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OS SammlunG mit unseren Lieblingen MamorU ♥ UsagI

MamorU ♥ UsagI
von

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Grey’s Anatomy im Juuban Hospital, die Dritte

„Steigst du nun endlich aus?!“
 

An der offenen Beifahrertür gelehnt, stand Mamoru mit ineinander verschränkten Armen und sah hinab, auf das wahrscheinlich sturste Wesen im gesamten Universum. Er wusste schon gar nicht mehr wie oft er sie das gefragt hatte. Am Anfang versuchte er ruhig zu bleiben, dann aber ging er zu Betteln und Bitten über, danach als auch das nicht den ersehnten Erfolg brachte, dachte er einen kurzen Moment lang nach, sie einfach aus dem Sitz zu heben und auch ohne ihre Zustimmung hinein zu tragen. Hinein in dieses wunderschöne Blockholzhäuschen über dem die schwarze Wolke leider immer mächtiger und größer wurde, sodass – so schwer es ihm fiel es zuzugeben – sie auch ihn einschüchterte. Weit in der Ferne ertönte ein Donnergrollen. Es würde nicht lange dauern bis das Gewitter auch sie erreichte.
 

Schwarz wie die Nacht formierten sich über ihrem Kopf die Wolken, bis sie zu einem gewaltigem, gruseligen ganzen Etwas verschmolzen. Darunter die Hütte die sie ansah, als lebten darin rachsüchtige Seelen, die ihren Frieden nicht fanden und nur auf sie warteten -um sie zu verschlingen-. Da konnte Mamoru für immer und drei Tage lang warten. Lebend würde er sie nie da rein bekommen, da würde sie doch eher zwischen Blitz und Donner Polka tanzen. Ein gewaltiger Donnerschlag war zu hören. Sie war sich bewusst in welcher Entfernung von ihnen der Blitz eingeschlagen war, aber es fühlte sich dennoch so an, als ob er sie zerschmettert hätte. Usagi erwartete die nächste Frage, aber es blieb verdächtig still da draußen in der Einöde der Berge. Ob es hier oben auch Wölfe und Bären gab. Was wenn ein Yeti kam und sie überfiel? Na da würde Mister „Großkotz Eingebildet“ blöd glotzen. Geschichten wurden nicht nur aus reinen Fantasiegebilden geboren. Ein Fünkchen Wahrheit enthielten sie immer. Boom!!! Das war kein Donnern, aber was war es denn …
 

Oh wie konnte er es wagen?! Das Licht im Inneren des Hauses ging an. Mamoru Chiba na warte! Etwas raschelte! Jetzt raschelte es nicht nur sondern knirschte auch obendrein. Sie wagte es nicht nach vorne zu sehen, auch nicht zur Seite, ganz zu schweigen dass sie auf die Idee gekommen wäre über die Schulter zu spähen. Verbissen kniff sie beide Augen zusammen, zählte laut bis drei und sprang hinaus.
 

Wie ein Tornado wirbelte sie zur der massiven Birkenholztür und krachte auch prompt mit dieser zusammen, schaffte es jedoch sich mit Müh und Not auf beiden Beinen zu halten. Fieberhaft fing sie an in Lichtgeschwindigkeit nachzudenken. Sie war nicht blöd! Klar hatte sie zur Klinke gegriffen, aber diese verfluchte Tür war trotz dem nicht aufgegangen, es sei denn … Verrückt!! Nein das konnte unmöglich sein. Mamoru würde sie nie im Leben aussperren. Von ihrem wirren Gedanken überrumpelt kicherte sie. Nein! Ganz bestimmt nicht würde er so weit gehen.
 

Es donnerte, ein Krachen!! Der Blitz hatte unweit von ihrem Standort einen Baum getroffen. Auwei!!! Außer Atem umklammerten ihre Hände den Griff und tatsächlich. Ihre allerschlimmste Vermutung bewahrheitete sich auf eine undenkbar grausame Art und Weise. Mamoru Baka hatte sie abgeschlossen doch sie dachte noch nicht einmal im Traum dran aufzugeben. Wenn es sein müsste würde sie sie eintreten aber draußen würde sie nicht bleiben, also fing sie an wie wild an dem Griff zu rütteln, trat wie eine Verrückte gegen die Tür, bis sie irgendwann seine Stimme dahinter einholte.
 

