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Der Rowdy, der Streber und der Stille

von

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Sonnenschein

• Kapitel Fünfundzwanzig •

 

Vor knapp zehn Jahren und ein paar Monaten hatte Law an einem verregneten Herbsttag seine Sporttasche gepackt, weil er nach der Schule noch zum Training gehen wollte. Er war ein Junior Eiskunstläufer, und war auch schon einige Male unter den ersten Platzierten gewesen, was ihn und seine Eltern stolz machte.

Er packte noch seine warmen Handschuhe ein, die ihn nicht nur wärmten, sondern auch seine Handflächen beim Fallen schützten. »So, ich habe alles.«, grinste er, und schulterte sich seine Tasche.

Im Flur sah er zu seinem Vater im Wohnzimmer, der Zeitung las, und zu seiner Mutter, die in der Küche schon das Abendessen vorbereitete. »Ich bin dann mal weg.«, feixte er seinen Eltern entgegen.

»Warte Mal, Großer, du hast deine Mütze vergessen.«, die besagte Mütze setzte ihm seine Mutter auf, aber erst nachdem sie ihm einen Kuss auf die Stirn gab. »Man Mama…«, murrte er und wischte sich die Stirn ab, während seine Mutter über ihn kicherte. »Viel Spaß mein Großer.«

Er blickte schmollend zurück. »Bis später Papa.«, rief er und schaute, wo seine Schwester war, aber er seufzte nur, weil die Kleine auf der Coach neben seinem Vater ein Nickerchen hielt. Er ließ sie schlafen, und ging aus der Wohnung. Er nahm sich aus dem Keller und Fahrradraum sein Fahrrad und fuhr in Richtung Eishalle, wo das Training stattfand. Wie fast immer fing er mit den anderen an, sich warm zu machen, zu dehnen und einige Trockenübungen in einem separaten Raum über der Eishalle zu machen.

»Streck den Arm, Knie strecken…«, motzte der Coach und korrigierte jeden Schüler, auch Law war keine Ausnahme. Er wurde mehrmals ermahnt und seine Haltung solange korrigiert, dass er fast atemlos auf den Boden fiel.

»Man, wie lange soll man das denn auf dem Eis halten?«, murrte er, weil er diese Standwaage nicht so hinbekam, wie der Coach es vorgab.

»Okay ihr Bengel, ihr übt jetzt alle nacheinander eure Sprünge, und eure Drehungen.«

Law stand auf und feixte. Das war etwas was er in seiner Altersgruppe am besten hinbekam. Er bekam von dem einfachsten Sprung bis zu dem zweifach gedrehten die Sprünge hin, und hatte es dadurch beim letzten Wettkampf unter die besten Vier geschafft.

Sie liefen nacheinander durch das Studio, sprangen und drehten sich, landeten in etwa so, wie sie auf dem Eis landen würden. Hier im Studio wäre der Sturz nicht so schmerzhaft, wie auf dem Eis.

Nach einer Stunde im Studio, gingen sie nach unten, zogen sich fürs Eis um, und liefen sich auf dem Eis ein. Law hatte damals Spaß daran auf dem Eis zu laufen, er drehte sich, lief rückwärts und sprang ab, nach einer einfachen Drehung landete er auf dem Eis und grinste zufrieden.

»Law, komm mal her.«, rief der Coach nach ihm, sodass er auf ihn zulief. »Was gibt es denn Coach?«, fragte er.

»Ich hätte hier eine neue Kür für dich, eine die dich sicher in der Rangliste nach oben bringt.«

»Wirklich?«, grinste er dem Coach entgegen.

Dieser händigte ihm einen Plan und eine CD aus. »Das ist die Choreographie und das Lied für diese Kür. Willst du es gleich ausprobieren?«

Law sah sich nachdenklich den Plan an, bevor er nickte. »Das kriege ich bestimmt hin.«

Er lief zurück aufs Eis und fuhr die ersten Figuren dieser Kür ab, und fiel bei der einen erstmal auf das Eis. »Mist!«, schimpfte er und rappelte sich auf, und klopfte sich das Eis von den Sachen, und machte ab der vorhergehenden Figur weiter, um die Geschwindigkeit zu bekommen, die er für den Sprung brauchte. Er sprang kraftvoll ab, zog die Beine nach, und drehte sich zweimal in der Luft bevor er mit einem Bein auf dem Eis landete. Im nächsten Moment stürzte er aber durch den zu vielen Schwung, den er noch hatte und schlitterte auf den Knieen, und war froh das er Knieschoner trug. Er schlug mit der Faust frustriert aufs Eis. »Nochmal!«, rief der Coach ihm zu. Er stand auf, und versuchte es erneut, doch er hatte jedes Mal zu viel Schwung, aber wenn er langsamer Anlauf nahm, bekam er die Drehung nicht hin. Frustriert warf er seine Handschuhe von sich und setzte sich auf die Bank, als das Training zu Ende war. Er sah sich den Ablaufplan der Kür an, die sah so einfach aus, aber sie war es nicht. Er bekam die schwierigen Figuren noch nicht hin.

