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Scissorsroid

von

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Unerwarteter Besuch

Ein Klingeln unterbricht Mikus Gedanken. Es dauert ein bisschen, bis die Diva versteht das jemand an ihrer Tür ist. Als hätte sie geschlafen schaut sie zur ihrem Eingang. Es klingelt ein weiteres Mal, dieses Mal etwas länger und wie von einer Wespe gestochen springt Miku auf. Ein Glück ist es Nachmittag und sie hat ihre normale Kleidung angezogen, bestehend aus dem schwarzen Faltenrock, mit blauem Bund und ihrem Ärmellosen schwarzen Hemd. Stolpernd kommt sie an der Tür an und öffnet diese leicht keuchend.

"Hast du noch trainiert?" Luka steht dort und kichert leise über ihren Witz.

Überrascht starrt Miku ihre Freundin an. Sie hat nicht gedacht, dass diese einfach vorbei kommt. Sie dachte, dass Kaito und sie im Paradies bleiben und nie wieder etwas mit anderen Menschen zu tun haben möchten.

Verwirrt legt Luka den Kopf schief. "Möchtest du mich nicht reinbitten?", fragt sie mit einem leichten Lächeln.

Als wurde die Blauhaarige bei etwas Verbotenes ertappt zuckt sie Schuldbewusst zusammen. "Ja, tut mir Leid." Mit gesenktem Kopf geht sie zur Seite und deutet Luka, dass sie reinkommen darf.

"Ich finde deine Wohnung immer noch richtig schön", schwärmt Luka. "Möchtest du Kuchen? Ich habe welchen mitgebracht." Mit einem Zucker süßem Lächeln dreht diese sich zu Miku um.

Langsam nickt die Diva. Noch immer kann sie es nicht glauben, das Luka wirklich hier ist. Es fühlt sich für sie so unecht an, als würde sie träumen.

Mittlerweile fühlt Luka sich hier, wie zu Hause, weshalb sie in die Küche geht und Besteck und Teller holt, um damit den Tisch zu decken. In der Mitte wird der Kuchen gestellt, Zitronenkuchen frisch vom Bäcker und sowohl Miku als auch Luka haben einen Teller vor sich.

"Guten Appetit", sagt Luka und verbeugt sich leicht, nachdem beide ein Stück auf ihren Teller haben.

Langsam bekommt Miku wieder Bewegung in ihren Gliedmaßen. Während ihre Freundin schon genüsslich den Kuchen verspeist, isst Miku ganz langsam.

"Alles in Ordnung", fragt Luka liebevoll und sieht Miku besorgt an. Ihre strahlend blauen Augen schauen sie eindringlich an, weshalb Miku das Gefühl hat, als könnte Luka ihr Inneres sehen.

"Ich ... Bin nur überrascht, dass du hier bist", erklärt Miku wahrheitsgemäß.

Leise kichert Luka. "Natürlich bin ich gekommen. Nachdem ich deine Nachricht gelesen habe, habe ich mich auf den Weg gemacht. Tut mir leid, dass ich dir nicht antworten konnte." Luka schaut ihre Freundin mittleidig an, es tut ihr wirklich leid.

Ein schlechtes Gewissen kommt in ihr hoch. Sie hat gedacht, dass Luka sie vergessen hat, dass sie im Paradies zu sehr mit Kaito beschäftigt ist, dabei hat ihre Freundin an sie gedacht. Doch ein weiterer Gedanke macht sich in ihr breit. Sie hat Luka vor zwei Stunden geschrieben und sowohl von Lukas zu Hause aus, als auch von Kaito benötigt sie zehn Minuten um hier hin zu gelangen. Was hat Luka in der Zeit gemacht, bevor sie die Nachricht gelesen hat?

Ein weiterer Satz von Luka lässt Miku aufhorchen. "Wollen wir gleich wieder singen?" Ihr Lächeln sieht unschuldig aus, liebevoll und doch spürt Miku wieder diese Eifersucht.

"Luka will nur mit mir singen, um Kaito zu beeindrucken. Sie will besser werden, damit Kaito sie noch mehr liebt. Dann habe ich keine Chance mehr." Diese Gedanken hat Miku voller Wut und Hass. Sie spürt, dass sie Luka alles Schlechte wünscht.

"Ja ... Klar", antwortet Miku trotz ihrer Gedanken. Sie hasst sich gleichzeitig dafür, dass sie so hinterhältig über Luka denkt. Schließlich weiß die Blauhaarige nicht, ob ihre Freundin wirklich so denkt.

"Super", freut sich Luka mit einem leichten Lächeln.
 

Den ganzen Nachmittag, bis zum Abend trainieren die beiden noch. Sie lachen viel und Miku spürt, dass sie ihrer Freundin Unrecht getan hat. Luka möchte nur mit ihr singen und die Diva fühlt sich schlecht, weil über ihre Freundin so etwas gemeinsam gedacht hat.

Am Abend klingelt ihr Wecker. "Why I don't cry for you", erklingt es aus ihrem Telefon und entschuldigend hält es Luka sich am Ohr.

Ein ungutes Gefühl kommt in Miku hoch, als sie Luka reden hört. "Wirklich? Super! Bis gleich", verabschiedet sich die Pinkhaarige erfreut von diesem Gespräch.

Breit lächelnd dreht sie sich zu Miku um. "Es tut mir Leid. Ich muss los." Schnell packt sie ihre Tasche und läuft zur Tür. "Kaito macht heute essen. Bis zum nächsten Mal." Ein Knall ertönt, als die Tür zu fällt.

Die ganze Zeit schaut Miku hinter ihrer Freundin her. Als diese nicht mehr im Raum ist, starrt sie immer noch die Tür an. Die Wut kommt in ihr hoch. Wieder lässt Luka sie in Stich wegen ihres Geliebten. Miku redet sich immer wieder ein, dass Luka für Kaito nicht gut genug ist. Eigentlich sollten die beide zusammen kommen, doch war sie zu langsam und Luka hat schneller ihr Lied ihm vorgesungen. Ihr ist es klar, dass sie einen Fehler gemacht hat, einen Fehler, um ihr Lied zu perfektionieren. Einen Fehler Luka zu unterrichten. Einen Fehler, nicht eher Kaito ihr Lied vorgesungen zu haben. Einen Fehler, sich nicht mehr angestrengt zu haben. Tief im Inneren weiß Miku, dass sie diesen wieder gut machen muss.

Ihr Blick fällt auf die Schere, die noch immer auf der Kommode liegt und ein Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht auf. Sie wird Luka einfach töten. Dann gehört ihr Meister wieder ihr alleine und niemand nimmt ihn ihr weg. Miku gefällt der Gedanke, dass Kaito wieder ihr gehört.

Langsam greift sie nach dem Werkzeug. Schwach erkennt sie ihr Spiegelbild in der Klinge wieder und der Plastikschutz fühlt sich kalt auf ihrer Haut an, doch fühlt Miku, wie sie sich beruhigt.



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