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Sommer, Sonne, Strand und Meer

Takari
von

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Kapitel 8

“Langsam nervt es”, grummelte Hikari, während sie aus den Augenwinkeln zu der Liege hinüber schielte, auf der Ken lag. Und das nicht allein. Miyako war bei ihm, lag auf dem Bauch und mit ihrem Oberkörper auf seinem, so dass sie sich in die Augen sehen und sich anhimmeln konnten. Und das verliebte Gekicher, das die ganze Zeit über erklang, war ihr so langsam zu viel. Schön, dass die beiden so glücklich waren, aber mussten sie es allen auf die Nase binden? Sie stand abrupt auf.

“Ich gehe eine Runde spazieren”, erklärte sie.

Sofort sprang auch Daisuke auf. “Soll ich mitgehen?”, fragte er eifrig.

Hikari zwang sich zu einem Lächeln, als sie ihren Kopf schüttelte. “Sei mir nicht böse, Davis. Ich brauche ein paar Minuten für mich.”

Besorgnis zog in seinen Gesichtszügen auf. “Alles in Ordnung, Kari? Kann ich dir irgendetwas Gutes tun?”

Nun wurde ihr Lächeln ernst. Erneut schüttelte Hikari ihren Kopf.

“Das ist lieb von dir, aber ich will wirklich einfach nur meinen Kopf freibekommen. So schön das mit den beiden ist”, sie deutete über Schulter auf das frische Paar, das immer noch miteinander kicherte und nichts um sich herum mitbekam, “langsam ist es einfach etwas zu viel.”

Schon verzog sich Daisukes Gesicht. Er wirkte ebenfalls genervt. Vermutlich, weil Miyako seinen besten Freund die ganze Zeit über für sich beanspruchte - und auch, was Hikari nicht bewusst war, er es einfach nicht schaffte, sie anzusprechen.

“Jap. Nervt total”, murrte er sofort.

“Dann verstehst du mich ja.”

“Hmm … vielleicht sollte ich ja auch ein paar Schritte mitlaufen um den Kopf freizubekommen und …” Hikari hob ihre Augenbrauen und schon hielt Daisuke in seinem Satz inne. Kurz überlegte er noch, dann seufzte er laut. “Okay. Ich gehe einfach noch eine Runde schwimmen.”

“Gute Idee”, stimmte Hikari ihm zu. “Dann bis nachher, Davis.” Sie drehte sich herum und lief los.

Vom Poolbereich aus gab es einen Zugang zum Strand, den sie gleich darauf betrat. Sie war gerne am Meer. Auch zuhause ging sie oft dorthin, setzte sich einfach nur in den Sand und betrachtete, wie die Wellen ans Ufer traten, sich wieder zurückzogen um erneut den Vorstoß zu wagen. Dazu die Geräusche, der Geruch nach Salz und Wasser, der Sand. Das alles mochte sie einfach. Vielleicht beruhigte es sie sogar ein wenig. Und sie konnte hier an Meer immer wunderbar nachdenken. Und das brauchte sie jetzt. Sie suchte sich einen Platz, an dem sie ein wenig Abstand zu den anderen Menschen hatte, die hier am Strand waren, das Meer dem Pool vorzogen. Bereits seit acht Tagen waren sie nun schon hier auf Okinawa. In zwei Tagen würde es wieder nach Hause gehen. Vor drei Tagen war sie morgens in Takerus Armen aufgewacht und seit dem war es so seltsam. Irgendwie fühlte sie sich plötzlich seltsam befangen in seiner Nähe. Und dann war da auch Aiko. Sie mochte das Mädchen doch eigentlich, sie war sogar ein paar Mal mit ihnen unterwegs gewesen. Aber … jedes Mal, wenn sie sie in den letzten Tagen gesehen hatte, war ihr anders geworden. Es war, als ob sie Aiko plötzlich nicht mehr würde leiden können und ein totales Aber gegenüber ihr hätte. Sie wollte sie einfach nicht sehen. Ihre Laune wurde dann immer schlechter. Und sie wurde noch viel schlechter, sobald Aiko bei Takeru war und er etwas mit ihr unternahm. Dann wurde sie sogar fast wütend. Und zickig. Was war nur los mit ihr? So kannte sie sich nicht! Ihre Hände fuhren durch den Sand, schoben ihn zu einem kleinen Hügel neben sich zusammen, ließ ihn durch ihre Finger rieseln. Sie mochte sich nicht, wenn sie so drauf war. Und wie sollten die anderen sie dann mögen? Ein lautes Stöhnen kam über ihre Lippen. Sie zog die Knie an und ließ ihre Stirn dagegen sinken. Ach man, der Urlaub hatte doch so schön begonnen.

“Hey Hika.”

Erschrocken richtete sich auf und sah nach oben. Er stand direkt hinter ihr und blickte auf sie herunter. Und auch wenn er lächelte, sein Blick wirkte undefinierbar.

