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Black Ruin

Ein Leben in Rost und Regen
von

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Unerwartete Besuche

DeNoir:

Einige Tage vergingen ruhig, in denen die Mitglieder von Black Ruin taten was sie eben so tun.

Lenalee versuchte die nächste Generation zu retten, Raymond zählte in Laboren Reagenzgläser und Petrischalen, May bastelte an sich selbst und irgendwelchen Apparaten herum und Salazahr schrieb an seinen Data-Drugs und verdiente sich so ein hübsches Sümmchen nebenbei.

Data-Drugs sind Programme, die durch Implantate direkt Gehirn und Nervensystem stimulieren, je nach Programmierung auf unterschiedliche Weise. Sie benebeln, heitern auf, bringen down, machen glücklich, oder produktiv. Manche sind auf nur in Daten gebannte Tagträume.

Salazahr hatte alles was das Herz begehrt.

Doch im Gegensatz zu anderen Programmierern achtete Salazahr darauf, das man von dem Trip wieder runter kam.

Diese Drugs nannte man ‚Booster‘ und sie waren, vergleichbar mit Alkohol und anderen, sanfte Drogen.

Es gab aber auch Data- Drugs, die ganz anders programmiert waren.

Sie griffen erheblich in das Gleichgewicht des Körpers ein, liefen teilweise Tage lang.

Solche Programme nannte man ‚Invader‘.

Invader machten schnell und stark abhängig, hatten aber natürlich eine größeren Effekt. Der schlimmste Invader auf dem aktuellen Mark hieß 'Zombie'. Woher Zombie kam, wer es geschrieben hat, war unbekannt, doch das Programm führt den Geist in einen meditativen und den Körper in einen Winterschlaf-Zustand und brachte einen in eine aus seinen Wünschen und Sehnsüchten generierte Traumwelt. Der Anwender wurde vollkommen von der Realität abgeschirmt, obwohl er bei vollen Bewusstsein war und der Körper lief auf Sparflamme. Die Software brachte den Hormonhaushalt furchtbar durcheinander. Es gingen schon einige Todesfälle auf Zombies Konto.

Salazahr war dabei ein 'Gegengift' zu schreiben und hatte sich dafür tatsächlich das Programm geklaut. Er hatte einen Dealer verprügelt und seinen gesamten Vorrat mitgenommen. Auch hatte er die Verbreitung über die DataCloud im Auge und heckte sobald er einen findet, die Server auf denen Zombie angeboten wurde.

Ein langwieriger Kampf, doch so wurde die Zeit zwischen den Missionen wenigstens nicht langweilig.

Eines schönen Nachmittags erreicht Marcus Mays Wochenreport.

Wöchentlich gibt May eine Report ab, was Salazahr von seinen Trojanern, Würmern und Malewares zusehen kriegte, Lenalee von den Kids mitbekommt, Ray im Labor hört, oder May im Surfaceweb fand.

Der Report lautet wie Folgt:

- L berichtete von weiteren toten Jugendlichen durch 'Zombie'. Eine Gruppe von 5 Teenagern, sind wohl verhungert.

Keine Infos von Rm und Se.

Sa‘s Trojaner noch unentdeckt. Er hat aus den internen E-mails heraus gelesen, das es eine neue Produktionsserie für Waffen geben soll, die massiven Schaden an Maschinen verursacht sollen und organische Lebensformen unverletzt lassen. Eigentlich ‘ne gute Idee, aber in den Händen von New Stone? Und in Hinsicht auf Cybernetics, Cyborgs und Androids? Bin kritisch.

Habe in der Cloud in einigen Newslettern über den 'Urbanslayer' gelesen. Ein Verrückter der Menschen in RR, CW & GC bei lebendigem Leibe die Cybernetics heraus reißt. Die Informationen sind mau, doch waren wohl alle Opfer hoch verschuldet. Bei wem? Keine Ahnung. Ist wahrscheinlich auch unerheblich, wer in Rusty Rice hat keine Schulden?

Was sollen wir tun? Warten auf Anweisungen.-
 

A Tale of Rain:

Marcus Strategie sah vor, dass sie zuerst herausfinden mussten ob es etwas gab, das die Opfer verband. Dafür beabsichtigte er Lena, Scarlett, May und Sébastien getrennt in die drei betroffenen Stadtviertel zu schicken, wobei May Scarlett begleiten sollte.
 

DeNoir:

Wer welchen Stadtteil übernahm war schnell geregelt.

Scarlett und May blieben in Rusty Rice.

Lenalee ging nach Garbage Can.

Der Name war tragischer weise Programm. Das Herz von Garbage Can, oder eigentlich 75 % von Gabarge Can, war eine riesige Müllkippe. Meterweise stapelte sich der Müll und ragte hoch aus dem großen Loch, das einst mal dafür geschaufelt worden war. Hier konnte man das Leben der Menschen wie eine Zwiebel schälen.

Sébastien ging nach Crooked-Westminster.

"Könnt ihr mich alle hören?", schwirrt Salazahr Stimme durch die Komgeräte. Der ITler war Zuhause in seinem Stuhl geblieben und durchsuchte die Cloud nach Anhaltspunkten. Er zog dezent gelangweilt an einem Lho Stäbchen.

"Ja", erklang es von Lenalee

"Ich höre dich", antwortet May.

Salazahr seufzte bevor er in sein Kom sprach:" Guuut. Ich habe euch Karten fertig gemacht. Die roten Markierungen sind die Tatorte, Datum und Zeit sind mit eingeblendet. Ich weiß noch nicht welche Firma sich dem Fall angenommen hat, oder ob sich Cypher darum kümmert. Wenn nur Cypher Akten hat... müsst ihr ohne Fallakten auskommen. Wenn ich die Server hecke, macht Marcus Gazpacho aus mir. Und ich hasse Gazpacho.... Was hab ich ihm eigentlich getan, dass ich Schreibtischdienst verdiene?"

Lenalee lachte als sie die Karte empfing:" Du hast gar nichts getan, du bist verletzt."

May schüttelte den Kopf als sie die Karte über ihre mechanische Hand projektierte damit auch Scarlett sie sehen kann:" Mach einfach deinen Job. Zeigen die Tatorte ein Muster auf?"

"Nein", antwortet Salazahr knapp:" Total konfus. Ich suche."
 

A Tale of Rain:

Sébastien bestätigte ebenfalls den Empfang, während er sich langsam über den Themse-Square bewegte.
 

Scarlett hatte keinen Blick für die Projektion der Karte übrig, ausnahmsweise nicht auf chemischen Drogen interessierte sie der Anblick eines Wasserstrahls mehr, der in einem perfekten Bogen aus dem zersplitterten Ende einer rostigen Regenrinne geschossen kam.

Das Mädchen trug eine abgetragene, viel zu weite Lederjacke über einem Top, dessen aufgestickte, neonfarbene Flicken zur Hälfte die Haut bedeckten und zur anderen Hälfte von deren Anblick ablenkte.

Der Rotschopf trug dazu zerschlissene, dunkle Strumpfhosen, einen Jeansrock mit einem großen Smiley dessen Augen blutige Höhlen waren.

Ihre Springerstiefel waren mattiert, der Regen perlte von Ihnen ab, doch der durchsichtige, simple Plastikregenschirm hielt die Nässe mehr oder weniger von Scarletts Kleidung.
 

DeNoir:

Lenalee durchschritt die dreckigen Straßen des stinkenden Bezirks auf dem Weg zum ersten Tatort. Sie trug wieder ihren schwarzen Mantel, unter seinem Mantelrock schaute eine dunkle Jeans und die schwarzen Stiefel heraus. Ihr Kapuze tief ins Gesicht gezogen, sah die junge Frau allerdings bis jetzt noch nichts verdächtiges.
 

May strich sich die Haare unter die Kapuze mit dem großen Zipfel die an dem zerschlissenen , teilweise Löchrigen, langen Wollhodie hing. Darunter trug sie ein enges Oberteil was aus schwarzen quadratischen Stoffteilen zusammen genäht war und eine Hose aus grauem Stoff in ähnlich schlechten Zustand.

Sie schaute Scarlett an, die mal wieder mit den Kopf in dem Wolken hing. Sie seufzte mütterlich:" Komm, Süße. An die Arbeit. "

Das Duo bahnte sich den Weg durch die gewohnten Straßen und standen am Ort des ersten Verbrechens.

Es war eine kleine Sackgasse, zwischen einen Supermarkt und einer billigen Bar, die im Stockfinsteren dem Mülltonnen Platz bot. May schaute sich um und stemmte die Hände in die Hüften:" Wie sie sehen, sehen sie nichts..."

Dann begann sie zu suchen, schob einige Mülltonnen zur Seite, nach dem sie, sie mit verzogenem Gesicht durchsucht hatte.
 

Jakob hatte stillschweigend seinem Partner verfolgt. Der Wandel seines Gesichtsausdruckes, hatte auch Jakobs lächeln zum Einbruch gebracht. Der blonde Cop kniff die Augen leicht zusammen, während er versuchte den Gesprächsfetzen Sinn zu verleihen, als sie durch die hohen Tunnel schritten, auf den Weg zurück ins Büro. Doch das einzige was er heraushörte war eine Doppelschicht.

Jakob legte den Kopf fragend schief und verschränkte die Arme. Er musste nicht fragen, denn wie erwartet unterrichtete sein Partner in sofort über die Unterredung mit ihrem Boss.

Er zog verwundert beide Augenbrauen hoch:" Doppel oh. Was macht 'Fox' in Begleitung von einer Lehrerin? Haben wir einen Namen?"
 

A Tale of Rain:

Scarlett kicherte und nickte: "Machst du so was öfter?", ihr Blick ruhte auf den Mülltonnen, während die Teenagerin ein neues Tütchen Obscura rollte.

"Mr. Tibbles sagt zwei der Opfer hätten hier in der Nähe gewohnt, wir könnten dort vorbeischauen."

Das Mädchen entzündete ihr Wunderwerk und sog nachdenklich daran.
 

Edgar nickte: "Wir sollten der Frau schnellst möglich einen Besuch abstatten."

Der Cop runzelte ungewohnt besorgt die Stirn: "Es ist nicht sicher, ob Fox mit dem Anschlag etwas zu tun hat, aber die Verletzungen der Toten in den Laboren sprechen dafür."

So oder so war es unbedingt notwendig das Wesen aufzuspüren.

"Bedauerlicherweise gibt es keinerlei Aufnahmen von Fox nach dem es dort ankam, folglich hat es jede Kamera vermieden, als es den Ort verließ."

Sie gingen weiter, in Richtung des HQs.

"Falls Fox dem Widerstand hilft...", er verschränkte unbehaglich die Arme: "Das wäre sehr unangenehm."
 

DeNoir:

Lenalee hatte alle 4 Tatorte dreimal durchsucht, doch nichts gefunden. Was die Ermittler übrig gelassen haben, hatte der Regen fort gewaschen

Sie seufzte in ihr Kom:" Ich finde nichts...."

" Dann geh nach Hause ", surrte Salazahrs Stimme etwas gelangweilt ins Telefon.

" Weißt du schon wer die Ermittlungen führt?"

" Klar. Ich bin schon dran die Akten zu besorgen."

" Also nicht Cypher?"

