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Von Eiern umzingelt

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Von Eiern umzingelt

„28… 29… 30! Gut, die Kasse hier stimmt auch, wir können für heute Schluss machen!“

Zufrieden, dass sie wieder ein erfolgreichen Arbeitstag ohne irgendwelche Komplikationen oder Probleme beenden konnten, drehte sich sein Chef zu Sans um. Dieser reckte kurz seinen Daumen hoch als Reaktion. Sie beiden waren die einzigen, die sich für die letzte Schicht des Tages eingetragen hatten. Die sich um die wichtigen Dinge wie den Kassensturz oder die letzte Reinigung im Geschäft kümmern mussten. Die Überprüfung der Kassen war der finale Handgriff für diesen Tag gewesen und Sans war froh, dass er nun endlich Feierabend hatte. Zwar war er dankbar, dass er seit ihrem Umzug an die Oberfläche so schnell einen neuen Job gefunden hatte, doch er war mit mehr Arbeit verbunden, als er es bisher gewohnt war.

Seine Arbeit als Wachposten an mehreren Stellen war eher ruhig bis langweilig gewesen, aber auch die ideale Gelegenheit, um sich neue Wortwitze auszudenken oder um Schlaf nachzuholen.

Dass er nun richtige Hotdogs und Currywürste mit vielen verschiedenen Saucen verkaufte, anstatt wie früher Rohrkolben im Hotdog Brötchen, war für ihn dagegen eine willkommene Abwechslung. Eine, die ihm auch auf Dauer besser schmeckte.

„Wie immer hast du gute Arbeit geleistet. Und dabei meintest du, du hättest keine große Erfahrungen. Aber wenn du mehr an dir arbeiten und an dich glauben würdest, glaub mir, du würdest hier ganz groß rauskommen können!“, meinte sein Chef aufmunternd zu ihm, doch Sans zuckte nur mit den Schultern.

Er lebte erst seit drei Monaten zusammen mit seinem Bruder und den anderen Monstern auf der Oberfläche, allein schon die Tatsache, dass es keine Resets, keine Wiederholungen und eine kleine Spur von Hoffnung gab; daran musste er sich gewöhnen. Gleichzeitig waren es Worte, die er regelmäßig von Papyrus zu hören bekam. Doch all das wollte er nicht ansprechen. Überhaupt hatte er seinem Chef nur das Nötigste erzählt und war dankbar, dass dieser ihn nicht mit einem Besen davongejagt hatte. Immerhin war sein Chef ein Mensch und er selbst ein Monster. Doch in all den Jahrhunderten, in dem die beiden Spezies voneinander getrennt gewesen waren, waren Monster im allgemeinen Bewusstsein der Menschen zu einer Legende verkommen. Doch im Gegensatz zu ihren Vorfahren längst vergangener Zeiten hatte die heutige Menschheit kein Bedürfnis nach einer erneuten Auseinandersetzung. Stattdessen versuchte man, mit den neuen Wesen zurecht zu kommen und mit ihnen zusammen zu leben und zu arbeiten.

So wie es mit Sans und der kleinen Würstchenbude der Fall war.

„nun, ich denke, das mit dem ehrgeiz überlasse ich lieber meinem kleinen bruder, der hat mehr als genug davon“, sagte Sans nach ein paar Sekunden Nachdenkzeit und zwinkerte seinen Chef an. Dieser seufzte ein wenig, ging aber nicht näher darauf ein. Stattdessen streckte er den Arm aus.

„Komm, Sans, lass mich den Rest hier machen, es ist sowieso nicht mehr viel. Aber dein Bruder wartet sicherlich auf dich.“

Unsicher blickte Sans vom Boden hinauf zu seinem Chef und versuchte, eine versteckte Bedeutung hinter dessen Lächeln zu finden. Doch er wurde nicht fündig.

„oh, gibt es denn ein problem, weshalb du mich schnell loswerden möchtest? wenn es um die ketchupflasche geht, dann…“

Doch sein Chef winkte nur ab und lächelte Sans nun noch freundlicher an.