»Okay, zieht euch um, und denkt dran euch warm anzuziehen!«, rief der Coach den Jungen zu. Die anderen zogen bereits die Schlittschuhe aus, während er auf das Eis blickte. Er wollte diese Kür hinbekommen. Dann sah er auf und sah das der Coach vor ihm stand. »Law… das Training ist vorbei. Los zieh dich um und dann ab nach Hause.«

Murrend gab Law nach, und packte seine gesäuberten Schlittschuhe und die Protektoren, die er nur im Training trug ein. Bis zum nächsten Wettkampf würde er diese Kür hinbekommen, ganz sicher!

Er wickelte sich seinen Schal um den Hals und schloss an seinem Fahrrad erst seine Jacke, als es anfing zu regnen, und er nach Hause fuhr. Als er näher zu seinem Zuhause kam, roch die Luft seltsam, der Geschmack vom Regen hatte einen seltsam rauchigen Beigeschmack. Dann überholten mehrere Feuerwehren ihn, und fuhren in die Richtung, in die er musste. Er sah erst als er um die eine Ecke bog schwarze Rauchsäulen. »Was aber…«, es irritierte ihn, es brannte in der Nähe seines Zuhauses dachte er noch, als er weiterfuhr, und der Wind stickigen Rauch heranwehte, der ihn husten ließ.

Er sah erst die Flammen, und spürte dann trotz kalten Regen die Hitze des Feuers.

Das Mehrfamilienhaus, in dem er wohnte brannte lichterloh.

Er legte eine Vollbremsung hin und fiel über den Lenker seines Fahrrads und blickte entsetzt auf das brennende Gebäude. Sein Blick war auf die rechte Wohnung in der zweiten Etage gerichtet. »Mama. Papa.«, sagte er, als sich aufrappelte und zum Haus rannte. »Mama! Papa!«, schrie er gegen die Flammen, als ein Feuerwehrmann ihn aufhielt. »Bleib weg, Junge. Das ist zu gefährlich.«

Law wehrte sich und starrte nach oben. Wieder schrie er nach seinen Eltern. »Schaff den Jungen hier weg.«, hörte er von einem anderen Feuerwehrmann. Er wurde hochgehoben und von den Flammen weggetragen als Fensterscheiben über ihm barsten, und der Feuerwehrmann ihn vor den herabfallenden Splittern schützte.

»Beruhige dich…«, meinte der Feuerwehrmann zu ihm. »Aber meine Eltern und meine kleine Schwester sind da drin!«, schrie er, als er zappelte. Er kniff die Augen zu, er hatte sich nicht, wie sonst von seiner kleinen Schwester verabschiedet. Er schrie einfach, doch gegen das laute Geräusch des Feuers kam er nicht an.

Er wurde zu anderen Kindern gebracht, flüchtig sah er, dass es die Nachbarskinder waren. Er sah, wie die eine zusammengekauert auf dem Bordstein saß, hingegen stand eine andere mit einem Baby da und starrte nur auf die Flammen und blickte auf die oberste Etage.

Der Rauch hatte Law zugesetzt und er fing an zu husten, und sah da erst das er voller Ruß war.

Die Sirenen von Krankenwagen hörte er nicht, er blickte wieder zu der Wohnung und blickte zum Küchenfenster und zu dem Fenster zum Wohnzimmer. »Mama. Papa.«, wieder hustete er und hatte das Gefühl das er keine Luft bekam.

Feuerwehrleute wiesen die Sanitäter zu den vier Kindern, die dort waren.

»Gehören die Kinder alle zu Familien aus dem brennenden Haus?«, hörte Law noch als der nächste Hustenanfall ihn zusammensacken ließ. Er bekam keine Luft. Ein Sanitäter fing ihn auf und half Law, indem er eine Sauerstoffmaske bekam.