Salazahr schüttelte genervt den Kopf, als er sich durch die mittlerweile bestimmt quadratischen Augen wischte:" Cypher würde nicht so schlampen! Aber ' Glommories Security Service' haben sich anscheinend nicht gerade überschlagen. "

Ein weiteres Lachen in der Leitung.

" Warum so langsam Computeräffchen?", witzelte May.

Salazahr seufzte hörbar:" Ich bin einarmig unterwegs! Und ich bin kein Affe!"

May antwortete mit einem weiteren Lachen:" Wir finden auch nichts. Wir gehen bei den Opfern Zuhause vorbei. Mal schauen wo Mr. Tibbles uns hinführt."

Das wars.

Salazahr stand auf, ging zum Kühlschrank, nahm sich eine Dose Bier, würgte sie in einem Zug hinunter und setzte sich wieder auf seinen Stuhl, um weiter zu arbeiten.

" Hey Zahr....!"

Der Nerd riss die Augen auf:" Waaaaaas?!"

"Schickst du mir die Timeline von den Anschlägen?"

Salazahr legte die Hand auf die Augen:" Ich bin ITler und kein Callgirl..." nuschelte er zu sich selbst.

Lenalee musste lachen, als sie sich zurück nach Hause machte. Sie würde vorher noch kurz etwas Einkaufen, zumindest soviel wie ihr mageres Konto ihr am Ende des Monats erlaubte, entschied sie, als sie in die Grav Bahn stieg.
 

Während ihrem ganz persönlichen Terror- Anschlag auf Salazahr hatte sich May, geführt von Scarlett, auf den Weg zu den heruntergekommenen Behausungen der Opfer gemacht. Es war nichts Weltbewegendes dort. Lediglich die Post war auffällig. Beide hatten hohe Kredite beim selben Credithai aufgenommen. Und beide für Ihre Cybernetics, der Zeile ' Verwendungszweck ' in ihren Bankauszügen folgend.

"Interessant", lachte May und drehte sich zu Scarlett, als sie im Haus des zweiten Opfers triumphierend mit ihrem Datatab wedelte, über das Salazahr die Geräte der Opfer hecken durfte:" Das war eine sehr gute Idee, Scarlett!"

Sie grinste in ihr Kom:" Wir haben was. Wir kommen zurück."

"Uuuuuuuui", erklang die Stimme des Nerds in ihrem Kom:" Toooooll..."
 

Jakob seufzte als er die Hände in die Hosentaschen steckte:" Was eine unerwartete Wendung."

Die Männer waren im HQ angekommen. Die Fassade des riesigen Hochbaues war komplett Verglast. Nach außen hin waren die Glaselemente verspiegelt so das der um sich gedrehte Bau wie ein schimmernder Kristall in die Luft empor ragte.

Die Inneneinrichtung war modisch wie funktional.

Jakob schlug die Richtung des Krimminallabores ein :" Ich würde das Material, aber erst selber in Augenschein nehmen. Und vielleicht sollten wir dieses mal ein... dezenteres Fortbewegungsmittel wählen, ansonsten bekommt die Ärmste einen Herzinfarkt. "
 

A Tale of Rain:

Es erwies sich, dass Mr. Tibbles den richtigen Riecher gehabt hatte, auch wenn weder Scarlett noch May mehr als eine vage Spur auftaten.

Offenbar waren alle Opfer hoch verschuldet gewesen, Sébastien war erfreut als er vom Erfolg der Beiden hörte. Die Information zeigte den Mönch wonach er suchen musste, sodass er rasch feststellte, dass dies auch für die Opfer galt, deren Identitäten er durch die Hilfsbereitschaft eines Paters in Little London herausbekommen hatte.

Sébastien war allerdings noch unterwegs, als Scarlett und May am Versteck eintrafen, die Tüftlerin hatte ihm schon auf dem Rückweg einen Tipp gegeben.
 

Die Teenagerin hatte fast das Gefühl, als freue Salazahr sich nicht wirklich darauf May zu sehen. Scarlett hatte die ganze Zeit gekichert, als die Beiden sich über Kom gekabelt hatten, jetzt folgte sie May und versuchte sich einen Reim auf das zu machen was Sie herausgefunden hatten.

Menschen, die hohe Schulden gehabt hatten waren tot. Ihnen waren die Augmetiken entnommen worden, die einen Wert besaßen.

Sollten Sie als eine Art Entschädigung für das verlorene Geld dienen?
 

Edgar dachte darüber nach: "Wir sollten uns zumindest einen kurzen Überblick verschaffen, bevor wir unseren Hausbesuch machen."

Der Polizist lächelte schmal: "Wir fahren mit dem Auto."
 

DeNoir:

Lenalee war wieder in New- Nippon angekommen. Sie verbrachte einige Zeit damit sich an den zahlreichen Straßenständen und einen Discounter mit Lebensmitteln einzudecken. Ihre Ausbeuten war mager, bestanden aus Brot und zwei Packen Aufschnitt, Instand Nudeln und ein Packung Saft und Milch. In einer billigen Tüte verpackt, wollte sie die Einkäufe nach Hause bringen, doch rissen die Henkel, sodass sie die Tüte auf dem Arm zu der Türe ihrer angerosteten Behausung trug.
 

Salazahr hatte nach einem weiteren Wortgefecht Mays Datatab an sich genommen.

"Schau mal in den Akten, ob bei den andern Opfern der Credithai auch erwähnt wird", sagte die Ingenieurin, als sie auf einem Stück Trockenobst herum kaute.

"Hatte ich vor", erwiderte Salazahr :" Seb hat ähnliches herausgefunden."

Es dauerte einige Minuten in denen das IT Genie die Akten abglich.

" Tatsächlich ", sagte er schließlich:" Sie haben alle Schulden beim selben Credithai und alle für ihre Cybernetics. Ich schicke eine Mail an Marcus. "

Der Nerd begann zu tippen.
 

An der Seite Wassers betrat Winter das Videolabor.

Sie sichteten die 30 Minuten Videomaterial, die es von Fox gab.

Es wurde von der seltsam anmutenden jungen Frau mit dem weißen Haar zur Clearingstelle gebracht und betrat dort dann relativ schnell einen Raum der wohl für Vorsorgeuntersuchungen genutzt wurde. Eine Ärztin kam und verwies der Lehrerin den Raum. Irgendwie machte es schon den Anschein, dass die Anwesenheit der Lehrerin für Fox irgendwie von Bedeutung war. Dann wurde Fox ohne untersucht zu werden auf ein Zimmer geführt. Da es in dem Zimmer keine Kamera gab, war die letzte Aufnahme wie das Subjekt in der Tür verschwand.

Jakob hatte die Hand ans Kinn gelegt. Hinter den eisblauen Augen sah man das es jede Sekunde gründlich analysierte. Er verließ mit seinem Partner das Labor wieder.

Es tat nicht Not, dass der kleine Videolaborant ihre sensiblen Gesprächsinhalte mithörte.

Als die beiden Männer in ihr Auto mit dem abgedunkelten Scheiben saßen, brach er sein Schweigen:" Eine... komische Situation. Ich kann mir keinen endgültigen Reim daraus machen. Aber die beiden stehen in irgendeiner Beziehung zueinander. Wir müssen herauszufinden, in welcher und wer diese Lehrerin überhaupt ist."
 

A Tale of Rain:

Sébastien begrüßte Salazahr als er eintraf und begutachtete dann ebenfalls die Dokumente, die May und Scarlett gefunden hatten.

"Ich denke es ist klar, dass wir es hier mit mehr als einem besonders merkwürdigen Weg Schulden einzutreiben zu tun haben", meinte Markus nachdenklich: "Die Augmetiken stehen in direktem Zusammenhang mit der Sache."
 

Im Versteck angekommen hatte Scarlett den direkten Weg in den Raum genommen, der ihr Zimmer war, wenn sie denn wollte und eine Dosis Lucid Wonderland aufgezogen, welche die Teenagerin sich injizierte, bevor sie sich auf das Bett legte - für den Augenblick hatte sie genug Gesellschaft gehabt und verspürte den Drang das Grau der Welt vorübergehend etwas aufzuhübschen.
 

Die Adresse der Lehrerin herauszufinden war ein Leichtes und so kam es, dass die junge Frau, als sie mit ihren Einkäufen heimkehrte, bereits erwartet wurde.

Und zwar in ihrer Wohnung.

Edgar und Jakob hatten es sich scheinbar bequem gemacht und der Captain mit den kalten, grauen Augen lächelte schmal als sie hereintrat.

"Guten Tag, wir möchten mit Ihnen über den Imperator sprechen", begrüßte Jakob Lenalee, die sich in dieser Sekunde erst umdrehte.

Einen schrillen Schrei und fliegende Einkäufe später fügte Edgar, sich erhebend, hinzu: "Kleiner Scherz, Verzeihung, Cypher-Police, Miss, wir haben mit Ihnen zu sprechen."
 

DeNoir:

Das Scarlett sich verzog wunderten weder Salazahr, noch May, die jetzt mit Marcus, der auf Salazahrs Mail, schnell ins Versteck gekommen war, und Sébastien in der Stube saßen und die Situation besprachen.

Salazahr kniff die Augen ein bisschen zusammen, damit die Qualmsäule seiner Obscura, die in seinem Mundwinkel vor sich hin glimmte, ihn nicht in den Augenwinkel stieg, als er mit der Hand über das Datatab wischte:" Das glaube ich auch. Der Credithai heißt ' Ewan Melnikow'. Er hatte sich alle Mühe gegeben seinen Namen zu verstecken", der IT Guru lehnte sich zurück und zog zufrieden an seiner Obscura:" Ein ziemlich reicher Penner. Hat eine Adresse in Cypher. Wirkt nicht wie jemand der durch den Slum rennt und sich den feinen Anzug dreckig macht."

May nickt und trank einen Schluck Bier:" Glaube ich auch nicht. Ich tippe er selber ist nur ein Marionettenspieler."
 

Lenalee wollte grade mit einen sanften Seufzen aufgrund des anstrengenden Tages die Tüte auf der Küchenzeile ihrer Wohnküche abstellen.

Die Wohnung der Lehrerin war nicht sonderlich groß.

Sie bestand aus einem 34 qm Zimmer, das Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer zu gleich war. Direkt an der Haustür die kleine Küchenzeile aus grauen Kunststoff, mit Herd, Minikühlschrank, Waschmaschine, Spülmaschine, zwei Hängeschränken, Mikrowelle, Wasserkocher und Kaffeemaschine. Fliesen grenzen den Küchenbereich optisch von dem Linoleumboden in Holzoptik ab, auf denen Mitte sich die kleine Sitzgruppe mit einer Ledercouch, zwei Ledersessel, über einen war ein Fenster, durch das der der rote Schummer in die Wohnung huschte, und ein Glastisch stand. Hinter der Couch war ein Regal, mit Büchern und Ladestationen für Elektrogeräte, einem Radio. Gegenüber ein Sideboard mit einem alten Fernseher. Ein Stück von der Sitzgruppe, unter einem weiteren Fenster, befand ein Bett aus einem schwarzen Metallgestell, mit einem Glasbeistelltisch.

Das rote Licht der Lampions verzogen Jakobs und Edgar eigentlich nicht unansehnliche Gesichter für einen kurzen Moment in Teufelsfratzen, als Lenalee aufgrund von Jakobs Stimme herumwirbelte. Sie kreischte beim Anblick der beiden Dämonen schrill und sprang einen Schritt zurück. Sie legt vor Schreck japsend ihre Hände auf ihr klopfendes Herz, um zu verhindert das er ihr aus der Brust sprang und schreiend davon lief.

