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Die Farbe Rot

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Yeah, das nenne ich mal Fließbandarbeit xD Dieses Kapitel war schon so lange geplant, ich musste es jetzt einfach schreiben, sonst hätte ich heute nicht schlafen können. Ich hoffe, ihr fiebert ebenso mit wie ich xD Viel Spaß beim Lesen :) Komplett anzeigen

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Allein

Tseng sah müde hoch, als die Tür zu Elenas Zimmer aufging und er Reno und Vincent zu Gesicht bekam.

„Vincent... wie ich sehe, bist du wieder aufgewacht. Das freut mich...“, sagte er und seine Lippen zeigten ein dezentes Lächeln, welches jedoch alsbald wieder in sich zusammenfiel.

Reno sah es mit Sorge. Elenas Zustand schien sich nicht gebessert zu haben und das zehrte an den Kräften des Turk-Oberhauptes. Dass man ihm das so deutlich ansehen konnte, machte die Sache umso schlimmer und Reno war noch entschlossener, Cissneis Taten zu beenden.

„Ich bin hier, weil ich Informationen will.“

Vincents ruhige Stimme täuschte über seine Angespanntheit hinweg, doch er stieß auf sehr wenig Widerstand.

„Frag. Ich werde dir alles sagen, was ich kann“, forderte Tseng ihn auf, während sein Blick zurück zu Elena glitt.

Reno hielt sich im Hintergrund und lehnte sich gegen die Wand, während er die Arme vor der Brust verschränkte. Er hoffte nur, dass Vincent nicht allzu sauer werden würde...

„Ihr wisst, wer hinter den Attentaten steckt, habe ich Recht?“

Tseng gab sich keine Mühe, dies zu dementieren.

„Das ist richtig.“

Vincents Gesichtsausdruck wurde finster, doch er bemühte sich um Ruhe.

„Wie lange wisst ihr es schon?“

„Erst seit dem Zwischenfall im Krankenhaus.“

„Wer ist es?“

„Sie war... nein, sie ist ein Mitglied der Turks. Wir haben sie für tot erklärt, als sie nach einem Einsatz nicht wieder zurückkehrte. Ihr Name ist Cissnei, Codename Shuriken.“

Vincent brauchte eine Weile, um die Informationen zu verdauen, dann fragte er weiter.

„Was hat sie für einen Grund, euch derart an den Kragen zu wollen?“

Tseng seufzte und schüttelte den Kopf.

„Das weiß ich nicht.“

Vincent bezweifelte das, aber er ahnte, dass er nicht mehr aus Tseng herausbekommen würde, falls da noch etwas zu holen war.

„Jetzt bist du dran. Sag uns, was du weißt. Sag uns, wo sie hingegangen ist“, meldete sich Reno nun aus dem Hintergrund und Vincent wandte sich ihm zu.

Der Rothaarige hatte seine abwartende Haltung aufgegeben und Ungeduld prägte seine Worte. Er wollte zur Tat schreiten, den Wahnsinn beenden... Vincent konnte das gut nachvollziehen, denn das war auch sein Ziel, daher schmerzte es ihn, dass er den anderen enttäuschen musste.

„Ich kann mich kaum noch erinnern. Wenn ich zu Chaos werde, dann ist es schwierig, alles zu behalten, was geschehen ist. Zumal ich vorher durch meine Verletzung ohnmächtig geworden bin und er mich völlig übernommen hatte“, gab der Dunkelhaarige zu und Reno wandte sich wieder der Wand zu, um wütend fluchend dagegen zu treten.

„Scheiße, scheiße, scheiße! Das darf doch nicht wahr sein?!“, rief er enttäuscht und Vincent und Tseng ließen ihn machen.

„Und nun?“, wollte Vincent von Tseng wissen.

Tseng hob müde den Blick und lächelte wackelig.

