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Wer bin ich?

von

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Kapitel 35

 

Panikartig versuchte sich Mamoru zu befreien, aber egal, wie sehr er es auch versuchte, er wurde einfach weiterhin auf dem Boden festgenagelt. Wild schüttelte er seinen Kopf. Da die Hand von Akita noch immer unter seinem Kinn lag, sah er keine andere Möglichkeit und biss hinein.

Wutentbrannt trat Akita ihm daraufhin in die Rippen.

„Du wagst es, mir in die Hand zu beißen? Kannst du es nicht erwarten, dass du an der Reihe bist?“

Doch Mamoru sagte kein Wort. Er konnte nicht, auch wenn er gewollt hätte. Jeden Augenblick würde die Liebe seines Lebens, ihr Leben verlieren und er konnte rein gar nichts dagegen tun.

„Wenn du eh nichts mehr zu sagen hast …“

Schnaufend packte Akita ihm in den Nacken und schlug seinen Kopf so kräftig auf den Boden, dass er sein Bewusstsein verlor.

 

Etwas abseits und unbemerkt von den anderen, sackte jemand zusammen. Kauernd verharrte er in seiner Position. Er war zu spät gekommen. Zitternd krallte er seine Finger in den Boden und einzelne Tränen kullerten ihm die Wangen hinunter. Er hatte zu lange überlegt. Zu lange das Für und Wider abgewägt und nun war es zu spät. Er konnte ihr nicht mehr helfen. Warum hatte er nur so lange mit sich gerungen?

Leise drangen die verzweifelten Schreie der Sailor Kriegerinnen in seine Ohren, die ihrer Prinzessin zu riefen, dass sie sich doch wehren sollte. Doch es half nichts. Sailor Moon bewegte sich kein Stück. Was eigentlich in Sekundenschnelle passierte, lief wie in Zeitlupe vor ihm ab. Ein letztes Mal sah er zu ihr und keine Sekunde später ertönte ein lauter Knall, der über den ganzen Platz dröhnte. Und dann, dann war es still. Totenstill.

 

In einer Art Schockstarre starrten alle, mit offenstehenden Mündern, auf die am Boden liegende Sailor Moon. Niemand hatte so recht verstanden, was gerade passiert war.

Mamiko schleuderte laut lachend den Energieball in Form eines Speeres auf Sailor Moon zu und dann war es auch schon passiert. Es ging alles einfach viel zu schnell.

Erst Mamikos wütender Ausbruch löste die Sailor Kriegerinnen aus ihrer Starre.

„Was soll das? Wo kommst du auf ein Mal her?“, schimpfte Mamiko wutentbrannt.

 

Verwundert stützte sie sich langsam mit ihren Händen am Boden ab und sah vorsichtig nach oben. Sie brauchte einen kurzen Moment, um zu realisieren, was gerade geschehen war.

Sie hatte auf den Schmerz gewartet, den sie eigentlich verspüren sollte, wenn sie von der Spitze durchbohrt werden würde, doch es geschah nichts. Stattdessen wurde sie von irgendetwas so kräftig in die Seite gestoßen, dass sie zu Boden fiel. Kopfschüttelnd sah sie vor sich und bekam augenblicklich Tränen in den Augen.

„Pluto?“

 

Angriffslustig stand Sailor Pluto mit erhobenen Armen und ihren Stab in ihren Händen vor Sailor Moon.

Sie sollte zwar, wie alle einstimmig beschlossen hatten, das Tor bewachen, aber sie konnte einfach nicht länger untätig warten und war zum Glück auch noch gerade rechtzeitig gekommen.

Kurz bevor Sailor Moon getroffen wurde, schubste sie diese zur Seite und lenkte mit ihrem Stab den Energiespeer an ihnen vorbei. Mit einem lauten Knall verpuffte die Energie auf dem Boden und verursachte einen riesigen Riss in diesem.

Sailor Pluto senkte kurz ihren Blick und lächelte Sailor Moon an. Schnell sah sie aber wieder zu Mamiko herüber.

