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Unerwartet

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Also, obwohl Kisho von „Keep calm“ hier auftaucht, ist das Setting davon losgelöst. Have fun! Komplett anzeigen

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Eins

„Entschuldigung, darf ich mal, sorry….“ keuchend kämpft sich Kisho durch den fremden Club. Die Musik dröhnt über seinem Kopf, der Raum ist vollgepackt mit Menschen, die er noch nie gesehen hat. Er ist noch nie hier gewesen, selbst der Stadtteil, in dem er liegt, ist ihm völlig fremd. Und ganz nebenbei: Das hier ist auch nicht die Art von Clubs, die er normalerweise aufsucht. Die Besucher hier gehören nicht zu seiner… sagen wir: Zielgruppe. Aber seine beste Freundin Yumi meinte heute, er brauche dringend mal eine Aufmunterung und als er entgegnete, er habe nach seiner jüngst gescheiterten Beziehung gerade keine Lust, neue Männer kennenzulernen, da hatte sie nur gelacht und ihm diesen Hetero-Club präsentiert. Hetero-Club. Kisho verzieht das Gesicht. War vielleicht doch keine so gute Idee gewesen. Irgendwie fühlt er sich wie ein Fremdkörper hier. Und Yumi war auch schon seit einigen Minuten nicht mehr zu sehen gewesen. Typisch Frau!
 

„Wieso? Ich bin jeden Samstag hier! Nenn es mein zweites Wohnzimmer.“ Viktor zwinkert der jungen Frau in Hotpants und überaus gewagten High Heels aufreizend zu. „Und wie kommt es, dass ich euch zwei Schönheiten hier heute zum ersten Mal sehe?“ Er wendet sich nicht minder aufreizend ihrer Freundin im Glitzertop und mit extrem langen falschen Wimpern zu.

„Hihihi“, kommt die Antwort nicht mehr ganz nüchtern, „Wenn wir gewusst hätten, dass wir den großen Viktor Uesugi hier antreffen, dann wären wir schon längst früher mal hier gewesen.“

Viktors Grinsen wird breiter. Er liebt seinen Ruf. Wo er hingeht, dort folgten die schönsten Frauen von selbst nach. Vielleicht sollte er den Clubbesitzer langsam davon überzeugen, ihn für sein Auftauchen zu bezahlen.

„Wir haben dich bei eurem letzten Spiel gesehen“, trällert die erste unbedarft fort, „Du bist so unglaublich geschickt im Tor. So schnell und so stark.“ Sie dreht sich etwas zu Seite und drückt ihr Push-Up-Oberteil nach vorn. „Bist du in anderen Bereichen auch so?“

„Ladies, mir kann keiner das Wasser reichen. Wen von euch beiden darf ich zuerst überzeugen?“

„Entschuldigung!“

RUMMS.
 

Kisho zuckt zusammen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass das Mädchen neben ihm mit den spitzen High Heels einen Schritt rückwärts machen würde. Hastig stolpert er zur Seite, hebt geistesgegenwärtig sein Bierglas in die Höhe, um zu verhindern, dass sie ihre langen blonden Haare darin badet und kollidiert prompt mit einem breiten, harten Rücken.

RUMMS

„Heeee, was fällt dir ein?!“ Der breite Rücken dreht sich drohend zu ihm um. Kisho muss schlucken. Da tritt die Highheel-Besitzerin wieder nach hinten aus, trifft diesmal doch seinen Fuß, Kisho zuckt erneut zusammen und entleert die Hälfte seines Bierglases über der breiten, harten Brust vor ihm.

Shit.