»Haben alle vier Rauchvergiftungen?«, fragte ein Notarzt, der gerade ankam. »Nein, nur die zwei hier, aber die Kleine da drüben steht unter Schock.«

Unter Schock standen sie alle vier. Sie konnten nichts tun, die Treppe war eingestürzt. Zu den oberen Etagen kam man nicht ohne die Einsatzkräften in Gefahr zu bringen.

Law saß mit der Sauerstoffmaske neben den anderen im Krankenwagen, während sie nur zusehen konnten, wie ihr Zuhause verbrannte. Das Einzige was ihm blieb waren die Sachen, die er trug und seine Sporttasche mit seinen Trainingssachen zum Eislaufen, alles andere war verbrannt. Er hatte nichts mehr. Er hatte nicht mal ein Foto seiner Eltern oder seiner Schwester.

Als ihm das klar wurde weinte er bitterlich und schrie einfach. Die Mädchen neben ihm weinten vor sich hin. Erst am Morgen konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden bis es gelöscht war. Mit der Drehleiter gingen die Einsatzkräfte durch die gebrochenen Fenster in die Wohnungen, doch sie brachten keinen der Bewohner raus, zumindest keinen lebenden. Law schluchzte als er sah, wie die Einsatzkräfte aus seinem Zuhause zurückkamen.

Die Polizei wurde verständigt und auch Psychologen für die Kinder, doch es stellte sich die Frage, was mit den Vier geschehen sollte.

Nachdem man die vier wegen den Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus gebracht hatte, wurden sie eine Woche später ins Waisenhaus gebracht. Law durfte sein Fahrrad und die Sporttasche mit Inhalt mitnehmen und behalten. Er saß auf dem unteren Bett eines Etagenbettes, und starrte auf etwas, was er in seiner Tasche gefunden hatte. Es war ein Glücksbringer gewesen, den seine Mutter ihm vor seinem ersten Wettkampf gab. Tränen liefen ihm die Wangen hinunter und tropften auf den Glücksbringer. Nicht er hätte Glück gebraucht, sondern seine Familie. Die Polizei hatte festgestellt, dass das Feuer im Keller ausgebrochen war, und sich die Treppe hochgefressen und auf die Wohnungen übergeschlagen war.

Etwa einen Monat später erschienen zwei Brüder im Waisenhaus, die sich speziell für diese vier Kinder interessierten. Law sprach seit dem Feuer nicht mehr, er wollte es nicht.

Ihm war alles egal geworden, er ging nicht mehr zum eislaufen, was sollte er auch dort? Wen sollte er jetzt noch stolz machen?

Er folgte diesen Leuten, die ihnen ein Zuhause gaben, eigene Zimmer und auch sonst alles was sie brauchten.

»Sucht euch einfach eins der Zimmer aus, was euch am meisten gefällt.«, hatte der Ältere Bruder von den beiden gesagt, er ging an den anderen vorbei und ging ins vorletzte Zimmer auf der linken Seite, und blickte sich um. Er ging zum Fenster und blickte nach draußen. Man konnte die Lichter der Innenstadt von hier aus Sehen, obwohl hohe Bäume die meiste Sicht nahmen.

»Magst du dieses Zimmer nehmen, Law?«, wurde er von dem Jüngeren Bruder gefragt. Er nickte nur stumm.

Es vergingen ein oder zwei Jahre als er wieder anfing zu sprechen, doch die meiste Zeit war er für sich und einfach nur still. Andere dachten er sei einfach nur ruhig, dass er gebrochen war, hatte keiner mitbekommen. Während die Mädchen mit ihren Ersatzvätern gut zurecht kamen, akzeptierte Law es nie. Schon früh setzte er sich daran einen Teil seines Taschengeldes zu sparen, um hier zu verschwinden, es war nicht viel was die ihm gaben, zu viel um sich vielleicht etwas mal kaufen zu können, aber zu wenig um wegzulaufen.

Als er zwölf wurde bekam er eine Gitarre, um sich zu beschäftigen, er bekam sogar Unterricht, doch so richtig hatte er auch daran keinen Gefallen.

Im nächsten Frühjahr brannte es in ihrem Haus, und Law konnte sich nicht rühren, er war wie festgewurzelt.

Unterdessen rannten die Mädchen hustend nach draußen, und die Brüder sahen, dass Law fehlte. »Verdammt, wo ist dieser Bengel?«, fragte Do Flamingo, der seinem Bruder die kleine Sugar in die Arme drückte und nach drinnen rannte, und nach Law suchte.

