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Elbenland

von

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14. Larion

14. Larion
 

Sebastian saß wieder an Alex' Bett. Er hatte den Kopf in seine Hände gestützt. Innerlich weinte er, aber davon ließ er sich nichts anmerken. Er hatte gelernt, seine Tränen zurückzuhalten.

Thaleara kam von hinten auf ihn zu.

"Sie wird schon wieder", sagte sie aufmunternd, "es geht ihr mit jedem Tag besser." Sie lächelte ihn an. Sebastian brachte kein Lächeln zusammen. Er war sehr niedergeschlagen. Gedanken und Schuldgefühle quälten ihn. Er hätte Alex nicht gehen lassen dürfen. Sie war die Prinzessin. Was, wenn sie jetzt starb?

"Ich denke nicht, dass sie sterben wird, Sebastian", meinte Thaleara.

"Aber ich weiß, dass ich dir Bettruhe angeordnet habe... noch 2 Tage mindestens. Und du hast sie schon einmal nicht eingehalten!", fügte sie streng hinzu.

Sebastian nickte. Vorsichtig strich er Alex noch einmal über ihr sehr blasses Gesicht und humpelte dann in sein Bett. Dort lag er still und regte sich nicht, während Thaleara seinen Fuß neu verband. Sie merkte, dass er jetzt nicht reden wollte und ließ ihn in Ruhe.

Sebastian dachte über vieles nach. Ihn quälten Gedanken und Erinnerungen. Er erinnerte sich, wie Alex auf dem Hügel stand und verbissen kämpfte, wie er fiel und das Bewusstsein verlor. Er erinnerte sich auch, wie sie sich angeschlichen hatten und versucht hatten, das Tor zu stürmen. Er schloss die Augen. Plötzlich hörte er wieder das Waffengeklirr, sah Alex kämpfen und befand sich wieder eingeschlossen in einem Ring von Feinden.

Mit einem Schrei fuhr er hoch und bemerkte, dass er nur geträumt hatte. Er schwitzte am ganzen Körper. Es war sehr dunkel um ihn herum und er beruhigte sich langsam wieder. Er schaute sich im Raum um, um sicher zu gehen, dass er wirklich im Krankensaal war. Dann schlief er, wenn auch schlecht, wieder ein.

Als er am nächsten Tag aufwachte, war sein Haar noch immer leicht nass von Schweiß. Doch er fühlte sich ausgeruht. Vorsichtig linste er zu Alex hinüber. Sie schien zwar zu schlafen, aber sie schien schlecht zu träumen. Alex wälzte sich in ihrem Bett hin und her und schien auch viel zu schwitzen. Sie träumte im Moment wirklich schlecht...

Ein Schwertkampf bei viel Publikum. Ein Mädchen, dass ihr ähnlich sah, mit ihrem Schwert. Sie steckte in der Klemme. Sie konnte den Kampf nicht gewinnen, wollte aber doch nicht aufgeben. Die Klippen, auf die sie immer mehr zugedrängt wurde. Sie fiel, fiel weit und tief. Der Aufprall ins Meer und darunter die Steine. Das Wasser färbt sich rot von ihrem Blut. Das Schwert war mit ihr gefallen. Es sank zu dem Mädchen auf den Grund. Sie war schon tot. Doch ein kleiner Schimmer war da. Von ihr zu dem Schwert. Er löste sich wieder auf. Das Schwert wurde ans Ufer gespült. Ihr Körper jedoch sank tiefer und tiefer...

Alex wälzte sich im Schlaf hin und her. "Sie durfte nicht tot sein, nein!!!"

Thaleara bemerkte ihren unruhigen Schlaf. Sie ging zu ihr und hielt sie vorsichtig fest.

"Ganz ruhig, Alexandra. Alles wird wieder gut." Thaleara versuchte sie zu beruhigen; mit wenig Erfolg. Einer der Elben war auch wach und blickte leicht verträumt zu Thaleara und Alex hinüber. Er war auch einer der Schwerverletzten. 2 Pfeile hatte er im Rücken gehabt und viele tiefe Schnittwunden.

Die Tür zum Krankensaal öffnete sich. Ein sehr großer, braunhaariger Elb trat ein. An seiner Seite ging eine sehr hübsche Elbin. Sie hatte kurzes, blondes Haar. Beide waren von königlicher Würde umgeben. Die Augen der Elbin waren tränenunterlaufen. Sie hielt die Hand des Elben sehr fest. Auch er schien sehr traurig und besorgt zu sein, doch er weinte nicht. Er legte mitfühlend einen Arm um die Schultern der Elbin. Er sprach beruhigende Worte auf sie ein. Sie vergrub ihr Gesicht in seinem Gewand doch sie schien nicht mehr so sehr zu weinen.

Der Elb sah die beiden eine Weile an und blickte dann wieder zu Alex' Bett. Sebastian war hinzugetreten und hatte beruhigend auf sie eingeredet. Sie schlief wieder einigermaßen ruhig. Er atmete auf. Er sah noch, wie Thaleara Sebastian wieder in sein Bett scheuchte, bevor er einschlief.

