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Loslassen heißt neu anfangen

von

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Neuanfang?

Nachdenklich schaue ich aus dem Fenster des Flugzeugs und blicke auf die Welt hinab. Eigentlich möchte ich nur nach Hause in meine Wohnung und allein sein, aber meine Familie ist der Meinung das ich genug getrauert habe. Warum nehmen sie sich das Recht raus zu entscheiden wann ich etwas zu tun und zu lassen habe? Ich bin 24 Jahre und kann das wohl selbst entscheiden. Ich Blicke neben mich und sehe das Sebastian die Augen geschlossen hat. Ich atme einmal tief ein bevor mein Blick wieder aus dem Fenster gleitet. Nun war ich für die nächsten Wochen und Monate das Problem von Sebastian. Dabei hat er sicher anderes zu tun als mich bei Laune zu halten. Sebastian ist ein bekannter Formal 1 Fahrer und gleichzeitig mein Onkel naja nicht direkt über gefühlt 20 Ecken. Aber er ist nun mal Familie. Er hat angeboten mich mitzunehmen damit ich auf andere Gedanken komme. Nur widerwillig habe ich zugestimmt und nun sitzt ich hier und warte darauf das der Flug landet.
 

Der Pilot hat gerade durchgegeben, dass wir in 20 Minuten landen und noch bevor ich ihn wecken kann, nimmt Sebastian sich die Kopfhörer aus den Ohren und streckt sich. „Hast du die Ansage gehört?“ frage ich ihn verwundert. Er dreht sich zu mir „Nö, das war reine Intuition“ grinst er und ich staune nicht schlecht. „Respekt“ sage ich anerkennend. Nachdem wir gelandet sind, holen wir unser Gepäck und werden bereits von einem Shuttel abgeholt und ins Hotel gebracht. Unsere Zimmer liegen nebeneinander und wir haben ausgemacht uns abends zum Essen zu treffen. Ich packe nur die nötigsten Sachen aus und öffne die Balkontür, welche auf einen kleinen Balkon führt. Von dort hat man einen großartigen Blick auf Bahrain. Es ist sogar die Rennstrecke zu sehen, die Rennstrecken und die Hotels werden wohl für lange Zeit mein neues Zuhause sein. Ich gehe wieder rein und ziehe mir eine lockere Jogginghose an und ein Shirt sowie meine weißen Sneaker um mit Sebastian essen zu gehen.
 

Ich klopfe an seiner Tür und er öffnet direkt. „Lass uns endlich was Essen. Ich verhungre noch“ meint er und zieht die Tür hinter sich zu und verschließt diese mit seiner Schlüsselkarte. Mit dem Fahrstuhl fahren wir ins Erdgeschoss und gehen in den Speisesaal. Dort ist ein Großes Buffet aufgebaut welches bereits ausgiebig genutzt wird. Es sind bereits einige andere Fahrer und Crew Mitglieder angereist. Morgen beginnt die Vorbereitung und entsprechend voll ist es. „Lass uns erst was zu Essen holen und dann schauen wir, wo wir uns hinsetzten“ meint Sebastian und schiebt mich ans Buffet. Also eins muss man sagen es bleibt kein Wunsch offen. Ich entscheide mich für einen Beilagensalat, Rosmarinkartoffeln und Schweinelendchen mit einer Rahmsoße. „Schau mal Da ist Lance, mein Teamkollege“ meint er und geht in eine bestimmte Richtung. Verunsichert folge ich ihm, ich hasse es irgendwo fremd zu sein. „Hast du uns etwas Plätze Freigehalten“ sagt Sebastian belustigt und stellt sein Tablett ab. „Na klar für dich doch immer“ erwidert der angesprochene und schlägt bei ihm ein. „Lance, das ist meine Nichte Louisa, Louisa das ist Lance Stroll mein Teamkollege“ stellt er uns vor und ich lächle den Mann schüchtern an. „Hey Louisa, hast du dir Verstärkung geholt?“ wendet sich dieser Lance zum Ende hin wieder an seinen Teamkollege. Ich nehme neben Sebastian Platz und beginne mit dem Essen. „Was darf ich Ihnen zu Trinken bringen?“ fragt ein Kellner an unserem Tisch. Wir geben unsere Getränkebestellung ab und essen weiter. Die beiden Unterhalten sich über verschiedene Taktiken und ich fühle ich so fehl am Platz.
 

