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Das Büro der bewaffneten Wichtel

von

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Holländische Häschen, vergorene Sojabohnen und eine unmoralische Anfrage

Fukuzawa

 

Das pinke Neonlicht des Ladenschilds in der Einkaufspassage im Bahnhof strahlte grell dem davor stehenden Besucher entgegen, der schon eine ganze Weile vor dem Geschäft verharrte. Ein kleines Mädchen, das eben noch aufgeregt in den Laden stürmen wollte, hielt verschreckt inne, als sie den hochgewachsenen Mann im Kimono vor dem Spielzeuggeschäft stehen sah. Ihre Mutter – nicht minder verschreckt – nahm ihre Tochter an die Hand und machte einen großen Bogen um den ernst dreinblickenden Mann.

Fukuzawa sah unschlüssig von dem kleinen Mädchen wieder hoch in das Innere des Ladens. Ob er hier richtig war?

Als er den Namen auf seinem Los gesehen hatte, war ihm auf der Stelle dieses Geschäft eingefallen. Er war noch nie zuvor hier gewesen (warum auch?), aber sein aufmerksamer Blick hatte den Laden irgendwann einmal im Vorbeigehen bemerkt und abgespeichert.

Vielleicht hätte er doch lieber nicht beim Wichteln mitmachen sollen.

Doch Haruno hatte ihn so voller Begeisterung gefragt und im Grunde fand er Naomis Idee recht amüsant. Allerdings trieb ihn ein wenig die Sorge um, beim Finden eines geeigneten Geschenks zu versagen. Kunikida, Haruno, Yosano oder Ranpo (besonders Ranpo) wären einfach gewesen. Doch der Name, der auf seinem Zettel stand, war eine ganz andere Hausnummer. Ausgerechnet dieser Name? Da konnte er eine Menge falsch machen. Aber er wollte sich nicht beschweren; was wäre das Leben ohne jegliche Herausforderung?

Hoffentlich, dachte Fukuzawa, als er das Geschäft betrat, hoffentlich würde er sie nicht enttäuschen.

Das Pink der Neonreklame am Eingang setzte sich im gesamten Inneren des Ladens fort. Pinke Wände, pinke Lampen, ein pinker Verkaufstresen; Himmel, sogar der Fußboden war pink gemustert. Der Chef kniff bei diesem knalligen Anblick die Augen zusammen und machte unabsichtlich ein noch finstereres Gesicht als sonst. Niemand erahnte auch nur, welche Überwindung es ihn kostete, dieses Geschäft zu betreten. Es war ihm nicht peinlich, nein, es war einfach nur dermaßen ungewohnt, dass er sich ein wenig überfordert fühlte. Und alles war so pink.

Seltsam verunsichert hob er eine der Waren aus einem der Regale an, um sie sich näher anzusehen. Das weiße Hasenplüschtier trug ein – wie konnte es auch anders sein - pinkes Kleid.

Ein wenig ratlos musterte Fukuzawa das Spielzeug. Auf welche Aspekte achtete man bei so etwas? Es sah recht hübsch aus (für ein Häschen), es war weich … aber würde es Kyoka gefallen? Zudem waren nur die mittelgroßen Stofftiere im vereinbarten Budget und die machten weniger her als ihre größeren Verwandten. Hörbar ausatmend stellte der Chef das Kuscheltier in das Regal zurück und griff nach einem danebenstehenden Bentobox-Set. Darauf machte das Häschen ein Picknick unter Kirschblüten. Ästhetisch, praktisch und preislich schien es in Ordnung zu sein, aber … machte Kyoka sich überhaupt Bentos? Er konnte sich nicht daran erinnern, dies je gesehen zu haben und er konnte auch niemanden fragen; das würde schließlich gegen die Regeln verstoßen.

Erneut seufzend stellte Fukuzawa auch die Bentoboxen zurück.

An der Wand erblickte er mehrere Taschen mit diesem Häschen darauf. Eine Tasche konnte man immer brauchen, oder? Bedächtig ging er die Taschen durch und sah sich eine pinke (er rollte innerlich mit den Augen) Umhängetasche an, auf der das Häschen in einem Auto fuhr. Kyoka hatte eine Tasche, vielleicht brauchte sie gar keine weitere. Es half nichts. So sehr der Chef es auch versuchte, er hatte keine Ahnung, was seiner jungen Mitarbeiterin gefallen würde – und es war unwahrscheinlich, dass er es auf diese Weise herausfinden würde. Möglicherweise war bereits sein Häschenansatz ganz falsch.

Aus dem Augenwinkel bekam er mit, wie die Verkäuferinnen hinter dem Tresen aufgeregt tuschelten und in seine Richtung schauten.

