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Die andere Frau

von

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Die Begegnung

Ihre müden blauen Augen sahen zu dem letzten noch besetzten Tisch hinüber. Bulma seufzte schwer und schleppte sich nur widerwillig zu dem Mann hinüber, der den gesamten Abend lang keinen Ton gesprochen hatte. Stattdessen hatte er bei jeder Bestellung nur mürrisch dreinblickend auf sein leeres Glas gezeigt. Als Bulma vor dem Tisch des Fremdlings zum stehen kam, zeigte er erneut ohne den Blick zu heben, auf sein leeres Glas.
 

"Tut mir Leid Mister. Wir schließen gleich."
 

Bulma war im Begriff das Glas zu nehmen, um so ihre Aufforderung zum Verlassen der Bar zu unterstützten und zuckte dann erschrocken zusammen, als sie die Hand des Mannes auf ihrem Armgelenk spürte. Der Fremde wollte sie offenbar davon abhalten sein Glas mitzunehmen und Bulma entzog sich dem lockeren Griff und seufzte dann.
 

"Hören Sie Mister, ich habe wirklich keine Zeit mich hier mit Ihnen rumzustreiten. Der Laden schließt und sie müssen gehen."
 

Nun bewegte sich der Kopf ihres Gastes das erste Mal in ihre Richtung.
 

"Sie können morgen wieder kommen, aber für heute..."
 

Bulma blieben ihre Worte im Hals stecken, als der Mann nun schlussendlich seinen Kopf vollständig anhob und sie aus dunkeln Augen arrogant anstarrte. Sie spürte Hitze an ihrer Haut und hatte zeitgleich das Bedürfnis diesem Blick so schnell wie möglich zu entfliehen.
 

"Nun..." sagte der Fremde mit kehliger Stimme und hob jetzt sein Glas an, wobei er seinen Mund zu einem spöttischen Lächeln verzog, während er die blauäugige Kellnerin noch immer mit seinem Blick gefangen hielt.

"Bekomme ich wenigstens ein Abschiedsglas? Ich werde auch dafür bezahlen und dann für immer verschwinden. Versprochen."
 

Die leisen Jazztöne die aus den Boxen drangen schienen in Bulmas Ohren zu rauschen und sie verzog wütend das Gesicht. Sie war es gewohnt, dass es immer wieder Gäste gab, die nicht wussten wann Schluss war. Allerdings waren dies selten derart gefasste und arrogante Personen, sondern meistens sehr betrunkene Gäste, die sehnlichst nach Zerstreuung von ihren wenig beneidenswerten Leben hungerten. Dieser Mann hier war, trotz der Drinks die er im Laufe des Abends konsumiert hatte, weder betrunken, noch erweckte er den Eindruck, dass er versuchte sein versautes Leben in einem Schnapsglas zu ertränken.
 

"Sir, ich sagte Ihnen bereits, wir schließen jetzt. Ich muss sie nochmals bitten zu bezahlen und dann zu gehen."
 

"Wer ist denn wir?" Das Grinsen des Mannes auf dem Stuhl wurde breiter.
 

"Ich habe Anweisungen von dem Geschäftsführer den Laden pünktlich zu schließen. Ich..."
 

Bulma hielt inne, als sie Bewegung des Mannes erhaschte, der sich nun langsam vom Stuhl erhob.
 

"Wollen Sie einen armen Mann wirklich seines letzten Drinks berauben?"

 

Der Körper des Fremden richtet sich nun gänzlich auf und Bulma konnte sehen, dass seine Statur gedrungener war, als sie es zunächst vermutet hatte. Sein Jacket war dunkel und zeichnete an den Armen seinen Muskeln nach. Das darunterliegende weiße Hemd bildete einen grellen Kontrast zu der ansonsten eher dunklen Haut, die im schummrigen Licht der Bar makellos zu sein schien. Seine schwarze Krawatte saß am Knoten leicht gelockert und wurde von einer sündhaft teuer aussehenden Nadel in der Mitte zusammengehalten. 
 

"Wie wäre es, wenn wir den Laden nach einem gemeinsamen Drink zusammen schließen und sie mich dann begleiten?"
 

Bulma strömte jetzt eine leise Ahnung seines Duftes in die Nase. Er schien kein Parfum zu benutzen und verbreitete stattdessen einen Geruch der sie an Zedernholz und Gras erinnerte. Sie machte einen kleinen Schritt rückwärts und hoffte, dass der Fremde diese Geste nicht bemerkte. Es kam nicht oft vor, dass sie den Laden alleine schloss. Nichtsdestotrotz wusste sie, dass es durchaus Gäste gab, die einen solchen Abend ausnutzen würden, um ihren, im Laufe des Abends verteilten Komplimenten und Kommentaren über Bulmas Aussehen, Taten folgen zu lassen.
 

