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Frisch zum Neujahr

Eijirou x Mina
von

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Happy new Year...

Wie ein blutroter Ball stieg die Sonne am Horizont auf und der Himmel brannte in einem tiefen Orange. Der Schnee auf den Dächern und in den Straßen schimmerte im Segen der Sonne. Eiszapfen hingen wie Glasspitzen kopfüber und glänzten bei Tagesanbruch. Im Moment schlief die Stadt noch friedlich. Kein Lärm durchbrach die Stille. Die lauen Sonnenstrahlen schlichen über die Dächer und erreichten ein Fenster mit feuerroten Gardinen. Der Raum erstrahlte in gelbem Schein.

Eijirou nieste mehrmals. Andauernd kribbelte seine Nase und er schmeckte den Rotz auf der Zunge. „Warum musste ich mich jetzt erkälten?“, grummelte er gedämpft. Aus seiner Nase kroch ein Schleimbeutel hervor, den er gleich danach hochzog. Warme Sonnenstrahlen berührten sein Gesicht. Müde rieb er sich die Augen und gähnte herzhaft.

Aus der Küche ertönte ein Scheppern, dann rauschte Wasser aus einem Stahlhahn und das fröhliche Summen einer Frau war zu hören. „Du bist selbst Schuld, Spitzhörnchen.“ Ihr Unterton trug Spuren von Vorwurf und Belustigung. Dennoch machte sie sich Sorgen um ihn, denn eine Erkältung konnte ziemlich ungemütlich sein.

Ständig schniefte und rotzte Eijirou, bis er mit verstopfter Nase einen Satz zusammenwürfelte. „S-sehr -hatschi! -witzig“, schnaufte er in ein Taschentuch, das er darnach in den Mülleimer neben sich warf. Bald müsste die Mülltüte gewechselt werden. Seit Stunden türmte sich ein Haufen gebrauchter Taschentücher im Inneren. „Eine Erkältung ist so was von nicht männlich.“ Das schloss seine dunklen Augenringe und das Gefühl der Schlaftrunkenheit ein.

„Ihr Männer müsst es auch immer übertreiben“, meinte Mina, die im Türrahmen stand. „Silvester, Alkohol, Feiern und eine Schneeballschlacht mit nur einer Unterhose am Leib ist wirklich... kindisch.“ Ein Grinsen huschte über ihre Lippen. Natürlich hatte sie selbst einige Gläser Whisky mit ihren besten Freunden getrunken, doch passte sie auf, sich nicht dem Rausch zu ergeben. Im Gegensatz zu ihrem Freund vertrug sie mehr Alkohol.
 

Unter dem Berg aus Wolldecken regte sich etwas. Eijirou drehte sich um und lächelte sie entschuldigend an. Dabei glühten seine Wangen rosarot. „Katsuki hat zuerst einen Schneeball geworfen und ich konnte irgendwie nicht widerstehen“, lachte er. Seine gute Laute kehrte zurück. Allerdings fehlten einige Erinnerungsstücke von der Nacht nach der Schneeballschlacht. Mit der Zeit füllten sich die Lücken glücklicherweise mit Erinnerungsfetzen, die entweder zum Lachen oder Kopfschütteln waren.

Mina ging auf ihren Freund zu. Schritt für Schritt. Ihre Bewegungen waren tadellos und die rosafarbenen Haare umrahmten ihr Gesicht. Hinter dem frechen Lächeln verbarg sich ein Engel mit Leidenschaft. „Für deine Glanzleistung von heute und in der nächsten Zeit bekommst du meinen hausgemachten Zaubertee“, kicherte sie und stellte eine Tasse mit dem Slogan „Von wahrer Männlichkeit“ auf den Wohnzimmertisch „Vorsicht, es ist heiß.“

Dampf und Aroma stiegen auf. Eijirou befreite sich aus den Decken und rückte nach vorne. „Du bist die - hatschi! - Beste, meine Süße.“ Er beugte sich vor und griff nach dem Henkel. Wenn jemand eine Brühe herstellen konnte, die Geist und Körper neues Leben einhauchte, dann hieß diese Köchin Mina Ashido. Am liebsten würde er sie küssen, doch anstecken wollte er sie nicht. Kurz atmete er durch und nahm einen Schluck von dem Tee. Neben ihm nahm Mina Platz. Elegant schwang sie die Beine übereinander und wurde bei dem Kompliment rot um die Nase. Mit einem sanften Schlag gegen seine Schulter drückte sie ihre Verlegenheit aus. „Für dich nur das Beste vom Besten. Bekomme ich dafür einen Kuss“?, neckte sie ihn und spitze die Lippen. Diese Gelegenheit musste sie einfach ausnutzen.

