Geschoss und prüfte den Empfang.

„Mama? Hörst du mich jetzt wieder?“

„Ganz...schlecht...wo...zur...Hölle...bist...du?!“

Samantha ächzte genervt und lief erst nach rechts, doch da wurde das Knacken und Rauschen nur noch schlimmer, also hastete sie in die andere Richtung und betrat den Raum. Es musste eines der beiden Schlafzimmer sein, doch das interessierte sie im Augenblick relativ wenig. Sie lief zum Fenster, beugte sich über das Bett und fragte erneut, ob sie jetzt besser zu hören war.

Doch da war der Empfang bereits abgebrochen.

„VERDAMMTE SCHEIßE!“, rief sie wütend aus und warf ihr Handy gefrustet aufs Bett.

Dicke Tränen kullerten ihr über die Wangen und sie fuhr sich tief seufzend durch die offenen Haare. Was sollte sie nur tun? Der Empfang würde hier überall abbrechen, egal wo sie es auch noch versuchen würde. Sie hatte ihrer Mutter nicht einmal sagen können, dass sie sie lieb hat.

Samantha blickte aus dem offenen Fenster direkt auf die Schafherde, wie die Tiere glücklich und zufrieden vor sich hin grasten, die junge Frau bemerkte, wie ein lauer Wind wehte und frische Luft ins Zimmer hinein ließ, und die offen stehende Tür mit einem lauten Knall wieder schloss.

Samantha fuhr erschrocken herum und erstarrte augenblicklich zu einer Salzsäule. Ihr Kiefer klappte nach unten und ihr gefror das Blut in den Adern, als sie mit weit aufgerissenen Augen die tiefen Kratzfurchen in der Wand gegenüber sich sah. Sie krallte sich mit ihren zittrigen Händen in die Bettdecke, als ihr gesunder Menschenverstand ihr klarmachte, dass das niemals normalen Kratzspuren sein könnten. Sie gingen beinahe über die komplette Wandseite.

Irgendetwas wildes hatte hier drinnen gewütet, versucht aus diesem Zimmer zu entkommen. Ihr Atem ging viel zu schnell, sie hyperventilierte, ihr Puls hämmerte nur so gegen ihre Venen und sie konnte ihre Augen nicht von dieser Wand abwenden. Ihr Instinkt schrie sie an, dass sie endlich fliehen sollte. Weit wegrennen, bis ihre Beine sie nicht mehr tragen konnten. Nur Hauptsache weg von hier!

Aber dann erwischt mich das Tier mit den roten Augen…, dachte sie im nächsten Moment.

Es kann wohl kaum schlimmer sein, als das, was hier drin gewütet hat, wies ihre innere Stimme sie darauf hin, was sie eben entdeckt hatte.

Die Tür ging mit einem stöhnenden Quietschen auf und Tommy trat ein, starrte Samantha mit weit aufgerissenen Augen an. Sie erwiderte seinen Blick, welcher genauso geschockt war, als hätte sie sein dunkelstes Geheimnis gelüftet. Jetzt wusste sie auch, warum Earl sie gebeten hatte nicht ins obere Stockwerk zu gehen. Von wegen Unordnung!

„Was...machst...du...hier?“, murmelte Tommy gefährlich ruhig.

Seine Arme waren bis zu den Ellbogen blutverschmiert und auch seine Kleidung wies mehrere dunkelrote Flecken auf. Er sah aus wie frisch aus einem Horrorszenario entsprungen. Der Killer, welcher auf frischer Tat ertappt worden war. Anstatt zu antworten deutete Samantha eingeschüchtert von seinem Erscheinungsbild wortlos auf die Wand, er folgte ihrem Finger und hielt inne. Als er sie erneut ansah leuchteten seine bernsteinfarbenen Augen umso mehr und er hob langsam beide Hände, so als wollte er sich ergeben.

„Ich...ich kann das...erklären…“, flüsterte er jetzt beinahe und ging sehr langsam auf sie zu.