„Ich weiß es nicht... es tut mir leid.“

Vincent hätte ihn am liebsten am Kragen gepackt und ihm eingetrichtert, dass er wieder normal werden und sich nicht so hängen lassen sollte, doch er war sich sicher, dass dies keine Wirkung haben würde. Tseng war gerade ein gebrochener Mann, nicht fähig, rational und überlegt zu handeln, dafür litt er zu sehr... und auch das kam Vincent sehr bekannt vor. Also tat er gar nichts und wandte sich Reno zu, um diesen davon abzuhalten, sich selbst und der Wand noch mehr Schaden zuzufügen.

„Lass uns gehen, Reno...“, sagte der Schütze und berührte mit beiden Händen Renos Schultern.

Damit durchdrang er den Nebel aus Wut, der Reno fest in seinen Fängen gehabt hatte und mit einem frustrierten Schnaufen ließ der Rothaarige von der Wand ab und trottete Vincent hinterher, während er verbissen zu Boden starrte.

Tseng schaute ihnen niedergeschlagen hinterher. Als die Tür sich schloss, kehrte sein Blick automatisch zu Elena zurück, wobei er feststellte, dass nach wie vor keine Änderung ihres Zustands eingetreten war.

Der Leiter der Turks bedauerte, dass er Reno und Vincent nicht helfen konnte. Er wusste, dass er ein schäbiges Oberhaupt darstellte, aber er konnte es nicht ändern. Elenas Zustand hatte ihm vor Augen geführt, dass auch er Schwächen hatte und verletzbar war. Er konnte im Moment nur daran denken, was passieren würde, wenn sie nicht aufwachte und an nichts sonst. Er war in diesem Kampf keine Hilfe...

„Es tut mir leid... ihr müsst es allein schaffen“, flüsterte Tseng und lehnte gebrochen seufzend seine Stirn an die Elenas.
 

Reno war immer noch wütend auf alles, während er Vincent hinterher stapfte. Er wütend auf Tseng, der ein Schatten seiner selbst war, er war wütend auf Vincent, der sich nicht erinnern konnte und am allermeisten war er wütend auf sich selbst, weil er sich so verdammt hilflos fühlte. Mehr denn je wünschte er sich etwas oder jemanden, auf den er einprügeln konnte, doch er wusste, dass das keine Besserung der derzeitigen Situation herbeiführen würde.

„Reno, dein Telefon“, sagte Vincent auf einmal, doch Reno achtete nicht darauf, sondern lief stur weiter, bis er gegen den Rücken des Schützen prallte.

„He, was bleibst du denn einfach stehen?!“, äußerte er sich sauer und rieb sich seine geschundene Nase, als Vincent ihn erneut auf das klingelnde Etwas in seiner Jacketttasche hinwies.

Er nahm das Handy heraus und sah aufs Display, ehe er das Gespräch annahm.

„Brave, was gibt’s?“

„Reno, wie sehr liebst du mich?“

Reno rieb sich die Stirn, den ersten Anzeichen einer Migräne vorbeugend und gab einen genervten Laut von sich.

„Brave, ich bin heute nicht sonderlich gut drauf, also wäre ich dir überaus dankbar, wenn du deine Scherze für dich behalten würdest.“

„Wann bist du je mal gut drauf? Du musst dringend entspannter werden.“

„Ich werde sowas von tiefenentspannt sein, wenn ich nachher vorbeikomme und dir bis zum Ansatz in den Arsch trete!“, wütete Reno daraufhin, doch er erntete nur belustigtes Lachen.

„Aber nicht doch. Dabei habe ich so interessante Informationen für dich“, sagte Brave schließlich und das war das erste Interessante, was der Spitzel nun von sich gab.

„Was für Informationen?“

„Eure Mako-Lady wurde beim stillgelegten Mako-Reaktor 5 gesehen. Wenn du schnell bist, kriegst du sie noch“, sagte Brave nun und Reno wurde sofort aufgeregt.

Ob das ihre Chance war, Cissnei zu schnappen?

„Danke Brave, du hast was gut bei mir“, sagte Reno schnell und legte auf, bevor Brave nach einer Belohnung fragen konnte.

„Vincent, wir müssen los. Cissnei wurde beim Reaktor 5 gesehen, wir müssen uns beeilen“, teilte er dem Schützen mit und es brauchte nicht lange, da hatten sie das WRO-Gebäude verlassen und hielten mit einem geliehenen Einsatzfahrzeug der Organisation auf das Gebiet vom Mako-Reaktor 5 zu.
 