„Entschuldigung“, wandte er sich an sie und ließ sie zusammenschrecken, „könnten Sie mir bitte helfen?“

 

Naomi

 

Naomi hatte versucht, kein allzu langes Gesicht zu ziehen, als sie den Namen auf ihrem Los gelesen hatte. Warum er? Warum ausgerechnet er? Wenn sie schon nicht ihren geliebten Bruder ziehen durfte, wieso konnte es dann niemand von denen sein, für die sie auf die Suche nach etwas Interessantem, Spaßigem oder Hübschem hätte gehen können? Oh, tausend schöne Geschäfte fielen ihr ein, die sie nach schönem Krimskrams hätte durchsuchen können. Aber in keinem einzigen von diesen Läden würde sie etwas für ihn finden – weil er der wahrscheinlich einzige Mensch auf Erden war, der nichts mit schönem Krimskrams anfangen konnte.

Warum hatte sie ausgerechnet Kunikida ziehen müssen?

Sie mochte ihren Kollegen, sehr sogar; wie konnte man Kunikida nicht mögen? Aber wenn der Mann eine Farbe wäre, wäre er Beige. Wenn er eine Pflanze wäre, wäre er eine Kartoffel (und sie meinte nicht die hübschen Blüten, sondern die lahme, langweilige Knolle). Wie sollte sie für so jemanden ein Geschenk finden? Hatte Kunikida Hobbys? Weder er noch einer der anderen hatte je auch nur ansatzweise etwas in dieser Richtung angedeutet. Wenn Naomi an Kunikida dachte, dann sah sie ihn stets nur am Schreibtisch sitzen und wie ein Wahnsinniger seine Arbeit erledigen.

Sie seufzte tief und lang.

Vielleicht stand in seinem Notizbuch ein Hinweis!

Aber wie sollte sie daran kommen?

Für Tanizaki wäre es kein Problem das Buch mal eben zu stehlen, aber sie durfte ihn ja nicht um Hilfe bitten. Außerdem … - Naomi verwarf den Gedanken schnell wieder – selbst wenn sie das Notizbuch in die Hände bekommen würde … sie müsste es dann auch lesen. All die vielen, vielen, vielen Wörter, die Kunikida Tag für Tag für Tag für Tag dort hinein kritzelte.

Was sollte sie sonst machen?

Dazai dazu bringen, sich für wenigstens einen Tag zu benehmen? DAS würde Kunikida mit Sicherheit freuen, aber das zu schaffen, war noch unmöglicher als ihre Idee mit dem Notizbuch. Und mit 2500 Yen ließ Dazai sich bestimmt nicht bestechen.

Sie stöhnte laut und übellaunig, während sie entnervt mit ihren Fingern auf den kleinen Esstisch in ihrer Wohnung trommelte.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte Tanizaki vorsichtig nach. Er konnte sich nicht erinnern, seine Schwester schon einmal so miesepetrig gesehen zu haben.

„Vielleicht war das Wichteln doch keine so gute Idee.“ Sie zog einen Schmollmund.

„Findest du?“ Erstaunt blinzelte Tanizaki sie an. „Du willst doch nicht etwa aufgeben? Wenn jemandem ein gutes Geschenk einfällt, dann ohne Frage dir.“

Naomi gab als Antwort nur ein unzufriedenes Brummeln von sich, was den Rothaarigen verlegen lachen ließ.

„Nur die Ruhe, dir fällt schon noch etwas ein.“

Nur die Ruhe, grummelte die Schülerin in Gedanken, nur die Ruhe! Der hat gut reden!

Sie seufzte abermals.

Vielleicht sollte sie zur Sicherheit doch einmal Dazai fragen, wie tief seine Bestechungsgrenze lag. Mehr als ein Tag Ruhe für den armen, gestressten Kunikida fiel ihr einfach nicht ein …

Naomi richtete sich plötzlich auf und starrte mit großen Augen vor sich hin.

Das war es!!

 

Tanizaki

 

Tanizaki ging von seiner hart nachdenkenden Schwester im Wohnbereich zurück in die Küche. Was machte sich Naomi solche Sorgen? Sie hatte schließlich nicht den Namen gezogen, den er gezogen hatte und der ihn seitdem bis in seine Albträume verfolgte.

Wobei -

Die Person, die zu diesem Namen gehörte, verfolgte ihn sowieso schon nicht allzu selten bis in seine Albträume.

Wie grausam das Schicksal war, ihm ausgerechnet dieses Los zuzuteilen!

Er sollte ihr eine Freude machen? Tanizaki griff nach einem großen Küchenmesser, um das Gemüse für das Abendessen klein zu schneiden. Wenn er ihren Geschmack nicht traf, was würde ihm dann blühen?

Er hackte den Kohlkopf vor sich in zwei.

Vermutlich genau das!