„Hallo zusammen, hier ist doch sicher noch Platz, oder?“ lenkt jemand meine Aufmerksamkeit, von dem wirklich leckeren Essen ab. Vor uns stehen 2 Junge Männer, und wahrscheinlich sind dies auch Fahrer. „Max, Yuki. Klar setzt euch“ werden sie von Sebastian begrüßt welcher auf die Freien Stühle deutet. „Darf ich euch meine Nichte Louisa vorstellen? Sie wird diese Saison mein Glücksbringer sein“ werde ich erneut von Sebastian vorgestellt. Verwundert schaue ich ihn an „Glücksbringer? Oh, du hast bereits jetzt verloren schätzte ich“ erwieder ich, was die anderen zum lachen bringt. „Genial. Hey, ich bin Max. Max Verstappen“ stellt sich der junge Mann vor, welcher sich mir gegenübergesetzt hat. Ich lächle ihn verunsichert an. „Ich bin Yuki Tsunoda“ stellt sich der Japaner vor. Wir widmen uns dem Essen und ich verabschiede mich recht zeitig. „Du willst schon wieder hoch?“ fragt mir Sebastian überrascht. Ich nicke ihm zu. „Ja, ich wollte morgen Früh zum Stand Joggen gehen“ erkläre ich und gehe zurück auf mein Zimmer. Für den nächsten Morgen stelle ich mir den Wecker, und schalte den Fernseher an. Ich schreibe noch etwas mit meiner Freundin, bevor ich mich schlafen lege.
 

Am nächsten Morgen klingelt mein Wecker, welchen ich schnell abstelle. Ich gehe ins Bad, um mich fertig zu machen und suche meine Sportsachen aus meinem Koffer. Schnell ziehe ich mir die Leggins, sowie ein weites Sportshirt an und verlasse das Zimmer.

Nachdem ich durch die Eingangstür des Hotels nach Draußen gehe, strahlt mir bereits die Sonne erbarmungslos entgegen. Ich straffe die Schultern und beginne langsam Richtung Strand zu gehen. Nebenbei entsperre ich mein Handy und suche meine Playlist raus und drücke auf Play. Ich stecke das Handy zurück in meine Legginstasche und Fummel meine Bluetooth Höherer in die Ohren. Langsam beginne ich mit dem Joggen. Am Strand angekommen laufe ich die Promenade entlang und denke über den heutigen Tag nach. Nach einigen Metern auf dem Asphalt Wechsel ich auf den Sandboden. Jedoch stapfe ich etwas unbeholfen durch den weichen Sand, um ans Wasser zu kommen. Dort ist der Sand nass und fest sodass man mit Schuhen dort gut laufen kann. Kaum angekommen Steiger ich mein Tempo und genieße die Umgebung.

Nach 20 Minuten lege ich eine kurze Einheit ein um entspannt zu gehen. Ich lasse meinen Blick über das Wasser gleiten und weiß noch nicht so recht, ob ich über diese Chance glücklich sein soll oder ob ich mich ins Verderben manövriere. Seufzend beginne ich wieder ein lockeres Tempo anzuschlagen. Nach einiger Zeit geben meine Kopfhörer nur noch Störgeräusche von sich, sodass ich verwundert stehen bleibe und nach meinem Handy greife. Jedoch greife ich ins leere, sodass mein Herz direkt einen Schlag aussetzt. Hektisch suche ich mich selbst nach meinem Handy ab. Verdammter Mist, ich habe mitten im nirgendwo mein Handy am Strand verloren. Die Distanz muss so groß sein, dass die Kopfhörer keine Verbindung mehr haben. Shit. Leise fluchend gehe ich den Strand wieder zurück und suche mehr oder weniger panisch den Strand ab. Mit jeder Minute, die vergeht werde ich nervöser. Dass kann auch nur mir passieren.
 