Jakob war vollkommen befriedigt mit der Reaktion, die er hervorgerufen hatte, stand es doch in erheblichen Widerstand dazu, das er vor knapp 1 1/2 Std. noch gesagt hatte, das sie die Lehrerin nicht zu Tode erschrecken sollten. Die Beine überschlagend und das grinsende Gesicht auf eine Hand gelehnt, blieb er sitzen und hielt mit der Anderen seinen Ausweis hoch.

Lenalee blinzelte perplex und die Gesichter der Männer bekammen wieder ihre eigentliche Form, doch das rote Licht der Lampions verlieh ihren scharfen Gesichtern, Edgars strenge Züge und Jacobs arktisches Grinsen, immer noch eine schwere, bedrohliche Aura.

"Können wir nicht doch über den Imperator sprechen?", lächelte sie gepeinigt.
 

A Tale of Rain::

Marcus war geneigt zuzustimmen: "Wer den Jäger kennt braucht den Hund nicht zu fragen", er nippte an seinem Glas.

Sébastien saß schweigend und halb in den Schatten verborgen aufrecht und starr wie eine Statue neben May, er hatte dem gesagten nichts hinzuzufügen.

Der Mönch trank und rauchte nie wenn sie zusammen saßen, was natürlich der Maske geschuldet war, jedoch einen gewissen Touch von Ungeselligkeit hatte.

Marcus sah May an: "Ich bin nicht sicher mit wem wir es hier am Ende zu tun haben, vielleicht wäre es das klügste Mr. Melnikow vorsichtig auf den Zahn zu fühlen."
 

"Witzig", ein Lächeln, dass jeden Haifisch vor Neid hätte erblassen lassen: "Sie sind sehr witzig, das freut mich."

Edgar deutete ihr Platz zu nehmen.

"Ich mag Menschen, die lachen können, auch wenn es nichts zu lachen gibt, fragen Sie meinen Partner, Mr. Winter, hier."

Der Cop setzte sich als Lenalee der Aufforderung nachgekommen war.

"Mein Name ist Wasser", fuhr Edgar mit gelangweilter, trockener Stimme fort: "Miss Valentine, Sie haben am Tag des Anschlags auf das Clearing-Center in New-Nippon eine ihrer Schülerinnen dort in Obhut gegeben."

Der Polizist lächelte kühl: "Das Mädchen ist seitdem verschwunden, wie wir bei unseren Ermittlungen feststellen mussten."

Er seufzte: "Es ist möglich, dass die Kleine bei der Explosion getötet wurde, aber wir haben keine...Spuren die darauf hindeuten und...", der Polizist zögerte unbehaglich: "Angesichts der...netten Keller-Einrichtung haben wir zunächst angenommen Starlett sei dort gelandet, aber dann hätte sie mit den anderen Kindern gerettet werden müssen. Das ist nicht der Fall."
 

DeNoir:

Salazahr zog eine Augenbraue hoch, während er seine Obscura abaschte, das Schienbein auf das Knie legte und Marcus skeptisch anschaute:" Wie willst du das machen? Der feine Pinsel wohnt in Cypher. Da fallen wir sofort auf."

May nickte und legte den Kopf schief:" Ich muss unseren Einarmäffchen zustimmen", Salazahr warf ihr einen Blick zu, dass man meinen könnte May ginge sofort in Flammen auf. Doch sie sprach weiter und ignorierte Zahr einfach:" Wir sehen nicht so aus, als könnten wir in Cypher wohnen. Nicht unser Kleiderschrank und unser Auftreten, auch nicht."

"Das einzige was ich tun kann, sind seine Fußspuren in der Cloud zu verfolgen. Vorlieben, Geschmack, Lieblingsort, -essen, -farbe, Gewohnheiten, Arbeitsplatz, Hobbys. Unser Leben ist reduziert auf ein paar digitale Bytes, da lässt sich gut was raus hohlen", fügte Salazahr dazu.
 

Lena hatte sich gesetzt und fühlte sich nicht mehr so, als hätte sie das Hausrecht. Sie fühlte sich wie ein unerfreulicher Gast.

Sie hörte mehr als gründlich hin und versuchte alles mit zu bekommen. Etwas wunderte sie: Warum fragen sie explizit nach Scarlett? Sie muss gewirkt haben wie jeder andere Punker- Junkie und das waren 90 % der Bewohner von Rusty Rice und 100% der Insassen im YCC.

Sie blinzelte kurz, aufgrund des Informationsregens:" Hm, ja. Ich habe Starlett dort hingebracht", sie faltete ihre Hände und schaute betrübt nach unten:"... Ich wollte ihr helfen und dann die YCC`s", sie schaute wieder hoch und wirkte aufgeregt:" Ich hab gedacht, das ist der Durchbruch! Das jetzt endlich was passiert, das die Jugendlichen auf de Weg gebracht werden, zur Schule gehen und dann normal Arbeiten und Leben!", dann schlug sie die Augen wieder nieder:" Schließlich war es doch eine Einrichtung von Cypher, deswegen habe ich gar nicht daran gedacht das so etwas passieren könnte. Ich wollte das es ihr besser geht und nicht das... Was-auch-immer mit ihr passiert."

Sie seufzte:" Ich hab sie seit dem Tag nicht gesehen. Sie war auch nicht in der Schule."

Dann schaute sie die beiden Männer an:" Warum fragt ihr nach ihr?"
 

Jakob hörte der Frau zu.

Nichts verdächtiges, ihre Story war einleuchtend.

Sein Blick wanderte zu Wasser. Die beiden Corps waren wahrscheinlich in so fern unheimlich das Wasser meist Sprach und Jakob ihm mit Blicken Gedanken zu zuwerfen schien. Hinter seinem Gesicht, das sah man, schien er abzuwägen, ob und wann man es verdient hat, das er seine Verhörmethoden hervorholte und bei seinem glattem Gesicht mit den schmalen, kalten Augen und dem spitzen Kinn, wollte Lenalee nicht wissen, was dies für Methoden waren, die er sich überlegte.
 

A Tale of Rain:

Marcus runzelte die Stirn, nickte aber zustimmend: "Stimmt, daran hätte ich auch selbst denken können."

Er schwieg einige Momente, dann sagte er: "Ich habe noch eine andere Idee", er blickte May nachdenklich an: "Du möchtest doch bestimmt noch irgendeine zusätzliche Augmetik auf Pump kaufen, oder?"

Er grinste, dann wurde das Lachen zu einem Ausdruck milder Überraschung.

Der Anführer der Widerstandszelle saß vor Kopf, seine Augen wanderten langsam seitwärts, bis zu Salazahr.

Eine feingliedrige Hand tauchte vor seinem Gesicht auf, griff mit großer Selbstverständlichkeit seine Obscura-Lunte, bevor sie wieder hinter dem Kopf des Informatikers verschwand.

Einen Moment später verschwanden die bunten Haare und das verdutzte Gesicht in einer beachtlichen Wolke grauen Nebels, in dem eine orange Glut aufglomm, als die Tüte, sichtbar kürzer, wieder an ihren angestammten Platz zurückkehrte.

Marcus wedelte mit der Hand um den Qualm zu vertreiben, der ihre Kellersitzgruppe in eine Art urban-avantgardistische Interpretation eines keltischen Steinkreis im Morgennebel verwandelte.

"Hallo, Scarlett", sagte er und lächelte, als das Mädchen sich auf ihren Sessel plumpsen ließ, das Gesicht so leer und freundlich wie ein Sommerhimmel, mit Augen, deren Pupillen so weit waren, dass sie wie kleine Tunnel in irgendein magisches Land wirkten.

"Hey...", sagte die Teenagerin träge, "Ihr seht aber lustig aus."
 

Edgar beobachtete die Frau genau, während sie antwortete, doch er konnte nichts eindeutiges feststellen. Sie war nervös, doch das wurden die meisten Menschen, die Besuch von der Cypher-Police Besuch bekamen.

Ihre Geschichte war nicht verdächtig, wenngleich Edgar der emotionale Ausbruch ein wenig seltsam vorkam, etwas an ihrer Wortwahl oder der Stimme, eine Art sechster Sinn, der Anschlug.

"Nun...", der Cop lächelte dünn, "Bei allen Anderen wissen wir, was aus ihnen geworden ist."

Seine Augen ruhten nachdenklich auf Lenas Gesicht.

"Das ist doch merkwürdig, oder? Ich habe ein ungutes Gefühl deswegen."

Edgar holte eine Zigarette aus seinem silbernen Etui: "Darf ich?", fragte er höflich, doch ohne eine Antwort abzuwarten.

Der Polizist blies den bläulichen Qualm in Richtung Boden.

"Was können Sie uns über Starlett erzählen, Ms. Valentine? Wissen Sie wo sie wohnt?"
 

DeNoir:

Scarletts unerwarteter... Auftritt?... stoppte May in ihrer Antwort. Sie verfolgte die Szene amüsiert und ergötzte sich an Salazahrs reichlich irritierten Gesichtsausdruck.

Dieser klimperte Scarlett nur verwirrt mit den Augen an, bemüht das Geschehene einzusortieren. Der Misserfolg stand ihm ins Gesichts geschrieben.

"Weißt du", May lachte:" Passiv hat sie dich grade geküsst."

Salazahrs Augen wurden groß, er steckte erschrocken seine Wirbelsäule und zog unwillkürlich den Rest seiner, wieder in seinem Mundwinkel deponierten, Obscura auf einmal in die Lunge. Es sah so aus, als würde er die Farbe der Glut in sein Gesicht ziehen, den während das zischende Geräusch seines verkrampften Einziehens zu hören war, färbte sich das Gesicht des jungen ITler in ein sattes kirschrot. Diesmal vollkommen offensichtlich Absichtlich, verschwand sein Gesicht in einer dicken Nebelwolke, als er so viel Rauch wie möglich auf einmal nach draußen presste.

May bekam einen leichten Schubs und rempelte einmal seicht gegen Sébastien. Als sich der Rauch legte war der Computerfreak ohne ein Geräusch verschwunden.

May blickte zu Marcus:" Du willst mich also töten lassen", grinste sie düster. Dann lachte sie:" Nein, kein Thema! Der Plan ist gut", sie strecke sich kurz und ließ sich dann Hände hinter dem Kopf verschränkt in das Sofa sinken:" Dann kann ich mal nach Herzenslust shoppen gehen und ein Arschloch verprügeln."
 

Lenalee überlegte kurz:" Ja, Starlett ist.. Ein für New-Nippen sehr typisches Mädchen. Seit sie in meine Klasse geht nimmt sie Drogen. Wenn sie im Unterricht war, schwebte sie trotzdem auf Wolke 7. Man konnte sich eigentlich nie wirklich mit ihr unterhalten. Ich weiß also nicht sehr viel über sie. Genau wie über die anderen Kids in meiner Klasse...", sie schüttelte resigniert den Kopf, als sie Wasser ansah. Den Blick von Winter vermied sie. Wassers Ausdruck war nicht wirklich einladen ihn anzuschauen, aber hinter Winters Augen, sah man so ein komisches Funkeln, was ihr einen Kloß in die Kehle setzten wollte.