"Es ist mir nicht erlaubt etwas mit den Gästen zu trinken."
 

"Genau genommen..." der Fremde blickte auf eine Uhr an seinem linken Handgelenk, die bereits auf den ersten Blick vermuten ließ, dass sie den Wert von Bulmas gesamten Besitz weit überstieg "...ist dieser Laden bereits geschlossen. Also bin ich kein Gast und sie arbeiten auch nicht mehr."

 

Seine Augen funkelten jetzt gebieterisch: "Wir wären also nur zwei Fremde die gemeinsam etwas trinken."
 

Bulma schluckte und resignierte dann, ohne zu wissen wieso sie das tat.
 

"Gut. Kommen sie mit an die Bar. Ich werde ihnen noch einen Drink geben. Aber danach gehen sie."
 

Sie drehte sich abrupt um und verschwand dann hinter der Theke. Ein Gefühl der Sicherheit machte sich breit, als sie den schweren hölzernen Tresen zwischen sich und den Fremden gebracht hatte, der ihr kommentarlos gefolgt war und sich dann elegant auf einen der Barhocker gesetzt hatte, von dem er sie eingehend betrachtete. 
 

"Sie sind neu hier."
 

"Ich..."
 

"Das war keine Frage." Er lachte kehlig auf und als Bulma sich seinem Blick erneut stellte, konnte sie im hellen Licht der Barlampen die harten Gesichtszüge ihres merkwürdigen Gastes erkennen. 
 

"Also, was kann ich ihnen anbieten?"
 

"Ich nehme das was sie nehmen."
 

"Ich sagte doch bereits, dass..."
 

"Und ich sagte ihnen bereits, dass sie momentan nicht arbeiten. Trinken sie also etwas mit mir."
 

Bulma seufzte entnervt, überlegte einen Moment und entschied sich für einen Wodka, den sie in zwei mit Eis gefühlte Gläser eingoß.
 

"Gute Wahl."

 

Der Fremde beobachtete wie die Kellnerin zunächst eine dunkelrote Cocktailserviette vor ihm platzierte und dann das Glas darauf abstellte. Abermals erreichten die Jazzklänge Bulmas Ohren und sie versuchte sich zu entspannen. Wenn der Fremde ihr etwas hätte antun wollen, würde er sich wohl kaum so aufführen. Außerdem passte die Idee eines irren Psychopathen nicht zu seinem Erscheinungsbild, das mehr dem eines reichen Geschäftsmannes, Anwaltes oder Bankenchefs glich, als dem eines gefährlichen Massenmörders.
 

"Überlegen sie gerade, ob ich ihnen etwas antun will?"
 

Bulma blickte von ihrem Glas auf und stierte den Mann an. Der Unterton in seiner Stimme löste etwas in ihr aus. Es schrie  plötzlich alles danach, dass der Aufenthalt dieses Gastes nichts Gutes bedeuten konnte, während ihre Haut zeitgleich unter seinem Blick zu brennen schien.
 

"Keine Panik. Ich bin weder gefährlich, noch habe ich vor ihnen etwas zu Leide zu tun. Außer natürlich sie bitten mich darum."

 

Er verstummte und abermals leuchteten seine Augen über seinem unverschämt arroganten Lächeln auf.
 

"Ist das ihre Masche?"

 

Bulma nahm einen Schluck aus ihrem Glas und leerte es damit bereits zur Hälfte.

 

"Versuchen sie so Frauen aufzureißen?"
 

"Ich habe es nicht nötig mir meine Gespielinnen in schäbigen Jazzbars zu suchen. Ich wäre nicht einmal im Traum darauf gekommen, mich in so einer Umgebung wiederzufinden. Aber wie es das Schicksal so will hat es mich heute Abend hierher verschlagen und nachdem ich sie gesehen habe, war mir diese triste und geschmacklose Umgebung egal."
 

Bulma leerte das Glas jetzt mit einem weiteren Zug und stellte es dann etwas zu hastig auf den Tresen. Die dunklen Augen ihres Gegenübers schienen jeder ihrer Bewegungen zu verfolgen. Der Fremde schien keine Anstalten zu machen, sein Glas auch nur in die Nähe seiner Lippen kommen zu lassen und lächelte stattdessen weiterhin mit einer Mischung aus Arroganz und aristokratischer Bedeutungsschwere.
 

"Verraten sie mir ihren Namen?"
 

"Ich wüsste nicht wozu ich das sollte."
 

"Wieso so feindselig?"
 

"Hören Sie, ich finde es ja nett, dass sie auf diese Art versuchen mit mir zu flirten, aber ich..."
 

"Ich flirte nicht mit ihnen."