„Bleib ja weg von mir“, fauchte die junge Frau, wie eine Katze die in der Klemme saß.

„Samantha, bitte. Du musst dir anhören, was ich dir zu sagen habe.“

„Einen Scheiß muss ich! Was für ein kranker Psychopath bist du eigentlich? Was treibst du hier drin? Irgendwelche verrückten Tieropferrituale, oder was?“

„Nein. Es ist nichts dergleichen.“

„Bleib stehen!“, rief sie aufgebracht und sprang aufs Bett.

Tommy hielt inne, beide Hände immer noch erhoben und seinen Blick auf ihr Gesicht fixiert, wie ein Raubtier das gleich fette Beute machen würde.

„Ich möchte es dir aber erklären…“, wiederholte Tommy behutsam, „aber dafür musst du dich zuerst beruhigen…“

Samantha versuchte verzweifelt aus dem Augenwinkel etwas zu erspähen, was sie gleich als Waffe gegen ihn verwenden könnte.

Das Kissen? Zu weich.

Nachttischlampe? Nicht vorhanden.

Baseballschläger? Moment mal was??

Sie konnte ihren Augen nicht trauen, als sie tatsächlich einen hölzernen Baseballschläger an der Wand lehnen sah, natürlich genau zwischen sich und Tommy.

„Den wirst du nicht brauchen“, versicherte er ihr, als er dem Blick der jungen Frau gefolgt war, „lass uns nur in Ruhe über alles reden, bitte. Ich verspreche dir, dass dir absolut nichts passieren wird...“

Scheiß aufs Reden!, schrie Samanthas Instinkt und sie preschte wortlos nach vorne. Sie warf sich mit ihrem vollem Körpergewicht gegen Tommy, dieser verlor die Balance und fiel nach hinten um. Noch bevor er irgendwie reagieren konnte rollte sich Samantha von ihm, über den Boden, griff nach dem Baseballschläger und schlug zusammen mit einem lauten Schrei sofort zu. Anstatt regungslos zu Boden zu gehen, so wie es jeder normale Mensch unter diesem Hieb getan hätte taumelte ihr Gegenüber jedoch nur benommen einige Schritte zurück, hielt sich an der zerkratzten Wand fest und rieb sich den Kopf. Das genügte ihr auf jeden Fall zur Flucht! Die junge Frau griff nach dem Türknauf, riss ihn allerdings ab.

„SCHEIßE!!“, schrie sie aufgebracht.

Aus dem Augenwinkel konnte sie sehen, wie sich Tommy wieder einigermaßen gefangen hatte, zwar hielt er sich immer noch den Kopf, kam aber erneut auf sie zu.

„Samantha“, sagte er, diesmal um einiges ernster.

„Ah! FUCK!“

Sie trat mit aller Wucht gegen die Tür, die Scharniere gaben unter der Wucht nach und sie konnte endlich aus dem Zimmer flüchten, rannte förmlich die Treppen nach unten, hörte von oben ein lautes genervtes Knurren und fuhr innerlich zusammen. Das Tier mit den roten Augen hatte genauso geklungen…

Mit nur einem einzigen Satz war Tommy vom Geländer aus nach unten gesprungen, kam knapp hinter Samantha auf dem Boden auf, woraufhin sie gefährlich ins Stolpern geriet, wie wild mit den Armen rudernd noch die Haustüre passierte und dann fiel sie auch schon.

Sie landete unsanft auf ihrer Seite, rollte sich jedoch unter dem Adrenalinschub schnell auf den Rücken und sah noch, wie ihr Verfolger gerade auf die Veranda heraustrat. Tommys Augen funkelten in einem hellen Gelbstich, er grinste siegessicher auf sie herab und dann hörte Samantha nur noch einen lauten Knall aus nächster Nähe und beobachtete, wie Tommy regelrecht nach hinten geschleudert wurde.
 

Stille.
 