"Ihre eingetragene Adresse ist ein verlassenes Hochhaus. Ich war vor ein paar Tagen dort, als ich sie gesucht hatte", fuhr sie fort:" Wahrscheinlich ist sie ein Straßenkind. Ich hoffe nur sie taucht bald wieder auf. Ich mache mir Sorgen."

Winter beugte sich nach vorne:" Sie suchen nach ihr?"

Lenalee blinzelte kurz:" Natürlich. Ich habe sie dort hingebracht, dann kam die Explosion in den Nachrichten, der Angriff von 'Black Ruin' und die Eröffnung über das Labor im Keller, was zwei Mitarbeiter von Life- Tech betrieben haben. Wenn ihr etwas passiert", sie ließ den Kopf hängen:" Ist das meine Schuld..."

"Was Wissens über Black Ruin, Ms. Valentine?", säuselte der blonde Cop.

Sie sah zwischen den beiden Polizisten hin und her:" Es... sind Terroristen. Gemeingefährliche Fanatiker. Warum?"

Ein düsteres Lächeln erscheint auf Winters Lippen, während er das hochgelegte Bein auf den Boden stellte und sich weiter nach vorne, die Ellbogen auf den Knien, beugte:" Interesse."
 

A Tale of Rain:

Marcus lächelte gespielt reumütig und hob die Hände: "Ich bin von deiner Bereitschaft ausgegangen dein Leben für die Freiheit zu opfern, du kannst mich doch nicht enttäuschen!", der Anführer zwinkerte ihr zu.

"Natürlich gehst du nicht allein. Sébastien wird dich begleiten und Salazahr gibt von hier aus Unterstützung."

Der Mönch nickte und beugte sich vor: "Wir brauchen vorübergehend eine Unterkunft irgendwo fernab des Lampion-Boulevards."

"Das werde ich arrangieren, ich habe ein verkommenes, verwinkeltes Viertel im Sinn, welches zwar nicht total verwahrlost, aber dunkel und leer ist."

Sébastien nickte und stand auf: "Wir sollten uns schnellstmöglich auf den Weg machen und uns vor Ort einrichten, Kontakt aufnehmen."

Der Chef signalisierte Zustimmung und erhob sich ebenfalls: "Ich werde versuchen in der Cypher näher an den Boss heranzukommen und vielleicht auch etwas in Erfahrung bringen können was uns nützt. Die Wohnung organisiere ich unterwegs und Salazahr sagt euch Bescheid wo ihr hin müsst."

Marcus ging in Richtung des Aufzugs.

"Viel Erfolg, Freunde", sagte er und verschwand dann in der Kabine.

Sébastien und May gingen um die notwendige Ausrüstung zu holen.

"Passt auf euch auf", Scarlett lächelte, ein wenig abwesend und obwohl ihr Blick nicht einmal halb in Richtung der Beiden gerichtet war.

Sébastien sah sie ein wenig überrascht an und lächelte zurück, auch wenn er wusste, dass das Mädchen es nicht sah.

"Du sammelst mich ein falls May uns in die Luft sprengt, he?"

"Klar", meinte der Rotschopf und kicherte leise, die Augen verträumt ins Nichts gerichtet.

"Ich hoffe du hast eben keinen Nerv getroffen", murmelte Sébastien beim Hinausgehen, "Es wäre nicht...unverständlich", er seufzte sehr leise.

"Er ist eigentlich gar nicht so viel weiter, Sie hat glaube ich einfach weniger...Lust als andere zu zeigen, dass Mädchen normalerweise etwas früher entwickelt sind", halb war es Scherz, halb Befürchtung und irgendwo mogelte sich für einen Moment der Gedanke an etwas...nahezu unmögliches dazwischen, geboren aus der Kameradschaftlichkeit zu Salazahr.

Der Impuls machte jedoch der Gewissheit Platz, dass es in dieser Hinsicht kein Happy-End geben würde und so hoffte er, dass der junge Techniker einfach ein wenig hormongebeutelt war.
 

Edgar nickte nachdenklich: "Natürlich nicht, woher auch.“

Er lächelte: "Die Video Aufzeichnungen legen nahe, dass das Mädchen eine...", er zögerte: "Bindung zu ihnen hat", der Cop starrte Lena an: "Black Ruin hat ein ziemliches Gemetzel veranstaltet, ja. Und einen Haufen Teenies vor dem Tod bewahrt", sein Lächeln wich undurchschaubarem Ernst.

"Das interessiert mich alles wenig, das Mädchen...", er schwieg kurz, bevor er fortfuhr: "Macht mir Gedanken, sie könnte fortgebracht worden sein, aber wohin und von wem? Vielleicht ist sie auch irgendwie entkommen?", sein Tonfall deutete an, dass schon dies allein verdächtig wäre.

"Falls sich das Mädchen bei Ihnen melden, oder sie zufälligerweise sogar besuchen sollte rufen Sie uns doch bitte umgehend an, nur, damit wir Bescheid wissen", Edgar stand auf, den Blick nicht mehr auf die Lehrerin fixiert sondern den Raum in Augenschein nehmend: "Sie sind ein ordentlicher Mensch, Ms. Valentine. Sie haben einen ehrbaren Beruf und ein Auskommen. Die kleine Starlett wäre vermutlich froh so jemanden zu haben."

Der Cop war gespannt wie die junge Frau reagieren würde: "Wie kann es sein, dass jemand, der scheinbar in einer Art Traumwelt lebt, verschwindet ohne dabei von auch nur einer einzigen Kamera erfasst zu werden?"
 

DeNoir:

May zwinkerte ihren Chef zurück und kommentierte das gesagt nicht weiter.

Der Plan war stabil, May hatte eine Kampfausbildung und Sébastiens Schwert hing wie das Damoklesschwert über seine Feinde und stand schützend vor seinen Freunden. Das arme Schwein würde sein blaues Wunder erleben, wenn er auf die Beiden trifft und mächtig auf die Fresse bekommen. May grinste in freudiger Erwartung dessen und einer menge neuer Cybernetics.

Als sie mit Sebastien alles zusammen gepackt wurde, wurden sie unerwarteter Weise von Scarlett kurz aufgehalten.

May zwinkerte ihr zu:" Klar passen wir auf uns auf."

Sébastien knuffte sie kurz vor dem Oberarm:" Hey was soll das heißen?", lachte sie ihm entgegen.

Sébastiens Themenwechsel auf dem Weg nach oben, traf sie etwas unvorbereitet. Sie überlegt kurz, wobei sie die Arme verschränkte. Dann lächelte sie irgendwie traurig:" Nein. So viel weiter ist er nicht und ich glaube, wenn er das wäre, dann... Würde mir das Sorgen machen."

Sie schaute Sébastien nachdenklich an:" Ich glaube er ist einfach nur eigentlich verdammt schüchtern, will das aber nicht zu geben. Überleg mal. Der Junge ist 20. Also rund 7-10 Jahre jünger als alle anderen. Seit er 16 ist versucht er hier die Welt zu retten. Er geht kaum raus, hatte hier niemanden in seinem Alter, einfach zum quatschen über Dinge, die man älteren einfach nicht mehr erzählt. Dann hab ich das Gefühl, dass er ständig denkt, sein fehlendes Alter kompensieren zu müssen, obwohl er das wirklich nicht nötig hat, weil der Junge in vielen Sachen erschreckend gut ist. Ich glaube in diesem Ausbildungslager, war nicht viel mit jung sein. Ich finde es beruhigend das man hin und wieder noch merkt, wie jung er ist."

Sie seufzte:" Er zeigt es zu wenig und sie zu viel. Aber ich glaube er weiß schon genau, dass das nichts werden würde, aber niedlich finden, kann er sie trotzdem, find ich", sie schmunzelte kurz:" Und ich glaube sie weckt in ihm eher den Beschützerinstinkt, jetzt wo er nicht mehr der jüngste und sie noch jünger und zerbrechlicher ist, als er."

Oben angekommen, bekamen sie wortlos, ohne irgendeinen Verweis eine Karte geschickt auf der ihr Weg zu der zeitweiligen Behausung eingetragen war.

May lachte nochmal schwesterlich:" Die Hormone schlagen zu. Jetzt schmollt er und redet nicht mit mir."

Dann begaben sie sich in die angegebene Richtung.
 

Lenalee zog besorgt ihre Augen zusammen, schaute Edgar aber weiter ins Gesicht, während er seine Gedanken ausführte.

"Weggebracht? Aber warum?", Lenalee blinzelte verwirrt:" Starlett, ist ein für Rusty-Rice kein sonderlicher Teenager, glaubt mir."

Auf die Aufforderung sich zu melden, ging Lena nicht ein, denn der Gedankengang des Captain verwirrte sie etwas:" Ich... versuche immer für meine Schüler dazu sein. Aber das geht natürlich nur bedingt. Die Schüler hassen, oder mögen mich. Starlett schien mich zu mögen und ich glaube man entwickelt immer eine Art Beziehung zu Menschen die einen nicht wortwörtlich allein im Regen stehen lassen."

Dann schüttelte sie entschuldigend den Kopf und schloss dabei kurz die Augen:" Ohne ihnen zu nahe treten, Officer. Wenn sie alle diese Fragen nicht beantworten können, wie soll ich es tun?"

Winter war ebenfalls langsam aufgestanden. Er hatte ein paar Schritte um die Couch gemacht und dabei eine Hand in die Hosentasche gesteckt. Sein Gesicht war immer noch eine düster lächelnde Maske, als er das Regal kurz beschaute und dann mit seiner langen, blassen Hand ein Buch aus dem Regal nahm:" Sie haben noch Bücher, Ms. Valentine, das sieht man selten."

Lenalee wirkte wieder ein wenig verwirrt:" Ähm, ja. Ich mag Bücher."

Seine Implantate, die in und auf seiner Hand eingesetzt waren, blitzten im Licht der Lampions rot auf, als er das Buch mit einer Bewegung aufschlug:" Geschichten über die Advent. Ein tiefgreifendes Werk."

Lenalee zog die Augenbrauen zusammen: "Ja, ich bin Religions- und Geschichtslehrerin."

"Tatsächlich", Jakobs Stimme schnitt scharf kalt säuselnt, irgendwie Monoton und dunkel, durch den stillen, dämmrigen Raum, als er das Buch geräuschvoll wieder zuschlug und zurück stellte:" Also sind sie zu all dem was mein Partner sagte noch belesen. Sie müssen für manche Kinder wie ein Engel wirken, Ms. Valentine. Für Starlett auch?"

Lenalee schüttelte unsicher den Kopf:" Das weiß ich nicht. Wie gesagt sie sprach nie viel."

"Tragisch", Jakobs Lippen kräuselten sich weiter nach oben:" Hatte Starlett Freunde, Ms. Valentine?"

"In der Schule hat sie keine."
 

A Tale of Rain:

Als sie zusammenhatten was sie brauchten war Marcus bereits fertig mit der Beschaffung einer Wohngelegenheit in dem kleinen Teil von Rusty Rice, der 'Bottomless Barrel' genannt wurde, weil er leer war wie ein Fass ohne Boden, oder hässlich wie ein alter Wirt war, oder was auch immer. Falls es eine Geschichte dahinter gab war sie Sébastien nicht bekannt. May und er bräuchten eine gute Dreiviertelstunde dorthin, wobei sie relativ ungestört blieben, unter anderem weil Salazahr nicht mit Ihnen, oder eher gesagt der Cyborg, sprechen wollte.

