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Katzenpapa

Beyblade 2020: März
von

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digital detox

Es ist Sonntagmorgen. Siegfried knuspert in der Küche, Kai sitzt mit einer Tasse Kaffee auf der Couch. Vor Kai auf dem Beistelltisch thront sein Laptop, Skype ist geöffnet. Alles ist still. Kai sollte durchatmen, sich entspannen, die Ruhe genießen, aber irgendwie funktioniert das heute nicht so recht. Vielleicht liegt es daran, dass er allein ist, gefühlt zum ersten Mal in der ganzen Woche. Es ist ein seltsames Gefühl.

Im Chat haben er und Manabu, der neben ihm als einziger pünktlich online erscheint, Lebenszeichen von sich gegeben. Na gut, es ist früh – bei ihm und Rei und Takao und Daichi zumindest. Bei Manabu und Max ist es ziemlich spät. Wie aufs Stichwort blubbert sein Laptop mit einer Nachricht von Max: „hello, sunshines!“

Bei Hiromi ist es jetzt wohl irgendwo zwischen früh und spät. Kai greift instinktiv nach seinem Handy, will ihr entgegen aller Vorsätze schreiben, doch er wird von einem erneuten Blubbern von seinem Computer abgelenkt. Eine Nachricht von Rei taucht auf: Eine Reihe von Chili-Emoticons. Kai schmunzelt, ehe er mit einem Daumen nach oben antwortet. Es ist ein alter Witz, der aber immer noch Spaß macht.

Sie warten; ihr monatliches Skype-Date startet immer der letzte, der dazukommt. Meistens ist das Takao. Er war noch nie der pünktlichste, bemüht sich inzwischen aber mehr. Daichi bemüht sich dagegen nicht im Geringsten; meistens zieht Takao ihn aus dem Bett, weil der Jüngere noch mehr schläft als Takao, sofern das überhaupt möglich ist – so wie er noch mehr isst als Takao, was auch niemand für möglich gehalten hat. Vielleicht ist Takao inzwischen verlässlicher, weil er sich neben sich selbst auch darum kümmert, dass Daichi pünktlich das Haus verlässt, mutmaßt Kai.

Es ist still geworden in der Küche. Kai wirft einen Blick über die Sofalehne hinweg. Das ist verdächtig. Kai will gerade aufstehen, um nach dem Rechten zu sehen, da meldet sich sein Laptop mit einem durchgehenden Blubbern. Die Skype-Konferenz startet mit Takao, der in die Kamera grinst. „Hey Leute!“

„Bist du wieder nicht aus dem Bett gekommen, Takao?“, meldet sich Max vom anderen Ende der Welt. Hinter ihm sieht man verpixelt sein halb abgedunkeltes Zimmer. Takao zeigt einen Wecker in die Kamera. „Irgendein kleines Aas“, er wirft betont einen Blick zur Seite, zu jemandem, der sich außerhalb des Bildes befindet, „hat alle Uhren verstellt“

„Du hast es verdient!“, tönt es da von Daichi. Takao lehnt sich in seinem Schreibtischstuhl zurück, neben ihm wird Daichi sichtbar, der wütend mit dem Fuß aufstampft. „Das hab‘ ich nur gemacht, weil du gestern mein Frühstück gegessen hast!“ Kai fällt auf, dass er nie nachgefragt hat, wieso sich Daichi in letzter Zeit so viel im Dojo aufhält.

Takao verschränkt die Arme vor der Brust und sieht beleidigt in die Luft. „Weil du ohnehin zu spät dran warst! Du konntest das gar nicht mehr aufessen“, gibt er zurück. Kai, Rei und Max verdrehen beinahe zeitgleich die Augen. Bevor Takao und Daichi sich weiter in ihrer Kabbelei verlieren können, lenkt Max die Aufmerksamkeit auf sich. „Ich muss euch was zeigen, Leute!“, er grinst verwegen in die Kamera, dann tippt er etwas. Wenig später öffnet Kai ein Bild von Max neben seiner kleinen Schwester, die ein Stück Papier in die Kamera hält und ein strahlendes Zahnlückenlächeln lacht. „Charlotte hat mir ein Bild von Draciel gemalt!“, verkündet der Blondschopf enthusiastisch. Kai sieht nochmal genauer hin und erkennt unscharf die Umrisse einer Schildkröte. Schon süß.

„Alter, als ich sie das letzte mal gesehen habe war sie noch so klein“, kommt es entgeistert von Daichi, „Ich fühl mich grad so alt

Wenn Daichi sich alt fühlt, ist er selbst wohl schon zu Staub zerfallen und weiß es nur noch nicht, überlegt Kai, während er Kaffee trinkt. In der Küche klappert etwas, dann ist es wieder still. Kai hebt skepitsch eine Augenbraue, sieht zur Seite, wird aber gleich wieder von der Skype-Konferenz abgelenkt.

„Hat sie den Beyblade, den Emily-chan ihr geschenkt hat, schon ausprobiert?“, meldet sich Manabu zu Wort, dessen Anwesenheit sich bislang nur im Geräusch von Fingern, die frenetisch tippen, geäußert hat. Es ist als könne er seine Finger nicht stillhalten. Seine Umgebung ist undefinierbar für Kai. Max hingegen scheint genau zu erkennen, wo er sich aufhält. „Kyouju, was machst du in der PPB?“, entfährt es dem Blondschopf entrüstet. „Es ist fucking Sonntag!“

Zeitgleich ruft Takao: „Emily-chan? Sag nicht ihr wart endlich auf einem Date!“

Manabu übergeht Takaos Ausruf, läuft aber knallrot an und hebt die Schultern. „Ich muss bis zum Meeting morgen noch das Programm fertigschreiben“, erklärt er. „Es ist aufwändiger als ich gedacht habe, ich muss noch das Protokoll schreiben und die Bugs fixen, aber wenn es fertig ist und funktioniert-“

Das klingt als würde Manabu etwas Großes entwickeln. Kai spitzt die Ohren. Sein Geschäftssinn erwacht. „Woran arbeitest du denn momentan?“, hakt er nach. Manabus Ohren werden rot, Max wirkt als hätte er gerade ein Staatsgeheimnis ausgeplaudert. Etwas richtig Großes also, stellt Kai fest. Darüber muss er mehr in Erfahrung bringen.

Bevor Manabu eine Antwort stammeln kann, ertönt ein Scheppern aus der Küche. Kai fährt zusammen und flucht. Er überschlägt noch während er aufspringt, was er auf der Anrichte hat stehenlassen. Eine Tasse? Nein, davon hat er doch –

„Fuck“

Als Kai den kleinen, offenen Küchenbereich seiner Wohnung betritt, begrüßt ihn eine Lache aus Scherben, Kaffeesatz und dem restlichen Kaffee, den er sich noch nicht eingegossen hatte. Er seufzt abgrundtief und fährt sich mit der flachen Hand übers Gesicht. Das war’s dann wohl mit Kaffee aus der French Press Sonntag morgens.

Siegfried streicht ihm um die Beine, das elende Unschuldslamm. Aus dem Wohnzimmer hört er gedämpft die Stimmen der anderen im Gruppenchat durcheinanderreden. Er atmet tief durch, holt sein Handy hervor und macht einen Schnappschuss von dem Schlamassel. Er schickt es zuerst an ihren Gruppenchat. Sein Laptop gibt mitleidige Laute von sich – sofern er sie identifizieren kann. Kai seufzt erneut, ehe er sich daran macht, den Schlamassel zu beseitigen.

 

Kai lässt sich wenig später mit Siegfried über seiner Schulter, der zufrieden schnurrt und die Krallen in seine Schulter gräbt, wieder auf die Couch sinken. „Wer ist denn der Schmusekater?“, fragt Max ganz hingerissen. Siegfried macht Anstalten, sich davonzumachen, doch Kai hält ihn fest und nimmt ihn in den Arm wie ein Baby, was Hiromi sicher einen entzückten Laut entlocken würde. „Siegfried!“, tönt es von Takao, der einen überraschten Blick von Daichi ignoriert. Takao macht ein lockendes Geräusch. Siegfried registriert die bekannte Stimme. Seine Ohren zucken in Richtung des Laptops, er streckt sich.

„Hast du wieder eine neue Katze aufgegabelt, Kai?“, fragt Max. Kai verdreht die Augen. „Das ist immer noch dieselbe, die ich im Sommer aus dem Tierheim mitgenommen habe“, brummt er und krault den Bauch des Katers. Siegfried scheint zu wissen, dass er über ihn spricht, denn er blickt auf und maunzt, ehe er sich in Kais Arm schmiegt. Sein Schnurren wird lauter. Max lacht. „Wie kommst du immer auf die Namen?“

Kai zuckt nur mit den Schultern. Er krault Siegfried, der zufrieden scheint, und fühlt sich sehr sonntäglich aufgelegt, mit der Katze auf dem Arm und der Sonne, die von links hereinscheint. „Wo ist Hiromi heute eigentlich?“, kommt es von Rei. Sein Bild wackelt kurz. Max gähnt, ohne sich die Hand vor den Mund zu halten. „Ist sie nicht irgendwo im Urlaub?“, antwortet er. „Hat sie nicht irgendwas von Europa gesagt?“, erinnert sich Manabu. „Mit den Bladerinnen?“

„Stimmt!“, Rei lacht verzögert. „Mao war stinkbeleidigt, weil sie nicht mitkommen konnte!“

Kai gibt nur einen undeutlichen Laut von sich. „Sie wollten die Côte d’Azur entlangfahren“, gibt er von sich und verschweigt den anderen, dass Hiromi ihm und Takao bei ihrer Ankunft ein Foto aus Nizza geschickt hat. Offiziell hat Hiromi einen digital detox über sich selbst verhängt und ist nicht erreichbar. Sie wollte nachdenken, hat sie gesagt als sie sich verabschiedet hat. Bei Kai hat das ein seltsames Gefühl hinterlassen.

„Sie hat uuuuun- äh, unter Umständen ihren digital detox unterbrochen und ein Foto aus Nizza geschickt!“, verkündet Takao mit breitem Grinsen. Das Stocken hat hoffentlich nur Kai bemerkt. Er fühlt sich einen Moment so als schaue Takao spezifisch ihn an, aber das ist Blödsinn. Kai brummt undeutlich. Siegfried schmiegt sich aggressiv gegen seine Hand.

Sein Handy vibriert kurz. Takao hat einen Screenshot von ihm im Bildschirm, wie er Siegfried auf dem Arm hält, an den Gruppenchat geschickt, zu dem nur sie beide und Hiromi gehören. Unter dem Bild steht „Katzenpapa“ und ein Herz. Kai schüttelt schmunzelnd den Kopf. Er antwortet mit einem ausdrucksstarken Emoji einer Hand, die den Mittelfinger ausstreckt und einem Katzen-Emoji.

„Wir-“, Reis Stimme klingt verzerrt als er spricht. Seine Internetverbindung ist wie so oft nicht sehr gut. Der Lag ist lästig, aber Rei kann nichts dafür. Er teilt sich das Internet mit irgendeinem Nachbarn und das klappt nicht immer so, wie es soll. Kai kennt das schon. Er wartet geduldig, bis das Video aufhört zu wackeln und nicht mehr so verpixelt aussieht. Reis Mund bewegt nicht gemeinsam mit seiner Stimme, das Bild hinkt hinterher. Rei gibt ein frustriertes Geräusch von sich, das verspätete bei ihnen ankommt, kurz darauf erscheint im Chatfenster die Nachricht, dass er seinen Computer neu starten muss. Also tun sie das, was sie immer tun, wenn Reis Computer oder seine Internetverbindung nicht mitmachen: Sie warten. Sie unterhalten sich über Belangloses.

 

Dann ist Rei zurück, die Verbindung scheint besser zu sein, denn man versteht ihn endlich: "Was ich vorhin sagen wollte, bevor mein Nachbar beschlossen hat, dass er mir den Tag versaut: Wir haben Neuigkeiten"

Immer wenn Rei "wir" sagt, meint er neuerdings Mao und sich. Die beiden haben sich in Hong Kong niedergelassen; Mao wollte nicht ais China weg, Rei wollte auf ein wenig Gefühl von Welt nicht verzichten - die Konsequenz war ein Kompromiss, der keiner ist. Kai weiß nicht, was die beiden aneinander finden; es ist allerdings auch nicht seine Angelegenheit, deshalb mischt er sich nicht ein.

Max gibt ein interessiertes Geräusch von sich, Takao und Daichi hören auf, einander zu trietzen, und kommen näher zum Laptop, Manabu hört auf zu tippen. Rei scheint auf eine Antwort seinerseits zu warten. Kai macht ein mäßig interessiertes Geräusch in seine Kaffeetasse hinein, überschlägt ihr Alter, schließt mit sich selbst eine Wette ab: Sie haben sich ein Paar-Tattoo stechen lassen, eines dieser unglaublich peinlichen, das sie irgendwann bereuen werden. Rei hat es endlich geschafft, Maos unglaublich unsubtile Andeutungen zu verstehen und hat ihr einen Antrag gemacht. Daran glaubt Kai nicht wirklich, sein ehemaliger Teamkollege war in Liebesdingen immer ziemlich schwer von Begriff. Der Umstand, dass Mao niemals aufgegeben hat, ist etwas, was er an ihr bewundert. Beneiden tut er sie nicht im Geringsten um diesen unglaublich begriffsstutzigen Kerl.

"Wir sind schwanger!"

Kai verschluckt sich fast so sehr an seinem Kaffee wie damals als Boris verkündet hat, dass er nach Japan zieht. Niemand hat es kommen sehen, niemand versteht es. Offensichtlich war Rei in Sachen Sex weitaus weniger begriffsstutzig als in Beziehungsdingen, ist Kais erster Gedanke. Er hustet. Reis Verbindung ist wieder halb weg und alle reden durcheinander, sodass Kai nur die Hälfte seiner Frage hört.

"- in Ordnung, Kai?"

Nein, Kai ist nicht in Ordnung. Er macht ein gequältes Geräusch und hofft auf eine bessere Verbindung. "Jaja", brummt er nur. "Schwanger also?"

Die anderen geben Laute der Gratulation von sich, aber Kai muss sich noch fangen. Rei bejaht etwas zu enthusiastisch und Kai denkt, dass sechsundzwanzig irgendwie schon jung ist für ein Kind. Andererseits - er leitet die Hiwatari Quality auch schon seit einem Jahr und hat sich dasselbe anhören müssen, von allen Seiten, seiner Mutter mit eingeschlossen.

"Gratuliere", würgt er also hervor und meint es auch so. Er freut sich wirklich für Rei. Er weiß, dass es nicht der ideale Zeitpunkt ist, aber Mao und Rei kriegen das schon irgendwie hin. Er vertraut darauf, mit einer Zuversicht, die er sich selbst niemals zugetraut hätte.

„Wann ist es soweit?“, will nun Max wissen, während Kyouju sein Tippen wieder aufnimmt. Rei grinst und beginnt zu erzählen, dass alles noch wahnsinnig frisch ist und sie es noch nicht groß rumerzählen sollen. „Die ersten drei Monate sind nämlich recht kritisch“, bemerkt der Chinese ihrer Runde im Lehrmeisterton. Das hat er wohl vom Arzt, mutmaßt Kai und bereut es ein wenig für Rei und Mao, dass sie sich keine peinlichen Partner-Tattoos haben stechen lassen. Er hört mit halbem Ohr zu, während er Siegfried streichelt und die anderen auf seinem Bildschirm beobachtet. Ihm fällt auf, dass Daichi so aussieht, als versuche er sich daran zu erinnern, wo Babies herkommen. Kai drängt den Impuls zurück, das eine, gewisse Aufklärungsgespräch mit Daichi nachzuholen. Dafür ist er nicht verantwortlich, sagt er sich und trinkt noch einen Schluck Kaffee.

Es vergeht noch etwa eine Viertelstunde, während der sie über alles und nichts reden wie meistens. Rei ist recht schweigsam, scheint selbst noch zu verdauen, dass er Vater wird. Dann wird es bei ihm plötzlich laut. Mao winkt ihnen über die Webcam verschwommen zu. Das Bild verpixelt wieder, man hört Rei fluchen, dann verschwindet sein Video und sein Audio und er schreibt in den Chat: „Meine Internetverbindung stinkt wieder ab. Bis bald, Leute!“

Zur selben Zeit flucht Kyoujou und er verabschiedet sich hastig, weil er einen kritischen Abschnitt in seinem Code erreicht hat, für den er laut nachdenken muss. Max wird von Charlotte überfallen und auch er verabschiedet sich, nachdem Charlotte einmal fröhlich ihr Zahnlückenlächeln in die Webcam geschickt hat. „Wir gehen heute in den Zoo!“, verkündet sie in einem Japanisch, das manchmal englische Wörter enthält. „Zoo“ klingt etwa wie „suu“, weil sie es auf Englisch ausspricht. Kai sollte daran gewohnt sein, weil sie sich das sehr offensichtlich von ihrem großen Bruder abgeschaut hat, er findet es trotzdem seltsam. Am Schluss sind nur noch Takao und Daichi übrig. Takao will gerade etwas sagen, da tritt Kinomiya senior ins Bild. „Ist das Kai?“, fragt er an Takao und Daichi gewandt und beugt sich dann sehr sehr nah an die Webcam. Kai hört Daichi und Takao gedämpft protestieren und nickt. „Hallo, Kinomiya-san“, begrüßt er den alten Herren höflich, der breit grinst. „Wie geht es dir? Hältst du deine Angestellten schön auf Trab?“, fragt Takaos Großvater nach wie jedes Mal, wenn Kai ihn sieht. Er hat sich auf sein Shinai gestützt. Kai nickt erneut. Das scheint für Kinomiya-san zu genügen, denn er lacht. „Lass‘ dich mal wieder blicken, Junge!“, fordert er ihn auf, ehe er sich umdreht und Takao und Daichi anherrscht, wieso sie die Trainingsausrüstung noch nicht fertig ausgeräumt haben.

Takao im Bildschirm verdreht die Augen. „Jaja, Ojii-chan“, gibt er zurück. „Aber müssen wir das wirklich jetzt machen? Wir lassen die Neuen ohnehin nicht gleich morgen aufeinander los, die brauchen die Shinai da noch nicht!“

Kinomiya-san antwortet etwas Unverständliches. Kai stellt sich vor, dass der alte Kinomiya gerade lautstark protestiert. Er verschwindet aus dem Bild, kurz darauf hört man einen lauten Knall. Takao flucht, springt auf, verschwindet aus dem Bild. „Nein Ojii-chan, das mache ich!“, protestiert Takao so laut, dass Kai sich an den Sommer erinnert fühlt als sie fast die ganze Zeit im Dojo auf Futons geschlafen haben. Kinomiya-san und Takao haben sich damals laufend über die Erledigung der Aufgaben in Haushalt und Dojo gestritten. Sie streiten sich anscheinend immer noch, auch wenn Takao inzwischen darum streitet, die Aufgaben erledigen zu dürfen statt sie auf seinen Großvater abzuwälzen.

„Daichi und ich haben alles im Griff!“, Takao kommt schnaubend wieder ins Bild, stemmt die Hände in die Hüften. Er sieht zur Seite. Aus der Richtung taucht auch Daichi auf, der über die Schulter blickt, wohl in Richtung der Tür, durch die der alte Kinomiya verschwunden ist. „Ich glaub jetzt glaubt er's uns“, meint er. Takao zuckt mit den Schultern. „Bei dem Alten weiß man nie“, gibt er dunkel zurück. Kai kann nicht anders; er lacht. Er versucht noch, das Lachen in seiner Kaffeetasse zu ertränken, scheitert jedoch kläglich. Er verschluckt sich. Deswegen hört er Takaos Erwiderung nicht, der die Arme verschränkt hat und in die Webcam schmollt. Daichi hat sich schon verabschiedet. Takao lässt den Kopf in einer dramatischen Geste auf den Tisch vor dem Computer sinken. „Kai“, macht er gedehnt in klagendem Ton. „Ich vermisse Hiromi!“

Kai macht ein vages Geräusch, auch wenn er Takao am liebsten beipflichten würde. Stattdessen fragt er: „Sehen wir uns heute?“ Er fühlt sich aus dem Gleichgewicht, weil Hiromi nicht da ist, die normalerweise die Sonntage mit ihm verbringt und ihn vom Arbeiten abhält. Takao macht den Mund auf, wird aber von einem Krachen unterbrochen. Takao macht eine Handbewegung und geht aus dem Bild. Kai hört ein entnervtes „Wir sind doch dabei, Ojii-chan!“ von Takao und einen Schmerzenslaut von Daichi, der wohl das Shinai abbekommen hat. Dann taucht Takao wieder auf. „Sorry, Kai, Ojii-chan hat sich voll darauf fixiert, dass wir heute die Shinai alle polieren“, er seufzt. Kai winkt ab und sie verabschieden sich.

