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Only Love

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Auftritt restliches Team Sieben! Nun ja, zumindest 3/4 des restlichen Teams. Komplett anzeigen

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Urvertrauen

Yamato tat sein Bestes, um nicht allzu überrumpelt zu wirken.

„Eine Mission?“ Er starrte Kakashi an, der hinter seinem Schreibtisch saß und die anderen tausend Dokumente darauf beiseite geschoben hatte, um der Schriftrolle, die die Mission enthielt, Platz zu machen.

„Wenn du dich nicht bereit dafür fühlst, gebe ich sie jemand anderem. Hoffentlich finde ich so schnell jemand Fähiges...“ Kakashi machte Anstalten, die Rolle wegzuräumen.

„Warte.“ Yamato wollte sich am liebsten selbst ohrfeigen. Was stellte er sich so an? Nun gut, er war seit Ewigkeiten nicht mehr auf einer Mission gewesen und seine letzte Mission war …. Er schüttelte gedanklich den Kopf. Darüber nachzudenken, brachte ihn nicht weiter. Außerdem stimmte etwas mit seiner einzigartigen Fähigkeit nicht. Egal, was er in den letzten zwei Jahren versucht hatte, das Mokuton wollte ihm nicht mehr gehorchen. Er war zu Tsunade gegangen, in der Hoffnung, dass sie etwas finden konnte, etwas, das dies erklären konnte, aber sie hatte nichts finden können. Yamato hatte sämtliche Bücher, die er zum Thema Kekkai Genkai finden konnte durchgearbeitet, doch nirgends stand etwas davon, dass so eine Fähigkeit verloren gehen konnte. Möglicherweise war er ja auch ein Sonderfall, weil es keine angeborene Fähigkeit war, aber Tsunade versicherte ihm, dass seine Gene sich nicht verändert hatten und das Holzversteck noch da sein musste. Jedes Mal, wenn Yamato versuchte, es anzuwenden, überkam ihn ein schauriges Gefühl. Natürlich war es ihm schon in den Sinn gekommen, dass ein Zusammenhang zwischen diesem Problem und den Ereignissen aus dem Krieg bestehen konnte. Gerade wegen seiner einzigartigen Fähigkeit war er ja gefangen genommen worden und gegen seine eigenen Kameraden eingesetzt worden. Die Kameraden, die er eigentlich hatte beschützen wollen.

„Ich nehme die Mission an.“

Kakashi blickte ihn kurz musternd an, dann lächelte er zufrieden. „Sehr schön. Dein Team wird gleich da sein.“

„Ich soll ein Team führen?“, fragte Yamato überrumpelt.

„Nicht irgendein Team.“

Bevor Yamato auch nur irgendwie darauf reagieren konnte, stürmte ein ihm wohlbekannter Blondschopf zur Tür rein. „Es gibt eine Mission?! Ich hoffe, es ist was Gutes, echt jetzt!“

„Schht!“ Eine Faust landete von hinten auf Narutos Kopf. „Was schreist du schon wieder so herum?!“ Sakura überholte ihn, während er sich die gerade erworbene Beule rieb.

„Guten Tag, Yamato-taichou“, sagte Sai, als auch er eintrat. „Wir haben ja schon lange keine gemeinsame Mission mehr gehabt.“

Plötzlich dämmerte Yamato etwas. „Du hast sie vorher schon herbestellt, obwohl du noch gar nicht gewusst hast, ob ich zusage?“, fragte er den immer noch zufrieden lächelnden Mann am Schreibtisch.

„Sagen wir, ich habe gehofft, dass du zusagst.“

Wie machte Kakashi das immer? Oder eher: Wieso machte er letztendlich immer das, was Kakashi wollte? Yamato seufzte innerlich. Er war der festen Überzeugung, dass Kakashi noch nie etwas Anderes als sein Bestes gewollt hatte, daher würde er auch jetzt wieder tun, was in Kakashis Sinn war. Sein Urvertrauen in Kakashi war mehr als nur ein Resultat seiner Gefühle für ihn; egal, wie verrückt und grausam diese Welt manchmal war, Kakashi stellte in ihr die Konstante dar, auf die er sich verlassen konnte.

