Zum Inhalt der Seite

Caution: Night owls may regret their decisions

Does apply to cats and crows as well
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Caution: Tests of courage may lead to unexpected damage (Bokuto)

Alles in ihm kribbelte vor Vorfreude und es fiel ihm schwer überhaupt ruhig zu bleiben und nicht vorzustürmen. Gespannt lehnte sich Bokuto mit dem Rücken gegen die Wand und spähte vorsichtig um die Ecke zur Tür, die den Eingang in die Sporthalle darstellte. Es war dunkel, nur die kleine Taschenlampe in seiner Hand spendete etwas Licht und huschte nun über den Türgriff.

Der Keil, den er heute Abend als er gegangen war, zwischen die Tür und den Rahmen geschoben hatte, steckte noch dort, also hatte der Hausmeister nicht nochmal alles kontrolliert und sie würden gleich hinein können. Er grinste zufrieden.

„Luft ist rein“, flüsterte er und hörte neben ihm ein aufgeregtes Luft einziehen. „So spannend!“, wisperte Hinata und Bokuto konnte die Aufregung in seiner Stimme hören, die seine geradezu echote. „Worauf wartest du?“, fragte Kuroo mit gesenkter Stimme und Bokuto nickte, schlich sich auf Zehenspitzen zur Tür und ...

„Es ist niemand hier, warum reden wir nicht normal?“

Bokuto murrte. „Akaashi! Das macht die ganze Stimmung kaputt, wenn du so normal hier rein marschierst!“, beschwerte er sich, was von seinem Gegenüber (nicht ganz unerwartet) so ziemlich gar keine Reaktion ergab.

„Aber er hat doch recht“, murmelte Kenma mürrisch, „Kann ich jetzt ins Bett?“

Er wollte sich umdrehen, doch Kuroo griff ihn schnell. „Nichts da, so eine kleine Mutprobe tut dir auch mal ganz gut. Los, Bokuto, mach schon auf!“

Bokuto hörte noch das Gemurmelte „was ist denn an einer Turnhalle gruselig?“, aber er ignorierte es und mit gespannt klopfendem Herzen zog er die Tür zur Halle auf und leuchtete hinein. Sie wirkte so viel größer und unüberschaubarer in dem kleinen hellen Kegel und er zögerte fast schon ehrfürchtig kurz, ehe er langsam in den Raum hineintrat und sich ein wenig umsah.

Er hatte die Turnhalle schon das eine oder andere Mal komplett leer gesehen (schon allein, weil er oft als letzter blieb), aber mitten in der Nacht war es doch nochmal ein ganz anderes Gefühl. Er bekam eine leichte Gänsehaut und stellte sich vor, wie etwas oben auf den Zuschauerreihen saß und sie mit in der Dunkelheit leuchteten Augen stumm beobachtete. Fast glaubte er wirklich, dass dort jemand oder etwas war und zuckte herum, den Blick nach oben. Doch dort war nichts als Dunkelheit. Das Kribbeln auf der Haut blieb aber, selbst nachdem die anderen fünf gefolgt waren.

Hinata schien ein wenig eingeschüchtert und war automatisch einen Schritt näher an Kageyama getreten, der aussah, als versuchte er sich nichts anmerken zu lassen. Kuroo wirkte eher sehr zufrieden, Kenma ... sah aus, als wäre er eingeschlafen und Akaashi ... Bokuto schmunzelte. Sah natürlich aus wie immer.

„Also ...“, begann er und sein Echo hallte in der leeren Halle wieder, als auf einmal mit einem lauten Krachen die Tür zufiel, durch die sie gekommen waren. Alle zuckten heftig zusammen und sofort leuchteten drei Taschenlampen dorthin. Bokuto meinte ein leises Kreischen zu hören, dann brach mit einem Mal alles ab.

 

Als er wieder zu sich kam, fand er sich auf dem etwas kühlen Hallenboden wieder. Bokuto öffnete langsam die Augen und blinzelte ins helle Licht der Morgensonne, der gestrige Abend sackte wieder ein und er fragte sich unwillkürlich, was passiert war, dass er offensichtlich die Nacht in der Turnhalle verbracht hatte.