„Wer ist da!“, rief er. Was?! Waaas?! Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaas?! Hatte er nicht alle Tassen im Schrank?! „Na ich bins! Wer solls sonst sein und jetzt mach endlich auf!!“ Ihre Stimme überschlug sich und heulte gleichzeitig mit der kräftigen, kalten Windböe auf. Trotz der dunkelblauen Denimjeans und dem langärmligen, grauen Baumwollpullover zitterte sie am ganzen Leib. Das war nicht lustig, wenn er überhaupt dachte sich einen Scherz zu erlauben, dann war höchstens jetzt der Zeitpunkt gekommen, an dem er es sich anders überlegen sollte, doch statt dessen …
 

„Ich habe gefragt wer >Du< bist!!“, kam es entschieden zurück und sie kochte auf vor Wut. Die Zähne gefletscht brüllte sie: „Ich!!! Ich bin's!! Mamoru das ist nicht komisch!! Mach auf!!“ „Hören Sie Lady! Wenn sie mir nicht sofort sagen wer sie sind, sehe ich mich gezwungen die Polizei zu rufen!“ Ohhhh!! Mit den Fäusten trommelte sie gegen das Hindernis. „Mach nur!! Ruf die Polizei! Am besten jetzt gleich und sofort!!“ Nur diesmal bekam sie keine Antwort. Alles was sie hörte war der Wind, das knirschen der Äste und etwas was sich anhörte wie ein Ächzen, hallte durch die Wälder. Es wurde ihr Angst und Bange. „Usagi!“, krächzte sie verzweifelt. „Usagi wer?!“, stellte er sofort die Gegenfrage. „Usagi Tsukino, geboren am 16. Juni. 1993 in Tokio, im Jubaan Hospital! Es war eine Spontangeburt! Der Name meiner Mutter Ikuku, der meines Vaters Kenji und ich habe einen drei Jahre jüngeren Bruder Namens -“
 

Abrupt wurde die Tür aufgerissen. Sie stand vor ihm in der Kälte zitternd wie Espenlaub. Er lächelnd, in Sicherheit im Inneren. „Den Rest kenne ich!“, meinte er grinsend und wandte ihr den Rücken zu. Ungläubig riss sie die Augen auf und folgte ihm auf dem Fuße. Ihre Hände zu Fäusten geballt überlegte sie ob sie ihn jetzt oder erst später umbringen sollte. Was für ein Tag, dachte sie betrübt. Anstatt das sie müde war, jagte durch ihren Körper ein Adrenalinstoß dem Anderen hinterher. „Was sollte das Mamoru?!“, rief sie, während er unbeirrt seinen Weg fortsetzte in die-.
 

Oh wow! Sie verstummte plötzlich, als sie ihre Umgebung wahrnahm. Wie wunderschön so ein Gespensterhäuschen von innen sein konnte. Voller Bewunderung lies sie ihren Blick über das Inventar schweifen, vorbei an der roten gemütlichen Couch, die vor einem offenen Kamin platziert stand. Der Boden sowie die Wände bestanden aus Holz. Genügend Fenster sicherten der Sonne tagsüber einen ungehinderten Zugang. Heute Nacht jedoch erleuchteten sie Blitze. Inzwischen übereilte der Blitz den Donner, der Donner den Blitz bis sie ohrenbetäubend zusammentrafen. Es war ein Sturm wie er im Buche stand. Pfeifend und gellend zog er durch durch die Wälder, bereit die Bäume und Sträucher aus der Erde zu reißen. Es wütete wild und unberechenbar und spiegelte das Bild in Usagis Inneren wieder. Ihr fiel auf, dass das Feuer im Kamin bereits brannte und blickte sich verwundert nach Mamoru um als sie an einem Hirschgeweih über dem schmalen Durchgang, der vermutlich in die Küche führte, hängen blieb. Und da!! Noch eines, ein bisschen kleiner und noch eines und noch eines. „Furchtbar!“, entfuhr es ihr erschrocken über das Wissen, dass es Trophäen unzähliger Jagden sein mussten. Ein grausiges menschliches Hobby, welches sie in keinster Weise nachvollziehen konnte. Der Wunsch einen anderen Lebewesen Schmerz hinzuzufügen oder es gar zu töten, aus bloßem Spaß, lies ihr sämtliche Härchen zu Berge stehen.
 