Die Wohnung war einigermaßen in Ordnung, sauber zumindest und es gab so etwas wie eine Ahnung von Strom und warm Wasser. Es reichte für eine dämmrige Halbbeleuchtung, einen alten Kühlschrank und das war schon etwas.

Zwei Feldbetten, ein niedriger Tisch mit zwei in die Jahre gekommenen Sesseln - der Boss hatte es beinahe übertrieben.

Solange aber niemand hier reinkam würde es nicht auffallen, dass die beiden Widerstandskämpfer in verhältnismäßigem Luxus lebten.
 

Edgar runzelte die Stirn.

"Traurig, finden Sie nicht?", fragte er: "Sie ist ein hübsches Mädchen und die Menschen meiden sie? Die Drogen sind, wie Sie selbst sagen, hier in der Gegend nicht gerade ein soziales Ausschlusskriterium."

Der Polizist verschränkte die Arme: "Ich sage es nicht gerne, aber die Straße ist mit Sicherheit kein geeignetes Zuhause für eine schmächtige, ansehnliche junge Frau", seinem Tonfall haftete etwas sehr ernsthaftes an.

"Es sei denn natürlich man kann sich wehren. Ich hoffe das Beste."

Edgar nickte Jakob zu, als Zeichen, das es an der Zeit war zu gehen.

"Die Situation hier muss für eine junge, leidenschaftliche Frau schwer erträglich sein", meinte er nachdenklich und ohne Lenalee anzublicken.

"Ich kann Ihre Wut verstehen. Es sollte Menschen geben, die etwas unternehmen, nicht wahr?", er öffnete die Tür.

"Schönen Tag, Miss Valentine, vielleicht sehen wir uns einmal wieder."
 

DeNoir:

"Weyhey", hatte May gemacht, als sie in die Wohnung kamen:" Wie schafft der Mann es, so manches einfach aus dem Boden zu stampfen?"

Die cyborg begann die Ausrüstung auf zu bauen.

Ein Touch- Hollobildschirm, eine Holotastatur und ein Rechner belagerten bald den Tisch. Als alles soweit lief, bekam sie eine weitere stumme Mail von Salazahr. Sie schmunzelte als sie sie durchlas.

"Salazahr hat ein bisschen über unseren Herren Melnikow ausgegraben. Keine pikanten, persönlichen Details, aber er hat den Weg gefunden mit ihm in Kontakt zu treten", sie pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht:" Ihn persönlich erreicht man wohl nicht, aber ein Kontaktmann sitzt wohl in der 'Grellen Grille'."

Sie überlegte kurz:" Wenn ich mich richtig entsinne ist das der Schuppen direkt neben einem der Tatorte."
 

Lenalee zuckte erschöpft die Schultern:" Ich weiß nicht warum die Dinge so um Starlett stehen, wie sie stehen. Natürlich ist das traurig", sie seufzte:" Und die Straße ist für niemanden ein geeignetes Zuhause."

"Gewiss, Ms. Valentine. Gewiss", Jakob stellte sich neben Edgar das Licht warf bedrohlich rote Reflektionen in den kalten Augen der beiden Cops.

Lenalee stand auf und verbeugte sich leicht:" Es beruhigt mich zu wissen, das nun jemand nach Starlett sucht der bessere Möglichkeiten hat als ich. Bitte finden sie sie."

Jakobs Lippen kräuselten sich erneut nach oben:" Wir werden tun was in unserer Macht steht, Ms. Valentine", säuselte er und lachte seicht:" Danke für ihre Gastfreundschaft."

Dann verließen die beiden Cops die Wohnung.
 

Etwas mehr als 15 Minuten stand Lenalee wie angewurzelt da und starrte auf die Tür. Die unterdrückte Aufregung fegte nun heiß durch ihre Innereien und sie hatte am ganzen Körper unglaublich zu zittern begonnen. Tränen standen in ihren Augen. Ihr bebende Hand faste an ihr Kom und über ihr Augenimplantat wählte sie eine Nummer. Das piepen des Freizeichens kam ihr wie eine weitere furchtbare Ewigkeit vor.

Dann wurde endlich abgenommen.

"Marcus?", fragte Lenalee mit unglaublich zittriger und hervorgewürgter Stimme:" Wir... Wir haben ein riesen Problem. Ich... Ich hab mein bestes gegeben, aber", zwei Tränen bahnten sich den Weg ihr Gesicht herunter:" Es geht um Scarlett!"
 

Jakob hatte immer noch ein breitest Grinsen im Gesicht, als er an der Seite von Edgar in den Fahrstuhl stieg.

"Das war nicht einmal die Hälfte", lachte er.
 

A Tale of Rain:

Sébastien gab einen Laut der Zufriedenheit von sich und stand auf.

"Dann unterhalten wir uns doch mal mit diesem Kerl, er kann bestimmt helfen wenn es darum geht dir noch einen dritten Arm, oder so, zu beschaffen."
 

Edgar lächelte wie Mackie Messer, als er spöttisch den Kopf schüttelte: "Das war alles nicht ganz gelogen und trotzdem natürlich weit von der Wahrheit entfernt", sein Gesichtsausdruck wurde ernst und nachdenklich, als er fortfuhr: "Ich glaube Miss Valentine, dass sie unser Interesse an dem 'Mädchen' nicht versteht, folglich hat Sie wohl wirklich keine Ahnung was sie sich da ins Haus geholt hat."

Die Polizisten gingen zu ihrem Wagen und stiegen ein.

"Ich möchte allerdings nicht behaupten, dass ich eine Idee habe was Fox vorhat, als Tarnung ist 'Straßenmädchen' gut, aber warum zur Schule gehen? Meinst du es war wirklich reiner Zufall, dass die Beiden ausgerechnet kurz vor dem Anschlag in die Clearing Stelle gegangen sind?", ausgeschlossen war das nicht.

"Andererseits bin ich überzeugt, dass Miss Valentines Angst vor uns nicht nur daher rührt, dass wir so unglaublich beeindruckende Typen sind", ein seltener Anflug von Humor, doch das kurze Lächeln auf Edgars Gesicht war echt, er blickte Jakob an.

"Ich denke wir könnten neue Anhaltspunkte gewinnen, indem wir die Lehrerin überwachen lassen, aber ich möchte keine schlafenden Hunde wecken solange die Rasse nicht feststeht."

Wasser zündete sich eine Zigarette an, wobei er seinem Partner die Schachtel anbot.

"Was meinst du? Haben wir es hier mit einem Puzzle zu tun oder einer seltsamen Verkettung von Ereignissen?"
 

Der Anführer des Widerstands hatte zwar nicht verstanden was eigentlich Sache war, doch er verstand sofort, dass etwas sehr beunruhigendes geschehen sein musste.

Das Scarlett etwas passiert war hielt er für ausgeschlossen, allein schon weil sie gerade im selben Raum saßen.

Während er mit ruhiger Stimme auf Lena einredete und noch nachdachte stand das Mädchen auf und der Anführer begriff was sie vorhatte.

"Ihr holt Lena ab?"

Scarlett lächelte und entschwand mit einem winken durch die Tür.

"Lena? Bleib bitte bei dir Zuhause, wir sprechen im Versteck...jemand holt dich ab."

Der Anführer legte auf und rieb sich die Schläfen.

Wenn sein Verdacht zutraf so hatte Lenalee sehr unangenehmen Besuch gehabt und es gab nur eine Hand voll Dingen die der taffen Kämpferin Angst machen konnten.

Ganz oben auf dieser Liste stand die Cypher-Police und wenn die sich auf einmal für Scarlett interessierten hatten sie ein ernsthaftes Problem.
 

DeNoir:

May hatte sich in das selbe Assemble an alten Kleidern gesteckt, die sie auch getragen hatte, als sie mit Scarlett die Tatorte durchsuchte.

Sie dachte das ihre Rüstung, die sie noch von 'New Stones' mitgenommen hatte, nicht den Anschein erweckte, sie habe einen Kredit nötig.

Sie zog ihre Kapuze auf:" Gut. Du bleibst in der Nähe?"

May ging raus. Es war nur ein kleiner Fußmarsch bis zur 'Grellen Grille', die Bar neben der Sackgasse in der May die Mülltonnen durchwühlt hatte.

Es war eine schummrige Bar.

Sehr dunkel, einzig erleuchtet von Neonschildern in verschiedenen Formen von Getränken, Kneipenspielen, Schriftzügen und der Bar Beleuchtung, die an der gegenüberliegenden Seite, die Kunden einmal durch den Laden winkte.

May ging Richtung Bar, an den Billardtischen aus angegrautem, weißen Plastik, einigen Sitzgruppen, deren Stühle über eine Stange am Tisch selbst befestigt waren und den Spielautomaten, die nicht neu waren, aber funktionstüchtig, vorbei und stellte sich an die Bar, vor der einige Hocker aus Stahlstange und grauem Plastiksitz mit schwarzem Polster standen.

May lächelte den Barkeeper an.

Ein Mann ende zwanzig, vielleicht auch Anfang 30. Er trug kurzgeschorene bauen Haare, ein schwarzes Hemd und Jeans.Der Mixer beugte sich zu ihr um sie über die seichte, im Hintergrund klingende Elektromusik, besser zu verstehen.

"Einen 'Pot of gold', bitte", ließ sie sich den Namen des Getränkes auf der Zunge zergehen, das gar nicht auf der digitalen Tafel stand, die hinter dem Barkeeper hing, bei die einige tote Pixel aufwies.
 

Der Barkeeper musterte die Frau kurz abschätzend.

"Wie sie wünschen", brummte er dann und begann einige Flüssigkeiten zusammen zu mischen, die im Schwarz- und Neonlicht, Gold und Silber schimmern.

Anstatt ihr das Getränk hinzustellen, hielt er es in der Hand und zuckte mit dem Kopf zu einem kleinen Podest neben der Bar. Es war zugestellt mit Lederbezogenen Polstermöbeln, fast schon zu schick für diese Bar, auch wenn sie für die Verhältnisse New- Nippon echt gut in Schuss war.

Die Plätze waren nur spärlich besetzt. Der Barkeeper führte May zu einem Tisch an dem ein Mann Mitte 40 in einem billigen Anzug und ein hübsches, junges brünettes Ding im kleinem Roten saß.

"Ein weiterer kleiner Kobold für sie", wisperte der Barkeeper, als er Mays Glas auf den Tisch zu den Anderen beiden, grell fluoreszierenden Getränken stellte.

Die Brünette nahm ihr pink leuchtendes Getränk und zwinkerte den Anzugsträger kurz an:" Ich komme wieder wenn du Fertig bist", flötete sie kokette.

May seufzte innerlich, als sowohl der Barkeeper als auch die Nutte sie alleine ließen und schaute dem Mann von unter ihrer Kapuze ins vor Neonlicht bunt- grell leuchtende Gesicht:" Seit ihr Jegger?"
 

Jakob hatte die Beine überschlagen und das Gesicht auf den Arm gestützt der auf der Autotür ruhte. Edgar sah er nicht an. Sein Gesichtsausdruck könnte man fast als gelangweilt betiteln, solange Edgar sprach, doch sein Partner wusste es besser. Er wusste, dass er dieses Gesicht machte wenn er intensiv nachdenken musste.

"Ich glaube", säuselte er:" Das sie ein unerschöpflicher Informationsquelle sein könnte."

