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A Merry Little Christmas

von

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When loved ones will be near


 

03. When loved ones will be near

 

Als er die Wohnung betrat, herrschten Stille und weitgehende Dunkelheit. Nur ein schwacher Lichtschein erreichte den Eingangsbereich vom Wohnzimmer aus. Vorsichtig schlüpfte Toshiya aus seinen Schuhen und entledigte sich seiner Jacke, ging dann auf Socken weiter in die Wohnung.

Kaum, dass er die Tür zum Wohnbereich ganz geöffnet hatte, hörte er ein leises Maunzen, mit dem Mochi ihm entgegenkam und sich erst einmal ausführlich an seinen Beinen rieb. Mit einem Lächeln beugte er sich hinunter und hob die jetzt im Winter noch flauschigere Katze auf seinen Arm.

 

„Wo sind denn deine Mitbewohner?“, wollte er leise von dem kleinen Pelztier wissen, sah seine Frage aber beantwortet, als er weiter ins Wohnzimmer ging und Die und Ataru auf dem Sofa entdeckte; eng aneinander geschmiegt und offensichtlich schlafend. Und vielleicht hätte ihn das nicht so emotional machen sollen, wie es jetzt für einen Moment der Fall war, vielleicht lag es einfach an dem Stress, den er heute gehabt hatte, aber gerade er nicht anders, als sein Gesicht in Mochis Fell zu vergraben, ihrem schwachen Schnurren zu lauschen und dankbar für das zu sein, was er hatte.

Egal was er in seinem Leben noch tun würde, er wusste nicht, ob er jemals eine Möglichkeit finden würde auszudrücken, wie viel ihm das hier bedeutete. Nach Hause zu kommen und diese beiden Menschen zu haben, die auf ihn warteten. Die ihn immer wieder bei sich haben wollten, selbst wenn es er es quasi gewesen war, der ihre gemeinsamen Weihnachtspläne zunichtegemacht hatte. Und offensichtlich hatten sie auf ihn gewartet, nachdem sie sich eher am Abend schon die Mühe gemacht hatten, ihn zu besuchen.

Einen Moment noch betrachtete er seine friedlich schlummernden Partner, bevor er sich mit einem leisen Lächeln auf den Lippen abwandte und Mochi in die Küche trug, um nach ihrem Futternapf zu sehen.

 

Dort angekommen, schloss er die Tür hinter sich, während er gleichzeitig versuchte Mochi daran zu hindern, sich aus seinem Arm zu winden, bevor er selbst etwas sehen konnte. Mit seiner freien Hand langte er blind nach dem Lichtschalter und kaum herrschte Helligkeit im Raum, strampelte die Katze sich auch schon frei und sprang mit einem Miauen, das durchaus nach einer Beschwerde über ihn klang, zu Boden. Von dort sah sie aus ihren großen grauen Augen zu ihm nach oben und ließ ein weiteres klagendes Geräusch hören, das sein Herz erweicht hätte, wenn er sie nicht gekannt hätte.

 

„Dein Futter steht genau dort, wo es sonst auch ist, Prinzessin“, sagte er deswegen nur, stieß sacht mit dem Fuß gegen Mochis Napf, der wahrlich noch gut gefüllt war. „Nur weil jemand spät nach Hause kommt, heißt das nicht, dass du noch mal was bekommst“, fuhr er leise fort, während er den Kühlschrank öffnete, um sich eine Flasche Wasser herauszunehmen. Als er sich wieder umwandte, fixierte ihr Haustier ihn immer noch, brachte ihn so nur dazu den Kopf zu schütteln. Glücklicherweise schien sich Mochis Geduld so spät in der Nacht in Grenzen zu halten, da sie nur ein enttäuschtes Tschirpen hören ließ und sich dann doch dem bisher so verschmähten Trockenfutter zuwandte. Selbst im leisen Knacken der Futterstückchen hatte er das Gefühl ihre Unzufriedenheit hören zu können. Diese Katze am Ende doch die größte Diva in ihrem Haushalt und das musste etwas heißen.

 

Toshiya trank noch einige Schlucke aus seiner Flasche, stellte sie dann auf der Anrichte ab und wandte sich einmal mehr an das kleine Pelztier, das mittlerweile dazu übergegangen war, sich zu putzen.

 

„Kommst du mit? Oder willst du heute hier schlafen?“

 

Er öffnete die Küchentür einen Spalt, sodass Mochi vor ihm hindurch schlüpfen konnte und löschte das Licht wieder, bevor er zurück ins Wohnzimmer ging. Fast wäre er zuerst ins Schlafzimmer weitergegangen, um sich umzuziehen, blieb aber stehen, als er unerwartet Dies Blick begegnete.

 

„Wie spät ist es?“, flüsterte der mit vom Schlaf heiserer Stimme.

