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Vampire Boyfriend

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend meine lieben Leute,

da es sich hier bei um einen Reupload handelt, kommen die einzelnen Kapitel in kürzeren Abständen ;)

Der zweite Teil der schrecklich netten Familie kommt dann morgen Abend :)

Viel Spaß beim lesen.

lg
uchan
~~~~~~~~~~~~~~~+ Komplett anzeigen

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Eine schrecklich nette Familie (1)

„Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?“
 

Das war bestimmt schon das tausenste Mal, dass die blöde Kuh neben mir die gleiche Frage stellte. Manchmal glaube ich, dass ihre Platte einen Sprung hat… Na ja, nicht nur einen, aber das war eben ein anderes Thema. Ihr Geschmackssinn allerdings… oi, der hatte wirklich einen gewaltigen Knick, den ich nicht so leicht ignorieren konnte.
 

Murrend sah ich zu Olivia, meiner Patentante, nachdem ich meinen Blick erneut von dem kleinen Palast am Ende der Straße reißen konnte, vor dem wir grade mit dem Auto standen.
 

An diesem Tag hatte ich einmal mehr zwei wichtige Lektionen gelernt: zu einem stellte sich einmal mehr heraus, dass diese Stadt aus mehr Sackgassen zu bestehen schien, als bisher angenommen. Den Stadtbauern mussten wirklich Phantasie los sein. Nur war die heutige, sackige Gasse kein Vergleich zu der meiner Patentante.

Zu anderem hatte ich bei vielen aus der Uni das kleine Adjektiv ‚reich‘ in Verbindung mit Itachi vernommen. So zwischendurch und zwischen den Zeilen, wenn erneut eine anfing zu schreien ‚schnapp ihn dir, der Kerl ist stink reich!‘.

Ich korrigiere diese Aussage in folgenden Punkten: ‚stink-reich-ich-zeige-euch-wichsern- was-money-ist‘. Und selbst das schien noch bescheiden zu sein.
 

Wie konnte so ein Kerl nur so lieb und schüchtern sein?

Normal waren reiche Idioten doch eher viel zu sehr von sich selbst überzeugt und scheißen auf Kerle wie mich. Mal davon ab, dass in seinem solchen Elternhaus doch Leistung und hübsche Kinder alles sein mussten. Warum sucht er sich dann einen anderen Kerl aus und lädt ihn auch noch zu sich ein? Oder wussten seine Eltern nichts von ihrem schwulen Sohn?

In dem Fall konnte der heutige Abend nur schief gehen….
 

Seufzend umklammerte ich meinen Rucksack, der bei mir auf den Knien stand, fester. In ihm war Itachis Jacke, die ich ihm nur so wieder geben konnte. Solle jemals jemand aus der Uni mich so nah bei Itachi sehen oder bemerkten, dass er mir seine Klamotten lieh… oh Gott, daran wollte ich wirklich nicht denken.

Allein der Gedanke an diese Hetzjagd ließ eine leichte Welle der Übelkeit in mir aufsteigen.

Schönen Dank auch blöde Fantasie! Du warst einmal mehr sinnlos in meinem Leben.
 

Andererseits hatte Itachi gestern bewiesen, dass er auch anders konnte. Und so wie er gestern wirkte, stolz, stark und unerbittlich, konnte man sich die Herkunft aus einer reichen Familie wieder gut vorstellen.

Doch der Rest wollte wirklich nicht ganz in meinen Kopf zusammenpassen. So langsam fragte ich mich, wie Itachi wohl wirklich war.
 

Als ich meiner Tante in die Augen sah, konnte ich ihr deutlich ansehen, dass sie an meinem Navi oder besser meinen Adressschreib- und Lesekünsten zweifelte.

Itachi hatte mir seine Adresse per WhatsApp geschickt und auch wenn es nicht weit weg von unserem Viertel war, so hatte man doch das Gefühl, dass der Abstand zwischen ‚Gutverdiener‘ und ‚Ich-stinke-nach-Geld‘ zehn Minuten Fahrzeit, ein Park und mehrere Quadratkilometer Grundstück waren.

Und dabei wirkte diese Großstadtvilla noch bescheiden gegenüber den anderen Häusern, die zwar kleinere Grundstücke aufwiesen, aber dafür mit ordentlich viel Kunst im Garten zeigen wollten, was in ihrem Portmonee wohnte. Allein bei einigen Marmorstatuen ist mir beim Gedanken an den Preis schlecht geworden.

Dass meine Möchtegern-Patentante beim Gedanken an diese Gegend, in Verbindung mit einem ‚Freund‘ und meiner Person misstrauisch wurde, konnte ich gut verstehen. Aber dieser Unglaube tat fast schon wieder weh. Es zeigte mir einmal mehr, dass sie einen anderen Wert in mir sah, als in dem Rest der Menschen. So eine blöde…
 

„Vielleicht hast du dich vertippt? Gleich noch einmal ab oder ruf deinen…Bekannten… an und frag lieber noch einmal nach.“

Nun ernsthaft genervt verdrehte ich die Augen. Also echt, das hatten wir schon drei Mal.

„Ich habe die scheiß Adresse schon drei Mal abgeglichen und sie stimmt. Glaub es oder nicht, aber wir sind hier richtig. Ich wusste, dass seine Familie ein wenig besser verdient, aber dass es so krass ist… Sorry, dass ich dich nicht warnen konnte. Kann ich nun aussteigen?“
 

So wie meine Tante aussah, schien sie mir nicht glauben zu wollen und versuchte einen kleinen Blick auf mein Handy zu werfen.