„IIIIIEEEEEKS!“, hört er ein paar Mädchen im Hintergrund aufkreischen, doch Kisho kann sie nicht sehen. Sein Blick ist absolut gefesselt von einem überhaupt nicht amüsierten Gesichtsausdruck direkt vor ihm. Dabei weiß er gar nicht genau, ob er besser fasziniert oder verängstigt sein sollte. Er hatte bereits bei der ersten Kollision bemerkt, dass er da in keinen gewöhnlichen Rücken hineingerannt war. Gewöhnlicher Weise kitzelten einen keine langen Haarsträhnen in der Nase, wenn man mit Männern zusammenstieß. Aber der Anblick von vorne raubt ihm schlicht den Atem: Der Typ hat lange, schwarze Haare, die ihm gleichmäßig an den Seiten des etwas breiten, aber nicht unansehnlichen Gesichts über die Schultern fallen. Seine fast schwarzen Augen sehen ihn unter breiten, ebenfalls dunklen Augenbrauen hervor an. Vielleicht sollte er sich vor eben diesem Blick fürchten, Kisho kann aber gerade nicht anders als fasziniert zurückzustarren.
 

„Hast du sie noch alle?“, blafft Viktor erneut, als dieser unmögliche Kerl überhaupt keine Regung zeigt. Er spürt bereits, die kalte Flüssigkeit seinen Bauch hinunterlaufen, aber das ist ihm gerade egal. Was glaubt dieser Mensch eigentlich, wen er da vor sich hat? Doch irgendwie ist aus ihm keine Reaktion herauszubekommen. Abgestoßen mustert er seinen Gegenüber. Auch wenn er etwas geduckt steht, scheint er genauso groß zu sein wie er selbst. Von der Statur her athletisch, wenn auch nicht muskulös. Scheint also irgendwie Sportler zu sein. Das Gesicht etwas länglich, was aber auch seiner Frisur geschuldet sein kann, die an den Seiten kurz und auf dem Oberkopf länger und noch dazu hochgegelt sind. Unter schmalen Augenbrauen glotzen ihn zwei grüne Augen an. Viktor kann sich nicht helfen, irgendwie wirkt sein ganzes Gesicht eher feminin.

„Pass auf, dass du nicht gleich sabberst..“, spottet er. Der Kerl ist einfach nur peinlich. Ärgerlich, dass er sein Hemd versaut hat…, und natürlich seinen Eindruck bei den Mädchen hinter ihm, die er gerade so schön am Haken hatte.

„Das ist ja voll peinlich“, hört er sie jetzt hinter sich flüstern, „Was machen wir jetzt bloß?“

„Yuko, Aiko, hier seid ihr!“ ertönt plötzlich eine weitere weiblich Stimme, „Habt ihr schon gesehen, da hinten steht Mario Hongo. Er sieht so unglaublich cool aus, das müsst ihr gesehen haben!“ Und ehe Viktor sich versieht hat Freundin Nummer 3 die ersten beiden durch die Menge und außer Sichtweite gezerrt. Was für eine Blamage!

„Du siehst besser zu, dass du Land gewinnst!“, knurrt er, doch der Typ starrt ihn nur weiterhin paralysiert an. Kurz überdenkt Viktor seine Optionen: Er könnte dem Kerl eine Szene machen und ihn hochkant aus dem Club werfen. Das hätte allerdings zur Folge, dass er noch mehr Leute als sowieso schon auf den peinlichen Vorfall aufmerksam machen würde. Also knurrt er ihn noch einmal an, dreht sich um und verschwindet Richtung Toilette, um sein versautes Hemd wieder in Ordnung zu bringen.
 

Erst als der Typ sich umdreht, kommt wieder Leben in Kisho. Kurz schüttelt er sich. Verdammt, hatte er gestarrt? Yumi ermahnte ihn doch ständig nicht zu starren. Das kommt weder bei Männern noch bei Frauen gut an. Obwohl, wenn er es so recht bedenkt, dann ist das Starren wohl gerade sein kleinstes Problem. Was soll er jetzt tun? Sich heimlich verkrümeln? Dann würde er diesen heißen Typen wahrscheinlich nie wieder sehen. Hinterher und sich entschuldigen? Auch auf die Gefahr hin, dass er stockhetero sein und Kisho so oder so eine reinhauen würde? Er atmet tief durch, stellt sein halb leeres Bierglas bei der nächstbesten Gelegenheit ab und macht sich auf den Weg zu den Toiletten.
 