Yosano würde ihn mindestens zweiteilen. Oh, ihr würden noch viel grausamere Dinge einfallen.

Moment, war das eine Geschenkidee? Ein Gutschein für einmal an ihm austoben?

Der Rothaarige schüttelte sich und verwarf den Gedanken schnell wieder. Verlor er jetzt schon den Verstand? Hatte er gerade ernsthaft überlegt, sich Yosano auszuliefern?

Wobei -

Wenn er ihr etwas kaufte, was nicht gut bei der anspruchsvollen Dame ankam, dann würde ihm wahrscheinlich eh ein blutiges Schicksal blühen und er war sich hundertprozentig sicher, dass es Yosano Freude bringen würde, ihn auseinanderzunehmen und wieder zusammenzufügen.

Tanizakis Beine begannen bei diesem Gedanken zu wackeln und er schluckte.

Er war doch kein Masochist!

Nein, ihm musste etwas anderes einfallen. Er atmete tief durch. Vielleicht ging er die ganze Sache viel zu verbissen an. Auf jeden Fall viel zu verängstigt. Seine Kollegin war ja schließlich kein blutrünstiges Monster. Yosano hatte viele Facetten.

Während er den Kohl zerhackte, ging er im Kopf alles durch, was ihm zu ihr einfiel. Sie war Ärztin, aber er hatte keine Ahnung von medizinischen Dingen. Für das Geld, was sie festgelegt hatten, würde er sicherlich auch keine medizinischen Geräte oder Werkzeuge bekommen. Und außerdem hatte das ja mit ihrem Beruf zu tun, sollte er ihr nicht lieber etwas schenken, was nicht mit ihrer Arbeit in Verbindung stand? Sie trank gerne Alkohol, doch auch davon verstand Tanizaki nicht viel. Woher sollte man da im Vorfeld wissen, ob etwas gut war oder nicht? Wie wählte man etwas aus? Danach, ob einem das Etikett gefiel? Bestimmt nicht. Er hatte das Gefühl, dass er einen offensichtlich Aspekt von Yosano übersah.

„So wird das nichts“, murmelte er zu sich selbst, „ich gehe das viel zu verkopft a-au!“

Durch seine Gedankenversunkenheit hatte er sich in den Finger geschnitten.

„Was ist passiert?“ Aufgeschreckt stürzte Naomi in die kleine Küche. „Oh, Brüderchen, was hast du gemacht? Dein schöner Finger!“

Sie riss ein sauberes Stück Küchenpapier ab und drückte es dem Älteren auf die Wunde. Zum Glück hatte er nicht tief geschnitten. Naomi holte das Verbandskästchen aus einer Schublade und klebte ihrem Bruder ein Pflaster mit Schmetterlingsmotiv um den verletzten Finger.

Verdutzt blinzelte Tanizaki das Pflaster an. „Wo hast du die denn her?“

„Schön, nicht wahr? Ich dachte mir, etwas Praktisches kann auch hübsch sein.“

„Ja, da hast du Recht. Und sie sind wahrlich hübsch.“ Tanizaki sah die Schmetterlinge auf dem Pflaster intensiv an. „Sie sind wahrlich hübsch … ah!“

„Was? Was ist? Hast du dich noch irgendwo geschnitten?“

„Nein.“ Der Rothaarige lächelte mit einem Mal. „Du bist so klug, Naomi!“

Die junge Frau blinzelte ihn überrascht an.

 

Atsushi

 

Atsushi Nakajima spürte den kalten Schweiß seinen Rücken hinablaufen, nachdem er sein Los auseinander gefaltet hatte. Für einen kurzen Moment schien ihm sogar schwarz vor Augen zu werden. Das konnte doch nicht … hatte er sich vielleicht verlesen? Er las den Namen noch einmal. Und noch einmal. Und noch einmal.

Kein Zweifel.

Wieso bekam ausgerechnet er so eine schwierige Aufgabe?? Gab es irgendeine Möglichkeit, die Ziehung für ungültig erklären zu lassen und noch einmal zu ziehen?

„Geht es dir nicht gut?“, fragte Kyoka neben ihm besorgt.

„D-doch, a-alles in Ordnung“, stammelte er.

„Du bist ein bisschen blass.“

„N-nein, d-das ist nur … das Licht! Ja, genau! Das Licht.“

Und der Umstand, dass ich den Chef gezogen habe.

Atsushi brach über seinen eigenen Gedankengang erneut in Schweiß aus.

Ganz ruhig, sagte er innerlich zu sich selbst, das kriegst du hin. Ja, es hätte schlimmer kommen können. Natürlich, der Chef ist einschüchternd und wenn ich ihm etwas Dummes schenken würde, könnte das total respektlos daherkommen und ich würde vor Scham im Boden versinken und ihm bis in alle Ewigkeit nie wieder in die Augen sehen können, aber ich bleibe ganz ruhig … aaaaaaahhhhhh!!