Beinahe verschluckte sich Eijirou am Tee und hustete mehrfach hintereinander. Die grüne Flüssigkeit schwankte hin und her. Einzelne Tropfen flogen im Bogen aus der Tasche und hinterließen dunkle Flecke auf dem Holztisch. „W-was?“ Von den Lippen aus wanderte sein Blick weiter nach unten. Ihr schwarzes Top hatte einen tiefen Ausschnitt und er konnte den weinroten BH sehen, der ihren großen Brüsten schmeichelte. Bei dem Anblick schluckte er schwer und errötete. „Lieber nicht. Hatschi!“

Mina schmollte. Schelmisch schnipste sie ihm gegen die Nasenspitze. So leicht entkam er ihr nicht. Als Mina ihren Freund breit angrinste, spürte sie seine Verlegenheit. Sein Instinkt sagte ihm, jetzt packe sie richtig aus. Damit lag er richtig. „Also hast du mich nicht mehr lieb?“, fragte sie leise nach. Die gelben Augen blickten ihn verschmitzt sowie sehnsüchtig an.

Wie männlich von ihr, dachte er unter ihrem verführerischen Blick. Geschwind wich er der Verlockung aus. Darin war Mina sehr gut und seine Wangen glühten. „Das ist nicht fair. Völlig unmännlich“, beschwerte er sich. Ehrlichkeit und kein Groll versteckten sich hinter den Worten. Zudem raste sein Herz enorm schnell. Außerdem drückten die gesundheitliche Beschwerden ihm in den Nasenhöhlen. Anschließend folgte ein Niesen. Liebevoll tippte Mina ihm gegen die Wange. „Gesundheit, Spitzhörnchen.“ Ihre Stimme klang sanft, ihr Blick war weich. Auch wenn er als ein tapferer Held andere Menschen beschützte, konnte eine Erkältung hartnäckiger als eine Bande Schurken sein. Des Öfteren ärgerte sie ihn gerne, doch jetzt beendete sie das Spiel und küsste Eijirou auf die Wange. „Gewonnen“, flüsterte sie. Später würde sie ihm als Entschuldigung ein Entspannungsbad mit Rosen und Kerzen einlassen.

„Du denkst gerade dir etwas Romantisches aus, oder?“, stellte er fest. Aus den Augenwinkeln erkannte er Minas erstauntes Gesicht. Sie hob die Augenbrauen und formte ihre Lippen zu einem Schmunzeln. Eijirou streckte die Hand aus und strich behutsam über die pinke Haut. Dabei schob er ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr. „Deine Leidenschaft kennt wohl keine Grenzen.“ Beide starrten sich an. Sie grinste ihn herausfordernd an, er grinste mutig zurück.
 

Wärme und Liebe erfüllten sie. Hitze durchfuhr ihren Kopf durch seine edlen Worte und Geborgenheit ruhte in ihrem Herzen aufgrund seiner Nähe. In den Ohren anderer hörte es sich vermutlich kitschig an, aber Mina interessierte sich nun mal für Romantik. „Wenn du es kaum erwarten kannst“, hauchte sie ihm entgegen, „dann können wir mit dem Vorspiel beginnen.“ Im gleichen Augenblick legte sie ihren Arm um Eijirous Hals und ihre Lippen kamen sich so nah, dass jeder den warmen Atem des anderen auf der Haut spüren konnte.

Durch seine Adern kroch eine Wonne und verlieh ihm ein wohliges Gefühl, das sich mit Minas Leidenschaft vermischte. In ihm wuchs die Erregung, seine Freundin in allen Formen und Farben zu liebkosen. Jetzt jedoch hielt er kurz inne. Nase und Rachen reizten sein Gemüt. Auf keinen Fall wollte er ihre Gesundheit gefährden. „Bist du dir ganz sicher?“, hakte Eijirou nach.Diesmal setzte Mina eine sorgenfreie Mine auf, statt über seine Zurückhaltung zu seufzen und ihn mit ihrer Kreativität zu verführen. Sie stupste seine Nasenspitze mit ihrer Nasenspitze an. „Deine Männlichkeit in allen Ehren, aber“, säuselte sie, „das Risiko bist du mir wert.“ Somit drückt sie ihren vollen Busen gegen Eijirous Brust und wartete auf seine Genehmigung für einen Zungenkuss. Solange blieb sie hartnäckig. Mit ihrer aufgeschlossenen Art hatte sie oftmals die Herzen anderer erobert, doch er war ihr größtes Ziel. Tag ein, Tag aus.

Ein tiefes Raunen entglitt Eijirou. Langsam fand die Geduld des Paares ein Ende und er willigte letztendlich ein. „Ich ergebe mich“, scherzte er ritterlich. „Hatschi!“ In allerletzter Sekunde neigte er den Kopf nach links, sodass er ins Freie nieste. Sofort verschwand die gefühlvolle Atmosphäre und er verfluchte diese eine schleimige Attacke. Das ging schief, klagte er stumm mit dem ekelhaften Geschmack im Mund.