Als er vorsichtig die Tür aufstößt, betritt er eine andere Welt. Den Himmel um genau zu sein. Nicht nur, dass die Musik hier viel leiser ist und die Wände mit weißen Kacheln gefliest sind, was den Raum viel heller und freundlicher werden lässt, sondern weil er dort eine Erscheinung vorfindet. Der Typ hat sein Hemd ausgezogen, steht mit nacktem Oberkörper vor den Waschbecken und versucht den Fleck heraus zu waschen.

Kishos Mund wird augenblicklich trocken. Langsam lässt er seinen Blick über die wohldefinierten Muskeln gleiten. Starke Schultern, kräftige Bauchmuskeln. Über die rechte Schulter windet sich ein tätowierter Drache.

„Was starrst du schon wieder so?“, bekommt er an den Kopf geworfen, „Bist du schwul, oder was?“

Kisho schluckt. „Und wenn es so wäre?“

„Dann ziehst du besser doppelt so schnell Leine.“

Stockhetero. Hatte er doch gewusst.

Kurz erwägt er es tatsächlich, aber irgendetwas sagt ihm, dass er bleiben sollte. „Ähm ich…“

„Hn? Bist du immer noch da?“

Er sollte jetzt wirklich zum Punkt kommen.

„Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Wegen des Hemdes… und wegen der Mädchen.“

Sein Gegenüber grunzt nur. „Um die Hühner muss es dir nicht Leid tun“, murmelt er fast nicht hörbar.

Kisho horcht auf. Vielleicht doch nicht stockhetero?

„Dürfte ich dich auf einen Drink einladen?“, schaltet er schnell.

Der Typ hält inne und sieht ihn zum ersten Mal an. Er mustert ihn. „Immerhin bist du kein Feigling, wie es scheint.“

Kisho drückt automatisch den Rücken durch.

„Aber nicht hier“, brummt er, „die Drinks hier sind scheiße.“

Erstaunt hebt Kisho eine Augenbraue. Soll das eine Zusage sein?

„Lass uns nach nebenan gehen. Ich kann diesen Club nicht mehr sehen.“
 

———
 

„Jetzt stell dich nicht so an.“ Kisho rückt verzweifelt Viktors Arm fester um seine Schultern. „So viel hast du doch gar nicht getrunken.“

„Sagst du“, stöhnt es neben seinem Ohr, „Hast doch gar nicht drauf geachtet. Du hast mich die ganze Zeit über nur angestarrt, als wäre ich ein seltener Kanarienvogel.“

Kisho presst die Lippen aufeinander. Mist.

Es ist spät geworden. In der Bar neben dem Club haben sie sie letztendlich rausgefegt, weil sie schließen wollten. Viktor und er hatten ganz die Zeit vergessen, so gut hatten sie miteinander geredet und dabei einen Drink nach dem nächsten geleert. Sie hatten schnell über das Thema Sport zusammengefunden. Kisho hatte von seiner beendeten Karriere als Highschool-Baseballer erzählt und Viktor hatte stets mit seiner glänzenden Fußballkarriere dagegengehalten, die er auch jetzt im Studium weiter verfolgen wollte. Erst als sie aufgestanden sind, fiel ihm auf wie betrunken Viktor tatsächlich war und da er unfähig schien auch nur drei Schritte hintereinander zu setzen, hatte Kisho beschlossen, ihn nach Hause zu bringen. Nicht ganz uneigennützig, das gibt er ja insgeheim zu. Der Abend hatte seinen ersten Eindruck von diesem ‚komischen, langhaarigen Typen‘ nicht geschmälert. Im Gegenteil. Mit jeder Stunde fühlte er sich mehr zu ihm hingezogen. Viktor hatte sein Geständnis schwul zu sein mit einem Schulterzucken abgetan. Entweder hatte er es bereits geahnt, oder es machte ihm nichts aus. Andererseits hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits mindestens 3 Whiskey Cola intus gehabt. Ob er die Tragweite seiner Worte überhaupt begriffen hatte?

