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Able 6(66)

Corruption
von

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Ansprüche

Metallische Geräusche erklingen, als die scharfen, spitzen, sowie robusten Beine der Centipedes mehrfach das Schädelschild des Malal-Champions streifen. Wuchtige Schläge führen das Lied des gefährlichen Kampfes fort, den sich Kaleb herbeisehnte. Die Enden haken ein; ruckartig ziehe ich. Der Schild wird endlich aus seinem starken Halt gerissen. Überrascht vernachlässigt Kaleb seine eigene Deckung, bevor er auf den staubigen Grund der kleinen Arena fällt, da mein linker Centipede-Arm sein rechtes Bein hartnäckig umklammert. Mit bedrohlichem Fauchen öffnet der Hundertfüßer seine furchteinflößenden Mundwerkzeuge – bereit den Kopf des Kriegers des abtrünnigen Chaosgottes zu holen. „… Hrgh, so ein Mist!“ „Du wolltest, dass ich so kämpfe, wie ich sonst auch kämpfe.“ Erst letztens machte er mich fertig; blamierte mich vor den Augen der anwesenden Amazonen. Aber jetzt – nach unserem Waffentraining - ist es anders. Sie haben sie in diesem Übungskampf gesehen: meine Fähigkeiten und meine Stärke. Wenn auch nur einen Teil davon. „Unfaire Mittel, wie bereits gesagt. Du beschwörst diese … Dinger, um deine Feinde zu erledigen.“ „Und?“ „Sie bewegen sich doch schon fast selbstständig. Das sind keine Waffen! Das sind … Tiere.“ „In der Liebe und im Krieg ist doch alles erlaubt, oder? Dachte es gibt sowas wie für den Krieg abgerichtete Tiere. Das sind halt meine Tierchen. Und ja, ich nutze sie ebenfalls als Waffen. Weißt du auch, warum?“ Schweigsam sieht Kaleb rätselnd zu mir. „… Weil ich es kann.“ Deutliche Antwort von mir. Nun, solange mir nicht die Energie ausgeht, ist ja alles schick. Da sich nun die Centipedes wieder in meine ursprünglichen Arme zurückverwandeln, gebe ich Kaleb meine rechte Hand. Skeptisch blickt er vorerst nur auf diese. Zwar zögert er ein Bisschen, aber nach einer kurzen Zeit reicht er mir seine eigene Hand, damit ich ihm – mit einem Ruck - aufhelfen kann. Diese Rüstung hat schon ganz schön was an Gewicht. „Außerdem ist es immer noch besser, als wenn ich dich direkt berühren würde. Dann würdest du nämlich einfach zerbröseln, wie ein Keks.“ „Ein … Keks?“ „Und so zerbröselt der Keks nun mal~“ Werfe ich gut gelaunt übertrieben aus. Ein paar wenige Amazonen fangen im Hintergrund an zu kichern. Ja, komisch dass der Zerstörer sowas wie „Humor“ hat, der brutale, ernsthafte Arsch, der – denken die sich bestimmt. Ich meine: habe den selbstsicheren, stolzen Kaleb Daark den Arsch versohlt. Find ich gut. Mit einem „Hmpf!“, wendet sich Fenya jedoch von mir ab. Natürlich: ihr gefällt ja sowieso nichts. Wenn Männer in ihrer unmittelbaren Umgebung sind, verfällt sie schon fast in Mordlust. Ich frage mich, was sie so sehr davon überzeugt hat, dass jeder Kerl schlimm ist? Allgemein haben die Amazonen diese Einstellung, aber sie irgendwie besonders. Als sich Fenya diese Wolfskapuze richtet, sieht man dabei eine rote, lange Strähne, die ihr fast ins Gesicht fällt. Spontan erschrickt sie leicht daran, bevor sie diese wieder vor uns versteckt – insbesondere vor mir. „Glotz nicht so blöd, oder ich bring dich um!