Das Schweigen, in dem Kai zurückbleibt, fühlt sich an wie eine Decke, die sich über ihn legt. Er seufzt, lehnt sich zurück, will den inzwischen kalten Kaffee austrinken, nur um festzustellen, dass seine Tasse bereits leer ist. Siegfried befreit sich aus seinem Griff, um sich auf seinem Lieblingsplatz auf der Couch zusammenzurollen. „Schwanger also, hm?“, murmelt Kai und schüttelt den Kopf. Er findet das irgendwo surreal. Er schickt Takao und Hiromi ein Bild von Siegfried, ohne weiteren Kommentar. Takao antwortet wenige Minuten später mit einem „Ich sag doch: Katzenpapa!“

Hiromi scheint den digital detox wirklich durchzuziehen.

windstill

Auf dem Weg zur Arbeit – er fährt mit dem Fahrrad, um sich fit zu halten – hält er an einer Ampel und beobachtet, wie eine Reihe von Geschwistern, Müttern, Vätern und Großeltern kleine Schulkinder mit niedlichen Mützen über den Zebrastreifen führen. Im Büro gibt es Kuchen, weil sich eine der Mitarbeiterinnen in die Babypause verabschiedet. Kai wundert sich darüber, wie rund ihr Bauch plötzlich aussieht, hütet sich aber, etwas in diese Richtung zu äußern. Der erste Antrag, den er an diesem Montag unterschreibt, ist ein Antrag für Väterkarenz. Er erinnert die Personalabteilung daran, diesmal rechtzeitig Bewerbungsgespräche anzusetzen.

 

Einen Tag später ist er auf dem Weg zu Takao. Die Nachbarschaft ist ruhig, wie immer, ein Hausbesitzer fegt seine Schwelle, irgendwo weint ein Baby. Kai hat Montag und Dienstag mehr oder minder mit Meetings verbracht und damit, die übers Wochenende liegengebliebenen Emails zu beantworten (ein Wochenende, mehr wollte er nicht, aber selbst das scheint manchmal unmöglich mit der Firma im Nacken). Takaos Nachricht kommt ihm gelegen: Es ist eine willkommene Abwechslung zu Besprechungen, bei denen er den starken Verdacht, man wolle seine Zeit absichtlich verschwenden, immer wieder zurückdrängen muss. Zeit mit Takao fühlt sich nie an wie verschwendete Zeit. Außerdem ist es schön, dass Hiromis Abwesenheit nichts an ihren gemeinsamen Gewohnheiten ändert.

 

Takao erwartet ihn, anders als sonst, schon am Tor zum Dojo. Normalerweise macht er sich nicht die Mühe, zur Tür zu kommen, sondern wartet, bis Kai ihn im Garten ausfindig macht. Takao wirft einen Blick über seine Schulter, wie um zu prüfen, ob er verfolgt wird. Kai registriert dies, ohne es zu kommentieren. „Daichi kümmert sich um Ojii-chan“, erklärt der ehemalige Beyblade-Weltmeister dann und steckt seine Hände in die Hosentaschen. „Lass uns ein Stück gehen“

Also bewegen sie sich vom Dojo weg und in Richtung Fluss, wo sie sich anfangs geprügelt und irgendwann später nachmittags getroffen haben, um zu trainieren. Eine Gruppe Schulkinder, die wohl in der Nachhilfeschule waren, läuft an ihnen vorbei. Sie lachen, einer hält einen Beyblade in der Hand und plappert aufgeregt.

Takao sieht den Kindern lächelnd nach. Erst als Kais Hand seine streift setzt er sich wieder in Bewegung. Sie steigen die Böschung hinunter, auf denselben ausgetretenen Pfaden wie immer. Takao streckt sich, seufzt. Er wirkt irgendwie müde, findet Kai. „Ojii-chan wird langsam ein bisschen unzurechnungsfähig“, sagt Takao und ist seltsam ernst dabei. Kais Hand streift Takaos, die an seiner Seite ruht. „War er das nicht immer?“, gibt Kai halb schmunzelnd zurück. Er erinnert sich gerne an den Trip zum U.S.-Tournament in ihrem ersten Jahr als Team. Damals fand er Kinomiya-san unglaublich seltsam; er war es nicht gewöhnt, einen zugänglichen Großvater vor sich zu haben. Takao lächelt, aber das Lächeln erreicht kaum seine Mundwinkel, die sich gleich wieder senken. Kai schweigt. „Komm“, fordert er ihn schließlich auf. Sie spazieren, beide die Hände in den Hosentaschen, in Richtung Sonnenuntergang. Takao schweigt, beobachtet den Fluss, der momentan viel Wasser führt. Takao ist ernst. Wenn Takao ernst ist, ist es in Kai windstill. Es nimmt ihm den Atem.

Auf einmal bleibt Takao stehen und seufzt abgrundtief. „Er denkt, ich bin Hitoshi-kun und Daichi ist ich und wundert sich über die andere Haarfarbe die wir haben“, führt Takao aus und oh. Kai begreift, fühlt sich als habe ihm ein kräftiger Schlag die Luft aus den Lungen geschlagen, während Takao halbherzig lacht, aber es klingt trocken und falsch. „Erst heute hat er Daichi erklärt, dass Rothaarige Seelen klauen. Daichi war ganz schön eingeschnappt deswegen“

Kai denkt nicht, er handelt. Er fasst nach Takaos Hand und zieht ihn zu sich, sodass sie einen, zwei Herzschläge nur dastehen, Stirn an Stirn, Herzschlag an Herzschlag, die Finger verschränkt. Sie atmen, das ist leichter zu zweit in so einer Situation. Ihre Nasen berühren sich, ehe Kai einen halben Schritt Raum zwischen sie bringt, ohne den Kontakt vollständig zu unterbrechen. Takao scheint wieder etwas leichter atmen zu können, hat etwas mehr Wind im Rücken als sie sich wortlos darauf einigen, weiterzugehen.

Ein paar Meter weiter knüpft Kai wieder an das Gespräch an. „Ich frag mich, was Yura dazu sagen würde“, brummt er und stellt sich vor, wie das aussehen soll, dieser Seelenklau. Vielleicht hockt der Rotschopf jemandem auf der Brust. Kai lacht leise. Takao sieht ihn einen Moment lang verständnislos an, ehe er versteht was Kai meint. Er prustet, diesmal klingt sein Lachen wieder ein bisschen mehr nach ihm. Kai fühlt es wie eine Brise auf der Haut.

Sie gehen bis zum Ramen-Shop der Saien-Familie, wo sie Essen mitnehmen, für sie beide und Daichi und Takaos Großvater. Diesmal laufen sie nur den kurzen Weg zurück zum Dojo, wo sie und vor allem das Essen bereits sehnsüchtig erwartet werden. Kinomiya-san begrüßt Kai als hätte er nicht erst vor zwei Tagen mit ihm gesprochen, fragt nach seinem Großvater. Kai übergeht die Frage. Daichi und Takao wechseln einen Blick. Der Jüngere zuckt mit den Schultern. Takao sieht einen langen Moment nachdenklich auf seine Ramen. Dann ist wieder alles wie immer: Takaos und Daichis Manieren sind noch nicht besser geworden; das wird sich wohl nie ändern. Vielleicht liegt es auch an Kais doch recht westlich angehauchter Erziehung, dass er als einziger nicht laut schlürft und ihm dieser Unterschied auffällt.

 

Später – Kinomiya-san hat sich bereits verabschiedet – bereitet Takao Tee zu. Daichi sitzt am Tisch, aber beachtet sie nicht. Takao legt eine Hand auf Kais, ganz kurz. Der wirft einen Blick zum Jüngeren: Er brütet über Unterlagen mit dem offiziellen Stempel einer Schule und sagt nichts. Kai vergisst gern, dass Daichi runde fünf Jahre jünger ist als Takao und er; er merkt es an Kleinigkeiten wie diesen.

Das Radio läuft leise, eingestellt auf einen Popsender. Takao summt leise mit, schwenkt die Teekanne und schenkt Kai ein. „Rei wird Vater“, Takaos schokoladenbraune Augen richten sich mit einer seltsamen Intensität auf Kai. Der weiß nicht, was Takao von ihm erwartet. (Etwas in seinem Magen flattert nervös.) Er gibt einen unbestimmten Laut von sich und hofft, die Sache hat sich damit.

 

Die Sache hat sich nicht, wird Kai später klar, als sie den Tee getrunken haben und dasitzen, Rücken an Rücken. Takao lehnt sich schwer an Kai, streckt sich, rutscht nach unten, legt seinen Kopf von hinten auf Kais Schulter.

„Rei wird echt Vater“, kommt es wieder von Takao. „Das ist doch krass, oder?“ Er blickt zu Kai auf. Eigentlich will Kai ihm zustimmen, aber irgendwie fehlen ihm in dieser Sache die Worte. Also gibt er wieder ein unbestimmbares Geräusch von sich.

„Was ist daran so krass?“, Daichi scheint genug von seinen Unterlagen zu haben, stützt gelangweilt das Kinn in die Hand. Irgendwie hat er auch recht. Menschen setzen Kinder in die Welt. Irgendwie. Takao richtet sich auf, zuckt ratlos mit den Schultern. Kai vermisst den Körperkontakt jetzt schon. „Irgendwie war es schon klar, dass Rei und Mao sicher als erste aus unserem Freundeskreis heiraten und Kinder kiegen“, meint er, halb an Daichi, halb an sich selbst gewandt. „Aber es ist schon schräg, dass sie jetzt plötzlich Nachwuchs in die Welt setzen. Ich glaub ich glaub’s erst, wenn ich das Kind sehe“

Kai schnaubt amüsiert. „Ich seh‘ vor mir, wie das Kind mit Karate-Kick durch die Gegend springt“, brummt er. Takao lacht. „Rei wird der sein, der die dreckigen Windeln wechselt“, mutmaßt er. „Wetten?“

Kai grinst. Da holt Takao sein Handy hervor und macht mit einem „Bleib so!“ ein Selfie von ihnen beiden. „Es gibt zu wenige Bilder, auf denen du lachst“, erklärt er Kai ernst, während er das Handy wieder einsteckt. Aus den Augenwinkeln sieht er Daichi die Augen verdrehen. „No homo, was?“, trietzt er und streckt Takao die Zunge heraus. Die Provokation wirkt: „Du kleiner-!“, Takao springt auf, um ihn in den Schwitzkasten zu nehmen.

Kai schmunzelt, während er ihnen zusieht. Er fragt sich, ob Daichi nicht doch begriffen hat, wie sie zueinander stehen und nur bei der Scharade mitspielt, um ihnen eine Freude zu machen. Er ist ihm ein wenig dankbar dafür, dass er es nicht anspricht.

Daichi wehrt sich lachend und auch Takao lacht. Über all dem Gezappel wandert der Zettel, über dem der Rotschopf gebrütet hat, in Kais Blickfeld. Kai will eigentlich nicht hinschauen, aber er tut es doch. Es ist ein Karrierefragebogen, wie er ihn auch irgendwann mal ausgefüllt hat, allerdings weiß Kai gerade nicht mehr, was er geschrieben hat.

Daichi befreit sich mühsam aus dem Gerangel, bemerkt, dass Kai den Fragebogen gesehen hat und angelt sich den Zettel schnell wieder zurück. Dabei legt er sich halb über den Tisch und verschüttet fast Tee auf Kais Schoß. Takao verpasst ihm dafür eine Kopfnuss. „Ha, sowas mussten wir auch ausfüllen!“, Takao lehnt sich breit grinsend über Daichis Kopf hinweg und tippt auf eine Stelle auf dem Fragebogen. Daichi sieht aus als würde er sich gleich wieder aufregen, aber Takao ignoriert ihn. „Ich glaube, ich habe ‚Beyblade-Weltmeister‘ da reingeschrieben“, er lacht. Kai verdreht die Augen. „Haben wir das nicht alle?“, gibt er zurück, versucht sich immer noch zu erinnern, was er geschrieben hat. Für ihn gab es irgendwie nie eine Wahl. Takao grinst, Daichi lässt seinen Kopf geräuschvoll auf den Tisch fallen. „Ihr habt es euch ja leicht gemacht“, beschwert er sich.

Takao grinst verschmitzt. „Die einzige Alternative, die ich damals gesehen habe, war Archäologe, so wie mein Vater und Hitoshi-kun“, erzählt er leichtfertig und lehnt sich zurück. „Aber von meiner Familie buddeln schon genug im Dreck herum, finde ich. Das Dojo muss ja auch von wem geschmissen werden, jetzt wo Ojii-chan es nicht mehr immer so ganz drauf hat“

Kai vergisst gern, dass Takao jetzt, wenn er nicht gerade den Nachwuchs der BBA trainiert, Kendo-Unterricht gibt. Takao zwinkert ihm verschmitzt zu. „Und du, Kai?“

„Es war immer vorgesehen, dass ich die Firma übernehme“, brummt Kai unberührt, verschränkt die Arme vor der Brust. Er glaubt es ist eine Lüge, aber die Erinnerung ist weit weg. Es muss im Jahr nach dem Justice-Five-Turnier gewesen sein, als er die Schule abgeschlossen hat und nach London gegangen ist. Damals war viel los.

Daichi sieht sie beide einen Moment lang einfach nur an und lässt seinen Kopf wieder zurück auf die Tischplatte fallen. „Ihr seid mir auch keine Hilfe“, brummt er geschlagen. Dieser Zettel scheint wichtig für ihn zu sein. Takao zwinkert Kai gutmütig zu. „Du sagst doch immer, du willst das machen, was dein Vater gemacht hat“, regt er an. Daichi blickt erneut auf, diesmal wirkt es, als hätte Takao den richtigen Ton angeschlagen. Ein Grinsen zieht sich über sein Gesicht und es ist wohl ein Groschen gefallen, denn er beugt sich über den Fragebogen und beginnt ihn auszufüllen. Takao grinst Kai siegessicher an. „Das schreit nach einem Bier!“, verkündet er. Daichi gibt einen frustrierten Laut von sich als er hinzufügt: „Außer für die, die morgen fit für die Schule sein müssen!“

 

Es ist spät als Kai sich verabschiedet. Er hat halb darauf gewartet, dass Takao ihn bittet, doch zu bleiben wie in alten Zeiten (nur dass es nicht ganz so ist wie in alten Zeiten). Takao begleitet ihn gähnend zur Tür. „Bist du sicher, dass du nach Hause kommst?“, fragt er zum wiederholten Mal. Kai nickt. „Ich muss Siegfried füttern“, erklärt er. Es ist eigentlich eine fadenscheinige Ausrede, die Hriomi prompt durchschauen würde. Aber Takao ist nicht Hiromi. Er sieht ihn einen Moment lang ernst an, und in Kai wird es wieder windstill angesichts der Intensität, mit der er fühlt. Sein Gesicht brennt genauso wie sein Brustkorb. Es schlägt ihm nicht zum Hals; es hält inne.

Und dann überwindet Takao zwischen dem Licht, das vom Eingangsbereich zu ihnen blitzt, und der nächtlichen Dunkelheit den Abstand zwischen ihnen. Er lehnt sich an Kai, schlingt einen Arm halb um seine Hüfte, lässt die andere auf seinem Brustkorb ruhen. Kais Hemd ist geöffnet; Takaos Dreitagebart kratzt an Kais Schlüsselbein, seine Nase ist an seinem Hals. Kai fühlt wie Takao tief einatmet. Er atmet unwillkürlich auch ein, merkt erst jetzt, dass er den Atem angehalten hat.

Sie küssen sich.

Es fällt Kai noch schwerer, sich auf den Heimweg zu machen als ohnehin schon. Bevor er sich wirklich auf sein Rad schwingt schickt er ein Foto von Siegfried in einer lustigen Pose, das er am Morgen geschossen hat, an Hiromi: „Siegfried vermisst dich“

 

Als Kai später wieder Zuhause ist und mit Siegfried auf der Couch sitzt, der sich genüsslich schnurrend an ihn schmiegt, fährt er seinen Laptop hoch, sucht aus seinem Ordner den Kontakt des Pflegedienstes heraus, der sich in den letzten Jahren um seinen Großvater gekümmert hat.Dann schickt er Takao eine Email (er ignoriert die dreißig neuen Mails geflissentlich – wie können so schnell so viele neue Mails reinkommen?). Bevor er die Mail abschickt, hat er noch einen Geistesblitz. Er verlinkt die Details für einen staatlichen Bonus für die Pflege von Angehörigen.

 

Die Woche vergeht viel zu langsam. Kai hat das Gefühl, er ertrinkt in Mails und Meetings und kommt einfach nicht weiter mit den Dingen, die sich auf seiner To-Do-Liste türmen. Takao meldet sich nicht. Kai fragt sich, ob er etwas falsch gemacht hat und schickt ihm am Donnerstag am Morgen ein Bild von Siegfried.

Er ist die meiste Zeit über zu abgelenkt, um einen Blick auf sein Handy zu riskieren, das stumm in seiner Brusttasche von Meeting zu Meeting wandert. Er verbringt seine Zeit mit drei Bewerbungsgesprächen für eine Assistenz der Geschäftsführung, brütet über Vertragsentwürfen und führt ein langes Gespräch mit den Firmenanwältinnen sowie der Vorgesetzten seiner Buchhaltung über seine nächste große Akquise. Sein Kopf schwirrt, aber das mag daran liegen, dass er zu wenig schläft und zu viel Kaffee trinkt; Stress macht das mit ihm. Takao reagiert nicht auf sein Bild. Das ist untypisch und kriecht Kai unter die Haut.

 

Kai fährt fast aus der Haut als am selben Abend nach zehn Uhr noch sein Handy klingelt – sein fucking Privattelefon, das bis vor zwei Momenten noch seine Chill-Playlist gespielt hat. Er erschrickt und fährt so zusammen, dass er Siegfried einen Klaps mit der flachen Hand verpasst. Dieser beißt ihm beleidigt in die Finger. Im Affekt faucht Kai seinen Kater an.

Halb hofft er, es sei Takao als er nach der Lärmquelle greift. Doch es ist nicht Takao und die Enttäuschung brennt kalt in seiner Magengrube. Kai atmet einen Moment lang angespannt aus, dann hebt er ab. „Was?“, blafft er und nimmt sich duster vor, ein Exempel an dem zu statuieren, der es wagt-

„Kai, как дела?“, die Stimme am anderen Ende der Leitung klingt unberührt, beinah unbekümmert. Kai braucht einen Moment. Dann realisiert er, dass jemand Russisch mit ihm spricht. Er blinzelt zuerst sein Handy, dann Siegfried irritiert an, der eine Runde um die Couch gedreht hat und sich nun auf seinem Lieblingsplatz ausstreckt, auf den Rücken rollt und ihm seinen Bauch präsentiert.

„Kai?“, ertönt es erneut aus der Leitung, wohl weil er zu schweigsam war. Kai massiert sich den Nasenrücken. „Vanya“, begrüßt er den anderen schließlich angespannt. „Was verschafft mir die Ehre?“

Ein Lachen klingt zu ihm durch. Kai schielt auf die Uhr an der Wand. Wie spät ist es überhaupt bei Ivan? „Wir haben endlich einen Termin für Seryogas Junggesellenabschied“, verkündet sein Gesprächspartner stolz. „Natalia hält ihn uns frei!“

Kai runzelt die Stirn. Das ist das erste, das er von einem Junggesellenabschied hört. „Ich dachte, er will nichts in die Richtung …?“, hakt er also irritiert nach. Er hat Sergej pflichtschuldig gratuliert als Yuriy ihm unsubtil das Verlobungsfoto der beiden geschickt hat.

„Jah“, macht Ivan gedehnt. Kai kann sich denken, was kommt. „Wir ignorieren das so ein ganz kleines bisschen“

Kai verdreht die Augen. Aber klar doch; Ivan bildet sich etwas ein und muss es durchziehen, egal um welchen Preis. Warum ruft eigentlich ausgerechnet Ivan ihn an und nicht Yuriy, wie sonst? Immerhin ist Yuriy der Trauzeuge. Das stimmt Kai noch etwas skeptischer. „Weiß Yura davon?“, hakt er also nach. Das Schweigen, das folgt, spricht Bände.

„Also nein“, brummt er trocken. Ivan macht ein panisches Geräusch. „Sag‘ ihm bloß nichts!“, beschwört er Kai hektisch. „Borya und ich wissen genau, was wir tun!“

Ivan und Boris also? Oh je, das kann nur schief gehen. Vor allem, da sie Yuriy in dessen Kontrollwahn sabotieren. Für Kai bleibt da eigentlich nur eine Frage offen: Will er sich in dieses Chaos aktiv einbringen? Yuriy wird ihm den Kopf abreißen dafür, dass der die beiden Chaoten nicht verrät.

Kai schweigt noch einen Moment länger. Er krault Siegfrieds Bauch, der wieder zufrieden schnurrt. „Na gut“, meint er dann. „Und wofür braucht ihr da mich?“

„Wen sollten wir sonst einladen?“, retouriert Ivan bevor Kai eine Wette mit sich abschließen kann. Er ist so überrascht, dass er aufhört, Siegfried zu streicheln, der nun aggressiv seinen Kopf an Kais Hand reibt. Kai schnaubt. „Wahr. So viele Freunde habt ihr nicht“, brummt er. Ein bisschen freut er sich auch, ganz für sich. Er glaubt zu hören, wie Ivan die Augen verdreht.

„Du kriegst noch alle Details! Keine Rückzieher!“, mahnt er noch und nennt ein Datum. Kai nickt, ehe er realisiert, dass Ivan ihn nicht sehen kann, und notiert es sich pflichtschuldig auf einem Post-It, das er an seinen Laptop klebt. Er gibt einen Laut von sich, der nach Zustimmung klingt. Sergej ist der erste aus seinem Freundeskreis – wenn er es denn so nennen will, sie sehen sich denkbar selten –, der heiratet. So wie Rei der erste ist, der Nachwuchs in die Welt setzt. Kai blickt Siegfried an, hält den Sprachreceiver zu, damit Ivan seine nächsten Worte nicht hört. „Krasser Scheiß“, murmelt er dann. Was ist nur los mit seinen Freunden in letzter Zeit? Bald kommt noch jemand daher und hält um seine Hand an. Kai schüttelt den Kopf, diesmal über sich selbst.