„Es reicht jetzt.“

 

Mit heruntergeklappter Kinnlade weiteten sich Kentas Augen. Unfähig sich zu bewegen, starrte er auf die, am Boden liegende, Sailor Moon. Doch dann, ohne weiter darüber nachzudenken, was er tat, sprang er auf und rannte so schnell er konnte auf sie zu. Er wusste sofort, dass ihn seine Geschwister bemerkt hatten.

„Kenta. Wo warst du? … Na egal, schnapp dir die dämliche Sailor Kriegerin!“, zische Mamiko ihn an und deutete auf Sailor Pluto.

Doch ohne auf seine Schwester zu achten, lief er weiter, warf sich auf den Boden, zog Usagi erleichtert in seine Arme und drückte sie fest an sich. Doch diese stöhnte mit einem Mal laut auf. Sofort sah er auf ihren Rücke und zog erschrocken seine Hände weg.

„Du solltest doch nicht herkommen“, flüsterte sie ihm zu.

„Ich weiß …“

Vorsichtig half er ihr aufzustehen und legte besorgt seine Stirn in Falten, als er ihren Arm erblickte. Sie musste mit ihrer Verletzung zu erst auf den Boden aufgekommen sein. Der Verband um ihren Arm war abgeschürft und man sah, wie langsam Blutflecken durch den weißen Stoff sickerten.

 

Als sie seinen Blick auf ihrem Arm erkannte, zog sie ihn schnell weg.

„Alles gut“, log sie ihn an.

Der Schmerz zog ihr zwar durch ihren gesamten Körper, aber sie hatten jetzt keine Zeit für so etwas.

 

Unfähig etwas zu sagen, hatte Mamiko im ersten Moment nur fassungslos zu ihrem Bruder herübergesehen. Doch nun brodelte es voller Zorn in ihr.

„Kenta! Was soll das?“, brüllte sie.

Mehr brachte sie nicht zustande. Sie verstand nicht, was sich gerade direkt vor ihren Augen

abspielte.

Kenta wandte sich, immer noch Sailor Moon stützend, seiner Schwester zu.

„Mamiko … Bitte … Hör auf … Eris, ich meine, die nette Lady, sie benutzt uns nur. Sie ist schuld, dass unser Planet zerstört wurde. Sie ist schuld, dass unsere Eltern-“

Jetzt mischte sich auch Akita ein. Er war genau wie Mamiko sprachlos gewesen, was sein Bruder gerade tat und ging nun ein paar Schritte auf diesen zu.

„Sag mal spinnst du nun total? Hast du vergessen, was uns angetan wurde? Was die da uns angetan hat?“, knurrte er wutentbrannt.

Kenta ließ Sailor Moon los und sah seinen Bruder flehend an. Es musste doch irgendwie zu schaffen sein, dass die beiden ihm glaubten.

„Sie war doch selber noch ein kleines Kind … Hätte uns Eris nicht zugeredet, wären wir doch gar nicht in dieses Zimmer gegangen und hätten den Kristall holen wollen … Sie hatte alles geplant. Sie wusste, dass wir dafür bestraft werden würden …Denkt doch mal nach … Wenn sie uns nicht mehr braucht, wird sie uns umbringen!“

Kurz stockte Akita in seiner Bewegung und legte seine Hand auf seine Stirn. Doch dann schüttelte er vehement seinen Kopf und hob sein Schwert in die Höhe und zielte direkt auf ihn.

„Ich glaube, die Zeit in der die kleine Göre bei dir war, hat sie dir deinen Kopf vernebelt!“

Aufgebracht biss Akita die Zähne aufeinander und schnaufte aufgeregt ein und aus.

 

Auch Mamiko reichte es jetzt. Sie bebte mittlerweile vor Zorn. Schwarzer Nebel umhüllte sie und ihre roten Haare standen ihr wie wild vom Kopf ab. Erneut hob sie ihre Hände nach oben und formte mehrere Energiebälle, die nun über ihr schwebten.

Sailor Moon und Sailor Pluto hielten kurz stummen Blickkontakt und gingen augenblicklich in Angriffsstellung. Schützend stellte sich Sailor Pluto dazu vor ihre Prinzessin.