„Wenn du meinst“, sagte Kyoka, ohne ihrem Kameraden zu glauben und ohne seine in Panik geweiteten Augen übersehen zu können.

Den Rest vom Tag versuchte Atsushi, sich nichts anmerken zu lassen. Doch sein Kopf schwirrte ohne Unterlass. Er kannte den Chef doch kaum, wie sollte er da diese Aufgabe erfüllen? Es wäre zu auffällig, ausgerechnet jetzt die anderen Kollegen nach seinen Interessen zu fragen. Grübelnd verließ er am Abend das Büro und begab sich alleine auf den Heimweg, da Kyoka ernst verkündet hatte, noch etwas erledigen zu müssen. Ob sie schon eine Idee hatte? Wen sie wohl gezogen hatte? Es war zwar eigentlich gegen die Regeln, aber Atsushi überlegte, ihr seine Hilfe anzubieten, wenn sie nicht weiterwusste.

Moment. Was mache ich denn da? Der Junge schüttelte den Kopf, als er weiter die Treppenstufen hinab trottete. ICH bin derjenige, der keine Idee hat! Ich sollte mich um mein eigenes Geschenk kümmer-aaahh! Er zuckte zusammen, als er fast in jemanden rannte, der am Fuß der Treppe stand. Jemand, der tief seufzte.

„Mensch, Atsushi, das ist doch gar nicht so schwer.“ Ranpo zog einen Schmollmund. „Ich würde liebend gerne mit dir tauschen, aber da ich es war, der Naomi und Dazai vom Schummeln abgehalten hat, könnte das zu Beschwerden führen – und ich will auf gar keinen Fall vom Wichteln ausgeschlossen werden.“

Der Jüngere blinzelte den Meisterdetektiv fragend an. „Wie meinst du das, Ranpo?“

Ein erneutes Seufzen hallte durch das Foyer.

„Wie glaubst du wohl, wie ich das meine?“

„Ah!“ Atsushi kam ein Geistesblitz. „Sag nicht, du weißt, wen ich gezoge-“

„NATÜRLICH WEISS ICH DAS!“ Ranpo schüttelte missmutig den Kopf, was Atsushi verdattert und entschuldigend mit den Händen wedeln ließ.

„Natürlich weißt du das.“

„Junge, hat der Junge eine lange Leitung. Wie dem auch sei.“ Plötzlich sah der Schwarzhaarige ihm ungewohnt ernst in die Augen. „Vermassel das nicht. Er soll etwas Schönes bekommen, ja?“

Die Verwirrung des jungen Detektivs nahm sichtlich zu - und paarte sich mit einem Gefühl der Rührung. Ranpo konnte so nett sein … wenn er wollte.

„Kannst du mir vielleicht einen Hinwei-“

„Neeeein!“ Der Ältere rollte mit den Augen. „Ich will NICHT ausgeschlossen werden. Und ich traue es dir nicht zu, dass du diesen Regelbruch geheim halten kannst. Dazai müsste dir nur einmal in die Augen sehen, um alles herauszufinden.“ Er machte kehrt und schritt Richtung Ausgang; wo er noch einmal stoppte.

„Es ist eigentlich ganz einfach“, ergänzte Ranpo plötzlich. „Es hat zwar ein bisschen was von der Nadel im Heuhaufen, aber wenn du etwas Passendes für ihn siehst, wirst du sofort wissen, dass es das Richtige ist.“

Sichtlich berührt blickte Atsushi zu dem Kollegen. „Danke, Ranpo. Das ist sehr nett von di-“

„UND JETZT BRING MICH NACH HAUSE! ES IST SPÄT!“

 

Bei der nächsten Gelegenheit machte Atsushi sich in eine der Einkaufspassagen in der Umgebung der Detektei auf. Ranpos Worte hatten ihn ermutigt und inspiriert. Statt sich seinen Grübeleien hinzugeben, die eh zu nichts führten, hatte er nun beschlossen, raus in die Welt zu gehen und sich so viele Dinge wie möglich anzusehen. Irgendwo würde es sein, das Geschenk, bei dem er sofort an Fukuzawa denken würde. Es gab so viele schöne Dinge zu entdecken und es war ein herrlicher Tag, sicher würde ihm da etwas Gutes widerfahre-

Rumms!

Wieder in eintausend Gedanken versunken, war Atsushi in einen dunkel gekleideten Mann gedonnert, der um die Ecke gebogen kam.

„Oh, Entschuldigung! Tut mir leid, ist Ihnen etwas … oh nein.“

„Kannst du nicht aufpassen, Menschentiger?! Was rennst du hier durch die Gegend, ohne zu gucken, wohin du läufst?!“ Akutagawas Zorn ließ den Schnee um ihn herum schmelzen.