Er konnte sich nicht mehr erinnern, was passiert war, er hatte einen Filmriss nach dem seltsamen Kreischen, das irgendwie wie ein wildes Tier geklungen hatte und irgendwie so gar nicht. Er stöhnte leise - und offenbar war er etwas heiser, das Geräusch klang auch ungewohnt. Es war sicher keine gute Idee während eines Training Camps eine Nacht auf dem kalten Boden zu verbringen. Nicht, dass er noch nie sowas dämliches angestellt hätte, aber es gab in aller Regel Muskelkater, Rückenschmerzen und im besten Fall noch eine Erkältung obendrein. Oh, Mist, das könnte seine seltsam klingende Stimme erklären. Sein Körper fühlte sich auch nicht an, wie er sollte. Verdammt, das konnte er gerade wirklich nicht gebrauchen ...

Er wollte sich aufrichten, aber irgendwie hatte er keine Kraft in den Armen und sackte sofort wieder auf den Bauch herunter. Er blinzelte und wollte sich umsehen, aber - und er zuckte wirklich zusammen - er konnte seine Augen nicht bewegen. Mit seiner Sicht war alles in Ordnung, aber was er auch versuchte sein Blick ging starr geradeaus.

Bokuto schluckte schwer und drehte schließlich den Kopf, auch wenn es sich mehr als falsch anfühlte das zu tun. Akaashi lag neben ihm auf dem Boden und schien noch zu schlafen - zumindest hoffte er, dass es nur das war - dabei verdeckte er aber die Sicht auf den Rest der Halle.

Bokuto atmete tief durch und wollte sich durch die Haare streichen. Das funktionierte allerdings nicht, denn zu seinem Entsetzen schien er keine Finger mehr zu haben. Er hätte die Augen aufgerissen, wenn sie das mitgemacht hätten, denn statt einer Hand kamen mehrere helle, weiße Federn in sein Blickfeld.

Er schrie erschrocken auf und stieß sich unbewusst vom Boden ab, starrte auf das, was eigentlich sein Arm sein sollte, bewegte ihn und ... Flügel. Er hatte Flügel anstelle von Armen? Er drehte den Kopf nach unten (was viel besser ging, als es eigentlich sollte) und ... sein Bauch sah weich und flauschig aus. Er musste die Beine heben, um die typischen Vogelfüße zu sehen und schluckte nochmal. Das ... war ein seltsamer Traum? Er ... er war ein Vogel?! Noch ein erschrockener Schrei entwich ihm und wieder klang er seltsam und nicht wie seine eigene Stimme.

Am Rand seines Gesichtsfelds bewegte sich etwas und er wollte dorthin sehen, fluchte aber erstmal nur leise. Wieso zum Teufel konnten Vögel ihre Augen nicht bewegen?! Er drehte also den Kopf und sah wie sich Akaashi mit einem leisen Stöhnen den Kopf rieb.

Alles okay bei dir?“, fragte er etwas besorgt und tapste und hopste mehr näher als dass er lief, da die Füße das nicht gerade gut mitmachten. Um besser sehen zu können beugte er sich ein wenig vor, als Akaashi ihn ansah und verwirrt blinzelte. Dann nochmal. Und schließlich zuckte er erschrocken ein Stück zurück und ... starrte?

Ah, ja, ich scheine irgendwie ein Vogel geworden zu sein?“, merkte Bokuto hüstelnd an, was aber absolut keine Reaktion von Akaashi hervorrief, außer, dass der den Kopf umwand und auf etwas hinter ihm sah. Bokuto gab ein unzufriedenes Geräusch von sich, hüpfte aber ein Stück um ihn herum, um zu sehen, was dort seine Aufmerksamkeit beanspruchte.

Scheinbar waren sie nicht als einziges ungeplant in der Turnhalle geblieben, die beiden Setter der anderen Teams richteten sich gerade auch langsam auf und streckten verknackste Gelenke. Schlafen auf einem harten Boden war und blieb nun einmal keine gute Idee.

„Was ist passiert?“, fragte Akaashi gerade, erntete aber nur zwei verwirrte Blicke und ein Schulterzucken.

„Hat irgendwer Bokuto gesehen?“

Ich bin doch hier!“, beschwerte er sich daraufhin und gestikulierte mit den ... Flügeln? Akaashi sah kurz zu ihm, stand dann allerdings auf und schien die Halle mit dem Blick abzusuchen.

