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Das Geheimnis der Kleeblattinsel

von

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Epilog

Epilog

Tosh Kamar war tot. Nachdem der goldene Drache ihn vernichtet hatte, war mit einem lauten Donnerschlag sein Fluch aufgehoben worden. Königin Wioletta und Königin Shakira waren nun wieder fruchtbar. Am darauffolgenden Tag hatten sich alle in Wiolettas Palast zu einer kleinen Feier versammelt. Im großen Saal, in dem für gewöhnlich die Besprechungen abgehalten wurden, fand das Fest statt. Königin Wiolettas Küchenchefs hatten sich schwer ins Zeug gelegt, und ein Buffet gezaubert, dass diesem besonderen Anlass würdig war. So waren neben verschiedenen Suppen, wie Aalsuppe, auch andere Delikatessen zu finden. Auch Hummer war dabei. Doch Kevin konnte vielen der Gerichte, die die Köche zubereitet hatten, nicht viel abgewinnen. Er war die New Yorker Kost gewohnt. Doch er probierte wenigstens, einfach um die Chefs de Cuisine seiner Patentante nicht zu kränken.

Er sah gerade zu einem der Fenster hinaus, als ihm seine Patentante von hinten die Augen zuhielt.

„Lass das, Tante.“, sagte er.

„Mist. Du merkst aber auch alles.“

Dann trat Wioletta neben ihr Patenkind.

„Du denkst doch an irgendetwas Kevin. Willst du mit mir darüber reden?“, sagte die dritte Königin.

„Ich finde es nicht gerecht, dass Alan und Kimmy Painter immer noch nicht wissen, was mit ihren Elter passiert ist. Sie haben so oft gefragt, wenn wir uns getroffen haben. Aber immer sind sie auf eine Mauer des Schweigens gestoßen. Warum sagt man den beiden einfach nicht die Wahrheit? Sie haben ein Recht darauf.“

„Man kann nichts weitergeben, was man nicht weiß, Neffe. Wir haben den Absturz der Maschine beobachtet. Die Krieger der Stämme durchkämmen noch immer das Gebiet rund um die Absturzstelle. Aber von den Insassen fehlt bisher jede Spur.“

In diesem Augenblick öffnete sich die Tür und zwei Krieger der Hoda betraten den Raum. Wioletta wandte sich ihnen zu.

„Gibt es Neuigkeiten?“, fragte sie dann.

„Mylady, einer unserer Suchtrupps hat zwei Menschen gefunden. Einen Mann und eine Frau. Der Mann ist tot. Die Frau lebt noch.“

„Wie ist ihr Zustand?“, fragte Kevin. 306

„Kritisch. Es ist ein Wunder, dass die beiden überhaupt solange durchgehalten haben.“

„Was meint ihr damit?“, fragte Wioletta.

„Das einzige, was wir in Erfahrung bringen konnten, ist, das beide ein Ehepaar sind und sie seit drei Jahren durch den Dschungel irren. Danach hat die Frau das Bewusstsein verloren.“

„Wie lauten die Namen der beiden?“, fragte Wioletta vorsichtig.

„Wir kennen nur den Namen der Frau. Sie heißt Belmira Painter.“

„Das ist der Name unserer Mutter.“, entfuhr es Kimmy.

„Wo ist sie jetzt?“

„Wir hielten es für angebracht, sie schnell herzubringen. Sie befindet sich jetzt im Ruheraum. Allerdings ist es nicht ratsam, sie jetzt schon aufzusuchen. Sie ist immer noch bewusstlos. Außerdem ist sie stark dehydriert. Wenn sie nicht bald Flüssigkeit zu sich nimmt, wird sterben.“, sagte einer der Hoda.

„Ich werde das sofort veranlassen.“

Wioletta klatschte in die Hände und ließ ihren Leibarzt rufen. Nach dem dieser seine Anweisung erhalten hatte, machte er sich auf den Weg zu seiner Patientin.

Es dauerte drei Tage, bis die Mutter von Alan und Kimmy das Bewusstsein wieder erlangte. Als sie die Augen aufschlug, sah sie ihren Sohn und ihre Tochter neben dem Bett sitzen.

„Wie geht es dir, Mom?“, fragte Kimmy.

„Frag nicht nach Sonnenschein, Kimmy. Ich fühle mich hundeelend.“

„Mom. Du lebst, das ist alles was im Moment zählt.“, sagte Kimmy.

„Aber dein Vater nicht. Er starb als er mir zu Hilfe eilen wollte.“

„Was ist passiert, Mom?“, fragte Alan.

„Ein Tiger ist aus heiterem Himmel dem Dickicht aufgetaucht. Wir haben ihn nicht gehört. Erst als er direkt vor uns stand und seine Zähne gefletscht hat, haben wir ihn wahrgenommen. Euer Vater hat sofort seinen alten Army Revolver auf das Tier gerichtet und abgedrückt. Aber der Tiger konnte entkommen.“

„Und weiter?“, fragte Kimmy.