“, droht sie mir plötzlich. Gelassen wende ich mich von ihr ab, aber meine Gedanken: „Ja, doch, beruhig dich mal! Meine Güte. Ich drehe mich ja schon weg …“ Für einen kurzen Moment war sie jedenfalls attraktiver als sonst, aber ich schlage es mir augenblicklich wieder aus dem Kopf. Von Fenya will ich eigentlich gar nichts. Sie ist mir zu … maskulin. Vor allem würde sie mich im Schlaf viel mehr erdrosseln wollen, als alles andere … wenn ich mal schlafen würde. Jetzt, wo meine Chaos War Maiden und meine Beraterin wieder zurück sind, passe ich wieder etwas mehr auf sie auf und sie auch auf mich. Doch nicht, wenn sie schlafen – abgesehen von Barboura. Insbesondere Ahulil blinzelt mich immer wieder vor dem Schlafen gehen an. Ist nicht so, dass ich ihr folgen muss, aber ich tue es oftmals, um … einfach bei ihr zu sein. So kann sie besser einschlafen, meinte sie zu mir. Also warte ich, bis sie eingeschlafen ist. Manchmal komme ich aber auch gar nicht von ihr weg, weil sie meinen ganzen Körper einnimmt. Da fühlt man sich wie ein untotes Kopfkissen. Manchmal muss ich aber auch ein Arsch sein und sie von mir sachte entfernen, um abhauen zu können. Würde mich ja sonst langweilen. Sehe ich etwa so aus, wie ein Wächter aus Stein, der nichts Besseres zu tun hat? Mir würde ja was einfallen, aber das will Ahulil ja nicht. Noch nicht. Nun ja: schon. Aber nicht genug. Wir haben immerhin bereits … einige delikate Dinge miteinander getan. Auch hier, in der Siedlung. Lezzi und Barbie kamen ebenfalls nicht zu kurz. Nun, Lezzi doch ein wenig, denn: wer mit ihr anfängt, kann nur ganz schwer wieder damit aufhören. Und noch viel geringer ist die Wahrscheinlichkeit, die Begegnung mit ihr zu überleben! Denn immerhin ist sie so eine Art Ober-Succubus, die einem die Lebensenergie entzieht. Fast so wie ich es tue, nur angenehmer. Daher machen wir es nur selten miteinander, aber dafür ist unser Techtelmechtel lang und intensiv. Urgh, ich fühle mich immer noch wie ausgequetscht … Und dann gibt es ja auch noch … „Was soll das?! Willst mich wohl vernachlässigen, hä?!“ „Ähm, nein. Ich habe nur keine Zeit.“ „Keine Zeit für deine Lieblingsamazone? Aha? Das werde ich mir merken. Kann sein, dass ich dann ganz plötzlich irgendwann danebenschieße und dein drittes Bein treffe.“ Kaum steigt man aus der Arena und schon wird man belagert … „Das, was ich so tue, geht dich nichts an, Ydin!“ „Da du mein Overlord bist, geht mich das sehr wohl was an! Hast wohl vergessen, dass dich einige tot sehen wollen?! Daher muss ich auch wissen, wo du hin gehst und was du so treibst.“ „Vergiss es!“ „Ich muss und will dich doch nur beschützen!“ Und das gerade aus ihrem Mund? Wenn ich in ihre glänzenden, bernsteinfarbenen Augen blicke und sie so fürsorglich tut, kommt mir das irgendwie falsch vor … Sie ist nicht gerade diese Art von Person. Meistens kümmert sie sich nur um sich selbst. Sie macht andere Personen runter oder beleidigt diese; fügt jedem, der ihr nicht gefällt, gleich körperliche oder psychische Schmerzen zu und will Sex - was ich jetzt persönlich nicht gerade schlimm finde, aber tut sie das fast alles, ohne große Rücksicht auf Andere zu nehmen. Kurz gesagt: Ydin ist rücksichtslos und brutal. „Äh … nein. Hör zu: ich kann ganz gut auf mich selbst aufpassen. Bin schon sooo groß, habe ich gehört.“, kläre ich sie im ironischen Ton auf. „Tse, schon kapiert.“ Angepisst entfernt sie sich von mir. „Ydin, warte! Ich werde schon noch Zeit für dich finden.“ Dann hebt sie doch tatsächlich ihre rechte Hand - nachdem sie an mir vorbeiläuft - und zeigt mir ungeniert den Mittelfinger?! „Leck mich!“ Dieses Weib … „Okay.“ Sie bleibt stehen? „… Was?“ „Ich soll dich lecken? Okay. Wenn du untenrum sauber bist, dann …“ Und weg ist sie wieder. Habe ich was Falsches gesagt? Man darf doch ja wohl Ansprüche stellen?! Aber neeeiiin~ „Zerstörer? Hättet Ihr einen Moment Zeit?