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and sometimes something is wrong

Elsa x Viktor
von

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Empfinden

Viktors Herz scheint zu rasen und sein Atem ist vermutlich viel zu schnell. Er kann seinen Blick nicht von der Frau vor sich nehmen, die ihm immer näher kommt. Er spürt ihre Finger auf seiner Haut, die ihn fast zu verbrennen scheinen und dann auch ihren warmen Atem auf seinen Lippen, der ihm eine Gänsehaut beschert.

“Elsa”, murmelt und dann streifen ihre Lippen bereits seine.

Und obwohl er weiß, dass das hier falsch ist, schließt er seine Augen. Sein Herz scheint fast aus seinem Brustkorb zu fliegen als sie ihn küsst, nur sanft, eigentlich liegen ihre Lippen nur auf seinen. Das hier … sie so bei ihm, das hat er sich immer gewünscht. Und doch … es ist falsch, es auszunutzen. Sie hat immer noch Liebeskummer wegen einem anderen, sie ist zur Zeit so verletzlich, das hier ist … falsch. Und obwohl er es weiß, so fühlt es sich doch verdammt gut an und daher beginnt er den Kuss zu erwidern. Doch schließlich übermannt ihn sein Gewissen und er schiebt sie sanft von sich weg.

“Elsa, ich weiß nicht ob …”

Sie sieht ihn ernst an. “Viktor …” Wieder wandern ihre Finger über die Haut an seiner Wange. “Ich … ich habe nicht die gleichen Gefühle für dich, das tut mir leid. Aber …”, ihre Hand hält inne, “vielleicht könntest du … nur diese eine Nacht … Ich will … ich will wieder etwas anderes empfinden, als diese Schmerzen wegen Mario. Vielleicht …” Wieder ändert sich etwas in ihren Augen und sie schüttelt ihren Kopf, zieht sich zurück, aus seiner Umarmung heraus. Sie steht auf und tritt wieder zu der Fensterfront.

“Elsa”, murmelt er leise, kann seinen Blick nicht von ihr nehmen. Er spürt seinen Körper an all den Stellen, an denen sie gerade noch gewesen ist, kalt werden, ihre Körperwärme ist nicht mehr da, hat sich mit ihr entfernt.

“Es tut mir leid, das war eine ganz dumme Idee von mir! Ich kann so etwas nicht von dir verlangen, gerade wegen deinen Gefühlen. Es tut mir leid, Viktor.”

Er sieht sie immer noch an und in seinem Kopf entbrennt ein Kampf um richtig und falsch. Ja, es wäre falsch … aber … sie … Es ist sie. Und so kann er ihr doch zeigen, was er für sie empfindet, alle seine Gefühle und Empfindungen, ihr beweisen, dass er es, im Gegensatz zu Mario, ernst mit ihr meint. Er hätte diese eine Nacht … und danach hoffentlich ihr restliches Leben.
 

Und von diesen Gedanken angetrieben steht er auf, geht zu ihr und legt ihr eine Hand an den Oberarm. Überrascht blickt Elsa auf, erwidert durch die Glasscheibe seinen Blick. Ihre Augen weiten sich, als sie die Entschlossenheit in seinen Augen bemerkt.

“Ich würde alles tun, damit es dir besser geht, Elsa. Und … ich …”