„Na so furchtbar ist es nicht! Ganz im Gegenteil Es schmeckt ganz ausgezeichnet!“, hörte sie Mamoru kurz bevor er mit einem dick beladenen Sandwich fröhlich kauend an ihr vorbeiging. Sofort folgte ihr Blick seinen geschmeidigen Bewegungen. Komisch nur, dass er sich bis gerade eben im Auto sehr verunsichert benahm, wohingegen er jetzt vor purem Selbstbewusstsein erstrahlte wie eine einhundert Watt Birne. Einfach ekelhaft! „Wo willst du hin!“, bellte sie ihm nach aber er ignorierte sie! Er ignorierte SIE!!! Einfach so!! Sie sah sich einmal von allen Seiten um! Wo waren die Gewehre versteckt?!
 

Fuchsteufelswild starrte sie ihn an. Erst kidnappte er sie unter dem Vorwand mit ihr sprechen zu wollen und nun nahm er sich die Frechheit heraus sie wie Luft zu behandeln. Eine böse Vorahnung nahm plötzlich Besitz von ihr an. Was wenn er die ganze Nacht vorhatte sie mit Nichtbeachtung zu foltern?! Was wenn er sie nur hier her gebracht hatte um sie für ihr Verhalten in der Klinik zu bestrafen?! Aber nein! Kräftig schüttelte sie ihren Kopf in dem Versuch die bösen Geister zu vertreiben, die ihr einzureden versuchten, dass ihr eine Horrornacht bevorstand, in der sie noch mehr Schmerz und Kummer erwartete.
 

Sie kannte Mamoru. Sie kannte den Mann den sie aus vollstem Herzen liebte nur zu gut. Das Teufelchen auf ihrer rechten Schulter erschien zeitgleich mit ihren Gedanken. „Du wusstest demnach auch, dass er heimlich gerne andere Frauen küsst?! Hast du dich nicht einmal danach gefragt, ob es das erste Mal war das er so etwas tat oder war er vielleicht auch viel weiter gegangen um danach zu dir zu kommen und dich anzusehen wie ein treuer Schäferhund, der er nicht ist!“ Nein! Dieser Vermutung würde sie nicht nachgehen, denn sie konnte nicht wahr sein! Aber was wenn … Könnte es nicht dennoch sein?! Geschichten aus unzähligen Romanen spielten auf einmal vor ihrem geistigen Auge. Männer denen sie es niemals zugetraut hätte, betrogen ihre Freundinnen, ihre Frauen, führten eine Art Doppelleben mit zwei verschiedenen Familien, ohne das sie Einen von den Anderen wussten und so weiter und so fort. Alles liebenswerte Männer, gute Männer, Familienväter, nette Nachbarn und dennoch schlummerte tief in ihnen drinnen das reine Böse!
 

Mamoru saß auf der Couch. Es hatte ihn immense Mühe gekostet nicht auf ihr Gekeife einzugehen. Er hätte auch mehr als das erwartet, aber von einem auf den Anderen Moment blieb sie inmitten des Raumes stehen und schien vollkommen weggetreten. Er konnte nur erahnen was zu diesem Zeitpunkt in ihrem wunderschönen Köpfen vor sich ging und zum allerersten Mal stellte er sich die Frage wie es nun ihm ergangen wäre, hätte er sie in einer solch offensichtlichen Position ertappt, wie sie ihn?!
 