In der Vergangenheit hatte er sich schon des Öfteren der „Fels in der Brandung“-Metapher bedient, aber in letzter Zeit schien der Fels nicht mehr so unnahbar zu sein, wie er es sonst immer gewesen war. Über Kakashis Reaktion bei seiner Rückkehr (eine Umarmung! Eine Umarmung von Kakashi!) war er noch nicht hinweggekommen, aber sie war für ihn das bisher deutlichste aller Zeichen gewesen, dass er dem Älteren nicht egal war. Und nun vertraute ihm Kakashi abermals sein Team an. Er hätte ihm das Problem mit dem Mokuton sagen sollen. Jedoch … vor Kakashi eine Schwäche zugeben? Yamato hätte sich angesichts der verworrenen Zusammenhänge am liebsten die Haare gerauft. Vor seinen versammelten Schützlingen konnte er erst recht nichts mehr sagen.

Schon gut, beruhigte er sich, du hast noch deine anderen Elemente und Jutsus. Du kannst sie beschützen.

„Die Mission läuft als B-Rang, vielleicht ist sie aber auch eher ein A“, begann Kakashi mit der Erklärung zum Auftrag. „Nahe des Kobayashi-Waldes südlich von Konoha hat jemand ohne Erlaubnis ein Gebäude errichtet. Vermutlich eine Fabrik. Wir wissen nicht für was und wer das war, aber da es heimlich, still und leise geschehen ist, ist es sicher nichts Legales. Ihr findet heraus, was dort vor sich geht und ergreift die nötigen Schritte. Yamato hat die Teamleitung. Irgendwelche Fragen?“

Vielleicht war es Einbildung, aber Yamato dachte, dass Kakashi ihn abwartend ansah.

„Nein, alles klar.“ Yamato blickte zu seinem Team, um zu sehen, ob sie Fragen hatten, aber keiner rührte sich.

„Gut, dann viel Glück. Und passt auf euch auf.“

 

„Du hast ihn also wirklich auf eine Mission geschickt.“ Tsunade stand mal wieder uneingeladen im Arbeitszimmer des Hokage. „Meinst du, es hilft, ihn ins kalte Wasser zu werfen?“

Kakashi blickte von seinen Dokumenten auf. „So kalt ist es nicht. Ich habe nicht umsonst Naruto, Sakura und Sai mitgeschickt. Im besten Fall hilft es, im schlechtesten bekommen wir mehr Klarheit, was los ist.“

„Nun gut, du bist der Hokage, du triffst die Entscheidungen.“ Tsunade zuckte mit den Schultern.

„Wenn du den Posten vermisst, ich hätte da sehr günstig einen fast Ungebrauchten abzugeben.“

„Netter Versuch“. Sie schüttelte amüsiert den Kopf und machte sich auf in Richtung Tür. „Ich geh lieber ein bisschen zocken.“

Der amtierende Hokage seufzte. Er würde jetzt auch lieber etwas Anderes machen. Allerdings konnte er ihnen nicht folgen; er musste einfach seinem Instinkt vertrauen.

 

„Dahinten ist es.“ Sakura nickte Sai zu und sie krabbelten zurück in das Unterholz, in dem Naruto und Yamato auf sie warteten.

„Wie ich es schon aus der Luft gesehen habe, es gibt einen einzigen Eingang vor dem zwei Wachen stehen und kein einziges Fenster“, berichtete Sai.

„Da wir nicht ohne größeren Lärm durch das Metalldach des Gebäudes kommen, bleibt uns wahrscheinlich kein anderer Weg, als die Eingangstür zu nehmen“, bilanzierte Yamato skeptisch. Nur zwei Wachen? Da musste es einen Haken geben.

„Können wir nicht von unten in das Gebäude?“, fragte Naruto. „Du kannst doch mit deinem Holzversteck vielleicht dadurch.“

Mit einem Mal wurde Yamato um einiges blasser.

„Alles in Ordnung, Taichou?“, fragte Sakura besorgt.