Ich bin fast die ganze Strecke zurückgelaufen jedoch gibt es keine Spur meines Handys, sodass ich die Hoffnung schon aufgebe. Ich drehe mich Richtung Meer und schließe die Augen. Genervt atme ich durch, bis ich von der Seite auf Englisch angesprochen werde. „Suchst du das?“ verwundet schaue ich nach rechts und als erstes erblicke ich mein Handy, welches mit entgegengestreckt wird. 1000000 Steine fallen gleichzeitig von meinem Herz. "Danke du hast mir das Leben gerettet" bedanke ich mich und blicke den Mann mit gegenüber an. Noch bevor ich meinen Blick über den jungen Mann gleiten lassen kann, bleibe ich direkt an seinen Augen hängen. Verdammt. Nur dieses eine Wort schießt mir durch den Kopf. Diese Blau-Grauen Augen würde ich nie wieder vergessen können. Einen Moment war ich nicht im Stande mich von diesen zu lösen. Aber auch sein Blick hängt an mir, ohne diesen abzuwenden. Ein lächeln legt sich auf sein Gesicht. "Jeden Tag eine gute Tat" grinst er und sein Blick liegt weiterhin auf mir. Ich schaue kurz auf meine Uhr "Wie haben halb 8 da bist du heute aber früh mit fertig" entgegne ich ihn was er weiterhin grinsend zur Kenntnis nimmt. Schnell entsperre ich mein Handy und schließe die App für meine Musik. Ich hebe den Blick und lasse ihn nun über den Mann gleiten. Auch er trägt Sportklamotten und scheint bereits mittendrin gewesen zu sein. Er hat längere blonde Haare und einen Bart, der ihm echt gutsteht, und wieder bleibe ich an seinen Augen hängen. „Du kommst nicht von hier, oder? Was machst du in einem so weit entfernten Land?“ fragte er und deutet an weiter zu laufen. Mein Handy und meine Kopfhörer lasse ich in der Tasche verschwinden und laufe neben ihm her. „Nein, ich komme aus Deutschland und begleite jemanden. Und du? wohnst du hier?“ frage ich neugierig. Mit einem nicht zu deutenden Blick schaut er mich kurz an. „Nein, ich bin wegen der Arbeit hier, quasi auf der Durchreise“ antwortet er kurz angebunden. Einige Meter gehen wir schweigend nebeneinander her. „Wie heißt du eigentlich? Ich muss mich bei meinem Lebensretter doch bedanken“ verlange ich. "Pierre. ich heiße Pierre und du bist?" "Louisa, aber alle nennen mich Lou" antworte ich und er schenkt mir ein lächeln was einfach umwerfend aussieht. „Okay, Pierre und wo kommst du eigentlich her?“ frage ich neugierig. „Ich komme aus Frankreich“ antwortet er. Direkt schweifen meine Gedanken zu Nils und ich verbiete mir selbst Pierre anzusehen. Ich richte den Blick wieder nach vorn. "Bist du viel unterwegs, also in anderen Ländern?" fragt er. "Eigentlich nicht, aber das werde ich wohl in nächster Zeit" antworte ich ehrlich. Seinen fragenden Blick bemerke ich nicht. "Mh, okay. was machst du den beruflich?" nun gilt meine Aufmerksamkeit wieder völlig ihm. "Also eigentlich bin ich... " noch bevor ich aussprechen kann, meldet mein Handy einen Anruf an. "Sorry" ich krame mein Handy raus und lese Sebastians Namen. Entschuldigend schaue ich den Mann neben mir an er jedoch macht eine Geste das ich ran gehen soll.
 

"Ja?"

"Lou, wo bist du? ich habe bereits bei dir geklopft. Ich wollte essen gehen" höre ich Sebastians Stimme.

"Oh, ich bin am Strand das hatte ich gestern Abend doch gesagt. Ich komme, gibt mir 10 Minuten" antworte ich kleinlaut. Einen Moment ist es still.

"Stimmt, egal, ich warte auf dich" damit legt er auf. Ich atme einmal durch, bevor ich mich wieder an Pierre richte.

"Sorry ich muss los. vielleicht sieht man sich noch mal" direkt beruhe ich die Worte. Nils. Wie kann ich dann einem anderen Kerl sagen das man dich sicher noch mal sieht. Wobei ich zugeben muss das der Mann mir gegenüber echt gut auszieht. Etwas überrascht schaut er zu mir. "Ja, also ich bin die nächsten 3 Tage morgens laufen." meint er und ich nicke ihn zu. Ich richte meine Kopfhörer "Danke noch mal" sagt ich und hebe nein Handy in die Luft, bevor ich joggend zurück laufe.
 

Mit der Schlüsselkarte schließe ich mein Zimmer auf und ziehe mir etwas anderes an bevor es an der Tür klopft. Ich öffne diese und Sebastian schaut mich verschlafen an. "Guten Morgen, bist du fertig?" fragt er und hat bereits eine Aston Martin Jacke an. Ich nicke und zusammen fahren wir ins Erdgeschoss. Er führt mich in einen großen Raum in welchen bereits reges Treiben herrscht. "Hier im Hotel sind nur Personen die zur Formel 1 gehören" erklärt er und mein erster Weg führt zur Kaffeemaschine. Kaffee wichtig am Morgen. Mit der Tasse in der Hand suche ich Sebastian welcher sich mit jemanden unterhält. Ich gehe zum ihm und auf mir liegt die Aufmerksamkeit seines Gesprächspartners. "Lou setzt dich ruhig dahinten hin, ich komme gleich dazu" meins Sebastian. "Das ist übrigens Lewis Hamilton, Lewis das ist Lou, meine Begleitung für die Renntage" stellt er uns noch vor. Ein überraschter Blick liegt auf diesem Lewis und ich muss zugeben ich habe seinen Namen bereits gehört. "Ähm versteh mich nicht falsch aber ist die nicht etwas jung für dich" höre ich ihn sagen wären ich hinter Sebastian Platz nehme. "Bist du bescheuert, sie gehört zur Familie du Idiot" höre ich Sebastian aufgebracht und ein Lächeln huscht über mein Gesicht.



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