“ „Ahulil?! Hast du abgewartet, dass ich sie verjage?“ „Um ehrlich zu sein, habe ich darauf gehofft, ja. Das habt Ihr gut gemacht. Merkwürdig, dass Ihr es von mir nicht verlangt.“, flüstert sie mir zu. „Was? Oh … Weil ich weiß, dass du sehr reinlich bist. Diese abgefüllten Flaschen nutzt du ja nicht nur, um deinen Durst zu stillen.“, stelle ich analytisch etwas verwegen fest. „Das ist wahr. Woher wisst Ihr das? Habt Ihr mich etwa beobachtet?“ Zusammen machen wir uns auf dem Weg, um uns einen ruhigeren Ort zu suchen, da wir beide ja bereits wissen, was wir voneinander wollen – ohne jetzt irgendwelche schmutzigen Hintergedanken zu haben. Der Platz ist nur laut und voller Amazonen, die ihre Muskeln nach ewig langer Zeit beanspruchen wollen. Nun, da die Armee von Khorne immer näher rückt, ist es auch unabdingbar. „Du musst und willst mir ja gegenüber deine Eleganz wahren~“ „Übertreibt es nicht, Zerstörer! … Dieser Platz ist ruhig genug.“ Zwei Sitzgelegenheiten – in der Form von knöchernen Hockern, haben sich ebenfalls schnell gefunden. Da edles, stabiles Holz eine wahre Seltenheit, als auch zugleich ein Zeichen des Wohlstands ist, werden wir außerhalb des Zentrums keines finden. Abgesehen von den morschen Teilen, die jederzeit einzustürzen drohen. Dabei frage ich mich die ganze Zeit: Wenn all das Holz verbraucht ist, was- „Seht her: was haltet Ihr davon?“ „Das ist … ein Schulterstück von einem Chaoskrieger?! Was soll damit sein?“ Wieso trägt sie so einen kleinen Teil einer Panzerung bei sich? „Diejenigen, die sich Euch angeschlossen haben, bedürfen einer … äußeren Veränderung. Der Anblick Eurer Armee muss sich Eurem Willen anpassen. Ersichtliche Merkmale entscheiden über Leben und Tod auf dem Schlachtfeld. Es ist wichtig zu wissen, wer Euch gegenüber loyal eingestellt ist und wer nicht. Die Rüstung ist ein wichtiger Bestandteil Eurer Truppen. Ihre Farbe zu ändern, wäre ein geeigneter Ansatz, um ein Zeichen zu setzen, dass der Zerstörer nicht mehr allein handelt, sondern dass er Gefolgsleute um sich geschart hat.“ „Du meinst so wie die Amazonen, die sich eigenhändig eingekleidet haben?“ „Sie tun es für sich selbst und nicht für Euch. Das ist ein großer Unterschied.“ „Du willst also von mir, dass ich mir neue Farben für die Rüstungen dieser Krieger aussuche? Und mit was willst du sie bitteschön bepinseln?“ „Wirklich?! Ich habe Euch für etwas klüger gehalten. Man nennt es auch ‚Magie‘.“ Ach, die gibt es ja auch noch … Stumm sehe ich zu ihr und dann auf das schwarze Schulterstück, was sie in ihren beiden Händen vor sich hält. Währenddessen lenkt mich immer wieder ihr hübscher Anblick ab. Ihre schönen Augen, ihre schwarzen, schulterlangen Haare, ihr beinahe schon makelloses Gesicht. Nicht so wie meins, was mittlerweile mit Makeln nur so übersät ist. Und dennoch … lässt sie sich auf mich maskierte Gestalt ein. Obwohl ich nicht mehr das bin, was ich einst war; obwohl ich zerfalle und mein Körper aus unzähligem Getier besteht. „Ihr seid nicht ganz bei Euch.“, stellt sie mir gegenüber im ruhigen Ton fest, als sie ihre losen Haare hinter ihr linkes Ohr streicht, was sie meistens tut. Dabei fällt mir ihr kleines, unscheinbar wirkendes, silbernes Ohrpiercing auf. Ob sie dieses Piercing auch auf der rechten Seite trägt? Ich habe das noch nie wirklich an ihrem Ohrläppchen bemerkt. Oft wirkt ihre rechte Seite bedeckter, als die linke. Es kommt mir so vor, als würde sie etwas vor mir verbergen wollen … Immerhin ist mir das an ihr aufgefallen. Ich bin immer noch nicht dahintergekommen, was sie vor mir zu verstecken versucht, aber … bisher habe ich nichts gefunden. „Sagt schon: welche Farben würden Euch gefallen?