Do Flamingo fand Law als dieser gerade hustend in der zweiten Etage zusammenbrach. Draußen hörten sie auch schon, wie die Feuerwehr anrückte, und die Rettungskräfte sich um die Anwesenden kümmerten. Law kam mit einer schweren Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus, wo festgestellt wurde, dass er traumatisiert war, und bei Feuer und Brände regelrecht erstarrte.

Die Brandursache war von den Einsatzkräften schnell gefunden, ein Kabelbrand in der Küche hatte den Brand verursacht, doch bis auf die Küche und einen Teil des Wohnzimmers hatte es keinen größeren Schaden gegeben.

 

Law blickte zu Luffy, der ihn mit laufenden Tränen ansah. »Traffy.«, nuschelte Luffy ihm entgegen. Ihm liefen selbst auch ein paar Tränen hinab. »Du siehst, dass nicht nur du gebrochen warst.«

Luffy sah ihn an. »Was hat dir geholfen?«, wollte der Kleine dann auch schon wissen.

Er versuchte Luffy so liebevoll anzusehen, wie es ihm möglich war. »Du mein kleiner Sonnenschein.«

Er sah wie Luffy ihn fragend ansah. »Aber damals kannten wir uns doch noch gar nicht, wie sollte ich dir da geholfen haben?«

Sanft strich er Luffy über die Wange. »Das erste Mal als ich dich traf war nicht in der Schule, Luffy. Es war im Musikladen in der Innenstadt, vor vier Jahren. Du hattest dich mit dem Inhaber unterhalten und dich dann an diesen einen Konzertflügel gesetzt und einfach gespielt. Diese Melodie, die du damals gespielt hast, half mir.«, erzählte er und sah Luffys fragenden Blick. »Damals warst du noch nicht an unserer Schule, und ich habe danach versucht dir wieder zu begegnen.«, gestand er Luffy, der ihn sprachlos ansah. »Nur hatte ich dich danach nicht noch einmal gesehen.«

»Traffy.«, er sah neue Tränen in den Augen seines Freundes.

»Es hatte mich wirklich frustriert dich damals nicht noch einmal spielen zu hören. Es mussten erst zwei ganze Schuljahre vergehen, als ich dir wieder begegnete.« Er erinnerte sich daran, wie er Luffy im Schulgang begegnet war, und nicht glauben konnte, dass er dem Kleinen einfach so wieder sah.

»Du weißt gar nicht, wie ich mich gefühlt habe, als ich dich wieder sah…«, er schloss die Augen und lehnte den Kopf gegen den von Luffy. »Aber als du von Kid dann immer wieder verletzt wurdest, machte mich das so unglaublich wütend.« Er verzog das Gesicht als er daran dachte, wie Luffy verletzt ins Krankenzimmer kam, mit einem verletzten Handgelenk.

Luffy sah ihn an. »Dann will ich aber wissen, wieso du manchmal so gefühlskalt oder genervt von mir warst?«

Law blinzelte Luffy überrascht an. »Gefühlskalt, ja okay, aber genervt? Ich war nie von dir genervt, Luffy.« Leise seufzte er. »Es ist eher das Gegenteil der Fall. Ich wollte bei dir in der Nähe sein, doch das konnte ich nur, indem ich dich unauffällig vor Kid beschützte.«

»Dann… dann hast du das in der Kantine mit beschützen gemeint?«

Law nickte und strich Luffy über Stirn, den Pflastern hinunter zu den Wangen. »Daher muss ich dich wohl enttäuschen, ich war dir wohl schon länger verfallen, als du mir.«, grinste er schief, und hörte Luffy glucksen. »Weißt du was?«

»Was?«, fragte er nur.

Luffy prustete leicht. »Wir haben beide einen Schaden.«, und dann lachte Luffy, er musste losprusten und hielt sich den Mund zu, weil Luffy ihn zum Lachen brachte.

»Du kleiner Spinner.«, gluckste er und verwuschelte Luffys Haare, passte aber auf ihm nicht wehzutun, als Luffy seine Hand festhielt. »Danke das du mich immer aufgefangen hast.«, seufzte Luffy.

Er schmunzelte und sah, wie Luffy sich die Nasenwurzel rieb und dann die Augen. »Müde, Süßer?«

Er hörte irgendwas Unverständliches von Luffy, der sich einfach in seine Arme schmiegte. »Schläfst du mit mir?«, hörte er dann, und schmunzelte bei der Frage, als Luffy sich müde korrigierte. »na ja in dem Bett hier.«

Kurz überlegte Law, ob er enttäuscht sein sollte, aber er entschied sich dazu Luffy zuzudecken.