Er bricht ab, weiß nicht, was er ihr noch sagen soll und dann handelt er einfach, will ihr all das zeigen, was er empfindet, was er nicht aussprechen kann. Er zieht an ihrem Oberarm, dreht sie zu sich nach hinten und senkt kurzerhand seine Lippen auf ihre, während er seine andere Hand in ihren Nacken und dort in ihren Haaransatz schiebt. Sie ist einen Moment überrumpelt, dann legt sie ihre Arme in seinen Nacken und erwidert seinen Kuss, der nichts mehr mit dem sanften Kuss von vorher gemein hat.
 

~~~
 

Als Viktor am nächsten Morgen erwacht, liegt ein Lächeln auf seinen Lippen. Elsa … sie die letzte Nacht in seinen Armen halten zu können, sie zu spüren, ihre weiche Haut, ihre Lippen auf seinen. Wie sie sich ihm geöffnet hatte, ihre Arme um ihn geschlungen, dazu die sinnlichen Laute, die sie ausgestoßen hatte, als sie sich endlich so nahe waren, wie er es sich schon so lange gewünscht hat. Er hatte Sex immer gemocht, aber der Sex mit ihr ist für ihn erfüllend gewesen, das beste, was ihm je passiert ist, sie ist das beste. Immer noch hat er ihren Duft in seiner Nase, alles riecht nach ihr. Endlich gehört sie zu ihm.

Er streckt seine Hand aus, lässt sie über die Bettseite neben sich wandern, sucht nach ihr, will seinen Arm um ihre Mitte legen und sie an sich ziehen. Doch … seine Hand tastet vergebens nach dem nackten, warmen Körper neben sich. Blinzelnd öffnet Viktor seine Augen, erkennt, dass die Bettseite neben sich leer ist und setzt sich verwirrt auf. Sein Blick gleitet durch sein Schlafzimmer, zeigt ihm, dass er die einzige Person hier ist. Sein Herz zieht sich unangenehm zusammen, als ihm ein Gedanke in den Kopf kommt. Doch dann schüttelt er seinen Kopf und hebt seine Beine kurzerhand über den Bettrand. Sie kann überall sein, im Bad, in ihrem eigenen Zimmer, in der Küche oder dem Wohnzimmer, sie muss ja nicht hier auf ihn warten. Er bückt sich nach seiner Boxershort und zieht diese über, ehe er sein Schlafzimmer verlässt und zu der Türe gegenüber seiner geht. Er klopft an.

“Elsa?”, fragt er und öffnet die Türe dann.

Sein Blick gleitet durch das Zimmer, dass sie nicht hier ist, hat er gleich bemerkt. Zudem ist das Bett ordentlich gemacht, sie scheint die ganze Nacht bei ihm verbracht zu haben. Bei den Gedanken und der Erinnerung daran wird es ihm warm ums Herz. Er tritt wieder aus dem Zimmer hinaus. Ins Bad muss er nicht schauen, die Türe steht offen. Stattdessen wendet er sich in Richtung des großen Wohnraums.
 

Dort bleibt er stehen, als ihm klar wird, dass sie auch nicht hier ist. Wieder fühlt es sich an, als ob sein Herz zusammengepresst würde. Doch erneut drängt er den Gedanken, der in ihm aufsteigt, mit voller Wucht zurück. Und dann fällt ihm ein zusammengefalteter Zettel auf der Kücheninsel auf, der dort steht. Als er näher kommt, erkennt er seinen Namen in ihrer geschwungenen Schrift darauf stehen: Viktor.

Einen Moment starrt er seinen Namen nur an, wie als ob er dadurch ändern könnte, was in dem Brief steht, was er befürchtet, was dort stehen würde. Langsam streckt er seine Hand aus, ergreift den Zettel und hebt ihn hoch. Er faltet ihn auseinander und als er ihre Worte liest, zieht sich alles in ihm zusammen.
 

Ich weiß, dass dies der feige Weg ist, aber mir war bewusst, wenn ich heute morgen in deine Augen sehen würde, vor allem nach dieser Nacht, würde ich es nicht über mich bringen, zu gehen. Die letzten Jahre war mein Leben immer auf Mario ausgerichtet, darauf, dass er und ich unser Leben zusammen verbringen. Und jetzt ist es das erste Mal, dass es nur um mich geht und ich bin mir sicher, dass ich diese Zeit nutzen und nach mir schauen muss. Würde ich hier bleiben, könnte ich das nicht, zumindest bezweifle ich, dass ich es schaffen würde. Und daher muss ich gehen. Es tut mir leid, wenn ich dich damit verletze.

Doch ich will, muss dir auch Danke sagen, Viktor. Dafür, dass du mich bei dir aufgenommen hast, für die letzten Wochen, in denen du immer für mich da warst und auch für die letzte Nacht, in der du mein Herz ein Stück weit wieder zusammen gesetzt hast.

Ich weiß, dass wir uns wiedersehen werden. Bitte bleib, wie du bist.

Deine Elsa
 

