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Tochter eines Helden

von

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Prinz

Am nächsten Morgen dann verließ ich pünktlich das Haus und machte mich auf den Weg zur Schule. Ich war die erste in der Schule, so dass ich ein Comic aus der Tasche zog, die ich so sehr mochte. So lass ich, bis jemand grob gegen meinen Tisch trat.

„Was willste“, fragte ich den blonden Typ mit dem explosiven Temperament.

„Was hast du mit All Might am Hut“, fragte er mich deutlich angepisst.

„Ich wüsste nicht was dich das angeht“, antwortete ich ihn trocken, was ihn aber noch wütender machte. „Und nun bitte ich dich mich in Ruhe zu lassen und dich an deinen Platz zu setzten.“

Natürlich tat er genau das nicht und bevor einer der anderen Schüler eingreifen könnten, die inzwischen eingetroffen waren, packte er mich am Kragen meiner Jacke und zog mich hoch.

„Was wird das, du Luftnummer“, fragte ich ihn kalt. „Willst du dich hier genauso zum Affen machen, wie vor ein paar Monaten, als du Geisel gespielt hast.“

„Was meinst du damit“, schrie er mich wütend an.

„Oh, ich war die Person die dich befreit hat und dann auf diese Idioten geschubst hat“, sagte ich ruhig und packte ihn am Handgelenk. Plötzlich wurde sein Blick verwirrt.

„Wenn du grade deine Explosionen benutzen wolltest, vergiss es“, sagte ich, holte aus und schlug ihn nun in den Magen, so dass er mich losließ und zurück stolperte. Dann ging ich um den Tisch und stellte mich vor den unverschämten Kerl. „Ich bin eigentlich eine ziemlich ruhige Person, aber ich kann es wirklich nicht leiden, wenn man mich blöd von der Seite anmacht, also unterlass es in Zukunft.“

Wütend sah er mich an, schien aber trotzdem zu überlegen was er machen sollte.

„Wenn du dich beruhigt hast, solltest du dringend etwas trinken, du bist dehydriert, deswegen konntest du auch deinen Schweiß nicht für deine Explosionen nutzen“, sagte ich. „Ich kann den Aggregatzustand von Dingen und Lebewesen verändern, ich habe einen ganzen Teil des Wasser in dir verdunsten lassen.“

„Wer bist du wirklich? Wieso haben dich damals diese Helden verfolgt“, schrie er mich wieder auf hundert achtzig an. Ich sah mich kurz um und merkte das die gesamte Klasse inzwischen anwesend war und uns alle ansahen.

„Kacchan, lass Yui in Ruhe“, mischte sich nun Izuku ein.

„Schon gut, er hat ja nicht ganz unrecht. Schließlich ist es nicht grade normal das der Superheld Nummer eins, einen in das Klassenzimmer schleppt und der Klassenlehrer einen eine Sonderbehandlung verpasst“, seufzte ich und rieb mir den Nacken. Ich wandte mich dann zu der ganzen Klasse. „Ich möchte das ihr wisst das mir genau diese Sonderbehandlung ganz und gar nicht passt, ich sie aber auch in Zukunft sicher nicht ganz vermeiden kann. Denn es ist so das mein Vater niemand anderes als All Might ist.“

Fassungslos sahen mich alle bis auf zwei Personen an, was mich noch unsicherer werden ließ, auch wenn ich mir nach außen hin nichts anmerken ließ. Plötzlich prasselten tausende Fragen auf mich ein. Aber ein Satz ließ meine Mauer bröckeln.

„Lüg doch nicht, du bist doch nur eine Betrügerin, die alle reinlegt“, schrie mich Katsuki an. Ich sah ihn nicht einmal an, sondern schubste ihn nur zur Seite und rannte aus dem Raum. Ich lief einfach, bis ich draußen ankam und versteckte mich hinter einem der Gebäude. Ich hatte schreckliche Angst davor das viele so wie der Blonde denken konnte und am schlimmsten auch mein Vater. Ich wollte nicht wieder alleine sein, was ich Jahre lang war, bis ich die anderen getroffen hatte.

Ohne darüber nachzudenken zog ich irgendwann meine Jacke aus, krempelte meine Blusenärmel hoch und zog ein kleines Taschenmesser aus der Tasche. Ich wollte grade ansetzten, als meine Hand ergriffen wurde, erschrocken sah ich auf und sah in Shotos Gesicht, den ich ja aus dem Krankenhaus kannte.