„Was heißt denn hier ich?? Du bist genauso in mich hineingelaufen!“

„Ich habe Besseres zu tun, als darauf zu achten, in was für Ungeziefer ich auf der Straße trete.“

„Das ist doch nur eine schlechte Ausrede dafür, dass du auch nicht darauf geachtet hast, wohin du ...“ Atsushi stockte in seinem verärgerten Konter. Nein, er würde sich nicht von Akutagawa den Tag verderben lassen. Er war auf einer Mission. Das durfte er nicht vergessen. „Ich habe tatsächlich etwas Besseres zu tun und daher heute keine Zeit für dich.“ Sich unglaublich erwachsen vorkommend, wollte der Detektiv gehobenen Hauptes an dem Mafioso vorbeischreiten.

Was dieser damit beantwortete, dass er ihm mit Rashomon ein Bein stellte.

„Autsch!“ Atsushi fiel in einen kleinen aufgehäuften Schneehügel und sprang sogleich wieder auf. „Musste das sein?!“

Akutagawa lachte finster und überheblich. „Da hast du es, Menschentiger. Wenn du nicht aufpassen kannst, wo du hintrittst, solltest du lieber am Boden kriechen.“

„GRRR. Na warte, dafür wirst du-“

„Entschuldigung, der Herr!“ Eine ältere Dame kam freundlich auf Akutagawa zu. „Sie haben Ihr Portmonee im Laden liegen lassen. Und mir ist noch eingefallen, dass Sie Ihrem Freund, dem Sie die Wollmütze schenken wollen, noch sagen sollten, dass er sie auf jeden Fall gründlich trocknen muss, wenn sie nass wird. Die empfindliche Wolle mag es gar nicht, klatschnass zu sein.“

„Vielen Dank.“ Deutlich verlegen nahm Akutagawa seine Brieftasche entgegen und begann, auffallend zügig an Atsushi vorbeizuschreiten.

„So so“, neckte der hellhaarige Junge, „du besorgst auch gerade Geschenke? Das ist ja fast menschlich von dir, Akutagawa.“

„Kein Wort, Menschentiger. Hast du nicht gesagt, du hättest etwas zu tun? Sei einmal keine Enttäuschung und du, was du tun sollst.“

Mit dieser letzten Beleidigung machte der Mafioso sich aus dem Staub. Der kurze Zwischenfall war die Motivation, die Atsushi benötigt hatte.

„Wenn sogar Akutagawa Geschenke für andere kaufen kann, dann kann ich das erst recht!“

 

Kenji

 

„Nichts Gesundes? Was für eine seltsame Forderung.“ Die Besitzerin des kleinen Ladens legte ihre Stirn in Falten. „Dann bist du hier leider ganz falsch. Natto ist schließlich sehr gesund. Aber ich hoffe, du kaufst deinem Freund nicht irgendeinen Zuckerkram, das ist gar nicht gut für euch Kinder.“

„Hmm ...“ Kenji blickte ebenso nachdenklich drein. „Das Problem mit ihm ist, dass er am allerliebsten Süßigkeiten isst. Was mache ich denn da?“

„Was mag dein Freund denn sonst noch so?“

„Oh! Diese kleinen, Musik machenden Bildschirme, bei denen man Tasten drücken muss … Videospiele! Aber ich glaube mal gehört zu haben, dass die sehr teuer sind.“

Die Frau winkte ab. „Nein, nein. Was habt ihr Kinder immer nur mit diesen Videospielen? Mag er keine Sportart?“

„Kann ich mir nicht vorstellen … meistens muss ich ihn tragen, wenn wir länger zu Fuß unterwegs sind.“

Bei dieser Äußerung schaute die Ladeninhaberin Kenji entgeistert an. „Das klingt nach einem … interessanten Jungen. Mag er vielleicht was Schönes für die Schule?“

Kenji schüttelte den Kopf. „Er geht nicht mehr zur Schule.“

„Wie? Ist er älter als du?“

Arglos nickte der blonde Junge.

„Und wie viel älter?“ Die Frau machte sich spürbar Sorgen darum, mit was für Leuten sich dieser nette junge Mann vom Land wohl herumtrieb.

„Ranpo ist 26.“

„26????!!!“

Ihr Schrei war noch ein paar Straßen weiter zu hören.

Nicht verstehend, warum die Dame ihm dazu riet, sich Freunde in seinem Alter zu suchen, bedankte sich Kenji anständig bei ihr für die vielen Ratschläge und trottete zurück zur Detektei.