Vorsichtig späht er rüber zu seiner rechten Schulter. Viktor hat die Augen geschlossen und atmet angestrengt durch die halb geöffneten Lippen. Wie gebannt starrt Kisho darauf. Wie sie sich wohl anfühlen?

„Was?“, knurrt es plötzlich zwischen diesen Lippen hervor.

„Äh, nichts…, was soll sein?“

„Du bleibst stehen! Das ist los. Soll ich auf der Straße schlafen?“

„Du musst sagen, wo lang. Ich kenne mich hier überhaupt nicht aus.“

„Hn“ Unwillig hebt Viktor den Blick und schaut sich kurz um. „Nach links, da lang.“

Kisho nickt nur und biegt an der Kreuzung links ab.

„Wenn du dich hier überhaupt nicht auskennst, wie willst du dann eigentlich nach Hause kommen?“ ertönt es ein paar Minuten später zwischen zusammengepressten Zähnen hindurch.

Der Alkohol scheint sich nur auf deine Beine auszuwirken, nicht auf den hübschen Kopf, denkt Kisho, hält diesen Gedanken aber lieber bei sich. „Weiß ich noch nicht“, stöhnt er, “darum mache ich mir Gedanken, wenn ich dich nach Hause gebracht habe.”

„Hm, hab ein Sofa. Meinetwegen kannst du da übernachten.“ Etwas wackelig deutet er auf die andere Straßenseite, wo sich ein größeres Apartmenthaus dunkel gegen den Nachthimmel erhebt.

„Nett von dir.“

Im Hauseingang stellt Kisho vorsichtig seine Fracht auf die Füße und sieht ihn erwartungsvoll an.

„Was willst du jetzt?“, fragt Viktor etwas unwirsch zurück.

„Den Schlüssel“, antwortet er so ruhig wie möglich.

„Ähm“, Viktors Blick wird leicht glasig als würde er in seinen Gedanken nach dem geheimnisvollen Verbleib dieses Gegenstandes suchen, dann hebt er strahlend den Kopf „Keine Ahnung!“

„Viktor“, seufzt Kisho, „das ist jetzt nicht dein Ernst!“

„Er muss in irgendeiner Tasche sein, schau gefälligst selber nach!“ Er zieht einen Flunsch wie ein kleines Kind.

Leicht entsetzt sieht Kisho ihn an. In seinen Taschen suchen? Heißt das er soll ihn mit seinen Händen absuchen? Vielleicht sogar in die Hosentaschen…? Unwillkürlich bricht ihm der kalte Schweiß aus. Er schickt ein Stoßgebet zum Himmel, dass sich der Schlüssel gleich in der ersten Jackentasche befinden würde. Wenn nicht, könnte er für nichts garantieren. Zaghaft greift er nach der linken Tasche der Jacke, aber er kann bereits fühlen, dass sich darin nur seine Papiere und ein paar Münzen befinden. Er blickt zur anderen Seite, doch in dieser hält Viktor tief seine Hand vergraben. Er grinst schelmisch. Kisho seufzt. “Hand her“

Ohne ein Wort zu sagen, zieht Viktor die Hand heraus und öffnet sie demonstrativ. Sie ist leer.

„Du findest das lustig, was?“

„Hmh“

Kisho holt tief Luft. Er kann nicht verhindern, dass seine Finger zittern. Vorsichtig nähert er sich der rechten Tasche von Viktors Jeans. Eigentlich müsste der Schlüssel von außen spürbar sein.