„Ich gebe dir Deckung. Als Erstes verwandle die Menschen zurück. Dann sind auch die anderen befreit.“

Nickend schnappte sich Sailor Moon hastig ihr Zepter vom Boden.

 

Akita, der die beiden genau beobachtete hatte, war sofort zu dem immer noch bewusstlosen Erdenprinzen zurückgeeilt und stellte nun schief grinsend seinen Fuß auf dessen Kopf.

„Prinzesschen … Benutze es und sein Kopf muss dran glauben!“

 

Sofort erstarrte sie. Was sollte sie nur machen? Sie musste den Menschen doch helfen und die anderen befreien. Aber sie konnte doch auch nicht zulassen, dass Akita nachher ernst machte.

Lachend gab er den zwei Besessenen, die Mamoru immer noch festhielten, ein Zeichen, dass sie ihn loslassen konnten. „Schnappt euch die Zwei!“

Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, stürmte sie auch schon los. Im selben Moment begann auch Mamiko ihre Energiebälle auf sie loszuschleudern.

Mit großer Mühe wichen sie und Pluto den Angriffen aus. Aber sie wusste, genau so gut, wie Sailor Pluto, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie sie erwischen würden.

„Los. Ich halt sie von dir fern. Und du befreist die Menschen“, rief ihr Pluto, den nächsten Schlag abwehren, zu. Nickend hielt sie mit zittrigen Händen ihr Zepter in die Höhe. Ihr blieb nichts anderes übrig, doch sofort wanderte ihr Blick dabei zu Mamoru herüber.

„Wage es ja nicht“, erhob Akita auch direkt seine Stimme. Demonstrativ drückte er mit seinem Fuß auf Mamorus Kopf herum.

Schwer schluckend nahm sie langsam ihren Arm wieder herunter. Zitternd senkte sie ihren Kopf und presste ihre Lippen aufeinander. Sie konnte es einfach nicht. Akita machte keinen Spaß und würde vor ihren Augen seinen Kopf zerquetschen.

Mit Tränen in den Augen klammerte sie ihre Finger um den Stab des Zepters. Was sollte sie nur machen?

„Worauf wartest du …“, hauchte plötzlich eine Stimme und ruckartig sah sie wieder auf. Sie kannte diese Stimme nur zu gut.

„So schnell bekommt der mich nicht klein.“

Baff sah sie in das grinsende Gesicht von Mamoru. Auch Akitas Blick senkte sich nun, doch bevor dieser reagieren konnte, schnappte sich Mamoru sein Bein und zog es ihm weg, wodurch er zu Boden fiel.

„Los jetzt! Beeile dich!“ Wankend stand Mamoru auf und sofort eilte sie ihm zur Hilfe.

„Mir geht es gut. Kümmere dich um die anderen.“

„Okay“, flüsterte sie und nickte ihm mit Freudentränen in den Augen zu.

„Ich will ja nicht stören, aber könntet ihr euch mal beeilen?“, erhob Sailor Pluto ihre Stimme.

 

Abgekämpft schirmte sie die beiden die ganze Zeit von den Besessenen und Mamiko ab. Aufgeschreckt von ihren Worten hob Sailor Moon schnell ihr Zepter und hielt es in die Höhe. Endymion schnappte sich sein Schwert vom Boden und lief auf Akita zu. Jedoch stand dieser schnell wieder auf seinen Füßen und knurrte Endymion böse an. Er wollte gerade wieder angreifen, als er plötzlich von einem grellen Licht geblendet wurde.

„Was zum …“, schimpfte er, hielt sich seinen Arm vor sein Gesicht und versuchte irgendetwas zuerkennen, aber nichts zu machen. Er spürte auf ein Mal eine Wärme in sich aufsteigen, die er kaum aushielt. Schreiend sackte er dadurch auf den Boden. „Was ist das!“

 

Der gesamte Platz rund um den Tokio Tower erstrahlte in einem hellen Licht und jeder einzelne Besessene schrie auf.