“ „Öhm … Grün?“ „Grün, so wie die Wolken Eures Mantels?“ „Hm, joa. Obwohl: nein. Ich mag so ein dunkles Türkis-Grün. Weniger Blau, mehr Grün. Richtung … dunkel und kräftig. Minzgrün.“ Beherzt lacht Ahulil auf. „Also dann ein dunkles, kräftiges Minzgrün. Wie der Zerstörer es verlangt.“ Sie lächelt?! Es ist so bezaubernd, wenn sie das tut. „Ist es so in Ordnung für Euch?“ „Hm, noch etwas zu hell.“ „Das ist dann kein Minzgrün … Und wie gefällt es Euch so?“ „Zu dunkel …“ „Ihr seid ganz schön anspruchsvoll, wisst Ihr das?“ „Kann sein. Ich weiß halt, was ich will … Manchmal.“ Ahulil muss dabei schmunzeln. „Was denn?“ „Ach, nichts~ Ich hoffe doch, ich kann mit dieser Farbe Euren kompliziert hohen Ansprüchen genügen.“ „… Perfekt.“ „Hex: #003426, dark cyan-green. Welch sonderbaren Geschmack Sie doch haben.“ „Kennst du etwa die ganzen Hex-Codes für Farben auswendig?“ Da ist es schon wieder: diese Leichtigkeit, die sich wie ein Schleier auf uns niederlegt. Diese Besonnenheit, obwohl uns allen eine gewaltige Schlacht bevorsteht … Obwohl uns ein Meer aus Knochen und Staub umgibt. Eine Wüste, in der nichts mehr wächst … Dennoch existiert Leben. Gerade jetzt ist es hörbar und sogar spürbar. Dieser Ort lebt, genauso wie wir. „Vielleicht noch etwas Gold? So, wie meins. Oder etwas glänzender.“ „Ihr meint für die Ränder und angebrachten Ornamente?“ „Genau, das meine ich.“, antworte ich ihr, als Ahulil mit ihrem vergoldeten, spitzen Nagel ihres rechten Zeigefingers auf die Stelle der Schulterplatte tippt, die sich sichtlich langsam verfärbt. „Ja, das sieht gut aus.“ „Hex: #aa8833, rich gold. Eure Welt hatte mich seit jeher fasziniert, wisst Ihr? Ich habe mir immer vorgestellt, dort zu sein …“ In Durkan? Das wird nicht mehr geschehen. Ich will nicht mehr dorthin zurück! Doch sage ich es ihr jetzt nicht, auch wenn sie es bereits weiß. Ich … will sie irgendwie nicht enttäuschen. Sie erkennt es stattdessen an dem Schweigen und an meinem starren Blick, der bis in das Nichts verfolgt werden kann. „Vergebt mir. Ich wollte nicht …“ „Schon gut … Welche Farbe würde denn DIR gefallen?“ „Mir?“ Rätselnd sieht Ahulil zu mir. Der Blick, den sie mir zuwirft, lässt mich kaum wieder los. Fast schon wie in Trance, versinken unsere beiden Blicke miteinander, bis wir uns recht schnell ineinander verschlingend wiederfinden. „Hey, Ahulil, das ist unfair!“, ertönt es plötzlich neben uns. Das hat mich aus dem Zauber gerissen, den mir diese kleine Sexy-Hexi hinterrücks auferlegt hat. Uff, dachte schon, ich esse sie gleich … „Barboura, du bist so eine Plage! Du suchst dir immer den ungünstigsten Zeitpunkt aus.“ „Ach, ja? Da haben wir ja mal was gemeinsam, hehe.“ Da hat Barbie nicht ganz unrecht. „Vielleicht hättet ihr euch beide besser verstecken sollen? Jeder hat euch gesehen. Und da ich meinen General gesucht habe …“ „Komm zum Punkt!“ „Ich will mit meinem General sprechen!“, besteht Barbie beharrlich darauf. „Wir sind gleich fertig. Und, Lilil? Was ist nun mit deiner Farbe?“ „Eheh, Lilil?