„Achwas, das ist kein Problem, wir kaufen die Dinger günstig im Großhandel. Um ehrlich zu sein, seit du da bist, haben wir nun einen größeren Bedarf, können sie aber dafür in größeren Mengen bestellen und bekommen sie damit zu einem besseren Preis. Und solange du weiterhin so gut hier arbeitest, kann ich darüber hinwegsehen.“

Dann schüttelte er mit dem Kopf.

„Nein, nein, es ist alles in Ordnung. Ich dachte mir nur, da ja heute Ostermontag ist, dass du und dein Bruder das sicherlich feiern wollen. Zumindest hat dein Bruder was angedeutet, als er letztens hier war. Er ist wirklich ein feiner Kerl, das muss ich schon sagen.“

Sans kratzte sich am Schädel. Bisher hatte er keine Zeit gehabt, sich groß über die zahlreichen Feiertage der Menschen zu informieren oder darüber, wie sie gefeiert wurden. Auch Ostern war etwas vollkommen Unbekanntes für ihn, doch wie er Papyrus kannte, war er mit Sicherheit längst ein großartiger Oster-Experte geworden. Was auch immer sein kleiner Bruder nun im Rahmen dieser Feiertage beschlossen hatte, er hatte es wohl bis zum heutigen Tage aufgehoben. Und Sans würde ihn dabei unterstützen. So, wie er es immer getan hatte und auch immer tun würde.

„oh, danke, das ist nett“, sagte Sans, da ihm gerade ein wenig die Worte fehlten. Doch einem geschenkten Gaul schaute man nicht ins Maul. Ein Sprichwort, das er recht schnell an der Oberfläche gelernt hatte.

„in ordnung, dann werde ich papyrus nicht länger unnötig warten lassen. bis übermorgen dann, chef. und schönen ostermontag.“, sagte Sans, nickte seinem Vorgesetzten freundlich zu und ging mit wenigen Schritten durch den Mitarbeitereingang hinaus. Dort sah er sich nach allen Richtungen um, überprüfte, ob ihn jemand sehen könnte, doch er entdeckte niemanden. Dann atmete er mehrere Male tief ein und aus, bevor er sich vor seine Haustür teleportierte.

 

Einen Wimpernschlag später befand er sich vor ihrem gemeinsamen Haus. Dass es exakt wie das Haus im Untergrund aussah, hatte seine Freunde und Bekannte mehr als gewundert, und dann wiederrum nicht. Das doch etwas große Haus aus Holz, mit der einfachen Weihnachtsdekoration und der Schädelflagge, so, wie sie es von früher kannten. Was Sans ihnen jedoch nicht erzählt hatte, war, dass es nicht ein bloßer Neubau war, sondern dass er und sein Bruder es geschafft hatten, ihr komplettes Haus aus dem Untergrund mitzunehmen. Denn das hätte Fragen aufgeworfen und da es schon anstrengend gewesen war, ein Haus inklusive dem gesamten Inventar zu bewegen, wollte Sans ihnen beiden die Arbeit in Zukunft ersparen.

Zumal sie damit in Monaten nicht fertig werden würden, weil mit einer großen Wahrscheinlichkeit sehr viele Monster ihre alten Häuser gerne weiter benutzen würden. Wenn dann noch Alphys käme, mit dem Wunsch, das alte Labor aus Hotland zu transferieren… Nein, manche Dinge blieben doch lieber das Geheimnis der Skelettbrüder.

So stand Sans vor ihrem neuen, alten Haus und versuchte sich daran zu erinnern, worum Papyrus ihn gebeten hatte, bevor Sans seine Schicht in der Würstchenbude angetreten hatte.