„Tu das nicht“, sagte er ruhig, doch ich wehrte mich eisern. Er schaffte es mir das Messer abzunehmen und wisch vor mir zurück.

„Gib es wieder her“, schrie ich ihn panisch an, blieb aber stehen. Ich fing an zu weinen, ohne etwas dagegen tun zu können.

„Was…“, sagte jemand und ich sah erschrocken zu der Person. Es waren vier unser Klassenkameraden. Izuku, Eijiro, Denki und Katsuki, die mich alle ansahen.

„Einer von euch muss All Might holen“, sagte Shoto leise, während ich mich auf den Boden hockte, mich klein machte und versuchte die fünf auszublenden. Ich wollte doch nur alleine sein, mich sammeln und dann zurück in die Klasse. Irgendwann dann spürte ich eine große Hand auf meinen Kopf, worauf ich erschrocken aufsah. Ich sah in das besorgte Gesicht meines Vaters.

„Yui, zeig mir bitte deine Arme“, sagte er mit sanfter Stimme und zog mit sanfter Gewalt meine Arme zu sich. Es waren zwar keine ganz frischen Wunden zu sehen, aber einige wenig die ich mir am Abend zu vor zuggefügt hatte, als er sich schlafen gelegt hatte.

„Oh Kleines“, sagte er voller Sorge und zog mich in eine Umarmung. Kurz zögerte ich, klammerte mich dann aber an ihn und fing hemmungslos an zu weinen. Das erste Mal seitdem wir uns kannten. Langsam beruhigte ich mich schließlich, doch er ließ mich nicht los, sondern hob mich hoch. Er trug mich über das Gelände ins Schulgebäude. Wenig später legte er mich in ein Bett und ich sah wie er leise mit einer älteren Dame redete. Beide traten dann an mein Bett und auf einmal gab mir die Frau einen Kuss und ich spürte wie die Schnitte verheilten.

„Wieso verletzt du dich immer wieder, Yui“, fragte mich mein Vater besorgt, doch ich antwortete ihm nicht. Er setzte sich an mein Bett und blieb dort eine ganze Zeit sitzen.

„Ich muss leider weg, aber bitte bleib hier bis ich dich holen komme und wenn etwas ist kannst du dich an Recovery Girl wenden“, sagte er nach einer ganzen Zeit, mit besorgter Miene zu mir. Ich nickte nur. Er strich mir durch die Haare und ging dann.
 

Nachdem mein Vater gegangen war, hatte ich mich in die Decke gekuschelt, die Augen geschlossen und döste etwas. Bis auf einige leise Geräusche war es ganz still im Raum, zumindest bis es zur Pause klingelte. Ich hörte wie einige Personen den Raum betraten, doch ich blieb weiter unter der Decke und stellte mich schlafend.

„Ihr seid sicher wegen Yui hier“, hörte ich Recovery Girl sagen.

„Ja, wie geht es ihr“, hörte ich die Brillenschlage sagen, der auf den Namen Tenya hörte.

„Sie hat sich recht schnell wieder beruhigt und schläft im Moment“, sagte sie ruhig.

„Was hatte sie den“, fragte Izuku besorgt.

„Ich möchte euch nicht zu viel verraten, aber ihr sollt wissen das sie es in den letzten Jahren ziemlich schwer hatte. Sie hat eine ganze Zeit auf der Straße gelebt“, antwortete sie. „Sie ist erst seit einigen Monaten bei ihrem Vater und ihr fällt die ganze Sache nicht ganz leicht.“

„Aber wie kann das sein“, fragte Tenya aufgebracht.

„Das muss sie euch selber erzählen, aber bedrängt sie bitte nicht, denn dann passiert so etwas wie vorhin“, sagte sie freundlich. „Benehmt euch einfach ganz normal und versucht euch mit ihr anzufreunden.“

„Das werden wir“, sagte Izuku und ich hörte wie sie gingen.

„Du brauchst dich nicht mehr schlafend stellen, sie sind weg“, hörte ich sie sagen, worauf ich mich etwas peinlich berührt aufsetzte und sie entschuldigend ansah. Ich wusste nicht was ich machen sollte, oder sagen könnte.