Er erinnerte sich an Inujasha, einem Arbeitskollegen von Usagi und ganz gleich wie oft es sie es ihm gegenüber abstritt und versuchte den Schleimscheißer zu verteidigen, sah er es in seinen anzüglichen Blick. Dieser Mann brannte wortwörtlich Löcher in ihre Haut. Nie hätte er gedacht, dass ihm einer Frau wegen Eifersucht zerfressen könnte aber gegen dieses bestimmte Arschloch war er nicht immun.
 

Einmal als sie ganze zwei Stunden später von einem Geschäftsessen mit ihm nach Hause kam, erwartete er sie bereits geladen wie ein Scharfschützengewehr an der Tür und erst als er sah in was für einem aufreizenden Aufzug sie lächelnd durch die Tür spazierte, sprang er ohne sie vorher auch nur begrüßt zu haben, in die Luft. Es ging so weit, dass sie danach ganze fünf Tage kein Wort miteinander wechselten, doch er sah seinen Fehler glücklicherweise noch früh genug ein und entschuldigte sich aufrichtig bei ihr. Keine zwei Wochen waren danach vergangen und da passierte es. Dieser aufgeblasene Hamster hatte versucht sie zu küssen, auf einem offiziellen Bankett, aber noch ehe er dazu kam überhaupt zu reagieren, sah er auch schon ihre Hand durch die Luft schießen. Die silberne Anhänger ihres Armbandes klirrten lautstark aneinander, in dem Moment, als das Klatschen der Ohrfeige von den Wänden des Saales widerhallte. Diesem nicht überlegten Vorfall verdankte Inujasha schlussendlich die Kündigung aber vergessen konnte Mamoru den Anblick, wie diese schmierigen Lippen sich seinem Mädchen näherten, dennoch nicht. Er behielt sich dieses Bild als Mahnmal damit er nie vergaß, dass es für nichts im Leben eine Garantie gab.
 

Der Vorfall verdeutlichte ihm, dass er das was er hatte nicht zugesichert für alle Ewigkeit bekam, denn es war nicht zu bestreiten, dass Usagi eine wunderschöne Frau war und er nicht der Erste war und gewiss nicht der Letzte bleiben würde, der versuchen würde ihr den Hof zu machen. Ihr Wesen aber gab ihm dennoch so etwas wie einen Garantieschein, dass ganz gleich was auch passieren mochte er ihr bedingungslos vertrauen konnte. Sie hingegen hatte keinen einzigen Grund mehr IHM zu vertrauen und ganz genau diese Erkenntnis fegte über ihn mit der Wucht einer Abrissbirne. „Usagi! Willst du dich nicht zu mir setzen damit wir über diesen Vorfall in Ruhe sprechen können!“
 

Stur wie ein trotziges Kind verzog sie ihre vollen Lippen zu einer schmalen Linie aber nicht weil sie ihm damit imponieren wollte, sondern weil auch sie nichts weiter war als ein schwaches menschliches Lebewesen und sich mit ihrer weniger erwachsenen Reaktion schützen wollte. Sie spürte wie erneut Eifersucht in ihr hoch kroch. Während sie über Mamorus Verrat und ihre eigenen Komplexe nachgebrütet hatte, war ihr eine wichtige Tatsache entgangen. Sie hatte ihm niemals die Möglichkeit eingeräumt seine Sichtweise der Dinge zu schildern. Nicht aus Stolz vermied sie dieses Gespräch sondern aus Furcht vor dem was daraus resultieren könnte. Er warf ihr einen vielsagenden Blick zu und sie gab ihrem Herzen einen Ruck.
 

Festen Schrittes kam sie auf ihn zu und nahm direkt ihm gegenüber, auf dem geblümten Ohrensessel, Platz. Es trennten sie keine zwanzig Zentimeter und doch hatten sie beide das Gefühl als würde der Marianengraben zwischen ihnen liegen. Konnte man einen Menschen vermissen den man offensichtlich klar vor seinen Augen hatte?! Ja man konnte. Allein der Schmerz in ihren Augen gab Zeugnis davon, wie sehr ihre Herzen nacheinander weinten.
 