„WENN DU HEUTE ABEND VON DER ARBEIT NACH HAUS KOMMST, BRUDER, DANN TELEPORTIERE DICH BITTE NICHT INS HAUS HINEIN, SONDERN BENUTZE AUSNAHMSWEISE MAL DIE VORDERTÜR. UND NEIN, ICH KANN DIR NICHT SAGEN, WARUM, DAS… DAS WIRST DU DANN SCHON SEHEN!“, hatte Papyrus ihm mitgeteilt, während er ihm eine kleinen Lunchbox zusammengeschnürt hatte. Wie immer achtete er darauf, dass sein großer Bruder mehr zu essen bekam als nur die paar Flaschen Ketchup, die er sich auf der Arbeit hier und da gönnte. Erst jetzt fiel Sans auf, dass er wieder einmal die Lunchbox im Aufenthaltsraum vergessen hatte, doch nochmal zurückgehen und sie holen wollte er nicht. Sein Chef würde sie sicherlich früher oder später entdecken, und sie wieder auf die Seite legen, wie schon bereits die letzten 15 Male. Und da Sans seinen Bruder nicht verärgern wollte, hatte er sich darangehalten und sich nicht ins Haus hineinteleportiert. Was auch immer die Ursache für seine Bitte gewesen war, Papyrus schien es wichtig zu sein und damit auch ihm selbst.

Sans hatte zwar keine Ahnung, was es sein würde, doch er wollte sich auch keine Gedanken darum machen. Vielmehr wollte er nur das Haus betreten, sich aufs Sofa setzen und darauf warten, dass Papyrus nach Hause kam. Dann konnte er mit ihm machen, was auch immer sein Bruder geplant hatte. In der Zwischenzeit würde er sich eine der unzähligen TV-Sendungen ansehen, die Mettaton jeden Tag veranstaltete. Die Tatsache, dass er hier auf der Oberfläche viel mehr Möglichkeiten hatte als im Untergrund, hatte seiner Kreativität und seiner Programmvielfalt mehr als gutgetan. Auch wenn die Kochsendung „Kochen mit einem Killerroboter“ laut Papyrus‘ Aussage nach wie vor eine der besten war.

 

Doch so weit kam er nicht. Kaum hatte er die Haustüre geöffnet, fiel ihm die tiefe Dunkelheit auf, die ihn begrüßte. Skeptisch blickte Sans in den Raum, der sowohl Eingangshalle als auch Wohnzimmer war und betrat es. Langsam zog er die Tür hinter sich zu und ließ sie mit einem leisen Geräusch ins Schloss fallen. Die Situation war ein wenig sonderbar, anders als normal und hatte mit Papyrus‘ Bitte am Morgen begonnen. Ganz so, als wollte sich sein Bruder zusätzliche Zeit erkaufen… doch für was?

Den Schlüssel steckte er langsam wieder in die Jackentasche zurück und versuchte sich umzusehen, doch in der Dunkelheit konnte er nicht allzu viel erkennen.

Wäre er einer der Wachhunde gewesen, hätte er eventuelle Eindringlinge oder andere verdächtige Dinge erschnuppern können. Doch Sans besaß noch nicht einmal eine Nase. Das eine oder andere Wortspiel formte sich in seinem Kopf, doch ohne Publikum, dass ihn hören konnte, hatte es keinen Sinn für ihn, diese auszusprechen.

Stattdessen spürte er das Verlangen, einen Überblick über die Gesamtsituation zu bekommen. Doch selbst wenn er sein magisches Auge aktivieren würde, er könnte damit immer noch nicht im Dunkeln sehen. Also musste Licht her und das so schnell wie möglich. Denn Sans bekam immer mehr das Gefühl, dass ihn etwas aus der Dunkelheit heraus beobachtete. Und dieses etwas war nicht alleine…

Um sich nichts davon anmerken zu lassen, steckte er seine rechte Hand in die Jackentasche, während er die andere zur Wand ausstreckte, er wusste, dass sich irgendwo in der Nähe der Tür ein Lichtschalter befand. Sie hatten ihn dort extra hinbauen lassen, eine der wenigen Änderungen, die sie seit ihrem Umzug an ihrem Haus vorgenommen hatten.

Schließlich wurde Sans fündig, ließ jedoch die Dunkelheit nicht aus dem Blick. Was auch immer sich dort befand, auch wenn es nur sein Bruder war, der ihm vermutlich irgendeins seiner neuen Puzzles zeigen wollte, er würde es nun sehen.

Ein leises Klicken ertönte, als Sans den Lichtschalter betätigte und er brauchte ein paar Sekunden, um sich an das plötzliche Licht im Raum zu gewöhnen. Erst, als sich seine Sicht normalisiert hatte, konnte er nun endlich das Wohnzimmer mit all seinen Möbeln erkennen.