„Wir sind gerannt. Aber der Tiger war uns auf den Fersen. Jedes Mal, wenn wir dachten wir wären in Sicherheit, hat er uns wieder aufgestöbert. Vor drei 307

Tagen hat er uns wieder gefunden. Und dieses Mal hatte euer Vater nur noch eine Patrone. Er sagte, ich soll laufen. Er würde den Tiger aufhalten. Ich… blieb bei ihm. Euer Vater hat noch mit dem Tiger gekämpft, bis dieser ihn auf den Rücken geworfen und ihm die Kehle durchgebissen hat. Dann kamen die Hoda. Sie haben den Tiger getötet.“

Es dauerte noch eine ganze Woche, bis sich Belmira Painter so weit wieder erholt hatte, dass sie ihr Krankenlager verlassen konnte. Ihre Kinder waren die ganze Zeit bei ihr und löcherten sie mit Fragen. Doch dann war auch für sie der Zeitpunkt gekommen, an dem sie ihrer Mutter Rede und Antwort stehen mussten.

„Warum? Warum nur seid ihr uns gefolgt?“, fragte Belmira ihre Kinder.

„Was hättest du an unserer Stelle getan, wenn wir nicht zurück gekehrt wären?“

„Ich hätte euch gesucht. Und ich hätte mir unvorstellbare Sorgen gemacht. Am Ende hätte ich mir sogar noch schwere Vorwürfe gemacht, dass ich euch hätte gehen lassen.“, sagte Belmira zu Kimmy.

„Und fast genau so ist es uns ergangen, Mom. Wir haben uns richtige Sorgen gemacht. Wir sind innerlich fast daran zerbrochen.“

Belmira bekam einen Schreck. Damit hatte sie nicht gerechnet.

„Ich hätte in Schottland bleiben sollen. Oh wenn ich das nur gewusst hätte.“, sagte sie.

„Jetzt mach mal halb lang, Mom. Wir sind hier. Und wir sind wieder zusammen. Ich denke, Dad wäre stolz auf uns.“

„Bestimmt wäre er das. Er hätte euch vielleicht zuerst eine Standpauke gehalten, weil ihr einfach losgezogen seid. Aber dann hätte er euch umarmt und euch gesagt, wie stolz er auf euch ist.“

Königin Wioletta machte gerade ihren Nachmittagsspaziergang durch den Garten ihres Palastes, als sie an den Rosenbüschen vorbeikam. Dort saßen bereits Belmira und ihre Kids. Wioletta nahm Belmira Painter genauer in Augenschein. Die Mutter von Alan und Kimmy war eine 1,69 m große Frau mit einem Modelkörper und einer entsprechenden Oberweite. Belmira hatte schwarze Haare, die sie offen trug, sodass sie bis zum oberen Ansatz ihrer Hüfte reichten. In ihren Haaren steckte eine Guzmanie. Alan und Kimmys Mutter hatte ein rundes Gesicht mit braunen Augen.

Wioletta freute sich für Alan und Kimmy. Hatten sie doch zumindest ihre Mutter wiedergefunden. Sie beschloss den dreien etwas Gesellschaft zu leisten. 308

„Was dagegen, wenn ich mich zu euch setze?“, fragte sie freundlich.

„Ich bin die letzte, die „NEIN“ sagt.“

„Danke, Kimmy.“, sagte Königin Wioletta und setzte sich auf einen freien Stuhl.

Dann wandte sie sich an Belmira Painter.

„Ich finde ihren Vornamen sehr hübsch. Hat er eine Bedeutung?“, fragte sie.

„Belmira ist portugiesisch und bedeutet „Schöner Stern“.“

„Ein schöner Name. Meiner ist einer Blume nachempfunden. Wioletta bedeutet „Veilchen“.“, sagte Wioletta.

„Auch ein schöner Name. Ich danke ihnen dafür, dass sie mich und auch meine Kinder hier aufgenommen haben.“

„Ist nicht der Rede wert. Hier auf Oamaru ist Gastfreundschaft eine der am meisten geschätzten Tugenden.“, sagte Wioletta.

9 Monate später

Eine kleine Gruppe hatte sich an der heiligen Quelle eingefunden. Königin Wioletta und Königin Shakira waren von Belmira Painter und ihrer Tochter Kimmy in die Quelle geführt worden, wo sie sich auf den Rücken legten. Als die Wehen einsetzten waren Belmira und Kimmy helfend zur Stelle und begleiteten die beiden Königinnen auf diesem schmerzhaften Weg. Nach einer Stunde brachte Wioletta eine Tochter auf die Welt. Sie nannte das Mädchen, auf Anraten von Belmira Painter, Dayani. Shakira, ihre Schwester, gebar einen Sohn, den sie Finn nannte.

20 Jahre später

Dayani stand am Strand und sah auf den Ozean hinaus. Sie nahm einen tiefen Atemzug und ließ das Panorama auf sich wirken. Dann schloss sie die Augen und ließ sich in den Sand fallen. Die aufgehende Sonne streichelte ihre Haut. Dayani fühlte sich geborgen. Hier auf Oamaru hatte sie alles, was sie zum Leben brauchte.

„Was mag wohl hinter dem Horizont liegen?“, dachte sie. 309



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