Alter, wenn es eines gab auf dieser Welt, dass ich hasste, dann war es eine neugierige Frau in meinem Messanger!

Knurrend zog ich mein Handy weg und versuchte so viel Warnung wie möglich in meinen Blick zu legen.

„Alter, meine Nachrichten gehen dich gar nichts an!“
 

Seufzend zog sie sich wieder zurück und setzte sich wieder ordentlich hin.

„Wenn du so überzeugt bist, dass wir hier richtig sind, warum steigst du dann nicht aus und klingelst?“

Gut, Punkt für sie.

Fakt ist, dass wir hier schon seit mehreren Minuten standen und ich bisher nicht einmal die Anstalten gemacht hatte auszusteigen.

Um meinen aktuellen, inneren Kampf noch bildlicher zu machen folgendes: am liebsten wollte ich Itachis Jacke nehmen, sie über das Einfahrtstor schmeißen, wie eine Handgranate, die jeden Moment explodieren könnte und dann so schnell wie möglich wieder abzuhauen.
 

Ich konnte einfach nicht einschätzen, was mir der Tag heute bringen würde und diese Unwissenheit, dieses nagende Gefühl eine Situation nicht einschätzen zu können, war wirklich nicht angenehm.

Aber was hielt mich davon ab einfach die Tür aufzudrücken, auszusteigen, zur Tür zu gehen und… ja und ihm wieder in die Augen zu sehen.

Nach Gestern…

Nachdem er mich so vor seinen Freunden verteidigt hatte...

Nach…dem…Kuss…
 

Oh Fuck, allein bei dem Gedanken daran konnte ich spüren, wie meine Wangen langsam warm wurden. Mit aller Macht presste ich meine Lippen zusammen und versuchte ein dunkles Knurren zu unterdrücken. Seit gestern spielten meine Gedanken, Gefühle und mein Körper komplett verrückt.
 

Einerseits wollte ich da rein, zu ihm. Zurück in seine Arme, zurück zu seiner Wärme…

Und dann war da ein tiefes, Schwarzes Loch, dass mit aller Macht versuchte mich zurück zu zerren, nicht willig mich näher an diesen seltsamen Menschen zu lassen.
 

Seufzend sah ich aus dem Fenster und starrte förmlich die Tür in Grund und Boden. Wenn sie jetzt aufgehen und Itachi herausstürmen würde, würde ich dann sogar in Panik meine Tante aus dem Auto werfen und selbst aufs Gas drücken? Oder würde mich das endlich animieren hier auszusteigen?
 

Okay… der Gedanke an einen Itachi, der wie in einem dieser seltsamen Disney-Interpretationen des Lebens aus der Tür gehopst kommt und durch den Garten tänzelt, um mich aus dem Auto zu zerren, hatte wirklich etwas für sich.

Nun leise kichernd presste ich meine Hand auf den Mund, um meiner Patentante nicht noch mehr Feuer gegen mich zu geben. Nur je mehr ich mich dagegen wehrte, desto deutlicher wurde das Bild in meinem Kopf.

Oh Scheiße! Nicht lachen! Das hier war eine ernste Situation!
 

„Bist du sicher, dass du das willst? Ich nehme dich gern wieder mit nach Hause. Dann kannst du heute noch mit Katie um die Häuserziehen und Süßigkeiten sammeln.“
 

Ernsthaft? Versuchte diese Kuh mir schon wieder ihre Aufgaben aufs Auge zudrücken?

Ich meine ‚Trick or Treat‘ ist eine Tradition zwischen Eltern und ihren Kindern. Wahlweise und in Ausnahmesituationen auch zwischen Geschwistern, die ihre kleinen Brüder und Schwestern als Süßigkeiten-Köder an den Haustürschwellen auslegten, damit Erwachsene mehr Süßigkeiten abdrückten. Also kleine Geschwister waren immer gute Alibi-Kinder für Spielzeuge oder extra Süßes. Okay, in den letzten drei Jahren bin ich auch mit Katie um die Häuser gezogen und hab tatsächlich am Ende mit ihr geteilt. Besser sie hatte mir einen Großteil ihrer Ausbeute angeboten.

Das Mädchen war im Vergleich zu ihren Eltern und ihrem Bruder der reinste Engel. Sie war die einzige, die keinen Hass auf mich zu schieben schien. Allerdings war sie auch erst sechs und selbst die beiden Großwichser von Patenhausen hielten sich bei der Kleinen immer zurück.
 

Aber nein, dieses Jahr würde ich mich nicht schon wieder dafür breitschlagen lassen! Jedes Jahr waren meine Patentante und ihr Stecher sowie der Wichser-Sohn vor dem Herren auf irgendwelchen Partys und ich hatte die Kinder an der Backe! Sah ich denn aus wie eine Gott-verfickte-Nanny?
 

Klasse, dann wäre Itachi Mr. Sheffield, Hidan Niles und die Kinder… Gott nein! Das wollte ich gar nicht wissen!

Woher kam nur dieser Schrott? Wie Kaputt war aktuell meine Phantasie denn bitte? Ich glaube ich muss dringend weniger Fernsehen. Das ganze tat mir merklich nicht gut.
 

Während meine Gedanken in Richtung seltsame Elvis-Parodien seitens Hidan gingen, hatte sich meine Tate wohl fröhlich in Rage geredet.

Doch leider schien mein Gehirn ab einen bestimmten Punkt sie nicht mehr ignorieren zu wollen.

So ein Scheiß!