Vincent war überaus froh, dass er einen robusten Magen hatte, denn Auto fahren gehörte nicht zu Renos herausragendsten Fähigkeiten. Der junge Turk nahm die Kurven viel zu eng, hielt die Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht ein, ignorierte rote Ampeln und schnitt anderen Autos die Vorfahrt ab... aber man musste zugeben, dass Reno verdammt viel Glück hatte, denn das Auto trug keine einzige Schramme davon.

„Ich habe noch nicht mal zehn Minuten gebraucht, wir müssten sie also auf frischer Tat ertappen“, sagte Reno fast stolz und sprang voller Tatendrang aus dem Auto, während Vincent sich vornahm, das nächste Mal lieber zu laufen.

Die beiden Männer ließen den Wagen stehen und mussten über ein paar Müllberge hinweg steigen, ehe sich der Mako-Reaktor 5 vor ihnen zeigte. Er sah noch genauso aus wie vor ein paar Jahren, als Avalanche versucht hatte, ihn ebenfalls zu sabotieren wie den Mako-Reaktor 1. Seit die Erde gerettet worden war, hatte Rufus Shinra alles getan, um von Mako-Energie auf erneuerbare Energien umzusatteln, um die Lebenskraft des Planeten nicht weiter zu dezimieren. Seitdem waren fast alle Reaktoren stillgelegt worden und es wurde darauf gewartet, dass die letzten Aktivitäten im Inneren aufhörten, ehe man die Reaktoren abtragen wollte. Die Welt wendete sich wirklich zum Besseren...

„Diese Dinger jagen mir immer einen Schauer über den Rücken“, meinte Reno, den Blick auf den Reaktor gerichtet.

„Kann ich verstehen“, stimmte Vincent ihn zu, dann liefen sie schweigend weiter und erklommen letztendlich das Innere des Reaktors.

Überall verliefen Rohre in sämtliche Richtungen, oft musste man Wegen auf ebenjenen Rohren folgen und immer weiter drangen die beiden ins Inneres des Reaktors vor. Es gab noch sämtliche Sicherheitsvorkehrungen und sie brauchten eine Weile, doch endlich hatten sie den inneren Ring erreicht. Unter ihnen glomm ihnen das giftig-grüne Leuchten des Makos entgegen und es kribbelte unangenehm in Vincents Nacken, während sie auf einer langen brückenartigen Konstruktion weiter gingen.

„Scheiße, am liebsten würde ich umkehren“, flüsterte Reno, während er immer wieder nach unten sah, wo es unheilvoll blubberte.

Das Leuchten tat in ihren Augen weh und schließlich richteten sie den Blick ausschließlich nach vorn. Endlich erreichten sie den Kern des Reaktors, doch dieser war nicht so allein, wie er hätte sein sollen.

Reno und Vincent zogen ihre Waffen, als sie Cissnei sahen, die sich am Reaktorkern zu schaffen machte. Sie wurde auf die beiden aufmerksam und kam auf die beiden zu.

„Ich habe nicht so schnell mit euch gerechnet“, meinte sie, doch ihre gesamte Körperhaltung drückte Entspannung aus, als ob es nichts ausmachen würde, dass sie in der Unterzahl war.

Reno ließ seinen Schlagstock sinken und versuchte es zuerst mit Worten.

„Cissnei...“, sagte er und sie schloss die Augen, verzog voller Schmerz das Gesicht.

„So hat mich lange niemand mehr genannt“, sagte sie leise, jedoch gut hörbar. „Es ist schön, dass du mich nicht vergessen hast, Reno.“

Der Rothaarige nickte und machte einen Schritt nach vorne, während er abermals das Wort an sie richtete.

„Cissnei, ich bin sicher, wir können das irgendwie klären. Ich möchte nicht gegen dich kämpfen. Wir sind beide Turks“, sagte er, doch er schien das Flasche gesagt zu haben, denn Cissneis Gesicht verzog sich nun wütend.