Und er hatte Recht. Kaum hatte die Information seiner Augenhöhlen sein Gehirn erreicht, stolperte Sans zwei Schritte zurück an die Tür hinter sich.

Denn es wartete tatsächlich jemand auf ihn. Mehrere Gestalten, mit unterschiedlichen Körpergrößen und -formen. Anhand ihrer Kleidung konnte Sans jeden einzelnen von ihnen erkennen. Papyrus, Frisk, Undyne, Alphys und sogar das lange, lilafarbene Gewand von Toriel konnte er sofort ausfindig machen. Doch etwas war anders an ihnen und Sans erkannte, was es war.

Jeder einzelne von ihnen trug eine ovale, fast weiße Maske im Gesicht. Sans rätselte, was das sein sollte und musste kurz sogar an Eier denken.

Unsicher sah er jede einzelne Maske an, und die Masken starrten zu ihm zurück. Und obwohl die Gesichter auf den Masken ihn anlächelten, so hatte es einen dezenten, gruseligen Unterton. So sehr Sans es versuchte, er konnte diesen Unterton nicht unterdrücken. Er räusperte sich.

„oh, so wie es aussieht, bin ich wohl im richtigen nest gelandet. Genau die richtige umgebung für einen eierkopf wie mich, nicht wahr?“, versuchte er die Situation und seine wachsende Nervosität mit einem Wortspiel zu überspielen. Doch er hörte keine Reaktion, nicht einmal sein Bruder regte sich über das Wortspiel auf, so, wie er es sonst gerne tat.

Sans spürte, dass nun wirklich etwas oberfaul war. Etwas stimmte ganz und gar nicht, und je länger er die Eiermasken sah, desto weniger gefiel ihm die Gesamtsituation.

„wow, ich muss wohl aufpassen, was ich sage, das ist hier ja wie ein spaziergang auf eierschalen“, fügte er hinzu, doch seine Stimme klang nicht mehr so selbstsicher, wie noch wenige Sekunden zuvor. Während er versuchte, alle Masken so gut es ging in der Sicht zu haben, ging er immer weiter ins Wohnzimmer hinein. Schaute von einer Maske zur anderen, doch noch immer sagten oder machten sie nichts. Sie gingen alle lediglich ein paar Schritte auf ihn zu und sahen ihn an. Mit ihren aufgemalten Augen.

„ich muss schon sagen, eure blicke sind bohrender als der härteste eizahn, den sich die natur ausdenken könnte“, bemerkte Sans und hatte das Gefühl, dass die Nervosität seiner Kreativität ein wenig schadete. Doch das kümmerte ihn wenig. Wieder beobachtete er die anderen, wie sie sich ihm näherten. Wie sie nichts sagten, nichts weiter taten als die Distanz zu ihm zu verkleinern. Bis sich doch etwas in ihnen regte. Sans beobachtete seinen Bruder, wie dieser die Schultern raffte und sich nun ebenfalls umsah.

„… WAS GENAU MÜSSEN WIR JETZT EIGENTLICH MACHEN?“, fragte Papyrus hinter seiner Maske und schien mehr als ahnungslos zu sein. Gleichzeitig spürte Sans, wie diese einfache Frage die merkwürdige Stimmung zerstört hatte. Als er sich umsah, sah er, wie die anderen sich ebenfalls ansahen. Ihrer Körperhaltung zufolge wussten sie es ebenfalls nicht.

„Ich dachte ehrlich gesagt, du wüsstest es“, konnte er Toriel verunsichert hören. Doch Papyrus schüttelte nur mit dem Kopf.

„NEIN, LADY ASGORE. DER GROSSARTIGE PAPYRUS VERFÜGT ZWAR ÜBER EINE SEHR GROSSE MENGE AN WISSEN, DOCH MIT DEN MENSCHLICHEN FEIERTAGSTRADTIONEN KENNE ICH MICH NICHT AUS. FRISK, WAS SOLLEN WIR NUN TUN?“

Offenbar hatten sie etwas angefangen und sich nun an die Wand gefahren, schlussfolgerte Sans. Er musste ein Lachen unterdrücken.