 

„Zu spät. Leider.“ Toshiya trat näher zum Sofa, ließ sich schließlich auf dessen Rückenlehne nieder und strich Die einige seiner langen Haare aus dem Gesicht. „Tut mir leid, dass es so lang gedauert hat.“

 

„Schon okay…“ Der andere ergriff für einen Moment seine Hand, drückte einen warmen Kuss auf deren Innenfläche, bevor er vorsichtig den Kopf drehte. Ataru in seinem Arm schien noch immer zu schlafen, kuschelte sich bei der leichten Änderung seiner Position nur noch etwas mehr an ihn, entlockte so beiden Männern ein Lächeln.
 

„Nimmst du Ataru mit ins Schlafzimmer, dann bin ich gleich bei euch…?“ Er streckte sich ein wenig, um auch seiner Freundin sacht über die Wange zu streicheln, was sie mit einem leisen, verschlafenen Laut quittierte. Die nickte auf die Frage hin nur und schien für einen Moment zu überlegen, wie genau er das am besten anstellen sollte, was ihn allerdings nicht wirklich wunderte, bedachte man, wie ineinander verschlungen die beiden bisher auf dem Sofa gelegen hatten.

 

Noch immer lächelnd wandte Toshiya sich ab, steuerte diesmal auf direktem Weg das Badezimmer an, um so rasch wie möglich aus seinen Klamotten und zu seinen Geliebten ins Bett zu kommen. So sehr er sie auch den Tag über vermisst und sich über die Störung ihrer gemeinsamen Pläne geärgert hatte – jetzt wo sie im wahrsten Sinne des Wortes zum Greifen nah waren, wollte er keine Sekunde mehr ohne sie verbringen, als absolut notwendig, sodass es nur wenige Minuten dauerte, bis er das Bad wieder verließ.

Im Wohnzimmer, das auch jetzt nur schwach von den Lichtern des Weihnachtsbaums erhellt wurde, blieb er noch einmal kurz stehen. Allein zu wissen, dass dieser kleine, üppig geschmückte Baum in ihrem gemeinsamen Zuhause stand, machte ihn unglaublich glücklich. Und nicht nur, dass Ataru und Die sich beim Schmücken wahrlich alle Mühe gegeben hatten, er sah auch tatsächlich schon einige in buntes Papier eingeschlagene Päckchen darunter liegen. Fehlten also nur noch die Geschenke, die er für die beiden hatte, aber das konnte er genauso gut noch morgen nachholen.

Er warf einen letzten Blick auf das geradezu klischeehaft kitschige Bild, das ihr Wohnzimmer bot, bevor er sich abwandte und endlich den Weg ins Schlafzimmer einschlug.

 

Schon als er die Tür öffnete, konnte er leise Stimmen hören, aber es wunderte ihn nicht, dass Ataru nun doch wach war. Und egal ob Die sie noch einmal geweckt hatte oder sie von allein aufgewacht war – er war froh, dass er auch von ihr noch für ein paar Minuten etwas haben konnte. Ataru selbst schien dies ähnlich zu sehen, denn kaum, dass er ans Bett herangetreten war, streckte sie mit einem müden Lächeln eine Hand nach ihm aus, ganz so wie er es früher am Abend in seinem Büro umgekehrt getan hatte.

 

„Da bist du ja endlich“, begrüßte sie ihn, als er sich auf dem Bett niedergelassen hatte.

 

„Besser spät als nie?“

 

„Definitiv.“ Während Ataru die Decke zurückschlug und ihm bedeutete endlich näherzukommen, legte Die, der bisher mit seinem Handy beschäftigt gewesen war, dieses beiseite und beobachtete ihn dabei, wie er sich einen gemütlichen Platz zwischen seinen Geliebten suchte. Kaum hatte er es geschafft sich und die Bettdecke zu sortieren, fühlte er Dies schlanke Arme nach ihm greifen. Nur zu gern ließ er sich an den warmen Körper des anderen ziehen, der auch gleich sein Gesicht an seinem Nacken vergrub und begann kleine Küsse auf seiner Haut verteilen.

 

„Wir haben dich vermisst“, murmelte der Ältere, presste sich, wie um dies zu betonen noch etwas näher an ihn.

 

„Ich euch auch. Sehr sogar.“ Er griff nach einer von Dies Händen, schmiegte sie an seine Wange und sah zu Ataru, die nun ebenfalls näher rückte. „Aber ihr habt die Zeit ja offensichtlich gut genutzt. Der Baum sieht toll aus.“

 

„Zeit hatten wir ja genug…“ Nur zu gern ließ Toshiya zu, dass seine Freundin sich eng an ihn kuschelte, schloss mit einem leise hörbaren Ausatmen die Augen, als er ihre weichen Lippen die Linie seines Schlüsselbeins nachzeichnen spürte.

 

„Tut mir leid…“, wiederholte er murmelnd die Worte, die er schon eher an Die gerichtet hatte, war aber gleichzeitig zu sehr damit beschäftigt in Gedanken dem Weg zu verfolgen, den dessen Hand nun über seinen Oberkörper gen Süden eingeschlagen hatte. Er hätte sich einreden können, dass das Seufzen, das ihm entkam, als Die seinen Arm um seine Hüften schlang, statt mit seinen Liebkosungen fortzufahren, seiner Müdigkeit geschuldet war, aber natürlich wäre das eine Lüge gewesen. Und das war definitiv allen Anwesenden klar, wenn es nach dem leisen Lachen ging, das sein Mann gegen seinen Nacken ausstieß, während Ataru ihre und Toshiyas Beine spielerisch miteinander verschlang.
 