„Also dann“, meldet er sich nochmal am Telefon. „Wir sehen uns“, sagt Ivan noch, dann legt er auf. Kai hat noch einen Laut des Abschieds auf der Zunge, den er schluckt.

 

Als er wenig später im Bett liegt, schickt er Takao ein „Schlaf gut“. Endlich, endlich antwortet er. Anstatt eines „Gute Nacht“ wie sonst kommt allerdings ein “Hast du Zeit?“. Das alarmiert Kai. Er dreht sich auf die Seite, vergräbt sich in der Decke. Er antwortet nach kurzem Zögern ein „Ja“. Für dich immer.

Den zweiten Teil denkt er nur, er schreibt ihn nicht. Eigentlich sollte er schlafen.

 

Es dauert ein wenig. Dann reißt der schrille Ton der eingehenden Mitteilung Kai aus dem Halbschlaf: „Kannst du kurz runterkommen?“

Das ist höchst untypisch. Takao hat wie Hiromi einen Schlüssel und geht nach Wunsch frei in seinr Wohnung ein und aus. Kai reibt sich übers Gesicht, fühlt seinen Körper wie ein bleischweres Gewicht, aber schwingt sich aus dem Bett. Er streift einen Hoodie über und steigt in ein Paar Jogginghosen und Turnschuhe, ehe er die Wohnungstür hinter sich zufallen lässt.

Takao wartet im Hauseingang, die Hände in den Hosentaschen. Er hat der Eingangstür den Rücken zugedreht und blickt nach oben in den dunklen Himmel. Als die automatische Beleuchtung angeht, dreht er sich halb zu Kai um. Er lächelt nicht wie sonst, wenn er ihn begrüßt, sondern dreht sich um, macht einen halben Schritt auf Kai zu, bleibt stehen. Sein Gesicht ist seltsam ernst. Kai fühlt einen Klumpen in seine Eingeweide sacken; er wiegt kalt und schwer wie Blei. Takao seufzt. Er wendet sich von Kai ab und es fühlt sich seltsam final an, macht zwei Schritte voraus. „Gehen wir ein Stück?“, fragt er dann und es ist eine rhetorische Frage. Kai setzt sich wortlos in Bewegung, fragt sich, was er falsch gemacht haben könnte.

Seine Wohnung ist in einem anderen Teil der Stadt als das Dojo. Es fühlt sich seltsam generisch an, während sie ihre Turnschuhe durch nächtliche Gassen tragen. Es gibt mehrere Hochhäuser mit Wohneinheiten, ein paar Parks, ein Studentenheim. Es hat nichts vom Charme von Takaos Viertel, durch das Kai so gerne stromert. Sie gehen vielleicht fünf Minuten ziellos vor sich hin, dann bleibt Takao stehen. Er atmet tief durch. Kai fühlt etwas in sich flackern, doch begegnet Takaos Blick.

„Was du gemacht hast war nicht okay“, beginnt Takao, immer noch ernst. So ernst hat Kai ihn selten erlebt. Er atmet ungehört aus. Als er wieder einatmen will fühlt es sich an als gäbe es keine Luft mehr um ihn herum. Sein Innerstes zieht sich verkrampft zusammen. Kai verschränkt die Arme vor der Brust, während Takaos Haltung offen bleibt; es ist wie eine Herausforderung. Er macht einen Schritt auf Kai zu, blickt ihn offen an. Er wirkt niedergeschlagen, erschöpft. Es ist als würde er ihm einen Finger auf die Brust setzen. Seine braunen Augen brennen sich in Kais. „Du hast kein Recht, dich in mein Leben einzumischen! Es geht dich nichts, hörst du“, Takao atmet geräuschvoll ein, betonte die nächsten zwei Silben einzeln. „gar nichts an, wie ich mich um Ojii-chan kümmere!“

Kai macht den Mund auf, will ihm widersprechen und sieht im selben Moment ein, dass das Blödsinn ist. Takao hat Recht. Es ist nicht seine Angelegenheit. Egal, dass er merkt, wie müde und abgespannt Takao ist. Egal, dass er merkt, dass Takao sich eigentlich enorme Sorgen macht. Egal, dass er merkt, dass Takao alles alles alles tut was er kann und es wohl nicht genug ist.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis – Kai muss den Gedanken nicht beenden um zu sehen, dass Takao es wohl ähnlich vermeidet, den Gedanken zu Ende zu denken. In seinem Inneren sitzt ein schwerer, kalter Klumpen. Kai drückt seine verschränkten Arme enger an sich, wie um sich zu wärmen. Sie mustern sich einen langen Moment, der vielleicht einen Herzschlag dauert – aber wer zählt Herzschläge, wenn das eigene Herz gerade stehengeblieben ist und sich zusammenzieht als wolle es in sich selbst verschwinden? – ehe Takao seufzt. Die kalte, wütende Energie scheint verschwunden zu sein, verraucht im Nichts. Er wirkt einfach nur erschöpft. „Du hast es sicher nur im besten Interesse getan“, Takao seufzt, fährt sich übers Gesicht, sieht Kai an und Kai erkennt die Augenringe im ungünstigen Licht der Straßenlaterne, die auf sie herabscheint. „Aber das ist nicht okay, ja?“

Kai macht erneut den Mund auf. Was er jetzt sagen muss ist Entschuldige, doch das Wort kommt ihm nicht über die Lippen. Stattdessen zieht sich seine Kehle zusammen und er bringt kein weiteres Wort heraus.

Takao ballt die Hände zu Fäusten, blickt zu Boden. Kai kann sehr deutlich erkennen, welche Stürme in ihm toben müssen. „Ich krieg das hin“, bringt Takao gepresst hervor; es klingt trotzig. „Ich brauch keine Hilfe von irgendwelchen dahergelaufenen Leuten, die Ojii-chan nur ins Altenheim stecken wollen, weil er ein bisschen vergesslich ist!“

Er klingt unterdrückt wütend, aber es ist eine Art von Wut, die Kai nicht kennt. Sie fühlt sich kalt an, müde, falsch für Takao. Kai will nichts lieber als seine Arme um ihn schließen, weil er so so müde aussieht, doch Takaos immer noch ernster Blick hindert ihn daran. Warum hat Kai das nicht früher gesehen?

„Sag‘ doch was!“, braust da Takao auf, ein verzweifelter Lufthauch, der allerdings nicht die übliche Kraft hat, die Kai sonst mitreißt und fortträgt, wenn er nicht aufpasst. Kai will vieles sagen. Er will sagen: Du bist müde. Er will sagen: Du willst keine Hilfe, aber du brauchst sie. Er will sagen: Das weißt du doch selbst auch. Stattdessen zuckt er mit den Schultern. Er sucht nach den richtigen Worten, aber die sind nicht so leicht zu finden, zumindest nicht für ihn.

 

Kai war nie gut mit Worten; deshalb verlegt er sich auf Taten. Er lockert seine Arme, die er so eng an sich gepresst hat, dass es weh tut. Er macht einen halben Schritt auf Takao zu. Dessen Haltung ist wie die eines in die Ecke gedrängten Raubtiers, das bereit ist zum Sprung. Die Schultern hochgezogen, die Fäuste geballt. Kai legt seine Hände auf seine Fäuste und merkt, wie Takao irritiert seine Haltung lockert. „Bleib heut bei mir“, bittet Kai leise, hofft, dass das leise Sehnen in seinem Inneren nicht zu laut nach Außen dringt.

Takao scheint überrumpelt von der Bitte, denn er blinzelt Kai irritiert an, der noch immer seine Hände auf Takaos liegen hat. Dann nickt er, ganz sacht. Kai drückt seine Hände, wartet auf eine schwache Erwiderung. Als diese kommt, führt er Takao zurück in den vertrauten Hauseingang, die Treppe hoch und in die Wohnung hinein. Er muss das Licht nicht anschalten, führt Takao blind durch den schmalen Eingangsbereich, wo sie ihre Turnschuhe lassen. Sie stolpern direkt hinein in seinen Wohn- und Schlafraum. Takao lässt es zu, dass er ihn fahrig entkleidet, lässt es zu als er ihm die Handfläche auf die Brust legt, unter der flatternd ein Herz schlägt, um ihn aufs Bett zu leiten. Takao lässt es zu, dass Kai ihn mit seinem Arm erdet und sich in seinem Rücken zwischen ihn und die Welt schiebt, die Stelle küsst, an der sein Nacken in den Rücken übergeht. Er fühlt die Gänsehaut, die sich über Takaos Schultern und Rücken ausbreitet. Takao bewegt sich nicht. Kai seufzt, atmet gegen Takaos Nacken und schließt die Augen.

 

Als sein Wecker ihn aus einem kurzen, traumlosen Schlaf schreckt, ist er allein. Einen Moment lang glaubt Kai, sich alles nur eingebildet zu haben, weil Takao sich im Schlaf nicht um ihn geschlungen hat wie ein Oktopus und ihn festhält. Stattdessen ist Takao einfach ... nicht da. Aber sein Kissen riecht nach Takao und Siegfried knuspert bereits in der Küche als er sie betritt. Auf ihn wartet sein Thermobecher mit englischem Schwarztee und einem Schuss Milch und eine Nachricht von Takao: „Sorry, ich musste gehen“

Hiromi hat ihm und Takao in ihren gemeinsamen Chat ein paar Bikini-Bilder von sich am Strand geschickt. Kai deutet dieses Lebenszeichen positiv und antwortet mit einem Bild von seinem Bett. „Waiting for you“ schreibt er dazu und meint damit Hiromi und Takao beide.

déjàvu

Noch immer den Geschmack von Schwarztee mit Milch und einem Schuss Zitrone auf der Zunge, der bei Takao immer anders – einfach besser – schmeckt als wenn er ihn selbst zubereitet, schreibt Kai dem anderen, als er im Büro vor seinem Morgenmeeting eine ruhige Minute hat: „Sehen wir uns später?"

Er beobachtet, wie zuerst ein kleiner Haken markiert, dass seine Nachricht gesendet wurde, dann zwei, dass die Nachricht angekommen sind. Schließlich leuchten die beiden Haken blau auf, als Zeichen, dass Takao die Nachricht gesehen hat. Kai hält unwillkürlich den Atem an und ärgert sich einen Moment später über sich selbst. Er schüttelt den Kopf, steckt das Handy brüsk wieder in die Hosentasche. Das ändert nichts an der Tatsache, dass sich flackernd nervöse Energie in seiner Magengegend ausbreitet, wegen der er seinen Kopf und seine Hände und seine Füße nicht stillhalten kann.

 

Kai lenkt sich mit Arbeit ab, beschäftigt seinen Kopf und seine Hände und verbirgt sein wippendes Bein unter dem Tisch des Konferenzraumes, in dem das tägliche Morgenmeeting stattfindet. Während des Berichts aus der Buchhaltung – Zahlen, die er ohnehin auswendig kennt – fällt ihm ein, dass Takao freitags von morgens bis abends und dann noch etwas länger in der BBA bleibt, um Papierkram zu erledigen, der unter der Woche liegen bleibt. Er ist sicher beschäftigt; Kai weiß, wie viel Papierkram sich in der BBA ansammeln kann, insbesondere, weil Daitenji-san in diesem Bezug altmodisch ist und alles doppelt und dreifach ausgefüllt haben will. Kai erinnert sich unwillkürlich an die langen Abende, während derer Hiromi und Takao und er sich in den Formularen vergraben haben, damals als die BBA gerade ihren Wiederaufbau begonnen hat und sie den Sommer zwischen Abschluss und Beginn ihrer sehr unterschiedlichen Ausbildungswege abwechselnd in der BBA und in Takaos Garten verbracht haben.

Kai kommt aus dem Meeting und kehrt zu seinen Emails zurück, aber ist nur halb anwesend. Er vergisst einen Anhang und pilgert zur Kaffeemaschine, um den Kopf freizubekommen. Während er darauf wartet, dass ein Espresso mit einer kleinen Dampfwolke in seine Tasse fließt und dann noch ein zweiter, tippt er eine Nachricht an Hiromi: „Wer hält mich am Wochenende vom Arbeiten ab, wenn du nicht da bist?“ Er schickt sie nicht ab. Kai fühlt sich jämmerlich und kitschig als er die Frage nochmals durchliest und löscht sie resolut.

 

Es ist früher Nachmittag als Kai erneut zur Kaffeemaschine pilgert. Sein Handy vibriert: Hiromi schickt das Bild einer kleinen Katze, die sie bei einem Morgenspaziergang in Nizza entdeckt hat, in ihren Gruppenchat. Takao reagiert mit einem Daumen nach oben und der Nachricht: „Du wirst noch zur Katzenmama, wenn du nicht aufpasst, Hiromi-chan“ Hiromi antwortet ihm mit einem Katzen-Emoticon und dem Emoticon einer Hand, die den Mittelfinger präsentiert. Takao antwortet mit einem lachenden Emoticon und einem Foto seines Schreibtischs in der BBA, auf dem sich Zettel stapeln. „Ich hätte letzten Freitag nicht blau machen sollen“, liest Kai unter dem Bild und schmunzelt. Takao ist langsam, wenn es um Formulare geht. Seine Lernschwäche macht sich bei diesen Tätigkeiten bemerkbar; er kann sich nicht lange am Stück konzentrieren und lässt sich gerne ablenken. Deswegen schickt er freitags oft kleine Nachrichten zwischendurch, erzählt von Bey-Battles, die gut gelaufen sind, oder von tollen Moves der Kinder, die er trainiert. Manchmal fragt er auch nach Details auf Formularen, die er ausfüllen muss.

Heute hat Takao keine Nachrichten geschickt, fällt Kai unwillkürlich auf, während er seine Tasse nimmt und zurück an den Schreibtisch kehrt. Das fühlt sich seltsam an. Er will sich gerade wieder auf die Arbeit konzentrieren, da vibriert sein Handy mit einer erneuten Nachricht. „Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung, junger Yedi“, schreibt Hiromi. Takao reagiert mit einem Emoticon, das die Zunge rausstreckt. Sehr erwachsen, denkt Kai schmunzelnd und ist ein bisschen froh, dass Takao und Hiromi irgendwie immer dieselben sind. Dann konzentriert er sich darauf, die Unterlagen für die Besprechung mit der Buchhaltung, die in zehn Minuten beginnt, in der kreativen Ordnung seines Schreibtisches zu lokalisieren.

 

Kais To-Do-Liste der Woche schrumpft. Er beendet die Vorbereitungen für die Verhandlungen nächste Woche, segnet die Jobausschreibungen, die seine Leute von der Personalabteilung ausgearbeitet haben, nach zwei Überarbeitungsläufen ab. Als er sich wie immer als einer der letzten auf sein Fahrrad schwingt, hat er immer noch nervöse Energie in sich. Er ist schon auf halbem Weg nach Hause, da entscheidet er sich spontan für die lange Runde am Fluss entlang. Kai dreht um, um den ganzen Umweg zu fahren, ignoriert dabei das Knurren, dass ich seit dem frühen Nachmittag in seiner Magengegend festgesetzt hat. Es ist Mitte März, der einzelne Kirschbaum, unter dem er Takao und Hiromi letztes Jahr mit einem Picknick überrascht hat, blüht. Die erstaunten Blicke der beiden sind ihm im Gedächtnis geblieben: Sie waren ehrlich überrascht, dass Kai weiß, wie man Sakura Mochi zubereitet – und noch mehr als sie geschmeckt haben.

Kai lässt sein Fahrrad neben dem schmalen Pfad, der die Böschung hinunterführt, liegen und steigt zum Flussufer hinunter. Er stellt sich unter den Baum, blickt in Richtung Fluss.

Zugegeben, Kai hat geschummelt. Er hat seine Mutter um Hilfe gebeten und an die zehn Versuche gebraucht, um halbwegs ansehnliche Mochi zu fabrizieren. Der amüsierte Blick seiner Mutter, die ihn mehr als einmal ein wenig an- und viel mehr ausgelacht hat, war so warm wie die letzten Sonnenstrahlen, die jetzt sein Gesicht wärmen. Kai macht ein Foto vom Kirschbaum in voller Blüte und schickt es kommentarlos in ihre kleine Gruppe. Dann steckt er sein Smartphone seufzend wieder ein und radelt nach Hause. In seiner Magengegend flirrt es immer noch nervös; er schiebt es auf die verpasste Mittagspause.

 

Siegfried begrüßt ihn von der Hutablage der Garderobe aus als er nach Hause kommt: Er hat sich auf dem weißen Schal zusammengerollt und blickt aufmerksam zu ihm herunter. Kai hängt seine Jacke auf, streift sich fahrig die Schuhe von den Füßen und schlurft in Richtung Schlafzimmer. Währenddessen knöpft er sein Hemd auf, streift es über die steifen Schultern, lässt es neben der Badezimmertür liegen. Im Schlafzimmer angekommen, wirft er einen langen, sehnsüchtigen Blick auf sein Bett. Er hat sein Handy in der Hand doch da ist nichts, außer den beiden blauen Häkchen neben seiner letzten Nachricht an Takao. Das Flirren in seiner Magengegend flackert wieder auf. Takao hat immer noch nicht auf seine Frage in ihrem Privatchat geantwortet, aber noch ein paar Nachrichten an ihre kleine Gruppe geschickt, allerdings ohne auf Kai zu reagieren. Das ist nicht normal. Kai fühlt sich seltsam von der Konversation ausgeschlossen; er fühlt sich müde und frustriert und sehnsüchtig. Seine Haut prickelt von der nervösen Energie, die noch immer in seiner Magengegend sitzt, brodelt und breitet sich in seinem ganzen Körper aus. Er schieb das Prickeln auf die Fahrt durch die frische Märzluft.

Siegfried attackiert mit voller Wucht sein Bein und versucht, an ihm hochzuklettern. Kai ist sich nicht sicher, ob der Kater eigentlich an ihm vorbei wollte oder ob das einer dieser zweifelhaften Liebesbeweise ist, so wie er manchmal Teile seiner Efeutute vor Kais Füße legt als sei die Pflanze Beute. Kai zupft sich den Kater vom Bein, legt ihn sich über die Schulter. „Du bist ein seltsamer Kater“, informiert er das Tier. Siegfried schnurrt zufrieden. Er versenkt die Krallen der einen Pfote in Kais Schulter, der einen Schmerzenslaut von sich gibt und aus seiner Hose steigt, bevor sie noch mehr Katzenhaare abbekommt als ohnehin schon. Stattdessen steigt er in eine Jogginghose und setzt Siegfried, der beleidigt maunzt, wieder auf den Boden. Kai zieht eine Augenbraue in die Höhe. „Du bist viel zu verwöhnt“, teilt er Siegfried mit, der zur Antwort beginnt, sich zu putzen. Kai verdreht die Augen. Er nimmt sich ein getragenes T-Shirt von dem alten Lehnstuhl, den er seinerzeit aus dem Familienanwesen gerettet hat und der jetzt meistens unter einem bunten Sammelsurium von Klamotten versinkt. Ein vertrauter Geruch dringt an seine Nase. Hiromis Shampoo?

Der Geruch wärmt den Klumpen in seiner Magengegend ein wenig als Kai es über den Kopf zieht. Just in dem Moment vibriert sein Handy auf dem Bett. Hiromi schreibt: „Du hast sicher vergessen, zu essen. Da, wo dein Reiskocher verstaubt, ist eine Überraschung für dich <3“

Die Überraschung ist Fertigsuppe, Kais und Hiromis Lieblingsmarke, die sie beide normalerweise Freitag abends anrühren, wenn sie auf Takao warten. Sie sind in der Küche beide ziemlich unfähig. Kai lächelt und antwortet als er darauf wartet, dass die Nudeln im heißen Wasser weich werden: „Danke, das war genau das richtige“

Sein Handy vibriert mit einer erneuten Nachricht als er gerade Nudeln schlürft. Hiromi schreibt: „Giulia und Mathilda sind toll und alles, aber wenn ich noch einmal ihren heißen lesbischen Sex mit anhören muss, wenn sie glauben leise zu sein, sterbe ich“

Kai verschluckt sich fast an der Suppe vor Lachen. Er tippt: „Mach doch mit?“ Hiromi antwortet mit dem Emoji einer Hand, die den Mittelfinger hochhält. „Und wovon träumst du nachts?“, kommt mit ein wenig Verzögerung von ihr zurück.

„Eigentlich genau davon“, tippt Kai und setzt noch ein halbernstes „Glaubst du wir können die beiden zu einer Orgie überreden?“ hinzu.

Hiromi antwortet ihm mit einem „lol“. Er stellt sich vor wie Hiromi lacht, das Lachen von dem sie immer Schluckauf kriegt. „Ich glaub sie stehen nicht so auf euch wie ich“

„Schade“, erwidert Kai spielerisch. Er hängt ein Bild von sich an, das Takao letztes Wochenende von ihm gemacht hat, halbnackt und befriedigt. Hiromi antwortet mit dem aussagekräftigen Emoticon einer Aubergine und einem „Soon“.

