Erinner mich an Liebe
Erinner mich an Liebe
Seufzend strich ihre Hand über die vor Verlangen schmerzende Brust. Wann hatte er sie das letzte Mal leidenschaftlich geliebt, sie gierig geküsst, sich eng an sie gepresst und den Rhythmus so schnell beschleunigt bis...
Klopfen riss Neo Königin Serenity aus ihren Überlegungen. Kaum hatte sie jene Haltung angenommen, die von einer Königin verlangt wurde, trat Sailor Venus in ihr Gemach ein.
„Außer dir und Pluto sind alle eingetroffen!“
„Warum fehlt sie?“
„Sie kommt doch jedes Jahr zu spät.“
Serenitys legte ihre Stirn nachdenklich in Falten.
„Du hast Recht, wie konnte ich das vergessen?“
„Woher soll ich das wissen? Komm, alle warten auf dich und Pluto!“
Bälle, Tänze und funkelnde Abendgarderobe gehörten zum Alltag des Kristallpalastes.
Dieser Abend, der ausschließlich ihr und ihren Kriegerinnen gehörte, war Serenitys Rettungsanker in der einschnürenden Routine ihres königlichen Lebens.
„Ist dir bewusst, dass du die Kriegerin der Zeit bist und ich Usagi Tsukino, das zu spät kommende Schulmädchen?“, begrüßte Serenity Pluto.
Verdutzt antwortete Pluto: „Ich habe dich lang nicht mehr von deinem vergangen Ich sprechen hören. Natürlich, ich erinnere mich! Als sei es gestern gewesen. Warum fragst du?“
„Weil die unpünktliche Usagi, vor der Kriegerin der Zeit anwesend war!“
„Wenn es dich glücklich macht, werde ich mit dieser Tradition nicht brechen, Usagi!“
Ein Schauer kroch über Serenitys Haut. Sie hatte ihren Erdendnamen seit Jahrhunderten aus keinem Mund mehr gehört. Anfänglich hatte Endymion sie noch Usako genannt. Aber die Jahrzehnte der Unsterblichkeit hatten den Namen ebenso fort gewaschen, wie die Leidenschaft.
Serenity glaubte nicht nur ihren vergangenen Namen zu hören, sondern einen Hauch von Sehnsucht.
„Setsuna?“
„Ja?“
„Tanz mit mir!“
Mit ihrem Wunsch war Serenity nah an Pluto heran getreten.
Als Pluto Serenitys Hand nahm und ihren anderen Arm um ihre Hüfte leg, fühlten Beide das elektrisierende Kribbeln.
Langsam tanzten sie zur Musik wiegende Schritte.
Serenity spürte einen sanften Druck an ihrem Rücken und drehte sie sich aus der innigen Tanzhaltung. Kurz hielten Beide inne.
Eine weitere Kreisbewegung führte Serenity zurück zu Pluto. Ihre Hände umschlossen einander enger, als jede Umarmung, die je zwischen ihnen gewesen war.
Die kribbelnde Wärme breitete sich weiter aus. Auf der Spitze der pulsierenden Wärme machte Pluto einen Ausfallschritt nach Links und wiegte Serenity an ihren Körper.
Durch den Stoff ihres Kleides spürte Serenity Plutos weibliche Rundungen. Viel zu schnell verging der erregende Moment, der sie an Liebe und Leidenschaft erinnerte.
Fordernd, ihr zu folgen, tanzte Pluto rückwärts über die Tanzfläche. Serenity folgte willig, bis Pluto ihre Tanzschritte zum Stillstand verlangsamte und sie um sie herum führte.
Während Serenity langsam um Pluto herum tanzte, erkundeten ihre Fingerspitzen zärtlich den braunen Nacken.
Als sie Pluto umkreist hatte, zog diese Serenity, zu ihrer Erlösung, eng an sich. Dankbar schlangen sich Serenitys Hände um Plutos Hals. Gleichzeitig legte Pluto ihre Arme um Serenitys Hüfte.
Keine sprach ein Wort, während ihre Hände einander erkundeten und sie den heißen Atem der jeweils anderen auf ihren Lippen fühlten.
Erst als Serenity ihren Körper in einer begierigen kreisenden Bewegung an Plutos presste, fragte diese keuchend: „Was tust du mit mir, Usagi!“
„Du erinnerst mich an...“
„Darf ich dich ablösen, Pluto?“
Die vertraute Stimme löschte das leidenschaftliche Feuer und zerrte sie harsch in den Ballsaal zurück. Pluto wich erschrocken von Serenity zurück. Diese sah zu ihrem Ehemann auf.
„Natürlich...“, flüsterte Pluto und verließ die Tanzfläche.