Das Elbenpaar ging langsam auf Alex Bett zu. Die Elbin blickte auf und brach wieder in Tränen aus.

"Alles wird gut", sagte der Elb.

Sebastian war gerade auf dem Weg in sein Bett doch er drehte sich um als die beiden zu Alex Bett gingen.

"Felagund, Martha", sagte er und neigte leicht den Kopf.

"Danke für deine gute Zuwendung, Sebastian", sagte Felagund.

"Das tu ich doch gern", erwiderte er und wurde nun von Thaleara endgültig wieder in sein Bett gescheucht. Dann wandte sie sich den beiden zu.

"König, Königin", begann sie, "Alexandra wurde sehr schwer verwundet, dass wisst ihr. Doch sie befindet sich schon auf dem Weg der Besserung. Ich tue, was in meiner Macht steht um sie zur Genesung zu bringen, doch das kann noch eine Zeit lang dauern. Ich kann das absolut nicht abschätzen. Aber, leider, wird es wahrscheinlich so sein, dass sie wieder lernen muss zu gehen. Ich weiß, das klingt schlimm, aber ich denke, dass sie es schnell schaffen wird. Vor allem, da sie sicher viel Unterstützung von Sebastian bekommen wird."

Martha schlug die Hände vor den Mund. Doch diesmal fing sie nicht an zu weinen. Tröstend legte Felagund seine Arme um sie.

Martha ging ums Bett herum und setzte sich auf einen Sessel, der dort stand. Vorsichtig nahm sie einen Arm von Alex und hielt ihn vorsichtig fest.

"Wach auf, Alex!", schluchzte sie.

Und so saßen sie beiden noch eine Zeit lang bei dem Bett der Prinzessin. Auch Felagund ging zu ihr und strich ihr über den Kopf.
 

Die Zeit verging. Sebastian kümmerte sich sehr liebevoll um Alex. Er durfte nach ein paar Tagen wieder aufstehen und Thaleara schimpfte ihn nicht mehr, wenn er herumstrich. Nach 3 Wochen war der Elb, der schwer verletzt gewesen war und Alex schon einige Zeit beobachtet hatte, auch genesen. Er ging erst schüchtern zu Alex doch er begann mit der Zeit sich so eifrig um Alex zu kümmern, wie Sebastian selbst. Dieser freute sich über die Unterstützung. Die beiden Elben waren Tag und Nacht bei Alex. Sie schliefen auch noch immer in ihren Krankenbetten, denn Felagund und Martha hatten nichts dagegen einzuwenden.

Thaleara war sehr zuversichtlich, dass Alex bald aufwachen würde und es schien, als ob Martha und Felagund jede freie Minute an ihrem Bett verbrachten. Tafia war erst ein Mal bei Alex gewesen. Es war ein großer Schock für sie gewesen, doch sie schien eifersüchtig zu sein, da Alex im Mittelpunkt stand.

Lucy war schon lange wieder gesund und hatte schließlich ein Zimmer im Schloss bekommen. Sie wollte noch immer nicht zu ihren Eltern zurückgehen. Was sie hier hielt, das wusste niemand so genau. Auch sie wandelte oft zwischen den Krankenbetten herum, schien aber immer sehr gedankenverloren zu sein. Wenn sie in diesem Zustand war redete niemand mit ihr. Keiner wagt es, sie zu stören.

Es war früher morgen. Sebastian war neben Alex Bett eingeschlafen. Eine Hand berührte seine Schulter und er schrak hoch.

"Ah, du bist es, Larion! Bin ich eingeschlafen?" Er drehte sich um und blickte ihm ins Gesicht. Larion grinste ihn an.

"Geh schlafen, Sebastian. Du siehst vollkommen fertig aus. Und such dir vielleicht ein besseres Plätzchen dazu aus", meinte er, "ich bleibe schon bei ihr."

Sebastian seufzte und schleppte sich schließlich in sein Bett. Er schlief sehr schnell ein.

Larion setzte sich an Sebastians Platz neben Alex Bett. Er bekam eine traurige Miene. Thaleara hatte zwar gesagt, dass sich Alex Zustand besserte aber sie war noch nicht einmal aufgewacht, was ihn bedrückte. Er wollte sie gern ein Mal wach sehen. Larion stütze seinen Kopf auf seine Hände. Seine langen blonden Haare fielen ihm ins Gesicht. Er war ziemlich groß aber gut gebaut. Dennoch machte er einen wilden Eindruck als ob er immer im Wald gelebt hatte und nun zum ersten Mal in einer größeren Stadt war. Doch war er schon länger im Dienst des Königs.

Er richtete sich wieder auf und nahm Alex Hand. Larion schloss die Augen.

"Ach, Alexandra, Prinzessin, wollt Ihr nicht aufwachen?", dachte er.

Er spürte einen leichten Händedruck. Aber er nahm ihn nicht wirklich war, da nicht glaubte, dass Alexandra doch schon in irgendeiner Weise wach war. Doch es folgte noch ein leichter Druck.

Larion sah auf.

"Alexandra?!"