 

„Wer ist das überhaupt? Und warum lädt dich plötzlich jemand aus heiterem Himmel ein?“

Klang da jemand empört?

Herzlichsten Dank auch, Beschissenste, ich fühle mich von eurer Hohlheit unheimlich geliebt und beschützt.

Gott, was sollte das eigentlich? Was hatte ich ihr eigentlich getan?
 

Nun Gut, die Frage, warum Itachi das ganze gestern getan hatte, war mir die halbe Nacht durch den Kopf gegeistert. Bisher hatte er nie den Eindruck hinterlassen, dass er Interesse an mir hätte oder dass ich irgendwie…

Ich meine, wir kannten uns bisher nur aus dem Artdesign-Kurs der Uni, in dem er vor einigen Monaten eingetreten war und dass bei seiner künstlerischen Ader eines Wildschweins auf Koks.

Und gut, er hatte sich irgendwann einfach neben mich gesetzt und hatte ein paar Mal versucht mit mir zu reden, doch dass waren doch lange keine Anzeichen, dass der Kerl mich irgendwie und auch noch ohne Grund mochte, oder?

Das war doch absurd!
 

Also dieser eine Gedanke, der sich gerade in mir breitmachen wollte.

Der Gedanke daran, dass Itachi nur wegen… na ja, nur wegen MIR diesen Kurs besuchte.

Aber…

Nein! Er konnte jeden und jede haben, warum also mich?

Da musste doch noch was anderes dahinter stecken…

Andererseits hatte ich den Kerl noch nie so nervös und unsicher erlebt, wie gestern zu den Zeitpunkten, an denen wir alleine waren.
 

Oh verdammt… allein bei dem Gedanken, dass Itachi wirklich etwas für mich… empfand… wurde es in meinem Inneren so verdächtig warm…

Ja! Ich will da raus und lieber heute den Abend mit ihm verbringen, als mit einer Sechsjährigen auf Süßigkeiten-Jagd.
 

„Ich habe ein ganz mieses Gefühl bei der Sache, Deidara. Bist du dir sicher, dass dich jemand aus dieser Gegend eingeladen hat? Auch wenn ich mir wünschen würde, dass du endlich Anschluss erhältst und…“
 

Ja, ich bin mir gerade sicherer geworden, dass ich das hier wollte. Außerdem… wenn ich nicht bald aussteige, um zu ihm rein zu gehen, würde er vielleicht doch noch seine Drohung wahr machen.

Zeit für meine endgültige Entscheidung heute!

Also entgültig innerhalb der nächsten fünf Minuten, versteht sich.
 

„Vergiss es. Er hat gedroht, mich zur Not abzuholen und auf diese Party zu tragen. Da komm ich nicht mehr raus. Und wenn ich das ganze gerade aus dieser Sicht betrachte, will ich es auch gar nicht.“
 

„Aber was ist, wenn dieser Kerl nur spielen will? Du kannst doch nicht ernsthaft glauben, dass der Kerl es mit seiner Einladung ernst meint. Diese Leute, diese jungen Erwachsenen aus solchen Familien, wollen doch nur spielen! Ich will dich doch nur beschützen. Jemand aus diesen Kreisen hat nichts Gutes im Hinterkopf, wenn er jemanden wie… oder mit dieser Neigung zum…na ja… Ich… ich will einfach nicht, dass du verletzt wirst, Okay?“
 

Bitte was?
 

Die ‚Bedenken‘ meiner Patentante fühlten sich an wie kleine Eissptizen, die mit grausamer Präzision in meine die Nervenenden gerammt wurden.
 

Tief holte ich Luft, doch musste ich bei jedem Atemzug glatt aufpassen, dass ich mich nicht verschluckte.

Denn dass, was sie aussprach, war das, was ich doch gestern Abend noch selbst gedacht hatte. Was will Itachi mit jemanden wie mir?

Was wollte er mit jemanden, der so unbeliebt und selbstzerstörerisch war?

Hatte ich denn nicht selbst diese Zweifel? Diese Angst, dass alles nur ein Trick wäre? Und nun war ich bereit all meine Vorsicht und mein Misstrauen zur Seite zu räumen, nur damit erneut auf meinem Herz rumgetrampelt werden könnte?
 

Gott, neben Fernsehen sollte ich auch das lesen von irgendwelchen Kitschgeschichten sein lassen.

Ich klang ja schon wie ein verlassener Kerl aus diesen Drei-Groschen-Romanen, der sich nach einer Ablehnung seiner Angebeteten höchst dramatisch das Herz rausscheiden wollte, da die Frau doch keinen Bock auf Sex, Vögeln, und Blowjob hatte.
 

Ja, manchmal war auch ich romantisch veranlagt. Und wenn man selbst keine Romantik hatte, dann suchte man sich eben einen Ersatz in Büchern und Kurzgeschichten.

Verteidigte ich gerade ernsthaft meine Gedanken vor mir selbst?

Traurig... das wurde wirklich, ernsthaft traurig. Selbst für meine Verhältnisse...
 

Allerdings sorgten die Gedanken nicht wirklich dafür, dass es mir wieder leichter fiel aus dem Auto zu steigen.

Nun Gut… ich hatte nun die Wahl zwischen Sicherheit oder Wagnis.

Bei Sicherheit würde ich unverletzt bleiben, Itachi nicht wieder so dicht an mich ranlassen und meiner Patentante nun den Befehl zum Weiterfahren geben.
 

Bei Wagnis… ja, bei Wagnis würde ich nun aussteigen, den Abend ausnutzen so gut es ging und gegebenenfalls eine Lektion mehr davontragen, sollte Itachi mich wirklich nur verarschen wollen.