 

Er löffelt die Suppe aus und ruft mit einem Blick auf die Uhr und einer kurzen Kopfrechenübung zu Zeitzonen und Uhrzeiten Yuriy an. Der wirkt überrascht, als er abhebt. „Na schau an, wer an seine armen Freunde in Russland denkt“, meldet sich der Rotschopf. Er klingt spöttisch, wie immer eigentlich. Kai weiß, dass es ihn insgeheim freut, dass er sich von sich aus meldet.

„Was, Freunde?“, Kai schmunzelt und hört Yuriy trocken lachen. „Kann man das essen?“ Im Hintergrund hört er Verkehrsgeräusche. „Störe ich?“

Yuriy atmet tief ein und aus, summt wie immer, wenn er gerade eine Zigarette raucht. „Nur meine Zigarette bevor ich mich in meine Horrorklasse wage“, entgegnet er. „Ich habe zehn Minuten“

Kai nickt, ehe ihm einfällt, dass der Russe ihn nicht sehen kann. „Ich werde nie verstehen, warum du Lehrer geworden bist“, brummt er also. Yuriy lacht erneut sein leises, bellendes Lachen. „Da bist du nicht der einzige“, erwidert er gelassen. Kai schnaubt amüsiert. „Wollte dich die Schulleiterin wieder rauswerfen?“, erkundigt er sich.

Yuriy atmet geräuschvoll aus. „So ähnlich“, brummt er. „Aber ich bin der einzige, der mit der Horrorklasse umgehen kann, deswegen bleib ich auf dem Job sitzen“

Kai grinst. Sie schweigen einen Moment, ehe Yuriy hinzusetzt: „Hab ich erwähnt, dass sie meine letzte Klasse für heute sind? In der letzten Stunde sind sie immer unausstehlich. Ich sollte sie einfach nach Hause gehen lassen“

„Du hast mein Mitleid“, erklärt Kai trocken. „Nicht“

Er hat das Gefühl, Yuriys Augenverdrehen zu hören. Siegfried springt neben ihm auf die Couch, schmiegt sich an ihn. Kai streichelt über seinen Kopf, während er Yuriy dabei lauscht, wie er erneut tief einatmet. „Wieso rufst du eigentlich an?“, fragt er dann. Kai weiß nicht wirklich eine Antwort darauf und zuckt mit den Schultern bevor er realisiert, dass Yuriy ihn nicht sehen kann. Siegfried schmiegt sich an seine Hand.

„Ich hab noch drei Minuten“, sagt Yuriy nach einer Weile als Kai nichts weiter sagt. Der Rotschopf seufzt. „Hast du irgendwelchen Mist gebaut?“, fragt er dann. „Nein? Wie kommst du drauf?“, brummelt Kai unverständlich und streichelt über Siegfrieds Rücken. Er überlegt kurz, ihm von Takao zu erzählen und davon, dass er im Versuch, zu helfen, übers Ziel hinausgeschossen ist und nun mit Schweigen bestraft wird. Das verwirft er dann doch wieder. Kai Hiwatari heult sich nicht bei anderen über seine Beziehung aus!

Er fühlt Yuriys skeptischen Blick förmlich durch sein Smartphone. Dann wechselt Yuriy abrupt das Thema. „Kommst du eigentlich mit Begleitung zur Hochzeit?“

Kai stellt sich unwillkürlich Takao an einem Buffet und Hiromi ungelenk auf der Tanzfläche vor. Er verdrängt den Gedanken mit einem Kopfschütteln. „Das erfährst du noch früh genug“, gibt er zurück, beobachtet, wie Siegfried wendig auf sein Regal springt. „Je früher desto besser“, erwidert Yuriy. „Die Plätze sind limitiert und du willst nicht, dass ich sie an Natalias Urgroßtanten vergebe.“

Kai schmunzelt. „Und was, wenn ich das doch will?“, hakt er nach. Yuriys Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: „Dann hast du ein Problem mit mir, Freundchen“

Kai schweigt überrascht. Yuriys Geräuschkulisse ist leiser geworden. Manchmal kümmern sich diese Russen ein wenig zu sehr um die Angelegenheiten der anderen in ihrer kleinen Gruppe. Kai weiß nicht, ob er ein Teil davon ist. Dafür ist er zu-

Yuriy räuspert sich, unterbricht seinen Gedankengang. „Krieg dein Leben auf die Reihe und sag‘ mir, ob du allein kommst, und zwar bald“, er schlägt die Lehrerstimme an. „Und jetzt muss ich in meine Klasse und ihnen erklären, wieso Tolstoj ein Arsch war. Ruf mich an“

Damit ist er weg, ohne weiteres Wort des Abschieds. Kai blickt sein Handy noch einen moment lang irritiert an, bevor er es sinken lässt. Er weiß nicht, wie lange er an die Decke starrt und versucht, sich dazu zu bringen, sich von der Couch aufzuhieven und in Richtung Bett zu bewegen.

 

Kai schafft es, aufzustehen und sein Hemd vom Boden aufzulesen, das Siegfried schon zu seiner neuesten Schlafstätte machen wollte. Der Kater maunzt beleidigt und stolziert in Richtung Küche davon, als Kai ihn mit einem Klaps verscheucht. Das erntet ihm nur ein Augenverdrehen von Kai. Er stopft das Hemd in seinen Wäschekorb und füllt dennoch pflichtbewusst den Fressnapf mit Trockenfutter auf.

Sein Handy vibriert in seiner Hosentasche. Hiromi schreibt: „Streitet ihr und glaubt ich krieg das nicht mit?“ Kai macht ein schuldbewusstes Gesicht. Er antwortet: „So offensichtlich?“

Es vergeht etwas Zeit, da kommt Hiromis Antwort: „Nicht so offensichtlich, aber Takao hat mir zwei Stunden lang geschrieben, weil er dir NICHT schreiben wollte. Nimm das als Wink mit dem Zaunpfahl! Vertragt euch, ihr Sturköpfe!“ Das nervöse Flattern in seiner Magengegend nimmt Überhand.

 

Kai weiß gar nicht so recht, was er eigentlich tut, als er in seine Turnschuhe steigt und seine Jacke und die neonfarbene Weste vom Haken nimmt, die er immer zum Fahrradfahren trägt. Er hängt den erstbesten Beutel um, der am Haken hängt und verstaut darin Schlüssel, Taschenlampe und Brieftasche. Er ist schon unten als er feststellt, dass auch sein Beyblade im Beutel ist. Mechanisch radelt er in Richtung der BBA-Zentrale. Er weiß auch nicht, was er eigentlich erwartet als er sich vor dem BBA-Gebäude vom Fahrrad schwingt und feststellt, dass es dunkel und leer ist.

Er weiß wirklich nicht, was er sich erwartet hat. Es geht auf elf Uhr Abends zu, natürlich ist Takao um diese Zeit nicht mehr in der BBA. Normalerweise wäre Takao seit mindestens zwei Stunden bei ihm, gemeinsam mit Hiromi.

Kai hat sein Handy in der Hand, während er kurz umorientiert und sein Fahrrad in Richtung des Parks dreht. Jenseits davon liegt Takaos Viertel. Kai navigiert sicher durch die altvertrauten Gassen und steht schließlich vor der Tür des Kinomiya-Dojos. Natürlich ist es verschlossen. Er wählt mit klammen Fingern Takaos Nummer. Er hebt nicht ab. „Geil“, brummt Kai mit einem Augenverdrehen. Seufzend kettet er sein Fahrrad an den nächsten Laternenpfahl und versucht es erneut bei Takao. Wieder nichts. Kai seufzt und versucht es noch ein drittes Mal. Diesmal hebt jemand nach dem zweiten Klingeln ab. „Takao“, Kai wartet nicht auf eine Antwort. „Ich weiß es ist spät-“

„Takao hat sein Handy vergessen“, gibt ihm Daichi gähnend am anderen Ende der Leitung zu verstehen. „Hast du eine Ahnung wie spät es ist?“ Kai verdreht die Augen. „Kurz nach elf“, brummt er. „Wo ist Takao?“

„Nicht da“, antwortet Daichi das Offensichtliche. Kai rollt erneut mit den Augen und gibt ein ungeduldiges Geräusch von sich. „Das hab ich schon verstanden“, gibt er ungeduldig von sich. „Wo ist er hin?“

Daichi gähnt erneut. „Er ist vorhin nochmal raus“, er scheint kurz zu überlegen. „Er hat nicht gesagt, wohin er will“ Daichi zögert, ehe er hinzufügt: „Eigentlich dachte ich, es wäre bei dir“

„Das ist er offensichtlich nicht“, gibt Kai kurz angebunden zurück. Daichi erwidert etwas Undeutliches, das sehr nach einem im letzten Moment hinuntergeschluckten Fluch klingt. „Was ist dein Problem, Alter?“, knurrt er. „Krieg dich mal wieder ein! Ich hab keine Ahnung wo er hin ist“

Kai gibt ein unwilliges Geräusch von sich, denkt kurz nach. „Ich glaube, ich weiß wo er ist“, verkündet er dann. Er wartet einen Moment, ehe er hinzufügt, etwas vorsichtiger diesmal: „Ich nehm ihn dann mit zu mir, wenn du klar kommst?“

„Takao ist doch jedes Wochenende bei dir“, erwidert er gelassen, gähnt erneut. „Wieso sollten Ojii-chan und ich nicht klarkommen?“ Das entlockt Kai ein Schmunzeln. „Alles klar“, sagt er dann und legt auf.

 

Sein Weg führt ihn in einer Schleife durch Takaos Viertel und zum Fluss und tatsächlich findet er Takao vor einem Bey Dish, das irgendjemand vergessen hat. Das vertraute Sirren eines Beyblades dringt an sein Ohr. Takao muss Dragoon gestartet haben. Kai hält inne; er erkennt den Platz sofort wieder, auch wenn das Bey-Dish wohl mehrmals ausgetauscht worden ist: Hier haben sie beide sich vor Jahren zum ersten Mal erbitterte Bey-Battles geliefert und hier hat er sich Team G-Revolution angeschlossen. Er kettet sein Fahrrad an einer Straßenlaterne an der Brücke an. Kai überlegt, einen ähnlich dramatischen Auftritt hinzulegen wie damals, aber seine Fähigkeit, punktgenau zu treffen, hat in den letzten Jahren rapide abgenommen. Also steckt er lässig die Hände in die Hosentaschen und steigt langsam auf vertrauten Pfaden die Böschung hinunter. Takao fängt Dragoon ein und dreht sich halb zu ihm um. Er ist kaum mehr als eine Silhouette, doch Kai erkennt das Glimmern in seinen Augen. Er hat ein starkes Gefühl von déjàvu als Takao sagt, ein schmales Lächeln auf den Lippen: „Du bist spät dran“

Kai lächelt unwillkürlich. „Es funktioniert besser, wenn ich weiß, wohin ich kommen soll“, gibt er ruhig zurück. Takaos Silhouette zuckt mit den Schultern. „Ich war mir nicht sicher, ob ich dich sehen will“, gibt er ehrlich zu. Sie verharren einen Moment, ehe Kai sich in Bewegung setzt und den Platz Takao gegenüber einnimmt. Er nimmt Dranzer, Starter und Reißleine aus dem Beutel, den er noch immer umgehängt hat, und bereitet sich vor. Er sieht eine Reißleine im Halbdunkel, hört, wie Takao seinen Starter vorbereitet. „Bladen wir?“, seine Frage ist mehr eine Aufforderung. Takaos Silhouette nickt.

festhalten

Sie brauchen keinen Countdown: Jahrelanges Training hat es ihnen eingeimpft, gemeinsam zu starten. Kai erahnt, wie Takaos Silhouette die Reißleine fester hält, sieht die Bewegung aus der Schulter bevor der andere sie überhaupt ausführt und reagiert ohne nachzudenken.

Die Blades landen mit einem hohlen Geräusch in der Arena, das entsteht, wenn Metall auf Plastik trifft. Das vertraute Summen der Kreisel, deren spin gear sich in Bewegung setzt, erfüllt die Luft. Sie umkreisen einander wachsam, während sie sich in gegenläufigen Spiralen der Mitte der Arena zubewegen. Sie machen zeitgleich einen Schwenk in die entgegengesetzte Richtung und prallen gegeneinander. Es kracht, aber keiner von ihnen hat genug Kraft investiert, um den anderen aus dem Rhythmus zu bringen.

Sie bringen wieder Abstand zwischen sich. Kai blickt konzentriert auf die beiden Blades, versucht ein Gefühl für seinen Bewegungsradius zu bekommen, bevor sie ernst machen. Sie haben nicht viel Spielraum für irgendwelche Moves; eine falsche Bewegung, ein ungeschützter Winkel, und einer von ihnen ist Geschichte.

Noch ähnelt ihr Kampf durch jahrelanger Arbeit eingeübten Tanzschritten. Kai atmet bewusst tief, hebt den Blick langsam zu seinem Gegner. Takao scheint demselben Impuls gefolgt zu sein. Er hält seinen Blick einen Herzschlag lang im Halbdunkel des Flussufers, ehe die Bewegung im Bey-Dish seine Aufmerksamkeit einfordert. Ihre Blades treffen einander erneut mit einem metallischen Geräusch. Es liegt noch immer kaum erkennbar mehr Kraft in diesen Manövern: Sie testen die Stärke des anderen, seine Ausdauer, ohne selbst zu viel Energie zu verschwenden. Es sind kalkulierte Manöver. Sie tasten sich aneinander heran, erproben sich in der Choreographie, die tief in ihren Muskeln sitzt. Dragoon weicht zurück; Dranzer folgt. Dranzer beschreibt einen Bogen durch die enge Plastik-Bowl; Dragoon folgt.

Sie haben nicht genug Raum, um kraftvolle Attacken nur durch Schwung auszuführen. Hier kommt es darauf an, wer strategischer denkt, wer schneller reagiert. Kai hat langsam ein Gefühl für die Perimeter der Arena und ihre Tiefe. Er fühlt sich ihrer Dimensionen sicher. Es wird Zeit, gegen die Choreographie zu tanzen.

Er atmet durch, spannt die Schultern an und schickt Dranzer ins Zentrum der kleinen Bowl. Dragoon spiegelt die Bewegung von der anderen Seite. Als die Blades aufeinandertreffen, schlagen Funken. Der Rückstoß weht Kai das Haar aus dem Gesicht. Er blinzelt angestrengt Der Geruch von schmelzendem Plastik hängt beißend in der Luft und treibt ihm Tränen in die Augen. Kai hört ein „Los, Dragoon!“ und hat gerade genug Zeit, um die Arme schützend zu heben, ehe ihn ein frontaler Stoß Energie beinahe umnietet.

Er rutscht durch diesen ersten kraftvollen Schlag einige Zentimeter nach hinten, ehe er sich fangen kann. Im Bey-Dish schiebt Dragoon Dranzer gegen den Rand der Arena; Kai fühlt jeden Zentimeter als wiche er selbst zurück. Er beißt die Zähne zusammen, verlagert seinen Schwerpunkt und stemmt sich gegen die Energie, die ihn in Wellen trifft.

Dranzer leistet Stück für Stück Widerstand, doch ihre Kräfte sind zu ausgeglichen. Kai keucht, stemmt sich stur in den Boden und macht noch zwei weitere Schritte nach vorn. Dranzer hat knapp genug Raum für das nächste Manöver gewonnen. Es ist eigentlich noch immer zu knapp, doch Kai muss es versuchen; er konzentriert sich. Dranzer wendet abrupt, nutzt den letzten Schlag von Dragoon und schießt über den Rand der Arena hinaus nach oben, um mit umso mehr Schwung nach unten zu saußen.

Die Attacke trifft Dragoon mit einem lauten Krachen. Der Rückstoß zwingt beide Blader dazu, wieder die Arme zu heben.

 

Als der Wind abflaut und Kai die Arme wieder sinken lässt, sieht er ein entschlossenes Grinsen auf Takaos Gesicht, das ihn an den zwölfjährigen Jungen erinnert, der ihn mit seinem Sturschädel zur Weißglut getrieben hat. „So leicht kriegst du mich nicht klein!“, ruft Takao.

Kai lächelt grimmig. „Das hatte ich nie erwartet“, gibt er zurück und fühlt sich selbst wie zwölf. Wie auf ein stummes Kommando treffen Dragoon und Dranzer erneut aufeinander und beißen sich ineinander fest. Das Geräusch, wie Metall auf Metall schabt, jagt einen Schauer über Kais Rücken. Ein Funkenregen erhellt die Blades, ehe sie sich mit einem letzten, metallischen Kreischen trennen. Der Geruch nach versengtem Plastik wird deutlicher. Kai fühlt Übelkeit in sich aufsteigen. Er schluckt und wischt sich den Schweiß von der Stirn, ohne den Blick von den Blades zu nehmen. Dragoon beschreibt einen Bogen durch den Bey-Dish, der Kai an ein älteres Angriffsmuster erinnert. Dranzer blockiert dem weißen Blade den Weg, kickt ihn dabei hoch in die Luft. Kai hält unwillkürlich die Luft an, während Dragoon in unregelmäßigen Kreisen fällt.

Als der Blade in der Arena auftrifft, aus der Balance aber immerhin im Dish, hört er Takao mit einem Stoß die Luft aus der Lunge pressen; es klingt erleichtert. Dragoon fasst sich schnell; der Blade kommt wie auf ein unsichtbares Signal auf Dranzer zugeschossen. Beim Aufprall der Blades zieht ein scharfer Windstoß über Kai hinweg. Er hält sich einen Arm schützend vors Gesicht, blinzelt gegen den stechenden Wind. Er fühlt den Rückstoß an seiner Kleidung zerren.

„War das schon alles?“, provoziert er. Kai weiß, dass er vielleicht noch zwei Attacken einstecken kann, bevor der Kampf für ihn vorbei ist. Takao lacht ausgelassen. „Niemals!“

Kai schließt die Augen, fühlt instinktiv nach der Wärme in sich und findet die flatternde Nervosität in seiner Magengegend. Die Energie, die er den ganzen Tag über verdrängt hat, breitet sich mit einem Schlag und in all ihrer Intensität in ihm aus. Die Wucht, mit der das geschieht, raubt Kai den Atem. In dem Moment treffen ihre Beyblades aufeinander. Der Rückstoß trifft Kais ungeschützten Brustkorb frontal. Der Schlag presst Kai die Luft aus der Lunge; er schnappt nach Luft und verliert den Halt nach hinten.

„Kai!“, Takaos besorgter Blick trifft seinen; Kai hält sich stur daran fest, konzentriert sich auf das Gefühl, das der Blick in ihm auslöst. Er fängt sich einzig durch lang trainierte Reflexe rechtzeitig, richtet sich auf, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. Er atmet ein, hält Takao fest und denkt an Hiromi und denkt an sein Gespräch mit Yuriy und ihr monatliches Skype-Date. Die Wärme, die sich in seinem Brustkorb ausbreitet, lässt die Flamme in seiner Magengegend zum lodernden Brand werden, zu Magma, das ihn von Innen auf die beste Weise versengt. Kais Herzschlag trägt die Energie in jede Faser seines Körpers. Er brennt von seinen Fußsohlen zur Scheitelkrone, einen Herzschlag lang. Dann schließt Kai die Augen, konzentriert sich auf seinen Beyblade und stellt sich vor, wie seine lodernde Energie darauf übergeht. Er kanalisiert die Energie mit dem Ausatmen, wie sie es vor einer schieren Ewigkeit mit Rei geübt haben.

Als ihre Beyblades aufeinandertreffen, ist der Rückstoß so stark, dass Kai den Boden unter den Füßen verliert. Er landet wenig elegant auf dem Hintern und stöhnt, als sein Kopf mit dem Boden kollidiert. Der Geruch von geschmolzenem Plastik ist überwältigend.

 

Das Sirren ihrer Beyblades ist verstummt.

 

Kai liegt einen Moment einfach nur da und atmet, spürt der Leere nach, die in seinem Kopf herrscht. Er riecht das Gras, in dem er liegt, und fühlt die Kälte des Bodens in seine Kleidung aufsteigen. Er hört ein Rascheln, ein Lachen. „Fuck, wir haben den Dish geschmolzen“, Takao lacht überrascht und klingt froh und leicht wie eine Brise. Ein Schmunzeln zieht an Kais Mundwinkeln. Er hat die Augen geschlossen, hört es neben sich rascheln als Takao sich bückt. Er öffnet die Augen erst, als er Takaos Körperwärme neben sich fühlt, der neben ihm in die Hocke gegangen ist. Er legt Dranzer in seine Hand; seine Fingerspitzen verharren noch einen Moment länger als unbedingt notwendig.

Kai schließt die Hand um seinen Beyblade und setzt sich auf. Sein Kopf schwimmt; er blinzelt verschwommen. Kai fühlt Takaos Hand an seiner Schulter, die ihn erdet. Er hebt schließlich den Kopf, um den anderen anzublicken, der ihm ein Kleinjungenlächeln entgegenlächelt. Er dreht sich, überwindet mit einer fließenden Bewegung den letzten Abstand zwischen ihnen. Kai legt seine Hände auf Takaos Schultern und drückt seine Lippen auf die des anderen. Takao verliert das Gleichgewicht und landet mit einem leisen „Uff“ auf dem Hosenboden. Er lacht atemlos gegen Kais Lippen. Dann gibt es für Kai nichts mehr als das Gefühl von Takaos Lippen, die sich gegen seine bewegen, das Gefühl von Takaos Händen, die seinen Kragen festhalten und das Gefühl von Takaos Oberteil unter seinen klammen Fingern.