„J-ja, es ist nichts. Aber … es geht nicht. Was Naruto vorgeschlagen hat, geht nicht.“

„Wieso ni-“, wollte Naruto nachhaken, doch Yamato unterbrach ihn sogleich.

„Es geht nicht! Es ist nicht … möglich.“

Die drei Jüngeren sahen sich untereinander verwirrt an.

„Wir werden anders vorgehen“, fügte Yamato hinzu und versuchte, so gefasst wie möglich zu sein.

Kakashi hatte ihm vor einiger Zeit erzählt, dass er sich immer zu sehr auf sein Sharingan verlassen hatte und dessen Verlust ihn nun noch immer beschäftigte. In diesem Moment wurde Yamato bewusst, dass er den gleichen Fehler begangen hatte. Er hatte sich zu sehr auf eine einzige Fähigkeit verlassen.

 

Eine plötzliche Explosion im Wald schreckte die Wachen auf. Einer von ihnen lief los, um nachzusehen, was passiert war und rannte direkt in Sakuras Faust, die ihn ausknockte. Die Falle mit der Briefbombe hatte funktioniert. Die zweite Wache blickte angespannt in den Wald und bemerkte nicht wie sich eine schwarze Schlange von hinten langsam an ihn heranschlich und blitzschnell vollständig umwickelte, sodass er nicht einmal mehr schreien konnte.

„Trotz der Explosion ist keine weitere Wache hinausgekommen“, stellte Yamato fest, als sich das Team vor der Eingangstür versammelte. „Das heißt, es gibt nur diese zwei.“ Er sah auf den eingewickelten Wachposten, der auf dem Boden herumrollte und vergebens versuchte, sich zu befreien. Sai hatte ihm immerhin Luftlöcher zum Atmen gelassen; das war für einen ehemaligen Anbu, einen Ne dazu, keine Selbstverständlichkeit.

„Naruto, bist du bereit?“ Yamato und die beiden Anderen stellten sich seitlich an die Türe, während Naruto zwei Schattendoppelgänger erschuf, diese die Tür öffnen ließ und sie als Vorhut vorschickte.

„Es ist alles still! Und dunkel!“, rief einer der Doppelgänger.

„Na schön.“ Yamato signalisierte seinem Team hineinzugehen.

„Ist ja tatsächlich stockfinster hier“, bestätigte Naruto, als die Vier ihre Taschenlampen einschalteten.

„Haben wir doch gesagt“, meckerte einer seiner Doppelgänger.

„Das ist wirklich seltsam.“ Yamato konnte im Schein der Taschenlampe Maschinen, Förderbänder und Container sehen, aber es schien außer ihnen niemand hier zu sein. Trotzdem hatte er das Gefühl, dass da noch jemand war.

„Ich hatte so sehr gehofft, Konoha würde mich einfach in Ruhe lassen.“ Das plötzliche Ertönen einer männlichen Stimme ließ die vier Ninjas sich in Windeseile Rücken an Rücken zusammenstellen.

„Wer ist da?“, fragte Yamato in die Halle hinein.

Das Licht ging an und Sai erblickte einen Mann auf einer Empore stehen. „Da!“ Sai stutzte kurz, ehe ihm etwas bewusst wurde. „Ich kenne sein Gesicht aus dem Bingo Book. Er wird für die Herstellung illegaler Kriegsmaschinerie gesucht!“

„Das beantwortet dann schon mal einen Teil unserer Fragen“, stellte Yamato trocken fest. „Wofür genau ist diese Fabrik?“

„Ich hatte hier gerade an einem wundervollen neuen Produkt gearbeitet, bevor ihr meine Arbeiter unterbrochen habt“, antwortete der Mann eingeschnappt.

„Arbeiter? Welche Arbeiter?“, hakte Sakura nach.

„Schön, dass du fragst“, fuhr er selbstgefällig fort. „Mir ist die geniale Idee gekommen, dass sich meine Produkte selbst herstellen können. Arbeiter und Produkt sind also eins. Das spart Unsummen an Lohnkosten.“

„Mir gefällt nicht, wonach das klingt.“ Sakura blickte zu ihren Kameraden, die größtenteils ihre Ablehnung teilten.