Usagis Hände fingen an zu zittern. Ihr Atem kam flach und stoßweise und Mamoru nutzte die Gelegenheit. Er sah keine Möglichkeit sich langsam an das Thema heranzutasten und so erzählte ihr von einem Abendessen im Kollegium, an dem er nicht die mindeste Lust hatte teilzunehmen, sprach von Saori die ihm auf den Parkplatz gefolgt war, ihn zuerst wegen einer Misslungenen OP tröstete worüber er ihr im ersten Moment sehr dankbar war um danach eben auf dieses Abendessen zurückzukommen. „Den Rest kennst du ja! So schnell konnte ich gar nicht reagieren wie sie ...“ Den Rest des Satzes lies er in der Luft ausklingen. Usagi hatte wegen ihm ohnehin genug Qualen durchstehen müssen, als das er ihr auch noch dieses hässliche Bild erneut vor Augen führte. Einen Moment lang vermeinte er etwas Abschätzendes in ihrem Blick zu erkennen. Das Lächeln welches er sich erhofft hatte zu sehen blieb aus. Stattdessen hatte sie eine vollkommen undurchdringliche Mine aufgesetzt.
 

„Darum bist du also auch nicht gleich damit zu mir gekommen!“ Die Temperatur im Raum fiel um mindestens zehn Grad. „Ich habe versucht mit dir zu sprechen, aber du bist nicht ans Telefon gegangen!“ Ihr Mund verzog sich zu einem spöttischen Lächeln. „Ja und danach hast du es sein lassen!“ Nein! Diesen Schuh würde er sich nicht anziehen. „Usagi ich bin dir hinerhergerannt! Ich habe dir nachgeschrien, danach versucht dich an die hundert Mal anzurufen. Ich wollte … „ Je mehr er sagte, desto frostiger wurde ihre Mine aber er wusste, dass ihm nur diese einzige Chance blieb und er würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen damit er ihr seine Liebe bewies, die seit jeher nur ihr allein gehörte. Ohne sie war er unvollständig! Diese wütende, wunderschöne Frau war ein Teil von ihm! Unwiderruflich und für immer und daran würde sich niemals etwas ändern. Usagi verkörperte einen Teil seiner Träume, etwas wovon er lange geglaubt hatte es niemals für sich finden zu können. „Ich wollte dir Zeit geben damit du dich beruhigen kannst, damit wir wie Erwachsene darüber reden können!“
 

Sie zog ein Gesicht, als wäre sie gerade einem Stinktier begegnet. „Ich habe mich aber nicht beruhigt!“ So hatte es sich Mamoru eigentlich nicht vorgestellt. Er wollte sie berühren, sie stürmisch an sich ziehen und küssen, doch ihre gefurchtete Stirn hielt ihm von seinen Vorhaben ab. Ratlos sah er an ihr herab und hinauf. Alles! Ja alles hatte er ihr haarklein und bis ins letzte Detail geschildert, doch schien er von Vergebung oder gar Verständnis meilenweit entfernt zu sein. In ihm fing es an zu köcheln. Was wollte sie noch von ihm hören?! Er kam sich mittlerweile vor, als befände er sich in einem Hexenkreis. Alles was er tat oder sagte wurde ohne wenn und aber vorbehaltlos gegen ihn verwendet. „Usagi hör mir bitte zu! Alles was ich jemals wollte warst du. Ich liebe dich auch jetzt wo du so furchterregend vor mir sitzt, wenn du schmollst und selbst wenn du mit irgendwelchen Gegenständen nach mir wirfst wenn du wütend bist. Ich liebe dich! Ich habe dich seit dem Augenblick an geliebt als ich dir das erste Mal über den Weg gelaufen bin und Fakt ist nunmal, dass ich Saori nicht geküsst habe noch irgendeine andere Frau! Sie hat mich geküsst!“
 