Sie lösen sich voneinander, halten einander mit Händen und Blicken fest. Kai atmet geräuschvoll aus. „Komm mit zu mir“, lädt er Takao ein; es ist ihm egal, dass das laute Sehnen in seinem Inneren genauso laut nach Außen dringt. Takao hält inne, schluckt. Dann nickt er. Kai schließt die Augen, hört Takao genauso ausatmen wie sich selbst und findet Takaos Lippen erneut.

 

Die Kälte, die vom Fluss und vom Boden aufsteigt, zwingt sie schließlich, sich aufzurappeln. Kais Knie gibt ein knackendes Geräusch von sich; er verzieht unwillig das Gesicht. „Du wirst alt“, stichelt Takao gutmütig, während sie mit steifen Gliedern den schmalen Weg die Böschung hinauf stapfen. „Und du ein ewiges Kind“, schimpft Kai als Antwort. „Wieso gehst du im März ohne Jacke aus dem Haus?“ Er zieht mit einer wütenden Geste den Reißverschluss seiner Jacke hinunter und reicht sie Takao. Der lächelt ein Kleinjungenlächeln. „Weiß nicht“, er kuschelt sich in das Kleidungsstück, während er zusieht, wie Kai sein Fahrrad aufschließt. „Vielleicht will ich ja, dass du dich ausziehst“

„Dafür ist es jetzt noch ein paar Grad zu kalt, findest du nicht?“, Kai schnaubt, während er eine Hand auf die Lenkstange seines Fahrrads legt. Sie wenden sich in Richtung seines Viertels. Takao mustert ihn mit unleserlichem Blick als sie in den Lichtkegel einer Straßenlaterne kommen. Dann deutet er auf Kais Umhängebeutel und lacht. „Sexy Beutelchen“, komplimentiert er spöttisch. Kai verdreht die Augen und hält ihm seinen Mittelfinger entgegen. Takao fängt grinsend seine Hand ein und verschränkt ihre Finger. Er küsst Kais Fingerknöchel, den einen, den er sich in seinem Kampf im Justice-Five-Turnier gebrochen hat, ehe er die klammen Finger mit seinen in die Jackentasche steckt.

Sie gehen eine Weile schweigend vor sich hin. Kai konzentriert sich auf die Wärme von Takaos Hand und dezidiert nicht auf die kühle Nachluft, die sich in seinen Gliedern festsetzt.

„Warum bist du damals eigentlich erst so spät gekommen?“, fragt Takao irgendwann, als sie ungefähr die Hälfte des Weges hinter sich gelassen haben.

Kai braucht einen Moment, um zu verstehen, dass Takao den Moment vor rund fünf Jahren meint, als er G-Revolution beigetreten ist. Er schweigt noch einen Moment länger, fühlt, wie Takao seine Hand drückt. Er fühlt die Wärme über seinen Arm bis in seinen Brustkorb. „Ich musste zuerst etwas finden, was ich euch geben kann“, sagt er schließlich leise ohne Takao anzublicken. Stattdessen hält er seinen Blick stur geradeaus auf die Straße gerichtet. Die Hand, die sein Fahrrad an der Lenkstange festhält, ist eiskalt. Die Kälte zieht durch seinen Körper, er fühlt sie bis in seine Eingeweide. Takao macht ein Geräusch als wolle er etwas sagen, doch Kai unterbricht ihn mit einem Kopfschütteln. Stattdessen drückt er Takaos Hand und sein Brustkorb fühlt sich wieder etwas wärmer an.

„Mein Auftritt damals war allerdings besser als der heute“, witzelt er, was Takao ein grunzendes Lachen entlockt. „Ja, abgerissene Klamotten und drei Tage ohne Dusche“, er kichert. „Ein denkwürdiger Auftritt war das auf jeden Fall!“

Kai verdreht die Augen. „Mach dich nur lustig über mich“, brummt er.

„Über dich nicht“, frotzelt Takao freundlich. „Aber über deinen zweifelhaften Stil damals. Wie viele lila Klamotten hattest du in deinem Schrank?“

Würde Takao Kais Hand nicht immer noch festhalten, würde er ihm seinen Mittelfinger zeigen. So verlegt er sich auf ein unverständliches Grummeln.

 

Sie schrecken Siegfried auf, als sie die Wohnungstür mit etwas zu viel Wucht hinter sich ins Schloss fallen lassen. Der Kater faucht beleidigt von der Hutablage herunter, ehe er sich zusammenrollt und ihnen demonstrativ den Rücken zukehrt. Kai schüttelt darüber nur den Kopf, während er aus seinen Turnschuhen steigt. „Ich verwöhne diesen Kater viel zu viel“

Takao lacht leise. „Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung, du Katzenpapa“, er zwinkert Kai fröhlich zu. Kai verdreht die Augen, ehe er Takao prüfend von oben bis unten mustert. „Dusche?“, fragt er dann. In Takaos Augen glimmt es schelmisch. „Nur, wenn du mit mir duschst“

anfassen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

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Sie stolpern mehr als zu gehen, als sie sich in Boxershorts den Weg vom Badezimmer zu Kais Bett bahnen. Takao gähnt laut und ohne sich die Hand vor den Mund zu halten. Das ist ansteckend; Kai unterdrückt seinerseits ein Gähnen. Er stockt als er im Halbdunkel fast über einen Koffer stolpert, der im Weg liegt. Kai runzelt irritiert die Stirn. Er ist sich sicher, dass er keinen Koffer aus dem Schrank geholt hat. Dann hört er Siegfried in der Küche knuspern. Auch das sollte nicht möglich sein; sein Fressnapf war leer. Hat etwa jemand seinen Fressnapf aufgefüllt?

Der Groschen fällt als Kai zu seinem Bett blickt. Er fasst gerade noch rechtzeitig nach Takaos Hand, bevor dieser Anlauf nehmen und sich aufs Bett werfen kann. „Was-?“, Takao wirft ihm einen irritierten Blick zu. Kai signalisiert ihm, leise zu sein und deutet auf die menschliche Silhouette unter seiner Decke. Takao sieht aus als hätte er einen Geist gesehen. Dann zieht sich das breiteste spitzbübische Lächeln über sein Gesicht, das Kai je gesehen hat. Kai will noch den Mund aufmachen, doch es ist zu spät. Takao stürzt sich mit einem lauten Ruf auf die Schlafende. „Hiromi-chan!“

Diese gibt einen erstickten Schrei von sich und wehrt sich zappelnd gegen den Angriff. Kai beobachtet schmunzelnd den Haufen an Gliedmaßen. Plötzlich gibt Takao einen Schmerzenslaut von sich. Hiromi hat wohl kritische Organe getroffen. Nicht, dass Takao es nicht verdient hätte; das Manöver konnte einfach nicht gut ausgehen. Kai wischt sich resigniert übers Gesicht, während er an die eine Seite des Bettes tritt. Er betätigt die Nachttischlampe, um sich den Schaden zu begutachten. „Gut getroffen“, murmelt er fast ein wenig beeindruckt. Takao, der sich zusammengerollt hat, einen Klagelaut von sich gibt. Kai glaubt, ihn so etwas wie ein „Das ist nicht fair!“, japsen zu hören. Hiromi hat ein Kissen in der Hand und schlägt damit zu. „Was zum Teufel war das denn bitte?“, schimpft sie. „Ich habe geschlafen, du Vollidiot!“

Takao gibt einen mitleiderregenden Laut von sich. Kai kann nicht anders; er lacht leise über die beiden, mit denen er seine Zeit am liebsten verbringt. Dann hat er plötzlich seine Arme voll mit Hiromi in einem T-Shirt, das entweder ihm oder Takao gehört, weil es ihr deutlich zu groß ist. Sie nimmt sein Gesicht in beide Hände und drückt ihre Lippen auf seine.

Als sie sich lösen, lächelt Hiromi ihn breit an. „Hi“, gibt sie von sich. Kai hält ihren Blick, fühlt das Lächeln in seinen Mundwinkeln und die Wärme in seinem Brustkorb. „Hi“, erwidert er.

Takao auf dem Bett gibt einen gequälten Laut von sich. „Und ich krieg eins in die Nüsse statt einen Kuss?“, beklagt er sich. Hiromi kichert und wendet sich um. Sie zieht Kai mit sich auf das Bett und beugt sich nach unten, um auch Takao zu küssen. „Ich hätte ja schon vor einer halben Stunde Hallo gesagt, aber ihr wart damit beschäftigt, euch gegenseitig zu vernaschen“, erklärt sie dann. Takao grinst breit, sucht Kais Blick. Kai fühlt Hitze auf seiner Brust, die über seinen Nacken in seine Wangen steigt. Er räuspert sich. „Irgendwie müssen wir uns ja beschäftigen“, scherzt er. Takao lacht.

Hiromi lässt sich mit einem erleichterten Geräusch neben Takao in die Kissen fallen. Sie verschränkt die Arme hinter dem Kopf, blickt verträumt zu ihnen. „Bitte beschäftigt euch öfter so“, sie klingt lüstern. „Es sah verboten heiß aus“

„Wir beschäftigen uns aber auch gern mit dir“, gibt Takao zurück und küsst sie nochmals, während Kai ihren nackten Oberschenkel vom Knie nach oben streichelt. Er registriert zufrieden Hiromis Gänsehaut. Takao löst den Kuss, um seine Nase an Hiromis zu stupsen. Kai hält inne, seine Hand warm und fest auf Hiromis Haut. Er wartet wie Takao auf Hiromis Antwort, den Blick auf ihr Gesicht gerichtet. Ihr Blick ist so weich wie Takaos, scheint einen Moment zu zögern, ehe sie schließlich leicht den Kopf schüttelt und die Augen schließt. Kai und Takao werfen sich einen Blick zu. Kai zuckt mit den Schultern; Takao tut es ihm nach. Dann rutscht er etwas nach unten und bettet seinen Kopf auf Hiromis Brüste. „Hallo, ihr Hübschen“, murmelt er selig. „Habt ihr mich vermisst?“

Hiromi lacht leise. „Es war klar, dass Takao nur meine Titten vermisst hat“, sie wirft Kai einen amüsierten Blick zu. Takaos Hand wandert unter Hiromis Shirt nach oben. Er schließt die Hand um eine Brust. „Es sind ja auch die besten Titten“, gibt er von sich und kuschelt sich mehr an Hiromi. Kai schüttelt amüsiert den Kopf und richtet sich auf, um seine Bettdecke über sie zu breiten. Als er sich neben Hiromi ins Kissen sinken lässt, fühlt er Hiromis immerkalte Hand an seiner Brust. „Du hast auch stabile Titten“, grinst diese breit. Takao kichert, hebt seinen Kopf und zwinkert Kai verschmitzt zu. „Und einen stabilen Hintern“, ergänzt er ebenso grinsend. Kais Antwort darauf ist ein Augenverdrehen gepaart mit einem ausgestreckten Mittelfinger, ehe er kopfschüttelnd das Licht ausschaltet.

Die Decke raschelt noch eine Weile, während sie nach dem richtigen Maß an Körperkontakt zueinander suchen. Hiromi gähnt ausgiebig und dreht sich so, dass sie sich in Takaos Arm kuscheln kann. Ihr linker Fuß hakt sich in Kais Kniekehle. Takaos Arm schlängelt sich unter Hiromis Nacken durch und streichelt mit rauen Fingern über den Bartschatten auf Kais Wange. Kai legt einen Arm um Hiromi und erdet seine Hand zwischen den Körpern der anderen, ein wenig an Hiromis Hüfte und ein wenig an Takaos nacktem Bauch. Er fühlt sie gegeneinander atmen und brummt zufrieden, während er in den Schlaf abdriftet.

 

Kai wird von der Sonne geweckt und dem Mangel einer Bettdecke und von Siegfried, der auf ihm herumspaziert wie ein fehlgeleiteter Masseur. Takao hat sich um ihn und Hiromi geschlungen wie ein Oktopus. Hiromi hat sich im Laufe der Nacht in der Bettdecke eingepuppt wie eine Schmetterlingsraupe. Siegfried, der ihm seinen Hintern ins Gesicht hält, zwingt ihn schließlich zum Aufstehen. Er schiebt murrend den Kater vom Bett. Dann befreit er sich aus Takaos Oktopusumarmung und streckt sich, während er auf nackten Füßen in die Küche tappt. Er stolpert zweimal fast über Siegfried, der sich aggresiv an seinem Bein reibt. Kai schüttelt den Kopf als er sieht, dass Siegfrieds Futternapf noch immer halbvoll ist. „Du verfressener Kater“, murrt er resigniert. Dann holt er den Reiskocher aus der Ecke, in der er normalerweise verstaubt. Zeit für Frühstück.

Irgendwann – es ist eigentlich noch zu früh für ihn – tappt Takao auf nackten Füßen zu ihm, einen zufrieden schnurrenden Siegfried im Arm. „Ich bin mir nicht sicher, ob Siegfried mich mag oder eifersüchtig ist“, verkündet er. „Er hat sich schon wieder voll auf mein Gesicht gelegt“

Kai zuckt mit den Schultern. „How to Tell if Your Cat is Plotting to Kill You”, er nickt vage in Richtung seines Bücherregals. Takao verdreht grinsend die Augen und krault Siegfried, der zufrieden schnurrt. Er lehnt eine Weile in der Tür, sieht Kai zu, wie er mühselig die Eier für Okonomiyaki aufschlägt. Als Kai sich murmelnd an einem Küchenschrank zu schaffen macht – wo ist noch gleich die Soyasauce gelandet? – erbarmt er sich seiner. Endlich. Takao überreicht Kai feierlich den armvoll Kater und greift an ihm vorbei in einen Schrank, um Soyasauce hervorzuholen. Dann wascht er sich die Hände und prüft die Konsistenz des geschlagenen Eis mit den Koch-Stäbchen. „Die Masse passt“, lobt er und klingt fast ein bisschen stolz. Kai verdreht die Augen und lehnt sich nun seinerseits an den Türrahmen.

Takao unterdessen hackt eine Frühlingszwiebel, die er aus den Untiefen von Kais Kühlschrank fischt. Dann zauberter er Sesam aus einer Lade hervor, von dem Kai nicht einmal wusste, dass er ihn besitzt. „Jeder braucht Sesam, Kai“, belehrt Takao ihn auf seinen Blick hin. „Aber wozu?“, gibt Kai skeptisch zurück. Siegfried schmiegt sich schnurrend an ihn, während er Takao zusieht, wie er sich an seinem Herd zu schaffen macht und Okonomiyaki zaubert als hätte er nie etwas anderes getan. Ein Geräusch aus der Richtung von Kais Bett lässt Siegfried hellhörig werden und er springt behände von Kais Arm, um erhobenen Schwanzes davonzuspazieren. Es dauert nicht lange und Hiromi stolpert vollkommen zerstrubbelt zu ihnen. Kai beäugt das T-Shirt, das sie trägt. „Das hab ich gesucht“, murmelt er, halb zu sich, halb an Hiromi gewandt, die sich verschlafen an ihn lehnt, sich an seinem Arm festhält. „Aber es gehört jetzt mir“, erwidert sie undeutlich an seiner Schulter. Takao kichert und summt einen japanischen Popsong, der momentan überall im Radio läuft. Er rollt das letzte Okonomiyaki mit geschickten Stäbchen und richtet es auf einem Teller an. Dann streut er die gehackten Frühlingszwiebeln und Sesam darüber. Er begegnet Kais Blick. „Dafür braucht man Sesam“, erklärt er grinsend. Hiromi reibt sich übers Gesicht. „Ich hasse Jetlags“, murrt sie. „Ich will nur noch schlafen!“

„Du kannst dich wieder hinlegen?“, schlägt Takao vor. Kai versucht, ihr seinen Arm zu entziehen. Er scheitert. „Da bleiben!“, protestiert Hiromi und es ist entzückend. Kai schmunzelt, stupst sie an. „Wenn du meinen Arm loslässt, kann ich Kaffee machen“, verspricht er. Hiromis Blick wird sehnsüchtig. „Oh ja“, sie seufzt genüsslich; es ist fast ein wenig erotisch. „Kaffee!“

Takao lacht. Er pflückt Hiromi von Kai und nimmt sie in die Arme. Er drückt sie fest an sich und drückt ihr als sie protestiert nur einen Kuss auf die Stirn, die Nase, die Lippen. „Ich hab‘ dich vermisst“, verkündet er dann leise. Kai erhascht einen flüchtigen Blick auf das Lächeln, das warm bis in Takaos Augen funkelt. Etwas in Kais Innerstem zieht sich zusammen; etwas Kaltes greift nach seinen Eingeweiden. Dann wendet er sich dem Herd zu, wo Takao das Frühstück bereits in Schüsseln angerichtet hat und schüttelt den Kopf über sich. Er hat keinen Grund, eifersüchtig zu sein, sagt er sich. Die Kälte bleibt dennoch, während er sich der Mokka-Kanne zuwendet, wegen der Yuriy ihn trotz Katzenallergie bei seinen seltenen Reisen nach Japan besuchen kommt.

Es dauert nicht lange, bis die Kanne blubbernd verkündet, dass der Kaffee fertig ist. Kai teilt den Kaffee auf zwei Tassen auf und drückt dann eine Hiromi in die Hand, die einen Schluck trinkt und prompt das Gesicht verzieht. „Da fehlt Zucker“, protestiert sie schwach, während Takao sie in Richtung Couch bugsiert. „Bringen wir dir mit“, verspricht er und kehrt zurück zu Kai, der ihm eine Schale zuschiebt, aus der der Geruch von Matcha aufsteigt. Takao küsst ihn unvermittelt. Hiromi küsst ihn genauso unvermittelt, als er sich neben sie auf die Couch sinken lässt. „Was-?“, Kai weiß nicht so recht, wie er darauf reagieren soll. Der Dunkelhaarige zuckt auf seinen irritierten Blick hin nur mit den Schultern, ehe er sich am Okonomiyaki bedient. Hiromi lächelt warm. „Man hat dir angesehen, dass du Bullshit denkst“, erklärt Hiromi schlicht.

Siegfried kommt mit erhobenem Schwanz angelaufen. In seinem Maul trägt er etwas Grünes. Kais Gesichtsausdruck verfinstert sich, während Hiromi einen überraschten Laut von sich gibt als die Katze ihr das Blatt der Efeutute vor die Füße legt als sei es grandiose Beute. „Sieh mal an“, lacht Takao. „Siegfried wollte sich auch am Kochen beteiligen!“

Kai seufzt resigniert. „Unterstütz ihn bitte nicht auch noch“, gibt er finster zurück.

 

Das Wochenende fühlt sich an wie Urlaub. Kai ärgert sich am Montag nicht einmal über die falsch gepostete Job-Ausschreibung – wer kann bitte Buenos Aires und Brüssel verwechseln? – oder die gescheiterte Telefonkonferenz mit Hong Kong. Er verfolgt die Spur der Jobausschreibung nach wie ein Private Eye aus seiner Film-Noir-Sammlung und findet den Fehler bei einem Praktikanten, der nicht ordentlich angeleitet worden ist.

Die neue Woche bringt auch ein Lebenszeichen von Rei, der ein schwarzgraues Bild in ihre Gruppe postet, in dem er mit einem wackeligen gelben Kreis eine etwas weniger graue Stelle markiert hat. Während Hiromi prompt mit einer Reihe an Herzchen und verschriftlichten Lauten der Entzückung reagiert, dreht er sein Handy mal nach links, mal nach rechts und fragt sich, was an diesem Klumpen Grau auf Schwarz besonders sein soll. Max postet ein „Congratulations, man!“ in den Chat. Kai tippt in Ermangelung einer besseren Antwort auf den Daumen nach oben und hofft, dass Rei es ihm nicht übel nimmt.

 

Rei nimmt es ihm nicht übel. Er ruft ihn später am Tag zu einer Zeit an, während der im Restaurant seines Onkels, in dem er arbeitet, Flaute herrschen muss. „Rei“, begrüßt ihn Kai beim Abheben. „Kai“, er stellt sich vor, wie Rei grinst. „Wie geht es dir?“

„Alles wie immer“, Kai brummt. „Siegfried ist verwöhnt und Hiromi wieder da“

Rei lacht. „Sie hat gestern am Abend lange mit Mao geskyped. Sie war echt beleidigt, dass weder du noch Takao ein Wort vom Baby gesagt habt“

„Naja, das sind ja eure Neuigkeiten“, Kai zuckt mit den Schultern, ehe ihm einfällt, dass Rei ihn nicht sehen kann. „Ich dachte ehrlich gesagt, Hiromi wüsste es schon, so eng, wie sie und Mao in Kontakt stehen“

Sie schweigen einen Moment. Kai blickt auf seinen Schreibtisch und kalkuliert, wie lange er sich Zeit für Rei nehmen kann. Er hat die Unterlagen für die Verhandlungen am nächsten Tag vor sich auf dem Tisch ausgebreitet und hat gerade die aktuelle Version des Vertrags neben die letzte gelegt, um sie zu vergleichen. Etwas daran kommt ihm komisch vor.