„WIE AUCH IMMER. DANN MACHEN WIR ES EBEN AUF UNSERE WEISE!“, sagte Papyrus entschlossen und riss sich die Maske vom Gesicht. Sans konnte sehen, wie sehr sein Bruder noch immer mit sich kämpfte. Auf seinem Mund lag ein Lächeln, aber ein Blick in die Augenhöhlen verrieten Sans, dass dieser mal wieder von seinen Wortwitzen genervt war. Selbst von schwachen wie diesen.

„FROHE OSTERN, LIEBER BRUDER!“, ließ Papyrus ihn wissen, überbrückte die letzte Distanz zwischen ihnen und nahm Sans in die Arme. Während Sans die überraschende Umarmung erwiderte, konnte er mehrfaches Rascheln hören.

„danke bro. was für ein empfang. damit hatte ich nicht gerechnet. diese ganze sache war wohl ein ziemlicher eiertanz für euch, oder?“, sagte er, kaum hatten sie ihre Umarmung gelöst und grinste Papyrus an. Dieser blickte ihn nur genervt an. Offenbar war das der letzte Tropfen auf dem heißen Stein gewesen.

„dir auch frohe ostern, bro“, schob Sans noch hinterher, um die Laune seines Bruders noch zu retten. Dieser lächelte zwar wieder, aber Sans wusste, er würde sich früher oder später wieder einen wütenden Kommentar dafür anhören müssen.

„es war mir allerdings nicht bewusst, dass man sich dafür seltsame masken aufsetzt und anderen eine massive gänsehaut verpasst. nun ja, wenn ich überhaupt eine haut hätte“, sagte er und blickte wieder in die Runde. Undyne kratzte sich verlegen am Hinterkopf, während der Rest ihn nur schweigend ansah.

„NUN, DAS WAR MEINE IDEE, BRUDER!“, fing Papyrus zu erklären an. „FRISK HATTE UNS DARÜBER AUFGEKLÄRT, DASS DIE MENSCHEN HEUTE EINEN FEIERTAG FEIERN. SIE NENNEN IHN OSTERMONTAG… ES IST DER LETZTE TAG EINER ANSAMMLUNG VON FEIERTAGEN. DIE MENSCHEN HABEN SO VIELE DAVON, FRISK MUSSTE MIR VON JEDEM EINZELNEN ERZÄHLEN!“

Papyrus grinste vor sich hin, ein Anblick, von dem Sans nie genug haben konnte. Solange sein Bruder glücklich war, war die Welt in Ordnung. Egal, was die Ursache dafür war.

„JEDENFALLS HAT MIR FRISK DANN AUCH VON EINEM FEIERTAG NAMENS HALLOWEEN ERZÄHLT. AUCH DAS IST EIN SEHR AUFREGENDER TAG, ABER WIR HABEN IHN LEIDER VERPASST. ALSO HATTE ICH DIE IDEE; DASS WIR DIE FEIERTAGE EINFACH KOMBINIEREN! SO KÖNNEN WIR OSTERN GENIESSEN UND HALLOWEEN NACHHOLEN! IST DAS NICHT EINE GENIALE IDEE, BRUDER?“

Papyrus klang von seiner seltsamen Idee so überzeugt, dass Sans keine andere Wahl blieb.

„ja, das ist es bro“, sagte er und lächelte seinen Bruder an. Auch wenn ihn die Antwort nicht vollständig überzeugte, so wollte er Papyrus nicht um seine gute Laune bringen.

„ALLERDINGS IST ES UNS LEIDER NICHT GELUNGEN, DIE WESENTLICHEN MERKMALE BEIDER FEIERTAGE PERFEKT ZUR GELTUNG ZU BRINGEN. ABER DAS STÖRT MICH NICHT. BEIM NÄCHSTEN MAL WERDEN WIR ES BESSER MACHEN, BRUDER!“

Sans zuckte mit den Schultern, er wusste, sobald Papyrus sich in etwas hineinkniete, dann konnte es nur großartig werden.