„Nur gut, dass wir morgen genug Zeit haben, dass du das wieder gutmachen kannst, mh?“
 

„Haben wir?“
 

„Oh ja“, stimmte Ataru zu. „Den ganzen Tag, die ganze Nacht…“ Sie ließ es sich nicht nehmen sich für einen Moment noch etwas enger gegen ihn zu drängen. „Und du weißt ja, wenn Die und ich es darauf anlegen, können wir wirklich kreativ sein…“

 

Jetzt war es Toshiya, der sich ein Lachen nicht verkneifen konnte. Himmel, er war so froh, dass er sein Leben mit diesen beiden wunderbaren Menschen teilte.

 

„Dann sollte ich wohl schnell einschlafen, damit es bald morgen ist, mh?“

 

„Gute Idee.“ Ataru reckte sich noch einmal ein Stück, um ihm einen Kuss zu geben, der ihn ehrlicherweise an vieles aber nicht an Schlaf denken ließ. Und wenn er sich im Halbdunkel so ihren Gesichtsausdruck ansah, war sie sich dessen mehr als bewusst. Allein deswegen war er zu gleichen Teilen erleichtert und enttäuscht, als Die kurz von ihm abließ, um die kleine Nachttischlampe neben dem Bett auszuschalten, bevor er Toshiya wieder in seine Arme zog. Aber so gesehen – besser konnte dieser Tag eigentlich nicht enden.

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ihr Lieben, ich wünsche euch schon mal einen schönen vierten Advent und schöne Weihnachten <3 Hier wird es dann (hoffentlich pünktlich) zu Silvester noch ein Kapitelchen geben, aber über die Feiertage lassen wir die drei erst mal in Ruhe ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  QueenLuna
2019-12-23T20:55:57+00:00 23.12.2019 21:55
Oh, noch ein Perspektivenwechsel und ein kleiner Zeitsprung... Jetzt treibst du es aber ganz wild ;) *lach*

Meine erste Reaktion: ooooh Toshiya *___* und eine "noch flauschigere Katze" - wahrlich entzückend <3

Und ganz hin und weg war ich von der Stelle: "Egal was er in seinem Leben noch tun würde, er wusste nicht, ob er jemals eine Möglichkeit finden würde auszudrücken, wie viel ihm das hier bedeutete." und die Sätze, die noch danach folgen (kann ja nicht alles zitieren xD) Das war so herzerwärmend schön. Da kam wieder das 'ooooh' über meine Lippen <3

Das recht einseitige Gespräch mit Mochi war echt unterhaltsam, gerade wenn ich mir den vorwurfsvollen Blick der Mietze vorstelle und ihr beleidigtes Kauen xD typisch Katze. Generell mag ich es total, wie du die Mietze immer beschreibst und so... Schön realistisch. Hab sofort die Katzen von meinen Freunden vor Augen. Eins zu eins xD

Dieses Kapitel war übrigens das flauschig süßeste Kapitel bisher und ich liebe Toshiyas Perspektive <3 mag seine Sicht echt gerne <3
Und die Szenen sowohl auf dem Sofa als auch im Bett... Hach... Da geht glatt mein romantisch veranlagtes Herz auf und nimmt den ganzen Zucker verzückt in sich auf *-* das war wirklich kitschig schön. Da hats schon gekribbelt bei mir, als ich mir diese drei schönen Menschen in trauter und verkuschelter Dreisamkeit vorgestellt habe.
Wunderbar <3

*kuss*
Luna <3
Antwort von:  -Red-Karasu
28.12.2019 19:02
Haha, ja, ich weiß schon, da muss man glatt aufpassen, dass man noch hinterherkommt, oder? XDD

Ich weiß auch nicht, wie das passiert ist, aber irgendwie haben Toshiya und Mochi eine ganz besondere Beziehung in der Story ^^° Auch wenn sie eigentlich mal Dies Katze war, die beiden haben sich einfach gefunden und liegen auf einer Wellenlänge, auch wenn sie gern mal beleidgt tut, die kleine Diva xD
Und danke für das Lob, dass die Mieze realistisch rüberkommt ^^ Ich hab sie teilweise an die Katze angelehnt, die wir früher hatten, beleidigt gucken konnte die nämlich klasse xD

Awww, danke, ich freu mich, dass dir der Satz so gefällt <3 Ist tatsächlich auch eine meiner Lieblingsstellen, muss ich zugeben <3

Schön, dass dir Toshiyas Perspektive so gefällt, dann merkt man hoffentlich nicht, wie sehr ich daran zu knabbern hatte beim Schreiben xD Und ein bisschen in dein Herz geschlichen scheinen sich die Drei ja auch zu haben ;) Aber ja, diese verkuschelte Dreisamkeit hat es mit halt leider auch sehr angetan ^^°


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