„Und du meinst nur weil sie dich geküsst hat, dass jetzt Friede Freude Eierkuchen wäre?!“, fragte sie ihn skeptischen Blickes und verschränkte die Arme abwehrend vor ihrer Brust. Mamoru explodierte. „Warum sollte ich es das nicht meinen!? Welche rationalen Gründe sprechen dagegen?! Aber da wäre noch eine andere Möglichkeit die ich bisher noch nicht in Betracht gezogen habe weil sie mir so unrealistisch vorkam wie Ailiens die die Erde bevölkern aber nun wo ich dich so vor mir sehe und höre was du darauf zu erwidern hast ist, kommt mir nun diese Variable gar nicht so unwahrscheinlich vor.“
 

In ihrem Gesicht spiegelte sich nun neben Wut auch eine gehörige Portion Verunsicherung. Sie blinzelte misstrauisch. „Und was für eine Möglichkeit wäre das?!“ „Das du gar keine Erklärung haben willst! Das dir an der Wahrheit nicht sonderlich viel liegt und das du nun einen Grund gefunden hast um von mir weg zu kommen!“ Auf einmal veränderte sich ihre ganze Körperhaltung. Die Arme, die bisher beschützend um ihren Oberkörper gelegen hatten, lies sie an sich herunterhängen. Für ihn sah es ganz nach einem Geständnis aus.
 

Alles für die KATZ!! Seine Chancen waren im Vorhinein bereits gleich Null! „Ist es so!?“ Jetzt wurde er richtig laut. „Sag mir ob du es dir anders überlegt hast und das unabhängig von Saori und du nur nicht den Mumm hattest es auch durchzuziehen bis du uns auf den Parkplatz gesehen hast!?“ „Ich hoffe, dass das ein Scherz ist!“ Die Fassungslosigkeit die sie empfand spiegelte sie unverblümt nach außen hin wieder. Mamoru hingegen verzog keine einzige Mine. „Nein Usagi, denn allmählich reicht es mir! Ganz gleich was ich sage oder auch tue scheint bei dir nicht anzukommen, also stelle ich mir berechtigter Weise die Frage ob du noch überhaupt mit mir zusammen sein willst!?“
 

Bereits nach seinem Geständnis war ihr unwahrscheinlich warm ums Herz geworden, doch leider war es ihrem verletzten Stolz nicht genug und er verlangte noch mehr Demut von ihm zu sehen. Nun wo er alles menschenmögliche versucht hatte um sie zurückzugewinnen war seine Vermutung gar nicht so unberechtigt. Ganz im Gegenteil. Ihre Worte führten zu diesem erschütternden Ergebnis. Mit weit aufgerissenen Augen wurde sie gerade Zeuge davon wie ihre perfekte Liebesgeschichte drohte den Bach runter zu gehen. Wenn sie nicht sofort handelte, dann wäre es womöglich das Ende. „Mamoru es fällt mir nur so verdammt schwer das was ich gesehen habe auch zu akzeptieren und zu verarbeiten!“, gab sie zu, in dem Moment in dem er aufstand um ihr geschlagen den Rücken zu kehren. Augenblicklich hielt er inne und wirbelte zu ihr. In seinen Augen spiegelte sich Unglauben über ihre Worte. „Aber ich habe dir doch gesagt, dass mich nicht die geringste Schuld daran trifft. Gut zugegeben! Vielleicht hätte ich nicht so nett zu ihr sein sollen aber verflucht und zugenäht, hätte ich gleich ahnen können, dass sie es sofort in den falschen Hals bekommt?“ Lächelnd zuckte sie mit den Schultern. „Naja! Wir Frauen sind in dieser Hinsicht ziemlich kompliziert. Zuneigung verwechseln wir, wenn wir verliebt sind, leicht mit Liebe.“ In ihm drinnen wurde es ganz ruhig. Das zaghafte Lächeln welches sie ihm schenkte kam von Herzen. „Und wir Männer stehen sofort unter Generalverdacht oder wie darf ich das nun verstehen?!“ Ihr Lächeln wurde breiter, bis es ihre Ohren erreichte. „So in etwa komm es hin!“
 

Mamoru war der Mann der sie besser als irgendjemand anderer verstand, sogar besser als sie sich selbst und auch ohne, dass sie sich bei ihm entschuldigt hätte und ihren Fehler gestanden war er derjenige der sich vor sie hinkniete, ihre Hände in seine doppelt so großen legte und sie voller Liebe ansah. Sie spürte unter ihrer erhitzten Handfläche etwas hartes, rundes und ihr wurde klar, dass es sich bei dem Gegenstand um ihren Verlobungsring handeln musste. Ein Blitz schlug unmittelbar vor ihrer Haustüre ein. Er traf sie mit der gleichen Härte wie die Erde.