„Wie ehrenhaft von dir“, sagte Mina und küsste ihn auf die Wange. „Vielleicht ruhst du dich doch lieber aus.“ Mit den Fingern glitt sie durch sein rotes gestyltes Haar. Es war hart und weich zugleich. Besonders die zwei Hörner hatten es ihr angetan. Früher hatten sie sich als Hornfreunde bezeichnet, jetzt waren sie ein Hornpaar und würden vielleicht eine Hornfamilie. Instinktiv fasste sich Mina an den Bauch. Freude funkelte in den dunklen Augen und sie lächelte aus ganzem Herzen.
 

Häufig wurde er von seiner Freundin regelrecht verwöhnt, indem sie das köstlichste Essen vorbereitet, die besten Ideen für Abende zu zweit hatte und ihn mit Aufmerksamkeit überschüttete. Mit einem „Hmh“ stimmte er ihrem Vorschlag für eine Pause zu, bis Eijirou ihre Gefühlsveränderung bemerkte. Er legte die Stirn in Falten. Als sie ihre Hand unten auf ihren Bauch legte, hatte er einen Verdacht. „Hey, Süße“, sprach er sie an und streichelte ihren Handrücken. „Hast du deine Tage?“

Beinahe fiel Mina aus allen Wolken. Sie starrte ihn perplex an und brachte ein verwirrtes „Häh?“ heraus. Wie um alles in der Welt kam er auf diesen Gedanken? Zuerst starrte sie die Hand an, welche von Eijirou besonders behutsam berührt wurde. Der Blick huschte dann zu ihrem Freund hoch, der sie besorgt ansah. Mehrmals blinzelte Mina, bevor sie eine Reaktion zeigte. „Ich habe was?“, begann sie mit einem lauten Lachen. Sie konnte gar nicht mehr aufhören. Immer wieder klopfte sie ihm auf dem Rücken und krümmte sich vor Lachen. „Hahahaha! Ich liebe deinen naive Art, Spitzhörnchen.“

Leicht öffnete Eijirou den Mund, um etwa zu sagen, jedoch ließ er Mina in Ruhe auslachen. Je länger das Lachen dauerte, desto bescheuerter kam er sich vor. Hat er etwas falsch verstanden? Tränen bildeten sich in ihren Augen und er verzog das Gesicht zu einer beschämten Mine. Jetzt hatte Mina ihren Freundinnen wieder etwas zu erzählen. Nachdem Mina sich langsam beruhigt hatte, traute er sich, ihr eine Frage zu stellen. „Bist du fertig?“ Wieder juckte wieder seine Nase und er schnappte sich ein Taschentuch. „Hatschi!“

Mit einem Atemzug bekam sich Mina wieder ein. Die Tränen wischte sie sich weg und grinste gut gelaunt. „Zum zweiten Mal Gesundheit.“ Sowohl seine aufrichtige Seite als auch seine Zugänglichkeit zogen sie magisch an. Damals in der Mittelschule hatte er sich ganz anders verhalten. Egal. Sie liebte ihn so, wie er war. „Und ja, ich bin fertig“, fügte sie hinzu.

Ein stumpfes „Puff“ erklang im Mülleimer, als das zerknüllte Taschentuch hineingeworfen wurde. Wenn er diese Erkältung loswurde, dann schwor er sich, niemals wieder nur mit Unterhose im Alkoholrausch zu Silvester einer Schneeballschlacht beizuwohnen. Nie mehr! Leise seufzte er. Dann lächelte er Mina an. „Dankeschön, meine Süße.“ Als Erwiderung sandte sie ihm einen Luftkuss zu und er antwortete ihr dankend, indem er nach diesem griff und ihn in sein Herz einschloss.

Hinter vorgehaltener Hand unterdrückte Mina ein Lachen. Sie wertschätzte die Geste ihres Freundes sehr. Glück pochte durch ihre Adern. Solch ein Gefühl wusste sie nicht in Worte zu fassen, eigentlich konnte sie es nur fühlen. Augenblicklich prickelte ihre Haut und der Wunsch nach einem besonderen Moment nahm von ihr Besitz. Sehnsüchtig schaute sie Eijirou an. „Hmh. Ich habe jetzt schon Lust auf ein Bad bekommen“, murmelte sie.

Eijirou schnalzte mit der Zunge. Die Hand ballte er zu einer Faust, spannte die Muskeln an und hob den rechten Arm hoch. „Bei dem Angebot kann ich unmöglich nein sagen“, stimmt er ihr zu. „Das wäre unmännlich von mir.“ Genau wie in Minas Augen loderte in seinen roten Augen das Feuer der Leidenschaft. Dieses eine Mal quälte ihn kein Niesen, Jucken oder anderes, bloß eine aufkeimende Hitze brodelte in ihm und verlangte nach der Liebe seines Lebens, wie Mina sagen würde.

Wie aufs Stichwort stand Mina auf und zwinkerte ihm zu. „Dann bereite ich schon mal alles vor. Trink schön den Tee aus und komm erst, wenn ich den Befehl dazu gebe“, flötete sie honigsüß. Ihre Stimme ließ keinen Platz für Widerrede. Als Eijirou den Daumen nach oben zeigte, schmunzelte Mina, ging los und hatte schon die nächste spontane Idee im Kopf.



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