„natürlich wirst du das“, war Sans‘ Kommentar dazu, während er seinen Bruder anlächelte. „du bist immerhin mein cooler bruder.“

„NATÜRLICH BIN ICH DAS, DAS WECKT ZWAR IMMENSE ERWARTUNGEN, ABER DIE WERDE ICH SEHR WAHRSCHEINLICH ERFÜLLEN KÖNNEN“, entgegnete Papyrus und klopfte sich voller Stolz auf den oberen Teil seines Battle Bodys.

„Wie wäre es, wenn wir uns an den Tisch setzen und so weiter machen, wie wir es vorhin besprochen haben?“, schlug Toriel nun vor und Sans bemerkte, dass er die Anwesenheit der anderen vollkommen vergessen hatte. Auf ihren Vorschlag kam von den anderen Anwesenden einstimmiges Nicken, bevor sie sich auf den Weg in die Küche machten. Nur die beiden Skelettbrüder blieben, wo sie waren.

„TUT MIR LEID, WIR WOLLTEN DIR KEINEN SCHRECK EINJAGEN, WIR DACHTEN NUR, ES WÄRE KLASSE, WENN WIR DIE FEIERTAGE DER MENSCHEN AUCH FEIERN WÜRDEN. UND DA WIR DIESES GROSSARTIGE KOSTÜMFEST NAMENS HALLOWEEN VERPASST HABEN …“

Sans zögerte nicht, er griff nach der viel größeren Hand seines Bruders und nahm sie sanft, aber bestimmt in seine eigene kleine. Papyrus sah ihn leicht besorgt an.

„schon ok, bro, ich verstehe das. und hey, ist mal was anderes. wir sind keine menschen, also müssen wir auch nichts so wie sie machen.“

Dazu ließ Sans seine Schultern zucken, wie immer, wenn er versuchte, so locker wie möglich zu sein. Besonders gegenüber seinem Bruder.

„gehen wir, ich habe ein riesiges loch im bauch. oder sollte ich lieber sagen, ein osterhasenloch?“

Wieder blickte Papyrus seinen Bruder genervt an, wenn nicht sogar einen Ticken stärker als zuvor.

„BRUDER, DEINE WORTWITZE WAREN AUCH SCHON MAL BESSER“, meinte er und seufzte. Wieder zuckte Sans mit den Schultern. „muss am hunger liegen.“

Papyrus seufzte, dann schüttelte er wild mit seinem Kopf, als wollte er all das nicht an sich heranlassen. Nicht heute, nicht an diesem Feiertag. Schließlich erwiderte er Sans Griff und erneut wurde diesem bewusst, wie stark Papyrus sein konnte, wenn er nur wollte.

„FREU DICH, DENN ICH HABE LADY ASGORE IN DER KÜCHE ZU IHRER VOLLSTEN ZUFRIEDENHEIT ASSISTIEREN KÖNNEN. UND MIR SIND MEHRERE AUSGEZEICHNTE MEISTERWERKE GELUNGEN, WIE ICH ZU MEINER BESCHEIDENHEIT GESTEHEN DARF. AM MEISTEN WÜRDE ICH DIR DEN KAROTTENKUCHEN EMPFEHLEN, IN DIESEN IST DAS GRÖSSTE KÖNNEN DEINES GROSSARTIGEN BRUDERS HINEINGEFLOSSEN!“

Sans, der ganz genau wusste, wie es um Papyrus‘ geringe Kochkünste bestellt war, konnte sich bereits jetzt vorstellen, was ihn erwarten würde. Doch wenn es unter der Anleitung von Toriel war… von ihr wusste er, dass sie eine sehr gute Bäckerin war. Ob es auf seinen Bruder abgefärbt hatte? Sans war bereit, das Risiko einzugehen und wenn es nur für seinen Bruder war. Nur für ihn.

„ok. dann esse ich den zuerst“, sagte Sans und ließ sich von seinem stark grinsenden Bruder in die Küche tragen, wo ihn bereits sein Schicksal erwartete.

Welches sich hinterher als ein sehr leckeres Schicksal in Form eines Karotten-Zimt-Kuchens herausstellte. Eine Tatsache, die er seinen Bruder mehrfach am Tag wissen ließ. Und auch in den nachfolgenden Wochen. Nur, um Papyrus immer wieder stolz und glücklich lächeln sehen zu können. Immer wieder und wieder.



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