Rhythm
Ich seufzte und nahm mein Handy in die Hand. Seit Tagen öffnete ich das Feld im Chat-Programm und schloss es wieder. „Ach Mensch“, schrie ich in die Stille meines Wohnzimmers und drückte meinen Kopf in mein Kissen. So konnte das nicht weitergehen! Ich musste meinen Rhythmus wiederfinden. Seit Tagen lungerte ich nur in meiner Wohnung herum. Geplagt vom schlechten Gewissen gegenüber Yamato, der Band und Tai. Tai, wie sehr ich mich nach ihm sehnte…
Ich wusste, was ich zu tun hatte. Ich musste alles wieder geradebiegen. Das war ich Yamato, der Band, Tai und auch mir schuldig.
Doch wie kann man etwas reparieren, das man bis auf das kleinste Teilchen zerstört hat?
Einen Tag später machte ich mich auf den Weg in das Tonstudio. Zum ersten Mal seit dem Gig hatte ich mich fertig gemacht. Es musste Schluss sein mit dem Schlabberlook, dem Selbstmitleid und dem Verkriechen! Auch wenn es egoistisch klang, aber der erste Schritt in Richtung Besserung war es, meinen eigenen Rhythmus zu finden und zu akzeptieren, was ich getan hatte. So falsch es war, aber es war geschehen.
Im Tonstudio angekommen, fing ich an, auf dem Klavier herumzuspielen. Außer mir war niemand da. Neben Unfaithful hatte ich in den letzten Tagen noch ein weiteres Stück komponiert. Leise fing ich an zu singen:
We keep behind closed doors
Every time I see you I die a little more
Stolen moments that we steal as the curtain falls
It'll never be enough
As you drive me to my house
I can't stop these silent tears from rolling down
You and I will have to hide
On the outside
Where I can't be yours and you can't be mine
„Mimi.“
Seine Stimme riss mich aus der Trance. Tai, er war da. Ich drehte mich um und unsere Blicke trafen sich.