Er lachte kalt:" Einige Dinge der ich mir über Ms. Valentine sicher bin:

- Sie kennt Fox, bei weitem besser, als sie zu gibt.

- Sie ist mehr als eine Lehrerin in diakonischer Mission.

- Ihre Schilderung der Vorfälle im YCC waren irgendwie komisch.

- Ihre Beschreibung von 'Black Ruin' auch. Hat selber Bücher über die Geschichte der Advent im Regal stehen und bezeichnet den Widerstand als Fanatiker?", er zog eine von den dünnen, blonden Augenbrauen hoch:"- Es war ihr unangenehm, das wir von ihr als guten Menschen gesprochen haben.

- Sie hat irgendetwas unterdrückt."

Ein Funkeln ging durch Jakobs Augen, als er Edgar endlich ansah:" Ich glaube nicht an Zufälle und du", er lachte kalt:" Genau so wenig."

Es grübelte noch einem Moment weiter und kaute dabei auf der Innenseite seiner Wange herum:" Ich weiß nicht, ob es daran liegt, das sie eine wahre Heilige für die Verhältnisse in Rusty-Rice ist, aber ich habe das Gefühl, dass bei weitem mehr hinter ihr steckt, auch wenn sie uns eine ziemlich plausible Geschichte aufgetischt hat."

Er nickte leicht:" Ich würde sie auch überwachen lassen, aber ich habe keine Lust, dass der Commissioner uns den Kopf abreißt, wenn wir Geld und Personal darauf verschwenden und er nur eine einfache Lehrerin sieht."
 

Lenalees Herz klopfte wie wild in ihrer Brust:" Halt! Warte! Wer!?", sie überschlug sich beim reden:" Die Cypher- Police.... Wasser und Winter", sie holte tief Luft:" Zwei Captain der Cypher Police waren hier! Wasser und Winter! Das sind zwei ganz.... ganz... grausame Menschen! Die... die haben mich über Scarlett ausgefragt!"
 

A Tale of Rain:

Sébastien hatte sich schweigend im Hintergrund gehalten, auch jetzt leistete er May nicht direkt Gesellschaf,t sondern saß in einer Ecke der Bar und hatte ein unberührtes Getränk vor sich stehen. Da das Recht verdächtig war tippte er obskur auf seinem Data-Pad herum, damit es aussah als ginge er irgendwelchen zwielichtigen Geschäften nach.
 

Der Anzugträger musterte die Cyborg und lächelte spöttisch.

"Sie wissen, wie sie mich hier ansprechen können, also ist die Frage recht überflüssig. Aber ja, ich bin Jegger und Sie sind auf der Suche nach einer Augmetik, obwohl Sie nicht...das nötige Kleingeld haben. Worum genau geht es denn?"

Seine Miene war gelangweilt, doch er beobachtete May genau.
 

Jakobs Überlegungen hatten für seinen Partner Hand und Fuß, und so nickte er zustimmend.

"Ich denke das eine schließt das andere nicht unbedingt aus“, er seufzte: "Ich muss zugeben, dass ich mir Fox etwas bedrohlicher vorgestellt habe. So...könnte es sein, dass eine Lehrerin einfach versucht ihre zerbrechliche, hilfsbedürftige Schülerin zu retten. Falls Miss Valentine also tatsächlich solch eine...'Heilige' ist wird sie wohl kaum geneigt sein uns in irgendeiner Form bei der Suche zu helfen, selbst wenn wir härtere Bandagen anlegen. Wie sollte dem Commissioner persönlich Bericht erstatten."

Die Sache gestaltete sich mysteriös.
 

Was Lena sagte hörte Marcus schon nicht mehr und Scarlett war schon weg.

Der Anführer der Widerstandszelle überdachte seine Möglichkeiten, am Ende blieb für ihn stehen, dass er herausfinden musste wonach die Cypher-Police suchte und warum auf einmal.
 

Scarlett hatte, von Mr. Tibbles geführt, einen Umweg genommen, wie üblich über die Dächer und weniger auf den Straßen von Rusty-Rice.

Sie hätte nicht sagen können wo sie eigentlich war, doch ihr pelziger Freund war so zuverlässig wie immer, sodass sich das Mädchen nicht wunderte, als es am Ende eines Weges über seltsame Stege und leuchtende Pfade an einer Tür herauskam, die in Lenas Wohnung führte.

Die Wirkung der Droge hatte weitgehend nachgelassen, als sie klopfte und so kam auch eine Ahnung von Orientierung zurück.

"Hey", meinte sie, als die Lehrerin öffnete und lächelte träge: "Du siehst nicht gut aus."
 

DeNoir:

May setzte sich ungefragt Jegger gegenüber. Es wäre wahrscheinlich ein furchtbarer Akt gewesen, Jegger aufzuspüren, hätte Salazahr ihnen nicht verraten können, dass man erst den Cocktail "Pot of gold" bestellen muss um dem Mittelsmann vorstellig zu werden.

Das Lächeln wich nicht aus ihrem schönen, aber harten Gesicht, als sie Jegger eben so eindringlich musterte, wie er sie:" Wie recht sie haben. Ich möchte mir neue neuronale Schaltkreise zu legen und die dazu gehörigen Schnittstellen, doch so was ist extrem kostspielig. Mir wurde gesagt, sie könnten mir aushelfen."
 

Jakob nickte:" Natürlich schließt sich das nicht aus und wenn ich irgendwann einen kooperativen Menschen finde, sag ich dir Bescheid", scherzte er kalt.

Dann kräuselte sich sein Grinsen weiter zu seinen Augen, was sein Gesicht nicht wirklich freundlicher machte:" Ich bin gespannt was der Comissioner dazu sagt."
 

Lena schaut Scarlett an wie einen Geist.

" Oh beim Imperator!", sie nahm Scarlett an einem ihrer zarten Handgelenke und zog sie sanft in die Wohnung. Dann beschaute sie sie von oben bis unten und seufzte erleichtert:" Du bist die Letzte die herkommen sollte! Aber zumindest scheint es dir gut zu gehen", sie musterte Scarlett besorgt:" Zwei ziemlich miese Typen sind hinter dir her. Hattest du das Gefühl du wurdest verfolgt?"

Wenn Wasser und Winter sie gesehen haben und die Beiden nun in der Wohnung fanden, würde es selbst dann eng werden, wenn der Imperator den beiden Frauen seinen ganzen Segen schenkte:" Ich werde sicherlich bald beschattet werden, man darf uns auf gar keinen Fall zusammen sehen!"
 

A Tale of Rain:

Der Mittelsmann nickte langsam: "Ich kann Ihnen helfen, neuronale Schaltkreise...", er schwieg: "Das ist ein ziemlich großer Auftrag, wir haben das Geld und ein zuverlässiges Institut, welches die Implantate einbaut."

Er beugte sich vor und sah May beinahe freundlich-forschend ins Gesicht: "Sind Sie absolut sicher, dass sie das Geld zurückzahlen können?"

Er zögerte: "Mir ist klar, dass bei einem so großen Betrag eine gewisse Zeit nötig ist, aber wir müssen auch zusehen schnell unser Geld zurück zu erhalten, bei einer Summe von über drei Millionen Credits."

Jegger lehnte sich zurück und starrte die Cyborg an: "Die Konsequenzen, falls die Zahlungen ausbleiben, werden Ihrer Gesundheit nicht zuträglich sein und das wäre schade, Sie sind noch jung."
 

Scarlett legte den Kopf schräg: "Hier gibt es keine Jahreszeiten, Lena", sie verschränkte die Arme: "Marcus möchte, dass du ins Hauptquartier kommst, aber...", die Teenagerin lächelte: "Mr. Tibbles sagt wir müssen einen kleinen Umweg machen, es gibt tausend Augen in dieser Stadt und selbst hier sind nicht alle erblindet."

Scarlett griff Lena am Arm und zog sie hinter sich her: "Komm, komm, warum willst du hier warten bis das Wasser wiederkommt?", das Mädchen kicherte und führte die Lehrerin zum Hinterausgang.

"Du kannst doch klettern, oder?", sie sah hinauf zum Dach des angrenzenden Gebäudes.
 

DeNoir:

May nickte leicht. Das war so ziemlich genau die Situation mit der sie gerechnet hatte. Sie ließ sich von Jegger berieseln. Sie wusste das zwischen Kreditaufnahme und dem Angriff gerade mal 3 Monate lagen und die Summen der Anderen ähnlich hoch gewesen waren. Die Cyborg nickte:" Das Risiko muss ich eingehen. Sie bekommen ihr Geld wieder, aber wenn ich nicht bald die neuen Schaltkreise bekomme, bleibe ich tatsächlich ewig jung. Sie verstehen. "
 

Lenalee hatte Scarlett mit den Augen verwirrt angeblinzelt, dann zog das Mädchen sie davon.

' Hier gibt es keine Jahreszeiten '.

Drogenwahn, oder eine bildhafte Anspielung das Winter nicht in der Nähe ist?

Denn der Mars hatte Jahreszeiten, die selben wie die Erde, nur fast doppelt so lang.

'Bis das Wasser wiederkommt ', da es draußen immer noch erbarmungslos am Regnen war, konnte es nur auf den nebelgrauen Cop gemünzt sein. Den brauchte sie wirklich kein zweites Mal. Doch sie hatte nicht gesagt, dass die beiden Männer Wasser und Winter hießen, also woher wusste sie es?

Scarletts Frage ließ Lenalee aus ihren Gedanken auftauchen:" Klar. Das ist in der Gruppe mein Job. Geh vor ich folge dir."
 

A Tale of Rain:

Jegger verschränkte die Arme, schüttelte unzufrieden den Kopf und sagte: "Ich bin nicht dafür zuständig zu entscheiden, ob das Geschäft läuft oder nicht, wenn sie schon erfahren haben wie es zu Stande kommt, aber...ich finde Verzweiflung ist keine gute Basis für einen Kredit. Andererseits haben Sie dann nicht so viel zu verlieren, schätze ic.", der unansehnliche, harte Mann zuckte die Schultern.

"Sehen Sie zu, dass sie niemals 3 Monate in Rückstand geraten."

Er stand auf: "Ich brauche ihre Nummer, meine Auftraggeber werden sich bei Ihnen melden."
 

Scarlett kletterte geschickt und sehr schnell, jahrelange Übung war ihr anzusehen und so dauerte es nicht lang da hatten die beiden Frauen eine gewisse, grundsätzliche Höhe erreicht. Über Dächer und Dinge, die gerne welche gewesen wären, ging es in Richtung des Verstecks, doch auf einem recht gehörigen Umweg.

"Von hier Oben ist es fast als balanciere man auf Felsen, in einem Meer aus Lichtern", murmelte Scarlett und lachte leise: "Niemand der einen festhalten könnte, so sehr sie es auch versuchen."

Während sie auf einem kleinen Wohnsilo innehielten drehte Scarlett sich etwas Obscura ein und blickte nach Oben.

"Die Sterne sind hier unterhalb des Horizonts, seltsame, verkehrte Welt aus Träumen, Übermut und Angst."

Die Teenagerin hielt Lena den Stängel hin.

"Es gibt so viele Welten in dieser großen Stadt."
 

DeNoir:

May lachte innerlich auf.

Verzweiflung muss ihr Geschäft sein.

Ansonsten nimmt niemand so einen hohen Kredit auf, dem seine Enkel wahrscheinlich noch abzahlen müssten und mit Erbe ausschlagen behilft man sich in dieser Welt nicht mehr.