Kurz danach erlosch das Licht und die Menschen fielen alle bewusstlos zu Boden, wodurch die Sailor Kriegerinnen sich wieder frei bewegen konnten. Schnell gingen sie in Angriffs Position. Sie wussten ja nicht, was Mamiko als Nächstes vorhatte. Doch die stand einfach nur da und drückte ihre Hände gegen ihren Kopf. Auch sie hatte die Wärme und das Licht erfasst.

 

Keuchend sog Sailor Moon die Luft in ihre Lungen und versuchte das Schwindelgefühl in ihrem Kopf wieder loszuwerden. Doch keine Chance. Wankend gaben ihre Beine nach und taumelnd lief sie ein paar Schritte rückwärts.

Kenta, der das bemerkt hatte, lief schnell zu ihr und fing sie auf, bevor sie mit dem Kopf auf dem Boden aufschlug.

„Danke“, murmelte sie und konnte schon im Augenwinkel sehen, wie Mamoru auf die beiden zu gestürmt kam.

„Lass sie los.“ Wütend drängte er Kenta von ihr weg und half ihr vorsichtig beim Aufstehen.. „Alles Okay?“

Stumm nickte und wollte gerade etwas sagen, als sie von Mamikos Keifen unterbrochen wurde.

„Kenta, stehst du nun auf ihrer Seite?“

 

Zornig sah sie ihren Bruder an. Sie konnte einfach nicht verstehen, warum er ausgerechnet ihr half und nicht zu seinen Geschwistern hielt. Kenta drehte sich, ohne ihr zu antworten, um und ging stattdessen auf Akita zu. Er half ihm beim Aufstehen und sah dabei zu Mamiko herüber.

„Ich bin nicht auf der einen oder anderen Seite … Es muss einfach aufhören. Wir dürfen uns nicht länger wegen dieser Frau bekriegen. Wenn wir uns ihnen anschließen, könnten wir es mir ihr aufnehmen … Bevor sie uns tötet.“

Schnaubend schlug Akita seine Hand weg.

„Du weiß doch nicht, was du da redest. Hat SIE dir das eingeredet?“

Aufgebracht zeigte er dabei auf Sailor Moon und ging langsam, aber jederzeit angriffsbereit, zu seiner Schwester herüber.

Mittlerweile waren auch alle Sailor Kriegerinnen näher herangekommen und bauten sich, wie eine Art Mauer vor den Geschwistern auf. Endymion stellte sich schützend vor Sailor Moon und erhob sein Schwert. „Ihr habt jetzt lang genug Unheil verbreitet, damit ist jetzt Schluss.“

 

Kenta stand etwas abseits und versuchte immer wieder auf seine Geschwister und das Sailor Team einzureden. Doch niemand hörte ihm mehr zu. Sailor Moon versuchte es ebenfalls, doch weder Mamiko noch Akita wollte ihr glauben.

Das Sailor Team war so auf ihr gegenüber konzentriert, dass sie gar nicht mehr darauf achteten, was hinter ihnen passierte. Schief grinsend drehte Mamiko, unbemerkt, langsam ihre linke Hand hinter ihrem Rücken. Akita wusste genau, was seine Schwester vorhatte und nickte ihr verräterisch zu. Er musste die Aufmerksamkeit auf sich lenken, dass keiner darauf achtete, was seine Schwester tat.

Mit gezogenem Schwert ging er also langsam auf die Kriegerinnen zu. Sofort waren sie in Abwehrhaltung gegangen und er hatte ihre volle Aufmerksamkeit.

Mamiko drehte weiter ihre Hand hinter ihrem Rücken und einige Meter hinter Sailor Moon bildete sich erneut ein Energiespeer. Doch niemand bemerkte es. Er wurde größer und größer und Mamiko begann, wie eine Verrückte zu lachen.

 

Von ihrem Lachen alarmiert sah sich Kenta panisch um. Irgendetwas hatte seine Schwester vor. Lange musste er auch nicht suchen. Sofort bemerkte er den riesigen Energiespeer, der in der Luft schwebte.

„Mamiko nicht!“

Doch seine Schwester hörte ihm gar nicht zu. Sie war wie in Trance und ihr einziges Augenmerk galt Sailor Moon. Sie ließ ihre rechte Hand kreisen und der Nebel, der sie selber umgab, breitete sich aus und legte sich langsam um die Füße und Beine des Sailor Teams. Diese bemerkten es zunächst nicht, da sie Akita, der nicht weit entfernt von ihnen stand, im Auge behielten.