Viktor lässt den Zettel fassungslos sinken, die Worte sind noch nicht ganz zu ihm durchgedrungen und doch ist ihm eines klar: sie ist weg. Dabei … Er schüttelt langsam seinen Kopf. Sie hatte es noch gesagt, nur diese eine Nacht … und er Vollidiot hatte sich eingeredet, dass er ihr mit dieser einen Nacht zeigen kann, wie sehr er sie liebt, dass ihr auch klar werden würde, dass sie für ihn ebenfalls so empfindet. Was hat er sich dabei eigentlich gedacht? Was hat er erwartet? Wie sie selbst geschrieben hat, sie kommt aus einer langen Beziehung, einer Beziehung, die ernst gewesen ist, auch wenn sie so auseinander gegangen ist. Und … er kann sie auch verstehen. Er versteht, dass sie nun Zeit für sich braucht. Aber die hätte sie doch auch mit ihm an ihrer Seite gehabt. Er würde nie etwas tun, was ihr schadet!

Fahrig greift er nach seinem Handy, das er gestern hier hat liegen lassen. Elsa hat ihren Brief direkt daneben gestellt, wollte sich sicher gehen, dass er ihn findet. Er sucht nach ihrer Nummer, wählt diese und hofft, dass sie rangeht.
 

Diese Nummer ist momentan nicht erreichbar, bitte versuchen sie es später noch einmal.
 

Angewidert starrt Viktor auf sein Handy, dann sucht er eine andere Nummer heraus und wählt diese. Nach ein paar Mal Klingeln wird zum Glück abgehoben.

“Mensch, hast du mal auf die Uhr gesehen? Wir haben 6.30 in der Früh! Ich bin gerade erst nach Hause und ins Bett gekommen!”

“Wo ist sie?” Viktor ignoriert, was sein Gesprächspartner gesagt hat.

Einen Moment herrscht Stille.

“Viktor, hat sie dir nicht gesagt, wohin sie ist?”

“Würde ich dich sonst fragen, Gregor?”, knurrt er diesen an.

Wieder herrscht Stille, dann seufzt der Jüngere auf.

“Viktor, ich habe sie vorher zum Flughafen gefahren.”

“Aber, wo ist sie hin?” Verzweiflung ist seiner Stimme anzuhören.

“Sie hat einen Job in Deutschland angenommen. Habt ihr gar nicht darüber geredet, hat sie dir nichts erzählt?”

“Hätte sie das, würde ich dir nicht so verzweifelt anrufen, oder?”, gibt Viktor von sich.

“Ist zwischen euch irgendetwas vorgefallen, Viktor?”, fragt Gregor vorsichtig.

“Nein … also nicht, dass … egal. Sie hat es mit keinem Wort erwähnt, dass sie geht. Ich habe heute morgen nur einen Brief vorgefunden, in dem sie geschrieben hat, dass sie es … für sich macht.”

Viktor fällt ein, dass sie gestern ein paar Mal versucht hat, den heutigen Tag anzusprechen, doch er hat sie nicht ausreden lassen. Hatte sie es ihm da sagen wollen? Ist es ihm unterbewusst klar gewesen und er hat sie nicht aussprechen lassen, um es nicht hören zu müssen? Aber …

“Sie hat geweint, als ich sie zum Flughafen gebracht und mich von ihr verabschiedet habe. Ich habe gedacht, dass das vermutlich noch an Mario liegen würde … aber … Viktor, kann es sein, dass ich mich da täusche?”, fragt Gregor ihn nun.

Viktors Hand festige sich um sein Handy, ehe er seinen Kopf schüttelt. “Woher soll ich das wissen, Gregor? Ich kann nicht in ihren Kopf schauen. Sie muss wissen, was sie tut, sie ist alt genug.”

Und damit beendet er den Anruf ohne sich zu verabschieden. Er lässt das Handy zurück auf die Kücheninsel gleiten, sein Blick richtet sich auf den Brief, der vor ihm liegt. Und dann, mit einem lauten, verzweifelten Schrei, wischt er alles von der Kücheninsel, wirft alles hinunter, ignoriert, was dabei kaputt geht, zerbricht. Denn das geschieht mit seinem Herzen in diesem Moment auch, es zerbricht in tausende von Scherben und jede Hoffnung, die er bis gerade noch gefühlt hat, löst sich in Nichts auf.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und da folgt auf den hohen Flug der tiefe Fall ...
Viktor tut mir wirklich leid ... Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Devilvegeta
2021-12-15T17:35:42+00:00 15.12.2021 18:35
:((((
Jetzt machg Elsa das mit Viktor was Mario mit ihr gemacht hat :(
Herzschmerz 💔
Obwohl man Elsa natürlich auch verstehen kann. Erstmal it sich selbst glücklich werden bevor mit jemandem zusammen glücklich sein kann :)))
Antwort von:  Tasha88
15.12.2021 19:02
Naja.... Sie hat Viktor nicht betrogen... Und sie hat zu ihm gesagt, dass es nur diese eine Nacht ist... Er wusste es also...
Und ja, sie braucht jetzt Zeit für sich. Toll ist das aber nicht von ihr... Ganz im Gegenteil
Von:  phean
2021-12-15T16:55:30+00:00 15.12.2021 17:55
Du
Antwort von:  phean
15.12.2021 17:55
bist
Antwort von:  phean
15.12.2021 17:55
grausam
Antwort von:  phean
15.12.2021 17:55
!!!!!!!1elf
Antwort von:  Tasha88
15.12.2021 19:01
Ich Habs noch drauf 😂😂😂
Antwort von:  phean
15.12.2021 19:05
Ja, des kannst du dem armen Bub doch nicht antun. Der sollte sich Mal ganz schnell ein Mädel holen, dass nicht gleich nach einer Nacht davon läuft ... Dann ist er besser dran!!
Von:  Centranthusalba
2021-12-15T15:11:31+00:00 15.12.2021 16:11
😭😭😭😭😭😭😭😭😭
🤧🤧🤧🤧🤧🤧🤧🤧🤧
Antwort von:  Tasha88
15.12.2021 19:01
Ich weiß, ich weiß...


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