Ohne weiter auf Jeggers Gerede einzugehen, zog sie einen Kulli aus der Hosentasche und schrieb eine Nummer auf eine der dünne Papuntersetzter die in einem schon leicht verbogenen Ständer auf dem Tisch standen. Dann stand sie auf und ihre Zähne blitzen einmal kurz im grellen Neon, als ihr Lächeln etwas breiter wurde und sie Jegger mit ihren geschickten, langen Fingern der noch menschlichen Hand, den Bierdeckel in die Brusttasche schob.

" Ich werde mir eure Worte zu Herzen nehmen", flüsterte sie.
 

Lenalee folgte Scarlett ohne sichtlich Probleme.

Ihr mechanisches Bein ist auf Klettern und Springen ausgelegt und die beiden Frauen huschten wie zwei Schatten durch die Nacht.

Ungesehen und ungehört.

Lenalee blieb neben Scarlett stehen und hörte sich ihre Abhandlung über die Welt an. Es war ein bisschen verworren, doch ihre Worte machten Sinn. Grade in schlechten Zeiten entstehen immer mehr kleine Welten, in denen Menschen Schutz und Halt vor der Großen suchten. Lenalees Augen blickten auf das grelle Meer aus Lichtern unter ihren Füßen. Tatsächlich wirken die hohen Gebäude auf denen sie standen, wie dunkle Felsen und erinnern sie an ein Bild aus einem ihrer Bücher.

Ein Meer auf der Erde.

Dunkelblau, es glitzert hier und da im Mondschein, nur die spitzen dunklen Felsen nicht.

Sie schaute zurück zu Scarlett, nahm mit einem denkenden Lächeln die Obscura entgegen und zog daran:" Es sind viele bunte Sterne", sie lachte:" Von hier oben sind sie schöner, als steht man mitten drin."
 

A Tale of Rain:

Der Broker hatte genickt, May ging und Sébastien beobachtete, dass der Mann ihr nachdenklich hinterher blickte, bevor er aufstand und in Richtung eines Aufzugs ging.

Jegger wurde von der Frau begleitete, die jetzt seltsamerweise sehr viel...stärker wirkte als vorher und auch nicht mehr so auf Tuchfühlung ging. Interessant, der Mönch hatte den Eindruck die Dame sei mehr als eine Prostituierte, vielleicht war sie eine direkte Angestellte des Vermittlers.

Worüber die beiden Sprachen konnte Sébastien nicht verstehen, dann entschwanden sie und auch er stand auf, ging hinaus, wo May bereits wartete.

"Interessant", meinte der Geistliche nachdenklich: "Die sind vorsichtig und achten darauf, dass jeder nur das nötigste weiß, denke ich."
 

Scarlett nickte: "Aus der Nähe sehen Dinge oft weniger schön aus."

Sie schlug die Beine übereinander und sah nach Oben.

"Schätze die Sterne sind ein ziemlich dunkler, einsamer Ort. Unten fällt uns das Licht einfach mehr auf als die Schwärze dazwischen."

Die Teenagerin wirkte wie üblich geistig nicht unbedingt hundertprozentig anwesend, aber ihre Stimme hatte einen ungewöhnlich ernsten Klang, zumindest unter der üblichen, ätherischen Reinheit.

"Peeping into the Abyss, long i stood there, dreaming dreams i never used to dream before.", murmelte der Rotschopf und sah wieder zu Lena, die Worte stammten nicht von Scarlett sondern aus einem alten Buch, welches sie gelesen hatte, Gedichte von einem alten Poeten der Erde, zumindest mehr oder weniger - der exakte Wortlaut war nicht hängen geblieben.

"Ich glaube hier haben es viele einfach nicht geschafft den Blick wieder abzuwenden."

Das Mädchen lächelte.

'Ihr könnt weiter, die Streife ist weg.'

Sie nickte ihrem Freund zu und stand wieder auf, wobei sie das Obscura Tütchen geschickt im Mundwinkel balancierte, denn sie würde beide Hände brauchen um auf der Hinterhof Seite des Gebäudes hinab zu klettern.
 

DeNoir:

May hatte Sébastien kurz über das Gesprochene unterrichtet. Nach dem er seine Gedanken dazu beendet hatte nickte sie und hatte die Hand ans Kinn gelegt:" Sie machen ein großes Geheimnis aus ihren Geschäften, aber ich glaube nicht das Jegger der ist den wir eigentlich suchen. Ich tippe er steht irgendwo in der Mitte. Melnikow wird noch einen Mann fürs Grobe haben, oder", May schmunzelte und ein funkeln ging durch ihre Augen:" Eine Frau. Aber das werden wir herausbekommen, wenn ich den Kredit bewilligt bekomme und Besuch bekomme."

Sie machen sich auf den Weg zurück zu ihrer Behausung.

May schaltete ihren Kom ein:" Zahr?"

Keine Antwort.

"Salazahr du musst meine alternative Telefonnummer freischalten. Ich hab erfolgreich Kontakt aufgenommen."

Stille.

Allerdings bekam May keine 4 Minuten später eine Bestätigungsmail von einem Provider.

May seufzte und sah Sébastien an:" Streich das als ich sagte, ich bin froh das man hin und wieder noch sein Alter merkt... Wenigstens macht er seinen Job. "

Sie seufzte:" Jetzt heißt es warten. Der ganze Spaß könnte bis zu vier Monaten dauern..."
 

Lenalee lächelte fröhlich, als sie Scarlett zu hörte. Während sich die beiden an einer Häuserwand hinunterkletterten. hatte die Lehrerin ihre Gedankengänge darüber beendet.

"Was findest du schön, Scarlett?", fragte sie als die beiden Frauen sich nicht mehr darauf konzentrieren mussten, an der Hauswand zu bleiben, die doch gefährlich morsch unter den beiden talentierten Kletterern zu bröckeln begangen hatte.
 

A Tale of Rain:

Der Mönch lachte leise angesichts des immer noch eingeschnappten Informatikers, sagte jedoch nichts dazu, er wollte nicht unnötig gemein sein. Vielleicht würde er Salazahr einen Erdnuss-Schokolade Riegel mitbringen, wenn sie sich das nächste Mal begegneten.

"Möglicherweise...ich frage mich wirklich wer sich auf derartige Geschäfte verlegt, wer kann denn ernsthaft glauben irgendjemand könne ohne weiteres die benötigte Summe aufbringen?"

Er verschränkte die Arme: "Oder geht es vielleicht gar nicht um das Geld?", Sébastien zögerte: "Können die Meisten zahlen?", ausgeschlossen war das nicht, die Raten mochten, je nach Umständen, tragbar sein?

Sébastien war ratlos.

"Dann sitzen wir jetzt also vier Monate hier fest, ja?"
 

Scarlett hatte während der Kletterpartie ebenfalls geschwiegen und stand jetzt unten neben Lena.

Auf die Frage der Lehrerin gab es zunächst keine Antwort, das Mädchen lächelte und schien angestrengt nachzudenken.

"Ich mag den Regen und das Licht, das jeden Tropfen glitzern lässt wie ein Kristall."

Sie ging langsam weiter, bog dann unvermittelt in eine unfassbar schmale Gasse ab, die, kaum ein halbes Dutzend Hände breit, in einem krummen Bogen bergab führte.

Sie mussten hintereinander gehen, seitwärts gedreht und so schwieg Scarlett erneut für einige Zeit, in der die Teenagerin vielleicht nachdachte.

Am Ende der Gasse lag ein weiterer, schmuddeliger Hinterhof, mit einem angrenzenden Schuppen.

"Ein Hot-Dog ist auch etwas schönes", fuhr das Mädchen fort, als es sich geschickt an der Dachkante des Schuppens emporzog.

Oben angekommen ging sie zu einer Feuerleiter, die an der Fassade empor führte.

Sie kicherte leise: "Und ich mag Drogen."

Eine schwache Ahnung von Ironie lag in ihrer Stimme, Scarlett kletterte mit schnellen Handgriffen die Leiter empor.

"Was ist mit dir?", fragte sie neugierig, "Hast du in all dem Rost Traumbilder gefunden?"
 

DeNoir:

May hatte die Arme verschränkt und über Sébastiens Worte nachgedacht:" Hmmm Wie groß die Raten sind, werden wir herausfinden, wenn alles läuft."

Dann lächelte sie Sébastien an:" Nur wenn dir das nichts ausmacht. Du arbeitest doch in deinem normalen Leben, oder?", May wusste es nicht, aber angesichts der Zeiten in denen der Priester zu ihnen stoß und wieder ging, interpretierte sie das:" Wenn dir das ungelegen kommt, ich kann auch auf mich selbst aufpassen."
 

Lenalee freute sich das Scarlett ihr so ehrlich antwortete und es machte ihr tatsächlich Spaß sich mit ihr zu unterhalten. Sie hatte eine ganz eigene Sicht auf die Welt und Lena faszinierte das. Mit einem bittersüßen Lachen quittierte sie Scarletts letzte Bemerkung.

Die Gegenfrage traf sie allerdings etwas unerwartet, als sie ihr wieder den Wolken entgegen folgte. Ihr Verdutzten wich allerdings schnell wieder einem breiten Lächeln. Sie hatte das Gefühl so langsam, aber sicher wurde Scarlett warm mit den neuen Leuten um sich herum.

Lena seufzte nachdenklich, als sie Scarlett hinterher kletterte:" Ich mag... die Sicht ins All die man hat, wenn es mal kurz nicht regnet und alte Geschichten", sie lachte:" Um so mehr Staub auf den Seiten liegt, umso besser."

Sie schwang sich aufs Dach und lief wieder neben Scarlett:" Und Grapefruitlimo", sie musste kurz in ihren Überlegungen stoppen, als sie über ein ca. 1 m weiten Spalt auf ein niedrigeres Dach springen mussten.

"Und euch", lachte sie Scarlett entgegen, als sie sich aus der Hocke erhob in der sie gelandet war.
 

A Tale of Rain:

Der Priester nickte: "Ja das stimmt, aber von hier aus...", er zögerte, schwieg kurz. Er hatte sagen wollen, dass er es von Ihrer neuen Wohnung aus nicht gerade weit zur Arbeit hatte, dann schien ihm dies zu viel gesagt. Der Impuls erschien ihm jedoch nach einigen Sekunden albern, allein schon deshalb weil er nicht in einer Rüstung zur Arbeit gehen konnte, weswegen die Maskerade eigentlich wegfiel.

"...ich habe es nicht weit zur Arbeit von hier aus."

Er griff sich an die Kapuze und nahm die Maske ab.

"Schätze das Theater kann ich mir auch sparen."

Er blickte May nachdenklich aus seinen violetten Augen an. Im dämmrigen Licht war die Iris fast schwarz.

"Marcus sagt ich soll bei dir bleiben, also tue ich das."

Ohne das Metall war seine Stimme weicher, ein wenig heller und vor allem klarer.

"Ich gehe ganz normal weiter arbeiten, vorerst denke ich gibt es nichts zu befürchten...das Sanctum ist aber zu weit entfernt. Weißt du schon, wie du dir die Zeit vertreiben wirst?"
 

Obwohl ihre Welt jetzt nur aus verschwommenen Grautönen, dem Kitzeln des Regens und verwischten Lichtern bestand verspürte Scarlett eine ungewohnte Form von Kurzweil, es kam selten vor, dass sie ein längeres Gespräch führte.