 

Aber was würde es sein?
 

„Hey, wollt ihr zu uns?“

Erschrocken fuhren meine Patentante und ich herum.

Neben mir blickte eine junge Frau durch die Scheibe und lachte fröhlich, als sie wohl merkte, dass beide Insassen des Autos gerade einen Herzinfakt erlitten hatten.

Alter, wo kam die denn her?!
 

„Frag mal nach ob wir wirklich hier richtig sind.“, hörte ich meine Tante flüstern und war einmal mehr erstaunt, wie unsicher sie in Gegenwart von attraktiven Personen werden konnte. Denn attraktiv war die Frau vor dem Fenster aufjedenfall. Schwarze lange Haare, die ihr in einzelnen Strähnen ins Gesicht fielen, weiße Haut, dunkle, fast schwarze Augen und schlanke Statur.

Je länger ich sie anstarrte umso mehr Ähnlichkeit bekam sie mit Itachi. Sie hatte sogar das gleiche Lächeln und blitzen in den Augen.

War das seine Schwester?
 

„Nun mach schon, Deidara. Frag sie, damit wir weiter können.“

Alter so eine Frechheit.

Brummend öffnete ich das Fenster, um die junge Asiatin zu fragen, ob sie hier richtig waren. Nun allerdings mehr um meiner Tante zu zeigen, dass ich wirklich einen Interessenten aus diesen Kreisen hatte.
 

Kaum war das Fenster unten, trat die Dame einen Schritt zurück, wohl um mich besser im Blick zu haben.

„Ähm, ich weiß nicht. Wir suchen das Haus der Familie Uchiha.“

„Da seid ihr hier richtig.“

Ihr Lächeln wurde noch eine Spur sanfter, als sie wohl merkte, dass ich zögerte und innerlich mit mir kämpfte die Tür endlich aufzumachen.

Sie musterte wohl einen Augenblick mein Gesicht, bis sie wohl so etwas wie eine Eingebung hatte.

Ihre Augen weiteten sich überrascht und sie sog erschrocken die Luft ein,

„Du bist Itachis neuer Freund, oder?“
 

War das nur Einbildung oder klang die Frau wirklich gleichzeitig aufgeregt und ungläubig.

Und Freund… na ja, Freund klang irgendwie falsch…
 

„Na ja, ich weiß nicht, ob man Freund sagen kann. Er hat mich für heute Abend eingeladen und….“

Ich kam nicht einmal dazu MEINEN Satz zu beenden, da wurde die Autotür schon auf meiner Seite aufgerissen und eine aufgeregte Asiatin schien sich stark unter Kontrolle zu halten, um nicht auf und ab zu hüpfen.

Was war denn mit der Kaputt? Hatte Duracell zwischenzeitlich die Batterien aufgeladen?
 

„OH MEIN GOTT! Steig aus, steig aus! Lass dich mal ansehen.“

Bitte was?
 

Irgendwie hatte ich nun ernsthaft das Gefühl, dass bei der irgendetwas durchgebrannt war. Als ich allerdings die Hand meiner Patentante auf dem Arm spürte, die mich wohl zurückhalten wollte, stand mein Entschluss fest.

Jedenfalls für die nächsten zehn Minuten. Aktuell konnte ich im Zusammenhang mit Itachi und der ganzen Situation mich selbst nicht mehr richtig einschätzen.

Einerseits ein scheiß Gefühl, andererseits hatte es was.

Irgendwie gab es der ganzen Sache die richtige Würze.

Oh Fuck, ich glaub langsam ist selbst bei mir der Sicherungskasten am Durchschmoren.
 

Entschlossen stieg ich aus dem Wagen, stellte meinen Rücksack auf den Boden und machte mich innerlich auf alles gefasst, worauf man sich bei einer Irren einstellen musste.

Kaum stand ich aufrecht, wurde ich auch schon von zwei Zierlichen, aber starken Händen gegriffen und einmal herumgedreht.

Die junge Frau ging einmal um mich herum, besah mich von unten nach oben und als sie mir wieder in die Augen sah, hatte ich das Gefühl, dass man ihr Stolz und Zufriedenheit mit einem dicken, roten Textmarker auf die Stirn gekritzelt hätte.

Ernsthaft? Welche Sicherung ist bei der durchgebrannt? Und vor allem warum?
 

Und dann… Tja, dann wurde ich in eine feste Umarmung gezogen und diese Frau drückte mich, als wäre ich irgendein Heiliger.
 

„Oh bei allen Göttern! Ich danke euch! Egal was da oben rumkreuchelt und fleucht, danke, danke, danke! Ihr habt meinem Sohn endlich Geschmack geschenkt. Dabei ist Weihnachten noch so lange hin.“

Bitte… was?

Soll das eine seltsame Art eines Gebetes darstellen, oder was?
 

Die hatte doch nicht mehr alle Latten im Zaun!
 

Keuchend versuchte ich mich gegen den festen Griff dieser Irren zu wehren, doch es half nichts.

Diese seltsame Stärke schien in der Familie zu liegen.

Als ich mich nun entschlossener versuchte zu befreien, schien sie meine Fluchtversuche endlich zu realisieren und ließ mich los. Immer noch hatte sie dieses breite, glückliche Lächeln auf den Lippen und schien so unendlich glücklich und dankbar.

War die stoned?

Wenn ja, welches zeug hat sie geraucht oder geschluckt?

Das bräuchte ich dringend!