„Na“, sagt Viktor plötzlich laut, „nur gucken, nicht anfassen.“

„Idiot“, keucht Kisho leise und zieht ihn mit einem Ruck zu sich heran. Kurz entschlossen greift er mit beiden Händen gleichzeitig in die Gesäßtaschen.

„Heeee“, protestiert der Durchsuchte, „nicht so grob!“

„Klappe!“ Verdammt. Nichts. Außer einem Schweißausbruch.

Viktor steht mit einem lauernden Gesichtsausdruck vor ihm und wartet.

Kisho fokussiert die letzte, verbliebene Tasche. Er greift an Viktors linke Hüfte, doch dieser dreht sich mit überraschender Schnelligkeit von ihm weg. „Willst du schon wieder?“

„Viktor?!“

Er erntet nur wieder ein Grinsen.

Jetzt verliert Kisho eindeutig die Geduld. Mit trainiertem Baseballergriff packt er den Torwart und zieht ihn zu sich heran. Während er ihn mit einem Arm fest umklammert hält, wühlt er mit der freien Hand in der Tasche herum.

„Kannst du dich nicht beherrschen?“, kommt es wieder aus dem immer noch grinsenden Mund.

Keuchend stößt Kisho den Betrunkenen von sich und präsentiert wie eine Trophäe den flachen, metallenen Gegenstand.

Viktor zieht wieder einen Flunsch.

Schnaubend steckt Kisho den Schlüssel ins Schloss und öffnet die Tür.

„Passt der auch in die Wohnungstür?“, fragt er flüsternd, als sie leise die Treppe hinaufsteigen, „Wehe dir, ich muss noch einen Schlüssel suchen.“

„Der passt“, brummt Viktor nur.

Das stimmt diesmal. Erleichtert öffnet Kisho auch die Wohnungstür. Viktor lässt sich sogleich im Flur gegen eine Wand fallen und rutscht langsam daran herunter. „Fühl dich ganz wie zuhause“, murmelt er und macht Anstalten die Augen zu schließen.

Kisho braucht einen Moment, um sich zu sammeln. Die ganze Wohnung riecht unverkennbar nach Viktor und das Wissen, dass sie jetzt hier beide alleine sind, benebelt ihm den Verstand.

Andererseits…. Er blickt auf den halb schlafenden Viktor, der inzwischen halb auf dem Fußboden liegt. Hier würde wohl nicht mehr viel passieren.

„Hee, komm, die letzten Meter schaffst du jetzt auch noch.“ Unsanft stupst er gegen Viktors Füße.

„Hn“

„Du bist echt schlimm!“ Er bückt sich und zieht ihm wie einem Kind die Schuhe aus. Dann zieht er ihn von der Wand weg und macht sich daran, ihn aus der Jacke zu schälen. „Außerdem solltest du endlich dieses Hemd ausziehen. Es ist immer noch ziemlich nass.“

Bei seinen Worten zucken Viktors Augenbrauen kurz in die Höhe. Mühsam öffnet er die Augen. „Mach du“, sagt er nur, als wäre es das normalste der Welt.

Kisho atmet tief durch, rutscht näher an ihn heran und macht sich daran die Knöpfe seines Hemdes zu öffnen. Er hatte sich das irgendwie anders vorgestellt.

„Kisho?“, fragt Viktor plötzlich mit schwerer Zunge, „Du riechst so süß. Hast du irgendwas mit Pfirsich getrunken?“

Kishos Herz setzt einen Schlag aus.

Rasch schüttelt er den Kopf. „Nein ich hatte Cola mit Rum“, versucht er sich an einer sachlichen Klarstellung, obwohl es in seinem Innern gerade ganz anders aussieht.