Ein weiterer Händedruck. Dann nichts mehr. Larion rief wieder und wieder nach ihr doch er spürte nichts mehr. Er wollte Sebastian aber doch schlafen lassen und beschloss ihm später davon zu erzählen. Doch Sebastian war bereits aufgewacht. Er lief zu ihm.

"Was ist passiert?", fragte er.

"Ich habe einen Händedruck von ihr gespürt. Ich weiß nicht, ganz sicher bin ich mir jetzt nicht mehr, aber ich glaub schon, dass er da war...", antwortete er.

Sebastian nickte.

"Ich werde Thaleara davon berichten", sagte er und ging davon.

Thaleara war in fünf Minuten da. Sie konnte keinen wachen Zustand von Alex feststellen, aber sie meinte, es könnte sein, dass sie wach war. Danach verließ sie den Raum wieder.

Sie war ziemlich geschafft, da sie die letzten Wochen fast Tag und Nacht gearbeitet hatte, um die Kranken möglichst schnell gesund zu bekommen. Jetzt, da die meisten alle, bis auf Alexandra, wieder gesund waren, holte sie den ganzen Schlaf nach, den sie versäumt hatte. Niemand nahm es ihr übel.

Sebastian beschloss noch eine Weile zu schlafen und ließ Larion wieder allein an Alex Bett zurück. Er fuhr ihr gerade vorsichtig über die Stirn als Lucy das Zimmer betrat. Sie konnte Larion aus irgendeinem Grund nicht ausstehen. Es war allen schleierhaft wieso.

Sie betrat den Raum. Lucy sah sich um und ihr Blick viel sofort auf Larion, der Alex Gesicht leicht berührte.

"Kannst du deine dreckigen Finger nicht von ihr lassen?!", herrschte sie ihn an.

Auch Larion konnte sie nicht ausstehen.

"Nein!", antwortete er barsch.

"Du...", setzte Lucy an, doch weiter kam sie nicht. Sebastian war wieder aufgewacht. Er konnte es nicht ausstehen, wenn die beiden sich stritten.

"Könnt ihr euch nicht ein Mal nicht streiten?!", schrie er, "ich versuche hier zu schlafen, also wenn ihr euch unbedingt streiten wollt, dann geht bitte raus!" Mit diesen Worten drehte er sich um und zog die Decke über seinen Kopf.

Lucy sah ihn traurig an.

"Es tut mir Leid", sagte sie leise.

Dann wandte sie sich wieder Larion zu. Sie schenkte ihm nur einen verachtenden blick und stolzierte aus dem Raum. Larion sah ihr nach und schüttelte den Kopf.

"Was hab ich ihr bloß getan?", fragte er. Doch er bekam keine Antwort. Sebastian konnte oder wollte ihn nicht hören und sonst war niemand mehr da.

Sebastian schlief lang und tief. Als Thaleara zu Mittag in den Raum kam um Alex zu waschen, schlief er noch immer. Sanft weckte sie ihn, denn er bestand darauf mitzuhelfen.

Gemeinsam mit Sebastian half Larion Thaleara bei der Pflege von Alex Körper. Die beiden Elben griffen der Heilerin schon so lange sie sie ließ unter die Arme. Sebastian war um mehr als einen kopf kleiner als Larion und auch nicht so kräftig, doch er engagierte sich ebenso. Gemeinsam war die Arbeit einfach viel leichter zu erledigen und es machte mehr Freude als allein zu arbeiten. Das pflegte Thaleara immer zu sagen. Sie war wirklich sehr froh, dass sie so tatenkräftig unterstützt wurde.

Nachdem die drei Alex gewaschen hatten, legten sie sie wieder vorsichtig in ihr Bett zurück.

Thaleara meinte, sie müsse noch den König und die Königin sprechen und verabschiedete sich wieder von den beiden.
 

Kommentar: und noch mal ein kapitel speziell über einen chara. Diesmal larion ^-^ ich mag larion XD ich find ihn einfach cool. Leider ist auch in diesem kapitel noch nicht viel aktion hineingekommen, tut mir leid. Ich verspreche euch, ich beende diese phase so schnell wie es möglich ist, aber ihr solltet die charas schon besser kennen lernen ^-^

bad_lover



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-01-23T17:26:26+00:00 23.01.2005 18:26
Hallo Süße!
Na, wie geht's dir so? Ein schönes Wochenende gehabt?
Ich bin fürchterlich müde und mir fallen schon fast die Augen zu. Hab die ganze Zeit meiner Freundin geholfen, ihr Zimmer umzubauen -> verputzen, malern, Teppich rausreißen, usw.! *gäähhhn*

Obwohl in diesem Kapitel nicht so viel Aktion vorkam, fand ich es trotzdem schön. Ich finde es wirkich toll, mit wie viel Elan sich Sebastian und Li...ähm...Larion???? (mir fällt der Name nicht mehr ein ^.^') um Alex kümmern! Wirklich sweet! Aber warum kann Lucy ihn nicht ausstehen? Das würde mich mal besonders interessieren, und wann Alex wieder aufwachen wird! ^^

Ich wünsch dir noch einen schönen Abend,
greetz H.D.G.G.G.D.L.
deine Tearless


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