 

„Ich…ähm… also… was?“

Machte ich gerade Sinn?

Ich glaube nicht. Aber wie sollte ich sonst reagieren oder was sagte man in so einer Situation? 'Sorry, ich mag es nicht umarmt zu werden'?
 

Ist rein theoretisch falsch, auch wenn ich in den letzten Jahren dazu Abstand genommen hatte, aber allgemein tat es schon gut mal in den Arm genommen zu werden.

Dann würde ich aber gerne vorher Namen und Position innerhalb der Familie wissen, um einschätzen zu können, wie sehr ich es mir mit einer Person verscherzen dürfte, wenn ich sie ablehnte.
 

Doch anstatt mir wirklich zu antworten oder sich zu entschuldigen, presste sich die junge Frau zuerst eine Hand auf den Mund, bevor sie schnell abwinkte.

Oh verdammt, fing die gleich an zu weinen?

Scheiße! Was habe ich gemacht?
 

„Schon gut, ich bin nur so glücklich! Ich meine, dass mein Sohn beim Sex auf Männer steht ist schön und gut, aber da erwartet man immer was Hübsches, was Nettes, deren Pornos sich gut verkaufen könnten. Aber bisher… .“ Sie holte tief Luft, während ich verzweifelt versuchte meine Wangen unter Kontrolle zu halten. Pornos? Verkaufen? SOHN?

Was ist hier los?
 

Als sie wohl mein recht entgleistes Gesicht bemerkte, -ich brauchte echt kein Spiegel um zu wissen, dass mir grade alles aus dem Gesicht gefallen ist-, wurde ihr Blick ernst.

„Nein wirklich. Bisher hatten mein Mann und ich die Befürchtung, dass der Junge unter Geschmacksverirrung leidet. Eine der abgedrehten Sorte, weißt du? Aber du, du bist das Sinnbild jeder Gebete an die Kami, die ich seit fünf Jahren versuche in den Hintern zutreten, damit sie meinem geliebten Sohn einen wunderschönen Engel senden, auf dass sich Fotos lohnen. Vielleicht hätte es ein ‚Bitte‘ und ‚Danke‘ beschleunigt, aber so wichtig war es dann doch nicht.“
 

Lachend reichte sie mir die Hand und ich war in der ersten Sekunde ernsthaft am Überlegen wieder umzudrehen und abzuhauen. In drei Teufels Namen, kann mir jemand bitte SOFORT sagen, was hier los ist?

Und ja, ich BITTE darum!

Vielleicht dauert es dann keine fünf Jahre bis dieses Gebet erhört wird!
 

„Ich bin übrigens Mikoto Uchiha, Itachis Mutter und du bist Deidara, nicht wahr?“

Okay, okay… zurückspulen und diesen Satz noch einmal von vorne… Das war ernsthaft Itachis Mutter?!

Itachi war so weit ich es weiß dieses Jahr zweiundzwanzig geworden! Wie konnte jemand, einen über zwanzig Jahre alten Sohn haben, selbst aber nicht viel älter aussehen als Anfang Dreißig?

Da passt doch etwas in der Relation nicht. Oder waren das einfach nur gute Gene?
 

Ein wenig geistesabwesend schüttelte ich die Hand von Itachis Mutter und war auf einmal sehr dankbar, dass ich mich heute einmal zurückgehalten habe. Normalerweise hätte ich bei dieser Attacke auf meine Person anders reagiert.

Das laute Knallen der Autotür hinter mir ließ mich glatt ein wenig zusammenzucken.

Meine Patentante hatte ich glatt vergessen und dass obwohl ich rein Theoretisch immer ihren nach Tot stinkenden Atem im Nacken hatte.
 

Aber so wie es aussah, wollte diese Person nicht einfach lieb und nett wegfahren, sondern immer noch ihre Babysitter alternative wieder zurück.
 

Soll sie mal versuchen.
 

Itachis Mutter sah kurz verwirrt über meine Schulter hinweg, stellte sich dafür sogar auf Zehenspitzen, um zu sehen, wer da wohl noch aus dem Auto gekrochen kam.
 

„Guten Abend, ich bin Deidaras Tante, Olivia Braun.“

Oh, sie stellt sich vor… was soll das denn bitte bringen? Dachte sie ernsthaft, dass würde jemand interessieren?

Obwohl… Itachis Mutter schien mein böses Knurren zu ignorier und reichte nun auch meiner Tante die Hand.

„Mikoto Uchiha,“ stellte sie sich nun bei weitem ruhiger vor.

Meine Tante sah kurz zwischen Itachis Mutter und mir hin und her, bevor sie erneut das Wort ergriff.

Was mischte sie sich hier überhaupt ein?

„Also, sind wir hier doch richtig? Wir waren uns nicht ganz sicher, ob die Adresse stimmte.“

Versuchte die Frau aus meiner persönlichen Hölle tatsächlich nett zu wirken?
 

„Jaa, natürlich ist Deidara hier richtig. Ich freu mich so sehr ihn endlich kennenlernen zu dürfen. Itachi ist schon ganz aufgeregt. Und nun weiß ich auch warum. Ganz ehrlich, wenn man einen Jungen hat, der so sehr auf Süßigkeiten und süße Sachen steht wie mein Junge, da erwartet man genau so einen Freund. Hübsch, strahlend, niedlich und mit so starken, intelligenten und stolzen Augen. Keine Brecher mit mehr Muskeln als Gehirn und diesem… Stumpfsein.“

Kurz sah sie wieder zu mir und ihr Blick wurde so seltsam warm. In dem Moment hatte sie so viel Ähnlichkeit mit Itachi, dass es mir kurz warm wurde ums Herz.