„Hmmm“, nachdenklich legt Viktor den Kopf schief, „das kann nicht sein. Du riechst eindeutig nach Pfirsich… oder Erdbeer oder so etwas.“

Skeptisch beugt sich Kisho näher über seinen neuen Freund. Viktor hat die Augen geschlossen und so wagt er es, sich seinem Gesicht bis auf wenige Zentimeter zu nähern.

„Glaub mir, ich hatte Cola mit Rum und davon einiges zu viel, aber ich hatte keine Pfirsiche und keine Erdbeeren oder sonstiges Obst. Du musst dich irren.“

„Hmm“, macht Viktor wieder und schlägt unvermittelt die Augen auf. Er scheint keinesfalls irritiert, Kisho so nah vor sich zu sehen. „Nein, ich bleibe dabei. Du riechst süß.“

Kishos Herz setzt bereits so lange aus, er muss unbestreitbar längst tot sein, doch stattdessen hört er sich sagen: “Überzeug dich selbst!“

Viktors Blick gleitet langsam von Kishos Augen über seine Nase hinunter zu seinem Mund. Instinktiv öffnet Kisho seine Lippen und wartet. Ein sehr langer Augenblick vergeht, in dem keiner der beiden sich rührt. Dann schnellt Viktors Kopf nach vorn und hascht nach seinen Lippen. Erschrocken weicht Kisho zurück, doch nur ein Stück. Erstaunt sieht er ihn an. Viktor grinst herausfordernd. „Selber Idiot“, flüstert er.

Mit einem Mal bricht sich die ganze Anspannung des Abends Bahn. Sollte er ihn schlagen, sollte er ihn rausschmeißen, aber diesen einen Kuss würde er sich holen. Kisho drängt sich nach vorn, umgreift das grinsende Gesicht mit beiden Händen und erobert seine Lippen, als würde sein Leben davon abhängen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Push
2022-06-07T22:05:13+00:00 08.06.2022 00:05
Ich sag nur: DANKE! ❤️
Oh, ich liebe es. Und es schreit so nach “sein Macho-Verhalten ist nur Selbstverleugnung”! 😋 und deshalb auch der Kontrollverlust mit dem Besaufen..nicht wirklich die Art eines intelligenten, langhaarigen Charakters. 😉
Hier gibt es dafür endlich nen Grund 👍

Uiuiui, bitte mehr! Fortsetzung!
Und ich finde das Ende übrigens perfekt, klassischer Cliffhanger. So muss es sein.
Ist nur gemein, wenn eine Serie abgesetzt wird…oder jemand eine Geschichte nicht weiterschreibt *hust…hust…räusper* (Wo ist Simon, wenn man ihn braucht! 😂😂😂)

Such mal auf YouTube nach „Jennie Baby talk“; das ist Jennie von Blackpink und DIESE SCHNUTE hab ich mir vorgestellt bei „…schau gefälligst selbst nach!“ 🥰

Antwort von:  Centranthusalba
08.06.2022 17:13
Schön, dass es dir gefällt 😊. Das hast du ganz gut geschlussfolgert und der Alkohol wird auch noch ein bisschen mehr Auswirkungen haben …. Lalalalala 😄

Also ich notiere mir mal noch eine Stimme für „fortführen“ 😉

Lg Rike
Von:  Tasha88
2022-06-07T12:07:36+00:00 07.06.2022 14:07
Hello :)

also ich habe es ja schon (mehrmals) angekündigt ;) - das Ende ist viel zu abrupt, so offen - da fehlt ja noch einiges ;p
so viel dazu XD

du weißt auch, ich bin kein Boyslove Fan - aber das hier ... gefällt mir ;)
ich mag auch Kisho sehr - gern geschehen übrigens :D
ist ja gut, wenn ich mich ab und an auch mit Ideen revanchieren kann ;)

hat Spaß gemacht zu lesen - und ich bin mir sicher, dass die anderen Leser auch gerne mehr lesen würden ;p


und PS: Tja, Mario wird zwar im Club überfallen, aber Pech für die drei Hühner :D
thihihi - danke, dass du das für mich gemacht hast ^^
Antwort von:  Centranthusalba
07.06.2022 14:13
Pech für die Hühner, weil Mario fest vergeben ist? 😉