"Grapefruitlimo...", sagte das Mädchen gedankenverloren und lachte leise. Sie sah Lena kurz an und lief dann weiter, schwieg jetzt den Rest des Weges. Scarlett hatte diese Worte nur selten über sich gehört und jetzt wollte sie ihren Nachhall nicht vertreiben.
 

DeNoir:

May war wie vom Donner gerührt stehen geblieben, als Sébastien die Maske abnahm. Sie hatte immer gedacht er sei in Marcus Alter, was wahrscheinlich an seiner abgebrühten, distanzierten und eher kalkulierten Art lag, weshalb sie das Gesicht gerade ein wenig aus der Bahn warf. Er schien tatsächlich jünger zu sein, als sie.

"Meine Fresse bist du jung", sagte sie verdutzt, als ihr Kiefer nach einigen Sekunden wieder zu mehr als offen stehen nutzte war. Sie zog eine Augenbraue hoch:" Es ist eine Schande, dass du das versteckst, ich hoffe das weißt du."

Sébastien sah gut aus.

Sie erinnerte sich an einige Gespräche, in denen Lenalee, Salazahr und sie überlegt hatten wie Sébastien unter der Maske aussah. Ob er alt war, sie waren sich eigentlich alle sicher gewesen das er älter war, oder ob sein Gesicht durch irgendwas entstellt war.

Doppel Nope.

May räusperte sich und blinzelte nochmal. Jetzt hatte er tatsächlich die Stimme eines geistlichen.

"Ich ähm...", sie schloss wieder zu Sébastien auf und versuchte ihn nicht so neugierig ins Gesicht zu starren, wie es Impulse in ihr wollten:" Hab mir darüber noch keine Gedanken gemacht... Oder sagen wir so, die Gedanken die ich hatte hast du grade gegrillt."

Sie stemmte die Hände in die Hüften und beschaute ihn jetzt doch ungeniert:" Wie alt bist du? 24?"
 

Es war das erste mal das Lenalee ohne ihre Verkleidung in der Kirche auftauchte. Schnell ging sie mit Scarlett durch den zerfallenen Saal, wobei ihre Schritte jetzt durch das Kirchenschiff hallten, und stieg in den Aufzug.

Lena wurde irgendwie wieder nervös. Sie faltete ihre Hände die wieder zu zittern begonnen hatte, als sie das Gespräch mit Winter und Wasser Review passieren ließ. Sie wird diese 4 Augen nie wieder vergessen und betete das sie nichts gesagt hatte, was sie auf eine Spur gebracht hatte. Sie kniff Augen und Lippen zusammen, als die Türe sich wieder öffnete.
 

A Tale of Rain:

"Ich fühle mich mit der Maske wohler."

Er runzelte die Stirn: "Erleichtert irgendwie die Trennung von Arbeit und Beruf", er grinste schwach: "Ich versuche ein wenig Licht in die Straßen hier zu tragen, es gibt mehrere Einrichtungen der Kirche für Jugendliche...und ein bisschen vom Imperator darf ich auch erzählen."

Der Mönch fuhr sich mit der Hand durch das platt gedrückte Haar.

"Ich bin dreiundzwanzig", sie hatten die Wohnung erreicht und gingen nach Drinnen.

"Ich wäre dir verbunden, wenn du den anderen die Überraschung nicht verdirbst, ich glaube nach wie vor, dass es besser ist wenn niemand uns alle miteinander in Verbindung bringen kann."

Er ging zum Kühlschrank und nahm sich eine Flasche blau fluoreszierender Sprazzer Lemonade, eines schwach alkoholischen Getränks, dessen Geschmack an Zitrusfrüchte, Weingummi und Minze erinnerte.

"Du könntest natürlich auf gut Glück in Rusty-Rice rumlaufen, abwarten ob sich was tut."

Er schwieg und sah sie nachdenklich an.

"Irgendetwas sagt mir, dass sie nicht prüfen werden ob du in der Lage bist das Geld zurück zu zahlen, also musst du wohl nicht besonders aufpassen."
 

Marcus erwartete die Beiden mit mehr oder weniger erfolgreich versteckter Erleichterung, ob der glücklichen Rückkehr. Scarlett verschwand sofort in ihrem Zimmer und ließ die beiden Anderen allein.

"Gut, dass ihr sicher angekommen seid", Marcus führte Lenalee zu einem der Sofas, bevor er ihr ein Glas Ember-Brand einschenkte.

"Hier", er reichte ihr das Glas: "Was ist passiert? Hast du Besuch von der Cypher-Police bekommen?"
 

DeNoir:

May hatte Sébastien zu gehört ohne etwas dazu zu sagen.

In der Wohnung angekommen, nahm sie eine Dose Bier aus ihrem Rucksack. Sie öffnete sie zischend und nahm einen tiefen Schluck. Sie schaute Sébastien immer noch komisch blinzelnd an:" Überraschung verderben, ich? Nur unter der Bedingung: Das ich von Salazahrs Gesichtsausdruck ‘nen Foto kriegen. Das werd ich mir einrahmen", sie lacht schelmisch, dann zeigte sie mit dem Zeigefinger der Hand die auch die Dose hielt auf ihn:" Und von Marcus auch!"

Sie seufzte sanft.

" 23", sie schüttelte den Kopf:" Um diese Welt steht es schlimmer als ich dachte, wenn so viele, so junge Leute schon töten müssen...", sie hatte zu Boden geschaut und eher zu sich selbst gesprochen. Dann sah sie Sébastien an:" Ich werde mal hier mal dort sein. Wie üblich in Bars rum lungern. Wen ich mich verstecke, geht das gegen den Sinn dieses ganzen Aufwands hier."
 

Lenalee ließ sich steif wie ein Brett auf das Sofa fallen und nahm das Glas mit einer zitternden Hand an. Schnell nahm sie es in beide Hände, damit es ihr nicht aus den wackligen Fingern rutschte und trank einen Schluck bevor sie irgendetwas sagte. Trotz allem fühlte sich ihre Kehle unangenehm trocken an, als sie nickte.

"Ja... Ich... ", sie schaute Marcus sorgenschwer an:" Zwei Captain waren da... ", sie blickte sich kurz überlegend um , sah Marcus dann wider an:" Edgar Wasser und Jakob Winter."

Als sie die Namen aussprach, kamen ihr ihre Gesichter, verzehrt vom roten Licht der Lampions, wieder in den Sinn. Ihr Blut floh aus ihrem Gesicht und aus den Händen, die unangenehm kalt und steif wurden:" Das... Das waren zwei furchtbare Menschen, die... Die haben mich über Scarlett ausgefragt und wie ich mit ihr in Verbindung stehen würde, wie sie in der Schule wäre und warum ich sie zum YCC gebracht hatte", sie wischte sich durchs Gesicht:" Als ich nach Hause kam da... da waren die schon in meiner Wohnung. Als ich sagte, ich wüsste nichts haben die angefangen mein Leben anhand meiner Wohnung zu sezieren und... und... Der eine hat so getan, als wären sie besorgt um das Leben eines Straßenmädchens, der andere hat nur immer so... furchtbar gegrinst", sie schaute Marcus eindringlich in die Augen:" Wer bei Cypher interessiert sich für ein einzelnes Straßenmädchen, nur weil es nach so einer Aktion nicht mehr gesehen wurde?"

Sie kippte den restlichen Inhalts des Glases herunter und stellte es auf den Tisch. Dann schlug sie die Hände zusammen und schaute Marcus flehend entgegen:" Ich hab eine ziemlich gute Menschenkenntnis und ich weiß genau das diese Männer nicht nett und genauso gut in ihrem Job, wie unheimlich sind! Und sie wollen Scarlett! Wir müssen auf sie aufpassen, Marcus!"
 

A Tale of Rain:

Ein harter Glanz trat in Sébastiens Augen, als er antwortete: "Ich bin ein Aszendierter des Ordens der Heilenden Flamme, mein Leben gehört der Unity, der Kampf gegen Umnachtung und Häresie ist unsere heilige Berufung."

Dieser Krieg musste inzwischen mit mehr als Worten gefochten werden.

Der Mönch schwieg kurz und lächelte dann: "Da hast du Recht, ich bin sicher du wirst deine Rolle mit Bravour meistern", so viel Schauspielkunst würde das wohl nicht erfordern.

Der Mönch merkte auf, als sein Kom-Link ein dezentes Signal gab, eine Nachricht.

Der Geistliche wurde blass, als er die Nachricht abrief.

"Es gibt Probleme", meinte er unruhig: "Lena hat Besuch von der Cypher-Pol bekommen, sie...scheinen Scarlett zu suchen?", die letzte Information sprach er unwillkürlich zögernd aus, da er es nicht so Recht glauben mochte.
 

Marcus schwieg einige Zeit, offensichtlich in angestrengtes nachdenken versunken.

"Ich werde versuchen herauszufinden was die Polizei unternimmt, für den Augenblick können wir nichts tun."

Er seufzte, die beiden Captains kannte er.

"Wasser und Winter sind die für den Widerstand verantwortlichen Captains, vielleicht...", der Anführer zögerte und ließ sich so genau wie möglich erzählen, was die beiden Cops gefragt und gesagt hatten.

"Sie machen sich wohl kaum Sorgen um eines von abertausend Straßenmädchen", sagte Marcus bitter: "Aber ich bin nicht sicher ob es um Scarlett geht, vielleicht geht es auch um dich."

Marcus stand auf und füllte sich ebenfalls ein Glas.

"Die Life-Tech muss Ihre Video-Aufzeichnungen sofort auf einen externen Server übermitteln, denn Salazahr hat alles gelöscht, als er im System der Clearingstelle war."

Der dunkelhäutige Mittfünfziger nahm wieder Platz.

"Wenn du jetzt urplötzlich verschwindest erweckt das erst Recht ihren Verdacht. Hast du dir den Weg gemerkt, auf dem ihr hergekommen seid? Scarlett hat ein bemerkenswertes Talent die funktionierenden Kameras hier zu umgehen. Ich halte es für möglich, dass die Beiden für eine Überwachung sorgen, je weniger du auf Videobändern auftauchst, desto schwerer fällt es ihnen eine genau Aufzeichnung deiner Bewegungen anzufertigen."
 

DeNoir:

In Mays Gesicht war eine komische Betretenheit getreten, unterbrochen von der unerwarteten Nachricht.

"Nach Scarlett? Über Lena?", ein unwillkürlich schlechtes Gefühl machte sich breit:" Das klingt nicht gut, aber zum Teufel, warum?"

Darauf wird niemand eine Antwort haben und May sprach die Frage so aus, dass man merkte, das sie sich dessen bewusst war.
 

"Um... Um Mich?", Lena wurde schlecht:" Aber das würde heiße, wenn sie für dem Widerstand zuständig sind, das sie mir auf die Spur gekommen wären. Das würde unweigerlich für alle eine große Gefahr bedeuten."

Lena philosophierte angestrengt über Marcus Worte:" Der Weg war ein wenig verworren, aber es müsste gehen... Ich glaube das Beste wäre, wenn ich mein normales Leben lebe und solange die Luft nicht rein ist, nicht hier auftauche. Wenn sie nur eine Lehrerin sehen, die zur Arbeit, wieder Nach Hause und Einkaufen geht, sind die Chancen am Besten, dass die wieder Leine ziehen."



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