 

Warum auch immer schien sich diese kleine Flamme langsam aber sicher dauerhaft in mir einzunisten.

So ein Mist.

Als hätte Itachis Mutter meinen Gedanken erraten, kicherte sie leise vor sich her.

„Du bist wirklich stark und hübsch.“

Okay, genug der Schmeichellein, sonst sterbe ich noch vor Scham und dass ohne Itachi überhaupt noch einmal wieder gesehen zu haben.
 

„B-Brecher?“

Oh ja, der Schock und der Ausdruck unendlicher Unbehaglichkeit auf dem Gesicht meiner Patentante tat so gut, dass ich meine eigene seltsame Lage gut verdrängen konnte.
 

Lasst sie leiden, egal wer oder was grade zuhörte, lasst sie nur leiden.

Während Itachis Mutter wohl mehr als nur hinter ihrem Sohn stand, war meiner lieben Patentante allein der Gedanke and homosexuelle Beziehungen wohl zu wieder und sorgten in ihrer kleinen, heilen, homo-freien Welt für Erdbeben der Stärke neun und höher.
 

„Ja, kann man sich gar nicht vorstellen. Dumpf, stumpf… und wollten sich wohl selbst nur mit etwas schmücken. Ich habe mich nur nie eingemischt, da Itachi selbst diese Erfahrungen machen muss. Man kann ihnen solche Entscheidungen ja schlecht abnehmen, nicht wahr?“ Seufzend schüttelte Mikoto ihren Kopf. „So wie es aussieht ist Itachi der reinste Beziehungsspätzünder. Aber das hat er von seinem Vater. Wenn ich mir dich so ansehe, Junge, dann ist er endlich dabei sein Auge für Richtiges zu schärfen.“
 

Verwirrt und immer noch etwas überfahren hielt ich dem lieben und doch starken Blick von Itachis Mutter stand.

Ich wusste nicht wirklich, was ich dazu sagen konnte und so hielt ich einfach meine Klappe.

Obwohl Itachis Mutter hier definitiv etwas missverstand.

Itachi und ich hatten keine Beziehung!

Herr Gott, er hatte mich gestern doch nur aus einer Laune heraus und vielleicht auch als kleine Wiedergutmachung eingeladen.

Oder?
 

Wenn man seiner Mutter so zuhört, klang es nicht wirklich so, als hätte Itachi erst gestern Abend von mir erzählt, sondern schon vor Monaten… oder seit Monaten…

Was sollte ich davon also halten?
 

Hinzu kommt, dass es zwar eine erfrischende Abwechslung war einen Menschen zu begegnen, der keine Vorurteile gegenüber meiner Art zeigte.

Die stetigen Anfeindungen, sobald jemand merkte, dass ich eben schwul war, hatten immer wieder Wunden und Misstrauen erschaffen.

Nun diese Offenheit und Normalität bei jemanden zu entdecken war wirklich seltsam.

Itachis Mutter tat wirklich so, als wäre es gar nichts besonderes oder abnormales.

Hatte Itachi denn nie so kämpfen müssen?

Selbst unter seinen Freunden?

Obwohl… in New York hatte ich ja eine ähnliche Situation. Klar gab es immer wieder Idioten, aber da hatte ich den Halt von so vielen…
 

Den Verlust in den letzten Stunden immer wieder vor Augen geführt zu bekommen tat hingegen wirklich weh.

Immer wieder wurde mir bewusst, was ich wirklich verloren hatte. Und dass ich es wohl nie wiederfinden würde.

Vielleicht sollte ich… mich mal über Facebook oder so bei meinen alten Freunden melden.

Aber ob es das besser machen würde?
 

Oder wäre ein kompletter Neuanfang das Beste?
 

Erschrocken zuckte ich zusammen, als ich einen Arm spürte, der sich um meine Hüfte schlang und mich an einen warmen, schlanken Körper drückte. Der Duft eines markanten und doch angenehmen Parfüms trat mir in die Nase und ich musste mich nicht einmal umdrehen um zu wissen, dass Itachi hinter mir stand.

Kaum spürte ich seine Wärme und seinen Halt, wurde die kleine Flamme, die sich in mir eingenistet hatte eine Spur größer und stärker.
 

Itachi war hier. Er würde mir Halt geben, mich beschützen.

Hoffentlich auch retten vor seiner Mutter, die ernsthaft glaubte, dass wir etwas miteinander hatten!

Was zum Teufel hatte der Mistkerl ihr erzählt?
 

„Was machst du da, Mum?“

Itachis dunkle und sanfte Stimme rollte über mich hinweg wie dunkler, schwerer Samt. Allein mit diesem Klang hatte er nun die volle Aufmerksamkeit seiner Mutter und meiner Patentante, die gequält das Gesicht verzog, als sie uns beide so stehen sah.

Oh Fuck… sagte ich nicht gerade, dass zwischen Itachi und mir nichts lief?

Warum um alles in der Welt war ich dann nun schon wieder so Handzahm?
 

Was fiel diesem Mistkerl eigentlich ein? Mir kam es manchmal so vor, als wäre seine Anwesenheit allein schon eine Art Halsband, das er mir stolz umlegte und mich so auf dem Boden hielt.

Und wenn ich eines nicht mochte, dann waren es Halsbänder von irgendwelchen Idioten, die ihren Eltern erzählten, wir wären zusammen, in einer Beziehung oder hätten allgemein Sex!