Mit einem Ruck hob Mamiko plötzlich ihren Arm und ließ somit den Speer losfliegen.

„Dein letztes Stündlein hat geschlagen!“

Panisch lief Kenta auf Sailor Moon zu.

„Pass auf!“

Erschrocken drehte sich Sailor Moon herum und sah auch direkt den Speer auf sich zu kommen. Mamiko ballte ihre rechte Hand zu einer Faust und der Nebel zog sich eng um die Füße des Sailor Teams und bildete in sekundenschnelle Hände, die sie sich nun um ihre Knöchel legten.

„Was ist das?“, rief Sailor Mars den anderen zu.

Doch da war es schon zu spät. Keiner konnte sich mehr rühren, sie waren wie festgeklebt und ihre Arme konnten sie ebenfalls nicht mehr bewegen.

Unfähig irgendetwas zu tun, stand Sailor Moon einfach nur da und konnte nur zusehen, wie der Speer auf sie zuflog.

Kenta rannte, so schnell er konnte, zu ihr und hatte sie auch schon fast erreicht, als Akita erkannte, was sein Bruder vorhatte. Schlagartig drehte er sich zu seiner Schwester zurück.

„Stopp! Hör auf! Du wirst Kenta treffen!“

Auch wenn er die Mondprinzessin hasste und nicht verstand, warum sein Bruder dies tat, wollte er nicht, dass ihm etwas passierte. Seine Familie war das Einzige, was er hatte.

Irritiert blinzelte Mamiko mehrmals und es war fast so, als würde sie aus einem Traum erwachen.

„Was?“

Schnell sah sie, wie Kenta auf Sailor Moon zu rannte und die Spitze des Speeres, dieser immer näher kam.

Augenblicklich nahm sie ihre Hände herunter, konzentrierte sich es zu stoppen und atmete hastig ein und aus. Doch ein Knall, gefolgt von einem Schmerzensschrei ließ ihr das Blut in de Adern gefrieren.

„Kenta!“, schrie Sailor Moon, wodurch Akita seinen Blick von Mamiko ab wandte und zu seinem Bruder herübersah, der mit seinen Händen auf seiner Brust zusammensackte. Außer sich sah er wieder zu seiner Schwester. „Was hast du getan!“

Geschockt riss Mamiko ihre Augen auf. Sie hatte es doch gestoppt! Es hätte ihn gar nicht treffen dürfen. War es etwa doch zu spät gewesen? Durcheinander legte sie zitternd ihren Hände vor den Mund und sackte langsam auf ihre Knie. Der Nebel, der sie und das Sailor Team umgab, löste sich auf und Sailor Moon warf sich schlagartig zu Kenta auf den Boden.

 

Zitternd und mit Tränen in den Augen nahm sie seine Hand in ihre. „Das bekommen wir schon wieder hin. Hörst du“, schluchzte sie leise.

„D-das glaube i-ich nicht“, keuchte er, begann zu husten und trotzdem sah sie sofort, dass er versuchte zu lächeln. Langsam nahm er seine andere Hand von seinem Brustkorb, wodurch sie die Eintrittsstelle sehen konnte. Es hatte direkt sein Herz getroffen. Erschrocken nahm sie ihre Hände zurück, als sie sah, wie sein Shirt sich langsam rot verfärbte. Auch der Boden unter ihm, tränkte sich mit seinem Blut. Er wurde immer blasser und sämtliche Farbe wich ihm aus dem Gesicht. Sofort griff sie wieder nach seiner Hand.

 

Keiner der Anwesenden traute sich irgendetwas zu sagen. Sie standen einfach nur hilflos herum.

Mamiko drückte ihre Arme um ihren Oberkörper und wippte, wie in Trance ihren Körper hin und her. „Ich habe es doch gestoppt … Ich habe es doch gestoppt …“, flüsterte sie sich immer wieder selber zu.

Akita eilte zu seinem Bruder und hockte sich ebenfalls neben ihn. Einen kurzen Moment war der Kampf vergessen. Vergessen, wer seinem Bruder die Hand hielt.