„Hast du überhaupt Zeit?“, fragt Rei da. Kai wirft einen zweiten Blick auf die Verträge, durch die er sich noch arbeiten muss. Eine Stimme in seinem Kopf drängt ihn dazu, das Gespräch schnell hinter sich zu bringen. Er bringt sie mit einem grimmigen Blick zum Schweigen. „Klar doch“, antwortet er leicht. Rei schweigt; das ist ein sicheres Zeichen dafür, dass man ihn zum Reden zwingen muss. Kai hebt eine Augenbraue und fragt: „Wie geht es dir überhaupt? Hat Max dir schon die Dad Joke Compilation geschickt?“

Rei lacht und es klingt irgendwo wie ein Aufatmen. „Ja, aber ich hab‘ sie mir noch nicht angesehen“, antwortet er. Kai brummt amüsiert. „Solltest du“, rät er. „Wenn das Kind da ist, bleibt dir keine Zeit zum Üben. Da musst du dann liefern“

„Sprichst du aus Erfahrung?“, Rei kichert. Kai verdreht gutwillig die Augen. „Ich bin ein ernster Mensch, Rei“, erklärt er schmunzelnd. „Ich mache keine Witze“

„Dabei dachte ich, du wärst unser Katzenpapa“, triezt Rei. „Wirklich keine Dad Jokes?“

Hiromi und Takao hätten ihren kleinen Insider niemals mit allen G-Revolution teilen sollen. Kai blickt resigniert gen Zimmerdecke. Rei scheint zu spüren, dass er keine Lust mehr hat und wechselt das Thema. „Mao hat mich letztens dazu gezwungen, unsere Beyblades in einen Küchenschrank zu räumen“, erzählt er leichtfertig. „Sonst waren sie immer in einer Schachtel unter dem Bett, aber das bringt laut irgendeinem Ammenmärchen der Dorfältesten Unglück.“

Kai lacht bei der Vorstellung laut. „Was?“, hakt er verblüfft nach. Er hätte Mao nicht für abergläubisch gehalten. Obwohl ...  vielleicht scheitert sie auch wegen irgendeines schief gelaufenen Liebeszaubers daran, Rei zum Antrag zu bewegen.

„Du hast schon richtig gehört“, Rei klingt ein bisschen verzweifelt. „Ich wusste nicht wie abergläubisch Mao und ihre ganze Familie ist“

„Rei“, mahnt Kai ihn streng. „Du stammst selbst aus einem Dorf, das Bitbeasts anbetet – eigentlich ganz speziell deines. Das bis vor rund zehn Jahren den Kontakt zur Außenwelt gemieden hat. Mich wundert es ehrlich gesagt, dass du nicht bei jedem Vollmond um Mitternacht irgendwelche Rituale durchführst“

Rei lacht auf. „Ich war eben immer ein Querdenker“, gibt er zurück und klingt als würde er grinsen. „Aber du hättest Lai sehen sollen: Er hat gestern das Haus mit irgendwelchen Kräutern ausgeräuchert. Ich konnte knapp die Nachbarn davon abhalten, die Feuerwehr zu rufen“

Rei klingt gequält. Er tut Kai irgendwo Leid. Wer hätte auch gedacht, dass in Lai eine Kräuterhexe der alten Schule steckt?

„Immerhin können die euch nichts mehr antun“, scherzt Kai und lenkt das Gespräch dann um. „Bei mir kümmert sich Siegfried darum, dass keine bösen Geister oder Pflanzen in meiner Wohnung gedeihen. Erinnerst du dich an das Grünzeug, das du mir zum Einzug geschenkt hast?“

„Die Efeutute?“, kommt es prompt von Rei. „Die ist unkaputtbar! Du wirst mir doch nicht erzählen, dass du sie umgebracht hast?“ Er klingt fast ein wenig entrüstet.

Kai räuspert sich peinlich berührt. „Also ich habe sie nicht umgebracht. Aber Siegfried hält sie aus irgendeinem Grund für Beute, deswegen wächst sie nie sehr lange. Er hat gestern erst Hiromi eine Tute vor die Füße gelegt“

Als Rei diesmal lacht, klingt es erleichtert. „Ich habe so langsam das Gefühl, deine Katze erzieht dich“, vermutet er. Dabei liegt er nicht ganz falsch; nicht, dass Kai das laut zugeben würde. „Ich weiß nicht wovon du sprichst“, erwidert er also unschuldig und wirft einen Blick auf die Uhr. „Ich muss leider so langsam zurück an die Arbeit“

„Ja, bei mir kommen gerade wieder Gäste. War schön, mit dir zu sprechen, Kai“, verabschiedet Rei sich. „Bis dann!“ Kai nickt. Dann legen sie auf.

 

Die Erkenntnis, was ihm am Vertrag aktuell komisch vorkommt, kommt am Abend, während er auf der Couch sitzt und zum hundertsten Mal The Maltese Falcon ansieht. Sam Spade sagt gerade Don’t be too sure I’m as crooked as I’m supposed to be, da fällt es Kai wie Schuppen von den Augen. Er hebt eine Augenbraue. „Na sieh mal einer an“, murmelt er in Siegfrieds Fell hinein. „Das hätte ich ihnen nicht zugetraut“ Siegfried antwortet mit einem Schnurren.

 

Die Verhandlungen beginnen am Dienstag zu einer gottlosen Zeit. In New York ist es verdammt spät; bei Kai ist es verdammt früh. Aber es ist das wichtigste Geschäft dieses Quartals, deshalb ist Kai sogar noch fünf Minuten früher im Konferenzraum als ursprünglich geplant. Es dauert nicht lange, bis ihre Konferenzschaltung funktioniert. Er erwartet Judy Tates Anwälte vor sich; sie lässt sich höchst selten dazu herab, direkt mit ihm zu verhandeln. Dass Max und Manabu beide jetzt vor einer Kamera eine halbe Welt entfernt vor ihm sitzen, geschniegelt und gestriegelt wie er selbst, ist eine Überraschung, mit der er nicht gerechnet hat. Was hat Judy jetzt schon wieder vor?

Er verbirgt seine Überraschung geübt hinter seinem Pokerface und ordnet nochmals seine Unterlagen. Damit gesteht er zugleich Max und Manabu eine kurze Verschnaufpause zu. Sie kennen ihn nicht in Chefmontour – heißt, in Anzug und Krawatte. Sie wissen vermutlich auch noch nicht, wie er in Verhandlungen tickt. Kai beobachtet, wie sie einander einen Blick zuwerfen, den er über die Konferenzschaltung nicht deuten kann. Dann räuspert er sich. „Sollen wir anfangen?“, meint er. Max nickt in Richtung Kamera, ein selbstsicheres Lächeln auf den Lippen. „Klar doch, Kai!“, erklärt er. „Let’s do this!“

Es dauert nicht lange – die Verhandlungen sind in langer Hand vorbereitet – und sie sind beim Knackpunkt der Verhandlungen angeklangt: dem Importpreis ihrer neuen Getriebe, die Manabu für die PPB entwickelt hat. „Den Preis können wir echt nicht rechtfertigen, Kai“, gib Max zu bedenken. Er ist ein überraschend harter Verhandlungspartner; Kai dachte eigentlich immer, sein ehemaliger Teamkollege sei abgesehen von seiner Haarfarbe keineswegs wie Judy Tate. Er sieht langsam ein, dass er Max nicht für dumm verkaufen kann. Er verschränkt die Arme vor der Brust und blickt nachdenklich auf den Bildschirm im Konferenzraum, wo Max und Manabu zugeschaltet sind. „Die Investition, die ich damit mache, ist ein großes Risiko“, gibt er zu bedenken. „Außerdem habe ich bislang alle Importkosten alleine getragen; das wird es nicht mehr spielen“

„Das wissen wir auch zu schätzen, Kai“, kommt es von Manabu. „Aber die Produktionskosten sind nicht ohne, das weißt du. Du hast den Pitch und unser ursprüngliches Proposal gesehen, du weißt, wie viel das Material allein kostet.“ – „Vergiss‘ nicht, dass unser ursprüngliches Angebot schon ein Freundschaftspreis ist“, schaltet sich Max noch ein. „Wir haben wahnsinnig lange geforscht, bis wir eine Legierung gefunden haben, die umweltfreundlich hergestellt werden kann“

Kai überschlägt im Kopf nochmal die Zahlen, die er herunterbeten kann wie das Einmaleins. Er weiß ganz genau, dass er noch ein wenig Spielraum nach oben hat, doch sein Stolz verbietet es ihm, einzulenken. Er weiß dass dieser neue Prototyp einschlagen wird wie eine Bombe. Manabu weiß das. Max weiß das. Judy Tate weiß das.

Am liebsten hätte Kai sich ja Manabu in die Firma geholt, noch bevor der erste Pitch draußen war; PPB war schneller. Kai vermutet, dass Emily York ihre Finger im Spiel hat. Sie und Manabu haben diese seltsame Gesprächsbasis, dagegen ist kein Kraut gewachsen.

Er lässt sich noch einen Moment Zeit. „Na gut“, gibt er schließlich von sich. Er nennt eine Zahl, die Manabu das Pokerface vom Gesicht wischt. Max blickt alarmiert zu seinem Chefentwickler. „Kyouju?“, fragt er nach zwei, drei Sekunden, in denen Manabu einfach nur dasitzt. Max geht so weit, mit der Hand vor seinem Gesicht herumzufummeln: „New York to Kyouju, please come in“

Kai lacht leise. „Ich glaube, es hat ihm die Sprache verschlagen“, er schüttelt amüsiert den Kopf über Manabu. Der entschuldigt sich schließlich stotternd und mit hochrotem Kopf. Kai grinst und hält den Vertragsentwurf in die Webcam, ehe er ihn vor sich hinlegt. Er blättert den Packen Zettel bei einer der farbigen Markierungen, die er am Vorabend noch eingeklebt hat, auf und tippt auf einen der Paragraphen, die geändert wurden. „Ihr habt mich schon richtig verstanden, was das Angebot angeht“, erklärt er. „Aber ich will den Exklusiv-Deal, wie im ersten Proposal zugesagt. Der hat sich im jetzigen Entwurf in Luft aufgelöst“

Erwischt. Max wirkt schuldbewusst, das heißt er wusste davon. Kai kann Judy Tate so langsam echt nicht mehr leiden. Die Frau versucht es echt immer wieder. Max zögert einen Moment. Als Kai gerade wieder den Mund öffnen will, um den Preis doch zu drücken, lenkt er ein. „Alrighty“, gibt der Blonde von sich und klingt dabei gezwungen heiter.

Kai nickt fachmännisch. „Ihr bekommt bis heute Abend Ortszeit ein endgültiges Angebot. Die Importkosten tragen wir, dafür kriegen wir den Exklusiv-Deal“

Max nickt; sein Lächeln verrutscht einen Moment und Kai liest Erleichterung in seinem Gesicht. Er verkneift sich ein zufriedenes Schmunzeln. Max muss noch an seinem Pokerface arbeiten. „Wir überarbeiten den Vertrag und schicken ihn euch bis morgen Abend.“, verkündet der Blonde ernst. „Dann müssen wir nur mehr einen Termin finden, an dem wir unterzeichnen“

Kai nickt und verabschiedet sich. Dann lehnt er sich zurück und tippt in ihren gemeinsamen Chat: „Manabu hat gerade das Geschäft seines Lebens gemacht. Nächstes Mal, wenn wir uns sehen, gibt er eine Runde aus“

Rei reagiert mit einem Daumen hoch. Von den anderen ist um diese Uhrzeit noch niemand wach.

 

Hiromi schickt ihm und Takao irgendwann am frühen Nachmittag ein Foto von Siegfried. Dazu schreibt sie: „Siegfried vermisst euch“

Kai gluckst, während er eine Antwort tippt: „Siegfried vermisst Futter, meinst du“ Takao schickt ein lachendes Emoticon. Dann: „Sehen wir uns später?“ Kai und Hiromi reagieren beide mit einem Daumen hoch.


Nachwort zu diesem Kapitel:
In diesem Kapitel standen Takao und Kai im Vordergrund. Aber Hiromi hat auch noch ihren Auftritt, keine Sorge. <3 Vielen Dank für eure lieben Kommentare! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich bin wahnsinnig inkonsequent und halte mich selten an sowas wie Kapitelpläne. Deshalb hat diese Fic doch vier Kapitel und nicht drei. Hiromi ist meine persönliche Heldin dieses Kapitels. Eure auch? <3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wie lösen unsere Lieblingsblader ihre Konflikte? Haargenau erfasst, mit einem Kampf! :D

Ich danke euch an dieser Stelle für eure lieben Kommentare! Ich freue mich immer sehr, zu lesen, wie meine Geschichte bei euch ankommt! Vielen Dank!
Diese Fic eskaliert derweil noch fröhlich weiter. Freut euch auf mehr! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war's jetzt erstmal von Takao und Kai und Hiromi: Ich hoffe, ihr hattet mit den dreien dieselbe diebische Freude wie ich. Danke fürs Durchhalten, fürs Mitfiebern, fürs Lesen! Ich habe mich über jeden eurer Kommentare sehr gefreut! <3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (54)
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Von: Norrsken
2022-06-30T19:08:39+00:00 30.06.2022 21:08
Das liest sich immer wieder ganz wundervoll. uwu
Antwort von:  FreeWolf
10.07.2022 09:42
Danke! 🥰 Auf das Kapitel bin ich auch echt stolz.
Antwort von: Norrsken
10.07.2022 14:34
Da darfst du auch sehr stolz drauf sein!
Von:  kylara_hiku_Lamore
2020-04-29T18:46:32+00:00 29.04.2020 20:46
Stop! Zuerst "Alexa Spiel meine anime playlist" XD die eröffnet nämlich mit "wer wird untergehen" zusammen mit diesem kapitel bin ich wieder im Jahr 2003 in dem ich als 12 jährige von der Schule nach Hause gelaufen bin um ja keine Folge zu verpassen.
Ich sehe den Kampf richtig vormir! zwischen durch kommt die Nostalgie ausgelöst durch die Erinnerungen an die Serie. Der Ort, das starten ohne countdown, das ab passen, sich kurz ansehen ja sogar wie Kai nach hinten gedrenkt wird! Ich danke dir dafür dass ich noch einmal kind sein darf!! ♥️ Du hast das mit den alten Hasen sehr gut gelöst! Vorallem mit der eigendlich viel zu kleinen Arena für die Jungs. Die haben schließlich schon ganz andere Beystadions auf den Kopf gestellt. Geschmolzenes plastik war also vorprogrammiert! XD
Du hast die Energie so schön aus Kai herausgeholt! Ihn in sein tiefstes inneres greifen lassen! Power mit Ursprung!
Da das sirren der blayds verstummt gehe ich von einem unentschieden aus.
Aus Kais Stimme ist Sehnsucht herauszuhören?? Ich versuche mir das gerade vorzustellen aber ich kann einfach nicht... Für mich ist er zu solchen gefühls Ausbrüchen nach Aussen nicht fähig.... was nicht heißt dass es mir nicht gefällt, da muss Takao ja auch schwach werden wenn sowas schon mal vorkommt!! ♥️
Das mit der Jacke erinnert mich daran wie sie in Moskau ankommen und Takao einfach so rausleuft und erfiert! Er is einfach ein Dummkopf!
Eine nette Geste der Kuss auf den Finger (O.O der war gebrochen??) und das ganze geplenkle um den beutel aber mal ehrlich welcher Mann schleppt einen beutel mit sich rum??

Aja dieser coole zweideutig satz von Takao! Bitte entschuldige meine versauen Gedanken! ich weiß nicht ob du das mit Absicht so gamacht hast aber ich musste ihn nach einem gekichere ein zweites Mal lesen um den eigendliches sin dahinter zu verstehen! Kais Antwort hingegen ist mir sehr ans Herz gegangen. Es passt so zu ihm!
Und jz ^^ geht's unter die Dusche! =D und da sind sie wieder meine versauten Gedanken!


Antwort von:  FreeWolf
29.04.2020 22:11
Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich mich darüber freue, dass du dich ganz kurz wieder wie 12 gefühlt hast! Ich habe mich beim Schreiben auch ein bisschen so gefühlt und ich habe DEFINITIV den Soundtrack rauf und runter gehört, während ich das Battle geschrieben habe. Dass du es so vor dir gesehen hast, hat mich total gerührt und für mich ist das das schönste Kompliment, das man mir machen könnte! <3

Kais Stimme klingt nicht wirklich sehnsüchtig, aber wenn man ihn so kennt wie Takao, ist das durchaus merkbar. :) Ich dneke mir, dass Takao durchaus erkennen kann. :)

Takao ist zwar in manchen Dingen erwachsen geworden, aber nicht in allem. Das merkt man daran, dass er seine Jacke vergisst. <3 (Und nein, in der Serie war der Finger nicht gebrochen, aber Kai hatte so viele Verbände, da kann ich ihm das ja andichten, oder? ;-) )
Welcher Mann schleppt einen Turnbeutel mit sich rum? Ich sag dir welcher: EIN HIPSTER! Ja! Kai ist ein elender Hipster! xD

Nein, Spaß beiseite. :D Ich liebe es, dass du meinem Takao keine zweideutigen Sachen zutraust. Soll ich mich dann jetzt verschämt in eine Ecke stellen, weil das nächste Kapitel absolut nur aus Smut zu Takao und Kai besteht, der so ziemlich genau der erste Smut ist, den ich jemals wirklich ernsthaft geschrieben habe? >////< Na, ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen der Dusche! ;-) Und bedanke mich ganz herzlich für dein Lob und deinen Kommentar <3
Von:  kylara_hiku_Lamore
2020-04-26T17:11:35+00:00 26.04.2020 19:11
Kai und sein Handy..... Sich mit Arbeit abzulenken is so typisch er. Es ist einfach furchtbar was Takao da macht! Vorallem diese haute schlaf ich bei dir und morgen bin ich weg, mach dir aber noch Tee?? Gott das ist einfach unglaublich!!!
Die Unterhaltung mit Hiromi finde ich super lustig wie immer triffst du sie perfect allerdings hätte ich kai solche Gedanken nie zugetraut! Oder vielleicht schon aber dass er sie wirklich schreibt!! O.o (den wink mit der aubergine hab ich allerdings jz nicht verstanden) ich finde es auch super süß dass sie Kai eine Suppe versteckt hat in dem wissen dass er den Reiskocher e nie benützt. Umso lustiger kann ich ihn mir mit seiner Mutter in der Küche vorstellen. Eine schöne Erinnerung an seine Familien die doch mal etwas Herzlichkeit in sein Familien Leben bringt!

Sein gesprech mit yuriy war sehr interessant die Jungs versteh sich auch ohne wirklich über das eigendlich Thema zu reden!
Allerdings macht mich der letzte Satz von Kai recht neugierig was hast du dir dabei gedacht? "Kai weiß nicht, ob er ein Teil davon ist. Dafür ist er zu-" zu was? Ich hab da grade irgendwie hundert ideen XD

Siegfried ist einfach sooooo cool! Er könnte fast unsere Divinja sein! So eine richtige Katze mit Charakter großes Lob dafür. Katzenpapa paßt wirklich gut zu Kai!

Beim Treffen am Fluss hab ich mich sofort wieder an einige scenen aus dem anime erinnert! Der Wort Wechsel der beiden ist dir auch sehr gelungen. Und jz bin ich mal gespand auf das Mach!! ♥️
Antwort von:  FreeWolf
29.04.2020 21:55
Kai ist ein sehr hingebungsvoller Mensch, würde ich sagen. Ich finde es auch sehr nachvollziehbar, dass er sich mit Arbeit vom Handy ablenkt, ich würde es genauso machen. :)
Takao ist hin- und hergerissen in diesem Kapitel: Er möchte Kai verzeihen, aber er tut sich schwer damit, es wirklcih zu tun. Er braucht Zeit, nachzudenken.

Kai und Hiromi sind toll, nicht wahr? :D Er war plötzlich herrlich frech, da musste ich ihn lassen (Die Aubergine ist im Emoji-Sprech das Penis-Emoticon, haha). Hiromi kümmert sich sehr herzlich um Kai, manchmal zumindest. Manchmal gibt sie ihm auch Saures!

Das Gespräch mit Yuriy ist so, wie ich mir ein Gespräch zwischen Kai und Yuriy nun vorstelle. Die beiden sprechen sehr viel zwischen den Zeilen. :D Kai ist mit dem abgebrochenen Satz in RIchtung eines Bullshit-Moments unterwegs, von wegen er sei nicht gut genug für Freundschaft. Yuriy tut gut darin, ihn zu unterbrechen.

Liebe für Siegfried <3 ich liebe den Kater. Er hat sich schon sehr in mein Herz geschlichen.