Besonders wenn diese mir danach noch mit Videos drohten!
 

Murrend und mit merklich heißen Wagen versuchte ich den Arm um meiner Hüfte zu lösen.

Der Blick von Itachis Mutter sorgte nicht wirklich dafür, dass diese verdammte Röte schnell wieder verschwand. Nein, es fühlte sich glatt noch wärmer an.

Verdammt noch mal, ich hasste es, wenn mir etwas Peinlich war.

Dann war es mir am Ende immer Peinlich, dass mir etwas Peinlich war und diese blöden roten Nikolauswangen verschwanden nie wieder.
 

„Lass los, was sollen sie denn von uns denken?“

Ich versuchte so leise wie möglich meinem heldenhaften, bestimmt einmal mehr umwerfend aussehenden Albtraum zu entkommen.

Doch mehr als ein sanftes Lachen und einen belustigten Blick aus blutroten Augen bekam ich nicht.

Moment mal, rot?

Für einen kleinen Moment ernsthaft verwirrt blickte ich dem Mistkerl in die Augen und bewunderte diese hübsche, blutrote Färbung der Iris, die erschreckend gut zu Itachi passte und somit sogar natürlicher wirkte, als seine schwarzen Löcher.
 

Trug Itachi etwa schon seine Kontaktlinsen für sein Kostüm?

Ich meine, dass er das tat war offensichtlich, nur… warum hatte er sie jetzt schon eingesetzt?
 

Ruhig und gelassen wurde mein Blick erwidert, doch je länger ich in diese Augen starrte, desto mehr wurde mir bewusst, dass ich gerade angefangen hatte zu starren…

Scheiße…
 

Aber mal ehrlich, was konnte ich denn dafür?

Mit diesen blöden Dingern wirkte Itachi tatsächlich wie irgendeine dunkle, sexy Kreatur, die versuchte mich mit ihrem Charme zu umgarnen. Und bei allem was mir heilig war, was definitiv nicht viel war, es gefiel mir. Es gefiel mir, wie er mich ansah… ganz so, als wäre ich das Einzige, was ihn auf dieser Welt interessierte. So, als wäre ich wirklich etwas Besonders.
 

Vor lauter starren vergaß ich ganz den Kampf gegen diese erneute Nähe. Und wenn ich ehrlich war, wollte ich mich gerade auch nicht mehr wehren. Lieber würde ich mich zurücklehnen, die Augen schließen und Itachis Nähe genießen. Einfach alles vergessen und diese Wärme genießen.
 

Seufzend gab ich meinem inneren Drang nach, schloss ich die Augen und lehnte mich tatsächlich kurz entspannt gegen den warmen Körper hinter mir, bevor mich ein missbilligendes Räuspern aus den Genießer-Modus herausriss.

Wer wagte es mich zurück in die Realität zu schleudern?
 

Oh… meine Patentante… war ja klar.
 

So wie sie Itachi und mich gerade ansah, schien sie den Drang zu verspüren mich von Mr. Sexy weg zu zeihen.

Tja, da ging es jemanden wohl komplett gegen den Strich, dass wer aus gutem Hause, großen Geldbeutel und gesegnet mit überaus guten Aussehen Interesse an mir zeigte.

Mal davon abgesehen, dass dieser jemand schwul war und seine Familie tolerant wie nichts Gutes.

Es passte wohl nicht ganz in ihr Weltbild, in dem es keine Laster, Verbrechen, Gelüste und Homosexualität gab.

Schließlich war sie Republikaner und musste ihr Land verteidigen.

Und sei es mit einer kirchlich, christlichen Gehirnwäsche…
 

Oh Gott, wo kam das denn her?
 

Während meine Tante und ich in einem Blickduell versanken, hatte Mikoto nur kurz die komplette Szene nachdenklich verfolgt. Doch nun schien sie sich entschlossen zu haben, dass ein Ablenkungsmanöver wohl die bessere Taktik wäre.
 

Also kam die allbekannte Müttertaktik ‚Kind braucht Aufmerksamkeit‘. So manövrierten sich schließlich viele Eltern aus unerwünschten Gesprächen raus. Da machte es auch keinen Unterschied ob das Kind nun wenige Monate alt oder volljährig war.

„Hey mein Großer, wolltest du nicht Abwaschen und dich hübsch machen?“
 

Itachi schnaubte belustig und sorgte dafür, dass mein Körper sich in eine reine Gänsehaut verwandelte. Da sein Kopf auf meiner Schulter lag bekam ich jeden verdammten, stärkeren Atemzug gegen mein Ohr gepustet. Ich wette das machte der Mistkerl mit Absicht, leider hatte ich dafür nur keine Beweise.

„Bei dem Lärm, dem du um meinen Gast machst, wollte ich lieber auf Nummer-Sicher gehen, dass er nicht das Weite sucht.“

Itachis Mutter beinahe getroffen zu ihrem Sohn. Gut, dass ihre Betroffenheit reine Farce war, sah man ihr sofort an, aber ich tat ihr einmal den Gefallen und ignorierte ihre schlechte, schauspielerische Leistung. Irgendwie hatte ich recht schnell beschlossen, dass ich Itachis Mutter mochte. Auch wenn er und ich definitiv nicht zusammen waren und sie es komplett in den falschen Hals bekommen hatte. Aber es tat dennoch doch gut einmal auf eine Person wie sie zu treffen. Nett, selbstbewusst und weltoffen.

Hatte ich schon erwähnt, dass sie mich tatsächlich ein wenig an meine eigene Mutter erinnerte?