Das war viel schwieriger als er zunächst gedacht hatte. Die meiste Ahnung hatte Kenji von Obst, Gemüse und Kühen – und nichts davon gehörte zu Ranpos Interessen. Die beiden Ersteren waren von ihm ja sogar verboten worden und für 2500 Yen bekam er keine Kuh … was vermutlich nicht schlimm war, denn irgendetwas sagte ihm, dass Ranpo wahrscheinlich auch keine wollte. Ranpo war nicht einmal ein sonderlich großer Enthusiast, was Rindfleisch anging. Es stimmte schon. Wenn er an den Meisterdetektiv dachte, dachte er an Süßigkeiten.

Aber war das nicht zu einfallslos?

Er wollte ihm etwas Besonderes schenken; etwas das zum Ausdruck brachte, wie gern Kenji ihn hatte. Und er hatte ihn furchtbar gern! Aber ihm fiel nichts ein, was besonders war, nichts, was Ranpo wirklich Freude machen würde.

„Das ist aber selten, dass du die Schultern so hängen lässt.“

Kenji blickte auf und sah Lucy vor sich stehen, die gerade den Schnee vor dem Eingang des Cafés wegfegte.

„Sag nicht, dir gefällt das Wetter auch nicht“, fuhr sie fort. „Das bisschen Schnee, was hier fällt, pah! Da lache ich ja drüber. Und wir haben Plusgrade! Plusgrade! Bei dir zuhause sind die Winter doch auch sicher kälter, oder?“

Kenji strahlte, als er auf sein Dorf angesprochen wurde und nickte energisch. „Sehr viel kälter! Und es gibt eine Menge Schnee! Ganz, ganz viel Schnee!“

Die Begeisterung des Jungen ließ sogar Lucy ein wenig schmunzeln. „Warum machst du dann so ein langes Gesicht?“

„Ich soll für jemanden ein Geschenk besorgen, aber mir will nichts Passendes für ihn einfallen.“

„Ach, eure Wichtelaktion, bei der ich niemals mitmachen wollen würde?“ Die eingeschnappte Art, wie Lucy dies sagte, verriet, dass sie hatte mitmachen wollen. „Ihr seid alle so schlau und begabt, aber deswegen schiebt ihr alle Panik?“

„Keine Panik, nur ...“ Kenji legte schwer grüblerisch den Kopf schief. „Unsere Interessen unterscheiden sich einfach so doll, dass ich mir nicht sicher bin, was ihm gefallen würde.“

„Hmm ...“ Lucy kratzte sich mit einer Hand am Kopf. „Komm erst einmal rein. Du könntest mir bei einer Sache helfen. Vielleicht heitert dich das auf.“

„Ja, ganz bestimmt!“ Seine Euphorie kehrte zurück. „Wie kann ich dir helfen? Soll ich irgendetwas Schweres tragen?“

„Nein. Ich habe ein Kuchenrezept mit einer Zutat aus meiner Heimat ausprobiert und brauche jemanden, der das Ergebnis testet.“

Kenji salutierte salopp vor ihr. „Ich melde mich zum Dienst!“

 

Yosano

 

„Tanizaki, kommst du mal kurz mit?“ Yosano kam ins Büro und winkte den Rothaarigen herbei.

„Was gibt es denn?“ Der Angesprochene blickte sie von seinem Platz fragend an.

„Komm mal kurz mit ins Arztzimmer.“

„Ins Arztzimmer?? W-warum??“

Die Ärztin stutzte bei seinem Anblick. Von jetzt auf gleich war Tanizaki kreidebleich geworden und hatte angefangen zu schwitzen. Seine Augen waren so weit aufgerissen, dass sie sie an ein Reh im Scheinwerferlicht eines Autos erinnerten.

Du meine Güte, ging es ihr durch den Kopf, soo schlimm waren meine Behandlungen doch nicht … oder?

„Ich brauche nur kurz deine Hilfe bei etwas.“

„M-meine H-hilfe? I-im A-Arztzimmer?“

Yosano stöhnte. Nächstes Mal wurde sie ihn verbluten lassen, wenn er sich danach so anstellte. … Nein, würde sie natürlich nicht.

„Ich schwöre, dir wird nichts geschehen. Aber es ist sehr wichtig, dass du mir dabei hilfst. Anders ausgedrückt ...“ Sie grinste plötzlich ein wenig diabolisch, ehe ihre Mimik und ihr Ton merklich lasziv wurden. „ … ich brauche dich, Tanizaki. Ich brauche dich ganz dringend.“

Die Detektivin musste ein Lachen unterdrücken, als binnen einer Sekunde die Leichenblässe einem dunklen, dunklen Pink wich. Atmete der Rothaarige überhaupt noch? Es sah nicht danach aus.

„Tanizaki“, schaltete sich Kunikida dezent genervt in das Gespräch ein, „jetzt geh endlich mit ihr mit. Yosano, ich verlasse mich darauf, dass Tanizaki unbeschadet wieder zurückkommt.“

„Ja ja“, lachte die Ärztin, als sie mit dem Objekt ihrer vorgespielten Begierde im Schlepptau das Büro verließ.