“, fragt sie erheitert, während sie ihre linke Hand vor dem Mund nimmt. Stimmt ja: ich habe sie offiziell noch nie so genannt, upps. Barbie findet das jedenfalls gar nicht lustig, weshalb sie sofort anfängt sich wie ein schmollender Kugelfisch aufzublähen. „… Die Farbe Eurer Augen, die einen sowohl nach dem Leben, als auch nach Aufmerksamkeit trachten. Da die Komplementärfarbe von Eurem Grün jedoch Hex #34000e wäre, würde ich diese bevorzugen, sofern Ihr nichts dagegen habt: dark pink. Gravuren und Edelsteine wären die bevorzugten Ziele dieser Farbgebung … Und damit wären wir fertig.“, gibt sie im Nachhinein genervt wieder, wobei Barboura flüchtig wenige Grimassen für Ahulil schneidet, wie ich als Einziger zu vernehmen scheine. „Barbie?!“ „Jaha, General?“, blinzelt sie mich plötzlich unschuldig wirkend an, als ich ihr gegenüber den Kopf schüttle, im Sinne von: „Ich weiß, was das eben war. Lass das sein!“ Nachdem die Chaos War Maiden of Nurgle der Adeptin die Zunge rausgestreckt hat, entfernen wir uns von dieser. Kurz sehe ich noch ein letztes Mal zu Ahulil, wobei ich ihr flüchtiges, zaghaftes Winken mit den Fingern bemerke.
 

Part 43

Ansprüche
 

Noch mehr Zeit ist vergangen, bevor Barboura und ich uns zum Wall begeben haben. Die Mauer, die uns vor dem schützt, was bald eintreffen wird, wurde von zahlreichen Amazonen bemannt. Dennoch ist es eine winzige Anzahl im Gegensatz zu dem, was uns erwarten wird. „Sie sind langsam.“, spricht Bite in der Anwesenheit von Kreon zu uns. „Khorne’s Armee ist gigantisch und gut gepanzert. Wir sollten alle froh sein, dass sie viel länger brauchen, als wir.“ „Da ist was dran.“, bestätigt Bite. Nach wenigen Fingerzeichen spricht er erneut. „Es ist eine gute Möglichkeit. Die Amazonen benötigen viel Zeit, um sich zu erholen und zu stärken. Sie waren schwach, doch je länger Khorne’s Truppen benötigen, um hierher zu marschieren, desto gesünder und kräftiger wird Eure Armee sein.“ „Aber ob das ausreichen wird? … Es ist unmöglich einen Anfang und ein Ende zu sehen. Wir konnten uns durchschlagen aber … wir haben Verbündete verloren. Freunde.“ Barbie blickt während meiner Worte gen Boden. Gerade sie ist vom Ableben von „The Missing Ones“ schwer betroffen. „Schwabbel, Blig, Ichi, Ni, San … Sie waren sehr mutig und tapfer.“ „Ohne sie hätten wir es vielleicht nicht geschafft. Ich war - trotz der offensichtlichen Masse, die uns überrennen wollte - übermütig.“ „Nein, du hast dein Bestes getan, General! Ohne dich-“ „Wie dem auch sei: es bringt nichts, uns in der Vergangenheit zu verlieren. Wir müssen uns alle auf das vorbereiten, was kommen wird.“, übersetzt uns der mysteriöse Gebärdendolmetscher die Zeichen des Splintered Fang-Anführers Kreon. Da hat er recht. „Dennoch … ist es schwierig über so etwas hinwegzukommen. Aber ich weiß, dass wir uns auf weitere Verluste einstellen müssen … Verluste sind mir immerhin nicht fremd.“ „Genauso wenig, wie für uns. Auch wir haben wichtige Kameraden verloren. Familie, Geliebte, Freunde … Jeder vom Chaos hat seine eigene Geschichte. Viele versuchen diese nur … hinter sich zu lassen; im Blut zu ertränken.“, erklärt Bite uns mit nachdenklichen Worten. „Manche suhlen sich im Schmerz - sowohl in dem eigenen, als auch in dem anderer. Einige wiederum suchen nach Wissen oder nach dem absoluten Rausch. Jede Person geht mit dem, was diese erlebt hat, anders um und hat ein jeweiliges, individuelles Ziel vor Augen. Ein weiterer Grund, um die Chaosgötter aufzusuchen, nicht wahr?“ „… Und was wolltet ihr? Warum folgt ihr den Coiled Ones? Und warum … folgt ihr mir, wenn ich euch doch nichts geben kann? Nichts, bis auf Tod und Verderben.