Law drehte sich auf die Seite, sodass Luffy seinen Arm als Kissen nutzen konnte, und den Arm um ihn legen konnte. Er hielt Luffy im Arm, und beobachtete, wie sein Freund langsam einschlief. Er küsste Luffy auf die Stirn. »Werde wieder gesund.«, er strich noch einige Minuten über Luffys Schläfe und Wange, wobei er bei dem verletzten Ohr von Luffy innehielt. Er hoffte einfach, dass das Ohr von Luffy wieder heilte, und Luffy wieder normal hören konnte.

 

Die beiden wurden von Schwestern aufgefunden, als diese den beiden das Abendessen brachten, allerdings schmunzelten die Schwestern über die beiden. »Sollen wir sie schlafen lassen?«, fragte die eine, während die andere sich um die Infusionen kümmerte, die leer waren. »Stell den beiden ihr Essen einfach auf den Tisch, ich kümmere mich um neue Infusionen.«

Als beide frische Infusionen gelegt bekommen hatten, und das Essen vermutlich kalt wurde bis die zwei wach wurden, gingen die Krankenschwestern zu den nächsten Patienten.

 

 

Law blinzelte ins dunkle Zimmer, als er spürte, wie Luffy in seinen Armen zitterte, er strich Luffy über die Arme. Der ist ja eiskalt, dachte Law.

»Luffy? Hey wach auf.«, weckte Law den frierenden Luffy. Luffy blickte ihn kaum an.

Innerlich fluchte Law, und streckte sich und drückte auf die Klingel, sodass wenig später eine Schwester ins Zimmer kam. »Bitte nehmen sie ihm die Infusion ab.«, bat er die Schwester, die sah, wie sehr Luffy zitterte, als sie Luffy vorsichtig am Arm berührte, zuckte Luffy weg. »N-Nicht.«, nuschelte Luffy, Law spürte wie kraftlos Luffy gerade war.

»Ich muss das mit dem Arzt abklären…«

Als Law das hörte, setzte er sich auf, und starrte die Schwester wütend an. »Nehmen sie ihm einfach die Infusion ab!«

»Du weißt das er die braucht.«

»Was Luffy braucht ist sein Lieblingspullover und eine heiße Schokolade, und keine Überdosis der Infusion.«, schnauzte er die Schwester an, die widerwillig dem Teenager nachgab, und Luffy den Ellenbogen verband, nachdem die Kanüle aus seinem Arm war. Law suchte den Pullover und steckte Luffy einfach in den Pullover, und passte an dessen Ohr und Gesicht auf. Er sah wie sich Luffy direkt wohler fühlte, aber immer noch zitterte. »Gibt es die Möglichkeit, dass ich ihm eine heiße Schokolade machen kann?«, mittlerweile kannte er Luffy gut genug.

»Wir haben nur Tee auf der Station.«, meinte die Schwester.

»Opa hatte ein zwei Packungen in meine Tasche gepackt.«, hörte er leise von Luffy bevor dieser leise nieste und sich die Arme rieb.

»Kann ich dich fünf Minuten alleine lassen, oder stellst du irgendwas an?«, fragte er und hoffte wirklich das Luffy diese kurze Zeit ohne ihn zurechtkam. Er sah diesen niedlichen Flunsch von Luffy, der sich zusammenrollte. »Ich stoppe die Zeit.«, hörte er und deckte Luffy zu.

Er brauchte nicht lange, und kehrte ins Zimmer zurück und sah, wie Luffy unter der Decke hervorguckte. Wie niedlich ist er denn wieder?, fragte er sich und setzte sich auf die Bettkante, und beobachtete, wie Luffy sich aufsetzte. »Vorsichtig Süßer. Ist heiß.«, er reichte Luffy die Tasse.

Langsam schwand das Zittern von Luffy, und Law strich dem Kleinen über Ärmel etwas höher und spürte, dass Luffys Arm nicht mehr ganz so kalt war. »Wieso bist du eigentlich in letzter Zeit so kalt?«, fragte und legte Luffy die Decke um.