„Yui ich möchte das du weißt das du jeder Zeit zu mir kommen kannst, wenn dich etwas betrügt und du nicht damit zu deinem Vater oder Freunde gehen kannst“, sagte sie freundlich. „Und wir müssen daran arbeiten das du dich nicht mehr selbst verletzt.“

„Ich denke nicht wirklich darüber nach, es passiert einfach“, sagte ich unsicher und sah auf meine Unterarme. Sie setzte sich plötzlich ans Bett und nahm meine rechte Hand in ihre.

„Gibt es den etwas bei dem du dich gut entspannen“, fragte sie.

„Ja ich mag Musik und ich laufe gerne bis meine Beine ganz schwer sind“, antwortete ich ihr.

„Das ist doch schon etwas“, lächelte sie mich nun an. „Ich möchte das du jeden Morgen oder Abend laufen gehst und ich werde mit deinem Vater reden das er dir Kopfhörer besorgt. Wenn du merkt das alles zu viel wird hörst du dann einfach Musik bis es dir bessergeht.“

Ich nickte und sah sie unsicher an.

„Finden sie das ich ihn ausnutze? Schließlich ist er doch das Symbol des Friedens und ich mache ihn nur Sorgen.“

„Was redest du denn da Mädchen! Dein Vater liebt dich wirklich sehr und du nutzt ihn nicht aus. In erster Linie ist er erst einmal dein Vater und dann erst All Might“, sagte sie freundlich. „Dafür das es dir manchmal nicht gut geht kannst du nichts.“

„Aber er ist doch…“

„Nichts aber, er ist dein Vater und das er auch ein Held ist kann dir in erster Linie egal sein“, meinte sie eindringlich.

„Na ja, zu Hause benimmt er sich nicht grade wie ein Held. Er schafft es ständig das Essen zu verbrennen, braucht ewig im Bad und er führt ganze Unterhaltungen im Schlaf. Oft so laut das ich ihn im Wohnzimmer hören kann“, sagte ich und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Außerdem lässt er seine Socken überall liegen.“

„Das hätte ich nun wirklich nicht von ihm gedacht“, lachte sie. „Gibt es noch etwas?“

„Schon, aber ich will doch nicht zu gemein werden, immerhin ist er immer noch mein Dad“, lächelte ich sie an.

„Das ist nett zu hören“, klang von der Tür eine Stimme und ich sah dort meinen Vater der ein wenig rot war und hinter ihm stand die Klasse, was mich wiederrum etwas erröten ließ.

„Was willste, Alter Mann“, fragte ich ihn, was mir einige erschrockene Blicke meiner Mitschüler einbrachte.

„Wenn es dir bessergeht, kommst du bitte mit, wir machen einen kleinen Ausflug“, meinte mein Vater. Ich nickte nur, verabschiedete mich verwirrt von Recovery Girl und folgte ihn dann. Wir verließen das Schulgelände und liefen eine ganze Zeit durch die Gegend.

„Du Izuku, weißt du wo wir hingehen“, fragte ich ihn, als wir vor einem großen Haus anhielten, doch bevor er antworteten konnte sah ich etwas aus dem Augenwinkel. Instinktiv fing ich es auf und stellte fest, dass es ein Ball war. Verwirrt sah ich aus der Wurfrichtung und ließ im nächsten Moment den Ball fallen.

„Habe dich eigentlich früher erwartete“, meinte ein Junge frech zu ihn, kam auf mich zu und begrüßte mich mit einem Handschlag.

„Na ja, ist viel passiert“, grinste ich ihn an.

„Ja ja, hab davon gehört, aber wer sind denn diese dummen Versager“, meinte er, hielt sich aber im nächsten Moment den schmerzenden Kopf.

„Wie oft soll ich es dir noch in deinem Vakuum hämmern. Mit solchen Aussagen machst du dir und anderen nur unnötig Probleme“, schimpfte ich. Plötzlich rief jemand mein Name und ich sah mich umring von Kindern, von denen sich einige an mich klammerten. Lachend begrüßte ich sie und wurde bald darauf an der Hand ins Haus gezogen. Meinen Vater und die anderen beachtete ich schon nicht mehr, da ich völlig in Beschlag genommen wurde. Was mich am meisten freute war, dass sie alle nun eine richtige Familie hatten, in der sie sich sicher und geborgen fühlten. Irgendwann schaffte ich es dann aber, mit Megumi auf dem Rücken zurück zur Klasse. Er jetzt merkte ich das sie sich mit Sota und seinen neuen Pflegeeltern unterhalten hatten.