„Seit ihr mich alle im Stich gelassen habt und mich weggeworfen habt wie ein Stück Müll, bin ich keine Turk mehr! Ich werde euch alle dafür büßen lassen, was mit mir passiert ist!“, rief sie erbost und Reno war fassungslo.

Das war nicht die sanfte Cissnei, die er einmal gekannt hatte. Aber warum?

„Cissnei!“, rief er, doch sie hörte ihn nicht mehr.

In ihrer Hand glühte es grün auf und eine Energiekugel aus flüssigem Mako erschien, die Cissnei auf Reno schleuderte. Der Rothaarige wich gerade so aus, so dass die Energiekugel das Metall der Brückenkonstruktion traf und schmelzen ließ. Mit einer Energiekugel aus ihrer anderen Hand sandte Cissnei eine Flammenkugel und setzte das geschmolzene Metall noch dazu in Brand. Die Flammen züngelten sofort höher und machten sich daran, zu einer unüberwindbaren Wand zu werden, aber noch sah Reno die Chance, zu Cissnei zu kommen.

„Reno, wir müssen umkehren. Die Brücke wird immer brüchiger werden!“, rief Vincent wie durch einen Nebel und der Turk wusste, dass der andere Recht hatte.

Er sah zu ihm, wollte mit ihm fliehen... doch dann kehrte sein Blick zu Cissnei zurück, die sich nun abwandte und wieder zum Kern des Reaktors ging. Ein Bild voller Einsamkeit...

//Wenn es stimmt, was sie sagt, dann bin ich auch Schuld daran, dass sie uns hasst. Wenn ich ihr das Gegenteil beweise, dass ich ihr helfe, dann vielleicht...//, überlegte er und wusste, er musste sich schnell entscheiden.

Sollte er den bequemen Weg gehen und mit Vincent fliehen? Sollte er ihn weiter in Gefahr bringen, indem weitere Anschläge drohten, weil er jetzt feige war?

Oder sollte er zu Cissnei gehen, für sie da sein oder aber auch, sie eigenhändig zu stoppen und damit das Übel an der Wurzel zu packen?

Reno lächelte und schüttelte den Kopf über sich selbst. Er dachte an Rude, Tseng und Elena, sowie auch an Vincent. Was gab es da noch zu überlegen?

Der Rothaarige sprang also auf, nutzte die kleine Lücke und sprang durch die Flammen zu Cissnei hinüber.

„RENO!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich habe gerade so ein episches Bild im Kopf, wie Reno über ein Flammenmeer springt... boah, in meiner Fantasie ist das gerade total cool xD Aber oh Mann... Vincent wird nicht begeistert sein xD
Danke übrigens für die fleißigen Kommis von DieLinkeBazille und die Favos. Ich hoffe, dass noch mehr Leute dazu kommen und mit Reno und Vincent mitfiebern. Für Kritik jeglicher Art bin ich auch zu haben, also nur raus damit :D

LG
Kyo Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  DieLinkeBazille
2018-01-27T17:56:54+00:00 27.01.2018 18:56
Gahhh~
Du kannst doch nicht an dieser Stelle aufhören!!
Das ist doch Folter!
(╯°□°)╯︵(\ .o.)\

Tseng tut mir so leid. Ich hoffe von ganzen Herzen, dass Elena wieder aufwacht! Brich dem armen Kerl nicht das Herz.
o(╥﹏╥)o
Antwort von:  Kyo_aka_Ne-chan
27.01.2018 22:13
Ich finde es schön, dass du das als Folter empfindest und wissen willst, wie es weiter geht :D Ich hatte ehrlich gesagt eine kleine Krise, weil ich Angst hatte, dass Cissneis X-Men-Kräfte vielleicht nicht reinpassen ^^" Aber ich habe hier noch niemanden von den 3 Leuten, die das lesen, verschreckt, also kann ich jetzt aufatmen, ja? xD
Die Story braucht nun mal ihre Cliffhanger, es tut mir leid xD

Ja, ich leide auch mit Tseng TT_TT Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, was ich da mache, muss mich erst mal mit meiner Muse beraten xD

Danke jedenfalls für deinen Kommi, ich freue mich sehr darüber :)


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