“ Nach einer gewissen Verzögerung gibt Kreon uns die Antwort darauf, auch wenn der Sprechende eine weitere Kommunikationspause einzulegen scheint. „… Weil es uns richtig erscheint. Außerdem gibt es etwas, was ihr uns geben könntet.“ In Ruhe sieht sich Kreon um, woraufhin er seine Arme gen Himmel streckt … Meint er die Metropole? Nun, wenn sie das überstehen wird … Aber erst einmal, müssen WIR es überstehen. „Wisst ihr, wer diese Armee anführt? Ist SIE es?“ „… Ja. Es ist die Chaos War Maiden of Khorne: Gihirex.“ Ich sehe die Angst in ihren Gesichtern. Sie kennen sie also? Es würde mich nicht wundern, wenn Gihirex hier ebenfalls einst anwesend war. Es könnte sein, dass sie hier war, um für Khorne Amazonen zu besorgen, um seine Armee damit zu vergrößern. Schließlich wurden die meisten Amazonen verkauft, um als Gebärmaschinen zu dienen. Das ist ihr eigentlicher Zweck. Sie sollen die Population in Neu-Linos erhöhen. Dass sie das nicht gerade freiwillig tun, muss ich dabei ja nicht erwähnen … Sie werden mit Sicherheit von dem Blut lebender und vom Fleisch gefangener, oder gefallener Krieger versorgt. In dieser Welt gibt es kaum Wasser. Der sehr seltene Regen wird immer mit großer Vorfreude und mit enormen Vorbereitungen erwartet. Die Siedlungen bunkern alles, was sie auffangen können; jeden noch so kleinsten Tropfen. Das wertvolle Wasser wird stark rationiert. Die Schwachen sterben mit Sicherheit in dieser neuen Welt, die ich ausversehen erschaffen habe. Sie bekommen nichts ab, abgesehen von den Frauen und ihren Kindern. Kinder, die Stärke beweisen müssen, um zu überleben. So hat es mir Kaleb größtenteils erklärt. Was für eine abgefuckte Welt … Aber jetzt könnte sich vielleicht Einiges ändern? Die Amazonen konnten befreit werden, doch eine Hürde steht uns noch bevor. Doch wenn wir flüchten, so würden wir nicht weit kommen. Niemand von uns! … Früher oder später wird das Chaos sie einholen, egal aus welcher Richtung. Wir dürfen das nicht zulassen! Deshalb brauchen sie uns … und wir brauchen sie. The Splintered Fang könnte uns jedoch immer noch in den Rücken fallen. Sie brauchen uns nur an Khorne zu verraten, dann würden sie das bekommen, was sie wollen. Aber sie haben Kaleb Daark geholfen?! Scheiße, ich weiß nicht, was ich darüber denken soll! „Wir müssen darauf vorbereitet sein!“, habe ich meinen Getreuen gesagt, ohne zu bemerken, dass sich Ydin im Hintergrund aufhielt. Errelez deckte sie jedoch auf und ich … ließ sie gehen. Vielleicht hat sie diese Befürchtung an die Amazonen weitergeleitet? Ich weiß es nicht. Aber dann, wenn es darauf ankommen wird, müssen und werden sie sich entscheiden … Die Amazonen stehen auf den hohen, stabilen Wällen bereit. Wir sind hier, am Anfang: Der Ort, an dem wir eingedrungen sind. The Heart liegt unter unserer Kontrolle. Doch für wie lange noch? Trotz meiner Gedanken, kann ich es vernehmen: die Nervosität; der starke Atem der anwesenden Amazonen. Barbie ist auf einmal nicht bei mir, nein: sie ist auf dem Wall geklettert? Das laute Fiepen von Rogo ertönt und dann die zitternde Stimme einer Amazone. „Wa-Was ist das?!“ „Eine schwarze Welle kommt auf uns zu?! Sie erstreckt sich bis zum anderen Ende des Horizonts!“, bezeugt eine weitere panisch. „GENERAL?! Sie ist es! Es ist Gihirex!“, ruft Barbie mir von oberhalb zu. Von dem geschlossenen, riesige Eisengatter aus, sehe ich es bereits:

„Das ist nicht nur irgendeine Welle. Das … ist die unaufhaltbare Khorne-Armee!“



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