Und du plädierst also für eine Fortsetzung? 🙈
Antwort von:  Tasha88
07.06.2022 14:17
natürlich ^^ in meinen Augen ist Elsa auch da - und als sie merkt, dass die Weiber sich um ihren "Mann" scharren, geht sie hin und küsst ihn - die Ansage sollte ankommen: "der ist vergeben"

und hallo? Natürlich :D muss ja nicht "vollständig" sein
die Geschichte ist gut ^^ wirklich ;)
und du weißt, dass ich Boyslove eigentlich nicht mag. Sagt also was aus ;)
Antwort von:  Push
08.06.2022 03:34
Ich frage mich, wo du denkst, das etwas fehlt….es ist so eine ausgewogene und gut formulierte Story! Es ist genug Space für eigene Schlüsse.
Gib mir mal bitte ein Beispiel, ich versteh einfach nicht wo? Y🤔❤️
Antwort von:  Centranthusalba
08.06.2022 08:21
Die Story geht noch sehr viel weiter und Tasha kennt sie bereits. In ihren Augen ist das hier nur ein Teaser😅.
Die volle Story ist in Teilen ziemlich ähhh… explizit geworden und ich habe hin und her überlegt, ob ich sie überhaupt hochlade und wenn ja was davon. Ist ja sonst nicht so mein Stil. Ich wollte zunächst die Rückmeldungen abwarten.
Antwort von:  Centranthusalba
08.06.2022 08:32
Aber freut mich, dass du sie so auch schon gut findest. Manchmal läuft mir mein Kopf einfach davon 😆
Antwort von:  Tasha88
08.06.2022 08:53
Ja, das stimmt 😅😂 ich versuche Rike zu überreden, mehr zu posten. Daher kann ich sowas schreiben 🤭🤭🤭😂😂😂

Tatsächlich weiß sie immer sehr viel von meinen Geschichten und ich (sehr) viel von ihren - daher darfst dir bei solchen Aussagen keine Gedanken machen 😉
Rike versteht zumeist, was ich ihr sagen will 😂😂😂
Antwort von:  Push
10.06.2022 00:39
Ok, das erklärt einiges! 😹 ich sag nur hochladen!!!

Und Teaser sind nichts Schlimmes: sonst hätten Kinofilme echt Probleme! 😁
Antwort von:  Push
10.06.2022 01:14
@Rike @Tasha: schickt mir doch mal unabhängig ne Beschreibung von Kisho in eurem Kopf …vll kann ich ihn im Kickers-Style zeichen!
Immerhin hab ich primär Bilder von Kickers gemacht 😉 einen Versuch ist es wert!! 😋
Antwort von:  Tasha88
10.06.2022 14:20
uh, ich gestehe, ich hatte nie ein richtiges Bild von ihm im Kopf, da er bei mir ja nur ne ganz kleine Nebenrolle gespielt hat, als ich ihn "geschrieben" habe. Erst Rike hat ihm ein richtiges Gesicht gegeben - daher denke ich, passt ihre Beschreibung ganz gut ... ähm, wie war das ?
genauso groß wie Viktor. Von der Statur her athletisch, wenn auch nicht muskulös, ehemaliger Baseballer. Das Gesicht etwas länglich, was aber auch seiner Frisur geschuldet sein kann, die an den Seiten kurz und auf dem Oberkopf länger und noch dazu hochgegelt sind. schmalen Augenbrauen, grüne Augen, Gesicht wirkt feminin
das ist jetzt von Rike kopiert ;p

uh, ich bin gespannt, das wäre ja echt mega, wenn du von ihm ein Bild zeichnen könntest *_____*


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