“K-keru”, stotterte das Mädchen zu seinen Füßen.

“Was ist los, Hika?”, fragte er und ließ sich ohne zu fragen einfach neben sie sinken.

Was mit ihr los war? Wenn sie das doch nur wüsste. Leise seufzte sie und legte nun ihr Kinn auf ihren Knien ab, während sie ihre Arme um ihre Beine schlang.

“Weiß nicht”, murmelte sie.

“Dir geht es schon die letzten Tage nicht so gut, oder?”

Er hatte es gemerkt. Hikaris Augen weiteten sich, ehe sie erneut seufzte, dieses Mal aber ganz leise. Was erwartete sie auch sonst? Er kannte sie am allerbesten. Er war die Person, die ihr am nächsten stand. Natürlich bemerkte er es, wenn ihre Stimmung sich änderte.

“Weißt du”, murmelte sie leise, “alle, die uns zum ersten Mal sehen, denken, wir wären ein Paar. Warum eigentlich?”

“Hmm … weil wir uns so nahe stehen vermutlich”, antwortete Takeru und blickte ebenfalls aufs Meer hinaus. Er wusste, dass sie gerne am Wasser war, daher war ihm klar gewesen, dass er sie hier finden würde. Als er vorher zu seinen Freunden gekommen war, war sie weg gewesen. Daisuke hatte auf Nachfrage erklärt, dass sie hatte spazieren gehen wollen, um den Kopf frei zu bekommen. Also war er ebenfalls an den Strand hinunter gelaufen. Er hatte nur noch ein wenig schauen müssen, dann hatte er sie auch schon gefunden. Und hier war er nun. Neben ihr, hoffte darauf, eine Antwort darauf zu bekommen, warum es die letzten Tage so seltsam zwischen ihnen war. Weshalb sie Abstand zu ihm einnahm.

“Ja … ich meine, ist doch klar, oder? Wir sind nun einmal die besten Freunde. Natürlich stehen wir uns nahe. Trotzdem … Wurden Tai und Sora das auch ständig gefragt? Und die sind kein Paar. Sora ist ja sogar mit deinem Bruder zusammen.”

“Das stimmt auch.”

“Ja.” Immer noch starrte Hikari auf das Meer, während sie versuchte, mit den Gedanken, die alle durch ihren Kopf wirbelten, klar zu kommen. “Aber … wenn immer alle sagen, dass wir beide wie ein Paar wirken, warum sind wir dann nicht …” Sie sprach einfach einen dieser Gedanken aus, die ihr gerade kamen, ohne wirklich darüber nachzudenken. Und dann wurde ihr klar, was sie gesagt hatte. Ihre Augen weiteten sich und ihre Wangen wurden blass. Und das einzige, was ihr nun in den Sinn kam, führte sie aus. Sie sprang auf. “Ent-entschuldige, d-das war … das war … Bitte … bitte vergiss, was ich gesagt habe und … ” Und ehe sie weitersprechen konnte, drehte sie sich herum und wollte davon laufen. Was war das bitte schön gewesen? Sie waren doch beste Freunde! Wie kam sie plötzlich darauf, dass sie ein Paar sein könnten? Etwa, weil sich die Nacht in seinen Armen so gut angefühlt hatte? Ebenso wie der Kuss, den er ihr auf die Stirn gehaucht hatte?

Weit kam sie nicht, überhaupt nicht. Sie hatte gerade einmal einen Schritt machen können, da schloss sich Takerus Hand um ihr Handgelenk und hielt sie so fest. Und als sie mit geweiteten Augen zu ihm hinunter blickte, erkannte sie, dass seine Augen direkt auf ihren lagen, sie ernst ansehen.

“Dann lass es uns sein.”

“Was?” Ungläubig starrte Hikari ihn an, während ihr Herz unglaublich schnell in ihrer Brust schlug. Er zuckte ein wenig mit seinen Schultern.

“Du meintest doch, warum wir kein Paar sind, obwohl alles es denken, eben weil wir wohl wirken wie ein Paar. Dann lass uns doch eines sein.”

“A-aber, wir können doch nicht einfach …”

“Warum nicht? Für mich ist es schon einfach.” Seine Augen lagen immer noch durchgehend und ohne zu blinzeln auf dem Mädchen. “Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ich vertraue dir vorbehaltslos und kann mich immer auf dich verlassen. Wenn ich angespannt oder traurig bin, bist du es, die mich aufmuntert, das sogar manchmal als einzige kann. Wenn ich an dich denke, muss ich lächeln und ich vermisse dich oft, wenn du weg bist. Wenn du bei mir bist, will ich nicht, dass du wieder gehen musst. Ich genieße jede Minute mit dir zusammen. Du bedeutetest mir unglaublich viel und du bist die Person, die ich auf keinen Fall verlieren will. Du bist etwas ganz besonderes für mich. Ich habe nie darüber nachgedacht, was genau das eigentlich bedeutet und habe dich als meine beste Freundin gesehen, habe dem ganzen diesen Namen gegeben, ihn vielleicht einfach so gelassen. Hikari, ich … keine Ahnung. Wenn uns wirklich alle anderen als Paar sehen, warum sind wir es also nicht einfach?”