Das Treffen am Fluss war mit sehr viel Absicht so angelegt, dass es an den Anime erinnert. :) Danke für deinen Kommentar!<3
Von:  kylara_hiku_Lamore
2020-04-25T21:16:45+00:00 25.04.2020 23:16
Also meine Intuition hat mich also im vorherigen kapi nicht ganz im Stich Gassen! Also Beziehung wer mit wem, wie weit?? Hiromi an beide bekini bilder?? Kai schick ein Bild vom Bett an beide, aslo was leuft da eigendlich?!🙄

Puh aslo es ist recht gefühlvoll, etwas erdrückend.... Wie schaffst du es nur dass du mich so mit fühlen lesst?? Die Windstille ist soooo treffend!! Ich versteh genau was du dabei rüber ringen wolltest!
Kai tut mir leid er meinte es ja nur gut. Manchmal würde es wirklich helfen wenn er mal etwas aus sich raus kommen würde. Aber so ist er nun mal! Takao kann ich in diesem Fall auch gut verstehen, man sieht einfach ungern ein dass mann hilfe braucht aber in der Hinsicht sind sie beide einfach nur sturköpfe!
Antwort von:  FreeWolf
29.04.2020 21:50
Nein, deine Intuition hat dich definitiv nicht ganz im Stich gelassen! :) Die drei sind die Lösung für meinen ewigen Struggle, dass ich sowohl Kai und Hiromi als auch Takao und Hiromi und Takao und Kai gerne zusammen sehe. :D

Das ganze Kapitel zwei ist wahnsinnig hart für alle Leserinnen und Leser, das habe ich von den Kommentaren her gemerkt. Zugleich ist es mir beim Schreiben auch sehr schwer gefallen, aber es musste raus. Ich freue mich, dass ich dir all die FÜHLS bescheren konnte, die ich beim Schreiben auch hatte. Ja, Kai meinte es gut, aber es ist ein bisschen nach hinten los gegangen. :/ Die beiden Sturköpfe müssen jetzt da durch!

Danke für deinen Leseeindruck! Ich freue mich sehr und nehme es als Lob, dass ich dich zum Mitfühlen bewegen konnte! <3
Von:  kylara_hiku_Lamore
2020-04-25T10:56:28+00:00 25.04.2020 12:56
Hallöchen, das ist doch mal ganz was anderes!
Monatliches Skype?? Also wir sind ja seit der Quarantäne jeden Samstag abend auf discord zu finden!
Ich bin da eher tyson aber nicht weil ich verschlafen sonder weil wie Kai einfach zu viel zu tun hab! Ich würde mir da auch eine Hiromi wünschen die mich da mal davon abhält! Kai tut das sicher sehr gut!! Es ist sicher nicht leicht einen Sonntag dann ohne sie zu verbringen (er fährt ohne sie bestimmt auf die arbeit) Wobei ich bei dieser dreier Beziehung nicht ganz durchblicken o.o Freunde? Beziehung? Mit wehm? Ich hoffe dass du da noch deutlicher wirst! Vielleicht zeigt sich ja auch warum sie sich aus dem www zurück zieht? Das hat bestimmt auch einen Hintergrund! Ich mach das auch gerne! Seitebtäler sei dank gibt es solche funklöcher nicht nur bei Rai!! 😍
"wir sind schwanger" 🤣 ich verstehe Kais Gedanken! Ich håtte genauso reagiert. Sein "gratulier" bekommt seine Wirkung erst durch seine Gedanken gänge die du so schön schilderst. am besten gefällt mir dabei "das aufklärung Gespräch" XD du bist wie immer sehr deteilverliebt! Dies kleinichkeiten mag ich so an deinem scheibstil!

Die einzelnen Charaktere triffst du wie immer super ob es manabu und seine Schüchternheit ist oder Max mit seinem englischen einwürfen, auch seine Schwester ist total putzig! Über Takao und daichi muss ich auch schmunzeln!

Nun zum eigendliches Thema Kazenpapa!
In dem Moment wo es in der Küche still wird war klar das da jz was kommt. Katzen bauen einfach immer mist!! Obwohl das ganze neben bei passiert haucht du Siegfried einen so liebenswerten eigensinigen Charakter zu denn mann so wie Kai einfach lieben muss! ♥️ Diese Zuneigung für einander spiegelt sich in deine Worten hervoragen wieder! Ein richtiger Kazenpapa!!


Antwort von:  FreeWolf
29.04.2020 21:47
Halli hallo! <3 Vielen Dank für deine vielen Kommentare! Ich hatte gar nicht erwartet, dass sich noch jemand die Mühe macht, hier jedes Kapitel zu kommentieren und ich lese ganz verzückt, wie dir jedes Kapitel bislang gefallen hat! Danke!!

Wie es zum monatlichen Skype-Date der G-Revolution gekommen ist, ist eigentlich eine ganz andere Geschichte und ich sollte definitiv die eine oder andere Sidestory zu "Katzenpapa" schreiben, merke ich gerade. :D Ich habe auch immer mal wieder Freunde auf Discord und fühle jedes Technikproblem sehr, vor allem wenn das Internet nicht will. Der arme Rei hat das geballt abbekommen. ^^°

Ich hoffe, dass dich auch ab und zu jemand vom zu-viel-Arbeiten abhält und du zum Entspannend kommst! Wie du im Rahmen der FF noch draufgekommen bist, sind Kai, Takao und Hiromi alle drei in der Beziehung. :) Das merkt man dann etwas weiter along the story. Wieso Hiromi Abstand will - nun, vielleicht kläre ich das. ;-)

Das "wir sind schwanger" hatte ich in meinem noch relativ jungen Freundeskreis noch nicht so oft, aber ich fühle Kai da auch sehr. XD Ich freu mich, dass du dich da auch wiederfindst! :D

Danke für dein Lob! Ich bin unglaublich glücklich darüber, dass dir der Anfang vom "Katzenpapa" gefällt und dass du Siegfried genauso zu lieben beginnst wie ich <3 Danke dir für diesen Kommentar! Ich hoffe, das Weiterlesen macht dir auch weiterhin Spaß!
Von:  WeißeWölfinLarka
2020-04-17T23:01:24+00:00 18.04.2020 01:01
Oh mein Gott, oh mein Gott, Oh mein Gott!!!!
Was macht Takao! Der ist doch von allen guten Geistern verlassen! Da ist seine Strafe nur berech-tigt!
(okayyyyyyyyyy, ein kleines bisschen tut er mir leid.)

>>Dann zieht sich das breiteste spitzbübische Lächeln über sein Gesicht, das Kai je gesehen hat.<<
Ich liebe diesen Satz so sehr!!! ♥___________________♥

Und es ist einfach eine schöne Begebenheit, dass Hiromi wieder da ist. Da kommt mir doch direkt die Frage in den Sinn, ab WANN sie da war, ob sie schon da war, als die bei-den ins Bad sind… oder ob sie erst dazukam, als sie schon mittendrin waren, aber sich dachte „Ach, zu müde, sollen se mal machen…“

Und JETZT kommt mir die Frage auf: Wie groß ist eigentlich Kais Bett? Da müssen ja ei-gentlich 3 Personen gemütlich drin Platz haben können.

Hach und es ist einfach so liebevoll, wie Kai über die beiden lacht (>>die beiden, mit denen er seine Zeit am liebsten verbringt.<< LIEBÄÄÄÄÄ!!!!) und diese sanfte Begrüßung von Hiromi, die weitaus ungefährlicher und einfach liebevoll ausfällt, weil Kai sie nicht im Schlaf tackled… Es ist schön!
>> „Und ich krieg eins in die Nüsse statt einen Kuss?“<<
JA Takao, du Nuss! XDDD Ich hab so gelacht!


Alles klar, Hiromi klärt meine obige Frage. Und ist es nicht niedlich, wie Kai rot wird? :D
Aber, aber… Hat sie etwa zugesehen? Wann? Wie ist das passiert? WANN?!
Ach man, ich hatte mich jetzt schon auf den Dreier gefreut, es war so intim, wie Kai und Takao bei-de ihre Haut berührt haben…
Und dann kommt so ein Spruch von Takao und Hiromis Antwort darauf… ich liebe diesen Wechsel zwischen verrucht-erotisch und Humor. Das gefällt mir so sehr! (Und ich kann über Takao da ir-gendwie nur den Kopf schütteln… mannomann… Kindskopf.)
STABILE TITTEN!!!!!
Die sind mir aufgefallen, ich dachte das bezöge sich auf Hiromi, aber Kai ist gemeint? Und ich so „WHAAAAAAT!“ XD Das ist NOCH besser!
Ich mag unseren Humor so sehr XD

Und dann der nächste Moren mit einem Assassinen-Kater… wundervoll! Typisch Katze – Hintern ins Gesicht, toller Start in den Tag XD
Aber hach, schön, dass der Kater Takao mag und auf seinem Arm bleiben will.
Kais Wink zu seinem Bücherregal in Antwort auf Siegfrieds Kill-Ambitionen ist auch sehr witzig XD

Na, na, hat Kai sich etwas nur ein bisschen unbeholfen angestellt, als Takao aufgetaucht ist, damit er das übernimmt? MHMMM; I THINK SO!!!

Weia; die Eifersucht ist hart… aber nachvollziehbar, es ist ja schließlich ein Gefühl, das einfach kommt und … ich meine, vor dem Hintergrund, dass Takao ihn noch vor ein, zwei Tagen Schweigen gestraft hat und sie sich grad erst wieder versöhnt haben, da… kann ich das sehr verstehen. Da ziept es, zu sehen, wie Takao Hiromi dann SO ansieht… Auch wenn er keinen Grund hat.
Und dann lösen Takao und Hiromi dieses Gefühl einfach so? Also… das spricht für ihre tiefe Bin-dung, dass sie Kai die Bullshit-Gefühlen ansehen können. (Ich finde es klasse, dass du das aufge-griffen und auf diese Art gelöst hast!)

OmG, schon wieder das Schwangerschaftsthema! Ich bin Kai. Ich kann bei diesen Ultraschalls auch nie was erkennen. Und ich glaube, mittlerweile will ich das auch gar nicht. Das ist einfach zu abs-trakt. Vermutlich kann ich deshalb Kai gut nachvollziehen.

>> „Solltest du“, rät er. „Wenn das Kind da ist, bleibt dir keine Zeit zum Üben. Da musst du dann liefern“<<
Darüber freu ich mich sehr. Kai scherzt. Und allein der Spruch ist Comedy Gold!

Und hab ich schon erwähnt, dass ich es liebe, wie du so einige kleine Details unserer Headcanons einfließen lässt? Der Aberglaube des kleinen Dorfes… Dann Lai als alte Kräuterhexe… Diese Ge-ruchsbelästigung für die Nachbarn… omg, ich stell es mir bildlich vor!

Und jetzt bringst du hier im letzten Kapitel noch irgendwas Kurioses und Spannendes mit einem Vertrag mit ein?! Ich muss gestehen, diesmal hab ich nicht gegoogelt, aber ich denke auch nicht, dass mich das weiter gebracht hätte, und es ist schon spät… (*redete sie sich heraus*) Du wirst es ja eh gleich auflösen, aber… Hey, da war ich echt noch mal echt HOOKED!
Huh… und ich bin auch etwas perplex wie Kai, dass plötzlich – auf Judys Geheiß?? – Manabu und Max als „Anwälte“ bzw. Verhandlungspartner sitzen… Das ist unüblich und irgendwie… wirkt Judy plötzlich unsympathisch.
Und Oah!!! Ohaaah!!!!
Ich hab mich schon gewundert, warum Manabu das Pokerface verliert. Und als rauskam, dass Kai das mit dem Exklusivdeal rausgefunden hat, und Manabu und Max davon wussten, hab ich mir das so erklärt, dass Kai runtergegangen ist mit dem Preis und Manabu eventuell ein schlechtes Gewis-sen bekommen hat.
Nichtsdestotrotz ist das wohl eine Frechheit irgendwie und ziemlich hinterfotzig von MAX! Allen voran aber Judy. Gott. Ich mag sie nicht. Ja, ich kann sie auch echt nicht mehr leiden… Pfui ist sowas, pfui!


Irgendwie hatte ich im Kopf, du hättest gejammert, wie das bei der Dreiecksgeschichte im Bett zugeht und nicht zurecht kämst damit. Darum dachte ich, es folgt noch irgendwie ein erotischer Dreier.
Aber die intime Szene oben hat eigentlich schon sehr ausgereicht und ich hab die drei zusammen sehr lieben gelernt. Die Geschichte / dieses letzte Kapitel hat das auch nicht gebraucht, stattdessen lebt es einfach von der Liebe dieser drei zueinander – und zu Siegfried!

PS: Der Titel wird mit dem Ende des Kapitels schön abgerundet. Oder andersrum. Weißt schon, wie ich mein...
Antwort von:  FreeWolf
29.04.2020 22:39
Oh Gott, nochmal so ein langer Kommentar, und ich bin irgendwie ein bisschen froh, dass ich es geschafft habe, deine Kommentare zu beantworten, und irgendwie ein bisschen traurig, dass ich sie jetzt nur wieder und wieder lesen kann. Bevor ich mich an die Antwort mache: Nochmal ein großes Danke, du Kommentarmaschine, weil du deine Leseeindrücke so ausführlich mit mir teilst und ich so viele Dinge finde, über die ich noch nachdenken kann, auch wenn die Geschichte schon abgeschlossen ist (Kakaomi und Siegfried werden so schnell wohl kein abgeschlossenes Kapitel für mich sein, haha!)

Takao ist definitiv kein Mann mit klugen Ideen, zumindest manchmal nicht. Er bekommt die Rache des lieben Gottes, die sich in Form von Hiromis gut platziertem Treffer manifestiert, definitiv auch zu spüren. ;-)
Hiromi ist etwas nach Takao und Kai wiedergekommen. Sie hat kurz ins Bad geschaut, gemerkt, dass die beiden beschäftigt sind, und hat beschlossen, dass Kais Bett bequemer ist. :D
Kais Bett ist ein Doppelbett. Das ist noch immer nicht sehr bequem zu dritt, aber die drei suchen ja Kontakt, das heißt irgendwie haben sie schon Platz. Was nicht heißt, dass Takao manchmal aus dem Bett getreten wird (Hiromi ist grausam) oder Hiromi grausam als Kissen missbraucht wird.
Kai und Takao waren definitiv zu sehr in ihre Dusche vertieft um Hiromi zu bemerken. :D Sorry! Unter anderen (ausgeschlafeneren) Umständen, hätte sie die beiden sicher ins Bett gelotst (nachdem die Dusche WIRKLICH für drei Leute zu klein ist - nicht dass sie es nicht versucht hätten).

Ich habe mit dem Gedanken gespielt, euch den Dreier auch noch zu geben, aber Hiromi hat leider nicht mitgespielt. Deshalb musste ich dich an dieser Stelle leider enttäuschen. :( Ich hoffe, es ist trotzdem okay.

JA STABILE TITTEN! Und das schöne daran ist: Alle drei haben sie :D Ich habe leider verpasst, einen anzüglichen Spruch über Takaos Körper einzubauen.

Siegfried ist ein Goldstück - außer, wenn er Leuten seinen Hintern ins Gesicht hält. Das wissen Takao und Hiromi. <3 sie lieben ihn genauso wie Kai ihn liebt.
Kai kann bei mir tatsächlich nicht so wunderprächtig kochen. :D Ich weiß also nicht, ob er sich dumm stellt, aber er bemüht sich definitiv!
Kais Eifersucht ist nicht rational. Aber Takao und Hiromi können damit umgehen, würde ich sagen. ;-)

Ich habe das Gefühl, wir sind beim Schwangerschaftsthema alle Kai. XD
Rei und Mao haben mir auch long distance wahnsinnig viel Spaß geamcht. :D Ich habe mir Lai vorgestellt, wie er durch die Wohnung geistert und räuchert was das Zeut hält. Und wie Rei daneben verzweifelt. 8D
Den Vertrag mit Manabu und Max habe ich von Anfang an vorbereitet: Wenn du genauer hinschaust ist es das, was Kai die ganze Zeit über vorbereitet. Max ist ein harter Verhandlungspartner, aber Kai ist nun mal härter und vor allem hat er mehr Erfahrung. Ich würde nicht sagen, dass es hinterfotzig war, es war einfach eine strategische Überlegung aus geschäftlichen Gründen. Das wirkt sich auch nicht negativ auf Kais Beziehung zu Max und Manabu aus. :)

Ich fürchte, einen erotischen Dreier mehr hätte diese Geschichte nicht mehr vertragen, sie ist insgesamt sehr dicht und es war an dieser Stelle auch gut so. Das heißt aber nicht, dass das das letzte war, was ich zu Kakaomi - und auch zu Siegfried - geschrieben habe. :) Hab nochmal vielen lieben Dank für all dein Lob, deine lieben Worte und deinen Leseeindruck <3
Von:  WeißeWölfinLarka
2020-04-17T23:00:40+00:00 18.04.2020 01:00
YEEEEHAWWW SMUUUUUUUUUUUUUUT!
Darauf hab ich gewartet, seit ich dir helfen durfte – und ich helfe immer wieder gerne!

Der Einstieg ist einfach grandios. Ich bin ein Lutscher für lustig-initiierte Sexszenen und ich brauche manchmal auch meine Lacher da drin. Es ist wichtig, dass man sich beim Sex nicht zu ernst nimmt, und wer dazwischen auch mal lachen kann, dann ist alles richtig. (So jedenfalls hab ich es mal in einem Ratgeber (Bravo???? Tumblr????????) gelesen und es hat sich festgehaftet.
Auf jeden Fall ist das ein „denkwürdiger Anblick“ (um Takao aus dem letzten Kapitel zu zitieren), wie er da „kopflos“ herumzappelt. Und ja, ich HOFFE es ist eine Rache für den Seitenhieb auf die lila Kleidungsstücke. (Wobei Kai als Fashion Desaster gar keinen Grund hat zu schmollen… XD)
Oh, und es ist einfach eine Augenweide, Kais Körper reagieren zu sehen. Was Takao alles auslösen kann… und ich mein, der gute Takao ist ja selbst schon ganz heiß, was ein Beybladekampf und ein Kuss an historischer Stätte und ein Spaziergang nach Hause so alles auslösen können…. :D
Hahahaha, die Sache mit der fehlenden Unterwäsche… Es ist heiß, und einfach Kais persönlicher Kink. Dennoch hoffe ich, dass er sie im Büro trägt? Das könnte sonst irgendwann… vielleicht… mal böse ausgehen xD

Ich hab den Smut ja schon ein bisschen vorab betrachten dürfen, und es ist einfach noch heißer mit dem ganzen anderen Drumherum!
Außerdem greifst du mit dem ganzen Anfassen, das nicht loslassen Wollens und immer wieder Kontakt herstellen diese Sehnsucht wieder auf, die sich bei Kai angestaut hat und sich durch die ganzen letzten Kapitel gezogen hat

Und dann finde ich es wiederum so wichtig, dass sie trotz allem Safer Sex praktizieren. Ich bilde mir ja ein, dass durch diese Geschichten, die wir schreiben, eine gewissen Normalität bei Safe Sex und Consent hergestellt wird, dass sich jüngere Lester (aber alt genuge) das abschauen und auf ihr Le-ben übertragen, weil… es ist einfach so wichtig und wird häufig unterschätzt?
Und auch wenn es die beiden einen Moment rausbring und es „unerotisch“ (find ich aber auch nicht wirklich, darum in Gänsefüßchen) wird, es geht so schnell um und… Himmel, ich konnte Takao sehr klar vor mir an den Fliesen sehen und fühlte mich in Kai hineinversetzt, und wusste, warum er ihn heiß fand. Und es ist auch äußerst heiß, das Kai in die Knie geht. Wie lange hab ich das nicht gelesen in einer KaKao-Beziehung?
Dennoch hab ich mir vorgestellt, wie sich ein Blowjob mit Kondom wohl anfühlt. Es ist sicher was anderes als ohne.

>> Er sucht Takaos Blick; hätte er nicht den Mund voll, würde Kai grinsen.<<
Der Spruch hat es in die FF geschafft! HAAAA ! Ich feiere das so hart!! YES!

Es freut mich aber auch zu sehen, dass kleine Sexmalheurs passieren, wie das zu tiefe Zustoßen und Kais Röcheln daraufhin. Aber sie harmonieren und Kai gibt ihm ja schnell genug zu verstehen, was los ist.

Oh Hammer und wie bitte kann diese Massage, dieses „Rückenwaschen“ bitte initiiert werden? Ich werde Takao hauen, wenn er sich nicht auch um die Erektion seines Freundes kümmert. Dann hat er sich wieder den Titel eines Schufts verdient! (zugegeben, nicht in dem Ausmaße wie ich mich noch vor einigen Tagen über ihn echauffiert habe ;D)
Mhmmm… Ich hab meinen Kopf aufgestützt und lese hier Smut und es ist einfach herzig. Der Halt, den Takao ihm gibt, Kai kann seinen Kopf an der Schulter ablegen…
(Wie sind ihre Größenverhältnisse eigentlich?)

Na, also wirklich gewaschen haben sie sich ja jetzt nicht, aber… immerhin sind sie wieder warm. (heiß!!! Höhöhö…)

Wie gesagt, an der Sexszene gefällt mir der Consent – und die entladene Sehnsucht. Sowie der Halt, den Takao jetzt auch Kai wieder entgegenbringt.
Ich bin befriedigt ;)

Antwort von:  WeißeWölfinLarka
19.04.2020 19:02
Ich möchte übrigens ergänzen:
Dieses Gliedersortieren bevor sie schlafen kam mir gerade noch einmal in den Sinn und ich wollte erwähnen, wie herzig und goldig ich das find!!!
Antwort von:  FreeWolf
29.04.2020 22:24
SMUUUUT! An dieser Stelle danke nochmal für deine großartige Hilfe als ich mit meiner inneren Zwölfjährigen dagestanden bin und mich gefragt habe, wie ich dieses Kapitel nur schreiben soll. Du und Nor, ihr wart beide so unglaublich große Hilfen!