„Dieser Glückspilz“, hörte sie Dazai noch amüsiert sagen.

Ihr Glück war es, dass Naomi gerade außer Haus war, sonst hätte sie diesen Witz nicht bringen können. Der arme Tanizaki stand nun – mit halbwegs normalem Teint, aber nach wie vor sichtlich nervös – im Arztzimmer.

„Siehst du? Es ist alles ganz harmlos.“ Yosano setzte sich auf ihren Stuhl und öffnete eine Schublade in ihrem Schreibtisch. „Und jetzt zieh dich aus.“

„ … WAS??“ Vollkommen verdattert riss Tanizaki die Augen noch weiter als vorhin auf.

„Zieh dich aus.“ Sie kramte in der Schublade und förderte eine Fotokamera zu Tage. „Runter mit den Klamotten.“

„Ich … was? Ich verstehe nicht ...“

Oje, der sieht ja aus, als würde er gleich ohnmächtig.

„Es geht um das Geschenk, das ich für jemanden besorgen muss“, erklärte Yosano. „Es ist ziemlich einfach dieser Person eine Freude zu machen. Ich brauche dafür nur deine Mitarbeit.“

Tanizaki blinzelte sie überfordert an, bis ihn die Klarheit überkam. „ … ah! Du hast also Naomi gezogen?“

„Dazu darf ich mich nicht äußern. Du erinnerst dich an Kunikidas Regelwerk?“ Sie richtete die Kameralinse auf ihn. „Ich verspreche dir, das werden geschmackvolle, höchst ästhetische Bilder.“

„Hast du nicht gerade noch gesagt, ich soll mich ausziehen?“

„Geschmackvolle, höchst ästhetische Aktbilder.“

Zu ihrem großen Unmut bewegte der Jüngere keinen einzigen Muskel – von einem schwachen, entschuldigenden Kopfschütteln abgesehen.

„I-ich glaube, ich würde mich dabei nicht wohlfühlen.“

„Nacktheit ist nichts, für das man sich schämen muss.“

Ein tiefer, langer Seufzer entwich dem jungen Mann. Yosano konnte sehen, wie er mit sich selbst kämpfte. Eigentlich war es bei den meisten Dingen leicht, Tanizaki zum Mitmachen zu überreden. Wenn sie ihn nur noch ein bisschen bearbeitete, würde er sicher … oh. Ihr Gewissen meldete sich plötzlich lautstark. Die erste und bisher einzige Idee, die ihr gekommen war, seit sie Naomis Namen auf ihrem Los gesehen hatte, waren Aufnahmen von Tanizaki gewesen. Naomis Welt rotierte um den schüchternen Rothaarigen, so wie seine Welt Naomi als ihren Mittelpunkt auserkoren hatte. Wer auch immer Tanizaki hatte, würde bestimmt an ein Geschenk denken, das mit Naomi zu tun hatte.

Ganz bestimmt.

Oder?

Oder war sie doch sehr viel einfallsloser als sie zugeben wollte?

War es vielleicht falsch, ihn, den scheuen, schnell peinlich berührten jungen Mann, dazu zu überreden, sich vor einer Kamera auszuziehen?

Yosano besah sich den ängstlich dreinblickenden Kollegen vor sich. Jetzt schlotterte er schon vor Angst.

Nein, sie konnte ihn nicht dazu zwingen. Der arme Kerl würde sicherlich ohnmächtig werden. Und es war unter Umständen moralisch wohl nicht so ganz einwandfrei. Wenn der Chef dies erfuhr, wäre er gewiss enttäuscht von ihr. Innerlich seufzend, senkte sie die Kamera herab.

Ein einfaches Bild von einem bekleideten Tanizaki wäre wirklich zu unkreativ.

„Schon gut, Tanizaki“, sagte sie ihm schließlich und bekam von ihrem Gewissen den nächsten Schlag verpasst, als der Rothaarige erleichtert aufatmete. „Ich überlege mir etwas anderes.“

„Naomi hat mir letztens einen guten Ratschlag gegeben“, äußerte er beim Anblick der resignierten Ärztin. „Etwas Praktisches kann auch hübsch sein. Vielleicht hilft dir das weiter. Oh, es schneit schon wieder.“ Er zeigte auf das Fenster.

Nun war es Yosano, die mit großen Augen zu ihm blickte. Sie lächelte, als er den Raum verließ.

Wer auch immer Tanizaki gezogen hatte, sollte ihm besser etwas Gutes schenken. Er hatte es nämlich mehr als verdient.