„Nein, aber Hinata ist auch weg“, kam es von Kageyama, „Und da fehlt noch jemand.“

Akaashi seufzte leise. „Wahrscheinlich wollen sie uns nur einen blöden Scherz spielen. Irgendwo muss hier ja eine Tür offen sein, sonst wären die Tiere hier nicht rein gekommen ...“

Bokuto murrte. „Ich bin hier! Ignorier mich nicht!“ Moment. Tiere? Wie in Mehrzahl? Er drehte den Kopf zur Seite (okay, irgendwie war das auch ganz cool, so ohne sich zu bewegen so weit zur Seite zu gucken ... aber das mit den starren Augen blieb immer noch seltsam!) und tatsächlich streckte sich da gähnend eine schwarze Katze ein paar Meter neben ihm auf dem Boden.

Wie auf Kommando drehte sie den Kopf zu ihm und fast meine Bokuto, dass sie schmunzelte. Aber das war Unsinn, das konnten Katzen nicht ... oder?

Ich glaub, sie verstehen dich nicht“, kommentierte die Katze dann und es klang ein wenig seltsam. Es war eindeutig Kuroos Stimme, aber sie klang verspielt und niedlicher. Bokuto blinzelte und hopste etwas näher.

Kuroo?“

Der wiederum legte den Kopf schief. „Wer denn sonst?“ Dann tapste er ein paar unsichere Schritte, musste sich wohl auch noch an die andere Körperhaltung gewöhnen, ehe er fast ein wenig amüsiert meinte: „Ich glaube, wir müssen ihre Aufmerksamkeit erregen.

Und damit schnurrte er um Kenmas Beine herum, der fast schon erheiternd erschrocken zurück zuckte und ungläubig auf die Katze herab sah. Kuroo war eine hübsche, rein schwarze und recht große Katze mit mittellangem, etwas verwuschelten Fell. Sicher nichts, was man jeden Tag zu sehen bekam.

Bokuto legte den Kopf schief und sah ihm dabei zu. Ob er das auch versuchen sollte? Er sah zu Akaashi herüber, der gerade Richtung Umkleide und Durchgang lief und beschloss, dass er ihn aufhalten musste! Sollte er nicht eigentlich fliegen können?

Er flatterte ein wenig mit den Flügeln, was nicht allzu viel brachte, bis er es etwas ruhiger machte. Dann kam er etwa drei Meter weit, ehe ...

Aaaaah!

...er direkt hinten in Akaashi knallte und versuchte sich einzureden es wäre aufgrund des plötzlichen Schreis gewesen und nicht weil er das absolut nicht unter Kontrolle hatte. Hust.

Er sah sich schnell in der Halle um, woher der Schrei gekommen war und erkannte neben Kageyama einen kleinen, schwarzen Vogel, der aufgebracht hin und her hopste und irgendwie etwas ... verrückt wirkte. Mit einem Blick zu der schwarzen Katze, die noch immer um Kenmas Beine schlich, hatte Bokuto leider einen Verdacht, wer das war ...

Aber erstmal musste er jetzt Akaashi erklären, wer er war. Er setzte sich also auf dem seine Beine und ... starrte ihn an. Komm schon, erkenn mich!

Akaashi schien nicht so wirklich glücklich darüber, murrte etwas in seinen Bart, das Bokuto nicht verstand und wedelte mit der Hand, wie um ihn zu verscheuchen. Bokuto blieb aber unbeeindruckt sitzen und sah ihn weiter an. Schließlich stöhnte Akaashi und griff nach ihm, Bokuto nickte, hatte er ihn endlich erkannt?

Aber Akaashi nahm ihn nur sehr vorsichtig hoch und ... setzte ihn auf dem Boden ab, damit er aufstehen konnte. „Komische Eule ...“, murmelte er, woraufhin Bokuto ein klein wenig enttäuscht in sich zusammen sackte und traurig zu ihm hochsah. Interessanterweise ließ das nun Akaashi kaum merklich die Stirn runzeln und in die Hocke gehen.

„Das kann nicht sein, oder?“, flüsterte er fast schon, „Sag mir bitte, dass das nicht wahr ist ...?“

Bokuto hätte geschmollt, wenn er Lippen gehabt hätte. „Das würde ich gerne ...?

Akaashi schloss die Augen, strich sich über das Gesicht und sah langsam wieder zu ihm. „Bokuto?“

Ja, verdammt nochmal!“ Wieder wollte er gestikulieren, flatterte aber am Ende nur mit den Flügeln. Akaashi sah nicht glücklich darüber aus und lehnte sich etwas nach hinten. „Ich verstehe dich nicht“, merkte er wie immer erstaunlich ruhig an, „Nicken oder Kopfschütteln.“

Bokuto hielt inne, flappte die Flügel etwas enttäuscht an den Körper und nickte.

