Friends
You say you love me, I say you crazy
We're nothing more than friends
You're not my lover, more like a brother
I known you since we were like ten, yeah
Don't mess it up, talking that shit
Only gonna push me away, that's it
When you say you love me, that make me crazy
Here we go again
Don't go look at me with that look in your eye
You really ain't going away without a fight
You can't be reasoned with, I'm done being polite
I've told you one, two, three, four, five, six thousand times
Haven't I made it obvious?
Haven't I made it clear?
Want me to spell it out for you?
F-R-I-E-N-D-S
Haven't I made it obvious?
Haven't I made it clear?
Want me to spell it out for you?
F-R-I-E-N-D-S
F-R-I-E-N-D-S
Takeru war gerade aus dem Bad gekommen. Er hatte vorher Basketball unten im Hof gespielt und war duschen gewesen. Kaum war er in seinem Zimmer, hatte er das Radio angemacht. Zuerst hatte er gar nicht so genau zugehört, es war einfach nur als Hintergrundbeschallung gedacht gewesen, als er aufhorchte. Was sollte das denn für ein Text sein? Sein Herz zog sich zusammen, als er sich das Lied übersetzte.
Du sagst du liebst mich
Ich sage du bist verrückt
Wir sind nichts weiter als Freunde
Du bist nicht mein Liebhaber
Mehr wie ein Bruder
Ich kenne dich, seitdem wir so zehn waren, yeah
Versau es nicht
Indem du diesen Schwachsinn redest
Das wird mich nur vertreiben, das war's!
Wenn du sagst du liebst mich
Macht es mich zur Verrückten
Jetzt geht das schon wieder los
Schau mich nicht so an mit diesem Blick in deinen Augen
Du gibst wirklich nicht kampflos auf
Mit dir kann man nicht vernünftig reden
Ich hab es satt, höflich zu sein
Ich habe es dir 1, 2, 3, 4, 5, 6000 mal gesagt
Habe ich es nicht eindeutig gemacht?
Habe ich es nicht deutlich gemacht?
Soll ich es für dich buchstabieren?
F-R-E-U-N-D-E
Habe ich es nicht eindeutig gemacht?
Habe ich es nicht deutlich gemacht?
Soll ich es für dich buchstabieren?
F-R-E-U-N-D-E
F-R-E-U-N-D-E
Er biss sich auf die Lippe. Irgendwie beschrieb dieses Lied seine Situation, zumindest kam es ihm so vor. Er war in seine beste Freundin verliebt. Und er sagte es ihr nicht. Warum? Die Antwort war ganz einfach. Er hatte Angst davor, dass sie seine Gefühle nicht erwiderte und ihm deshalb einen Korb gab. Dass sie ihm sagte, dass sie beide nicht mehr als nur Freunde waren. Genau das, was die Sängerin des Liedes sang. Dass ihr Freund, ein Freund, ihr seine Gefühle gestand und sie sagte ihm, dass sie beide nur Freunde und nicht mehr waren. Der einzige Unterschied zwischen dem Lied und seinem Leben war, dass Hikari und er sich bereits kannten, seit sie acht Jahre alt waren. Aber der Rest war doch sehr ähnlich.
Nein, er konnte ihr seine Gefühle nicht gestehen.
~.~.♥.~.~
“Komm rein.” Hikari hielt Takeru ihre Wohnungstüre auf und ihr bester Freund folgte ihr in den Wohnungsflur, wo sie beide ihre Jacke an die Garderobe hängten und ihre Straßen- gegen Hausschuhe tauschten.
“Geh doch schon mal in meinen Zimmer, ich hole noch etwas zu trinken und komme gleich nach”, richtete sie an Takeru. Der nickte.
“Klar, gib mir deinen Schulranzen schon mit. Er und ich warten dort auf dich.”
Hikari kicherte und reichte ihm folgsam ihren Schulranzen. “Bin gleich da, stellt nichts an.”
Takeru grinste sie an, ehe er sich auf den Weg zu ihrem Zimmer machte. Das Mädchen ging währenddessen in die Küche ihrer Familie, wo sie zwei Gläser aus dem Schrank und eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank nahm. Dann machte sie sich ebenfalls auf den Weg in ihr Zimmer.
Dort hatte Takeru sich bereits auf ihren Schreibtischstuhl gesetzt und zog verschiedene Schulsachen aus ihrem Schulranzen, die er auf ihrem Schreibtisch ausbreitete. Sie mussten gemeinsam einen Vortrag für ihren Erdkundeunterricht vorbereiten. Sie machten die Vorträge immer gemeinsam, solange es zugelassen wurde, ebenso, wenn man Teamaufgaben in der Schule lösen sollte. Da sie ein sehr gutes Team waren, ließen es ihre Lehrer aber meistens zu. Außer sie meinten, dass es mal andere Teams geben sollte.
“Hier, das Wasser. Kannst du meine Sachen auch rausholen? Ich komme gleich wieder.” Hikari stellte die Flasche und die Gläser ebenfalls auf den Schreibtisch, ehe sie noch einmal verschwand und Taichis Schreibtischstuhl aus dessen Zimmer holte und in ihres schob. Sie stellte diesen neben Takerus Stuhl. “Soll ich Musik anmachen?”, fragte sie ihn.
Takeru sah zu ihr auf und nickte. “Ja, mach mal.”