Ein klassischer Wiener Walzer löste den feurigen Tanz ab. Mit pochendem Herzen und roten Wangen schaute Serenity verschämt an ihrem Mann vorbei.
„Genierst du dich, weil du dich danach verzerrst mit Pluto zu schlafen? Während wir statt unserem Bett nur noch Pflichten teilen?“
Bestürzt blieb Serenity stehen.
„Ich fühle das gleiche Verlangen, wenn ich mit Kunzite zusammen bin.“, gab Endymion unerwartet preis.
Serenitys Mund öffnete sich und schloss sich wieder. Ihr Kopf versuchte die Informationen und die Entwicklung des Abends zu verarbeiten.
„Wir sind seit Jahrhunderten ein Paar. Kennen einander wie keinen anderen. Die Sehnsucht nach etwas Neuem erscheint mir ganz natürlich! Ich würde mir wünschen, heute Nacht bei ihm zu sein und wäre beruhigt, wenn ich weiß, dass Pluto bei dir wäre. Einverstanden?“
Statt zu antworten, gab Serenity Endymion einen innigen Kuss.
Als sie ihn beendete, holte sie sich eine letzte Zustimmung in den blauen Augen und rannte zu der kleinen Trassentür, durch die Pluto verschwunden war.
Nach dem heißen Tanz fühlte sich die Abendluft bitterkalt an.
Plötzlich umarmten Pluto vertraute Arme, die ihr wieder Wärme spendeten. Sie fühlte, wie Serenity ihren Körper an ihren Rücken schmiegte.
„Du erinnerst mich an Liebe!“, beendete Serenity ihre unterbrochene Antwort.
„Du bist für mich Liebe!“, offenbarte Pluto.
Zärtlich hauchte Serenity einen Kuss auf Plutos bebenden Nacken. Der dadurch entlockte Seufzer erregte Serenity.
„Endymion ist heute Nacht bei Kunzite. Ich sehne mich danach dir nah zu sein!“
Kaum waren Offenbarung und Sehnsucht ausgesprochen, drehte sich Pluto um.
Endlich umschlossen sich ihre Lippen und ein leidenschaftlicher Kuss entfachte.
Serenity und Pluto ließen sich in den Rausch der Gefühle, den der Kuss auslöste, fallen.
Keuchend löste Serenity den Kuss.
„Komm mit mir!“
Pluto folgte ihr. Sie entfernten sich von den Klängen des Balls, den Lichtern der Gänge und tauchten in die Dunkelheit des Gemachs der Königin ein.
Die Tür fiel ins Schloss und Serenity nahm den Kuss sofort wieder auf. Ihr Körper brannte vor Verlangen und schrie nach Befriedigung.
Begierig schob Serenity die schwarzen Träger über Plutos Schultern. Der leichte Stoff rutschte zu ihrer Hüfte.
Keuchend unterbrach Pluto den süßen Kuss, um in die Augen ihrer Gespielin zu schauen.
Ohne von ihren Augen zu lassen, zog Pluto an dem weißen Kleid, welches langsam hinab rutschte.
Serenity schlang ein Bein um Plutos Hüfte und stöhnte flehend. Erregende Hitze durchströmte Plutos Körper. Angetrieben von der Lust, hob sie Serenity hoch und trug sie zum Bett.
Als sie Serenity absetzte, räkelte diese sich zügellos.
Ihr lustvolles Spiel berauschte Pluto noch mehr. Sie zog Kleid und Unterwäsche aus. Kein Stoff sollte sie mehr stören.
Erlösendes Stöhnen erfüllte den Raum, als sich ihre Körper endlich aneinander pressten. Gierig erkundeten ihre Hände den Körper der anderen.
Ein befreiendes Gefühl ergoss sich über Serenity, als sie fühlte, wie Plutos Finger sie endlich berührten.
Die feuchte Hitze zwischen ihren Fingern entlockte Pluto ein tiefes Stöhnen.
Ungeduldig führte sie Serenitys Hand zu ihrem Zentrum der Lust, das ebenso vor Erregung brannte.
Rhythmische Kreisbewegungen zunächst quälend langsam, dann schneller und auf dem Höhepunkt fester werdend, ließen sie in einen nicht endenden Orgasmus tauchen.
Zitternd brach Pluto über Serenity zusammen. Diese fing sie auf.
Die Wellen des Höhepunktes ließen nach, die neu entdeckten Emotionen blieben.
„Erinner mich von jetzt an jede Nacht an Liebe! Schenke mir immer wieder das Gefühl begehrenswert zu sein.“, flüsterte Serenity.
Zur Antwort küsste Pluto Serenity zärtlich.
Serenity lies sich in den befreienden Strom aus längst vergessenen Gefühlen gefallen.