Er wollte doch nicht …
 

„Usagi Tsukino! Erweist du mir die Ehre meine Frau zu werden und nimmst meinen Antrag an!“ Usagi blieb die Spucke weg und sie vergaß zu atmen als er schnell noch hinzu versetzte, „Zum zweiten und letzten Mal und das für immer?!“ Wie wild fing sie an zu nicken. „Jetzt?!“ Verdutzt sah sie an ihm hinab. „Wie jetzt?!“ Der Unglaube in ihren großen blauen Augen lies ihn schmunzeln. „Na jetzt sofort?!!“ „Jetzt sofort?!“, wiederholte sie seine Worte nur um sicher zu gehen sich nicht verhört zu haben. Er nickte ernst. „Du meinst es ernst?!“, fragte sie noch ein mal. Natürlich fragte sie noch einmal, denn wie gedachte er das 'Jetzt' in die Tat umzusetzen? Doch nur ein Blick in seine entschlossenen Augen und sie wusste, dass es ihm vollkommen ernst war. „Du willst das ich dich JETZT heirate?!“ „Und was sagst du?!“ „Ich sage Ja! Natürlich sage ich ja!“ Verschmilzt fing er an zu grinsen. Die Zufriedenheit in seinem Gesicht sprach nicht nur Bände sondern ganze Buchreihen. Sie schloss die Augen und bereitete sich auf den Kuss vor der entsprechend dieser besonderen Tradition erfolgen sollte als sie fühlte wie er ihre Hände loslies und aufstand.
 

Er eilte zu einer Tür in der Nische, die wie sie vermutete in die angrenzende Garage führte und rief so laut er konnte hinein. „Pastor sie können jetzt reinkommen!“ Selbst aus dieser Entfernung konnte sie eine, ihr fremde Stimme, antworten hören. Es war die eines älteren Mannes. „Na das hat ja ewig gedauert mein Freund. Ich dachte bereits, dass sie es verbockt hätten!“ Innerlich musste Usagi schmunzeln.
 

Wie bereits vermutet handelte es sich bei dem Pastor um einen etwas älteren Mann mit tristem grauen Haar und erstaunlicherweise war er bereits fix und fertig für eine Zeremonie angezogen. Der Ältere bemerkte sogleich ihren finsteren Blick und erhob tadelnd den Zeigefinger damit er ihr zuvorkam. „Ich war nur gewappnet für den Ernstfall, damit sie es sich nicht wieder anders überlegen können!“ „Das würde ich niemals!“, rief sie empört aus, drosselte sich aber sofort wieder als sie sich im Klaren wurde, dass sie soeben einen Mann Gottes angeschrien hatte. Sofort bekreuzigte sie sich reuevoll. Dieser jedoch lächelte kess und trat mit Mamoru im Schlepptau vor dem Kamin. In seinen Händen hielt er die Bibel. „Jetzt machen sie schon Liebes und stehen sie auf! Ich sterbe vor Hunger!“ Perplex blinzelte sie einige Male. „Aufstehen junges Fräulein oder wollen sie etwa zu ihrer eigenen Hochzeit zu spät kommen?!“
 

Heiraten, jetzt?! Sie würde es tun! Sie würde tatsächlich diesen wundervollen Mann heiraten. JETZT! Augenblicklich stand sie Kerzengerade.
 

Der liebenswerte Pfarrer lächelte genauso erfreut wie Mamoru selbst, als er anfing. „Wir haben uns heute hier versammelt … … ...“
 

… und wenn sie nicht gestorben sind leben sie auch heute noch glücklich und zufrieden …
 

the End



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