„Aber du kannst mich verstehen?“

Wieder ein Nicken.

„Weißt du, wie das passiert ist?“

Kopfschütteln. Was andersherum ein Seufzen von Akaashi hervor rief. „Wunderbar, dann habe nicht nur ich einen Filmriss ...“ Er sah auf und zu den anderen herüber. Bokuto folgte seinem Blick und beobachtete fast schon amüsiert, wie Kuroo scheinbar Spaß hatte. Kenma schien die Katze nicht geheuer und er wich immer wieder ein Stück zurück, während Kuroo um seine Beine schnurrte. Hinata allerdings flatterte immer noch wild hier hin und dorthin, während Kageyama offensichtlich versuchte den Vogel zu verscheuchen, der als um ihn herum ... kreiste. Wenn man das denn so nennen konnte.

Ich glaube, du solltest mal was sagen?“, schlug Bokuto vor, was Akaashi natürlich wieder nicht verstand und erstmal nichts machte. Also hopste er zu Hinata herüber und fing die deutlich kleinere Krähe mit einem Flügel auf. „Beruhig dich.

Er konnte regelrecht sein Team hören, wie sie sich darüber amüsierten, dass gerade er sowas sagte. Aber, hey, sie würden ihn gerade sowieso nicht verstehen ...

Hinata flatterte etwas erschrocken, hielt dann aber nach einem Moment inne und sprach mit fast schon fiepsiger Stimme: „Ich bin ein Vogel!

Bokuto lachte leise. „Ja, eine Krähe. Ich bin eine Eule - und Kuroo ist eine Katze.“ Endlich hielt Hinata Ruhe und als Bokuto zu Kuroo herübersah, der es inzwischen offenbar aufgegeben hatte und Kenma nur noch schief ansah, während der gerade irgendwas mit Akaashi besprach, das Bokuto nicht verstand (war sein Gehör schlechter geworden?), sah auch Hinata dorthin und blieb etwas braver auf dem Boden stehen, legte sogar die Flügel an.

Was ...?

Ja, das wüsste ich auch gern ...“, stimmte ihm Bokuto zu und zur offensichtlichen Verwirrung von Kageyama, der etwas versteinert dastand, gesellten sie sich nun lieber zu den beiden Menschen herüber. Hinata sah nochmal zurück und langsam folgte auch Kageyama.

„ ... diese Katze ist Kuroo?“, fragte Kenma gerade und hob besagte Katze hinter den Vorderpfoten nach oben.

Kuroo gab ein amüsiertes Geräusch von sich und Bokuto hätte darauf wetten können, dass er Kenma über die Nase geleckt hätte, wenn der den Fehler gemacht hätte ihn zu dicht ans Gesicht zu halten. Aber entweder dachte Kenma nicht daran oder er war schlau genug sowas zu erwarten, denn er tat es nicht, starrte nur die Katze vor ihm an, ehe er tief stöhnte. „Das darf doch nicht wahr sein ...“

Kenma ließ sich nach hinten auf eine der Bänke fallen, wodurch Kuroo unweigerlich auf seinem Schoß landete, was den aber nicht störte, er setzte sich dorthin und legte den Schwanz um sich. „Mmh, bequem.

Bokuto schüttelte nur den Kopf - und ließ es gleich wieder. Davon wurde einem ja schwindlig, wenn die Augen sich nicht entgegen bewegen konnten ... er hüpfte stattdessen an Akaashis Bein, was der mit einem etwas grummeligen Geräusch kommentierte, ehe er sich neben Kenma setzte und Bokuto hochnahm. Hinata auf dem Boden flatterte etwas unruhig hin und her, ehe er scheinbar das Fliegen ansatzweise raus hatte und unsicher hin und her gleitete. „Ich ... ich kann fliegen!

Sofort war Bokutos Blick auf ihm. Das sollte er doch auch können! Er öffnete die Flügel und ... wurde festgehalten. Murrend drehte er den Kopf zu Akaashi (warte, sah er gerade hinter sich? Hatte er den Kopf auf den Rücken gedreht?!), der nur den Kopf schüttelte. „Flieg nicht weg, bleib sitzen“, kommentierte der nur und wand sich dann zur Seite: „Du solltest Hinata vielleicht mal einfangen“, schlug er etwas tonlos vor.

„Warum sollte ich, lass ihn doch rumsausen“, murrte Kageyama, aber offenbar eher aus Unsicherheit, denn er versuchte tatsächlich den kleinen Vogel aus der Luft zu fischen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück