Seit dem Kunstprojekt, das Tendou Satori mit seiner neuen besten Freundin Michi Itô zusammen erarbeitet haben sind nun 2 Monate vergangen.
Bald würden die offiziellen Spiele beginnen. Alle waren schon sehr aufgeregt und das Training war noch viel härter als sonst. Gott sei Dank war das Wetter schön angenehm und nicht zu heiß.
Am heuten Tag versammelte Trainer Washijo seine Mannschaft, bevor das Training anfing um ihnen etwas anzukündigen.
"So, sind alle hier?" Er sah sich kurz um, dann fuhr der alte Mann fort. "Wie ihr wisst, werden die meisten Drittklässler nicht das ganze Jahr im Team sein, deshalb möchte ich einige von euch austauschen um das Beste aus dem Team herauszuholen." Washijo schloss die Augen und machte eine kurze Pause um den Schülern die Möglichkeit zu geben, sich das durch den Kopf gehen zu lassen.
Momentan spielten eigentlich nur Drittklässler und Ushijima im Team.
Bevor es anfing unruhig zu werden redete der Trainer weiter. "Ihr werdet euch jetzt in 2 Teams aufteilen und ein Spiel gegeneinander spielen. Wechselt durch, dass jeder dran kommt. Ich sage nichts, sehe nur zu. Am Ende werde ich entscheiden." Damit ging er an den Spielfeldrand und setzte sich mit verschränkten Armen auf einen Stuhl.
Einen Moment standen die Volleyballspieler etwas ratlos da, als der Mannschaftskapitän in die Hände klatschte, die Spieler in 2 Mannschaften aufteilte und entschied wie lange jeder Spielen würde bevor sie wechselten. Niemand wiedersprach ihm oder zweifelte an seinen Entscheidungen.
So spielten die Schüler gegeneinander und jeder kam einmal an die Reihe. Nachdem sie fertig gespielt hatten waren alle außer Atem. Sie hatten sich mehr angestrengt als bei den meisten Trainingsspielen, denn es ging schließlich um Einiges. Jeder wollte einen Stammplatz in der Mannschaft haben.
Tendou legte seinen Kopf zurück und stöhnte laut. So angestrengt hatte er sich lange nicht. Nicht das er daran glaubte ins Team zu kommen, aber er hatte sich von den anderen mitreissen lassen und so gut wie lange nicht gespielt. Zusammen mit den anderen Stelle er sich im Halbkreis um ihren Trainer auf um seine Entscheidung zu hören.
Dieser saß eine Weile mit geschlossenen Augen und verschränkten Armen ohne jegliche Bewegung da. Die Spannung, die in der Luft lag, konnte man förmlich anfassen.
Obwohl er versuchte ruhig zu bleiben, war der rothaarige Mittelblocker ziemlich aufgeregt. Er atmete tief durch und brachte sich so wieder zur Ruhe. Er richtete seinen Blick auf den Boden, entspannte sein Gesicht und versuchte einfach an nichts zu denken. So machte er es immer, wenn er versuchte seine Gefühle zu begraben um nicht verletzt zu werden. Er blendete alles um sich herum aus und merkte nicht, dass der Trainer bereits angefangen hatte zu reden.
Erst als Ujishima seine Hand auf Tendou´s Schulter legte und seinen Namen mit tiefer Stimme aussprach, wurde er aus seinem fast schon traceartigem Zustand gerissen. Mit großen Augen starrte er Ujishima an. " Tendou. Hast du nicht zugehört?" sagte dieser mit sehr ruhiger Stimme. Als Tendou sich umsah, bemerkte er erst, dass er wieder einmal komplett abwesend gewesen war und ihn alle anstarrten.
Nervös spielte er mit seinen Fingern. "...ähm... was?" fragte er zögerlich. Auch der Blick des Trainers war auf ihn gerichtet.
Wie peinlich. Normalerweise hatte er sich gut unter Kontrolle, dass er noch alles um sich herum mitbekam, auch wenn er seine Gefühle abschaltete. Nun starrten ihn alle an und er wusste nicht was überhaupt los war. Nervös fing er an zu lachen und rieb sich den Hinterkopf.
Der Griff von Ushijima´s Hand an seiner Schulter wurde fester. "Du bist im Team" sagte er gewohnt mit unbetonter, sehr tiefer Stimme. Tendou nickte nur leicht mit dem Kopf. Erst ein paar Sekunden später verstand er, was Shiratorizawa´s Ass da gesagt hatte und starrte dieses mit offen stehenden Mund an. "Zusammen mit Soekawa, Ohira und Semi." fügte Ushijima hinzu und klopfte Tendou auf die Schulter bevor er sich auf den Weg zur Umkleide machte.
Wie angewurzelt blieb Tendou stehen und konnte es nicht fassen, dass er im Team war. Die restliche Mannschaft ging nun auch in Richtung Umkleide und jeder der an Tendou vorbei kam Schlug ihm aufbauend auf den Rücken.
In dieser Mannschaft fühlte sich Tendou schon seit der ersten Minute an wohl, aber es war das erste Mal in seinem Leben, dass er sich wirklich fühlte als würde er dazugehören. Tränen stiegen ihm in die Augen, doch er schaffte es, sie zurückzuhalten und er folgte seinen Kameraden.
Als er an seinem Coach vorbei kam sprach dieser zu ihm ohne ihn anzusehen. "Gut gemacht."
Ohne das er es merkte, liefen Tendou nun doch ein paar dicke Tränen über das Gesicht. Wie lange hatte er darauf gewartet, diese zwei Worte zu hören? Er verbeugte sich vor seinem Coach und bedankte sich, bevor er mit einem breiten Grinsen in die Umkleide stürmte und mit einem Handtuch Semi, der gerade in seiner Unterhose da stand, auf den Hintern schnalzte.