 

Allmählich kullerten ihr die Tränen die Wangen herunter. „Warum hast du das getan …“

Lächelnd hob Kenta zitternd ganz langsam seinen Arm und legte seine Hand sanft auf ihre Wange.

„Das weiß du nicht? D-d-du hast mir gezeigt, dass es noch anderes auf der Welt gibt, als Hass und Dunkelheit … Usagi … I-i-ich liebe dich“, flüsterte er mit brüchiger Stimme und kraftlos fiel seine Hand auf den Boden.

Sie wollte gerade noch etwas sagen, als sich mit einem Mal ihre Augen weiteten. Kentas gesamter Körper leuchtete plötzlich hell auf und begann sich vor ihren Augen aufzulösen.

„Kenta …“, schluchzte sie leise und blickte ihn direkt in seine Augen.

„Weine nicht um mich … meine Zeit war eigentlich schon vor langer Zeit abgelaufen … Weine nicht, lachend gefällst du mir b-b-bess... “

Doch weiter sprach er nicht.

„Kenta!“

Sein Kopf kippte zur Seite und allmählich wurde er immer durchsichtiger, bis er schließlich ganz verschwunden war.

 

Schweigend starrte sie auf die Stelle, an der kurz zuvor Kenta noch lag, bis sie plötzlich Finger um ihren Hals spürte.

„Du … wegen dir!“, schrie Akita sie an.

Er erhöhte den Druck um ihren Hals, doch abrupt ließ er mit Tränen in den Augen los und senkte seinen Kopf.

Sie merkte, wie Mamoru und die anderen auf sie zu gestürmt kamen und so gab sie ihnen mit einem Handzeichen schnell zu verstehen, dass sie stehen bleiben sollten. Sie wollte gerade wieder zu Akita sprechen, als sich der Himmel schlagartig verdunkelte. Ein finsteres Lachen ertönte und aufgeschreckt sprang sie auf ihre Füße. Genau so, wie die anderen, sah sie sich alarmierend um, bis schließlich der Umriss einer Frau im Himmel erschien.

„Eris“, rief sie und zeigte mit ihrem Finger hinauf.

 

Sie hatte wieder ihre volle Schönheit und Jugend zurück erlangt und jegliche Spuren von ihrem letzten Aufeinandertreffen mit ihrer Widersacherin waren verschwunden.

„Wie ich sehe, lebst du immer noch … Prinzesschen … “, zischte sie verachtend.

Mamiko stand mit geballten Fäusten auf und ihr Körper bebte vor Wut. Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. „Du … du warst es … Ich hatte es gestoppt!“

Jegliche Ehrfurcht oder Respekt, die sie sonst gegenüber ihrer Herrin hatte, vergaß sie in dem Moment.

Mit hochgezogenen Augenbrauen stand Akita ebenfalls auf und sah abwechselnd zu seiner Schwester und seiner Gebieterin. Was spielte sich da gerade ab?

Mit einem hämischen Lachen verschränkte Eris ihre Arme vor ihren Oberkörper und ihr Blick verfinsterte sich.

„Natürlich … Das eine Leben. Wie kann man nur so schwächlich sein und die Chance verpassen, die Prinzessin all für alle Mal zu erledigen … Selber Schuld, wenn er sich dazwischen werfen musste. Er war eh zu nichts mehr zu gebrauchen. Es wäre sowieso passiert. Er hat mir damit sogar ein wenig Arbeit erspart … Ich hatte nur gehofft, dass es die dämliche Göre ebenfalls treffen würde. Aber deine Attacke war einfach zu schwach. Zu nichts seid ihr zu gebrauchen. Wenn es so weiter geht, muss ich mich wohl auch von euch trennen.“

Gurgelnd lachte Eris vor sich hin und verschwand langsam wieder.

„Erledigt das, sonst folgt ihr ihm!“

 

Der Himmel wurde wieder hell und Eris war verschwunden.

