Tiny Miracle
Tiny Miracle by lenbarboza
Der Morgen graute in der Sengoku Jidai, die Vögel sangen ihre Lieder und alles wirkte friedlich. Jetzt, denn bis vor kurzem waren noch die Schmerzensschreie einer Frau aus einer Hütte zu hören gewesen. Ein junger Mann stand wenige Meter von der Hütte entfernt im Gras, er sah nervös immer wieder zu der Tür der Hütte.
Er trug eine Hose aus Feuerrattenfell, das Oberteil hatte er ausnahmsweise nicht an, stattdessen nur das helle Untergewand seines Kimonos.
„Beruhige dich, Inuyasha, es wird schon alles in Ordnung sein“, ertönte eine männliche Stimme hinter ihm. „E-es muss aber etwas nicht in Ordnung sein! Niemand kommt raus, ich rieche Blut“, raunte der angesprochene krächzend. Miroku ließ sich auf einen Felsen sinken, der hinter dem Hanyou war. „Das Blut gehört dazu. Sango hat bei unseren Töchtern auch geblutet. Bei unserem Sohn auch. Das ist ganz normal“, erklärte der Houshi. „Aber warum kommt dann niemand raus?“, jammerte Inuyasha nervös. Shippou kicherte leise.
„Vielleicht sind sie noch nicht soweit?“, meinte er. Inuyasha drehte sich zu Miroku und Shippou um, Miroku´s Mädchen spielten einige Meter entfernt mit einem Ball. Inuyasha wollte gerade wieder etwas sagen, als er Geräusche von der Hütte hörte. Er wirbelte herum und sah zu, wie Kaede, Rin und Sango aus der Hütte kamen. Die alte Miko lächelte.
„Du kannst zu ihr, Inuyasha“, sagte sie.
Inuyasha´s Herz klopfte wild in seiner Brust. Was hatte die alte Frau gerade gesagt? Er schluckte mehrmals, seine Kehle war plötzlich so trocken. Er ballte seine Hände zu Fäusten, er hatte plötzlich Angst, nach Kagome zu sehen.
„K-kann ich wirklich zu ihr?“, stotterte er leise, nervös. Seine Ohren zitterten, genauso wie sein restlicher Körper. Die alte Kaede lächelte. „Natürlich kannst du, Junge. Und hör auf wie ein Blatt zu zittern“, sagte sie amüsiert. Inuyasha zuckte zusammen, als Miroku ihm von hinten eine Hand auf die Schulter legte.
„Haha, beruhige dich, Bruder. Was würde deine Frau denken, wenn sie dich so sehen würde?“, fragte er belustigt.
„Los, Inuyasha!“, feuerte ihn Shippou begeistert an. Rin und Sango kamen nun auch zu ihm, während das Mädchen einfach nur lächelte, legte Sango ihre Hände auf seine Schulter und seinen Arm. „Sie hat es wirklich toll gemacht und es ist jetzt alles in Ordnung“, sagte sie lächelnd. Inuyasha sah sie unsicher an. Weg war der aufbrausende, chaotische Hanyou. Er schluckte und nickte leicht, dann ging er zu der Hütte.
Er schob die Matte, welche die Tür darstellte, beiseite und trat langsam ein. In der Mitte des Raumes saß Kagome auf einem Futon. Um ihre Schultern lag das Oberteil seines Kimonos, sie hatte sich darin eingewickelt, im Arm hielt sie ein kleines Bündel. Inuyasha schluckte nervös. „Kago…me“, flüsterte er. Kagome sah auf und lächelte sanft, ihre Wangen waren gerötet, sie wirkte erschöpft.
„Komm her, schau dir dein Baby an“
Ein Ruck durchfuhr den Hanyou. Mein Baby , dachte er, er schluckte und nickte leicht, seine Augen weiteten sich etwas. „J-Ja“, stammelte er nervös. Er überbrückte den Abstand zwischen ihm und Kagome, er ging die letzten Schritte, ließ sich dann langsam bei ihr auf die Knie sinken. Er stützte sich mit den Händen ab, erzeugte kein Geräusch. Sein Herz klopfte wild, ihm war heiß und kalt zugleich.
Mein Baby, dachte er nervös.
Kagome ließ den Stoff des Feuerrattenfelles ein wenig abrutschen, enthüllte so das kleine Bündel in ihren Armen. Inuyasha erschauderte, als er das kleine Wesen erblickte.
Es nuckelte an der Brust seiner Mutter, die Augen hatte es geschlossen, während es zufrieden saugte. Es hatte viele Haare auf dem Kopf, die Farbe war eine Art dunkles grau -silber. Und auf seinem Kopf thronten zwei flauschige Hundeohren. Unser Baby, dachte er fasziniert. Inuyasha beugte sich unbewusst näher zu Kagome, während er verliebt das Baby betrachtete.
„Hier ist Daddy“, hauchte Kagome leise.
Ein kleines… Wunder von uns beiden, der Gedanke spuckte durch seinen Kopf. Kagome hob den Kopf und legte ihm sanft ihre freie Hand auf die Wange. Inuyasha blinzelte und sah sie überwältigt an. Sie erwiderte seinen Blick zärtlich. „Danke, mein Liebster, für dieses Geschenk“, hauchte sie voller Liebe. Inuyasha schluckte hart, Tränen sammelten sich in seinen goldenen Augen. „Ka…go…“, krächzte er, er konnte die Freudentränen nicht länger zurückhalten, sie strömten ihm ungehindert über das Gesicht. Er zog sie an sich, legte eine Hand auf ihren Hinterkopf und küsste zärtlich ihre Stirn. Kagome lachte glücklich in seinen Armen, sie hatte die Augen geschlossen, sich vertrauensvoll an ihn gelehnt.
„B-Baka!“, nuschelte er, während er sie und das Kind an sich zog. „Du bist…du bist diejenige, die mir dieses Geschenk gemacht hat!“, hauchte er überwältigt. Er überhäufte ihr Gesicht mit sanften küssen, während sie sich glücklich an ihn schmiegte. „Ich liebe euch…ich liebe euch beide!“, hauchte Inuyasha. Er neigte zitternd den Kopf und küsste sie zärtlich, nur zu gerne erwiderte sie seinen Kuss. Inuyasha hauchte ihr noch einen Kuss auf die Lippen, ehe er den Kopf neigte und auch dem Baby einen Kuss auf den Kopf gab.
Keiner der beiden bemerkte, dass sich ihre Freunde in der Tür der Hütte versammelt hatten. Voller Freude sahen sie auf das neue Glück hinab.