Ich bin genauso ein Lutscher für lustige Sexszenen und ich bin definitiv und absolut dagegen, dass Sex superernst zelebriert werden muss. Pannen sind normal und das ist auch nicht schlimm und muss auch nicht so schlimm rausreißen wie man es manchmal liest oder glauben möchte. :D
Ich habe selber sehr gelacht, weil Takao ungeschickt ist und sich in seinen Klamotten verheddert. (Natürlich ist es die Rache des lieben Gottes dafür, dass er sich über Kais Kleiderschrank aus Teenie-Zeiten lustig gemacht hat. 8D Also meine. Auch wenn ich auch sehr über Kai das gute alte Fashiondesaster lache.)

Kai ist durchgefrohren und heiß auf Takao, natürlich reagiert sein Körper auf Takao - er ist ja auch nur ein Mann. :D Die Sache mit der fehlenden Unterwäsche ist so eine Sache, die ich einfach mit Kai verbinde - ich nehme aber an, dass er unter seinem Anzug schon Unterwäsche trägt. Er ist ja auch in Jogging-Hosen und Chiller-Montur durch die Gegend gelaufen.
Ich habe mir sehr Sorgen gemacht, ob der Smut überhaupt heiß ist. Ich freu mich, dass er dich hingerissen hat. <3
Ich teile deine Meinung dazu, dass wir mit unseren FFs zur Normalisierung von safe sex und consent beitragen. Ich weiß, dass die Diskussion zu den Kondomen ein bisschen raushaut - Jay hat das in ihrem Kommentar auch angemerkt, aber ich finde, das passt irgendwie auch zu den beiden. Und auch ein bisschen "Unerotik" gehört zu Sex dazu, finde ich. Also die Mischung macht's. Übrigens habe ich Takao auch vor mir gesehen und für heiß befunden. Ein Blowjob mit Kondom muss sich anders anfühlen. XD Deshalb haben Kai, Takao und Hiromi sich auch testen lassen. ;-)

Das "Rückenwaschen" hat sich einfach so ergeben: Stell dir doch Takaos Lage vor, wie er so herrlich befriedigt mit einem sehr heißen Kai vor sich dasitzt. Ich könnte ihm da nicht widerstehen... ;-)
Zu den Größenverhältnissen: Takao und Kai sind in etwa gleich groß. Das sind sie im Anime übrigens auch und ich fand das eigentlich ziemlich passend. :)

Sehr schön, dass dich dieses Kapitel befriedigt hinterlassen hat. <3 Danke für dein Lob und deinen Kommentar!
Von:  WeißeWölfinLarka
2020-04-17T23:00:25+00:00 18.04.2020 01:00
Ich mag es wirklich sehr, dass sie zu einem für sie sehr historisch-bedeutsamen Ort zurückgekehrt sind, um dort ihre Probleme mit einem Battle auszuloten.

Ich möchte an dieser Stelle völlig random anmerken, dass ich es zwar immer überlese, dass du im Präsenz schreibst, aber mir das auffällt, immer wieder aufs Neue und ich finde, das hat einen ganz besonderen Touch zu der Geschichte.

Ich bin ja völlig fasziniert von dem Gefühl, in diesen Beybladekampf eingezogen zu werden, aber gleichzeitig hab ich mich gefragt: Es ist mitten in der Nacht. Was ist mit den Nachbarn!!! XD
(auch wenn’s unten am Fluss ist, ich mein da waren auch Häuser.)
Ich mag es, wie du den Kampf mit einem Tanz vergleichst. Ich weiß, sie sind hier erwachsen(er), aber dieses Hochblicken und den anderen ansehen mit Herzklopfen hat auch ein bisschen was von Teenie-Gefühlen, und ich habe ein Popcorngefühl. Ich will mich zurücklehnen und einfach nur ent-spannt zuschauen :D Außerdem ist da der Aspekt des Älterwerdens enthalten… des Einrostens… und dennoch ist Kraft in ihren Blades und… Ich weiß nicht, Beyblade ist ja ein respektierter Sport, (ich ignoriere, dass es ein Amateursport ist), aber es ist auch ein bisschen lustig, dass sich da zwei erwachsene Männer einen Kreiselkampf liefern. Zum Glück ist es dunkel… hihihi…
Ich finde den Kampf aber auch deshalb spannend, weil er so tänzelnd beginnt. Ganz ruhig, fast wie Warmmachen – und dann Boum, c’est le chòc, kommt Takao und schickt Kai zurück. Ich mag, dass es ab da dynamischer wird, und dass Kai zu kämpfen hat. Zwischendurch hab ich mich kurz gefragt, ob Kai sich auch ein bisschen als Sandsack benutzen lässt, auch wenn sie sehr ausgeglichen sind, denn Takao kann dadurch seinen Frust schon irgendwie abbauen.
Und es ist auch schön mit anzusehen, wie die Spannung zwischen den beiden Kontrahenten etwas abflaut. Ich mochte Kais Vergleich, wieder 12 zu sein, sehr XD
Aber ich mache mir auch Sorgen – Kai reagiert irgendwie heftig auf die Geräusche und die Gerüche von der Bowl und dem kreischenden Treffen der Blades. Oder ich interpretiere darin zu viel Fo-reshadowing? Aber gut ernährt hat Kai sich ja auch nicht!
Und Oh-mein-Gott! Diese Beschreibung von Kais Energie und den Flammen in sich – das war so faszinierend und so poetisch!!! Ich hab die Stelle mehrmals gelesen, immer neue Blickwinkel in meiner Vorstellung bekommen, und ich konnte mich irgendwie nicht satt lesen an deinen Worten!
Und ich hatte schon wieder Sorge um Kai, als er da so rumliegt, der arme, mit dem angeknacksten Kopf (oh, ich kenne das, wenn man auf dem Hintern landet und den Kopf auch noch auf den Boden knallt… Ganz mies)
Aber ich mag, dass es doch heiter wird, weil Takao lacht und das auch Kai gut tut. Takao ist auf ei-nem guten Weg, wieder on my good side zu landen…
Ah, und die ganzen Luft und Atem-Vergleiche / -Erwähnungen? Find ich so gut, besonders, weil sie harmonieren mit Kais Feuermetaphern… da sehe ich dann die Elemente ihrer Bitbeasts und es ist toll, dass du das so integriert hast!
Hach und dann endet die Szene mit einem so sehnsüchtigen Kuss und… ich schmelze! (Wie die Bowl, nebenbei bemerkt. Ich hoffe, die erneuern sie. Oder kommen am nächsten Tag zurück und machen Selfies davor, die sie an ihre Freunde oder nur Hiromi senden :D)

Okay, okay, Takao ist wieder in Ordnung. Er küsst Kais ehemals gebrochenen Finger? Yes, good. Das macht alles wieder weg. Das ist so ein random, aber umso herzlicheres kleines Detail, weshalb ich das so sehr liebe! (ist das Canon gewesen?)
Und sie haben sich wieder lieb, sie teilen Jacken und liebes Gezeter. Und Takao macht sich lustig über den Turnbeutel. Ok, ich mag ihn wieder. Dieser Turnbeutel ist es einfach…

Und dann ist da Siegfried – wieder auf der Hutablage. Er ist ein Traum. Ich will ihn haben!

Ohhh, und jetzt freu ich mich auf den SMUUUUUUUUUUUUUUUUUT!

Antwort von:  FreeWolf
29.04.2020 22:07
Der Fluss hat sich einerseits irgendwie angeboten und andererseits ist es ja durchaus der eine Ort, an dem Takao sich geprügelt haben und sich jetzt küssen, wie um einen Kreis zu schließen. :D
Ich freue mich, dass dir das Präsens als Erzählzeit gefällt. Ich finde, es passt gut zum Rhythmus dieser FF und es hat sich sehr random ergeben.

Ich freue mich sehr, dass dich das Match gefangen nimmt. :D Das hatte ich erhofft und es ist umso schöner, dass das so geklappt hat. Ja, mir ist bewusst, dass es mitten in der Nacht ist: die Nachbarn sind mindestens eine Uferböschung und eine Straße weit weg. Deswegen sollte der Beyblade-Kampf sie nicht allzu sehr stören - hoffe ich zumindest.
Der Kampf hat mir einiges an Kopfzerbrechen bereitet, aber ich finde es umso schöner, dass sowohl der Vergleich mit Tanz als auch die Teenie-Gefühl-Momente gut rübergekommen sind. Ich hatte beim Schreiben das Gefühl, dass sich sowohl Kai als auch Takao ein wenig in der Zeit zurückversetzt fühlen und das haben wohl auch wir beim Schreiben und Lesen mitbekommen.
Ich feiere Beyblade ja vor allem dafür, wie todernst die sich mit Kreiseln duellieren können. :D Das ist etwas, worauf man sich einlassen muss, was aber auch sehr viel Spaß macht, sobald man mal drin ist. Nicht?

Der Kampf beginnt für mich ein bisschen so, wie ich mir ein Beybattle "pensionierter" Blader vorstelle: Sie sind nicht mehr super in Übung - zumindest Kai nicht, Takao vielleicht ein bisschen mehr - und gerade Kai geht deshalb lieber nochmals auf Nummer sicher.
Ich denke, Kai ist Takao nicht ganz ebenbürtig und lässt sich schon auch als Sandsack benützen, weil sie ihre Konflikte nun einmal in BEybattles austragen. Es gab bestimmt auch schon die umgekehre Situation, in der Takao sich ein wenig hat zum Sandsack machen lassen. Du interpretierst ein bisschen viel in Kais Wahrnehmung, aber ich finde es spannend, dass du so darauf anspringst. :D Mir war es einfach wichtig, dass die Leser*innen ein bisschen was von der Umgebung des Kampfes mitbekommen. Geruch und Lärm sind da die Wege die mir eingefallen sind.
Danke für dein Lob <3 Du weißt gar nicht, wie sehr es mich freut, dass du die Beschreibung von Kais Energie poetisch und faszinierend findest. Ich war mir sehr unsicher, ob es nicht zu abstrakt wird.

Keine Sorge, Kai tut sich nicht weh bei mir. Nur ein bisschen, gerade genug, dass Takao zu ihm kommen muss. <3 Ist Takao eigentlich nach dem Kampf wieder auf deiner guten Seite gelandet? Ich hoffe doch, ich habe mir redlich Mühe gegeben! Der sehnsüchtige Kuss der beiden war einfach notwendig! (Tatsächlich haben sie vergessen, die Arena zu ersetzen! Ich hatte sogar eine Szene dazu geschrieben!)

Der gebrochene Finger ist nicht canon gewesen. Ich liebe es dass du und kylara beide darauf anspringt. :D

DANKE! <3
Von:  WeißeWölfinLarka
2020-04-17T12:16:25+00:00 17.04.2020 14:16
Also gut. Schön. Du, die du dich mit Freuden an meinem Leid labst, bekommst mit diesem Kapitel noch eine Chance und ich fange von vorne an! (Ich war etwas emotional beim letzten Mal, ver-zeih^^°)

Wie bereits gesagt, kann ich mich sehr gut in Kai hineinversetzen. Er schreibt, er wartet auf Ant-wort, Takao ignoriert ihn – das tut weh. Auch wenn der Tee am Anfang so ein Versöhnungsangebot war bzw. irgendwas Versöhnliches mit sich bringt, so hilft Kai das überhaupt nicht durch den Tag. Er hat offensichtlich etwas falsch gemacht, Takao hat es ihm gesagt und Kai hat versucht, sich auf sei-ne Kai-Weise zu entschuldigen. Und anstatt das vernünftig anzusprechen und in aller Ruhe zu dis-kutieren, hat Takao ab und schweigt. Ich weiß, wir sehen das Ganze hier aus Kais Perspektive, aber das macht das Gefühl des Alleingelassenwerdens auf seiner Seite nur noch schlimmer. Es ist kein Wunder, dass er mit Arbeit versucht, sich abzulenken.
Zum Glück hat er ja auch noch seinen Kater daheim.

Allerdings finde ich den eingeschobenen Satz, dass Takao eine Lernschwäche hat, sehr echt und sympathisch. Das kann ich mir bei ihm gut vorstellen, und es passt auch zu ihm, dass er sich von so etwas nicht unterkriegen lässt.

Dann die Erinnerung an das Kirschbaum-Date. (An dieser Stelle mag ich sehr diese Art von Parallel zwischen dir und Jay – ihr habt beide ein Kirschbaum-Schlüsselerlebnis mit Kai und Takao in eure Geschichten eingebaut, und das gefällt mir!)
Schön, dass Kai seine Mama um Rat gefragt hat – noch schöner, dass sie ihn auch ausgelacht hat XD

Was gibt mir noch ein Gefühl von Heimeligkeit und Trost? Die Erwähnung von Hiromis Shampoo, dass Kai schnüffelt – und einfach die Tatsache, dass Hiromi für ihn mitgedacht und vorgesorgt hat und ihm eine Tütensuppe im Reiskocher versteckt hat. Das ist so süß und so lieb und wirklich, so, wie du Hiromi veranlagst, nehme ich auch ein bisschen von ihr mit, welches Bild ich von ihr habe. Danke dafür! ♥
Außerdem liebe ich auch die Unterhaltung zwischen Kai und Hiromi über Emily s und Giulias lesbi-schen Sex. Kai wieder, frech und schlagfertig. Liebe!

Das Telefonat mit Yuriy ist auch irgendwie herzig. Sie erzählen sich nicht wirklich was, aber vermut-lich tut es Kai einfach gut, eine vertraute Stimme zu hören. Ach ja, und ich beneide Yuriy nicht um seinen Job, schon aber darum, dass er mit „der“ Horrorklasse klar kommt. Ich kenne leider zu viele von der Sorte und… beneide ihn um seine Geduld oder so?
>>Er hat das Gefühl, Yuriys Augenverdrehen zu hören.<<
Haha, ganz genau DAS!
Und auch an dieser Stelle frage ich mich, inwieweit seine Freunde über seine polyamore Beziehung aufgeklärt sind. Du sagst zwar, die drei verschweigen es nicht, aber die Nachfrage nach Begleitung wirft die Skepsis erneut auf. Oder vielleicht will Yuriy auch einfach wissen, ob er mit drei, zwei oder nur einer Person rechnen muss. So ein Trauzeuge hat es schon schwer. Ach Gott…

Bei dem Begriff Beutel musste ich unwillkürlich an „Turnbeutel“, dann an „Turnbeutelvergesser“ denken und dann war’s für einen kurzen Moment vorbei mit mir XD
Ich finde es hier schön, dass der Beyblade auch eingepackt wird. Das hat was Vorausdeutendes. Als ob Kai wüsste, er würde ihn vielleicht brauchen, um sich auszusprechen. Ich vermute, es folgt ein Beybladekampf statt Aussprache bzw. VOR der Aussprache und das ist eben die Art und Weise, wie sie funktionieren.

Ha! Und es war Foreshadowing.
Okay, du hast Wort gehalten. Das Ende des Kapitels hat mich wieder versöhnlich (mit Takao) ge-stimmt. Auch, weil ich schon ein bisschen lachen musste über den eingerosteten Kai und seine nicht mehr punktgenauen Bladekünste…
Außerdem fand ich folgenden Dialog sehr stark:
>>Er hat ein starkes Gefühl von déjàvu als Takao sagt, ein schmales Lächeln auf den Lippen: „Du bist spät dran“
Kai lächelt unwillkürlich. „Es funktioniert besser, wenn ich weiß, wohin ich kommen soll“, gibt er ruhig zurück. Takaos Silhouette zuckt mit den Schultern. „Ich war mir nicht sicher, ob ich dich sehen will“, gibt er ehrlich zu. <<
Einmal, weil Kais Antwort witzig ist, und weil Takao sehr ehrlich ist.
Doch, doch. Ich bin nicht mehr auf dem Kriegsfuß jetzt :P
Aber natürlich erwarte ich jetzt einen sehr erstklassigen Beybladekampf… Und wenn der so gut ist, wie der aus „Abgelenkt“, dann darf ich was erwarten :D

Antwort von:  FreeWolf
29.04.2020 21:43
Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue, dass du dem Kapitel doch noch eine Chance gegeben hast. Ich erfreue mich zwar an deinem Leid, aber mehr noch freue ich mich, dass du das Kapitel bei diesem Anlauf besser überstanden hast. Ich entschuldige mich nochmals ganz herzlich dafür, dass ich Ryou und Takao in diese verzwickte Situation bringe. :x

Kai ist in einer Situation, in der wir alle schon mal waren und an die wir nicht unbedingt wieder erleben möchten. Kai hält es genauso wenig aus wie wir es ausgehalten haben - Takao hält es übrigens genausowenig aus. Ich erkläre mir Takaos Verhalten daraus, dass er nicht genau weiß, wie er mit seinen Gefühlen umgehen soll: Er ist zwiegespalten zwischen dem sturen Gefühl, dass er alles alleine machen muss und ein bisschen Dankbarkeit für Kai, der sich bemüht, aber total über die Strenge schlägt dabei.

Die Inspiration für Takaos Lernschwäche stammt übrigens von Rick Riordan, dessen Halbgötter alle Lernschwächen und ADHS haben. So krass habe ich Takao nciht gestraft, aber für mich macht der Gedanke auch sehr viel Sinn.
Es ist Zufall, dass Jay und ich Kirschblüten in unsere Fics einbauen, ist Zufall, aber es macht auch Sinn: Im März ist Kirschblütensaison in Japan, es kann also gut sein, dass es daran liegt? :D Wir haben unsere Geschichten - also ich Katzenpapa und sie das Großstadtgeflüster - beide im Frühling angesiedelt. Seit ich über Kais Mutter geschrieben habe, gehört sie für mich genauso zu ihm wie Siegfried. :D

Hiromi ist überall! Sie ist sehr viel bei Kai, wie du dir vielleicht aus der selbstverständlichen Art, wie sie am Ende in der Wohnung auftaucht, zusammengereimt hast. Hiromi achtet ein bisschen auf Kai und auch ein bisschen auf Takao und ist manchmal der Kitt, der sie drei zusammenbringt. Die Unterhaltung zwischen Kai und Hiromi hat sich so ergeben und ich liebe die beiden sehr für ihren Umgang miteinander.

Kai und Yuriy sind definitiv vertraut miteinander, aber Kai ist niemand, der über seine Probleme redet - nicht, dass Yuriy das stören würde. Dann beschwert er sich eben ein bisschen über seine Horrorklasse und raucht derweil eine. (Ich beneide ihn auch nicht darum, dass er die Bengel zähmen muss ;-) )
Kai erzählt in meinem Kopf nicht wirklich herum, dass er in einer polyamoren Beziehung ist. Das heißt, Yuriy weiß es nicht, aber er hat definitiv beobachtet, dass Kai sowohl mit Takao als auch mit Hiromi dicke ist. Hiromi ist sicher schon mal hereingeschneit, als er zu Besuch war, einfach weil sie das manchmal macht. Ich kann mir auch vorstellen, dass Kai Yuriy auch schon ins Kinomiya-Dojo für den Suppenabend mitgenommen hat. Ich sollte eigentlich ein Sequel zur Frage, wen Kai zur Hochzeit mitnimmt schreiben, haha.

Ich freue mich, dass du dich auch über "Turnbeutel" so amüsierst wie ich. xD Ich habe absurd lange darüber nachgedacht, wie ich Kai seinen Beyblade am besten mit ins Gepäck schmuggle und habe echt blöde herumüberlegt, wo Starter und Blade gut hineinpassen könnten. :D und NATÜRLICH kommt ein Beyblade zur Verwendung, wenn er schon eingepackt wird!
Kai ist in meinem Kopf ein wenig aus der Übung, weil er nicht mehr regelmäßig trainiert - Takao hingegen schon, auch wenn sein TRaining mehr das Vorführen vor den Kids ist, die er trainiert, das heißt, er hat seinen Prime eigentlich schon überschritten. Oh ich liebe es, dass du den Dialog am Ende stark fandest! <3
Schön finde ich weiter, dass du Takao doch verzeihen konntest. <3

Und, war der Bladekampf so gut wie in "Abgelenkt"? :D Ich werde flugs zum nächsten KOmmentar flattern, um zu sehen ob ich deine Erwartungen nicht zu sehr geschürt habe!
Derweil: DANKE für deinen Kommentar <3 Ich finde es so toll, mich Stück für Stück nochmal durch die Kapitel zu denken und dein Leseerlebnis mitzuerleben. Das macht mich wahnsinnig glücklich!
Von:  WeißeWölfinLarka
2020-04-11T23:49:46+00:00 12.04.2020 01:49
Ich liebe Siegfried. Das bedarf eines extra Kommentars.
Ich habe ja schon gesagt, dass ich ihn sehr lebendig finde. Aber dass er hier auf der Hutablage ist, sich dann in Kais Beine verbeißt, ihm auf seltsame Art "Ich liebe dich" sagt... hach.
Und überall Katzenhaare, Haare überall... Und die Eigenheit, dass er jedes Kleidungsstück zum Kissen und Ruheort machen will... ja man merkt, du kennst dich mit Katzen aus. Und falls ich mal vergessen sollte, auf lustige oder sehr alltagsnahe Shenanigans von Siegfried einzugehen: Wisse, ich habe sie alle mit Freude gelesen, und ich liebe Katzen, und Siegfried, Und Kai mit Siegfried... Ich kann nicht in Worte fassen, wie genial der Kater ist. Danke, dass du ihn erfunden hast!
Antwort von:  FreeWolf
12.04.2020 19:28
Ooooh! Ich weiß deine Liebe für Siegfried sehr zu schätzen und freue mich sehr, dass du ihn genauso herzig findest wie ich. <3


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