„Verdammt … Verdammt … Kenta hatte recht … Wir sind ihr völlig egal … “

Außer sich vor Wut, Enttäuschung und Trauer um ihren Bruder, ging Mamiko auf und ab. Sie raufte sich ihre Haare und murmelte vor sich hin.

Sprachlos stand Akita eine Weile an Ort und Stelle und beobachtete seine Schwester. Doch mit einem Mal hob er sein Schwert in die Höhe und rammte es mit voller Wucht in den Boden.

„Sie hat uns tatsächlich nur …“

 

Schweigend lief sie zu der, immer noch auf und ab laufenden, Mamiko, stellte sich hinter sie und legte vorsichtig ihre Hand auf ihre Schulter, wodurch diese ruckartig stehen blieb.

„Lass Kenta nicht umsonst gestorben sein … Schließt euch uns an. Er hätte es so gewollt. Zusammen werden wir es schon schaffen und sie aufhalten.“

Doch Mamiko sagte kein Wort. Seufzend wollte sie sich gerade wieder herumdrehen und zu Mamoru und den anderen zurückgehen, als Mamiko doch plötzlich irgendetwas murmelte.

„Wie war das?“

„Na schön! … Für Kenta.“ Schwungvoll drehte sich Mamiko zu ihr herum. „Bilde dir aber nichts darauf ein, mögen tu ich dich immer noch nicht.“

Zustimmend nickte sie und ging zu ihren Mitstreiterinnen zurück. Fehlte nur noch einer.

„Was ist mit dir?“

Fragend sah sie Akita an. Sie wusste nicht, was er davon hielt. Außerdem zog sich immer noch etwas bei ihr zusammen, wenn sie ihn ansah und daran dachte, was alles passiert war. Aber Angst hatte sie keine mehr und eine andere Wahl hatten sie sowieso auch nicht. Gegen Eris konnten sie jegliche Hilfe gebrauchen, die sie bekommen konnten.

 

Akita verzog sein Gesicht. Sein Bruder hatte wohl wirklich recht damit gehabt, was er über die nette Lady gesagt hatte. Und trotzdem konnte er einfach nicht vergessen, was sie ihm, seit er ein kleines Kind war, eingetrichtert hatte. Zu tief war der Hass auf die Mondprinzessin in seinem Herzen verwurzelt. Er sah sie an und beinah wäre er auch auf sie losgestürmt und hätte erledigt, was von ihm verlangt wurde. Doch er sammelte sich wieder, dachte daran, was Kenta sagte und das dieser hinterrücks von genau dieser Person getötet wurde.

„Bin auch dabei … Für Kenta und …“ Böse funkelte er den Erdenprinzen an. „Für Akuma.“

 

Keiner wusste so recht, wie er das in diesem Moment meinte, ob er Eris auch die Schuld an Akumas Tod gab, oder ob er diese immer noch Mamoru gab. Doch sie ließen es für diesen Moment erst mal so stehen. Sie hatten jetzt eine Art Pakt und waren für dieses eine Ziel Verbündete geworden.

„Das ist ja schön gut, aber wie finden wir Eris jetzt?“ Fragend hob Sailor Mars ihre Arme und sah Akita an.

Sie traute ihm nicht, genauso wenig wie Mamiko. Nachher war es nur eine Falle von ihnen.

Schulterzuckend hob Akita daraufhin seine Arme. „Sieh mich nicht so an. Ich habe keine Ahnung, wo sie sich aufhält“, knurrte er.

„Ich weiß es.“

Mamiko hatte sich neben ihren Bruder gestellt und zeigte in den Himmel.

„Sie versteckt sich auf dem Mond!“

 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Onlyknow3
2018-07-06T20:07:20+00:00 06.07.2018 22:07
Bleibt zu hoffen das sie wirklich da oben ist, und sie Eris da oben auch vernichten können.
Ob Mamiko und Akita ihnen wirklich helfen? Das bleibt abzuwarten.
Jetzt bin ich neugierig was als nächstes Passiert.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Fiamma
09.07.2018 17:38
Huhu,
vielen Dank für deinen Kommi :)
Das ist die große Frage °-° :)

Nachdem am Wochenende keine Zeit hatte, gehts nun aber gleich weiter ^^

Liebe Grüße :)


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