Seine blauen Augen lagen auf ihren, hielten ihren Blick fest. Hikari hatte sich während seiner Rede fassungslos wieder neben ihm in den Sand sinken lassen, ohne dass er seinen Blick auch nur eine Sekunde gelöst hatte. Alles was er gerade gesagt hatte … so fühlte sie doch auch. Er war die Person in ihrem Leben, ohne die sie nicht könnte. Sie liebte es, Zeit mit ihm zu verbringen und mit ihm zusammen zu sein. Wollte nicht ohne ihn sein. Und das Gefühl die letzten Tage, das, das sich so schlecht angefühlt hatte, sobald sie ihn mit Aiko zusammen gesehen hatte, was sie dem Mädchen gegenüber empfunden hatte … das war Eifersucht. Als ihr das bewusst war, weiteten sich ihre Augen.

“Also, Hika?” Seine Stimme klang sanft und ein Lächeln lag auf seinen Lippen, von dem sie wusste, dass er es nur ihr schenkte.

Sie blinzelte, da sprang er plötzlich auf, sah sich auf dem Boden um sie herum um, lief ein paar Schritte und bückte sich, um die Hand durch den Sand gleiten zu lassen. Gleich darauf kam er wieder zurück und ließ sich vor ihr in den Sand sinken. Er griff nach ihrer Hand, zog sie zu sich und legte etwas hinein, ehe er sie wieder schloss.

“Das soll ein Versprechen sein. Ich werde immer bei dir sein, immer an deiner Seite sein. Du wirst immer meine beste Freundin sein und auch viel mehr. Egal, als was wir das zwischen uns bezeichnen.”

Erneut blinzelte Hikari, ehe sie ihre Hand öffnete und erkannte, was auf ihrer Handfläche lag. Eine Muschel. Ein Versprechen - sein Versprechen. Sie hob ihren Blick, traf erneut auf seinen und musste lächeln. Eigentlich war es doch ganz einfach, oder? Und schon nickte sie.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, ihr hattet schöne Feiertage - deswegen auch ein wenig später heute ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  PanicAndSoul
2022-12-27T11:22:01+00:00 27.12.2022 12:22
Hallöchen 😊
Hattest du schöne Weihnachten? Meine waren sowohl schön als auch anstrengend 🙈
Oooooh da ist Kari wirklich eifersüchtig und merkt es erstmal selber nicht 🤭
Und wie T.K. ihr dann sagt dass er sie als Freundin haben möchte ist richtig süß ❤️ ja manchmal kann es so einfach sein- aber wie ich dich kenne bleibt es nicht einfach 🙈
Ich freu mich aufs nächste 😊
Dir schonmal einen guten Rutsch!
Antwort von:  Tasha88
27.12.2022 12:25
Hallo ^^
ich kann mich dir nur anschließen - zwar auch schön, aber auch anstrengend ;p wie immer, oder? ;)
ach, ich glaube, ich bleibe ein bisschen "brav" ;) insgesamt kommen glaube auch nur noch 2 Kapis ^^

aber ein ganz klein wenig Chaos kann ich natürlich nicht lassen ;p
Wünsche dir auch einen guten Rutsch ^^
Von:  Sarabie
2022-12-26T19:35:30+00:00 26.12.2022 20:35
Ohhh wie schön 😍 ich habe jetzt so sehr auf einen Kuss gehofft 🥺🥰😍
Antwort von:  Tasha88
26.12.2022 20:42
^^ das hier, das ist irgendwie schon sehr fluffig ^^
die beiden müssen da jetzt erstmal die neue Ebene kennenlernen, in der sie jetzt angekommen sind ;p
Antwort von:  Sarabie
27.12.2022 00:27
Ich bin schon mega gespannt, wie es weiter geht. Wie Davis reagiert 🤭🤭🤭 und Aiko 🙈.


Antwort von:  Tasha88
27.12.2022 12:24
Ich hoffe ja, dass ich niemanden enttäusche >.<
Antwort von:  Sarabie
27.12.2022 13:39
Bestimmt nicht 😊.
Ist ja deine Geschichte 😊

Außerdem stellt man mich schon zufrieden, wenn sich T.K. und Kari finden 🤣.
Antwort von:  Tasha88
27.12.2022 13:39
und diesen Gefallen werde ich dir immer tun ;p
die beiden gehören zusammen ^^
wie du sicher siehst an der ENS; bin ich gerade am Laptop XD
Antwort von:  Sarabie
27.12.2022 13:43
Dann machst du mich eh schon glücklich 😅.
Wer Kari bei Davis oder so sieht, darf gerne wo anders drüber lesen 🤪.

Lustig, hatte auch gerade einen kurzen Moment Zeit mit dem Handy online zu gehen.


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