Luffy sah von der Tasse in seinen Händen auf. »Ich weiß es nicht. Vielleicht ist es wegen der Infusion gewesen?«

»Ich würde dich gerade gerne in mehrere Decken und warme Kleidung stecken, du kleiner Eiszapfen.«

»Das will ich sehen.«, gluckste Luffy, der an der Tasse nippte. Forderte er ihn gerade wirklich heraus? Er stand auf, und sah den entsetzten Blick von Luffy. »Traffy…«

Schmunzelnd drehte er sich zu Luffy als er die Decke von seinem Bett holte und die bei Luffy ablegte. »Du zögerst es gerade heraus mit mir zu kuscheln.«

»Eher das mich mein Freund frisst.«, grinste Luffy, der in die Tasse pustete. Er lehnte sich knurrend zu Luffy, der in die Tasse kicherte. »Du bist ungeduldig…«

Ja, vielleicht war er das wirklich, aber er zuckte nur mit den Schultern und verzog das Gesicht, die eine Naht an seiner Schulter zog schmerzhaft.

»Es nervt mich eher, dass du so kalt bist.«, murrte er und lehnte den Kopf gegen Luffys Schulter.

»Vielleicht habe ich auch einfach einen Eissplitter ins Herz bekommen, der entfernt werden muss, damit ich wieder warm werde.«, meinte Luffy schmunzelnd. Erst verstand er nicht, was Luffy meinte, als es ihm dämmerte das Luffy von einem alten Kindermärchen sprach. »Hey, wenn einer von uns den Eissplitter hat, dann ich. Schließlich bin ich doch dein Eisprinz.«

Luffy gluckste und lachte dann, und Law entspannte sich ein wenig. Er strich Luffy über die Stirn und war vorsichtig an seinem verletzten Ohr. »Wobei ich glaube, dass du mir diesen Eissplitter längst rausgezogen hast. Seit ich dich damals einfach mitgenommen habe, und geküsst hatte.«

Luffy stellte die Tasse weg, und blickte ihn mit diesem fragenden Blick an.

»Ab wann hattest du denn Gefühle für mich?«, bei dieser Frage ließ Law den Kopf etwas sinken. Wie sollte er das denn erklären?

»Das weiß ich gar nicht mehr so genau.« Law überlegte, ab wann er Luffy wirklich mochte. Als er sich an einen Moment erinnerte, und sich glucksend wegdrehen musste.

»Traffy?«

»Ich glaube ich sage das lieber nicht, ab wann ich merkte das ich mich in dich verliebt hatte.«, schmunzelte er und wanderte mit den Händen über Luffys Rücken, der sich schmollend samt Decke ins Kissen fallen ließ. »Au, wieso schmollst du denn jetzt?«, grinste Law. »Okay gut, ich verrate es dir, erinnerst du dich als ich dir meine Sachen lieh, nachdem du in den Pool gefallen warst?«, fragte er, und sah wie Luffy überlegte. »Ja, du hast mich da ausgelacht.«, schmollte Luffy weiter, nur grinste Law. »Ich wollte dich nicht auslachen… nur hatte ich regelrecht einen Zuckerschock, als du in den viel zu großen Sachen vor mir standest.

Und da war es um mich endgültig geschehen. Ich wollte dich für mich haben.«, gab Law zu, und sah wie Luffy verlegen rot sich abwand. »Aha.«

»Aber so gesehen, gab es mehrere solcher Momente, auch schon davor.«

»Magst du die mir erzählen?«, fragte Luffy und blickte ihn mit einem Blick an, der ihn viel zu leicht zum Schmelzen brachte. »Na gut, aber nur wenn du aufhörst mich diesem Blick anzusehen.«

»Welchen Blick?«, fragte Luffy, der den Kopf dann auch noch leicht neigte. »Genau diesen Blick, wo ich dich am liebsten… bei mir haben will.«, meinte Law, wobei er sich immer näher zu Luffy lehnte.

Luffy gluckste, zog ihn zu sich und küsste Law, sodass der keine Chance hatte sich dagegen zu wehren, und sich dann fast gewaltsam Luffy lösen musste. Zudem hatte er sich nur knapp abstützen und abfangen können bevor er auf Luffy fiel.