„Mir auch nicht“, sagte Yamato.

„Häh? Ich versteh nicht, wonach das klingt“, warf Naruto ein.

„Ihr wollt eine Demonstration? Perfekt! Ich konnte mein neuestes Produkt noch nicht am lebenden Objekt testen.“

Mit einem Mal verschloss sich die Tür, als eine meterdicke Stahlwand aus dem Boden hinausschoss, während die Container ihre vordere Klappe öffneten. Im Innern befanden sich fast zwei Dutzend beinahe lebensgroßer mechanischer Aufziehpuppen.

„Was ist denn das für ein Gruselkabinett??“, entfuhr es Naruto.

„Meine Karakuri Ningyo-Linie zeichnet sich dadurch aus, dass sie sowohl als Fabrikarbeiter als auch als Waffe eingesetzt werden können.“ Der Gesuchte erklärte stolz seine Erfindung als befände er sich auf einer Produktpräsentation.

Plötzlich erwachten die Puppen zum Leben, fuhren ein Schwert aus ihrem Arm heraus und griffen sogleich die Doppelgänger an, die dem Überraschungsangriff nichts entgegen zu setzen hatten und verpufften. Keine Sekunde später richteten sie ihre Aufmerksamkeit bereits auf die Shinobi aus Konoha und gingen blitzschnell zum Angriff über. Geistesgegenwärtig zog Sai sein Schwert, wehrte eine der Puppen ab, die ihn angriffen und zerteilte sie so flink wie es nur ein Anbu konnte. Gleichzeitig wich Sakura dem Schlag ihres Gegners aus und wollte ihn mit einer chakrageladenen Faust zertrümmern, doch kurz bevor sie ihn berühren konnte, ließ ihr Chakra nach. Bevor die verdutzte Kunoichi getroffen werden konnte, schmetterte ein konzentrierter Wasserstrahl, den Yamato mit einem Jutsu erschaffen hatte, die Puppe von ihr weg und ließ diese an einer Wand zerschellen.

„Alles in Ordnung??“, rief er ihr zu, während er innerlich fluchte, in so einem kritischen Moment nicht auf seine holzbasierten Jutsus zurückgreifen zu können.

„Mir geht es gut!“, antwortete Sakura. „Aber was....“

Derweil aktivierte Naruto Kuramas Chakra und sämtliche Puppen drehten sich zu ihm um. Da dämmerte es Sakura: „Naruto! Deaktivier sofort den Kyubi-Modus! Die Puppen saugen Chakra auf!“

„Wwas?“, entfuhr es Naruto noch, aber es war bereits zu spät. Die Gegner entzogen ihm sein Chakra und luden sich damit auf.

„Da stimmt was nicht!“ Sai beobachtete wie die Puppen sich mit stakkatoartigen Bewegungen ein wenig von ihnen zurückzogen, im Kreis um sie aufstellten und anfingen zu glühen.

„Was hat das zu bedeuten?!“, schleuderte Yamato dem Kriminellen auf der Empore entgegen.

Dieser jedoch, obwohl er gerade noch so arrogant daher gekommen war, stand nun ganz verdattert auf der Brüstung und schüttelte ungläubig den Kopf. „Eine … eine Fehlfunktion vielleicht? Der Junge muss zu viel Chakra gehabt haben. So viel Chakra können sie nicht verarbeiten!“

„Was soll das heißen?“ Yamato hatte ein wirklich, wirklich mieses Gefühl.

„Dann … dann werden sie wohl explodieren.“

Den anwesenden Mitgliedern von Team Sieben blieb nur ein Bruchteil einer Sekunde, um erschrocken die Augen aufzureißen, ehe Yamato ihnen zurief, dass sie sofort hier heraus mussten.

„Dafür bleibt keine Zeit mehr“, sagte der Verursacher dieser Katastrophe resigniert. „All die Arbeit. Völlig umsonst.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Erinnert sich jemand an das PS2-Spiel Tenchu? Da gab es unter den Charakteren diese gruselige Puppe. Die gruselt mich bis heute. Komplett anzeigen

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