Samantha setzte sich vorsichtig und wie in Zeitlupe im Dreck auf und starrte auf die Stelle, wo Tommy eben noch gestanden hatte, nun konnte sie nur noch die Sohlen seiner nackten Füße sehen. Langsam drehte die junge Frau den Kopf in die Richtung, woher der Schuss gekommen war und sah, wie Earl breitbeinig dastand, die rauchende Schrotflinte immer noch im Anschlag hielt. Er hat jetzt nicht wirklich absichtlich auf seinen eigenen Neffen geschossen?

„Du...du hast ihn umgebracht…“, raunte sie und spürte, wie dicke Tränen ihr die Wangen runter kullerten.

„Bist du verletzt?“, erkundigte sich der alte Mann beunruhigt und ging vorsichtig auf sie zu.

„Du hast ihn umgebracht“, wiederholte sie anstatt auf seine Frage zu beantworten und erhob sich auf ihre wackligen Beine.

„Samantha! Hat er dich irgendwie verletzt? Gekratzt oder gebissen?“

„DU HAST IHN UMGEBRACHT!!“, schrie sie nun so animalisch laut, dass Earl abrupt stehen blieb.

Er hatte sich eben noch die Flinte lässig über die Schulter gelegt, doch jetzt wusste er nicht mehr so ganz, wie er mit dieser Situation umgehen sollte.

„Oh nein“, murmelte er schließlich, „er hat dich erwischt…“

„NEIN, DU HAST IHN ERWISCHT!! WAS FÜR EIN ONKEL BIST DU, DASS DU DEIN EIGEN FLEISCH UND BLUT ERSCHIEßT??“

Plötzlich regte sich im Haus etwas. Samantha fuhr hastig herum und starrte ungläubig auf Tommy, welcher sich bereits wieder aufgesetzt hatte und sich einige Kugeln Schrot aus der Brust puhlte. Hatte er eine erwischt, dann schnippte er sie wie einen lästigen Fussel zu Boden, so fuhr er fort, bis er alle Kugeln aus seinem Torso entfernt hatte und erhob sich dann schwer ächzend vom Boden.

„Was zum…wie...?“

Hinter Samantha lachte Earl jetzt dröhnen und hielt sich den dicken Bauch: „Keine Sorge, junge Lady! Diesen Kerl kriegt man so schnell nicht klein, auch nicht, wenn man mit in Eisenhutextrakt getränkte Schrotkugeln auf ihn schießt.“

„Musste das sein, alter Mann?“, beschwerte sich der eben noch erschossene und trat erneut auf die Veranda, „diesmal hat es ordentlich wehgetan!“

„Natürlich, das sollte es ja auch!“

Samantha drehte und pochte heftig der Kopf. Wie konnten die beiden sich jetzt noch dermaßen locker unterhalten? Wieso lebte Tommy überhaupt noch?? Er müsste doch eigentlich mausetot auf dem Holzboden liegen!

„Oh oh. Gleich kippt sie um…“, meinte Earl und kratze sich verlegen den Hinterkopf, „muss wohl zu viel auf einmal für sie gewesen sein…“

Noch bevor Samantha völlig den Verstand verlieren konnte schaltete ihr Körper auf Standby Modus und sie fiel in Ohnmacht. Ihre Beine gaben einfach nach, doch noch bevor sie auf dem Boden aufprallen konnte war Tommy in nur einem Satz zu ihr gesprungen, hatte sie aufgefangen und nun trug er sie hinter Earl laufend ins Haus.

„Hat ihr eben ganz schon die Augen weggedreht“, bemerkte der alte Mann und stellte seine Schrotflinte neben der Haustüre ab, „die jungen Dinger von heute sind auch nichts mehr gewohnt.“

„Du scheinst vergessen zu haben, dass nicht jeder täglich sieht, wie ein angeblich Toter sich eine Ladung Schrot auf der Brust entfernt.“

„Stimmt auch wieder. Komm! Legen wir sie aufs Sofa. Soll sie sich ordentlich ausruhen, die Arme.“



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