 

Ranpo

 

Lustlos legte Ranpo seinen Kopf auf seinem Schreibtisch ab und beobachtete mit halb geöffneten Augen die anderen. Aha. Diese Kollegen hatten schon ein Geschenk und diese noch nicht. Die Jahresabschlussfeier war übermorgen und zu seinem eigenen Missmut gehörte er zur letzteren Gruppe. Es machte viel mehr Spaß, sich Geschenke für sich selbst auszudenken als für andere. Wenn man ihn fragen würde, was er haben wollte, hah! Da könnte er ausgiebig Auskunft geben. Er erinnerte sich noch sehr lebhaft daran, wie er vor vielen, vielen Jahren Fukuzawa davon erzählt hatte, dass in anderen Ländern Kinder vor Weihnachten einen Wunschzettel an märchenhafte Gestalten wie den Weihnachtsmann oder das Christkind verfassten und sie dann diese Geschenke zu Weihnachten von diesen Fantasiegestalten bekamen (natürlich hatte Ranpo in einem Atemzug die Augen über die Kinder gerollt, die das glaubten. Es musste ihnen doch klar sein, dass die Eltern hinter den Geschenken steckten). Das klang aber doch nach einem ganz interessanten Konzept, hatte er dem Chef damals gesagt.

„Abgelehnt“, hatte der Chef damals dazu gesagt.

Dann wiederum sah Ranpo allerdings die traurige Gestalt, die er beim Loseziehen erwischt hatte und fragte sich, ob es nicht immens wichtig wäre, diesem Kollegen mit seinem überwältigenden, unglaublich kreativen Geschenk nicht nur eine kleine Freude zu machen, sondern ihm auch zu helfen.

Das Problem mit dem überwältigenden, unglaublich kreativen Geschenk war jedoch, dass es noch keinerlei Kontur angenommen hatte. Bisher wusste Ranpo nur, dass es, was auch immer es werden würde, überwältigend und unglaublich kreativ sein würde. Schließlich kam es von ihm. Dem klügsten Menschen auf Erden.

Dem gerade nicht so wirklich etwas einfallen wollte.

Unauffällig besah Ranpo sich den Kameraden, den er gezogen hatte und der gerade mit Yosano sprach.

Was sollte ihm denn zu ihm einfallen?

Seine Augen wanderten zu dem leeren Platz gegenüber des besagten Kollegen.

Zu offensichtlich. Zu langweilig.

Yosanos Ansatz kam ein wenig verzweifelt daher.

„Hmm“, machte Ranpo, als er der Ärztin und dem armen Tropf beim Verlassen des Zimmers hinterher sah.

„Ist etwas, Ranpo?“ Kunikida wandte sich verwundert an den Schwarzhaarigen, als dieser plötzlich aufstand und sich seine Brille aufsetzte.

„Stör mich jetzt nicht, Kunikida. Ich muss meine Gedanken ordnen.“

„Eh? O-okay?“ Verdutzt beobachtete der Idealist, wie er das Büro verließ.

Im Flur traf der Meisterdetektiv auf einen sichtlich mit sich hadernden Tanizaki.

„Unentschlossen, ob du wieder zu ihr rein gehen sollst?“, fragte Ranpo umgehend und ließ damit den Rothaarigen perplex stutzen.

„Äh … woher weißt du …?“

Ranpo rollte murrend mit den Augen. „Seid ihr alle so vergesslich geworden, dass ihr nicht mehr wisst, dass ich der größte Meisterdetektiv aller Zeiten bin?“

„Oh, ja, natürlich.“ Tanizaki lächelte entschuldigend. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich Yosano gerade im Stich gelassen habe. Aber andererseits kann ich auch unmöglich machen, was sie von mir verlangt hat.“ Er warf einen unschlüssigen Blick zurück auf die Tür des Arztzimmers.

„Ohooo. Das ist interessant. Und sehr aufschlussreich, Tanizaki.“

„Huh, wie meinst du das?“

Ein breites Grinsen bildete sich auf dem Gesicht des Meisterdetektivs. „Ich meine, dass ich wie immer die Situation durchschaut habe. Und dass es überwältigend und unglaublich kreativ wird.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Meine Ursprungsidee für diese Geschichte basiert auf der Vorstellung von Fukuzawa in einem Miffy-Laden. XD (Miffy ist wie Hello Kitty, nur als Hase, aus Holland und vor ihr da gewesen.) Daher ist die Paarung Fukuzawa → Kyoka von mir zugeteilt worden. Auch Tanizaki → Yosano (ich fand den Gedanken amüsant, dass er etwas Nettes für sie tun soll) und Atsushi → Fukuzawa (wie kann man Atsushi am meisten in Panik versetzen?) sind von mir zugeteilt worden. Alle anderen wurden durch das Los entschieden. Für wen Akutagawa wohl ein Geschenk kauft? *zwinker zwinker* Komplett anzeigen

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