 

Der Mann hob jetzt das Glas vor sich an und leerte es mit einem Zug, ehe sein massiver Körper sich von dem Barhocker erhob und er mit schnellen Schritten hinter die Theke getreten war. Seine Hände griffen nach Bulmas Hüfte noch ehe sie einen Fluchtversuch unternehmen konnte. Sein Gesicht und sein Körper drängten sich jetzt nah an den ihren und er führte seinen Mund an ihr Ohr wo er leise mit einem knurrenden Unterton wisperte:
 

"Ich flirte nicht, weil ich es nicht nötig habe. Frauen ficken mit mir und würde dafür am Ende sogar noch bezahlen, wenn ich es von ihnen verlangen würde."

 

Bulma spürte jetzt wie sein heißer Atem von ihrem Ohr einmal die Länge ihres Halses entlang fuhr und er dabei seine Lippen  einzelne Stellen ihre Haut berühren ließ, ehe er fortfuhr: "Lassen sie ihre Gegenwehr fallen. Lassen sie mich sie berühren. Ich verspreche ihnen, sie werden es nicht bereuen." Und wie zur Verdeutlichung seiner Worte fuhren seine Hände von ihrer Hüfte zu ihrem Po, zogen sie näher an sich und ließen Bulma seine harte Errektion spüren.
 

Das Läuten der Glocke, die den Eintritt eines neuen Gastes in der Bar ankündigte, erlösten Bulma aus ihrer Starre. Ein glatzköpfiger großer Mann streckte seine massive Gestalt durch die Tür und betrachtete die Szenerie die sich ihm bot mit einer Mischung aus Neugier und Ehrfurcht. Er trug eine dunklen Anzug und beugte den Kopf jetzt leicht an seine Schulter, wo er mit abgehetzter Stimme offenbar in ein angeheftetes Mikrofon sprach: "Ich habe ihn gefunden. West-City, Downtown, unweit des Hotels."
 

Der Fremde löste sich jetzt von Bulma und betrachtete den Eindringling grinsend.
 

"Wie hast du mich hier gefunden?"
 

Der glatzköpfige Mann sah jetzt auf und verbeugte sich leicht: "Entschuldigen Sie die Verspätung, Vegeta-sama."
 

Der Angesprochene zuckte mit den Schultern, strich dann sein Sakko glatt und richtete die leicht gelöste Krawatte.
 

"Es wartet Arbeit auf sie. Der Wagen wird in ca. 5 Minuten hier sein."
 

"Dabei fing es gerade an interessant zu werden." Der Fremde bedachte Bulma noch mit einem kurzen aber flammenden Blick, beugte sich dann zu ihr und küsste sie sanft auf die Wange. "Ich komme wieder, versprochen. Und dann wirst du mir deinen Namen verraten."
 

Bulma stand irritiert da und starrte den Mann vor sich an, ehe sie den Kopf zu dem Glatzkopf wandte, der aus der noch immer halb geöffneten Tür heraus sah, um nach dem offenbar gerade angeforderten Wagen Ausschau zu halten. Abermals blickte die blauäugige Kellnerin dann in das Gesicht ihres Gegenübers, welches, anders als ihr eigenes, keine Spur von Scham enthielt.
 

"Sie sind da."
 

Bulma hörte abermals die Türglocke und sah wie der glatzköpfige Mann die Tür jetzt weiter öffnete, um den fremden Mann zum Gehen aufzufordern. Wortlos wandte sich dieser zum Gehen, griff beim Durchschreiten der Bar noch nach seiner Jacke, die an jenem Platz lag, von dem aus er sie den ganzen Abend lang begierig beobachtet hatte.
 

"Mach es gut Schönste. Bis bald."
 

Als Bulma das Klingeln der Türglocke, gefolgt vom Klicken der sich schließenden Tür hörte, sank sie, noch immer vollkommen irritiert und nicht minder erregt als noch Minuten zuvor, an der wohltuend kühlenden Tür des in der Theke verbauten Kühlschrankes hinab.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-12-09T12:44:32+00:00 09.12.2019 13:44
Wau endlich mal was Anderes .Vegeta als Geheimnisvoller ( anscheinend Reicher ) Mann. da stellen sich mir gleich ein haufen Fragen die nach antworten rufen . ech spannender anfang.
Von:  Rikarin
2019-09-28T07:28:50+00:00 28.09.2019 09:28
Wow, so super geschrieben.
Die erotische Spannung war spürbar, aber beide Charaktere waren in ihrer Rolle.
Ich konnte es mir sehr gut vorstellen.
Dringende Frage: was ist Vegeta? Jedenfalls kein Banker. Yakuza?
Antwort von:  Yxcyxc
28.09.2019 11:34
Das bleibt noch ein bisschen geheim ;)
Von:  Mona1989
2019-09-27T19:41:14+00:00 27.09.2019 21:41
Wow...da bin ich ja mal gespannt wie die nächste Begegnung zwischen den beiden wird <3
Antwort von:  Yxcyxc
27.09.2019 22:13
Spannung ist immer gut ;)


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