»Hey, Friss mich nicht, Süßer.«, schmunzelte er und schmiegte sich gefühlt seit langem wieder an Luffy unter ihm, bevor dieser ihn nicht nur küsste, sondern sich auch noch gegen ihn bewegte. Law schluckte als er spürte, dass es ihn nicht kalt ließ. Er schob sich leicht von Luffy und stützte sich ab. »Lu, nicht hier.«, grummelte Law und sah, wie Luffy schmollend nachgab. »Manno.«

Hatte er das gerade richtig mitbekommen, oder schmollte sein Freund gerade wirklich, weil sie nicht miteinander… Er seufzte und schmiegte sich etwas tiefer auf Luffy Brust. »Werde wieder gesund und dann kannst du mich ja fressen.«, schmunzelte er. Einen Moment schwieg Luffy, was ungewöhnlich für ihn war. »Du Traffy.«, fing Luffy an. »Was ist denn Süßer?«

»Ist es wirklich verwerflich oder seltsam, wenn ich dich… flachlege?«, fragte Luffy etwas schüchtern.

Law hielt inne und wusste nicht wie er auf diese Frage antworten sollte. »Wie kommst du auf so etwas?«

Luffy drehte den Kopf, und zischte kurz, weil er an sein verletztes Ohr kam. »Kid kann es sich nicht vorstellen…«, Law setzte sich ruckartig auf und starrte Luffy entsetzt an. »Wie bitte? Wie… Wieso redest du mit Kid über so etwas?«, Law fühlte sich wie vorm Kopf gestoßen. Luffy seufzte leise. »Wir haben uns unterhalten, als er sich selber nicht sicher war, ob er etwas für Killer empfindet, nachdem die zwei miteinander…«

Law hielt dem Kleinen den Mund zu. »Warte… spul das nochmal zurück… Hast du gesagt Kid und Killer?«

Luffy nickte, und nahm seine Hand von seinem Mund. »Darum war ich doch auch vorgestern früh bei Killer. Ich wollte das er Kid Zeit gibt. In solchen Dingen ist Kid echt komisch.«

Law prustete und lehnte den Kopf auf Luffys Halsbeuge. »Bemerkst du auch langsam das Kid komisch ist?«, lachte Law, und hörte wie Luffy grummelte und ihn an schmollte. »Er ist mein bester Freund…«, leise seufzte Luffy. »Jedenfalls… Kid weiß nicht, ob er Killer auch mag, und da habe ich ihm halt ein paar Ratschläge gegeben.«

»Seit wann bist du darin bitte Experte?«, schmunzelte Law, der sich noch nicht ganz einkriegte.

Luffy zerzauste Laws Haare. »Ha ha, sehr witzig Traffy.«, nur hielt Luffy inne als er seinen Blick sah. »Ich sage es mal so… Kid braucht mich vielleicht bald weniger.«, schmunzelte Luffy. »Aber vorher muss er sich klarwerden, dass er Killer auch mag.«

»Lässt er dich dann endlich in Ruhe?«, murrte Law, und strich Luffy übers Gesicht. »Ich habe gewissermaßen einen Deal mit ihm ausgemacht.«, grinste Luffy schief.

»Was hast du mit ihm ausgemacht?«, fragte er, obwohl er es nicht wirklich hören wollte.

»Zuerst-«, Luffy küsste Law kurz und schmunzelte ihn an. »Kid wird wohl weiterhin versuchen auf mich aufzupassen. Jedenfalls will Kid mich nicht mehr einfach küssen, ich habe ihm aber Umarmungen erlaubt, wenn er einfach eine Schulter braucht…« Law knurrte als er das hörte. »Hey, lass mich ausreden bevor du so böse schaust.«, Luffy strich ihm über die Schläfe. »Ich meine eigentlich das ich und Kid einfach nur beste Freunde sind, und uns helfen, wenn wir mal jemanden brauchen, wenn es nicht der eigene Freund sein soll.«, beim letzteren Teil kuschelte sich Luffy in die Decke, und zog ihn an sich. »Nur muss sich Kid erst einmal klarwerden, dass er Killer bereits mag, aber manchmal steht Kid echt aufm Schlauch.«

»Solange er meinen Freund endlich nicht mehr einfach aus dem Nichts heraus küsst, nur um mich zu nerven…«, kurz grummelte Law deswegen auch, er hatte mittlerweile kaum etwas dagegen, wenn Luffy und Kid befreundet waren, er hatte ja gesehen, wie die zwei miteinander umgingen. Zudem war es auch wegen Kid möglich gewesen, dass sie ihre Beziehung bisher verheimlichen konnten, aber nachdem er Luffy gerettet hatte und nicht Kid, dürften wohl neue Gerüchte im Umlauf sein. Dennoch hasste er es, wenn Kid Luffy einfach küsste.