Es war einfach diese typische, mütterliche Art.
 

„Ach was, so wie ich das mitbekommen habe ist Deidara-kun ein unheimlich netter und starker, junger Mann, nicht wahr? Deidara-kun weiß schon, dass er vor mir keine Angst haben braucht, oder?“

Itachis Griff um meine Mitte wurde kurz fester, ganz so, als befürchtete er tatsächlich einen erneuten Fluchtversuch.

Als sie zu mir sah und sich ihr blick kurz nachdenklich verdunkelte, spürte ich eine seltsame Art der Unruhe in mir.

Nein, was war denn jetzt kaputt?

Oder machte sie sich wirklich Sorgen, dass sie mich verschreckt hätte?

Nun, vielleicht ein wenig, aber ich war eben seit einer gefühlten Ewigkeit einen solchen Umgang nicht mehr gewohnt.

Doch egal was passierte, ich wollte sie aus irgendeinem Grund nicht verärgern.
 

Nein, was wenn sie gerade merkte, dass ich doch nicht perfekt für Itachi war? Wenn es irgendetwas an mir gab, dass sie sich nun doch beschloss mich zu hassen?
 

Nein, dieses Gefühl kam nicht von ihr… dieses Gefühl der Unruhe verursachte nicht wirklich die Gefühlsregung von Itachis Mutter, es war eher das Gefühl von purer Ablehnung und… Angst?

Verwirrt wanderte mein Blick weiter zu meiner Patentante, die Itachi fest im Auge behielt und… hatte sie tatsächlich angefangen zu zittern?

Hatte sie denn einen solchen Hass und eine solche Abscheu gegenüber Homosexualität?

Oder war es einfach nur in Verbindung mit mir?
 

Ich bekam wirklich langsam das Gefühl, dass hier jeder mehr sah oder wusste als ich.

Es lag schwer über uns allen. Schwer und erstickend und doch kaum greifbar.

„Deidara-kun, alles okay? Hab ich dich doch so sehr verschreckt oder wirklich etwas falsches gesagt?“

Die Stimme von Itachis Mutter klang erneut besorgt und es war, als hätte es diesen seltsamen Blick von ihrer Seite aus nie gegeben. War denn diese Atmosphäre nur eine Einbildung?
 

„Vielleicht liegt es daran, dass mein Junge es einfach nicht gewohnt ist, so bedrängt zu werden.“

Bitte was?

War das gerade ein offener Schlag in Richtung Itachi?

Ich spürte wie sich der Körper hinter mir anspannte und Itachis Hände zitterten leicht, kaum merkbar. Und doch schien er nicht bereit zu sein mich einfach los zu lassen.
 

„Wenn Deidara etwas nicht möchte kann er für sich selbst sprechen.“

Und da war sie wieder…

Diese seltsame Dominanz die Itachi in seltenen Fällen auspackte.

Seltsamerweise immer dann, wenn es um meine Verteidigung ging.
 

Schön, dass er nun anfing für mich zu sprechen. Was viel ihm eigentlich ein?

Ein Blick zu seiner Mutter verriet mir, dass sie selbst erstaunt war, wo diese Ablehnung in Itachis Stimme hergekommen war.

So wie es aussah kannte selbst sie diese Seite von ihm nicht so, wie ich sie gestern und auch aktuell zu spüren bekam.

„Itachi…“, seine Mutter setzte schon an um etwas zu sagen, doch hatte ich irgendwie das Gefühl, dass die Situation eskalieren könnte. Und dann wäre ich sicher, dass seine Mutter mich glatt wieder rauswerfen würde.
 

Allein der Gedanke daran, dass Olivia alles zerstören könnte, mir glatt eine Chance nehmen könnte wieder etwas mehr Normalität in mein Leben zu bekommen, schaltete alles bei mir auf Abwehr und Panik.
 

Nein!

Nicht schon wieder, Karma! Dieses Mal will ich nicht mitmachen!

Bitte, nehm ihn mir nicht weg!
 

~~tbc~~~~



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Scorbion1984
2017-04-09T09:25:22+00:00 09.04.2017 11:25
Schade ich dachte es geht weiter ,leider nicht !
Da warte ich also weiter 😙
Antwort von:  Uchan382
09.04.2017 17:25
Hey du x3 jaaa, sorry, hatte nu 3 Wochen urlaub und war nur unterwegs. Ich versuch so schnell woe möglich weiter zu machen x3

Schönen Sonntag noch

Lg
Uchan
Von:  _Seto_Kaiba_
2017-03-31T20:55:17+00:00 31.03.2017 22:55
Wieder mal ein mega gutes kapitel. ... und die chatnachrichten erst.... zum schießen ;-) mach weiter so..... freue mich schon auf die weiteren kapitel.... hoffentlich kommt bald ein neues ;-) :-)
Von:  Scorbion1984
2017-03-06T07:53:10+00:00 06.03.2017 08:53
Habe schon lange nicht mehr so geschmunzelt beim lesen !
Die Chatnachrichten sind einfach klasse !
Alle gegen Itachi ,solange bis wir jemand anderen finden zum aergern !
Mach weiter so!
Von:  Luzie_
2017-03-06T00:29:41+00:00 06.03.2017 01:29
Mega Kapitel! Besonders der Chat ist einfach nur klasse! Das Deidara zweifelt ist klar, nach allem was passiert ist. Ich kann das nächste Kapitel kaum abwarten mach bitte schnell weiter.

LG Luzie_


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