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Failure

von

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Edge of the Earth

Im Orbit der Erde – „Odyssey“

Sein Plan für diesen Morgen war es gewesen, in Ruhe seine zwei Tassen Kaffee zu trinken, doch wie jeden Tag, kam er nicht dazu. Canis Sullivan sah von seiner ersten, unberührten Tasse Kaffee, als der junge Ingenieur sich vor ihn stellt und sich räusperte.

„Wieder kein Kaffee?“, fragte der Major seinen Untergebenen.

„Nein, Sir. Der Antriebsschaden ist zu stark. Wir verlieren den Kontakt zu Housten. Vielleicht wird es ja morgen was.“, antwortete der junge Mann. Er konnte nicht älter als 25 Jahre sein, doch Canis hatte es bisher versäumt, ihn danach zu Fragen. Auch, wenn er bereits seit mehr als 2 Jahren dieses Schiff kommandierte, so kannte er die wenigsten.

Wie hatte er es eigentlich bisher immer geschafft, ohne einen Namen zu kennen, seine Leute anzusprechen?

Er sah aus dem Sichtfenster, welches ihr Aufenthaltsraum hatte. Er sah noch am Rande des Fensters, wie sich Nordamerika der Sonne entgegen reckte. Bei  Gott, er war kein gläubiger Mensch, aber dieser Anblick hatte etwas göttliches. Dieser Planet, auf dem fast 7 Milliarden Menschen lebten, in ständigem Wachstum. Dieser Planet, der ihr aller Leben bedeutet und der Crew der Odyssey immer weiter entrann.

Ein weiteres Räuspern ließ ihn aus seinen Gedanken Hochfahren.

„Sir, es ist wirklich dringend. Die Brücke erwartet ihre Befehle. Was sollen wir machen? Lieutenant Colonel Talia Stutter ist noch immer ohne Bewusstsein.“, sprach der Ingenieur eindringlich.

„Sagen Sie den Jungs, wir verschwinden von hier.“, befahl er.

Er würde es schaffen. Sie würden zum Mars fliegen und trotz all der Gefahren zu überleben. Er hatte es Talia versprochen. Er hatte es sich selbst geschworen. Wenn es schon keinen weg zurück gab, dann mussten sie eben vorwärts gehen und sehen, was die Zukunft so bereit hielt für sie.

Canis war kein abergläubiger Mensch. Für ihn gab es kein Schicksal. Er würde diese Menschen führen und überleben.

Der Ingenieur sprach schnelle Befehle in sein Funkgerät und Canis erhob sich.

„Major Sullivan!“

Der Major zuckte zusammen, als er gerufen wurde.

Den Namen dieser Frau würde Canis niemals vergessen. Sie hatte er nicht, wie den Rest seiner Crewmitglieder, aus einer langen Reihe an Bewerbern ausgelost. Eigentlich hatte er sie sogar angefordert. Gegen seinen gesunden Menschenverstand.

Ihm war immer noch nicht klar, wie er eine Person, eine Frau, so sehr lieben und gleichzeitig hassen konnte, wie er es tat. Doch Carolie Witehead, eine der besten Piloten, die je ein Cockpit gesehen hatte, würde sein Ende bedeuten.

Damit meinte er nicht, ihre unglaublich arrogante Art, auch nicht das überhebliche in ihrem Wesen, sondern ihren Hang für unglaubliche Selbstmordkommandos, die nicht nur sie, sondern auch alle anderen ständig in Gefahr brachten.

„Witehead?“, sprach er angespannt.

Die junge Frau sah ihn abschätzend an, was bei ihrer geringen Größe nicht einmal unattraktiv war und schnaubte.

"Sollten Sie nicht auf Ihrem Platz sein? Wir sollten hier schleunigst verschwinden.", fragte er die junge Pilotin der US Air Force.

„Aber natürlich, Major. Aber wann brechen wir denn die Mission ab, wie es eigentlich schon vor zwei Monaten hätte passieren müssen?“, fragte sie arrogant.

Canis drehte sich weg und lief zum Ausguck.

„Wir sind nah dran, all unsere Träume zu erfüllen und in die Geschichte ein zu gehen. Als die ersten Menschen, die den Mars betraten und kolonialisierten.“, sagte er leise.

„Wir schaffen es jetzt nicht mehr Heim. Aber zum geplanten Landepunkt ist es jetzt nur noch ein Katzensprung. Keine 5 Stunden mehr, sollte dieser Antrieb wirklich funktionieren. Wir landen wohlbehalten auf der Oberfläche und dann zeigt sich, dass die amerikanischen Wissenschaftler keine Fehler gemacht haben und die künstliche Atmosphärkuppel funktioniert. Wir werden dann ganz in Ruhe das Raumschiff reparieren und Heim fliegen“, sprach Sullivan leise. Er drehte sich wieder zu seiner Pilotin.

„Und Sie, Witehead, gehen in die Geschichte ein, als größte Pilotin unserer Zeit.“

Captain Carolie Witehead schnaubte und drehte sich um.

„Natürlich,  Sir.“

Canis drehte sich weg von Witehead und ging schnellen Schrittes zur Brücke. Seit sie Probleme mit ihrem Antrieb hatten, hatte Talia Stutter die Gravitation wieder angestellt, um bei einem Notfall schneller zum Ziel zu kommen und Canis dankte ihr im Stillen dafür. Er mochte die Schwerelosigkeit nicht. Ihm wurde nicht schlecht oder gar schwindelig, aber er mochte das Gefühl, nichts zu wiegen einfach nicht.

Als er auf die Brücke kam, sah er bereits Dr. Peason neben dem jungen Mann von eben stehen. 

„Wie geht es Talia?“, fragte Canis die Ärztin, während er sich über die Anzeigen des Wurmlochantriebs beugte und sie begutachtete. In leuchtend roten Ziffern und stand dort T - 5:00h.

„Ihr geht es unverändert. Ich konnte alle Splitter des Mikroasteroiden aus ihrer Schädeldecke entfernen, aber sie liegt noch im künstlichen Koma. Sie hatte Glück, dass der Asteroid erst Abgeprallt ist und dann erst durch ihr Visier musste...“, sagte die Ärztin leise.

Glück, dachte Canis. Glück hatte Talia Stutter bei leibe nicht gehabt. Sie hatte gerade in der Luftschleuse eine kleine Wartung durchgeführt,als die Odyssey in eine Wolke voll Mikroasteroiden geflogen ist. Mehrere Asteroiden hatten kleinere Ausfälle an Board verursacht, und den Normalantrieb lahm gelegt. Auch hatte dieser „Angriff“ ihnen die Kommunikation mit Housten gekostet. Aber am schlimmsten hatte es Talia getroffen. Juri Voriskova, der Ingenieur dieser Mission hatte seine Partnerin blutüberströmt in der Luftschleuse gefunden.

Canis sah nochmals auf die Anzeigen des Wurmlochantriebs.

„Bringen Sie mir Juri her. Er muss diesen Antrieb am Laufen halten. Sonst werden wir alle hier sterben.“, sagte er scharf.

Sofort zuckte Peason und der junge namenlose Offizier zusammen und verschwanden von der Brücke. Witehead, welche Canis gefolgt war, setzte sich auf ihren Pilotensessel.

„So, Major. Was nun?“, fragte sie.



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