Dafür küsste Luffy ihn sanft, sodass der aus den Gedanken gerissen wurde. »Hi hi, erwischt.«, grinste Luffy ihm entgegen. Law strich über Luffys Verband. »Soll ich dir jetzt etwa böse sein?«

Luffy neigte den Kopf. »Ich habe keine Angst vor dir!«, grinste Luffy und sah ihn herausfordernd an.

Law stützte sich ab und lehnte über ihm und sah, wie Luffy ihm entgegen grinste. Nein, vor ihm hatte sein Freund keine Angst, und das war auch gut so. »Dann zeige ich dir wohl, dass du in meinen Fängen bist.«, sanft küsste er Luffy, stützte sich ab und wanderte mit der Hand unter Luffys Pullover und beobachtete, wie Luffy sich leicht wand, und leise keuchte. »Das ist jetzt gemein, von dir.«, warf Luffy ihm vor.

»Ja ein wenig. Versuch nicht zu schreien.«, er sah wie Luffy die Augen aufriss, als er dem Kleinen bewies, dass er ab und zu doch Angst haben sollte. Und zwar die Angst, dass er zu laut sein könnte. Luffy wand sich unter ihm, als er dem Kleinen einen Knutschfleck am Bauch verpasste. Law gluckste, und hielt dann inne, als er Schritte hörte, und schnell nach der anderen Decke griff und die über sich und Luffy zog. Die beiden versuchten sich schlafend zu stellen, als eine Schwester ins Zimmer kam. »Ich war mir sicher, dass die Geräusche aus diesem Zimmer kamen.«, die Schwester ging und schloss die Tür hinter sich. Die beiden atmeten auf, und blickten sich an. »Das war knapp.«, meinte Law, nur sah er den Blick von Luffy. »Bist du jetzt böse auf mich?«, schmunzelte Law.

»Das überlege ich mir noch.«, murrte Luffy leise, der sich anders hinlegen wollte. Er schmunzelte und richtete die Decke anders, und ließ Luffy sich wieder an seine Seite schmiegen. »Besser?«, fragte er nach und sah ein schmunzelndes Nicken von Luffy, der die Augen schloss. Dann spürte Law aber wohin Luffys Hand wanderte, und er schlucken musste. »Ist das jetzt deine Rache?«, er schaffte es nicht zu keuchen, und war froh, dass Luffy seine Hand auf seinen Rücken legte. Er zog Luffy an sich. »Tue das erst wieder, wenn wir beide wieder gesund sind, okay?«

»Du wirst dann sowieso unten liegen. «, grinste Luffy schief. Darauf schwieg er lieber und zog Luffy an sich, obwohl der schon an ihm geschmiegt lag.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Amy-Lee
2023-07-25T22:05:09+00:00 26.07.2023 00:05
Hi.

Law tut mir echt leid, so seine Eltern und kleine Schwester zu verlieren ist hart.
Die Pflege-/Adoptiveltern von Law und den anderen Kindern die Ihre Eltern bei dem Brand verloren haben,
tun zwar ihr bestes, aber bei manchen Kindern ist der Verlust einfach zu groß und es wäre gut gewesen,
wenn die 2 Brüder die Kid´s auch zum Psychologen geschickt hätten, aber gut jetzt hat Law ja Luffy an seiner Seite.

Luffy und Law Flachlegen?
Na ja, man kann nie wissen was passiert, auch wenn ich mir das nicht vorstellen kann und
ich Luffy eher als den Passiven in der Beziehung sehe (Schutzbedürftig ist Er ja schon mal).

Bis demnächst.
Bye
Antwort von:  Satomi
26.07.2023 13:37
Ich weiß, ich weiß. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viele Pausen ich beim Schreiben machen musste, weil ich ihm diesem Leid antat.
Manche Kinder verschließen sich einfach, nachdem die diesen Verlust erlebt haben, er hatte ja auch nicht gesprochen und sich ansonsten normal verhalten. Zudem hatten die zwei auch die anderen zweieinhalb Kids aufgenommen. Und so wirklich wussten Mingo und Rosi nicht, wie sie den Kindern helfen sollten.

xDD Och komm schon, lass Luffy dieser Auffassung sein, dass er der dominante Partner ist. Und na ja, wer weiß, was zwischen den Zeilen abgeht, weil ich das ja definitiv nicht beschreiben werde. ;)
Ich sitze am nächsten Kapitel, während 27+28 eigentlich schon fertig sind. xD
Vielleicht schaffe ich es in der Nacht das nächste online zu stellen. ;)
Antwort von:  Amy-Lee
26.07.2023 21:19
Ich freue mich schon darauf zu lesen.


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