„Boar, Yui, du bist ja voll cool“, meinte auf einmal Denki zu mir, was mich völlig verwirrte.

„Ich habe ihn erzählt was du alles für uns getan hast, in den letzten vier Jahren“, meinte Sota.

„War doch nicht der Rede wert“, entgegnete ich ihm trocken.

„Yui, ist einer davon dein Freund“, fragte mich plötzlich Magumi laut.

„Was denkst du denn, Kleine“, fragte ich sie grinsend.

„Mhm… ne, die sind alle nichts. Du brauchst einen wunderschönen starken Prinzen, wie den aus den Buch, aus dem du uns immer vorgelesen hast“, meinte sie frech. Den Jungs aus der Klasse fiel alles aus dem Gesicht, während die Mädchen und die Erwachsenen anfingen zu lachen.

„Das ist lieb von dir Megumi, aber du solltest nicht nur nach dem äußerem gehen“, sagte ich, setzte sie ab und kniete mich vor sie. „Das einzige was zählt sind die inneren Werte. Ein Mensch kann von außen wunderschön sein, aber im inneren kann er um so hässlicher sein, wenn er nur an sich denk und nicht für dich da ist, wenn du ihn dringend brauchst.“

„Aber wie findet man dann seinen wahren Prinzen“, frage sie traurig.

„Das spürtest du dann, hier drin“, antwortete ich ihr und tippte ihr gegen die Brust. „Du bekommst dann ganz dolles herzflattern und du musst oft an die Person denken.“

„Okay, dann warte ich bis er kommt“, lachte sie, drückte mir einen Kuss auf die Wange und lief zu den anderen.

„Du kannst wirklich gut mit Kindern umgehen“, meinte Momo, kaum das ich aufgestanden war.

„Kann sein, wenn das mit dem Heldwerden nichts wird, kann ich immer noch Erzieher werden“, entgegnete ich ihr grinsend.

„Aber wieso seid ihr nicht zur Polizei oder Helden gegangen“, fragte mich Tenya.

„Das sind wir, aber sie haben sich nicht um uns gekümmert. Einige sind aus bestimmten Gründen von ihren Eltern weg oder haben gar keine mehr. Für diese Helden waren wir nur irgendwelche Ausreißer und so haben wir uns selber geholfen“, antwortete ich ihm. „Ich weiß das wir Dinge getan haben, die wir nicht hätten tun sollen, aber was sollte ich machen! Sie hatten Hunger und manchmal wurden sie auch krank. Betteln habe ich ihnen irgendwann verboten, den es gibt Menschen, die nicht einmal davor zurückschrecken kleine Kinder zu treten oder zu schlagen.“

„Das ist ja schrecklich, meinten einige Mädchen, mit Tränen in den Augen.

„So ist eben unsere Gesellschaft“, sagte ich seufzend, sah aber auf, als ich wieder einmal eine große Hand auf meinem Kopf spürte. Er sah mich mit einem Blick an, bei dem ich sofort wusste was er meinte. Ich lächelte ihn daraufhin an.

„Ich wollte das ihr das hier seht“, fing mein Vater an. „Einen Helden macht nicht nur das retten von Notleiden aus Katastrophen oder Schurkenangriffen aus. Nein auch so etwas wie diese Kinder gehört dazu.“

„Nur die Kopfnüsse solltet ihr euch sparen“, meinte Sota, schwieg dann aber, als ich ihn mahnend ansah und ging dann lieber.

„So ich würde dann sagen, dass wir den Unterricht für heute beenden“, meinte mein Vater freundlich, doch ich bekam es nur am Rande mit, den ich wurde schon wieder in von den Kindern vereinnahmt. Meine Klassenkameraden gingen, doch ich blieb noch eine ganze Zeit, bis mein Vater meinte das wir nach Hause müssten. Ich verstand sofort was los war, verabschiedete mich von allen, mit dem Versprechen wieder zu kommen und ging dann. Kaum waren wir zwei Straßen weiter, verwandelte mein Vater sich erschöpft.

Ich machte mir Sorgen um ihn, doch ich sagte nicht, den ich wusste nur zu gut wie stur er war, denn ich war genauso .



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