Hikari ging zu ihrer Anlage und stellte einen Radiosender ein, bei dem auch englische Hits liefen. Anschließend ging sie zum Schreibtisch und setzte sich neben ihren besten Freund, der bereits die Bücher aufgeschlagen hatte und auch die ersten Notizen aufgeschrieben hatte. Kaum dass sie saß schob er ihr seine bisherigen Aufschriebe zu, dass sie wusste, was er schon gefunden hatte. Ohne ein Wort zu sagen, laß sie den Zettel und griff nach einem anderen Buch, um ebenfall Informationen zu ihrem Thema zu suchen. Worte benötigten sie dazu nicht, sie beide funktionierten auch ohne Worte super zusammen. Und während im Hintergrund die Musik lief, machten sie fleißig Notizen.
Haven't I made it obvious?
Haven't I made it clear?
Want me to spell it out for you?
F-R-I-E-N-D-S
Haven't I made it obvious?
Haven't I made it clear?
Want me to spell it out for you?
F-R-I-E-N-D-S
F-R-I-E-N-D-S
Takeru erstarrte in seiner Bewegung, als er den Text im Hintergrund hörte. Er verkrampfte seine Finger um den Stift und runzelte genervt die Stirn.
“Ich mag dieses Lied einfach nicht”, knurrte er leise.
Erst als neben ihm ein “ich auch nicht”, erklang, wurde ihm bewusst, dass er seinen Satz laut ausgesprochen hatte. Erstaunt sah er zu dem Mädchen neben sich.
“Was meinst du?”, fragte er und sein Herz begann schneller zu schlagen, als er erkannte, dass sich ihre Wangen röteten.
“Naja … irgendwie … finde ich den Text halt blöd”, murmelte sie.
“Und was genau?”, fragte er weiter nach.
“Also ... “, sie drehte ihren Kopf zur Seite, sodass er ihr auf keinen Fall in die Augen sehen konnte, “es ist halt … es ist halt doof, dass da jemand zu seiner besten Freundin sagt, dass er sie mag … also, dass er sie liebt und sie … sie gibt ihm einen Korb. Das ist halt irgendwie doof”, murmelte sie erneut.
Ihre Stirn war gerunzelt und auch ihre Hand verkrampfte sich um ihren Stift, das konnte Takeru erkennen. Sein Herz schlug noch schneller. Zu seiner besten Freundin? So kam es ja nicht im Text vor… Meinte sie damit auch irgendwie die Situation zwischen ihnen beiden?
“Deshalb mag ich das Lied auch nicht”, stimmte er ihr zu und sah wieder auf die Unterlagen vor sich.
“Was … was würdest du machen…”
Takeru hörte, wie Hikari schlucken musste.
“... was würdest du machen, wenn dir deine … wenn dir eine Freundin ihre Gefühle gestehen würde?”
Takeru stockte erneut in seinen Bewegungen, ehe er seinen Kopf zu Hikari drehte. Diese sah ihn zwar mit hochrotem Kopf an, aber sie hielt seinem Blick stand. Ein Lächeln trat auf seine Züge.
“Ich würde einer Freundin sagen, dass ich keine Gefühle für sie habe.”
Hikari schien bei dieser Antwort regelrecht zusammen zu brechen. Ihre Augen weiteten sich und füllten sich gleich darauf mit Flüssigkeit. Schnell drehte sie sich zur Seite, sodass Takeru sie nicht mehr ansehen konnte. Ihre Hände zitterten, als sie sie zusammen führte.
“Dann …”, brachte sie mit zitternder und kratziger Stimme hervor, die sich ebenfalls so anhörte, als würde sie bald zusammen brechen. Noch bevor sie weiter reden konnte, unterbrach ihr bester Freund sie.
“Aber meiner besten Freundin würde ich sagen”, Takeru nahm all seinen Mut zusammen und legte ihr eine Hand auf den Unterarm, “dass ich genauso empfinde wie sie.”
Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er hoffte, dass er ihre Worte nicht falsch verstanden hatte.
Hikaris Kopf schellte zu ihm herum und wieder waren ihre Augen weit aufgerissen. Dieses Mal aber nicht weil sie verletzt war, etwas ganz anderes stand in ihren Augen.
“Meinst du damit …”
Takeru lächelte immer noch. Sein Herz schlug vor Freude und sein ganzer Bauch war voll von diesen berühmten Schmetterlingen. Mit seiner Hand suchte er ihre und legte seine Finger auf ihre.
“Dass ich dir niemals sagen würde, dass du nur eine Freundin bist, wenn du mir …”, nun war er es, der rot würde, “wenn du mir sagen würdest, dass du mehr für mich empfindest.”
Auf Hikaris Gesicht trat ein Lächeln, das alles erhellte, auch sein Herz. Und anstatt dass sie etwas sagte, verschränkte sie ihre Finger mit seinen. Auch Takeru musste nichts mehr sagen. Es waren bei ihnen beiden keine Worte nötig. Ihr Lächeln und auch seines sagten alles aus. Sie waren eben nicht nur Freunde, sie waren auch nicht nur beste Freunde. Nicht mehr. Ihre Gefühle hatten diese Ebene schon längst verlassen. Sie wollten mehr sein als das. Mehr als einfach nur Freunde.
~.♥.~.Ende.~.♥.~